Streben ist gut!

Manchmal - als Ergänzung und Anreicherung zu den Börsenthemen - schreibe ich im Premium-Bereich auch längere Artikel zu philosophischen oder psychologischen Themen, oder erzähle "Schwänke aus meinem Leben", aus denen man dann grundlegende Schlußfolgerungen ableiten kann.

Derzeit, im Herbst 2022, werden wir medial *überrannt* mit schlechten, Angst machenden Nachrichten, wir befinden uns psychisch eigentlich nur noch im evolutionären Zustand von Kampf oder Flucht, erfüllt mit einem Cocktail an -> Stresshormonen <-, die uns zwar aktiv auf den Beinen halten, bereit jederzeit gegen den Säbelzahntiger zu kämpfen, uns aber auch den Blick verengen.

Dieser vibrierende Stress ist auch in den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen zu spüren, es scheint immer um "Alles" zu gehen, dabei geht es oft nur um Aufgeregtheiten, die im großen Fluß der Zeit doch bestenfalls am Rande Relevanz haben. Wir würden gut daran tun, auch die langen Linien der Welt und unserer Existenz nicht aus den Augen zu verlieren.

Deshalb will ich nun einen Artikel in den freien Bereich stellen, den ich im Premium-Bereich vor 2 Jahren geschrieben habe. Mir ist völlig klar, dass nur eine kleine Minderheit sich darauf einlassen wird, sich mal aus den täglichen Aufgeregtheiten zu lösen und diesen langen Text an sich heranzulassen. Aber es geht mir hier ja nicht um Klicks und möglichst viele Leser, viel wichtiger ist mir, dass ich den Wenigen die sich darauf einlassen, dann auch wirklich etwas mitgeben kann.

Und so habe ich heute etwas zum "Knabbern" für sie, ein Teilstück einer Art Lebenseinstellung. Niemand zwingt sie diese zu teilen, ich schon gar nicht, das dürfen sie ganz anders sehen. Aber knabbern sie vielleicht mal und nehmen sie sich auch mal Zeit für das Grundsätzliche - um sich über den Politiker X und das Ereignis Y aufzuregen, ist Morgen wieder genügend Zeit. 😉

.....

Wenn Sie der Menschheit schon länger folgen und sich nicht von den vielfältigen, kleinen Problemen des Alltags den Blick verstellen lassen, dann ist die Entwicklung der Menschheit einfach beeindruckend.

Es ist erdgeschichtlich nur einen Wimpernschlag her, da hatten wir noch nicht einmal das Feuer entdeckt und waren einfach nur Tiere, allerdings mit dem von der Leistungsfähigkeit her größten Denkorgan gesegnet, das dieser Planet bisher zu vergeben hatte.

Wir waren nicht die Schnellsten, nicht die Größten und nicht die Stärksten, aber mit diesem Denkorgan haben wir Werkzeuge erfunden, den Widrigkeiten der Natur getrotzt und uns letztlich den Planeten untertan gemacht. Noch immer kann uns die Natur mit einem Fingerschnippen vernichten, aber dafür braucht es jetzt schon ganz große "Geschütze", wie einen riesigen Asteroiden, denn gegen viele der kleineren Gefahren sind wir zunehmend immun geworden.

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Geht die politische Sedierung des Landes weiter?

Wenn man einmal in Jahrzehnten auf 16 Jahre Merkel zurückschauen wird, dann bin ich sicher dass Teil des Fazit sein wird, dass das Land zu lange "sediert" wurde und sich den gravierenden Veränderungen der Welt zu lange verweigert hat. Merkel hat ihre vermeintlich stabile Kanzlerschaft mit der Substanz des Staatswesens erkauft.

Stabilität ist ja etwas Schönes, aber die Welt dreht sich weiter und wenn man die grundlegenden Entwicklungen zu lange verdrängt, dann holen sie einen gerne plötzlich mit einem Schlag gleichzeitig ein und das nennt man dann *Strukturkrise*.

In einer Woche ist Bundestagswahl und man sollte ja meinen, dass diese wirklich wichtigen, grundlegenden, unsere Zukunft bestimmenden Themen nun intensiv im Wahlkampf Thema wären.

Aber weit gefehlt, der Wahlkampf war lange ebenso "sediert" wie die letzten Merkel-Jahre, drehte sich um Nebensächlichkeiten und einzelne Bilder und mit Olaf Scholz versucht nun jemand schleichend ins Kanzleramt zu kommen, dessen beste Qualifikation wohl ist, von drei sehr schwachen Kandidaten die wenigsten Fehler gemacht zu haben.

Was für ein "Leistungsausweis", wenn es für das Wort "sediert" eine personelle Entsprechung bräuchte, wäre Olaf Scholz sicher eine gute Wahl. Keine inhaltliche Ambition nirgends - die Ambition Kanzler zu werden dafür umso mehr.

Es könnte also gut sein, dass auf die Merkel-Starre nun 4-Jahre Scholz-Starre folgen, nach weiteren 4 Jahren in dem Stil, kann man dann die Strukturkrise Deutschlands als gesichert erwarten - sowas kommt von sowas.

Und ja klar, die Alternativen sind auch nicht überzeugend - um es mal euphemistisch zu umschreiben - und darin liegt das wirkliche Problem.

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10 Jahre Mr. Market!

Es war der 02.08.2011 - vor nun also 10 Jahren - als hier auf Mr-Market der erste Artikel erschien:

-> Von wegen Debt Ceiling Panik <-

Der Markt war im Hochsommer 2011 gerade abgestürzt und die Medien schrieben es der Diskussion um die Schuldengrenze in den USA zu. Ich habe das schon damals nicht geglaubt und die Konjunkturprobleme gesehen, die dann später im Verlauf des Herbstes auch zur schweren Eurokrise geführt haben.

Diese ersten Artikel waren noch tastende Versuche, denn letztlich bin ich zu Mr-Market ein wenig wie "die Jungfrau zum Kinde" gekommen. Nein, natürlich ist Mr-Market mein Werk, aber es war eigentlich nie meine Absicht einen Blog zu beginnen und schon gar nicht eine derartige Community wie heute zu begründen, die seit nun 10 Jahren wächst.

Ich war in dieser Zeit Fulltime als Trader und Investor an den Märkten unterwegs und saß in meinem Handelsraum, meine Firma hatte ich Jahre davor verkauft.

So alleine vor den Schirmen zu sitzen ist aber auch einsam, weswegen ich in anderen Blogs und Medien einfach hier und da mal einen erklärenden Kommentar geschrieben und schnell gemerkt hatte, wie die anderen Foristen nach "Mehr, Mehr" gerufen haben.

Also wurde ich durch das Interesse Dritter hereingezogen, ich schrieb etwas mehr, merkte dass ich Spaß daran habe und die Dinge entwickelten sich von alleine. Das meinte ich mit "wie die Jungfrau zum Kinde".

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Wahre finanzielle Freiheit

Der folgende Artikel besteht aus Teil-Bausteinen diverser tiefergehender Artikel, die ich über Jahre zum Thema "finanzielle Freiheit" im Premium-Bereich geschrieben habe.

Er soll im freien Bereich einen Eindruck davon vermitteln, wie ich zum Thema "finanzielle Freiheit" denke und was ich von den extremeren Varianten des "Frugalismus" halte, frei nach dem Motto: "Ich spare mich reich wie Dagobert Duck!". Ja, ja ich weiss schon, Frugalismus ist ein weites Feld, es gibt vernünftige Formen und Gedanken darin und er unterscheidet sich fliessend vom reinen Minimalismus und ist nicht so lustfeindlich wie bei Dagobert, es geht um bewusste Sparsamkeit, die durchaus Konsum erlaubt, aber ein wenig Zuspitzung muss zum Einstieg mal sein. 😉

Finanzielle Freiheit oder auch finanzielle Unabhängigkeit, ist zu einem Thema geworden, das viele jüngere Menschen beschäftigt. Die Älteren haben es entweder erreicht, das Ziel aufgegeben oder träumen süsse Träume vom Lotto-Gewinn, wer aber noch 30 oder mehr Jahre Arbeitsleben vor sich hat, der kann dieses Ziel noch ohne die Hoffnung auf eine einzelne Riesensumme beeinflussen.

Vor Jahren hat Morgan Housel hier mal eine interessante Charakterisierung von finanzieller Freiheit ausgebreitet:
-> The Spectrum of Financial Dependence and Independence <-

Wie bei allen so Kategorisierungen kann man sich lange darüber streiten, ob das sinnvoll ist - in der Regel ein wenig schon, aber vollständig nein. Wenn ich versuche mich selber einzusortieren bin ich sicherlich irgendwo in den zweistelligen Leveln, wo genau überlasse ich ihrer Phantasie und ist auch hier irrelevant.

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Das Wort zu Ostern

Kommt von mir jetzt eine Predigt zu Ostern? Eigentlich nein, aber vielleicht ein wenig. 😉

Aber ich will diese Feiertage doch nutzen, um ihnen in aller Kürze etwas sehr Grundsätzliches und Wichtiges zu den Märkten zu vermitteln, das Schnittmengen in weite Teile unseres (gesellschaftlichen) Lebens hinein hat.

Zunächst einmal will ich bestimmte Typologien auflisten, die wir alle mehr oder weniger kennen oder schon erlebt haben:

  • Kennen sie Menschen, die immer so übertriebene Sorge vor zukünftigen Bedrohungen haben, dass sie aus Angst davor permanent das Leben selber vergessen und sich jeden Tag mehr vor dem Morgen sorgen, statt sich des Lebens zu freuen? Menschen die gedanklich oder real sich immer gerne in die Scheinsicherheit eines "Bunkers" zurückziehen möchten und "100%ige Sicherheit" suchen, etwas was es sowieso nie gibt? Und nein, das ist kein Bezug zur berechtigten Vorsicht bei realen Bedrohungen wie Covid, es geht um einen strukturkonservativen Typus der immer etwas braucht um sich zu sorgen und Neues grundsätzlich nur als Bedrohung empfindet. Ich kenne den Typus aus eigenem Erleben im privaten Umfeld genau. Diese Menschen haben so viel Angst vor dem ungewissen Morgen, dass sie was ihr Leben angeht, sozusagen "Selbstmord aus Angst vor dem Tod" begehen. Denn am Ende landen wir sowieso alle in der Holzkiste, egal ob wir uns vorher permanent gesorgt haben, oder bei aller berechtigten Umsicht doch nicht vergessen haben das Leben auch zu geniessen und in vollen Zügen zu leben!
  • Kennen sie den Typus "Fachbeauftragten", der in seinem Beruf nach "Perfektion" strebt, sich in Details verliert und dabei die Regeln und Maßnahmen so verdetailliert und verkompliziert, dass sie am Ende kontraproduktiv werden und mehr Schaden als Nutzen produzieren? Ich kenne diesen Typus vom Datenschutz - man schaue nur was bei den Cookies nun für ein Irrsinn passiert - und ich kenne ihn auch von der Finanzregulierung ala Mifid-II, als ob die Papierberge die da produziert werden, irgendjemandem etwas nützen würden. Die sorgen nur dafür, dass Menschen die dringend eine Beratung bräuchten, keine mehr bekommen. Und freie, selbstbestimmte Menschen, die wissen was sie tun, gegängelt und behindert werden.
  • Kennen sie den Typus "Gesetzesmacher", sei es im Bundestag oder in Ministerien wie im Finanzministerium, der im bemühten Versuch der Illusion der "Einzelfallgerechtigkeit" nachzujagen, in Wirklichkeit dadurch immer wieder neue Bürokratiemonster voller struktureller Ungerechtigkeit erschafft? Ich kenne diesen Typus ganz genau, er begegnet mir gerade als Unternehmer und Steuerzahler immer wieder in Form von "Machwerken", die schon alleine deshalb verfassungswidrig sein müssten, weil sie selbst ein gebildeter und verständiger Bürger nicht mehr ohne Hilfe verstehen kann.
  • Kennen sie den vor allem an sich selbst denkenden Typus "save my ass", der in schwierigen Ausgangslagen die kein einfaches Richtig oder Falsch kennen, statt zu führen gerne den Weg geht, der ihn am wenigsten angreifbar macht? Mir begegnet der Typus nun permanent, sei es in der Politik in der Pandemie zu bewundern, oder auch in Vorstandsetagen, in denen Entscheidungen nur noch dann getroffen werden, wenn sie vorher durch diverse Rechtsgutachten bestätigt wurden. Nur wozu braucht man dann noch Management, wenn sowieso die Rechtsabteilungen bestimmen? Diese Angst vor Angreifbarkeit wird dann auch noch positiv "Compliance" genannt, dabei geht es hier vor allem darum, sich selber aus der Schußlinie zu bringen. In der Politik ist das die Variante der "Führung via Umfrage".
  • Kennen sie den mit moralischem Impetus aufgeladenen Typus, der Nebensächlichkeiten mit -> First Level Thinking <- gerne zur Hauptsache aufbläst und dann mit Tunnelblick diese in den Mittelpunkt seines Universums stellt? Ich kenne den zunehmend gut, bei Identitären aller Lager und selbsternannten "Social Warriors" mit viel Zeit ist der aktuell stark vertreten. Früher hätte man diesen Typus auch "Blockwart" und später in den 60er/70ern "Spießer" genannt, denn das gleichbleibende Muster ist eine selbstverliebte Aufplusterung über vermeintlich sozial inadäquates Verhalten anderer, das den eigenen beschränkten Horizont zum Universum erklärt und anderen keine andere Weltsicht mehr zugesteht. Ich schreibe hier übrigens immer wieder vom "Typus", also generisches Maskulinum. Natürlich können aber auch Frauen solche "Typen" sein. Typ*innen, Blockwart*innen und Spießer*innen also. Entschuldigung dass ich diese diskriminiert habe. 😛

Ich könnte locker weitermachen, aber ich denke der Punkt ist gemacht. Was ist diesem Typus gemein? Wo ist der gemeinsame Nenner?

Der Typus denkt zu eng, zu perfekt und schwarz/weiss, er hat kein ausreichendes Gefühl für die vielen Grauwerte des Lebens und seine Dynamik und Wandelbarkeit, die zu Sekundär- und Tertiäreffekten führen und eine gute Absicht ganz schnell zu etwas "Bösem" machen können. Denn jedem Risiko steht auch eine Chance gegenüber und vermeintlich "perfekte" Regelungen sind auch ineffziente Regelungen, wie uns eindeutig die 80/20 Regel aufzeigt, die auch -> Pareto-Prinzip <- genannt wird. Und der Fehler von heute ist die Erkenntnis von morgen, genau so lernen übrigens unsere Kinder auch.

Wer aber über der Sorge vor Fehlern das Führen, Gestalten und Leben vergisst, wird seiner (Führungs-)Aufgabe nicht gerecht und wer einzelne Fragen des Verhaltens zur moralischen Monstranz aufbläst, wäre vielleicht besser Pfarrer (Entschuldigung Pfarrer*in 😛 ) geworden, da gehört der Absolutheits- und Wahrheits-Anspruch zur Job-Description.

Letztlich spielt hier auch das schmerzhafte Fehlen einer pragmatischen Fehlerkultur eine Rolle, denn eine SpaceX ist beispielsweise deshalb an den ganzen trägen staatlichen und halbstaatlichen Raumfahrt-Elefanten wie der ESA vorbeigezogen, weil sie via Prototyping Fehler zulassen und aus diesen schnell lernen, während die anderen diese so stark zu vermeiden versuchen, dass jeder Fortschritt zum Stillstand kommt und die Zeit wie in Bernstein eingefangen zu sein scheint.

Und welche Länder sind jetzt beim Impfen schneller und besser unterwegs als wir? Die Länder die nicht alles überkomplizieren und bürokratisieren, sondern zupackend und pragmatisch nach dem 80/20 Prinzip agieren, nicht die perfekte "Einzelfallgerechtigkeit" im Blick und nicht voller Sorge vor "Einzelklagen", sondern primär die Optimierung des Gesamtwohls aller im Visier.

Erfolgreiche Unternehmer sind diese oben beschriebenen Typologien eher nicht, es sei an der Stelle auch daran erinnert, dass ein Vorstandsposten in einem Unternehmen niemanden deswegen sofort zum Unternehmer macht. Unternehmer zu sein ist erst einmal eine Geisteshaltung und nicht an die Einkommenshöhe und den Dienstwagen gekoppelt. Viele Vorstände sind erst einmal gut bezahlte Angestellte, außer sie sind eben signifikant am Unternehmen beteiligt und daher besonders an dessen langfristigem Gelingen interessiert.

Um als Unternehmer erfolgreich zu sein, muss man pragmatisch denken, zielgerichtet denken, das Pareto-Prinzip im Auge behalten, die Zukunft als Chance begreifen und sich den Problemen offen stellen, statt diese so stark zu vermeiden versuchen, dass am Ende nur noch Stillstand und Bürokratie übrig bleibt.

Als Unternehmer muss man also lernen, mit der prinzipiellen Wandelbarkeit und Bewegtheit unseres Universums und unseres eigenen Lebens umzugehen und darf sich nie zu sehr an etwas festkrallen, wenn die Welt sich im Wandel befindet.

Und genau das sind auch Grundeigenschaften, die man für Erfolg an den Märkten braucht! Was aber nicht bedeutet dass man dafür Unternehmer sein muss, aber man muss sich eben in einer Welt voller Wunder und Überraschungen wohlfühlen und dieser nicht die eigenen Wertmaßstäbe aufzwingen wollen!

Erfolgreiche Anleger sind positiv der Zukunft zugewandt und geistig flexibel, weil uns der Markt immer wieder überraschen kann und wird! Denn das was wir "Markt" nennen, ist ein Abbild der wirtschaftlichen Entwicklung des Planeten und daher genauso wandelbar wie die Weltgeschichte.

Und weil dieser Typus in Deutschland leider eher unterdurchschnittlich vorhanden ist, die "Blockwarte", "Spießer" und "Moralapostel" mit ihrem Absolutheitsanspruch dafür aber zu oft vorkommen, ist auch die Börsenkultur bei uns so schwach!

Wer das unstillbare Bedürfnis hat, seine vermeintliche moralische Überlegenheit mit einem Schild am Gartenzaun oder Auto anderen aufzudrängen, wird kaum mit einem Markt klarkommen, den das alles gar nicht interessiert. Diese Menschen lieben dann tendentiell planwirtschaftliches, dirigistisches Denken, weil sie nur da ihre identitätsstiftenden Überzeugungen unterbringen und anderen aufzwingen können.

Fanatische Sicherheitssucher haben an den Börsen auch keine Chance und können nur scheitern, die Vertreter "absoluter Wahrheiten" auch, denn der Markt ist immer im Wandel und bleibt nie stehen. Der Markt ist ein selbstreferentielles, soziales System - -> reflexiv <- eben.

Erfolgreich kann an den Märkten sein, wer die prinzipielle Unbestimmtheit der Zukunft als Chance begreift und annimmt und sich mit Entscheidungen zufrieden gibt, die "gut genug" sind, statt überall noch einen sinnlosen Goldrand aufzuprägen.

Denken sie selber unternehmerisch oder sind einfach geistig flexibel? Sind sie offen für Neues, interessiert an Wissenschaft und Fortschritt und positiv gespannt auf das was Morgen passiert? Lieben sie freie Entscheidungen freier Menschen? Dann haben sie eine wichtige Voraussetzung für Erfolg am Markt. Worauf warten sie dann also noch?

Wenn das jetzt Predigt genug war, dann wünsche ich ihnen schöne Feiertage! 😀

Ihr Michael Schulte (Hari)

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Der Arzt in der Datenbrille

Börse ist keineswegs nur Daten und Charts, gewürzt mit der Psychologie des "unbehaarten Affen", der uns jeden Morgen im Spiegel anschaut.

Börse ist vor allem auch Zukunft, denn Kurse entstehen immer aus -> Erwartungen <- und die Kurse von heute beschreiben primär nicht was heute ist, sondern was die Marktteilnehmer für die kommenden 6-12 Monate erwarten.

Viele Gespräche und Themen der Community drehen sich daher auch um potentielle Entwicklungen, sei es kurz-, mittel- und langfristiger Art. Dabei darf man nicht in reine Spekulation und Besserwisserei abgleiten, weil die Zukunft ist unbestimmt, wandelbar und "et kütt wie et kütt".

Aber trotz dieser Demut einer unbestimmten Zukunft gegenüber macht es Sinn, sich immer wieder die großen Entwicklungslinien und Trends zu vergegenwärtigen, da man damit dann auch manche Bewegungen und Vorlieben des Marktes besser verstehen kann.

Immer wieder behandele ich daher solche Themen auch in Artikeln und so habe ich nun einen kleinen Teil einer Artikelreihe zur Zukunft für sie im freien Bereich, bei dem es um unser Gesundheitswesen und die Ärzteschaft geht.

Der Artikel ist im März 2020 erschienen, mitten im ersten Covid-Absturz. Bedenken sie das bei einigen Bezügen im Artikel, der weitgehend unverändert gegenüber von vor einem Jahr ist und den ich nur in Bereichen angepasst habe, die für den freien Bereich ohne verständlichen Kontext wären.

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Heute will ich ein weiteres Thema meiner Zukunfts-Reihe mit Ihnen besprechen. Diesen Artikel hatte ich schon vor Monaten vorbereitet, lange vor dem neuen Corona-Virus, er erlangt nun aber eine Aktualität, mit der ich damals wirklich nicht gerechnet habe.

Dieses Mal geht es um das Gesundheitssystem und was Technologie für dieses System in der Zukunft bedeuten wird. Während ich bei den voran gegangenen Themen recht deutlich eine Position eingenommen habe, dass sich die Welt mehr oder weniger schnell in diese Richtung entwickeln wird - Resistance is futile sozusagen - bin ich hier weniger eindeutig, weil das Gesundheitssystem extrem "politisch" ist, kein völlig freier Markt sein kann und daher auch in der Zukunft viele Formen annehmen kann, die eigentlich ineffizient oder unwirtschaftlich sind.

Hier sind eben auch andere Erwägungen im Spiel als Effizienz und das ist ja auch richtig so. Durch die aktuelle Pandemie kann es jetzt aber sein, dass Entwicklungen schnell in Gang kommen, die ansonsten noch 10 Jahre gedauert hätten. Und das ist gut so, denn die Abkehr vom "Wartezimmer-Gehocke" ist zum Beispiel schon lange überfällig!

Ich weiß im Übrigen auch, dass wir hier viele Ärzte mit eigenen Praxen in der Community haben, insofern würde ich mich über eine rege Diskussion dieser spannenden Thematik sehr freuen. Ich selber bin ein Bürger und Patient, habe keine spezielle medizinische Ausbildung, aber besitze das was man "Bildung" nennt und würde mich daher als sehr mündigen Patienten bezeichnen, der es schätzt Ärzte vor sich zu haben, mit denen man ein vernünftiges Gespräch über Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten führen kann.

Ärzte die nie mal etwas nachschlagen müssen und sich auch bei obskuren Symptomen mit wenigen Blicken immer sofort sehr sicher sind, sind mir höchst suspekt, weil jeder Akademiker hat zwangsläufig immer nur einen Ausschnitt des Fachwissens sofort parat und muss bei Details oder Sonderfällen nachschlagen. Ein Arzt der nachdenkt, auch mal nachliest und einen Zusammenhangsgedanken an sich heran lässt und ihn prüft, ist mir dagegen als Gesprächspartner hoch willkommen.

Ich bilde mir selber nicht ein, etwas von Medizin zu verstehen, nur weil ich ein paar Artikel im Web gelesen habe, bin aber sehr wohl in der Lage mögliche Zusammenhänge herzustellen und damit dem Arzt gleich potentiell wichtige Informationen zu liefern, die für die Beurteilung bedeutsam sein könnten. Der Typus "Chefarzt" mit wehendem Rockschoß und 5 Assistenzärzten im Schlepptau, der über die Patienten als "Fälle" spricht, hat bei mir eher kommunikativ schmerzhafte Erlebnisse, außer es geht mir so dreckig, dass ich dazu nicht mehr in der Lage bin. Und der Typus "Patientenspringer", der immer nur 2 Minuten bei einem ist, dafür aber gerne alles was er macht mit Faktor 3,5 abrechnet, wird von mir auch nur einmal besucht und dann nie wieder.

Bis auf seltene Ausnahmen, die ich dann auch nicht mehr besuche, sind meine Ärzte kluge, offene und nachdenkliche Menschen, die auf mich eingehen und mir tatsächlich helfen. Zum Tanz gehören natürlich immer zwei und wenn man einem Patienten die Informationen aus der Nase ziehen muss, würde ich wahrscheinlich auch ein anderes kommunikatives Verhalten an den Tag legen.

Letztlich gilt für die Gesundheit ja das Gleiche wie für die Börse, wir müssen vor allem selber dafür Verantwortung tragen und Ärzte eher als qualifizierten Dienstleister wie einen Architekten sehen, statt als "Halbgötter in Weiss", die uns unsere Probleme lösen. Denn das tun sie nicht und können sie nicht, bei diffusen, systemischen Krankheitsbildern, die nicht eindeutig einer Disziplin zuzuordnen sind, wird das schnell überdeutlich und ein Patient der intelligent mitdenkt, kann erheblich zur eigenen Genesung beitragen, denn niemand kennt uns so gut, wie wir selber.

Das aber nur zur Einleitung, die Frage ist ja nun, was technologische Entwicklungen in den nächsten Jahren bewirken werden. Dabei denkt man zunächst natürlich an den naheliegenden Schritt zur "Telemedizin", die zunächst einfach nur ein geschütztes Videokonferenz-System bedeutet und als solches nun im Jahr 2021 nicht mehr so spannend ist, auch wenn der Gesundheitssektor in diesen Fragen eher noch im letzten Jahrhundert hängengeblieben ist. -> Dieser Artikel <- zeigt uns aktuelle Entwicklungen in der Corona-Krise und nennt mit Kry, Teleclinic und Zavamed auch drei Anbieter, die schon im Markt unterwegs sind. Und aus den US kennen wir ja schon Teladoc (TDOC) mit ähnlichem Profil.

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Von Resilienz, Flexibilität und dem Fechten

Der folgende Artikel erschien im Juli 2020 im Premium-Bereich und wurde für den freien Bereich etwas gekürzt.

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Resilienz, ein schönes Wort.

Nach gängiger Definition ist es die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche Ressourcen zu überwinden und sogar für eigene Weiterentwicklung zu nutzen

Für uns Marktteilnehmer, uns Nußschalen auf dem Ozean des Weltgeschehens, ist Resilienz besonders wichtig. Denn nur resiliente Charaktere haben die Chance einerseits dauerhaft im Markt zu sein und nicht aufzugeben und andererseits dabei auch noch erfolgreich zu sein.

Jetzt frage ich sie aber: Ist ein "Prepper", der sich in seinen Bunker zurückzieht und mit Waffen und Nahrung umgibt deswegen resilient?

Die Frage impliziert schon die Antwort: Nein! Er hat sich auf ein genau definiertes Krisenszenario vorbereitet und wird dann - so ist halt das Leben - garantiert von etwas ganz anderem niedergestreckt.

Er kann seinen Bunker also gegen anrennende "Zombie-Horden" verteidigen, dummerweise stirbt er an einer blöden Blutvergiftung oder eben einem neuen Virus. Tough Luck. 😉

Es ist sowieso keine gute Idee, uns immer vor dem letzten Desaster schützen zu wollen, weil unser Recency-Bias uns dazu zwingt. Der lesenswerte Artikel -> Stop preparing for the last Desaster! <- bringt das schön auf den Punkt. Und ich garantiere ihnen, die sicherste Phase um in einen Flieger zu steigen ist immer *nach* einem schlimmen Absturz kurz zuvor, weil dann alle übervorsichtig und aufmerksam sind.

Ein Desaster kommt fast immer aus einer Ecke, die man vorher nicht erwartet hat. Oder hatte Ende 2019 jemand auf dem Radar, was wir nun in der Pandemie erleben - never ever!

Jetzt wird es aber noch schlimmer, ein Markt *muss* sogar wegen Ereignissen und Entwicklungen fallen, die niemand auf dem Radar hatte. Denn wäre es anders, wären alle vorbereitet, würde der reflexive Markt gar nicht mehr fallen können!

Dumme Sache, oder? 😀

Womit wir bei der für uns so wichtigen Resilienz sind. Denn wir müssen uns am Markt - und letztlich auch im Leben, auch wenn wir das gerne mit einer Kontrollillusion überlagern - der Endlichkeit und der Unsicherheit stellen.

Ich habe dazu vor Jahren den Artikel -> Warum wir die Unsicherheit lieben lernen müssen <- geschrieben, denn das was wir nicht bekämpfen und besiegen können, sollten wir im Sinne Sun Tzu umarmen und uns damit arrangieren.

Darin heisst es:

Die Grundvoraussetzung für Erfolg an den Märkten ist aber, dass wir die Unsicherheit nicht bekämpfen und aufhören, ein reiner "Sicherheitssucher" zu sein, denn da gibt es keine. Sicherheit verschaffen uns nur die eingeübten Fähigkeiten, mit denen wir uns aus jeder Situation wieder heraus retten können. Das nennt man als Überbegriff "Risikomanagement" und dahinter verbergen sich verschiedenste Techniken, deren Einsatz sehr individuell ist.

Aber wenn wir es nicht schaffen, die Unsicherheit zu lieben und als Chance zu sehen, müssen wir zumindest lernen sie zu akzeptieren, ohne uns daran aufzureiben. Andernfalls haben wir keine Chance gegen Mr. Market.

Der Bunker ist also eine Illusion, er verschafft keine Sicherheit, er täuscht diese nur vor. Der Bunker macht uns vielmehr zu einer "sitting Duck", einem leichten Ziel für die Unsicherheit, denn wir sind unbeweglich geworden, wir können nicht ausweichen, wir krallen uns sozusagen im Erdreich fest und das Schicksal kann ganz genüsslich Ziel nehmen.

Was können wir denn dann tun um am Markt resilienter und damit gelassener zu werden?

Ich sage es ihnen gleich, das Zauberwort heisst Flexibilität, gewürzt mit einem Bewusstsein für die aktuelle Situation (Situation Awareness). Nur das schafft Resilienz im prinzipiell ungewissen und unberechenbaren Markt.

Flexibilität schafft Sicherheit, Flexibilität schafft Resilienz!

Einerseits bedeutet das eine geistige Flexibilität, wir haben gelernt die Unsicherheit zu akzeptieren. Alleine diese Tatsache, dass wir uns dieser Unsicherheit bewusst sind und uns keinen Illusionen hingeben, dass morgen schon alles ganz anders sein kann, macht uns im Kopf freier und flexibler. Denn das womit man rechnet, kann einen nur begrenzt überraschen. Wer sich dagegen eine nicht vorhandene Sicherheit eingeredet hat, wird am Ende ganz böse und schutzlos auf dem falschen Fuß erwischt.

Andererseits bedeutet es das Training von Abläufen und Strategien, mit denen wir mit den gängigen Situationen elegant umgehen. Wir legen uns also nicht auf einen Bunker fest, sondern wir haben verschiedene, durchdachte Strategien, die wir je nach den Umständen einsetzen.

Beim Fechten sind das Aktionen wie Battutta, Coupé, Flêche, Rimesse oder Riposte. Das sind feste Techniken bzw Angriffe oder Verteidigungen, mit denen man dem Gegner begegnet.

Auch beim Fechten weiss man vorher nicht, was der Gegner (hier der Markt) für Angriffe starten wird, man hat aber ein eingeübtes Repertoire, wie man damit umgeht! Und wer das nicht hat, wer nicht instinktiv einem Angriff des Gegners begegnen kann, hat schnell verloren.

Genau das schafft Gelassenheit, genau das schafft Resilienz, das Selbstvertrauen und die Übung mit einer Situation umgehen zu können! Beim Klettern ist das übrigens nicht anders.

Resilienz stellt sich also der Unsicherheit, sie umarmt sie sogar und trainiert damit umzugehen.

Am Markt müssen wir also wie ein Fechter sein, immer bereit für eine Überraschung des Gegners, aber voller Techniken, damit elegant umzugehen.

Diese geistige und taktische Flexibilität ist auch die Grundvoraussetzung entspannt das Spiel auf dem Platz zu beobachten und erst zu *reagieren* - Riposte! - wenn die Situation eintritt und eine Reaktion gefordert wird!

Und diese Sicherheit erlangt man durch Training, Training und noch einmal Training! In dem man übt auszuweichen und einen Gegenangriff zu starten, bis man es automatisiert beherrscht. Es gibt keinen anderen Weg, alleine mit dem Lesen von Büchern wird niemand zum guten Fechter!

Bei uns an der Börse ist die Parade der Stop, wir gehen dem Angriff der Kurse aus dem Weg und die Riposte ist der "Gummibandtrade" danach, wenn der Markt seinen Angriff erschöpft hat.

Flexibilität und Training machen uns resilient - wenn wir in Bewegung sind und Ausweichen können, kann uns der Markt nie vernichten.

Und von diesem "Fecht-Training" kommt im Laufe der Zeit Gelassenheit, wir wissen was wir können und wissen, dass wir uns auf unsere Abwehrtechniken verlassen können.

Und das nennt man dann Risikomanagement und erlangt man nicht im Bunker des Rechthabens und auch nicht mit Glaskugeln von Wahrsagern.

In diesem Sinne: En Garde!

Ihr Michael Schulte (Hari)

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Was bedeutet eine Kapitalerhöhung?

Wesentlicher Bestandteil von Mr-Market ist, dass ich Finanz- und Börsenthemen erkläre. Und zwar (hoffentlich) so konkret und mit Praxisbezug, dass man davon wirklich etwas mitnehmen kann.

Weswegen wir heute doch "Lehrer Bömmel" mal fragen können: Wat is en ... Kapitalerhöhung?

"Da stelle mehr uns janz dumm. Und da sage mer so: En Kapitalerhöhung, dat is ene jroße schwarze Firma, die hat hinten un vorn e Loch. Dat eine Loch, dat is de Stammkapital. Und dat andere Loch, dat krieje mer später." 😉

Ernsthaft, um sich der Logik einer Kapitalerhöhung zu nähern, muss man erst einmal verstehen, wie der Gewinnanteil berechnet wird, den man als nichtwissender Anleger vom nachsteuerlichen Gewinn des Unternehmens ausgeschüttet bekommt - zum Beispiel als Dividende.

Denn als Gesellschafter eines Unternehmens, will man ja am Gewinn teilhaben, egal ob es sich um eine GmbH oder AG handelt. Gewinn kann eine jährliche Ausschüttung sein oder auch der Verkaufsgewinn viele Jahre später. Aber immer ist es der Gewinn, der einen sein Kapital in einem Unternehmen binden lässt. Warum sollte man ohne Gewinn sich auch an einem Unternehmen beteiligen?

Dieser Gewinn wird von der Gesamtsumme anteilig berechnet, je nachdem wie viel einem von dem Unternehmen anteilig gehört. Nun fluktiert der Kurs einer Aktiengesellschaft ja aber täglich, der Kurs kann es als Massstab also nicht sein.

Was den eigenen Anteil am Unternehmen bestimmt, ist vielmehr der Anteil am Stammkapital des Unternehmens, der über den Nennwert der Aktie errechnet wird. Das Stammkapital ist beim Start eines Unternehmens vereinfacht gesagt das, was die Gesellschafter bei Gründung eingezahlt haben.

Nehmen wir als einfaches und konkretes Beispiel eine ganz kleine AG. In die hat in unserem Fall ein Gründer bei Gründung 100.000€ eingezahlt. Das ist das Stammkapital (und am Start auch das Eigenkapital) und wenn man dazu theoretisch 1.000 Aktien ausgibt, hat jede Aktie dann einen Nennwert von 100€. Macht wieder 100.000€ Stammkapital, gestückelt in 1.000 Aktien.

Nun kann es ja sein, dass diese AG in Wirklichkeit schon bald eine Million wert ist, weil vielleicht ein Mitbewerber ein Übernahmeangebot in dieser Höhe gemacht hat. Das Stammkapital, das die Gewinnverwendung bestimmt, ist aber immer noch 100.000€, der Nennwert einer einzelnen "Aktie" ist immer noch 100€, der "Kurs" aber 1.000€, weil so über 1.000 ausgegebene Aktien die Million zusammen kommt, die schon geboten wurde und daher den Marktwert des Unternehmens markiert.

Nun stellen wir uns vor, dieser Gründer, der da für 100.000€ Grund(Stamm)-Kapital eine AG aufgebaut hat, ist ein sehr netter Mensch. Obwohl er weiss, dass ein Mitbewerber schon 1 Million für das Unternehmen bietet, erlaubt er einem Freund den Einstieg in das Unternehmen zu gleichen Teilen.

Dazu muss eine Kapitalerhöhung um weitere 100.000€ Stammkapital durchgeführt werden, die alleine der Freund "befüllt". Am Ende hat die GmbH dann also 200.000€ Stammkapital und Gründer wie Freund, halten je 50% am Stammkapital. Sollten also mal Gewinne anfallen, die ausgeschüttet werden, sind diese 50/50 zu teilen.

Wer jetzt aufgepasst hat, dem ist schon klar, dass dieser Gründer wirklich ein *sehr* netter Mensch war. Denn obwohl das Unternehmen schon eine Million wert ist, gibt er die Hälfte des Unternehmens für nur 100.000€ ab.

Vorher gehörte dem Gründer also 100% an einem Unternehmen, das eine Million wert ist. Nun gehört dem Gründer 50% an einem Unternehmen, das 1.100.000€ wert ist. Die 100.000€ der Kapitalerhöhung muss man ja oben darauf rechnen, die fliessen dem Unternehmen ja als Cash zu. Trotzdem ist das für den Gründer ein sehr schlechtes Geschäft. Das nennt übrigens man die "Verwässerung" der Altgesellschafter, hier in einer ganz extremen Form.

Der Punkt des Beispiels ist, theoretisch ist eine Kapitalerhöhung ein Nullsummenspiel für die Altgesellschafter, weil dem Unternehmen ja ein fairer Gegenwert für die neuen Geschäftsanteile zufliesst. Das aber nur, wenn die neuen Gesellschafter den vollen Wert des Unternehmens bezahlen. Und der Wert bemisst sich bei Aktien am Börsenwert.

Nun ist auch das kein völliges Nullsummenspiel, weil die Neugesellschafter ja wiederum selber Anteil an Ihrem eigenen, neuen Stammkapital haben und dieses nicht nur den Altgesellschaftern zufliesst. Im Beispiel würde es also nicht reichen, dass der Freund 500.000€ in die GmbH einbringt, nein er müsste 1.000.000€ einbringen. Dann hätten beide Gesellschafter nach Kapitalerhöhung 50% an einem Unternehmen, das 1 Million + 1 Million Cash = 2 Millionen wert ist. Für beide wäre das dann also neutral, für den Gründer der schon vorher Unternehmensanteile im Wert einer Million hatte ebenso, wie für den Freund, der eine Million einzahlt und Unternehmensanteile im Wert einer Million dafür erhält.

Aber lassen wir diesen Effekt mal beiseite, der fällt bei prozentual kleineren Kapitalerhöhungen auch nicht so ins Gewicht. Wir machen es uns daher ganz einfach:

Wenn eine Firma ihr Stammkapital um 10% erhöht und angenommen die Neugesellschafter zahlen den vollen Marktpreis des Unternehmens für ihre Anteile, ohne Abschlag, dann sollte es doch keinen Grund für einen Kursverlust an der Börse geben, oder?

Denn die Altgesellschafter haben dann für den prozentualen Verlust an Unternehmensanteilen, über das frische Kapital ja einen fairen Gegenwert bekommen. Warum fällt der Kurs nach Kapitalerhöhungen dann trotzdem so oft?

Die Antwort liegt in einer zeitlichen Disparität zwischen Ankündigung der Kapitalerhöhung und der Bekanntgabe, wofür das Kapital verwendet wird. Und liegt daran, dass Unternehmen ja mit Kapital arbeiten.

Wenn ein Unternehmen beispielsweise mit dem 5-fachen des Buchwertes am Markt bewertet wird und man führt dem nun reinen Cash zu, ist dieser Cash ja nicht 5x Cash wert, sondern nur Cash, also nur Buchwert. Erst wenn der Cash produktiv und sinnvoll investiert verwendet wird, bekommt er das gleiche Multiple, wie es auch das Unternehmen hat.

In anderen Worten, zum Zeitpunkt der Kapitalerhöhung weiss der Markt ja nicht, ob das Management damit vielleicht nicht Schulden abbezahlt oder es für Boni vergeudet. Und das rechtfertigt einen Sicherheitsabschlag.

Nehmen wir aber mal theoretisch an, zum Zeitpunkt der Kapitalerhöhung wäre bekannt, dass das Unternehmen das frische Kapital zum Kauf einen Mitbewerbers verwenden wird, der ein identisches Multiple hat, zum Marktpreis gekauft wird und eine sinnvolle Erweiterung des Geschäftes darstellt. Nehmen wir also mal an, der Markt wüsste zum Zeitpunkt der Kapitalerhöhung, dass für die 10% Kapitalerhöhung auch das Geschäft (Umsatz, Gewinn, Zukunftschancen) linear um 10% erhöht wird.

Dann - genau dann - gäbe es keinen Grund für einen Kursabschlag mehr und es fände wahrscheinlich auch keiner statt! Denn die alten Aktionäre hätten ja nichts verloren.

Genau das weiss der Markt nun aber nicht und ist bei so Kapitalerhöhungen eben höchst selten. Und deshalb gibt es sehr oft danach einen Abschlag.

An der Höhe des Abschlages kann man also erkennen, wie der Markt über die Fähigkeiten des Managements denkt, mit dem Geld etwas Sinnvolles anzustellen.

Als sehr grobe Daumenregel kann man sagen: Wenn ein Unternehmen das Stammkapital in einer Kapitalerhöhung unter Auschluss der Altgesellschafter um 10% erhöht ...

  • .... und der Kurs fällt, geht der Markt davon aus, dass das Unternehmen das frische Kapital zumindest teilweise für nicht-produktive Ausgaben "vergeuden" wird.
  • .... und der Kurs gar nicht fällt, ist sich der Markt der profitablen Verwendung der Kapitalerhöhung recht sicher.
  • .... und der Kurs sogar steigt, erwartet der Markt einen konkreten, hoch profitablen Deal oder die Kapitalerhöhung löst ein vorher vorhandenes, konkretes Problem.

So .... ich hoffe ich konnte ein paar Mechanismen verdeutlichen und bei einigen von Ihnen vielleicht einen kleinen "Aha-Effekt" auslösen. Es bleibt aber ein komplexes Thema, das ich oben sehr vereinfacht habe, um es sinnvoll erklären zu können.

Bitte sehen sie mir daher diverse Unschärfen nach, falls Sie sich auch im Thema auskennen. Ich habe diese Unschärfen zugelassen, um das Thema nicht zu überkomplizieren. Ich lade Sie dann aber ein, es besser zu erklären. 😉

Ihr Hari

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Gelassenheit und der Anleger-Kodex



Dieses Anlagejahr 2020 ist ein ganz Besonderes. Es bietet Gelegenheit für immense Gewinne und das relativ einfach, man musste "nur" im April auf die Covid Gewinner setzen und hatte dann seitdem teilweise Ver-x-facher im Depot.

Und nun hat der Markt schon seit bald 3 Wochen die nächste Chance gestartet, die Zeit der Nachholeffekte ist da, der Markt schaut dank der Impfungen über Covid hinweg und es war Zeit auch mal den verprügelten Sektoren näherzutreten, die seit dem 09.11.20 zu einer Nachhol-Rally angetreten sind.

Ganz typisch ist aber - und das war auch dieses Jahr zu "bewundern" - dass diese Wenden auf alle die zu langsam reagieren und zu lange zögern, dann mehr und mehr Druck machen. FOMO nennt man diesen Druck auch, die "Fear Of Missing Out", die Angst zu Verpassen, die Anleger dann erfasst die gerne im richtigen Moment zögern und sich dann im falschen Moment als Letzter doch zum Einstieg überreden lassen.

Die schlechte Nachricht ist, es gibt für uns Anleger keinen einfachen Schalter den man umlegen könnte um das abzustellen, da diese Verhaltensweisen fest mit unseren eingefahrenen Denkstrukturen verwoben sind.

Es ist nämlich viel Wahrheit darin, dass man zum nachhaltigen Anlageerfolg "anders denken" lernen muss, als man das als Mensch intuitiv tut, denn der Markt ist reflexiv und unter der scheinbaren Klarheit konkreter Kursbewegungen voller Untiefen mit Fallen und Ungeheuern.

Ein wesentlicher Teil des Markterfolges ist also die Gedankenstrukturen bei der Geldanlage umzustellen, etwas das dauert, viel Übung braucht, nicht theoretisch gelernt werden kann und mit kompetenter Unterstützung einfacher ist, als ohne.

Jetzt wollen sie sicher kompakt wissen, was diese Gedankenstrukturen sind und was die konkreten Prinzipien, Grundregeln und Philosophien rund um den erfolgreichen Handel an Märkten. Das ist aber unmöglich in einen Artikel zu packen, Teile davon vermittele ich ihnen aber schon seit Jahren im freien Bereich.

Man kann aber auch anders herangehen, und Grundprinzipien erst einmal prägnant formulieren und "an die Wand pinnen", um diese sich dann erst später im Detail zu erarbeiten und konkret erlebbar zu machen.

Ein zentraler Teil der für Trader wichtig ist, aber auch für Investoren Bedeutung hat, ist das was man eine "konsequente Gelassenheit" nennen könnte.

Die Fähigkeit also, bei aller Aufmerksamkeit sich doch ruhig an die eigenen Regeln zu halten und sich *nicht* vom Markt, von Angst und Gier treiben zu lassen, sondern einem Weg zu folgen, den man vorher als individuelle Strategie festgelegt hat. Den Weg muss man aber auch erst einmal haben - was aber einen anderen Problemkreis darstellt, der hier und heute nicht Thema sein soll.

Für alle die sich nun zu schnell bestätigt fühlen, will ich aber zumindest deutlich sagen, dass störrisches Festhalten, sich die Verluste schönreden und "Hopium" atmen *keine* Strategie ist!

Wenn man aber ruhig seinen wohl überlegten strategischen Weg beschreitet und sich auch daran hält, gibt es hinterher auch keinen Grund sich zu grämen und zu ärgern, man zuckt dann schlicht die Schultern und akzeptiert, was immer das Schicksal parat hatte.

Wer sich aber im Nachgang grämt und ärgert, weil der Markt nicht macht was er sollte, beweist damit *eindeutig* dass er noch einen völlig falschen Marktzugang hat - der Markt lässt sich sowieso zu nichts zwingen. Man könnte auch kürzer sagen:

Reue ist das Zeichen fehlender Strategie, das klare Zeichen bei der Entscheidung getrieben worden zu sein.

Oder in anderen Worten: "Man kann am Markt alles richtig machen und trotzdem falsch liegen". Ziel muss sein, "alles richtig zu machen" - nicht aber, immer richtig zu liegen, denn das schafft man sowieso nicht.

Wir sollten uns also auf den Prozess der Entscheidungsfindung konzentrieren (alles richtig machen) und nicht auf das Ergebnis (richtig liegen), denn das Ergebnis kommt von ganz alleine. Jeder unerfahrene Anleger macht es genau anders herum, der denkt voller Gier oder Angst primär über das Ergebnis in Form von Gewinn und Verlust nach, nicht aber über den Weg der Entscheidungsfindung - und das ist grundfalsch!

Eine Sache so als kontinuierlichen, disziplinierten Prozeß betrachten zu können, ist aber das Ergebnis von viel Reflektion, Übung und Arbeit an den eigenen Emotionen. Das kann man auch nicht in einem Lehrbuch lesen und dann hat es man es "intus", sondern das muss man sich hart erarbeiten.

Gerade aber diese Gelassenheit, die den Markt zu sich kommen lässt, statt ihm hinter her zu laufen, ist nach meiner festen Überzeugung ganz wichtige Grundlage für Erfolg an den Märkten. Ohne diese, wird man vom Markt getrieben und gehetzt wie ein wildes Tier bei der Treibjagd, wir aber müssen Jäger sein und nicht Gejagte.

Ich habe mir daher vor Jahren im Premium-Bereich mal erlaubt, den "Jedi Kodex" umzuwandeln und daraus so etwas wie einen Anleger Kodex zu machen. Vielleicht sollten Sie mal darüber nachdenken.

Die folgenden fünf Sätze vermitteln ihnen ein Gefühl für das, was ich oben "konsequente Gelassenheit" genannt habe. Das ist aber nur der Anfang, der wirkliche Weg ist die Arbeit daran und an vielen anderen wichtigen Grundprinzipien.

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Es gibt kein impulsives Handeln, nur definierte Setups und Strategien.

Es gibt keine Sicherheiten am Markt, nur Wahrscheinlichkeiten und Opportunitäten.

Es gibt keine Angst vor dem Verlust, nur den ruhigen Schutz des eigenen Kapitals.

Es gibt keine verpassten Gewinne, nur die Harmonie der guten Gelegenheit.

Es gibt keinen Druck zum Handeln, nur Demut, Gelassenheit und Konsequenz.

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In diesem Sinne: Möge der Markt mit Ihnen sein! 😉

Ihr Michael Schulte (Hari)

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Brösel, Brösel, Brösel ….. Boom!



Heute versuche ich mal eine wichtige Wahrheit kompakt zu vermitteln und bediene mich dabei eines längeren Artikels, den ich vor einem Jahr im Premium-Berech geschrieben habe - dort dann ausführlicher mit mehr Beispielen und Herleitungen.

Die Frage die dieser Artikel beantwortet ist recht einfach. Sie lautet:
Wann wird es bei einer Aktie, einem ETF oder einem Index gefährlich?

Und das ist immens wichtig zu verstehen, weil wir es in unseren Denkstrukturen nämlich instinktiv falsch machen. Unser "Affenhirn" lässt uns bei Höchstständen Angst haben, weil die vermeintliche Fallhöhe ja so hoch sei. Und lässt uns nach vielen, bröselnden Abgabetagen - dann wenn das Gummiband schon gespannt ist - eher die Chancen sehen, weil das Asset ja schon "so billig geworden" sei.

Diese Chancen sind auch theoretisch da, es besteht aber eben das Risiko, dass das Gummiband reisst und das ist dann das *Boom* am Ende des Bröseln. Weswegen wir solche Rebounds auch erst dann spielen sollten, wenn die Kurse scbon wieder steigen und nicht im Vorfeld blind darauf wetten.

Schon oft aber habe ich den Mitgliedern erklärt und immer wieder gezeigt, dass ein Markt oder eine Aktie die langsam und schwach abwärts bröselt, erhebliche Risiken eines großen Einbruches generiert, Risiken die dagegen bei Höchstständen schlicht nicht vorhanden sind.

Dabei garantiert ein Bröseln keineswegs den folgenden Absturz. Es schafft aber die Voraussetzung dafür, dass die Gefahr eines solchen Absturzes real und relevant wird!

Ich will Ihnen das kurz anhand des Charts des "Black Monday" von 1987 zeigen, das das Gesagte eindrucksvoll unterstreicht. Mit diesem "Black Monday" bin ich damals mit ca. 25 Jahren an die Börse gekommen, nun sind es bald 35 Jahre, die ich mich an der Börse tummele.

Denn auch vor dem Black Monday ging ein markantes Bröseln voraus und wenn im Nachhinein der Black Monday so dargestellt wird, also ob der zweistellige Einbruch aus "heiterem Himmel" und unvorhersehbar kam, dann ist das einfach kompletter Quatsch.

Für Techniker war der wichtige Bruch der Unterstützung am 14. und 15.10.1987 - vor nun 33 Jahren - leicht zu sehen, der ein massives Warnsignal generierte. Und das abstrakte Risiko des Bröselns in dieser Phase, hat das Risiko auch schon indiziert und das ist dann halt so ein Fall, in dem das Gummiband dann mal gerissen ist:

Ich könnte nun hierzu viele weitere Beispiele bringen, schauen sie zum Beispiel mal auf das Chart von General Electric (GE) von 2017 bis 2019 und beantworten sich die Frage, wann das Bröseln klar sichtbar wurde und was dann folgte.

Hier im freien Bereich will ich es bei der Kernaussage belassen. Nehmen sie meine Worte ernst oder lassen sie es bleiben, ihre Wahl und ihre Konsequenzen, die daraus erwachsen.

Merken wir uns:

Ein Asset auf frischem Allzeithoch ist eher nicht bzw kaum gefährlich. Nichts bricht auf Index-Ebene einfach aus dem Nichts über Nacht markant ein, ohne dass irgend jemand etwas ahnt oder weiss. Es mag diese Fälle geben, das ist dann aber der Fall wo uns ala Majestix der "Himmel auf den Kopf fällt" und der ist so selten, dass er als Restrisiko einfach akzeptiert werden muss. Bei Einzelaktien gibt es so etwas eher, ist aber auch eine seltene Ausnahme.

Gerade in den starken Fällen, hat der gemeine Anleger aber aufgrund des psychologischen Ankereffektes Höhenangst und verbaut sich damit die Chance, wirklich starke Aktien im Depot zu haben.

Eine Aktie, die aber schon Schwäche zeigt und beständig abwärts bröselt, die *ist* gefährlich. Natürlich kann das trotzdem einfach eine normale Korrektur sein und irgendwann in eine Bodenbildung übergehen, die dann dreht. Das wird auch in der Mehrzahl der Fälle so ablaufen.

Gerade in den schwachen Fällen, bekommt der gemeine Anleger aber aufgrund des psychologischen Ankereffektes Gier, weil die Aktie vermeintlich "so billig" aussieht und riskiert damit, in einen echten Absturz zu geraten.

Denn wenn etwas so beständig bröselt wie 1987, dann ist das abstrakte Risiko deutlich, dass der Aktie oder dem Index ein markanter Einbruch noch bevorsteht - der Beispiele gibt es tausendfach. Erneut, das garantiert nicht *dass* es passiert, es erhöht aber massiv das Risiko. Wenn sie alkoholisiert Auto fahren, garantiert das auch keinen Unfall, es erhöht aber das Risiko erheblich.

Auch das ist übrigens ein Grund, warum wir nicht in fallende Messer greifen sollten, egal wie "billig" sich etwa anfühlt. Erst wenn die Kurse schon steigen oder eine belastbare Bodenbildung existiert, das Bröseln also aufgehört hat, erst dann wird eine Aktie für kluge Anleger wieder für eine Rebound-Spekulation interessant. Erst dann!

Man könnte diese Weisheit auch anders formulieren:

Stärke gebiert Stärke und Schwäche gebiert Schwäche.

Wer starke Aktien kauft, die beständig nach oben klettern, hat eine weit höhere Chance die kommenden Monate ins Plus zu laufen, als jemand der eine "Gurke" kauft, die beständig abwärts bröselt.

Sie können das auch in der aktuellen Rally seit dem Covid-Tief im März sehen. Schon im April war Tech stark und ist losgelaufen, die Charts waren schnell wieder auf Allzeithochs. Öl und Fluggesellschaften dagegen waren schwach und sind es immer noch. Wer ist also besser gefahren? Natürlich wer Stärke gekauft hat!

Sicher gibt es auch die Ausnahmen, aber die bestätigen die Regel. Trends dauern eben länger als wir oft glauben und sollten daher unser Freund sein. Ignore at your own risk!

Haben sie also keine Angst vor starken Aktien, die korrigieren auch mal, kommen dann aber in der Regel wieder.
Fürchten sie sich dagegen vor schwachen Aktien, die beständig bröseln! Die sind wirklich gefährlich!

Ihr Michael Schulte (Hari)

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