Das frühe und das kluge Geld im DAX

Bei einigen professionellen Diensten der Wallstreet, gibt es in der Marktanalyse die Unterscheidung zwischen dem "Smart-Money" und dem "Dumb-Money", dem "klugen" und dem "dummen" Geld. Diese etwas künstliche Unterscheidung, versucht zwischen der Positionierung der kleinen (Retail) Anleger und dem professionellen Geld zu unterscheiden.

Nun kann man einem Dollar, der dem Markt zufliesst, ja nicht direkt ansehen, von wem er in Bewegung gesetzt wurde, aber es gibt indirekte Indikatoren, die darauf hin deuten. wer hier unterwegs ist. Die grösse der Transaktion spielt eine Rolle, die Handelsplattform, aber auch der Zeitpunkt und andere Faktoren.

Hinter dieser Unterscheidung steckt die sich immer wieder bewährende Logik, nach der das Verhalten der kleinen Retail-Investoren (von Mom & Dad sozusagen) dann ein Kotraindikator ist, wenn sich eine grosse Divergenz zum Verhalten der professionellen Marktteilnehmer mit der grossen Feuerkraft auftut.

Gerade im DAX gibt es dabei ein Muster, das wir am gestrigen Montag wieder wunderbar, wie im Brennglas beobachten und ausnutzen konnten...

Denn die erste halbe Stunde, bis erste Stunde im DAX, scheint eher der Tummelplatz der Kleinanleger zu sein. Gerade an wichtigen Wendemarken, ist das immer wieder wunderbar zu beobachten und auch profitabel zu nutzen.

Das grosse Geld hat sich schon in Position gebracht und lauert sozusagen, die ersten Handelsbewegungen des DAX nach 9 Uhr sind aber noch davon geprägt, dass die Ängste und Sorgen der Vorwoche oder des Vortages, noch abgearbeitet werden.

Das klassische Szenario ist dabei der kleine Anleger, der am Vortag keine Zeit für Börse hatte, dann aber Abends bei den Nachrichten mit Schreck sieht, dass die Kurse eingebrochen sind. Daraus folgend, entscheidet er sich dafür, gleich am Folgetag zu verkaufen - vielleicht gibt er auch schon eine Order für den Folgetag ein.

Was dieser kleine Anleger nicht begreift ist, dass sich unter der Decke die Lage schon wieder geändert hat. Der Ausverkauf am Vortag war eher der Schlusspunkt und das "Smart Money" bringt sich schon wieder in Stellung.

So verkauft dieser Kleinanleger dann in den ersten Handelsminunten des neuen Tages. Eine Zeit lang, bis zu eine Stunde, eiert der DAX dann auch umher und dann aber stellen die Marktelefanten ihren Fuss in den Markt und es geht nur noch nach oben. Ab Mittag kommen dann auch noch die US Investoren dazu, die an der Ostküste langsam aufwachen.

Und unser Kleinanleger hat mal wieder auf dem Tiefpunkt verkauft, das kann er nämlich gut. Wenn er es wegen dieser Sorge aber nicht tut, wird die Aktie immer weiter fallen. Bis er verkauft. Dann erst dreht der Kurs. So ist er, der fiese Mr. Market. 😉

Ganz wunderbar, war das gestern früh wieder im DAX zu beobachten.

Wir hatten eine positive Woche im DAX hier klar auf dem Radar, vorbörslich habe ich gestern früh im Premium-Bereich diese Richtung indiziert. Was dann passierte, war das initale, zögerliche Bröseln und dann ab exakt 09:30 Uhr kamen die Marktelefanten und seit dem ging es hoch.

DAX 09.05.16 2

Für technisch orientierte Anleger, war die Long-Chance nach dem erfolgreichen Gapfill um 09:30 Uhr offensichtlich, aber welcher Kleinanleger orientiert sich schon an Markttechnik, ist ja alles nur Hokuspokus. 😉

Aber auch ohne den Gap-Fill auf dem Radar zu haben, war die Abfolge mal wieder der Klassiker im DAX.

Nun läuft nicht jeder Tag so, aber gerade an den grossen Wendepunkten, wenn der Markt eine plötzliche Richtungsänderung hinlegt, haben wir ganz oft dieses Verhalten zum Handelsstart. Der DAX läuft erst "falsch" und bekommt erst nach 30-60 Minuten seine wirkliche Richtung.

Handeln Sie also nie nur aufgrund Ihrer Gefühle des Vortages, direkt zum Handelsstart des Folgetages. Lassen Sie statt dessen etwas Zeit verstreichen um zu schauen, was der Markt wirklich macht. Diese kleine und einfache Massnahme, kann Ihnen schon helfen, ein klein wenig mehr zum "Smart Money" zu gehören und das "Dumb Money" hinter sich zu lassen.

Wenn Sie noch mehr wollen, müssen Sie solche Situationen aber zu antizipieren lernen. Dazu lade ich Sie ein, hier Mitglied der Community zu werden. Das erfordert aber einen wachen Blick auf eine Reihe von Marktparametern, die uns erlauben zu erahnen, was das "Smart Money" denn nun tatsächlich will. Diese sind hier immer wieder Thema.

Ihr Hari

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