Der wahrscheinliche Pfad bei Gold

Am 04.02. habe ich im Artikel -> Gold und Goldminen - ist das die Wende? <- gezeigt, was Gold machen müsste, um eine nachhaltige Wende überhaupt wahrscheinlich werden zu lassen.

In den folgenden Tagen ist das dem Edelmetall eindrucksvoll gelungen, die dort gezeigten Ziele, wurden alle erreicht und sogar übertroffen.

Technisch gesehen, wurde der Abwärtstrend seit 2011 damit gebrochen, in dem die Hochs vom 15.10. und 18.05. letzten Jahres überschritten wurden.

Gleichzeitig hat die Bewegung einen so dynamischen Verlauf genommen, dass ein Retracement zwangsläufig wurde. Ich hatte damit eigentlich schon früher gerechnet und nicht erst bei 1.263 USD. Diese brutale Stärke, die Gold nun gezeigt hat, ist aber typisch für den ersten Schub aus einem langen Abwärtstrend und bestätigt eher, dass wir es hier wirklich mit einer Änderung der Gezeiten zu tun haben.

Im Chart sehen wir, dass ein Rückgang bis 1.180 USD nun wahrscheinlich ist und immer noch völlig normal und sehr bullisch wäre:

Gold 15.02.16

Aber auch der Rückgang zum 50er Fibonacci Retracement bei etwas über 1.150 wäre immer noch bullisch und würde im grossen Bild dann zu dieser möglichen Ablaufstruktur führen, die ich derzeit als Szenario präferiere:

XAUUSD 16.02.16

Es könnte sich also lohnen, den aktuellen Dip als Kaufgelegenheit ins Auge zu fassen. Negiert würde der Gedanke, wenn Gold unter diese Trendlinie und damit auf 1.100 zurück fallen sollte. Im Moment halte ich das aber für das unwahrscheinlichere Szenario, der "Wurm" hat wohl eher gedreht.

Nun stellt sich ja vielen die Frage, warum Gold gerade jetzt so in Bewegung gerät und nicht schon bei den vielen Gelegenheiten, bei denen die Gold-Bugs in den letzten Jahren immer wieder sinnlos die Wende beschworen haben?

Nun gibt es für so etwas nie simple, kausale Ursachen, auch wenn danach immer gerne gesucht wird. Der Markt ist zu komplex und reflexiv für zweidimensionale Kausalbeziehungen. Und am Ende sind die Ursachen auch völlig egal, alles was zählt sind am Ende nur die Kurse die real aufgerufen werden.

Aber es gibt einen Faktor, der hier eine erhebliche Rolle spielen dürfte. Und das sind die Negativzinsen, die nach neuen Aussagen der FED nun plötzlich auch in den US denkbar werden.

Diese Negativzinsen gab es zwar schon in Europa, aber der Goldpreis den wir hier sehen, wird eben an der COMEX gemacht und es sind grosse US Adressen, die diesen bewegen. Wenn die nun befürchten müssen, für grosse Bareinlagen Negativzinsen zu zahlen und gleichzeitig Anleihen und grosse Dividenden-Werte schon zu hoch bewertet sind, bekommt Gold wieder eine entscheidende Bedeutung als Werterhaltungsmittel. Und ein erheblicher Anlagedruck freier Liquidität, trifft dann auf einen vergleichsweise kleinen und wenig aufnahmefähigen Goldmarkt.

Der grösste Gold-ETF der Welt, der "SPDR Gold Trust" (GLD), hat auf jeden Fall in den letzten Wochen erhebliche Zuflüsse erhalten und auch das ist ein Indiz dafür, dass sich der Trend nun wohl gedreht hat.

Mit Negativzinsen in den US, macht es einfach wieder Sinn, Barmittel im grösseren Stil in Gold zu deponieren und dieser Umstand ist zwar nicht der alleinige Faktor, aber mit hoher Sicherheit wesentlicher Teil der aktuellen Gleichung!

Wer also am Edelmetall und den Goldminen interessiert ist, sollte *jetzt* sehr aufmerksam hinschauen. Nicht 2013, nicht 2014 und auch nicht 2015. Das war alles "Wishfull Thinking" und es gab damals keine wirklich belastbaren Signale, dass eine Wende nahe war. Damals ist der Umfang des GLD auch permanent gesunken und es brauchte das ganze Manipulations-Gerede nicht, um den Rückgang von Gold zu erklären.

Nun sind die belastbaren Signale da. Eine Garantie ist das auch nicht, Garantien gibt es am Markt sowieso nicht. Aber gute Chancen und so eine haben wir nun wohl vor uns. Und das gerade bei den Minenwerten, die in der Krise brav ihre Kostenstrukturen gesenkt haben und nun deutlich schneller profitabel sein werden, als vor der Krise!

Ihr Hari

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