Goldminen – 08.08.12 – Erneut mit relativer Stärke gegenüber Gold

Heute zeigen die Goldminen in Form des ETFs GDX erneut relative Stärke und stehen im Plus, während der Goldpreis leicht korrigiert. Grund genug, sich nun einmal das Tages-Chart des GDX anzuschauen:

GDX Tages-Chart

Wir sehen den Tiefststand von Mitte Mai mit der typischen extremen Überdehnung der Oszillatoren nach unten. Auch das Sentiment war damals historisch am Boden. Ich hatte das hier in verschiedenen Artikeln thematisiert, zB -> hier <-.

Wir sehen weiterhin den erneuten Test der Tiefstände mit mehrfachen lokalen Tiefs Mitte und Ende Juli, den ich im Mai schon antizipiert hatte. Dieser konnte die Tiefststände von Mai aber nicht mehr erreichen und auch die relative Stärke gab deutliche Signale, dass kein Durchbruch nach unten bevorstand.

Wir sehen darüber hinaus, wie der GDX nun ein höheres lokales Hoch und vor allem auch ein höheres Tief produziert hat, das am 01. August in Form einer "Fahne" massiv gekauft wurde. In diesem Zusammenhang weise ich auf das eindrucksvolle Volumen hin, dass am 01. August in den GDX eingestiegen ist !

Und wir sehen die 200-Tage-Line. Ich rechne mit Wahrscheinlichkeit damit, das wir diese Linie im Laufe der kommenden Wochen testen, die dann im Bereich 48-50 USD notieren sollte. Diesen Bereich habe ich mit einem grünen Stern markiert.

Fazit: In meinen Augen ist die Wahrscheinlichkeit weiter steigender Kurse im GDX höher, als ein erneuter Test und Bruch der Tiefststände von Mitte Mai. Insofern bot sich mir ein Long-Trade mit Laufzeit mehrere Wochen an, den ich am 01.08. im späten Handel eingegangen bin und der einen Stop etwas unter das Tief vom 31.07./01.08. bei ca. 41 USD setzt.

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16 Gedanken zu „Goldminen – 08.08.12 – Erneut mit relativer Stärke gegenüber Gold“

  1. Sehr interessante Analyse, Hari. Ich halte Goldaktien in Form von Fonds, zum Teil schon seit 2006/2007. Das letzte Jahr war allerdings kein Spaß, soviel ist klar… 🙁 Deine Analyse ist jetzt ein Grund für mich, mir den Sektor mal wieder genauer anzuschauen. Da ist doch einiges drin, was mir Hoffnung macht.

  2. Hallo Hari, ich habe noch eine Frage zu Deiner Chartinterpretation, speziell zu den Vorgängen am 1.08. Ist glaube ich recht wichtig im Hinblick auf das große Handelsvolumen an diesem Tag.

    Du interpretierst das Volumen als bullish – ich habe mir inzwischen den Chart etwas genauer angeschaut und festgestellt, dass an diesem Tag ein Kursverlust stattfand (als Rot in Deinem Candlestick-Chart angezeigt), d.h. das Nettohandelsvolumen an diesem Tag war überwiegend „Verkauf“. Für mich wäre dies also u.U. eher ein Zeichen weiterer starker Verkäufe und somit bärisch. Sieht man auch im Chart hier (roter Verkaufsbalken):

    -> Chart <-

    Übersehe ich jetzt hier irgendwas? Oder siehst Du da noch etwas anderes im Chart (Du betonst speziell eine „Fahne“ im Chart – das verstehe ich nicht)?

  3. @ Plastik, ja Du übersiehst was. Und zwar das es nicht genügt auf das Tageschart zu schauen, wenn man wissen will was hinter dem Candlestick steht.

    Schau Dir den GDX mal auf geringerer Zeitschiene bis runter zu einer Minute an. Dann siehst Du:

    1. Das es ein sehr bullischer „Swing Low“ Tag war. Denn das Tief zur Handelseröffnung wurde aggressiv gekauft. Genau so ein Tag erzeugt dann im Tages-Candlestick die „Fahne“ nach unten (den dünnen Strich – ein Tief das sofort wieder verlassen wurde)

    2. Schau mal wann die grossen Volumina im Laufe des Tages in den Markt kamen: Immer bei den massiven Anstiegen (mit Ausnahme der Gewinnmitnahmen der letzten Handelsminuten). Mehrfach wurde im Laufe des Handelstages grosses Geld in den GDX gedrückt.

    Ergo ist das ein Volumenpeak mit bullischer Struktur. Und letztlich gibt es ja auch einen empirischen Beweis für diese Interpretation, nämlich den Kursverlauf der Tage danach die den bullischen Trigger bestätigten.

    PS: Sehe CDOs Kommentar erst jetzt – genau so ist es !

    Übrigens, die Farbgebung des Candlesticks ist schon deshalb völlig missleading, weil es als Startkurs (was ja auch OK ist) den ersten Minikurs zur Eröffnung nimmt. Nur dann kam gleich der Abverkauf und éin paar Minuten später war der Kurs am Tiefpunkt. Von da an, war es ein sehr positiver Tag. Ein typisches Swing-Low eben. Wenn ein Tief bei Handelseröffnung im Laufe des Tages aggressiv gekauft wird, ist das ein sehr bullisches Signal !

  4. @ plastik

    es kommt ja auch drauf an WIE diese kerze aussieht, zuerst ging es bergab und dann ging es wieder nach oben

    in wieweit intraday volumen interessant ist weiß ich nicht, ich hab mich noch nicht viel mit volumen beschäftigt.

    ich hab mir nun den intradaychart auch nicht angesehen – aber nur so als idee:
    es kann ja sein z.B. , dass die sinkenden kurse mit geringem volumen und die steigenden dann mit sehr hohem passiert sind,
    dann kann es sein, dass der kurs an dem tag zwar insgesamt gefallen wäre, aber während der aufwärtsbewegung viel mehr transaktionen stattgefunden hätten

    greez from vienna

  5. Ok, danke für die Erläuterungen, Hari. Jetzt sehe ich das auch. Respekt, man spürt die Erfahrungen und das Fingerspitzengefühl des Profis.

  6. … Fingerspitzengefühl DER Profis… (hatte CDOs Kommentar erst später gesehen 🙂 )

    Ganz klar, dass Euch der Chartverlauf recht gibt. Da ich in dem Sektor langfristig positioniert bin, dürft Ihr auch gerne weiter recht haben 🙂

    Nochmals Respekt! So werde ich Charts wohl nie lesen können. Selten, dass mir ein Bild so klar ins Auge springt. Ich neige eher zum fundamentalen Ansatz bei meinen Investitionen.

  7. Der Dax-Handel klappt einfach nicht mehr. Kein Trend hält intraday lange genug an dass es profitabel wird. Auf der anderen Seite tun die Verluste weh

  8. Da ich nicht weiß, wo ich das hinposten soll, poste ich hier mal einen Chart, bei dem mir ein seltsames Verkaufsmuster auffällt.

    Bei der Aktie handelt es sich um Iberdrola, ein spanischer Energieversorger, den ich für völlig unterbewertet halte, und den ich jetzt schon seit einigen Wochen beobachte (aber noch nicht gekauft habe). Dividende, KGV, KBV, Verschuldungsgrad, Free Cash Flow etc. sehen für mich nicht schlecht aus und rechtfertigen keinesfalls die extreme Abstrafung des Preises. Gleichzeitig sieht der Chart für mich so langsam nach einer Stabilisierung aus. Mein Kauf- bzw. Haltehorizont liegt hier bei mindestens einem Jahr.

    Im 15min-Chart (Link siehe unten) fällt mir nun das Muster auf, dass in letzter Zeit immer intraday zum Handelsschluss relativ großvolumig abverkauft wurde, seltsamerweise ohne großen Einfluss auf den Preis.

    Wie würdet Ihr das interpretieren? Signifikant oder nicht?

    -> Iberdrola <-

  9. Na bitte, bin ich also nicht der Einzige hier, der den Trend nicht trifft, Ramsi. Sag mal, wie lange hältst Du denn nen Short oder Put auf den DAX so etwa? Gestern hatte ich morgens einen Put für den Stand 6962 nicht erwischt. Abends, nach der Entspannungs-Radtour war er dann doch noch im Depot gelandet. Bin natürlich heute Morgen wieder raus, fataler Fehler…

    Noch eine Frage: Gibts hier im Board jemanden, der WPX (A0QZLM), einen kanadischen Kali-Eplorer hält?

  10. @ Plastik, ich beschäftige mich mit Iberdrola nicht und will mich da auch nicht eindenken. Aber bei einem 2 Sekunden Blick auf das Chart denke ich da eher an eine Daten-Anomalie. Das gibt es öfter als man denkt, dass der Datenlieferant ein systemisches Problem hat und im Chart solche Spikes sind, die es real gar nicht gibt. Ich würden den gleichen Chart unbedingt mal mit einem anderen Tool anschauen. Nur wenn dieses merkwürdige Muster dann auch da ist, ist es real und diskussionswürdig.

  11. Windscout, normalerweise versuch ich sie so lange zu halten wie der Trend hält, aber in letzter Zeit liege ich entweder völlig falsch oder mein Stopp wird ganz unglücklich erwischt. Bin schon nahe an der Verzweiflung ^^

  12. Hari, danke für den Tip. Ich hatte auch gar nicht erwartet, dass Du eine Stellungnahme zu Iberdrola abgibst (dank Lesens kenne ich mittlerweile Deine Vorlieben ein wenig 🙂 ) – ich wollte nur etwas Kontext und Hintergrund zu meiner Frage geben.

    So, ich habe inzwischen einige zur Verfügung stehende Charttools abgegrast, um herauszufinden, ob was an diesem seltsamen Muster kurz vor Handelsschluss dran ist. Leider bietet nicht jedes freie Tool Intraday-Charts über größere Zeiträume, so bietet z.B. meine Direktbank (DAB) nur Intraday-Charts für den laufenden Tag.

    Verglichen habe ich also Yahoo, MSN, finanztreff und eben bigcharts. Das Ergebnis in Bezug auf die Volumendaten ist ziemlich unbefriedigend, d.h. eigentlich passt wenig zusammen. Drei der vier Charttools weisen zwar starkes Handelsvolumen kurz vor Handelsschluss auf, aber weder sind die Volumendaten einheitlich, noch die Richtung.

    Ich nehme mal einen beliebigen Tag raus (in diesem Fall den 7. August, alles natürlich der gleiche Börsenplatz, nämlich Madrid). Dabei komme ich zu folgenden Volumina (nur signifikante Ausschläge kurz vor Handelsschluss):

    finanztreff: 1x28M, Preis aufwärts (+)
    MSN: keine wesentlichen Transaktionen
    Yahoo: 2x25M/1x28M (kann Richtung nicht erkennen)
    bigcharts: 1x8M, Preis abwärts (-)

    Ich kann nur eine Schlussfolgerung ziehen: in diesem Fall sind Intraday-Volumendaten äußerst unzuverlässig! Beunruhigend, wenn man sie für seine Analysen heranziehen will!

  13. @ Plastik,

    ich habe aus Neugier in meinem Handelssystem nun mal auf das Volumen von Iberdrola am 07.08. in Madrid geschaut.

    Es hat absolut KEINE Anomalie beim Volumen gegeben. Im Minutenchart sieht man um exakt 17:07 Uhr eine grössere Bewegung mit mehr als 2 Millionen Stück und dann bis zum Handelsschluss Business as Usual.

    Das sagt uns zwei Dinge:

    (1) Wie ich vermutet hatte, sind diese Ausschläge Anomalien gewesen und nicht real.

    (2) Nicht Intraday-Volumen sind perse unzuverlässig, sondern die Datenversorgung dieser kostenlosen Tools. Nicht ohne Grund geben Profis hunderte, wenn nicht tausende, Dollar pro Monat für ein professionelles Handelssystem mit Kurs- und Datenversorgung aus. Es gibt sicher auch im kostenlosen Bereich bessere und schlechtere Charts, TradesignalOnline ist zum Beispiel ganz in Ordnung. Aber MSN, Finanztreff oder Yahoo sind für ernsthafte Zwecke sowieso ungeeignet, das ist wie der Versuch eine Stecknadel mit einer Baggerschaufel zu fassen. 😉 Bigcharts kenne ich nicht gut genug um da was zu zu sagen.

    Aber egal wie gut die Charts aussehen, die Datenversorgung – die immer von Drittanbietern kommt – macht den Unterschied. Und da die Datenanbieter davon leben, lassen sie sich gute Daten auch gut bezahlen. Was wiederum ein kostenloses Tool nicht finanzieren will. Ergo haben die kostenlosen Charts in der Regel „kostenlose“ Datenversorgung von ebenso mieser wie lückenhafter Qualität. Und was nützt Dir ein nettes Chart, wenn es auf Sand gebaut ist ? In dem Fall gilt wohl: was nichts kostet, ist auch nichts.

  14. @Hari,

    das war ja eine interessante Uebung! Ich schaue eher auf Tages-, Wochen- oder manchmal auch Monatscharts und habe bis dato sehr wenig Erfahrung mit Intraday-Charts bzw. -Volumina. Bemerkenswert, dass nicht mal die DAB hier richtige Zahlen anbietet. Bemerkenswert ebenfalls, weil ich einen professionellen Trader „kenne“ (d.h. nicht persönlich, aber über ein Internet-Forum), der sich vielleicht nicht immer, aber auch auf die Intraday-Volumina von Bigcharts verlässt!

    Bei meiner eher kruden Handelsweise (wo es mir nicht so sehr auf die Punktlandung ankommt), reichen mir zwar meine Widerstands- und Unterstützungslinien meist aus, aber dieses Ergebnis kann ich nur als weiteren Grund sehen, doch irgendwann ein Konto bei der Saxo-Bank o.ä. zu eröffnen. Ein professioneller Trader werde ich wohl trotzdem nicht.

    Bei Gelegenheit werde ich mal die freien Dienste vergleichen hinsichtlich Uebereinstimmung und Zuverlässigkeit bei den Tages- und Wochenvolumina. Meinst Du, ich stoße da auf ähnliche Diskrepanzen?

  15. @Hari,
    es geht mir jetzt auch nicht mehr um die zunächst beobachtete Anomalie im 15min-Chart von bigcharts, sondern um die grundsätzliche Verlässlichkeit von freien Tools bezüglich Kurs- und Volumendaten.

    Verglichen habe ich also heute Morgen wieder die vier oben erwähnten freien Tools (meine DAB bietet im Charttool schon mal keine Daten vom Börsenplatz Madrid an). Dabei habe ich wieder Iberdrola (Börsenplatz Madrid) angeschaut, diesmal aber den Tageschart über sechs Monate im Candlestick-Format.

    Das Ergebnis ist zunächst mal, dass die Kursdaten bei allen vieren sehr gut übereinstimmen, ABER eine Lücke habe ich auch gefunden (bei Yahoo fehlt im März eine Kerze).

    Bei den Volumendaten sieht es schon WESENTLICH schlechter aus. Hier stimmen Yahoo and Bigcharts fast perfekt überein (in Abwesenheit einer Referenz kann ich aber nicht sagen, ob die Daten stimmen), aber MSN passt schon nur noch teilweise und Finanztreff fällt völlig raus – bei letzterem ist selbst bei Bars, die mit den anderen Anbietern übereinstimmen, ist die Größenordnung um Faktor 10 höher!

    Fazit: es ist so wie Du sagst, Hari: die freien Tools (bzw. die Daten, die in sie hineingehen) sind mit Vorsicht zu genießen, insbesondere die Volumendaten! Für eine generelle Beurteilung und Überprüfung von Preistrends sind die Kursdaten wohl ok, für professionelle Trader und „Punktlandungen“ sind die freien Tools aber definitiv ungeeignet IMHO. Horses for courses, wie man im Englischen auch sagt… 🙂

    Wenn es jemanden interessiert wiederhole ich die Übung gern irgendwann nochmal mit einer anderen Aktie. Dabei wähle ich dann vllt eine aus, die entweder im DAX oder im DJIA steht.

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