Kurzkommentar – 11.12.12 – DAX und S&P500 vor wichtigen Marken

Die heutige Marktstärke des DAX bis zum frühen Nachmittag zeigt ganz eindeutig, dass die Jahresendrally schon im vollen Gange ist. Auffällig und durchaus typisch für solche Phasen ist insbesondere, dass auch lange verprügelte Aktien nun klare Lebenszeichen zeigen - erwähnt seien in Deutschland in diesem Zusammenhang Klöckner (KC0100), Wacker Chemie (WCH888) oder Leoni (WKN 540888). Und selbst E.ON (WKN ENAG99) springt heute zum ersten Mal nach dem Absturz so richtig an.

Mit dem heutigen Tag stehen die beiden Indizes nun aber vor ganz entscheidenden Wegmarken. Der DAX vor der 7600 Marke, dem letzten Verlaufshoch des 02.05.11, das den DAX noch von einem freien Weg bis zu historischen Höchstständen trennt. Und der S&P500 vor der 1434 Zone, die die alten Hochs von Anfang November markiert und damit die rechte Schulter der alten SKS Formation bildet. Ein Anstieg über diese rechte Schulter, würde die alte SKS Formation invalidieren und den Weg zu Jahreshöchstständen und darüber hinaus frei machen.

Betrachtet man die technische Situation des Marktes und die innere Stärke, die insbesondere gestern im Umgang mit Berlusconi wieder unter Beweis gestellt wurde, gibt es wenig, was gegen eine Fortsetzung dieser Rally bis zum Jahresende und darüber hinaus spricht.

Aber - und ohne aber geht es natürlich nicht - der Markt hat nun einen positiven Ausgang zweier in Kürze noch ausstehender Ereignisse schon einpreist. Morgen kommt die FED mit ihrem Statement und neuen Massnahmen. Und eine Ausweitung der Liquiditätsspritzen wird vom Markt fest erwartet. Und in den nächsten Tagen muss eine Einigung zum "Fiscal Cliff" erreicht werden, auch hier geht der Markt nach den letzten Meldungen von direkten Kompromissgesprächen zwischen Boehner und Obama fest von einer Lösung aus.

Wir sind nun also technisch überkauft und kurz vor wichtigen Marken. In diesem Zustand haben wir einen positiven Ausgang der beiden wichtigen offenen Fragen schon teilweise eingepreist. Und das Ausmass des "Hedgings" über inverse (Short-) ETFs ist auf sehr niedrigem Niveau, wir haben also "Complacency" im Markt.

Was bedeutet, dass wenn eine Enttäuschung kommt, diese zu einer heftigen Reaktion führen dürfte. Glaube ich, dass so eine Enttäuschung kommt ? Nein, eher nicht. FED wie Boehner oder Obama wissen, was sie dem Land schuldig sind.

Meine Einschätzung der Lage lautet also: Mit Wahrscheinlichkeit gibt es keine Enttäuschung und die Rally geht mit Macht weiter. Historische Höchststände im DAX sind bis ins neue Jahr hinein keineswegs utopisch. Wenn aber das weit weniger wahrscheinliche Szenario einer überraschenden Enttäuschung doch eintritt, sollten wir uns auf heftige Marktreaktionen einstellen. Denn dann trifft der Verkaufsdruck auf nahezu keine Gegenwehr mehr. Ich werde mich bei meiner Positionierung zum Jahresende also an beiden Aspekten orientieren.

Ihr Hari

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38 Gedanken zu „Kurzkommentar – 11.12.12 – DAX und S&P500 vor wichtigen Marken“

  1. Hast Du, Hari oder natürlich auch ein Anderer eine Meinung zu KWS? Die Aktie ist ja sowas wie eine Agrar – SAP und wird mir so langsam unheimlich. Der Einsieg in Brasilien ist natürlich gut, da an tropisches Klima angepasste Sorten ins Sortiment aufgenommen werden. Schätzt Ihr den Wert des Gen – Pools so hoch ein, daß ein Kauf der Aktie zu diesen Kursen gerechtfertigt ist. Ich habe zu wenige Stücke und würde gerne aufstocken, aber die Aktie ist einfach immer zu teuer, andererseits ist der Agrarsektor zur Zeit vermutlich zu Recht en vogue.

  2. Hallo Hari, beobachtest du noch Kohle?!? Bin da echt hin und her gerissen! Sieht aktuell ganz gut aus.. Aber es hängt wie so einiges nur an der Erholung der us Industrie?!? … Aktuell bin ich sehr Zufriedenheit dem Verlauf von Nokia! Du hattest ja ein paar Tipps zu diesem Thema geschrieben und es klappt ausgezeichnet ;)))! Gruss

  3. @Tom, natürlich verfolge ich Kohle weiter. Aber da gibt es nicht Neues. Alles was man wissen muss, sagen einem eindeutig die Tagescharts von BTU, ACI und Co.

  4. Zu KWS: Nicht eben eine Aktie, die bei mir unheimlich im Brennpunkt steht, auch wenn das dahinterstehende Thema vielversprechend ist. Und der Markt sieht das offenbar genauso – Kurs seit 2010 nahezu verdoppelt! Ich würde da eher auf eine Verschnaufpause setzen, um aufzustocken – die aber eventuell gar nicht kommt.

  5. wacker chemie über 6% +,

    wenns an der wallstreet heute keinen abverkauf gibt ist mit dem schlusskurs wohl die inverse SKS aktiviert und ziel ~ 50

  6. @CDO
    Zu Wacker: hoffentlich! Habe letzten Sommer gekauft und bin auch nach Unterschreiten des langjährigen Supports bei ca. €50 nicht ausgestiegen. Nach wie vor halte ich das Unternehmen für gut geführt, aber ein Zwischenverlust von ca. 25% stand natürlich nicht auf meiner Agenda… 🙁

  7. @plastik

    so gings mir mit meinem „investmentdepot“ auch ständig, …i schwenk jetzt verstärkt auf haris ansatz mit engen stops um.

    @all

    bei mir läuft das grad sehr gut … aber nach den ersten 7 ausgestoppten trades (jeweils 1 R*) im letzten monat hab i schon so ein mieses gefühl bekommen, da muss i unbedingt noch lernen das geld zu „vergessen“ das damit vermeintlich verloren ist – und es mehr als eine investition in zukünftige chancen sehen

    natürlich muss man seine verluste trotzdem analysieren: habe ich nach meinem plan gehandelt? war der einstieg gut? – hätte er besser sein können? war der ausstieg nach plan? usw. aber verluste gehören eben dazu

    *kurze erklärung zu den von mir verwendeten kürzeln bzw. dem ansatz den ich verfolge (damit ihr hin und wieder versteht wovon ich überhaupt fasle, wenn ich erwähne was mir passiert ist) :

    R = bezeichnung für Risk, 1 R ist damit der maximalverlust, den ich pro trade riskieren möchte (das erste R von „RRR“: Risk-Reward-Ratio dafür verwende ich in meinen ausführungen allerdings meist das deutsche äquivalent CRV weil sich „Zeh Er Vau“ besser spricht/denkt als „ARARAR“ ;))

    Ansatz:
    – ich versuche im trend „dips“ zu kaufen/verkaufen und das mit sehr (sehr) engem stop, um dafür auf ein durchschnitts crv von mind. 3 zu kommen; bei so einem ansatz (trefferquote niedrig, gewinner dafür „groß“) ist eine reihe von verlusten nichts ungewöhnliches

    – ich konnte bei meinen ersten trades meine trailing stops noch nicht nachziehen, deshalb jeweils ein volles R verlust – manche von diesen trades waren bereits 1 R oder 1,5 R im plus (da dachte ich: „1R plus vs. 1R minus ausgestoppt – das sind 2 verlorene R!!“ ;))
    die kurse haben allerdings kein weiteres tief gebildet, von dem aus sie zu neuen hochs gelaufen wären… also alles planmäßig abgelaufen

    – zukünftig plane ich noch eine spezifischere form von multitimeframe-nutzung (auf die übergeordnete zeiteinheit / trend achte ich natürlich jetzt schon),
    aber ich möchte den ansatz weiter „mechanisieren“ um dafür zu sorgen, dass mich meine emotionen so wenig geld wie möglich kosten

    achso und nach dem ernüchternden start an dem ich psychisch zum glück nicht allzu lange zu kauen hatte: nun stehen 6 positionen bei mir im plus, meine trailingstops sind am arbeiten (noch hats keinen erwischt – und man hofft, dass es weiter so bleibt)
    aber das – diese 6 speziellen gewinner, wie meine hoffnung und auch das geld dahinter – ist eigentlich ALLES EGAL

    WICHTIG ist:
    1. mein plan kann funktionieren (derzeit ist der zu kurze zeitraum statistisch nicht aussagekräftig – aber wenn er kurzfr. funktioniern kann, kann ers auch längerfristig ;))
    2. (noch wichtiger) Mein kopf kann funktionieren!

    ich denke die meisten stehen sich in dieser profession nur selbst im weg, und wir alle haben sicherlich bei der nachbearbeitung schon mal einen „verlierer“ angeschaut und uns gedacht: „wo verdamt nochmal steht in meinem plan, dass ich den machen soll?!“ – verdammte angst was zu verpassen! 😉

    ich hoffe ihr könnt hier genauso viel lernen wie ich

    und eins noch, was ich ab jetzt an jedes ende eines posts von mir hängen werde – und ich bitte euch mich daran zu erinnern, falls ich mal vergesse:

    DANKE HARI !

  8. @CDO, danke für die schöne Darstellung.

    Und noch ein hilfreiches Wort an alle, die so furchtbar Angst davor haben ausgestoppt zu werden: Was kann denn schon passieren:

    (1) Wenn der Trade direkt danach dreht und Ihr abgefischt wurdet, sehr Ihr zwar den Kursen nach, aber vergesst nicht, Ihr habt dabei kein Geld verloren (über den Stop hinaus). Und wenn Ihr öfter abgefischt werdet, liegt das bei einem fairen Broker nicht an „bösen Mächten“, sondern schlicht daran, dass Eure Stops falsch gesetzt sind. Meistens zu nah an markanten Marken, bei denen man die Volatilität unterschätzt. Und von „nicht verlorenem Geld“ wird man nicht arm. Der Chance nachtrauern ist Unfug, die nächste wartet schon um die Ecke.

    (2) Wenn der Trade danach weiter bergab geht, war der Stop doch super. Wo steht denn geschrieben, dass man in eine Aktie aus der man ausgestoppt wurde, nicht wieder billiger hinein darf ?

    Also: Mit gezogenen Stops könnt Ihr also entweder (1) was daraus lernen oder (2) davon profitieren. Wo ist also das grosse Problem ? Das Problem entsteht nur, wenn man auf einen Trade fixiert ist und nachtrauert. DAS ist aber so oder so ein grosser Fehler – verliebe Dich NIE in einen Trade bzw Aktie !

    Richtig ist, man kann auch mit Stops arm werden. Das aber NUR, wenn man permanent die Stops am falschen Ort hat und nichts daraus lernt. Wer aber nicht in der Lage ist zu lernen, wird an der Börse sowieso arm, ob mit oder ohne Stops spielt dafür keine Rolle.

  9. achja hari, und wegen wacker kann ich dir sagen was passiert ist:

    die hat ja heute die nackenlinie überschritten. daraufhin haben fondsmanager, hedgfondsangestellte und private anleger rund um die welt geschrien: „oh my! wacker is finishin‘ the neck&shoulders pattern, hari talked abaut! let’s get into this f****** trade!“

    und: ja, hedgfondsmanager haben ein nicht jugendfreies jargon 😉 – vlt. is es aber auch nur ne illusion hervorgerufen durch die finanz-kritischen filme aus den 80ern…

    weiters brauchen wir uns morgen nicht wundern, wenn wacker 2 euro tiefer startet… die jungs haben alle mitgelesen, dass du ab nun eng stoppst xD *haha

    DANKE HARI !

  10. @CDO, ich freue mich wirklich für Dich. Und ich freue mich über Deinen Dank.

    Von aussen liest sich das nun aber nach Euphorie. Als alter Hase muss ich Dich daher warnen, Du weisst was auf Euphorie folgt oder ? 😉 Denk heute unbedingt an die Möglichkeit eines Sell-the-News Event nach der FED.

    Freuen UND abgesichert sein, dass ist die perfekte Methode. 😉

  11. Hallo Hari,habe lange nichts von mir hören lassen,bin aber trotzdem jeden Tag aktiv beim Lesen.Danke für den Tip mit Wacker.Mit Dir macht Börse noch mehr Spaß,im Wissen daß auch wieder andere Zeiten kommen werden.Deswegen ists Pflicht, sich hier jeden Tag zu informieren.

  12. @ Windscout, vor kurzem hat Hari das Thema Apple schon ausführlich diskutiert. Ich glaube, es ist mehr als nur 1 Klotz. Es sind dies: Amazon, Samsung, Nokia und sinkende Gewinnmargen.

  13. @ Hari, irgendwie schade, dass die Höchstände heute in USA nicht gehalten haben. Das vielleicht Gute daran: die fast schon aufkommende Partylaune ist erstmal wieder weg und zumindest ich bin wieder vorsichtiger. Mutig war ich jedoch schon gestern und auch heute nochmal bei den Minenwerten. Du hast schon ein paar mal auf Kinnross Gold hingewiesen. Ich will mal heute dazu ergänzen, dass „die 10 Dollar“ zurück erobert wurden; und das das Ganze bei einer charttechnisch äußerst interessanten Konstellation.

    P.S. Unsere Gedanken zur Solarbranche scheint der Markt aufgenommen zu haben. Da tut sich einiges seit ein paar Tagen bei „den Market-Leaders“. 😉

  14. @CDO:
    mich würde mal interessieren, ob es bei dir tatsächlich in der Zukunft so gut klappt, wie in der letzten in Zeit, in der eigentlich alles ununterbrochen hochlief.
    Ich habe mir ebenfalls ein kleines Weportal gebastelt, in dem mir gezeigt wird, welche Aktien aus meiner watchlist ein Tief ausgebildet haben (meist ein/zwei Tage Verzögerung, da sich das Tief formieren muss) und welche Aktien ein Hoch ausbilden. Zudem screene ich nach Trends, Divergenzen, open gaps (werden relativ häufig nach einiger Zeit geschlossen), SMA und Fibo Unterstützungen/Widerständen. Trotzdem kann ich am Abend meist nicht näher als ein Prozent an das letzte Tief herankommen. Wenn man sagen wir noch ein Prozent unterhalb des letzten Tiefs sein Stopp setzt (meine grobe Annahme deines 1xR), dann habe ich trotzdem ein Risk von 3% vom Einstiegswert. D.h. um mit einem Trailing stopp den richtigen Ausstieg zu finden, müsste in meinem Szenario die Aktie bis zur Formierung eines Hochs mind. 6% vom letzten Tief laufen, um +/-0% rauszubekommen. Oder sie fällt vorher und bildet hoffentlich ein neues höheres Tief aus. Und wenn sie volatil ist, dann wackelt sie auch schon mal 3% an einem Tag und der Trailingstopp griff ohne, dass man es wollte. Einen richtigen Stoppabstand zu finden finde ich sehr schwer (wir Hari schrieb).
    Wenn du also eine bessere Lösung hast, würde sie mich sehr interessieren. Zu Verkaufen, wenn z.B. der SlStoch hoch ist, ist ebenfalls schwierig, da Momentumindikatoren bei runaway-moves oft für längere Zeit am Anschlag sind. Mein Punkt ist, dass das Gesamtbild des Marktes wichtig ist und zumindest ich schuae, möglichst an einem Anfang von einem Trend zu kaufen und es dann laufen lasse, so dass ich mich nicht ständig dem CRV (deinem R) aussetze, dies bereitet nähmlich auch Stress im Kopf 😉

  15. Ja Plastik, und an Wacker (oder auch Nokia) kann man auch sehr schön das Grundprinzip verdeutlichen, dass Erfolg beim Trading zu Grunde liegt:

    1) Man wähle wohl überlegte Setups mit gutem CRV, wobei der Stop an einer sinnvollen Stelle nicht zu weit entfernt ist. Ideal ist zb ein Stop unter einem vorangegangenen SwingLow oder ein Stop unter einem mehrfach gestesteten Boden. So war es ja auch bei Wacker.
    2) Man gehe den Trade ein und respektiere den Stop gnadenlos. Raus ist raus. Nach oben muss man eine Vorstellung davon haben, wann der Trade erfolgreich war und man Risiko rausnimmt.
    3) Wird der Trade ausgestoppt, war es halt so. Das wird permanent passieren und ist normal. Ist dagegen nach oben der Zielkurs erreicht, lässt man weiter laufen, allerdings mit weiten Trailing Stops um den ereichten Zielkurs abzusichern.

    Wenn man so agiert, wird man Erfolge und Misserfolge haben. Der entscheidenden Punkte ist aber: EIN so ein erfolgreicher Trade wie Wacker mit 25% Plus in wenigen Tagen wiegt locker eine Handvoll an schlechten, ausgestoppten Trades, mit 2-5% Verlust auf.

    Ich weiss das hört sich so einfach an, ist aber psychologisch genau das Gegenteil von dem was normale Menschen machen. Deshalb gilt auch:

    Ein Depot bei einem Anfänger und Laien besteht aus vielen Trades mit kleinen Gewinnen und dazwischen einigen mit katastrophalen zweistelligen Verlusten. In Summe ist das Depot im Minus.
    Ein Depot bei einem Profi besteht aus vielen Trades mit kleinen Verlusten und dazwischen einigen mit riesigen Gewinnen ala Wacker. in Summe ist das Depot im Plus.

    Den Unterschied macht die Disziplin wie oben und die Psychologie des „Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen“.

    Fazit: Stört Euch nicht an Trades die schief gehen. Wenn Ihr Euren Setup sauber hattet und der Trade ging trotzdem schief, ist es halt so und kein Grund sich zu grämen. Wenn aber anders herum der Setup schon mies war, weil man zB emotional Kursen hinterher gelaufen ist, DANN gibt es Grund für Selbstkritik. Und zwar auch dann, wenn das Ding per Zufall dann doch gut ausgegangen ist !

    Wenn man es hinbekommt, so zu denken und zu agieren, stellt sich der Erfolg mit der Zeit von alleine ein. Das Grübeln darüber ob „dieser eine Trade“ nun aufgeht oder nicht und wie die Kurse morgen sein werden, ist dem Ziel eher abträglich und kontraproduktiv. In dieser Zeit hätte man sich besser schon den nächsten Setup zurecht gelegt und die Absicherung den vorher definierten Leitplanken des Trades überlassen.

  16. Sehr hilfreiche Beschreibung! Leider finde ich es schwer zu erkennen, ob man einem Kurs hinterherrennt oder noch mitten in der Bewegung ist. ZB nach einem schon ordentlich gelaufenen Aufwaertstrend wie seit Oktober bei Komatsu, die Hari gestern erwaehnt hat.

    Noch etwas zu diesem interessanten Tip, waere da nicht eine andere Variante gegen Yenverfall zu hedgen, den Titel auf Margin zu kaufen und das Yen Saldo erst spaeter auszugleichen? Dann hat man natuerlich Zinskosten, aber das waere ueberschaubar.

  17. @Hari: Ergibt wie immer jede Menge Sinn, was Du schreibst, und Du untermauerst den Erfolg Deiner Methode ja fast täglich…

    Ich trade eigentlich kaum und manchmal schaue ich über Wochen nicht in mein Depot. Ohne es jetzt genau zu überprüfen habe ich geschätzt pro Monat einen Deal gemacht in den letzten sechs Monaten. Für mich heißt das, ich muss eine Investitionsmethode finden, die sich mit diesem Muster verträgt. Als solches habe ich mich die letzten sechs Monate daran versucht, Aktien zu finden, die ich für fundamental unterbewertet halte, und diese dann auf lange Sicht gesehen kaufe. Hat es immer geklappt? Bisher nicht… Ist meine Handelsbilanz über die letzten sechs Monate positiv? Hm, ich denke schon, aber sicherlich nicht massiv…

    Vielleicht sollte ich mir ein Alternativ-Portfolio zulegen und dort mal versuchen, „ordentlich“ (d.h. so wie Du es beschreibst) zu traden… und dann, wenn ich keine Zeit habe, einfach aussteigen bzw. laufen lassen über Trailing Stops etc…

  18. @ Libertin, klar kannst Du Dein Yen-Risiko auch seperat hedgen. Und was „schwer erkennen“ angeht, das ist halt genau Übung, Übung, Übung. Schau zur Verdeutlichung vielleicht mal auf den National Gas Trade (UNG) den ich gerade als Artikel eingestellt habe. Der ist auch schon seit dem Tief vom April 2012 gut gelaufen. Und trotzdem dürfte klar sein, dass ein Einstieg jetzt nicht „hinterher rennen“ sondern eher ein guter Zeitpunkt ist. So einen Punkt im Aufwärtstrend musst Du halt auch bei anderen Aktien wie Komatsu ausmachen. Diese Punkte gibt es immer, es dauert nur manchmal bis sie kommen. Womit wir wieder beim „den Markt zu sich kommen lassen“ sind. 😉

  19. @ hari
    ich hab zu dem thema viele kleine verluste / wenig große gewinne mal von einer studie gehört/gelesen, die gesagt hat, dass der kopf nicht zw. großen und kleinen geldbeträgen unterscheiden kann, das heißt der schmerz 20 € zu verlieren wäre der gleiche wie 200€ oder 2.000€. weitergedacht bedeutet das: viele kleine verlierer tun viel mehr weh, als der eine große gewinner freude bereiten kann… das fand ich sehr erhellend. das bedeutet nämlich, dass sich alle pudel wohl fühlen mit 10-mal 200€ gewinn und 2-mal 2.000€ verlust (netto -2000€ ;))

    @ jacky
    sorry, hab deinen beitrag zuerst nicht bemerkt, nur jetzt beim überfliegen – wegen der neuen – gesehen;
    …das mit meiner zukunft würd ich auch gern wissen 😉 aber hari hat uns ja gelehrt, wir brauchen nichts über die zukunft wissen.

    Deine kritik zu meinem ansatz mit dem hohen crv bei sehr engem stop kann ich sehr gut nachvollziehen, nachdem du mir so ausführlich DEINEN einstieg geschildert hast.
    Mein einstieg sieht ganz anders aus, ich warte nicht auf die ausbildung des tiefs… ich setze eine zeiteinheit höher einfach auf die fortsetzung des trends
    Der UNG, den hari grad reingestellt hat ist ein perfektes beispiel: jetzt will ich da schon nicht mehr rein, ich wollte lieber einen stop unter dem vorigen tief und gleichzeitig einen einstieg näher am stop (und damit wäre ich nun schon wieder 1,5R im plus) – hab limits benutzt, weil ich nicht mal die realtimekurse bekomme/bezahle und auch nicht die zeit hab ständig nachzusehen wo der kurs ist

    Ich weiß, dass ich damit meine trefferquote wohl nicht so hoch bekomme, wie wenn ich auf die bestätigung des swinglow/high warten würde, aber das crv ist besser ( im falle von flachen trendkanälen, die ich mir am liebsten suche)

    …das hat nun eben mit ein paar verschiedenen trades gut geklappt, natürlich war die umgebung gut und dafür danke ich dem gütigen universum 🙂 …es will nur mein bestes

    danke hari

  20. @CDO, ja diese Studie kenne ich auch und teile das Ergebnis. So ist es. Und wer diese (eigenen) Schwächen erkennt und mit einem Trading-System ausmerzt, hat schon einen riesigen Schritt nach vorne gemacht.

  21. @Plastik, das mit der Suche nach der fundamentalen Unterbewertung. Meine Meinung dazu ist: das geht für Menschen wie die meisten hier (mit Arbeit und Leben abseits der Börse) gar nicht. Es ist eine Illusion. Eine Illusion die von Otte & Co. verkauft wird und die sich ja auch gut anfühlt und das Ego der Menschen bepinselt. Denn jeder glaubt ja von sich, der Klügste zu sein, jeder ist ja auch ein guter Autofahrer (big grin) ;-).

    Auf diese Art und Weise erfolgreich zu sein bedeutet, die fundamentale Bewertung eines Unternehmens besser als der Markt verstehen zu wollen. Denn nur dann hättest Du einen Edge. Und wie willst Du das seriös mit der beschränkten Zeit und den öffentlichen Daten schaffen, die sowieso jeder kennt und die im Kurs verarbeitet sind ? Du trittst doch defacto gegen jede Menge Fulltime-Analysten, Insider und sonstige Marktprofis an, die das Unternehmen wirklich verstehen, weil sie sehr nah dran sind.

    Ich glaube gerade für einen arbeitenden Menschen mit beschränkter Zeit ist es viel einfacher anhand der markttechnischen Parameter zu erkennen, wann Mr. Market einfach mal wieder durchdreht und in eine Richtung übertreibt, als eine fundamentale Bewertung von Unternehmen vorzunehmen.

    Um so trauriger ist, das den Menschen immer diese Illusion verkauft wird, als könnten sie es, wenn sie auf KBV, KGV und anderes starren. Wenn Fundamentalanalyse so einfach wäre, wäre jeder Multimillionär, der eine Focus Money in zwei Händen halten kann. 😉

  22. Tut mir leid, ich muss einfach mal einen hämischen Kommentar los werden. Weil diese Selbstdemaskierung geht mir einfach runter wie Öl:

    Hier sehen Sie den „guten Rat“ des omnipräsenten Max Otto: „Halten Sie durch“: -> Max Otte <-

    Und übrigens, KPN ist auf Allzeittief nach Dividendenstreichung und 15% Minus gestern. Sie wissen schon: „sch**** Aktien bleiben ….. “ 😉

    Haris Rat dagegen lautet:

    Versuchen Sie NIE durchzuhalten. NIE ! Erstens bindet es Ihr wichtiges emotionales Kapital und zweitens funktioniert es sowieso nicht. Irgendwann sind auch Sie entnervt.

    Steigen Sie aus, wenn der Stop erreicht wurde. Begrenzen Sie Ihre Verluste ! Kurse können länger fallen, als es Ihr Depot und Ihre Brieftasche aushält.

    Und JA, auch KPN wird wieder steigen. Ganz bestimmt sogar. Vielleicht sogar ab Morgen. Vielleicht auch erst nach weiteren 30% Minus im nächsten Sommer. Aber niemand weiss es, auch Max Otte nicht.

    Es ist aber immer noch genügend Zeit einzusteigen, wenn sich ein neuer Aufwärtstrend gebildet hat. Das ist dann eine sinnvolle Investition. Genau DANN !

    Im Moment ist KPN noch einfach ein fallendes Messer.

  23. @CDO: danke für die Erklärung. Die Antipizierung des nächten Tiefs über limits bei Seitwerttrends klingt sehr plausibel. Fällt der Aktienwert unterhalb des nächsten Tiefs, bist du im schlimmsten Fall mit einem R wieder raus, ansonsten hat man die Aktie bis zum nächsten Hoch. Jetzt ist naturlich die Gefahr, dass der Aktienwert steigt (Ausbildung eines höheren Tiefs) bevor derLimit die Aktie gekauft hat. Aber dann hat man halt nicht zugegriffen und sollte sich auch nicht ärgern, wenn ein runaway move startet.

    Andererseit kann man die Gewinne durch einen grosszügigen Trailingstopp schön laufen lassen (wie hier einige bei Wacker), obwohl das neue Hoch noch höher liegt. Für meinen Einstieg schaue ich ebenfalls auf Trendlinen und setzte Kauflimits an die unteren Trendkanäle. Vor allem wenn die Werte sehr volatil sind und einen schönen Trendkanal haben, kann man gut versuchen unten zu kaufen und ungefähr oben zu verkaufen. Mit 3D Systems ist dies eine wahre Freude. Was ab und zu auch nette indikatoren sind, ist die Tatsache, dass zb eine Aktie über dem sma10 (Tageschart bleibt) oder der SMA10 den SMA38 nach oben kreuzt, pullbacks, etc. Da gibt es viele weitere Einstiegsmöglichkeiten, die man kombinieren kann …

    Momentan macht es ja auch richtig Spass, also absichern, absichern, absichern 🙂 und beim Wiedereinstieg warten, bis es soweit ist! Damit habe ich immernoch Probleme und möchte gegen den Willen meiner Chartanalysen schon immer früher kaufen … Dank Hari und alle im Blog schaffe ich dem langsam zu widerstehen und verkaufe auch sofort, wenn die Indikatoren dies suggestieren. Mr.Market ist schon ein spannender Zeitgenosse.

  24. Hallo in die Runde…
    Verfolgt hier eigentlich jemand BASF? Wurde heute zu 72,45 ausgestoppt. Waren für mich immerhin +13%.
    Der einzige Verkaufsgrund war eigentlich, dass die in letzter Zeit m.E. ziemlich heiß gelaufen sind und z.B. der RSI auch schon recht hoch ist. Kann ja nicht immer so weitergehen? Oder doch…? 🙂
    Oder hätte ich doch behalten sollen bzw. den Stopp tiefer setzen sollen? Da hab ich immer keinen Plan.
    Einerseits heißt’s immer „Die Gewinne laufen lassen (und die Verluste begrenzen)!!“ und andererseits: „Gewinne mitnehmen hat noch nie jemandem geschadet!!“
    Hari empfiehlt ja immer, nur einen Teil zu verkaufen. Ich bin aber erstmal komplett raus.
    Naja vielleicht gibt’s ja demnächst mal wieder ne günstige Gelegenheit für ne Position. Von der Grundstimmung scheint’s ja zur Zeit eher optimistisch zu sein.

  25. @ElMariachi,

    ich verfolge BASF nicht, habe es mir aber mal für Dich angeschaut um Dir zu helfen. Ein paar Anmerkungen:

    (1)
    Wenn Du heute bei 72,45 € ausgestoppt wurdest, war der Trailing Stop viel zu eng. Das war vom Trading her ein Fehler und nicht gut gemacht ! Du bist dann offensichtlich bei der Handelseröffnung der Wallstreet um 15.30 Uhr rausgeflogen, einfach weil da die Volatilität etwas höher ist.

    (2)
    Der höchste Stop der akzeptabel gewesen wäre, wäre etwas unter dem Tief von gestern um die gleiche Zeit bei 71,71€ gewesen. Dein Problem war offensichtlich Emotion – hier die Angst Papiergewinne zu verlieren. Damit hast Du Dir aber die Chance auf weitere Gewinne verbaut. Die 1€ Differenz ist einfach der Preis um sich die Tür für eine Fortsetzung des Trends offen zu halten.

    (3)
    Ich halte von TrailingStops mit festen Abständen nicht so viel, ausser der Abstand ist sehr weit gewählt, dann geht es. Besser ist ein händischer Trailingstop den man immer unter das letzte Trendtief zieht. Schau Dir BASF im Stundenchart an. Da siehst Du den perfekten Aufwärtstrend. Und Du siehst all die Tiefs, die perfekte Stops gewesen wären, ohne sich die Chance auf weitere Gewinne zu verbauen. Denn ein Aufwärtstrend ist solange aktiv, solange höhere Tiefs gebildet werden.

    (4)
    Und wenn Du Dir das Stundenchart anschaust, siehst Du, das es heute rational keinerlei Grund gab, sich ausstoppen zu lassen. Auf jeden Fall nicht bei 72,45€. Nur Deine Emotion in Form der Angst etwas von den Papiergewinnen zu verlieren.

    (5)
    Ja, die Oszillatoren sind im Tageschart im extrem überkauften Bereich. Und sie werden sicher irgendwann auch wieder drehen. In einem echten Bullenmarkt können Oszillatoren aber auch Wochen in dem Bereich bleiben. Denk an den Runaway-Move im ersten Quartal. Es ist also durchaus möglich, dass BASF zum Jahresende weiter hoch läuft.

    Was hätte ich gemacht ?

    Wäre ich im Trade gewesen, wäre mein Stop derzeit bei ca. 71,6€. Und ja, ich hätte heute oder morgen wahrscheinlich die Position halbiert und die Gewinne teilweise gesichert. Und die andere Hälfte würde ich einfach weiterlaufen lassen.

    Ich hoffe meine Zeilen helfen, auch wenn es eine harte Wahrheit ist. Du hast wohl aufgrund Emotion gehandelt und das ist immer schlecht.

    PS: Der Satz mit „Gewinne mitnehmen hat noch nie geschadet“ ist Bullshit. Der führt genau zu vielen kleinen Gewinnen, weil man aus Angst immer zu früh verkauft. Mit dieser Logik hast Du nie einen Verdoppler im Depot, weil Du immer nach 20% raus bist. Du brauchst aber diesen Verdoppler, um die zwangsläufigen Verlusttrades überzukompensieren. Dieser Gedankengang schadet also sehr und der Satz ist schlicht falsch. Gewinne laufen lassen UND nach unten absichern, das ist richtig !

  26. Vielen Dank für das Feedback! Bin gerade dabei mir das genauer anzuschaun und hoffentlich draus zu lernen. Vielen Dank für dei Anregungen!
    Ganz lustig in diesem Zusammenhang ist dieser Beitrag von Josh -> Good Luck with that <-
    Langsam kapier ich, wie wichtig es ist, einen Plan zu haben, sich daran zu halten und sich nicht verrückt machen zu lassen.
    Wenn das nur immer so einfach wäre… 🙂

  27. @ElMariachi, ich will Dir Mut machen. Wenn Du die Kraft hast Dir Deine Fehler wirklich klar zu machen und daraus zu lernen, kommt der Erfolg früher oder später !

    Wichtig ist aber wirklich, dass Du eine Kursversorgung/Charttool hast, auf dem Du auch Detail siehst. Du brauchst unbedingt hier den Stundenchart mit Candlesticks, dann wird Dir ins Auge springen wie unsinnig dieser Stop war und Du wirst Dich selber fragen, was das eigentlich sollte.

  28. Otte hat seinen „Edge“ über den Markt wohl hauptsächlich dadurch, dass er viele Bücher schreibt und als Redner auftritt 🙂

    Ich habe seinen Fond (PI Global irgendwas) schon lange auf meiner Watchlist, aber mittlerweile steht er da (fast) nur noch als Orientierung, wie man es nicht unbedingt machen sollte. Dieser Fonds ist mehrere Jahre sehr gut gelaufen – allerdings war der Fonds damals nicht in Deutschland zum Handel zugelassen, und Otte hat damals (so vermute ich) viel von seiner Outperformance Gold zu verdanken. Als der Fonds in Deutschland zum Verkauf zugelassen ist, hat Otte nach und nach das Gold verkauft aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen in Deutschland. Seither ist der Fonds nicht mehr so stark (wobei das auch mit Gold im Portfolio wahrscheinlich nicht anders gewesen wäre).

    Ottes Strategie ist als Fondsmanager ziemlich schwierig durchzuhalten, finde ich. Wenn die Märkte schwach sind und die Hände der Kleinanleger zittrig werden und Anteile verkaufen (wollen), würde er normalerweise nachkaufen, muss aber verkaufen. Wenn aber die Märkte stark sind und Geld in seinen Fonds fließt, ist er gezwungen, zu hohen Preisen nachzukaufen.

    Ich halte beide Methoden, d.h. Deine technische (@Hari) und Ottes fundamentale generell für legitim, WENN man sie konsequent und sauber durchführt. Beide zielen für mich darauf, die m.E. wichtigsten Einflussgrößen am Markt, nämlich den Herdentrieb und die Investorenpsychologie, zu überwinden. Das wäre allerdings ein Thema für ein längeres Post, wozu ich gerade keine Zeit habe, sorry.

  29. Das stimmt Plastik, beide Methoden sind legitim und können zum Erfolg führen. Das ist aber für mich aber gar nicht strittig. Seinen sowieso eher unbedarften Lesern aber mit „Halten Sie durch !“ als Rat zu kommen ist für mich schon frech. „Halten Sie durch“ ist nach meiner Erfahrung eines der dümmsten Dinge die man am Markt versuchen kann.

    „Halten Sie durch“ kann mal in seltenen Fällen funktionieren, wenn man (a) das Unternehmen wirklich in- und auswendig kennt (b) genügend Kapital hat um gelassen auszusitzen und (c) psychologisch „Balls of Steel“ hat 😉

    Bei einem normalen privaten Anleger trifft aber in der Regel keiner der drei Punkte zu, weswegen „Halten Sie durch“ fast immer mit einem frustrierten Verkauf auf dem Tiefpunkt endet. So ein „Rat“ an unbedarfte Leser die ihrem „Guru“ folgen, ist für mich einfach unerträglich.

    Telekom Aktionäre aus dem Jahr 2001 halten übrigens immer noch durch ….. nur so als kleiner bösartiger Einwurf. 😉

  30. psychologisch „balls of steel“ *haha … sehr gut 🙂

    zweifelsohne könntest du mit dem schreiben auch deine einnahmen aus dem trading übertreffen, wenn du es darauf anlegen würdest…

    mal was anderes: was sagt ihr zu dem prozess zw. Argentinien und Elliott Capital (ein Hedgefond)?
    soweit ich das verstanden habe sieht die story ungefähr so aus: EC kauft 2001 – nach dem default von argentinien !! – einiges an staatsschulden (glaub 2 mrd. $, aber nagelt mich nicht fest) zu 15% am markt auf, macht bei der umschuldung (die von 97% der gläubiger angenommen wurde) nicht mit, also verzichtet offiziell nie auf einen teil der schulden. fordert jetzt die vollen 100% zurück, eh kloa, das war wohl die idee von anfang an 🙂
    überspitzt formuliert will der hedgfond vom gericht hören „es ist gut, wenn du dich querstellst und nicht an lösungen interessiert bist, dafür wirst du belohnt“
    könnte so ein urteil in – anbetracht „unserer“ südländer und deren baldiger umschuldungen – einen black swan auslösen?
    denn immerhin, könnten sich nach so einem referenzurteil ja alle denken „ich mach nicht mit und bekomm dann alles zurück, sollen die anderen verzichten“ – moral hazard sagt man dazu oder?

    (erstinstanzl. wurde dem hedgefond glaub ich schon rechtgegeben) nächste verhandlung ist im märz soweit ich das nun verstanden habe

    grüße und
    danke hari

  31. …ok wobei mir jetzt, da ich mir das thema mit argentinien näher angesehen habe immer mehr der meinung bin: argentinien benimmt sich wie ein kleines kind und niemand erwartet dieses verhalten bei anderen ländern / kommt das hin?

    hat sich irgendwer von euch dieses thema schon angesehen?

    danke hari

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