Kurzkommentar – 13.11.12 – Von Geduld, Frust und der Jagd beim Trading

Der Markt bröselt zum Handelsstart in Deutschland weiter langsam vor sich hin. Trading ist halt nicht einfach. Zwei Monate sind nun vergangen, seit wir im September den Höhepunkt der Sommerrally erlebt haben.

Ich verstehe genau wie nervig und anstrengend das sein kann. Jeden Tag geht es hin und her und am Ende ist wieder ein kleines bischen weniger im Depot. In diesen Phasen steigt die Frustration, ich merke es auch bei meinen Lesern. Die Fragen "ob das Sinn macht" kommen auf. Und ebenso die Versuche mit grossen Prognosen den Nebel der Unsicherheit zu lüften. So als ob man Mr. Market zu etwas zwingen könnte, weil es ja "sein muss".

Auch ich kann nichts zur Klarheit beitragen, wie denn auch, wir folgen alle demütig Mr. Market in seinem unermesslichen Ratschluss.

Was ich aber kann ist, Ihnen dabei zu helfen sich klar zu machen, dass das was wir gerade erleben ganz normal ist. Es gibt immer wieder diese Phasen, wo man am liebsten genervt in den Tisch beissen möchte. Es gibt die Phasen in denen es jeden Tag bröselt. Mr. Market lullt uns so ein. Er sorgt dafür, dass wir uns abwenden und die Lust verlieren. Und unsere Positionen aufgeben. Und dann - genau dann wenn wir nicht mehr hinschauen - setzt er zum grossen Sprung an. Und glauben Sie mir, dieser Sprung wird auch nach dieser Phase kommen. Ob nach oben oder unten, weiss nur der Wind, aber der Sprung wird kommen.

Ich weiss das hilft Ihnen jetzt nicht so viel. Schauen Sie mit mir doch daher mal auf einen Chart:

Es ist der Chart der Goldminen (GDX) vom Frühsommer. Da hatten wir im Mai dieses Jahrestief, nach dem der GDX zu einer beeindruckenden Rally ansetzte als keiner mehr damit rechnete. Und dann, als die normalen Anleger aufmerksam wurden - Anfang Juni - begann er zu bröseln. Und zu bröseln. Und zu bröseln. Nerven zerfetzend schwang und bröselte der GDX bis fast zum Tief vom Mai herunter. Das dauerte fast 2 Monate und strapazierte die Nerven aller Investierten bis zum zerreissen.

Und dann - Ende Juli - begann ein dynamischer Anstieg um über 30% innerhalb weniger Wochen ! Und das Bröseln war vergessen.

Will ich damit implizieren, dass es bei den Goldminen nun wieder so abläuft ? Nein, ich impliziere gar nichts. Jedes Mal ist anders. Und es geht auch nicht um die Goldminen, die sind nur ein Beispiel, sondern um Mr. Market generell.

Ich will nur klar machen, dass der Markt diese nervigen Phasen immer hat. Es ist normal, also entspannen wir uns besser. Das Dümmste was wir in diesen Phasen machen können, ist hektisch jeden Tag rein und raus zu springen, ausser wir verdienen unsere Brötchen mit Daytrading. Wir müssen uns klar machen, was für Positionen wir haben und warum. Und wir müssen klare Grenzen definieren, bei deren Überschreiten wir automatisch die Notbremse ziehen. Ebenso wie klare Indikatoren, die uns zu einer Erhöhung unseres Engagements verführen könnten.

Und dann müssen wir geduldig warten und trotzdem wachsam bleiben. Ich weiss, das ist nervig. Aber unsere Chance wird kommen ! Aber nur, wenn wir wachsam bleiben !

Ich habe hier schon mehrfach Trading mit der Jagd verglichen und das nicht ohne Grund. Und ich meine echte Jagd zum Nahrungserwerb, nicht die inszenierten Abschussorgigen heutiger Bauchträger in Fühungsfunktionen. Der gute Jäger hat die Spuren gelesen und ist sich sicher, dass das Wild bald vorbei kommen wird. Und er wartet. Und wird dabei hungriger, durstiger, müder. Aber er wartet im Vertrauen auf seine Fähigkeiten als Fährtenleser. Und dann, wenn der Frust am höchsten ist, bricht das Wild aus dem Unterholz .... oder er muss weiter hungern und Fährten lesen. Und auf den nächsten Tag hoffen ....

Ich wünsche einen schönen Tag

Ihr Hari

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19 Gedanken zu „Kurzkommentar – 13.11.12 – Von Geduld, Frust und der Jagd beim Trading“

  1. Hallo zusammen,

    ich will diesen Artikel einmal nutzen und mich als bekennender Anhänger dieser Seite outen. Nicht im Sinne von „Lemming folgt Guru“, sondern weil ich diese Seite für wirklich vorbildlich halte. Was Michael alias Hari hier unermüdlich abliefert, ist nicht nur uneigennützig, sondern in Deutschland in dieser Form auch ziemlich einmalig. Und ich weiß wovon ich spreche…

    Daher kurz zu meiner Person: ich bin Mitte 40, verheiratet, habe einen 6-jährigen Sohn sowie ein um einige Jahre älteres „Beutekind“ aus 1. Ehe meiner Frau und arbeite zur Zeit für eine große Versicherung im Außendienst. Mit der Börse beschäftige ich mich seit Mitte der Neunizger, habe jahrelang für zwei Banken im Wertpapierbereich gearbeitet und zu Zeiten, in denen ich noch keine Verantwortung gegenüber einer Familie hatte, auch selbständiges Day-Trading betrieben. Da ich also seit den Zeiten des Neuen Marktes das Geschehen begleite, kenne ich nicht nur Höhen und Tiefen der Kurse, sondern auch die unerfreulichen „Auswüchse“, die die Börse immer wieder mit sich bringt in Form von heißen Tipps, aus dem Nichts kommende Gurus, kostenlose bis unverschämt teure Börsenbriefe & Abos von betrügerischer bis hin zu hoher Qualität usw. usf.

    Und gerade dieses Wissen um das Geschehen v.a. im Hintergrund, um eigennützige „Strippenzieher“, um kriminelle Energien, die das schnelle große Geld immer wieder anlockt und tausende Kleinanleger um ihre ersparten Groschen bringt, generiert meine Begeisterung u.a. für diese Seite. Denn Hari macht es – ich wiederhole mich – vorbildlich. Heute beziehe ich keinerlei kostenpflichtige Informationen mehr und beschränke mich auf ganz wenige Informationsquellen, die ich für seriös halte. Dazu zählt seit einigen Monaten auch Mr. Market.

    Trotz meiner Hochachtung für Hari heißt dies im Umkehrschluss nicht, dass ich ihm anlagetechnisch folge, eher im Gegenteil. Dies hat einen wie ich finde recht simplen Grund: unsere Vermögenssituation unterscheidet sich. Während Hari nach meiner Einschätzung hier eine Berufung/Leidenschaft zum Hobby macht (und eigentlich nicht mehr arbeiten müßte), bin ich durch diverse Umstände trotz meiner theoretischen Börsenkenntnisse und praktischen Erfahrung noch nicht wohlhabend geworden und manage ein eher bescheidenes Depot. Vor diesem Hintergrund und meinem Alter ist das Vorgehen von Hari für mich nicht praktikabel, wenn ich „es noch zu etwas bringen möchte“. Ich muss mehr Risiko eingehen und mich auf wenige Positionen beschränken. Was natürlich nicht das Risiko- & Depotmanagement außer Acht lässt.

    Mein andersartiges praktisches Vorgehen hat mich bisher auch davon abgehalten, mich an den Diskussionen zu beteiligen, weil ich dem besonnenen Vorgehen hier nicht den Hauch von „Zockerei“ geben will, dafür ist diese Seite zu wertvoll.

    Um aber der wahrscheinlich aufgekommenen Neugier Einhalt zu gebieten, hier mein Depot:
    50% LS9AAD (womit ich aus Zeitgründen (Beruf, Familie etc.) Fachkompetenz in externe erfahrene Hände lege, mir des Emittentenrisikos etc. aber bewußt bin)
    25% Weng Fine Art (für mich die spannenste deutsche Aktie in jeder Hinsicht, leider viel zu spät erkannt, aber bei allen Chancen recht spekulativ und v.a. sehr markteng)
    12.5% Nokia (seit kurzem als potentieller Turn-Around)
    12.5 Cash (für Sondersituationen zum Traden wie z.B. E.ON heute)
    Hot Stock Watchlist: Beate Uhse, ebenfalls als Turn-Around, hängt aber von Depotentwicklung und Abstauberlimit ab

    Das soll es auch schon gewesen sein. Mit großer Aktivität ist aus obigen Gründen eher nicht zu rechen.

    Daher ein Kurzes „Weiter so, Hari!“

    Hoppel

  2. Salzgitter und Leoni an kritischen Punkten. Insbesondere vermag ich das Kauf- und Verkaufverhalten bei Salzgitter nicht interpretieren… Mein Stop ist unterhalb von 33 € allerdings schon in Sichtweite.

  3. @ Dan,

    das ist bei Salzgitter der schlechter als erwartete Ausblick für die Stahlindustrie in 2013. Und wer am stärksten gestiegen ist, fällt auch am stärksten.

    Ich habe da einfach den Aufwärtstrend im Auge. Wenn der bricht, bin ich raus. So einfach ist das. Denn dann – und erst dann – hat Mr. Market ein Urteil gefällt. Und nur das zählt. Was aber 33€ mit dem Aufwärtstrend zu tun hat, ist mir nicht klar.

    In Sachen Leoni bleibe ich auf der Lauer. Gute Aktie nahe an der Unterstützung. Mal schauen wie sich das nun entwickelt.

  4. Frage an Hari: Du verwendest überwiegend lineare Charts, gibt es dafür einen speziellen Grund? Ich bevorzuge eher die logarithmischen Charts, da diese den %-Anstieg nicht so verzerren und man hier schön Übertreibungsphasen nach oben erkennen kann, die ja oftmals das Ende eines Trends „heraufbeschwören“.

  5. @ Hoppel, dafür gibt es keinen harten Grund. Das ist wohl einfach Gewöhnung und Geschmackssache. Man kann mit beiden Arten arbeiten und erfolgreich sein, wichtig ist vor allem, dass das „Auge“ an die Charts gewöhnt ist und sie richtig liest. Wenn man also an eine Art gewöhnt ist, warum ändern ? Wenn Du jetzt wissen willst, warum ich bei linearen Charts hängen geblieben bin … ehrlich keine Ahnung !

  6. Nutzen tue ich beide Arten mit obiger Präferenz.

    Aber es ergeben sich ja mitunter ganz andere Kauf- & Verkaufspunkte, v.a. Trendlinien werden dann anders gezeichnet. Deshalb hatte ich nach Dan’s 33 bei Salzgitter unwillkütlich „umgeschaltet“, um einen evtl. charttechnischen Grund zu erkennen. Aber außer einer sehr groben Unterstützungslinie fand ich keinen. Daher vermutete ich schlicht Moneymanagement in Abhängigkeit von seiner Postionsgröße, das bei x% dann eben greift.

    Da Du aber eher selten Linien ziehst, sondern Dich an den Tiefs und Hochs orientierst, kann es Dir in der Tat ziemlich egal sein :-).

  7. Ja, *könnte* (Konjunktiv ;-)) man so sehen. Wenn wir über 7130 steigen haben wir sie mit Kursziel 7170 – also jetzt nicht so das grosse Ding. 😉

  8. Bin ein bissel spät dran, aber ich will mich hier ebenfalls als Anhänger der logarithmischen Charts outen. Warum? Ganz einfach: Wenn wir unseren Erfolg messen, dann tun wir das meistens in Prozentzahlen. Ein Anstieg von 10 auf 20 ist von der Performance her dasselbe wie von 20 auf 40, und das wird im logarithmischen Charts sichtbar, im linearen nicht. Im logarithmischen Chart sieht man z.B. einen DAX-Anstieg erlahmen, wohingegen mit einem linearen Chart der Trend noch intakt aussieht.

  9. Das „grosse“ Ding ist doch, dass trotz aller Gelder der Notenbanken nichts geändert hat – wir befinden uns in einem Abschwung, welcher sich über eine längere Periode hinziehen wird ( gekaufter Aufschwung hat kurze Beine, genauso wie politische Börsen )
    Schaut euch die Volumencharts an – das Wolumen geht sein langer Zeit zurück – das ist kein Bullenmark.
    schaut euch die 30 TBonds an, den dt. Bundfuture

    hier der ETF Volumenscreener von gestern

    -> ETF Volumen <-

    ,,bruchteile des „normalen“ daily ETF Volumens….

    Elliotwave hat das vor ein paar Wochen schon porgnistinziert – abwerts bis ..
    .ja, es gibt zonen, wo wieder gekauft werden wird, nur wann ?
    Jede Erhohlung verkaufen, kurzzeitig Trends mitspielen – ansonsten inverse ETFs kaufen mit Traling SL – da kann nicht viel passieren, falls der Markt wieder erwarten dreht

    30 % von den höchstständen im S&P, ad da würde ich wieder auf bestimmte Titel ein Auge werfen und vorsichtig long gehen – aber nur reine hochklassige dividendentitel in asien, den hier wird in der zukunft die Musik spielen ( Singapore, Hongkong und Australien – da gibt es ein gutes, nicht repliziertes ETF von Ishares

    ..alles ohne Charts, nur das Volumen im Daily beobachten

  10. Also Ich hatte keine Geduld heute an diesem frustigen Tag und bin auf die Jagd gegangen 🙂

    Kauf Eon 14.45 euro
    Kauf Leoni 24.45 euro
    Kauf Euromicron 17.18 euro

    Wie siehts bei euch aus bzw bei Dir Hari ?

    Gruss
    Lb.

  11. @ Lightblue, der Geruch von Turnaround Tuesday liegt in der Luft, was gibt es sonst zu sagen ? Bitte erwarte nicht, dass ich meine einzelnen Käufe einstelle.

  12. @Hari

    Musst Du nicht. Würde Ich auch nicht.Würden wohl einige nachmachen wenn Du Deine Käufe einstellst…
    Bei den anderen fände Ich es ganz interessant. Wir kennen das ja,hinterher kommen alle und brüsten sich auf vermeintlichen Tiefstkursen gekauft zu haben 😉

    Ich hoffe solangsam fangen die -wie Du sagtest- Markt-Elephanten mal an zu stampfen 😉
    Es hat die letzte Zeit genervt….

    Viele Grüsse
    Lb.

  13. @ Lightblue
    Ist es nicht völlig egal, ob unser „Moderator“ gekauft hat oder nicht? Gebetsmühlenartig gibt er auf hohem Niveau Sichtweisen und Handlungsempfehlungen vor. Und mit etwas „Glück“ für nach wie vor unsichere Börsianer teilt er auch schon mal konkrete Handlungen mit, so wie heute z.B. seine Kaufabsicht bei E.On zu 14,50 Euro. Von daher wird Hari E.On nun in seinem Depot haben.

    Aber was nützt es mir oder dir, dass zu wissen? Beim Kauf hilft es sicher einigen, wenn eine „Erfahrener“ die Situation als übertrieben einstuft. Nur ohne Gewichtung, Stopp etc. auch schon wieder wenig, eigentlich nichts. Und solche Informationen werden hier hoffentlich niemals kommen. Denn das würde zum Nachmachen ohne eigenverantwortliches Denken verleiten.

    Nachdem ich heute schon oben mein aktuelles Depot vorgestellt habe, kann ich aber mein Vorgehen kurz schildern. In der „Hoffnung“, dass unsere Angelsachsen gewohnt emotionslos ab 15:30 Uhr auch noch draufhauen, hatte ich schon vor Haris Live Tipp ein Kauflimit bei 14,49 Euro in den Markt gelegt. Und nun sind also die restlichen 12.5% in E.ON investiert. Investiert? Natürlich nicht. Denn bei meiner Depotstruktur wäre das Selbstmord. Ich kann dem ganzen nur wenig Spielraum geben. Spätestens bei einem Schlusskurs von unter 14 Euro wird gnadenlos verkauft. Damit hat der Trade einen Spielraum von nichtmal 5%, was ich persönlich für angemessen halte. Geht es nach oben, lege ich schnell einen Stopp – zunächst auf Einstand – auch intraday ins System. Das ganze ist für mich ein klassischer Reboundtrade, riskant am 1. Tag des Abverkaufs, aber bei einem DAX-Schwergewicht mit über 10% minus für mich vertretbar. Meine Abstauberorder für die Beate U. musste solange weichen, denn ich kaufe niemals auf Pump, auch nicht intraday.

    Leoni: sollte Geld frei sein (kann derzeit bei mir nur von E.ON kommen), für mich erst nach erneuter Bestätigung der 24,40 Euro in den kommenden Tagen bei besserem Gesamtmarkt und wieder anziehenden Kursen interessant. Aktuell für mich kurzfristig zu unsicher.

  14. Hallo Hari,hallo Hoppel,
    auch ich habe Eon aufgesammelt.Nur finde ich nicht,daß Hari gebetsmühlenartig wirbt.Kaufen muß ja noch jeder selber.Trotzdem schön,Hoppel,Deine Sichtweise zu lesen.Vielleicht gibts mir nja auch Hilfe und Anregungen,denn mehr kanns nicht sein.Ist ja mein Geld.Nun zu meiner Sicht.Habe nach Bauchgefühl(denke S +P hält die 1380 und morgen ist der „14.11.“)meine Dax Puts auf ein Viertel reduziert,nachdem ich gestern nochmals bei 6195 nachgekauft habe.Zudem hab ich Eon und K+S gekauft und Morphosys nachgekauft.Na dann kann die Jahresendralley starten.

  15. Ihr Lieben,

    meine feinen Antennen nehmen da erste emotionale Kräuselungen im Raum-Zeit-Kontinuum wahr. 😉 Jetzt ist noch nichts passiert und vielleicht überinterpretiere ich auch. Deshalb braucht sich nun bitte auch niemand direkt angesprochen fühlen, denn dazu gibt es absolut keinen Anlass. Niemand hat irgend etwas falsch gemacht. Ich möchte einfach nur frühzeitig vorbauen und daher an dieser Stelle zwei grundsätzliche Punkte machen:

    1. Umgang miteinander

    Dieser Blog ist anders als normale Foren, in denen das Ego und der langweilige Wettbewerb um „den Längsten“ vorherrscht. Und das wird auch so bleiben. Damit es so bleibt, sollte jeder zwei Gedanken verinnerlichen. Erstens sich zu bemühen jeden Anschein von Angriff den anderen gegenüber zu vermeiden. Kritik ist durchaus erwünscht, dann aber klar und deutlich mit offenem Visier und in höflicher Form. Die Art aber, wie in normalen Foren die unterschwelligen Hahnenkämpfe ablaufen, werde ich hier nicht zulassen. Zweitens sich umgedreht zu bemühen, sich selber nicht angegriffen zu fühlen. Denn selbst wenn man in den Text eines anderen diese Absicht hinein liest, kann es ein grosses Missverständnis sein. Wen das Thema interessiert, der sollte sich mal den Klassiker von Watzlawick „Wie wirklich ist die Wirklichkeit“ zu Gemüte führen. Wenn wir diese beiden Regeln beherzigen, wird der Umgang miteinander so freundschaftlich und hilfsbereit bleiben wie er ist.

    2. Konkrete Kaufdaten

    Ab und zu stelle ich auch mal einen konkreten Kauf oder Stop meinerseits rein, wenn es mir sinnvoll erscheint um eine Handlung zu erklären oder wie heute bei E.ON auf einen aussergewöhnlichen Umstand hinzuweisen. Das sollen aber die absoluten Ausnahmen sein. Denn es ist tatsächlich so, niemand hat einen Vorteil davon zu wissen, wer in der Vergangenheit zu welcher Kommastelle was gekauft hat. Who cares ? Das ist irrelevante Information, ausser sie ist Teil eines grösseren Kontext und dient der Erklärung oder Verdeutlichung eines Prinzips.

    Insofern habe ich die Mitteilung meines konkreten Kaufs bei E.ON heute schon bereut. 🙂 Denn diese Plattform soll auf keinen Fall zu einem „aber ich hab auch, guck mal wie toll !“ verkommen. Es ist völlig irrelevant, was die anderen machen. Man kann seine Entscheidungen nur selber treffen. Und die Handlungen Dritter lenken eher davon ab, sich auf das wirklich Wichtige vor der eigenen Nase zu konzentrieren.

    Ich finde es gut, wenn konkrete Trades kommuniziert und diskutiert werden, das ist ja auch Sinn diesen Blogs voneinander zu lernen. Nur bitte ich das in Zukunft nur in einem grösseren Kontext zu tun, wenn man zum Beispiel einen konkreten Trade diskutieren will. Und ein Trade ist viel mehr als der Kaufpreis. Die reine Information wer, wann, was, zu wieviel in der Vergangenheit gekauft hat, bringt dagegen niemand weiter. Wen überhaupt, dann nur die Absicht es in Zukunft zu tun und aus welchem Grund !

    Vielen Dank !
    Euer Hari

  16. Bitte nicht falsch verstehen, ich finde es natürlich immer sehr angenehm, wenn jemand seine Transaktionen preisgibt, würde selber dies aber nur sehr ungern tun wollen. Angenehm deswegen, wenn jemand urteilssicher ist in seinen Einschätzungen, dann verspürt man so etwas wie emotionalen Rückenwind bei seinen eigenen Entscheidungen. „Guck mal wie toll“ hin oder her. Für problematisch sehe ich eher einen anderen Punkt an.Nämlich „Mr. Market“ , so habe ich den Eindruck, erfreut sich mittlerweile einiger Beliebtheit – jedenfalls ist Hari, soweit ich sehe, nun schon häufiger woanders zitiert worden. Und da können konkrete Kaufdaten schon einen gewisse Signalfunktion ausüben. Ohne diesen Einfluss überhöhen zu wollen, aber er ist sicher vorhanden. Ich persönlich, wenn ich Hari wäre, würde meine Käufe auch nur ungerne an die „große Glocke“ hängen wollen, das macht einen doch eigentlich befangen. Aber natürlich kann man diskutieren, welche Aktien man warum gut findet und welche weniger. Das ist klar. Das ist gut so, und so sollte es auch bleiben.

    Konkret zu E.on, ich hatte den Finger heute auch schon am Kaufknopf….jetzt werde ich mir selber untreu. Nur, der Absturz war ja schon recht heftig? Und warum? Weil der Ausblick trübe ist. E.on ist jetzt wieder auf 2003er Niveau, eigentlich unfassbar! Aber kann man glauben, dass es nach einem solch schnellen Absturz ebenso schnell wieder nach oben geht? Wie war das noch mal mit der Trendfolge? Nur mal so zum Überdenken.

  17. Also, den “Längsten” habe mit Sicherheit Ich. Ihr könnt euch überzeugen, guckt hier: ->directupload.de<-. Soll ich die Daten gleich posten, oder lieber später, in einen größeren Zusammenhang eingebettet? 😉 🙂

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