Marktupdate – 26.01.12 – Kaufpanik oder das Reh im Scheinwerferlicht

Die inverse Schulter-Kopf-Schulter Formation aus "Haris Märkte am Abend" von gestern war ein Volltreffer ! Wir haben die Nackenlinie nach oben durchbrochen und haben eine Ahnung von Kaufpanik im Markt !

"Dont fight the FED" bleibt wohl auch dieses mal richtig und ich denke nun sieht jeder, dass wir es hier mit Bullenmarkt - Verhalten zu tun haben. 2012 ist scheinbar anders als 2011 und mit den eingeübten Reflexen von 2011 kann man in 2012 wohl keinen Blumentopf gewinnen.

Beachten Sie jetzt den Bereich 6550-6600 im DAX, den ich gestern als Ziel ausgegeben habe. Dort könnten wieder Gewinnmitnahmen einsetzen.

Die Bären fühlen sich jetzt aber wahrscheinlich wie ein Reh im Scheinwerferlicht und sind in Schockstarre. Und die Institutionellen die an der Seitenlinie stehen haben nun ein riesiges Problem.

Genau das befeuert aber die Rally. Warten wir ab wohin sie uns trägt, ich hoffe Sie haben sich wie ich nach oben orientiert und geniessen erst einmal den Tag. Erst wenn diese Bewegung ausläuft und das Geld von der Seitenlinie in den Markt geflossen ist, dürfte es wieder riskant werden.
Den Stop könnte man jetzt von DAX 6330 unter den Bereich des Ausbruches aus der Nackenlinie nachziehen, also ca. in den Bereich von DAX 6430.

Alle Aussagen oben natürlich vorbehaltlich exogener Schocks, die so ein Bild jederzeit auf den Kopf stellen können. Deshalb bei aller Euphorie, nie die Absicherung vergessen - siehe oben.

Geniessen Sie den Tag !

9 Gedanken zu „Marktupdate – 26.01.12 – Kaufpanik oder das Reh im Scheinwerferlicht“

  1. Es läuft so unglaublich gut bei mir seit einiger Zeit, dass ich schon Angst habe es ist nur Glück 😀 Seit dem großen Absturz im Sommer habe ich den Markt stets fast perfekt abgepasst. Das liegt zum großen Teil an Lars und deinen Markteinschätzungen, die eine unglaubliche Trefferquote aufweisen. Du erinnerst dich vielleicht noch wie du mir vor ein paar Tagen geraten hast, dem Rheinmetall-Papier nicht hinterher zu laufen sondern zu warten, bis das Szenario eintritt, dass ich für mich geplant hatte. Und genau das ist schließlich auch passiert und lässt mich jetzt über 5% extra Gewinn freuen. Auch dafür vielen Dank, Hari!

  2. Danke und gern geschehen Ramsi 🙂 Und nein, es ist nicht Glück.

    Erfolg an den Börsen ist überwiegend Fleiss, gute Informationsverarbeitung und jede Menge (Selbst-)Disziplin: Ein klein wenig Glück gehört im Einzelfall dazu (wie bei mir der Ausstieg bei Kinross kurz vor dem Absturz) aber über längere Zeit ist niemand an den Märkten erfolgreich, der nicht Fleiss und Disziplin vereint – davon bin ich zutiefst überzeugt. Wie sagt Warren Buffet so schön „Investing is simple, but not easy ….“

    Wäre es anders, würde jeder an der Börse Geld verdienen. Komischerweise verliert die Mehrzahl der Laien aber über die Zeit Geld. Das muss ja wohl einen Grund haben …..

  3. Das hat meiner Meinung nach den Grund, dass sie kein(e) Konzept/Plan/Strategie haben. Vermutlich hätte ich heute bereits mein ganzes Geld verloren, wenn es auf dem langen Weg niemanden gegeben hätte, der mir mal sagt, dass man so etwas braucht. Und in meinen Augen ist es fast unabdinglich, dass man mal richtig auf die …. fällt. Nur wer mal richtig geblutet hat, geht mit der nötigen Vorsicht an das Werk heran. Leider lassen sich die meisten Menschen nach ihrem ersten Kursdesaster so sehr abschrecken, dass sie der Börse für immer den Rücken kehren (siehe Volksaktie Telekom). Ich versuche schon immer Menschen aus meinem Umfeld dazu anzuregen, sich mal selbst mit Geldanlage auseinanderzusetzen, statt sich ständig aussaugen zu lassen. Aber nach 2 Minuten muss ich aufhören, damit sie mir nicht wegschlafen…

  4. Ja, ich genieße:
    z.B. Yamana Gold, Silver Whaeton, Alcoa. In den genuss mischt sich die frage, ob ich drauf lege oder einen guten moment für gewinnmitnahmen abzupassen suche …

  5. Ja das stimmt. Ist auch wirklich erstaunlich, weil Otto Normalverbraucher jede Menge Energie verwendet um die Wurst bei Aldi für einen Euro billiger zu bekommen. Oder wenn er ein Smartphone kauft, jede Menge Zeit zum studieren von Tests aufwendet.
    Aber wenn er ein fünfstellige Summe anlegen will, latscht Otto Normalverbraucher ohne Vorbereitung in die nächst beste Bank und lässt sich von einem sogenannten „Berater“ irgendwas verkaufen, ohne in der Regel zu verstehen was das ist. Manchmal ist die Menschheit schon komisch 😉

    Aber für den kleinen Kreis derjeniegen, die wirklich den Mumm und die Intelligenz haben beim Thema Geldanlage auf eigenen Füssen zu stehen, gibt es ja nun glücklicherweise im Internet unabhängige Informationsquellen.
    Nur auch dann braucht es immer noch den Fleiss und die Disziplin, sich damit auch wirklich auseinander zu setzen…..

    Dabei ist es gar nicht mal zwingend nötig alles selber zu machen, denn es gibt wirklich gute und kompetente unabhängige Vermögensverwalter. Die aber zu finden und aus dem Meer der fragwürdigen Angebote auszusortieren, braucht auch wieder Fleiss und Energie, denn bei der Geldanlage gilt: wer am lautesten wirbt, hat es am meisten nötig. Wirklich gute Anlagen gehen von alleine…..

    Und unser lieber Staat hilft Otto Normalverbraucher mit seinem ganze Regulierungswahn dabei gar nicht. Das führt nur dazu, dass sich die Banken noch besser abschotten und juristisch wetterfest machen. Ist ja auch komisch, beim Kauf eines Autos billigt der Staat seinen Bürgern ja auch die Kompetenz zu, die Angebote frei auswählen zu können, obwohl die meisten von der Technik innen drin auch keinerlei Ahnung haben.

    Was imho wirklich nötig wäre, wäre eine besser Bildung zum Thema und nicht noch mehr Papierkram. Warum lernen unsere Kinder in der Schule eigentlich alle möglichen irrelevanten Details, die man genau so gut nachschlagen könnte, bekommen aber in keinster Weise vermittelt wie Märkte funktionieren oder was die Grundregeln eines Wirtschaftsunternehmens sind ? Wäre dieses Grundwissen da, würden sich viele unseriöse Angebote von alleine erledigen, weil keiner mehr darauf rein fällt.

  6. Tja Harrygo, das ist das Leid der erfolgreichen Bullen. Ein Leid das wir dann doch am Ende gerne ertragen, oder 😉

    Im Zweifel könntest Du beides machen, einen Teil mitnehmen den Rest laufen lassen. Wir haben gerade mit DAX 6550 und S&P500 über 1330 die ersten kurzfristigen Ziele erreicht. Nachlegen kann man in meinen Augen auch noch einen Tag später.

    Wenn Du Dir eine mittelfristige Brille aufsetzt, wäre für mich ein möglicher Weg, Dich nur stur an zwei Regeln zu halten:

    (1) Folge dem grundlegenden Trend des Marktes – und der ist im Moment hoch – versuche NIE Dich gegen diesen Trend zu stellen, egal wie sehr es juckt ..
    (2) Kaufe an schwachen Tagen und verkaufe an starken Tagen. So einfach und emotional so schwer.

    Nach dieser Regel müsstest Du heute einen Teil der Gewinne mitnehmen. Für Leute die zwar im Markt aktiv sind, aber nicht wie ich jede Bewegung verfolgen, finde ich diese beiden Regeln ziemlich gut und wer sich stur und diszipliniert daran hält, hat nach meiner Erfahrung gute Chancen den Markt zu schlagen.

  7. Hallo zusammen,

    Ramsi ich kann das nur bestätigen,bei mir war jede Entscheidung ein dicker Treffer! Aber jetzt werde ich vom Gas gehen und Gewinne mitnehmen. Gold und Silber lasse ich laufen….

  8. Letztes Jahr hätte ich noch gesagt, bei Kurserholung verkaufen und bei Schwächeanfall kaufen. Nun aber heißt es brav Stopps nachziehen und schauen wie lange die Welle läuft….Bei der Gelegenheit schließe ich mich gerne dem gesagten an, nämlich die Trefferquote von Dir, Hari und auch der von Lars, die ist wahrlich nicht von schlechten Eltern. Wenn ich an SAF Holland denke oder an Rheinmetall oder an…Ihr wißt schon. Die Kaufbegründungen sind einfach und intuitiv nachzuvollziehen. Meine Anerkennung! Auch Danke dafür, daß Ihr uns an Euren Einschätzungen teilhaben lasst.

    Ja, und wegen der Handelstaktik muß man sich allmählich Gedanken machen. Wäre ja eine prima Sache, die ganzen Gewinne zu realisieren in der Hoffnung, daß es dann schön nach unten läuft…aber was, wenn es weiter hochgeht? Dann wäre guter Rat teuer. Und es könnte sein, daß die Aufwärtsbewegung länger läuft als gedacht. Denn es wird die Überraschung gekauft, nicht das, was ohnehin schon auf dem Markt ist.

    Den Ifo-Index, den nehme ich sehr ernst. Sieht sehr gut aus. Aber auch die technischen Signale gehen doch sehr stark in die gleiche Richtung, SKS, 200-Tage-GLD geknackt, die Zeichen sind doch sehr eindeutig. Nicht mehr viel und die allgemein anvisierten Jahresziele sind bereits in Kürze erreicht. Jetzt die weitere Geldmengenexpansion der FED, das schwächt den Euro, könnte also auch noch für Liquiditätszuflußüsse aus Übersee sorgen. Bin gespannt, wie’s weitergeht…

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