22 Uhr - Handelsschluss
Sie haben meine Meinung zu den politischen Geschehnissen in Europa heute ja zu Genüge lesen können. Und das der heutige Abverkauf nicht gerade das Zeichen von besonderer Überzeugung des Marktes war, ist wohl offensichtlich und braucht nicht weiter erklärt zu werden.
Trotzdem sollten wir mal ganz ohne Bias auf den Chart des Leitindex S&P500 schauen. Und da sehen wir, dass die Cup&Handle Formation keineswegs invalidiert ist. Genau genommen kann man die "Spanien-Rettung" als eine Anomalie interpretieren, die heute wieder bereinigt wurde. Es könnte sein, dass sich der rechte "Henkel" gerade formt.
Insofern ist Polen noch nicht verloren und wir sind auch immer noch über der 200 Tage Linie im S&P500 ! Interpretieren Sie also meine frustrierte und wütende Sicht auf unsere Politik bitte nicht als eine grundlegend negative Marktsicht für die kommenden Tage !
Ich bin, was den Markt angeht, immer noch neutral und rechne diese Woche zwar mit Hin- und Her, aber keiner Entscheidung über die grosse weitere Richtung. Diese Entscheidung dürfte erst die kommende Woche, mit Griechenland-Wahl und FED Sitzung bringen ! Ich denke die kommende Woche wird den Trend des Sommers an den Börsen bestimmen.
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Hallo Hari,
ich persönlich frage mich, ob ich mich von meinen BMW, Delticom und Lindeaktien mit Verlust trennen soll, vor den Wahlen in Griechenland. Ich bin aber kein Daytrader, sondern will eigentlich nur eine höhere Rendite als bei den Banken. Ich würde die Aktien also ohne Probleme lange liegen lassen, sind ja Aktien mit sehr guten Prognosen, aber wenn jetzt nach den Griechenlandwahlen ein dauerhafter Crash kommt, kann es Jahre dauern bis der DAX wieder dieses Niveau erreicht.
Michael
@ jmpeking, ich kann und will hier keine persönlichen Ratschläge geben.
Allerdings vier generelle Aussagen meinerseits, die in meinen Augen für alle normalen Anleger gleichermassen gelten:
(1) An Griechenland wird die Währungsunion nicht zerbrechen, weder so noch so. Käufe oder Verkäufe nur wg der Wahl finde ich verfehlt, zumal niemand vorhersehen kann, wie die ausgeht. Alles ist möglich. Wenn die Währungsunion zerbricht, dann an Folgeeffekten auf grosse Länder wie Spanien oder Italien. Das passiert aber nicht an einem Tag und auch ein Markt bricht nicht an einem Tag zusammen.
(2) Schaut man sich die langfristige Bewertung von Qualitätsaktien an, bewegen wir uns im Mittelbereich. Qualitätsaktien können noch deutlich fallen, aber auch deutlich steigen. Eine Extrem, dass ein Handeln heute erzwingen würde, sehe ich weder in die eine noch in die andere Richtung.
(3) Wenn Du als Normalanleger die Angst verspürst vor Griechenland alles zu verkaufen, sollte Dir klar sein, dass andere diese Angst auch verspüren. Dann überleg Dir, was das kurzfristig für die Börse bedeutet.
(4) In meinen Augen gehört ein vernünftiger Prozentsatz an Qualitätsaktien in jedes ausgewogene Depot. Denn es ist ja nun wirklich nicht so, dass die anderen Anlageklassen – und auch Cash auf dem Konto – ohne Risiken wären. Die risikolose Rendite gibt es nicht mehr ! Ob der Anteil Deiner Aktien an Deinem Depot „vernünftig“ ist oder nicht, kannst nur Du beantworten.
Ich hoffe es hilft, den Kopf etwas klar zu bekommen. 😉 Die Entscheidung verkaufen oder nicht, kannst nur Du alleine treffen. Niemand kann die Zukunft vorhersehen.
Hallo Hari,
ok deine Aussagen haben mich etwas beruhigt. Danke! Es redet halt jeder von dieser Wahl und so wird die Angst geschürt. Griechenland versucht ja jetzt auch noch die selben Konditionen wie Spanien zu erpressen, mit der anstehenden Wahl im Hintergrund. Es war mir schon klar, dass Du keine konkreten Ratschläge geben wirst und es ist klar das ich selber die Entscheidung treffen muss.
Michael
@ jmpeking: oder du wendest hold & buy strategie an mit soliden qualitätsaktien und recht gute dividendenrendite, dann wäre die volitatilen kursschwankungen egal, wenn immer die dividenen ausgeschüttet wird und reinvestiert. für diejenigen, die einfach keine zeit zum traden hat, eher die bessere wahl 😉
Deathproof,
ja die Dividenen im Mai hatte ich mitgenommen. Ist natürlich auch eine Sichtweise, die beruhigt. Mein Problem ist auch, dass ich hier bei meiner spanischen Bank keine Stopps setzen kann für ausländische Aktien, sonst wäre ich mit Gewinn raus und jetzt demnächst wieder rein. Ich werde da demnächst zu einem anderen Broker wechseln.