Schneider Electric FR0000121972 – Zukunftsmarkt Gebäudemanagement

In der Kategorie „Anlageideen“ stelle ich in loser Folge interessante internationale Aktien vor, die über den Kreis der in Deutschland bekannten, üblichen Standardwerte hinaus gehen. Diese Aktien genügen in meinen Augen alle den folgenden Kriterien:
- Sie haben ein stabiles, zukunftsträchtiges Geschäftsmodell, das für dauerhafte Erträge gut ist
- Sie sind aktuell an der Börse fundamental attraktiv bewertet
- Sie sind entweder schon in meinen Depots oder befinden sich in meinen Watchlists, um möglicherweise in der Zukunft aufgenommen zu werden

Ich betone ausdrücklich, dass mit der Vorstellung der Aktien keine konkrete Kaufempfehlung verbunden ist. Oft befinden sich die vorgestellten Aktien noch in unklaren technischen Situationen und sollten einfach nur weiter beobachtet werden. Ausserdem werde ich hier die wesentlichen Faktoren bei der Bewertung der Aktien nur oberflächlich anreissen können. Der interessierte Leser sollte vor einer Entscheidung daher unbedingt tiefer in die Aktien einsteigen und sich ein eigenes Bild machen ob die Aktie vom Risikoprofil her ins eigene Depot gehört. Alle Titel sind aber für mich persönlich und im Rahmen meiner eigenen Strategie attraktive Bestandteile eines diversifizierten Depots und ich hoffe die Leser auf diese Art und Weise auf interessante Ideen zu bringen, die über das Übliche hinaus gehen.

Heute möchte ich Ihnen die französische Schneider Electric – ISIN FR0000121972 – vorstellen. Das Unternehmen ist in Deutschland erstaunlich wenig bekannt, obwohl es mit einer Marktkapitalisierung von 11 Milliarden €, 120.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von fast 20 Milliarden € durchaus zu den grossen Konzernen gehört. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Paris und ist in fast 200 Ländern weltweit vertreten, darunter natürlich auch mit diversen Konzerngesellschaften in Deutschland. Schneider Electric hat eine lange Historie, die bis zu ersten Anfängen als Stahlwerk im Jahr 1836 zurück geht.

Heute bewegt sich das Unternehmen primär im Bereich der Energieverteilung und der Automation, wobei Schneider Electric zunehmend einen Schwerpunkt im intelligenten Gebäudemanagement ausbildet. Bedingt durch steigende Energiepreise, dem zunehmenden regulatorischen Zwang zu energiesparenden Gebäuden und den Bedürfnisses des 21. Jahrhunderts an eine automatisierte Gebäudetechnik, bewegt sich Schneider Electric hier in einem wachstumsstarken Zukunftsmarkt, der wohl auf Jahrzehnte mit hohen Steigerungsraten aufwarten wird. Dabei hat Schneider Electric schon heute weltweit den Status eines der Marktführer erreicht und ist daher für die kommenden Entwicklungen im Bereich Energieeffizienz bestens gerüstet.

Fundamental kann man Schneider Electric aktuell bei einem Kurs von um die 41€ zu einem 2011er KGV von ca. 10, einer Eigenkapitalrendite von ca. 13% und einer Dividendenrendite von 4.3% erwerben. In Anbetracht der zukünftigen Potentiale eine in meinen Augen attraktive Bewertung.

Charttechnisch befindet sich die Aktie, wie der gesamte Markt, in einem etablierten Abwärtstrend der noch nicht durchbrochen wurde. Insofern gilt es bei Schneider Electric derzeit abzuwarten, ob dem Kurs die Trendwende gelingt. Allerdings könnten mehrere Faktoren ein Indiz dafür sein, dass diese Trendwende bald kommen könnte. Denn der Kurs sitzt auf einer starken Unterstützung um die 40€ und ist gerade auf Wochensicht von der 200er Linie des "modified exponential moving Average (MEMA)" wieder abgeprallt.

Wichtig ist auch zu verstehen, dass der Absturz der Aktie nicht mit individuellen Problemen des Unternehmens zu tun hatte, sondern einfach eine Folge der Marktschwäche war. Durch die wachsende Zahl passiver Indexinvestments, hier auf den CAC 40, den französischen Aktienindex der 40 grössten Unternehmen, wurde Schneider Electric einfach mit den Banken und Versicherungen des CAC mit herunter gezogen. Das eröffnet erhebliche Potentiale wenn der Wind sich drehen sollte.

Sollte allerdings bedingt durch die Euro-Krise der Gesamtmarkt weiter abtauchen, wird sich dem Schneider Electric auch nicht entziehen können. Ein Bruch der 40er Zone nach unten würde sicher temporär wesentlich tiefere Kurse nach sich ziehen.