Was bleibt ? Kurze Gedanken zum Euro-Drama

Ein paar Gedanken meinerseits zum Euro-Drama

Der ehemalige Regierungssprecher Ulrich Wilhelm hat eine in meinen Augen treffende Analyse zum Euro-Dilemma geschrieben, die viele wichtige Aspekte trifft. Ich empfehle den Artikel sehr zur Lektüre.

-> Gebt Souveränität ab <-

So sehr ich persönlich mir ein wirklich vereintes, demokratisches Euro mit dem urdemokratischen Prinzip "Ein Bürger eine Stimme" wünschen würde, so sicher bin ich aber auch, dass diese echte politische Union in der weit überwiegenden Mehrheit der Euro-Länder nicht gewollt und derzeit nicht durchsetzbar ist.

Schon gar nicht nach dem obigen urdemokratischen Prinzip, das Deutschland 80 Millionen Stimmen geben und kleinere Länder marginalisieren würde. Aber so ist echte Demokratie nun mal, es hätte nichts mit Demokratie zu tun, wenn Ihre und meine Stimme bei den entscheidenden Fragen der Union weiterhin weniger wert wäre, als die eines Luxemburgers zum Beispiel.

Ulrich Wilhelm sieht diesen Mangel an Bereitschaft ebenso. Und er sieht auch, dass eine gemeinsame europäische Öffentlichkeit nicht vorhanden ist, die zwingende Grundvoraussetzung eines gemeinsamen Staatswesens ist. Es hat in all den Jahrzehnten keine wirkliche Integration über die Ländergrenzen hinweg gegeben. Was wissen wir ausser Urlaubszielen denn wirklich über Portugal, Irland, Polen oder Finnland ? Nicht viel ! Interessiert es uns was in den Ländern passiert ? In der Regel Nein !

Dabei wäre, wenn überhaupt, in Deutschland wohl noch mit am leichtesten eine Mehrheit für eine politische Union zu erzielen. Denn hier in Deutschland ist die Zustimmung zum Gedanken der echten Union am höchsten. Aber auch diese Zustimmung sinkt nun mit jedem Monat, den das Drama fortschreitet.

Zu allem Überfluss fehlt uns auch noch Zeit, denn die Fehlkonstruktion des Euros lässt die Schere der Wettbewerbsfähigkeit zwischen den Ländern immer weiter aufgehen. Ohne das Mittel des Wechselkurses, werden die wettbewerbsschwachen Länder immer weiter zurück fallen. Und selbst wenn Deutschland nun alles vorhandene Geld dorthin kippen würde, würde das nichts ändern. Denn die Unterschiede in der Wettbewerbsfähigkeit liegen auch in kulturellen und strukturellen Ursachen begründet, die man nicht einfach so mit einem Fingerschnippen ändern kann, in Demokratien schon gar nicht. Solche Änderungen dauern eher eine Generation.

So erstrebenswert das Ziel einer tieferen Union also ist, so unrealistisch erscheint mir seine Durchsetzung mit Blick auf die nächsten Jahre. Insofern haben Ulrich Wilhelms im Ziel richtigen Worte schon etwas von Romantik. Wenn überhaupt wäre es realistisch nur in einem kleinen Kerneuropa vorstellbar, dass dann offen für die Nachzügler bleiben müsste. Aber selbst wenn nun in einer Handvoll Ländern in den nächsten 12 Monaten Volksabstimmungen über eine neue gemeinsame Verfassung erfolgreich wären - was schon eine äusserst optimistische Vorstellung ist - wäre es immer noch das Ende des Euro. Denn das Dilemma der Wettbewerbsfähigkeit der Peripherie bleibt bestehen, es würde durch so ein Kerneuropa sogar noch evidenter.

So haben wir also eine Alternative die wir nicht können (Die Union) und eine andere die wir nicht wollen (Das Ende des Euro).

Hat irgend jemand noch eine ernstzunehmende Alternative ? Wenn nein, warum machen wir uns dann weiter etwas vor ?

Was bleibt ....

... ist nur Schadensbegrenzung: den Euro so schnell wie möglich geordnet auflösen, solange wir das noch in Freundschaft mit unseren Nachbarn können. Oder im schlimmsten Fall als Deutschland austreten und damit das Ende herbeiführen, wobei das der mit Abstand schlechtere Weg gegenüber einer gemeinschaftlichen Auflösung im Konsens wäre.

All das Gerede um die schlimmen Folgen eines Endes des Euros ist völlig irrelevant und trübt nur den Blick für das Wesentliche, denn die Folgen kommen so oder so. Wir haben nur die Wahl, ob wir diesen schwierigen Schritt in einem geplanten, geordneten und koordinierten Prozess durchstehen, oder ob es zu einem ungeordneten Chaos kommt, weil uns die Realitäten überrollen. Letzteres würde tatsächlich in die Katastrophe führen.

Der Euro in der heutigen Form ist aber für mich schon Geschichte, die Politik will es nur noch nicht wahrhaben. Je schneller sie es merkt, desto erträglicher wird der Schaden und der Schmerz sein. Und deswegen streite ich dafür, dass die Politik endlich merkt, dass der Euro so nicht zu halten ist. Nicht weil ich gegen Europa oder eine gemeinsame Währung bin, sondern weil ich wenigstens Freundschaft, offene Grenzen und den gemeinsamen Wirtschaftsraum erhalten will.

Ich wünschte wirklich, ich könnte hier mehr Optimismus verbreiten. Aber so klar und hart sehe ich die Lage.

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16 Gedanken zu „Was bleibt ? Kurze Gedanken zum Euro-Drama“

  1. Im Moment ist’s wirklich nicht gut bestellt um den Euro. Ich teile jeden Pessimismus uneingeschraenkt. Darueber hinaus gehoere ich auch noch zu denjenigen, die schon resigniert haben. Du, Hari, hattest ja vor wenigen Tagen nochmal zu den Mistgabeln gerufen, aber mir haengen die Arme einfach nur noch matt von den Schultern herab.

    Dennoch darf man eines nicht tun, in Schockstarre verfallen. Mir hoeren die Artikel im Moment zu frueh auf, bzw. es fehlt noch ein Follow-up Artikel/Diskussion: Wie kann ich mich gegen den Zerfall des Euro schuetzen? Wie bewahre ich mir das, was ich mir bislang aufgebaut habe?

    Wir hatten aehnliche Diskussionen schon einmal, damals ging es um den Iran und wie man sein Depot gegen eine Eskalation des Konfliktes um die Strasse von Hormus absichert. Ich mache mir nun Gedanken darueber, wie ich meinen bescheidenen „Wohlstand“ gegen das Euro-Ende absichern kann. Fuer Grundbesitz fehlt es mir klar an Masse. Aktien? Waehrungsdiversifikation (Swiss Franc, Singapore Dollar, …)? Ich weiss es nicht. Aktien haette ich, aber keine Ahnung wieviel Krise die ueberleben wuerden. Waehrungsdiversifikation ist das, was mich derzeit am meisten anspricht, muss mich aber noch belesen … Unter anderem hier 🙂

  2. @ Hans, ich habe genau das erst im April thematisiert, lies hier noch einmal: -> Europa zerfällt <-

    Möglicherweise hast Du es im April nicht so wahrgenommen, weil da die Dramatik der Situation noch nicht allen klar war.

    Man kann das sicher noch verfeinern, eben auch im Thema Währungsdiversifikation, aber da bieten auch die bekannten Magazine genug. Was bleibt ist primär der US Dollar und dann eine Mischung von Währungen schuldenarmer Länder, als da sind: Norwegen, Kanada, Australien etc. Noch ein paar Emerging Markets Anleihen dazu und vielleicht etwas im Remnimbi. Fertig ist der Währungskorb.

    Und ansonsten gibt es keine „perfekte“ Krisenanlage, eben weil die Zukunft unbestimmt ist. Es bleibt nur Diversifizieren, Diversifizieren, Diversifizieren ! Und da wir alle durch Job, Wohnort, Lebensversicherungen, Rentenversicherungen etc sowieso ein Klumpenrisiko im Euro haben, sind wir gut beraten den Teil den wir frei gestalten können, ausserhalb des Euros zu gestalten.

    Übrigens, was Pessimismus und Fatalismus angeht, ist meine Haltung differenziert und sollte nicht in einen Topf geworfen werden:

    Ich halte den Euro für Geschichte und Rettungsversuche für kontraproduktiv. Insofern bin ich da sehr pessimistisch. Ich halte aber unsere deutsche Demokratie für reformierbar, dafür reicht wie ich geschrieben habe die richtige Partei ins Parlament zu bringen und das Monopol der „Blockparteien“ zu brechen.

    Und DAFÜR habe ich zu den Mistgabeln gerufen und tue es immer noch. Wir können die deutsche Demokratie erneuern, wenn wir Bürger endlich unseren Hintern hoch bekommen und unsere Stimme laut und deutlich erheben !

    Und wir haben das Glück nun einen Bundespräsidenten zu haben, der dabei instinktiv auf unserer Seite stehen wird !

  3. @ Hans, um das noch zu ergänzen, wie es bei einem vermögenden Bürger in meinen Augen sinnvoll aussehen sollte, falls jemand das als Muster benutzen will:

    Man sollte in meinen Augen haben:

    1) Eine eigene Immobilie in der man wohnt, mit genügend Grundstück
    2) Aktien weltweit, viele im Dollarraum oder in Asien. Keine Zykliker sondern Aktien der Grundversorgung.
    3) Gold und Silber, physisch mit direktem Zugriff, ebenso wie in Form von Minenaktien
    4) Silbermünzen als Zahlungsmittel, waren lange bei der Bundesbank 1zu1 gegen Papiergeld zu tauschen
    5) Währungskonten, grosse im US-Dollar
    6) Anleihen schuldenarmer Länder, letztlich die Länder deren Währungen man auch auf Währungskonten hält. Aber bitte nicht zu viel, auch die werden in einem weltweiten Tsunami wackeln.
    7) Viele verschiedene Bankkonten, mindestens eine Bank ausserhalb der Eurozone, zwei schaden nicht
    8) Forderungen an die gesetzliche Rentenversicherung oder wenn man Glück hat Pensionsansprüche als öffentlich Bediensteter.
    9) Direkte, ausserbörsliche, unternehmerische Beteiligungen
    10) Beteiligung an Ackerland und/oder Wald
    11) Sachwerte mit Spezialwissen wie Oldtimer/Kunst

    Was man in meinen Augen nicht unbedingt braucht:

    1) Mietimmobilien zur „Geldanlage“ im Euro-Raum oder D
    2) Lebensversicherungen und alle anderen Anlagen, die „Papierforderungen“ gegen den Euro darstellen und auf die zukünftige Rückzahlbarkeit hoffen.
    3) Staatsanleihen der hoch verschuldeten Länder

    Darüber hinaus macht Sinn:
    1) Ein Schrebergarten um Beete zur Selbstversorgung anlegen zu können
    2) Ein sicherer Wasserzugang in der Nähe unabhängig vom öffentlichen Netz
    3) Eine Zusatz-Heizung die ohne Strom auskommt, zb der berühmte Holzbollerofen
    4) Ein Grundvorrat an Getränken und Nahrungsmittel für ein paar Wochen
    5) Ein Grundvorrat an Arzneien und was sonst noch so fürs Leben unerlässlich ist
    6) Zigarettenstangen als Zahlungsmittel

    Und wer dann noch einen Schritt weiter gehen will, für den kann nicht schaden:
    1) Ein zweiter Pass, ideal ein Diplomatenpass oder wenigstens Honorarkonsul-Status
    2) Eine Immobilie in rechtssicherem Ausland ausserhalb Europas
    3) Eine Waffe und/oder ein scharfer Hund oder einen Verwandten/guten Freund bei der Polizei
    4) Sich mit den Nachbarn gut zu stellen um eine Gemeinschaft bilden zu können

    War das jetzt pessimistisch genug ? 😉

  4. Perfekt 🙂

    Eine neue Partei, die eine wirkliche Konkurrenz zu den etablierten darstellt? Und das innerhalb der naechsten Jahre? Und wieder triffst du auf den totalen Pessimisten. Der Boden fuer eine derartige Entwicklung ist noch nicht bereitet, da muss es schon kurz vor Revolution stehen, bevor der deutsche Buerger seinen ruhigen Lebenstil auf’s Spiel setzt. Wenn es aber erstmal soweit ist, wer weiss, welche Parteien denn noch so ins Parlament kommen. Wuerde ich mich da mit ins Gewuehl stuerzen? Nope, I’m off.

  5. @Hari und Deine Gedanken zum Euro Drama …

    einer der Gründe warum ich immer wieder Deinen Blog gerne besuche, ist Deine Fähigkeit Sachverhalte klar auszudrücken und zwar in Deiner journalistischen Einzigartigkeit und die Klarheit Dinge beim Namen zu nennen ohne auf irgendwelche Interessen und Zwänge Rücksicht nehmen zu müssen.

    Die Analyse des Ex-Regierungssprechers Ulrich Wilhelm ergänzen hierbei Deine schon häufig in diesem Blog getätigten Äußerungen und seine Sätze in der Klarheit tragen hoffentlich dazu bei, dass selbst der Normalbürger den Sachverhalt um den Euro und das dazugehörige Europamodell verstehen müsste 😉 – falls genügend Leser diesen FAZ-Artikel sich zu Gemüte führen.

    Bei Deiner Aufzählung, zur Asset-Diversifizierung, bei den letzten 4 Punkten bin ich sogar der Meinung, dass selbst in „Normalzeiten“ diese nicht von Nachteil sein dürften 🙂 .

    Um kurz beim Thema „Währungs-Diversifizierung“ zu bleiben – wie ist Deine Meinung zum Schw. Franken und Brit. Pfund, machen diese Währungen für Dich überhaupt Sinn ? Seitens der SNB wird beim Franken seit 09/2011 dauerhaft bei ca. 1,20 interveniert, kann und wird dies auf Dauer aufrecht zu erhalten sein ?

    Gruß, Pacal

  6. @ Pascal, das Problem bei diesen Fragen ist, dass die Antwort je nach Szenario völlig unterschiedlich ausfällt.

    Nehmen wir das Thema „Mietimmobilien zur Geldanlage“. Ich habe unten geschrieben „muss man in D nicht haben“. Und so ist es auch, aber nur für den dort diskutierten Fall eines echten Zusammenbruchs. Man muss dazu nur in die Geschichte in die frühen 20 Jahre schauen.

    Immobilienbesitzer waren gegenüber Besitzern von Gold oder Aktien mehrfach gekniffen. Erst hat der Staat die Mietpreise eingeforen, weil sich breite Schichten diese nicht mehr leisten konnten, womit man defacto enteignet wurde, weil die gezahlten Mieten nur noch für eine Rolle Klopapier reichten, man aber die Kosten selber voll tragen musste. Dann hat der Staat noch Zwangshypotheken erlassen, die dann wirklich eine Teilenteignung waren, 1948 übrigens dann nochmal. Immobilien sind halt immobil und werden als erstes vom Staat oder von den „Mietern“ enteignet, die ja auch alle Wähler sind.

    Nimmt man dagegen ein Szenario an, in dem die Rechtsordnung und gesellschaftliche Ordnung intakt bleibt und es „nur“ zu einer grossen Inflation kommt, dann sind Mietimmobilien in D gar nicht mal so eine schlechte Idee.

    So ist es auch bei den Währungen. Solange die Rechtsordnung intakt bleibt und es nicht zu schwereren Verwerfungen kommt, ist es sicher eine gute Idee Geld im schweizer Franken und auch andere Anlagen als Diversifizierung in der Schweiz zu haben. Stellen wir uns aber einen ungeordneten Zusammenbruch der Eurozone vor, dann wird das die SNB nicht mehr stemmen können. Die Folgen sind dann dramatisch und völlig unvorhersehbar, geschlossene Grenzen und Kapitalverkehrskontrollen sind dann sicher, auch schlimmeres wie Ausweisungen ohne schweizer Pass vorstellbar. Und abgesehen davon, halte ich es für illusorisch zu glauben, dass eine Schweiz in einem blutroten Meer einer ungeordnet zusammenbrechenden Währungsunion stabil bleiben kann.

    Insofern Schweizer Franken ja, aber bei wirklichen Problemen darf man auch nicht mehr in der Schweiz sein.

    Und das britische Pfund ? In meinen Augen vergessen. GB ist deindustrialisiert und hat der Welt absolut nichts mehr zu bieten, ausser ein durchgedrehtes und an der Realwirtschaft schmarotzendes Londoner Finanzzentrum. Produkte, Technologien, innovative Unternehmen ? In GB Fehlanzeige und keine Besserung abzusehen. Rohstoffe sind aber auch nicht vorhanden. Die Währung eines Landes ohne jeden „Asset“ muss man wirklich nicht haben.

  7. Hallo Hari, hallo Community,

    was haltet ihr allgemein aber auch unter den Gesichtspunkten des Kapitalschutzes oder -erhalts, die oben aufgeführt wurden, denn von langfristigen Investments in Holzproduzenten oder Forstbesitzern wie z.B. Plum Creek (WKN: 924269) oder Weyerhaeuser (WKN: 854357)?
    Habe mich da noch nicht so sehr mit beschäftigt aber bei Plum Creek würde ich es erstmal als positiv ansehen, dass die Aktie schon fast eher wie ein Fonds ihre Dividenden ausschüttet, da das Unternehmen als REIT eingetragen ist.
    Das ist mir beim kurzem Drüberlesen allerdings auch als negativer Punkt aufgefallen, da ein REIT seine Gewinne zu 80-100% als Dividenden ausschütten muss. Dabei kam mir dann wieder deine Meinung zu hoher Dividendenausschüttung in den Kopf, Hari.

    Wie gesagt es kam mir so als Idee in den Sinn und ich habe mich sonst noch gar nicht mit dieser Thematik beschäftigt. Vielleicht gibt es ja jemand der aus Erfahrung berichten kann!?

    Schöne Grüße Skismo

  8. @Hari,

    mich würde interessieren, wie Du das Gerücht im Internet bewertest, die „großen Banken würden zur Zeit den Gold- und Silberpreis künstlich drücken, damit die Leute weiterhin im Glauben bleiben, das Geld sei sicher“. Für mich fast glaubhaft, denn würde seit Tagen und Wochen der Goldpreis von einem Hoch zum anderen eilen, dann käme „wohl große Unruhe in die Bevölkerung“.

  9. @ Johann, diese Gerücht gibt es schon seit Jahren. Immer wenn der Goldpreis mal nicht so macht, wie die „Goldbugs“ sich das vorstellen, kommt es auf.

    Ich will das nicht ausschliessen weil es nicht völlig unlogisch ist, aber ich glaube nicht daran. Alles was im Goldpreis passiert, lässt sich derzeit auch ohne solche Theorien erklären.

    In meinen Augen ist das eher eine leichte und beliebte Entschuldigung, mit denen die unzähligen Goldwebsites und selbsternannten Goldgurus ihre Kunden halten und die eigene Unfähigkeit kaschieren können. Wenn es mal nicht so läuft, sind halt andere schuld.

    Es ist aber in Wirklichkeit nicht so einfach, auch Edelmetalle können in Angebot und Nachfrage steigen UND fallen und wer das nicht sieht, ist genau so unseriös wie die Permabullen in anderen Segmenten.

  10. @ Hari,
    welche poitiven Einflüsse siehst Du beim US $? Außer einem Bevölkerungswachstum (fragt sich nur, ob der richtige Teil der Bevölkerung wächst) und der Militärmacht sehe ich eher Negatives wie ein ausuferndes Defizit, eine massive private Verschuldung, ein fragwürdiges Bildungsystem, insolvente Kommunen und Staaten und eine heruntergekommene Infrastruktur. Ein guter Teil der großen Namen in der amerikanischen Wirtschaft stellt in der Kriese verzichtbare Produkte her: Ebay, Apple, Google, Mc Donalds, Amazon….. Ich kann mir durchaus vorstellen, daß wenn es endlich mal langweilig geworden ist, auf Europa und den Euro einzuschlagen, der US $ und vor Allen das britische Pfund deutlich negativer gesehen werden. Auch der Jen sollte ein Kandidat für den Grill sein.

  11. @ Jabal, in einer schweren Krise – und das ist das worüber ich hier rede – sind all die negativen Argumente zu den US irrelevant, die in einer normalen Lage durchaus legitim sind. In einer schweren Krise strömt das Geld der Welt nach wie vor in den Dollar, gerade wegen grösste Wirtschaftsmacht, grösste Militärmacht, eigene Notenbank, liquideste Währung. Diesen Mechanismus kannst Du historisch hundertfach beobachten, es gibt keinen Grund warum die Welt morgen anders sein wird.

    Und übrigens, alle die Namen die Du aufzählst, gehören auch und gerade in einer Wirtschaftskrise zu den unverzichtbaren Unternehmen, weil sie Grundbedarf befriedigen, im Gegensatz übrigens zu Luxuskarossen. Verzichtbar werden Amazon, Mc Donalds und Co. nur bei einem weltweiten Rückfall in die Steinzeit wenn das Internet nicht mehr existiert und über das Szenario rede ich hier nicht, dann sind sowieso „all bets off“. Abgesehen davon machen diese Unternehmen alle weltweites Geschäft und bei aller Bedeutung der Euro-Krise, Europa ist nicht die Welt.

    Lass Dich übrigens nicht von dem allgemeinen Amerika-Negtivismus anstecken, der gerne in Europa gepflegt wird. Hier wird von den Medien ein völlig verzerrtes Amerikabild transportiert, in seiner Verzerrung durchaus ähnlich zum verzerrten Europabild umgedreht. Im Gegensatz zu GB haben die US nach wie vor Industrie und technologisch führende Unternehmen in fast allen Wirtschaftsbereichen, nicht nur Amazon und Google. Einige dieser Unternehmen habe ich hier in der Vergangenheit vorgestellt. Und das Land ist im Gegensatz zu Europa wesentlich dynamischer und der Zukunft positiver zugewandt als Europa. Um die Zukunft der USA ist mir langfristig nicht bange.

  12. Hallo,
    hat denn keiner eine Erfahrung mit den mir oben genannten Forstbesitzern gemacht oder vielleicht mit anderen Unternehmen in dieser Richtung? Vielleicht ist das hier auch nur untergegangen.
    Gruß Skismo

  13. @ Skismo, ich habe mit den Aktien nur insofern Erfahrung, als sie nie das gemacht haben, was ich wollte. 😉 Ich verstehe scheinbar nicht, wie sich die Kurse im Sektor bilden und lasse deshalb die Finger davon. Übrigens ein interessanter Titel aus dem Umfeld ist auch die schwedische Papierfabrik Holmen (WKN 856389) mit riesigem Waldbesitz.

  14. @Hari, Holmen ist seit längenem auf meiner Watchlist. Es ist eine Substanzstarke Aktie ausserhalb des Euroraumes und passt aufgrund des großen Waldbesitzes in mein Beuteschema. Vor kurzem ist die Aktie aus einem riesigen Dreieck ausgebrochen. Allerdings ist der Ausbruch nicht dynamisch und schon gar nicht signifikant. Kurtfristig befinden wir uns in einem aufwärts gerichteten Keil, was ja nicht unbedingt ein gutes Zeichen sein muß. Ich denke ein Stop buy über 22,0 und ein Stop loss irgendwo knapp unter 20,00 könnte erfolgversprechend sein.

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