Wie ein Bärenmarkt aussieht

Sie sind erst nach 2008 bzw 2011 zur Börse dazu gestossen? Sie wissen gar nicht, wie ein Bärenmarkt aussieht und sich anfühlt?

Ich liefere Ihnen heute die Antwort mit einem Bild, das mehr als tausend Worte sagt. So:

S&P500 F 21.01.16

Denn auf dieser mittelfristigen Zeitebene wie hier gezeigt, sind die grossen Indizes wie der Leitindex S&P500 schon in einem Bärenmarkt. Und dafür benutze ich nicht eine fixe Grenze wie "20% Minus" als Massstab, das halte ich für wenig hilfreich und eher am Thema vorbei.

Sondern ich mache das Marktverhalten zum Massstab und ein Bärenmarkt ist einer, in dem jede Gegenbewegung sofort abverkauft wird und wir eine Kette tieferer Hochs erleben. So wie oben.

Auf der langfristigen Zeitebene, sind die grossen Indizes wie der S&P500 aber in der Mehrzahl noch nicht im Bärenmarkt, stehen aber auf der Kippe, in so einen einzutreten:

S&P500 F 21.01.16 2

Und genau das macht die aktuelle Situation so spannend und auch so dramatisch. Denn dieser 4. Rebound-Versuch, sollte nun besser sitzen, damit sich nicht die grosse Top-Bildung vollendet, die Sie oben sehen und die dann auf weit tiefere Kurse hindeuten würde.

Die Chance dafür, ist heute da. Die Bank of Japan könnte bald zucken und um 14:30 Uhr redet heute Mario Draghi wieder im Rahmen der EZB Pressekonferenz.

Was es jetzt aber auch braucht, ist einen sich stabilisierenden Ölpreis. Und natürlich ist ein sehr tiefer Ölpreis für die verarbeitende Industrie und die Verbraucher erst einmal ein Positivum. Darum geht es aber gar nicht!

Es geht um die Folgen des niedrigen Ölpreises, die sich in Form von Firmen- und Staats-Pleiten andeuten und genau davor hat der Markt zu Recht Angst. Diese Angst vor der -> Kreditkrise <-, kann man auch schön an den Banken sehen, die derzeit massiv verprügelt werden, weil sie unter den geplatzten Krediten als Erste leiden würden.

Aber auch die Sorge vor Schieflagen von Fonds geht um und dafür gibt es erste Indizien, so sah ein massiver Einbruch bei den Goldminen vorgestern für mich stark danach aus, als ob da grosse Adressen gezwungen waren, ihre Bestände auf den Markt zu werfen. Auch hier in der FuW, gibt es einen ersten, kompetenten Artikel zu dieser Thematik. Lesen Sie darin auch mal das Interview mit Art Cashin:
-> Zwangsverkäufe setzen Aktienmärkte unter Druck <-

Also: Der vierte Rebound-Versuch der Märkte in diesem Jahr ist da. Die Voraussetzungen dafür sind nicht schlecht. Dieser sollte besser sitzen und den Abwärtstrend seit Jahresanfang brechen, sonst steigt das Risiko immer weiter.

Ich nehme das Wort "Crash" ungern in den Mund, weil es von den Crash-Propheten so überstrapaziert wurde, über die ich mich in den letzten Jahren so oft lustig gemacht habe.

Wir sollten aber verstehen, dass ein "Crash" nicht aus heiterem Himmel in einem Bullenmarkt entsteht. Die Crash-Gefahr ist dann am grössten, wenn ein Markt nach einer langen, bröseligen Abwärtsphase potentiell über die Klippe geht.

Deswegen muss nun aktuell nicht zwingend einer kommen und ich halte immer noch nichts davon, sich hier nun panischen Crash-Ängsten hinzugeben. Die aktuelle Marktlage schafft aber die notwendige Bedingung, dass überhaupt theoretisch einer möglich ist. In den letzten Jahren, im Bullenmarkt, war das Gerede darüber eher "Gebrabbel" im Kampf um Aufmerksamkeit. Nun aber, ist zum ersten Mal seit Jahren eine theoretische Gefahr da.

Und das alleine, sollte Anlass genug sein, uns nicht blind den -> Gesundbetern <- der Finanzindustrie hinzugeben, sondern das Geschehen nun mit einem gehörigen Schuss Vorsicht und Realismus zu beobachten.

Es ist in diesem Zusammenhang übrigens mal ganz interessant, sich die Charts aus August letzten Jahres anzuschauen, die ich am 24.08. in obigem "Gesundbeter-Artikel" eingestellt habe. Vergleichen Sie mal mit dem, was passiert ist.

Ich wünsche gute Entscheidungen!

Ihr Hari

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2 Gedanken zu „Wie ein Bärenmarkt aussieht“

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