DAX-Betrachtung – Die Hausse nährt die Hausse

DAX-Betrachtung - Die Hausse nährt die Hausse - Ein Gastkommentar von Tokay

Der DAX war im Herbst 2012 gekennzeichnet durch eine Konsolidierungsphase, diese wurde beschrieben durch die Linie ABCD. Der "Fake-Out" vom 16. November 2012 markierte den Beginn der dynamischen Aufwärtsbewegung EF. Allerdings konnte die Dynamik dieser Bewegung nicht gehalten werden. Sie ging ab dem 8. Januar 2013 in eine Seitwärtsbewegung über.

DAX Hausse

Es ist klar, dass eine solche dynamische Aufwärtsbewegung ohne äußere Impulse, deren wir im vergangenen Jahr eine ganze Reihe hatten, insbesondere durch die EZB, schwerlich aufrechterhalten werden kann. In den sechs Wochen zwischen dem 16. November 2012 und dem 2. Januar 2013 hatten wir einen DAX-Anstieg von sage und schreibe 12 Prozent, einen Anstieg also, der eigentlich schon für ein normales Börsenjahr ausreichend wäre. In einem "Durchschnittsjahr" haben wir einen Indexanstieg zwischen 6 und 9 Prozent. Aber wir wissen auch, dass das Geschehen an der Börse sich normalerweise nicht stetig, sondern in Schüben vollzieht. "Die Hausse nährt die Hausse" heißt es in solchen Fällen. Denn kaum weniger ärgerlich als Verluste sind beim Handeln an der Börse verpasste Gewinne. Und wer Mitte November nicht zügig eingestiegen ist, dem sind einige Prozente durch die Lappen gegangen. So ist wohl nicht zuletzt die neuerliche Aufwärtsbewegung zu deuten.

Man wird also die zuletzt beobachtete Dynamik nicht fortschreiben können, auch wenn man mit einem positiven Börsenjahr rechnet. Wir scheinen mittlerweile in eine Konsolidierungsphase eingetreten zu sein. Wie lange diese Phase andauern wird, lässt sich nicht leicht einschätzen. Sollten jedoch demnächst positive Signale am Markt eintreffen wie ein positiver Ifo-Index, dann wäre das Konsolidierungsszenario wieder hinfällig und eine Fortsetzung des Aufwärtstrends EF wahrscheinlich. Und dies ist auch nicht fernab aller Realität - "The Great Rotation" heißt das neue Stichwort. Raus aus Anleihen, rein in Aktien. Auch ein Grund, weshalb die Hausse die Hausse nähren könnte.

Tokay

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Börsenregeln reloaded IV – Der Januar Effekt

Börsenregeln reloaded IV: Gibt es einen Januar-Effekt ? Ein Gastkommentar von Tokay

Heute machte ich eine überaus interessante Entdeckung. Eine der vielen Börsenregeln besagt, wenn der Jahresanfang, sprich die ersten fünf Handelstage des neuen Börsenjahres positiv verlaufen, dann ist das ein gutes Zeichen für das gesamte Börsenjahr. Dahinter steht die Überlegung, dass Börsentrends eher längerfristig abgelegt sind. Es könnte also sein, dass ein Trend, der zu Jahresanfang vorhanden ist, auch noch am Jahresende fortbesteht. Im vergangenen Jahr war das in der Tat der Fall. Aber es kann natürlich auch passieren, dass ein unterjähriger Trendwechsel stattfindet. Das Griechenland-Schlamassel des Jahres 2011 ist uns hier noch in unguter Erinnerung. Kann uns der Januar-Effekt einen Lichtblick für den Winter-Blues bieten?

Dazu habe ich die Tagesdaten des DAX auf Schlusskursbasis untersucht, die Jahresperformance für jedes Jahr sowie die Performance am Ende des fünften Handelstages eines Jahres gegenüber dem letzten Handelstag des Vorjahres ermittelt. Hier ist das Ergebnis:

Börsenregeln Januar Effekt

Man sehe und staune: In den vergangenen zwanzig Jahren ist der Januar-Effekt erstaunlich oft eingetreten. Bis auf die Jahre 1993, 1995, 2002, 2007 und 2011 hatten wir immer dann ein gutes oder schlechtes Börsenjahr, gut oder schlecht im Sinne von Kurszuwächsen oder -verlusten, wenn die ersten fünf Handelstage desselben Jahres gut oder schlecht verliefen. Es gab natürlich einige Besonderheiten und Abweichungen.

Besonders augenfällig ist hier das Jahr 1993, das bescheiden startete, aber sich später innerhalb der vergangenen zwanzig Jahre als das Anlagejahr mit der besten Performance herausstellte. Damals wie 2012 gab es eine nahezu schulbuchmäßige Liquiditätshausse auf eine zu Ende gehende Rezession. Anders 2002. Hier sah es zu Jahresanfang noch sehr freundlich aus. Man glaubte die Baisse der Jahre 2000/2001 überwunden, endete dann aber im Desaster zahlreicher Unternehmensskandale. Auch hatte die Wirtschaft noch immer mit den Folgen des „New Economy“-Booms zu kämpfen. Das Vertrauen der Börsianer war deutlich zurückgegangen.

Die Baissejahre 2000 und 2001 kündigten sich bereits mit einem schwachen Auftakt an; das Jahr 1999 war noch einmal mit einer herausragenden Performance von fast 40 Prozent plus zu Ende gegangen. Der Jahreswechsel läutete dann das Ende des „New Economy“-Booms ein und führte zu einer Korrektur der eingetretenen Überhitzung. Diese Korrektur sollte sich noch lange hinziehen. Der Boom des Jahres 2003, mit dem das Ende der Rezession vorweggenommen wurde, kündigte sich ebenfalls bereits in den ersten Januartagen an. 2008 war dann das Jahr in der jüngeren Vergangenheit mit der weitaus schwächsten Performance zu Jahresanfang überhaupt. Der Rückgang in den ersten fünf Handelstagen betrug 2,7 Prozent. Es ist dann, wie wir alle wissen, noch sehr viel schlimmer gekommen.

Und wie sieht es gegenwärtig aus? Hier gibt es eine gute Nachricht: In 2013 hatte der DAX in den ersten fünf Handelstagen ein Plus von 1,1 Prozent zu verzeichnen. Bewahrheitet sich der „Januar-Effekt, dann können wir zuversichtlich in das kommende Börsenjahr blicken. Diese Aussicht könnte doch den Winter-Blues vertreiben ...

Tokay

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Gastkommentar – DAX mit „Runaway Move“

[Redaktionelle Anmerkung Hari: Wer den Begriff des "Runaway Move" nicht kennt, findet -> hier <- Erklärung und Beispiel.]

Ein Gastartikel von Tokay

DAX mit "Runaway Move"

Die seit Mitte September laufende Konsolidierungsbewegung ABCD wurde Ende November mit einem „fake out“ aufgelöst und wir befinden uns seither in der vielzitierten Jahresendrally, markiert durch die Linie DE. Diese Rally trägt die Züge eines „runaway move“, denn es fand in dieser Bewegung keinerlei Konsolidierung statt. Wer die Bewegung verpasste und darauf hoffte, die Schwäche zu kaufen, der hoffte vergeblich.

Die mittelfristige Aufwärtsbewegung seit Sommer wird gestützt durch die Basis FG und liegt bei etwa 6800/6850 Punkten. Es kann also theoretisch eine Konsolidierung bis zu dieser Linie erfolgen, ohne dass die Aufwärtsbewegung in Frage gestellt wäre.

The runaway move

Der „runaway move“ ist offenbar auf die bullische Grundstimmung vieler Marktteilnehmer zurückzuführen, aber wohl auch auf das Bestreben, die Jahresbilanz etwas aufzuhübschen. Die Nachrichtenlage insbesondere bezüglich USA und Italien hat aber das Potenzial, die allgemeine Risikowahrnehmung zu erhöhen. Eine reibungslose Fortsetzung der kurzfristigen Aufwärtsbewegung ist damit gefährdet. Das mittel- und langfristige Aufwärtspotenzial indes bleibt weiter intakt. Die Politik rettet wieder einmal, was ohne sie womöglich gar nicht gerettet werden müsste.

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Gastkommentar – DAX Betrachtung: Langfristig hui – kurzfristig pfui

DAX Betrachtung: Langfristig hui – kurzfristig pfui - Ein Gastartikel von Tokay

In den vergangenen Handelstagen ist Bewegung in den DAX gekommen - nur leider nicht in die Richtung, in die es sich die meisten gewünscht hätten. Die zahlreichen Gewinnrevisionen deutscher Unternehmen haben ihre Spuren hinterlassen, neue Großtaten der EZB stehen nicht in Aussicht. Auch in Deutschland läuft die Konjunktur schlechter – die Einschläge kommen näher. Und die für Europa und Deutschland richtungweisenden Märkte in den USA zeigen deutlich nach unten. Wie könnte es weitergehen? Dies wollen wir uns auf drei Zeitebenen anschauen.

DAX kurzfristig

a) kurzfristig

Der Trend der Sommerrally (Strecke ABD) wurde im September gebrochen, und wir tasteten uns seither durch den Herbstnebel(Strecke CEF). Man muss klar sehen, dass die Parallellinie zur Strecke CEF in den vergangenen Handelstagen nach unten durchkreuzt wurde, was als klar negatives Signal zu werten ist. Für eine Jahresendrally sieht es also nicht gut aus.

DAX mittelfristig

b) mittelfristig

Das Jahr 2011 war bislang gekennzeichnet durch drei Phasen: Nämlich durch die Rally zu Jahresanfang, die bis gegen Ende März lief(Strecke AB), dann die Konsolidierung bis Ende Juni (Strecke BC); sie war geprägt von der nicht enden wollenden Staatsschuldenkrise, und schließlich durch eine Sommerrally (Strecke CD), die entscheidend durch monetäre Impulse der EZB(„Draghi-Put“) induziert wurde. Noch während dieser monetären Expansion begannen sich langsam, aber stetig die Geschäftserwartungen der deutschen Unternehmen zu verschlechtern, die zuletzt in deutlich zurückgenommenen Jahresausblicken ihren Niederschlag fanden mit entsprechender Reaktion der Märkte; zuletzt und besonders spektakulär zu beobachten bei Eon. Wir befinden uns daher günstigenfalls in einer neuerlichen Phase der Konsolidierung, die sich bei weiterer Zunahme der Dynamik zu einer Baisse auswachsen kann.

DAX langfristig

c) langfristig

Die Anfang 2009 begonnene Hausse ist nach wie vor intakt(Strecke ACE), erst ein merkliches Unterschreiten der Marke 6.000(Bereich EF) würde wahrscheinlich ein Ende dieser Aufwärtsbewegung signalisieren. Auf der anderen Seite stieß diese Hausse bereits einige Male an eine Obergrenze; über die Marke 7.500 ging es allerdings kaum einmal nennenswert hinaus(Strecke BD). Auf lange Sicht gesehen ist noch gar nichts passiert; sollte der Aufwärtstrend im DAX demnächst wieder aufgenommen werden - dann ist das Erreichen der 8.000er Marke keinesfalls unrealistisch. Da die monetäre Expansion sich früher oder später auf den Vermögensmärkten auswirken wird – bei Immobilien ist dies heute schon der Fall – ist sogar das Erreichen noch höherer Marken im Bereich des Möglichen.

Doch es ist es noch lange nicht soweit. Die Gewinnaussichten der Unternehmen sind derzeit ausgesprochen ernüchternd und dies wird derzeit in den Kursen verarbeitet. Zunächst einmal befinden wir uns in einer unruhigen Marktphase, die durchstanden sein will, bevor irgendwann einmal wieder der Blick nach oben gerichtet werden kann.

Tokay

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Gastkommentar – DAX-Betrachtung: Weihnachts-Geld in Sicht ?

Ein Gastartikel von Tokay

DAX-Betrachtung: Weihnachts-Geld in Sicht ?

In diesen Tagen mehren sich wieder einmal die Spekulationen über eine bevorstehende sogenannte „Jahresendrallye“. Für und gegen eine solche Jahresendrallye werden allerlei Argumente ins Feld geführt. Dabei reden die einen von saisonal auftretenden Mustern, andere führen die mickrigen Geld- und Kapitalmarktzinsen ins Feld, und wieder andere warnen vor einem jähen Ende der bereits seit dem Sommer andauernden Rally an den Aktienmärkten. Und ja, die Eurokrise – die gibt es ja auch noch. Da stellt sich für uns die Frage: Was ist dran an solchen Mutmaßungen, gibt es saisonale Muster und wie verlässlich sind sie?

Anhand der seit Ende 1959 vorliegenden DAX-Kurse zum Monatsende haben wir einmal

  • als „Jahresendrally“-Zeitraum die Monate November bis Dezember definiert;
  • diesen Zeitraum mit den restlichen Monaten Januar bis Oktober und außerdem mit dem Gesamtjahr verglichen;
  • und nachfolgend die Entwicklung der beiden letzteren Zeiträume auf einen Zwei-Monats-Zeitraum umgerechnet – die Jahresendrallye hat für eine vermutete Outperformance ja nur zwei Monate zur Verfügung, also wäre es ein bisschen unfair, zwei Monate mit zehn bzw. zwölf Monaten zu vergleichen.

Es zeigt sich, dass die Zwei-Monats-Performance November bis Dezember mit 2,42 Prozent deutlich höher ausfällt als die umgerechneten Performancewerte für Januar bis Oktober bzw. für das Gesamtjahr, die beide unter 1 Prozent liegen. So positiv das Abschneiden der Jahresendrally sich darstellt, so variabel ist es allerdings auch. In den vergangenen 52 Jahren hat die Jahresendrallye in 28 Fällen besser abgeschnitten als der Vergleichszeitraum, aber 24 mal schlechter. In 30 Jahren legten die Kurse zum Jahresende zu, aber in 22 Jahren waren Verluste zu verzeichnen. Wasser auf die Mühlen derer, die sagen, dass sich Aktienkurse nicht vorhersagen lassen.

Extreme Entwicklungen gab es etwa 1973, als vor allem der rapide Anstieg der Ölpreise am Schluss des Jahres negative Wirkungen an den Börsen zeitigte. Sehr deutlich ging es hingegen am Jahresende 1982 nach oben, als die Gewinnerwartungen der Unternehmen rapide anstiegen. Ebenso geschah dies Ende 1989 im Rahmen der Euphorie, die mit dem Fall der Mauer entstand und ebenso Ende 1999, als der New-Economy-Boom, was man damals natürlich noch nicht wusste, in den letzten Zügen lag. 2000 hingegen war dieser Boom vorbei und 2002 steckte die deutsche Wirtschaft in einer schweren Rezession – in beiden Fällen konnte von einer Jahresendrallye keine Rede sein. Diese Entwicklungen sind nachfolgend deutlich zu sehen:

Insgesamt also sehen die Jahresendrallye-Perspektiven etwas wackelig aus – Es kann gut laufen, es kann aber immer auch irgend etwas dazwischen kommen. Dennoch meine ich: Es ist etwas dran an der Jahresendrally! Und warum? Nun, da könnte man sinngemäß mit Otto Rehhagel sagen: „Die Wahrheit liegt in den Daten“.

Denn es zeigt sich, dass die Datenverteilung der Jahresendrally-Performances vergleichsweise stabil ist – die Vergleichszeiträume sind viel wackeliger. Damit ist aber die Wahrscheinlichkeit, eine deutlich positives Ergebnis zu erzielen, zum Jahresende hin viel höher als sonst im Jahr. Sicherheiten, das wissen wir, gibt es natürlich auch hier keine. Aber Wahrscheinlichkeiten. Und die sprechen eindeutig für die Jahresendrally. Lassen wir Bilder sprechen:

Das sollte man sich wirklich einmal genau anschauen. Bei der Aussicht, ohne Verlust davonzukommen, sind sich die Wahrscheinlichkeiten der Jahresendrallye und der Vergleichszeiträume noch ähnlich: ungefähr 62 Prozent bei der Jahresendrally , 59 Prozent beim Rest. Gewaltige Unterschiede tun sich indes auf, wenn man etwa nach der Chance auf 6 Prozent Wertzuwachs fragt: Hier schlägt die Jahresendrally den Restzeitraum mit 32,2 zu 10,4 Prozent. Eintrittswahrscheinlichkeit.

Kaum geringer sind die Unterschiede bei der Chance auf einen Wertzuwachs von zehn Prozent in zwei Monaten: Im Jahresdurchschnitt – sprich im Normalfall - hat man eine Wahrscheinlichkeit von gerade einmal 1,3 Prozent, einen solchen Wertzuwachs zu erzielen, jedenfalls, wenn man die letzten 52 Jahre zugrunde legt – das kam praktisch nicht vor. Nicht so bei der Jahresendrally: Hier steigt die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Wertzuwachs auf 16,4 Prozent und ist damit über 15 Punkte höher, und ist in der Tat, wie wir gesehen haben, auch schon vorgekommen. Kleiner Wermutstropfen: Das Risiko, einen Verlust von mehr als fünf Prozent zu erleiden, ist in diesem Zeitraum höher – 17 zu 7 etwa. Kam leider auch vor. No risk, no fun sozusagen. Aber trotzdem: Wir haben für die Jahresendrallye eine höhere langjährige Renditeerwartung, und außerdem günstigere Risikoeigenschaften.

Dann nichts wie investieren – oder? Vorsicht: Wir haben uns gerade eben die Marktdaten der vergangenen 52 Jahre angeschaut. Aus denen aber Rückschlüsse für das Jahresende 2012 zu ziehen – nun, das ist vielleicht doch ein bisschen heikel. Noch mal zum Fußball: Auch wenn man vom Feeling her ein gutes Gefühl hat – eine Garantie hat man keine. Wer's probieren mag - Viel Erfolg beim Investieren!

Tokay

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Gastkommentar – DAX im Herbstnebel

Ein Gastartikel von Tokay

DAX im Herbstnebel – Richtung...ja, wohin eigentlich?

Seit unserer letzten Betrachtung nach der Sommerpause hat sich im DAX unterm Strich nicht sehr viel getan. Die Kurse bewegen sich im Nebel, im Herbstnebel sozusagen; sie wissen nicht so richtig, wo sie eigentlich hin sollen. Dies könnte an einer Ausgangssituation liegen, die durch gegensätzliche Bedingungen geprägt ist.

  • Zum einen haben wir einen Newsflow in Bezug auf eine langsam, aber sicher schlechter werdende Geschäftslage der Unternehmen. Haben wir Tage, die geprägt sind durch solche Meldungen, dann bewegen sich die Kurse nach unten. Im Zuge der Eurokrise hat sich das inländische Geschäftsklima deutlich abgekühlt. Leider geht es der Außenwelt ebenfalls nicht besser; mal kommen trübe Meldungen aus den USA, mal aus dem Euroraum, mal aus China. Das kommt mit dazu. Und die Gewinne zumal der Exportindustrie leiden nun mal, wenn die Nachfrage in den großen Wirtschaftsräumen schwächelt.
  • Auf der anderen Seite stößt man in immer mehr Anlagereports auf die Empfehlung, sein Kapital doch auch in Aktien anzulegen, zum Beispiel in dividendenstarken bzw. in günstig bewerteten Titeln. Dahinter steht die Überlegung, dass aufgrund der tiefen Zinsen bzw. der hohen Kurse am Zinsmarkt bei Schuldtiteln nicht viel zu holen ist und aufgrund der höheren Inflation der Kapitalerhalt nicht gesichert ist. Das macht Aktien vergleichsweise attraktiv. Außerdem hat die EZB angekündigt, im Falle eines Falles Staatsanleihen im Rahmen der OMT-Transaktionen aufzukaufen . Wenn auch sehr umstritten, dürfte dies doch die Befürchtungen reduziert haben, dass es zu einem Crash kommt.

Schauen wir uns dazu das Chart an:

Wir befinden uns seit Ende Juni in einem Aufwärtstrend, er wird von unten begrenzt durch die Linie ABC und von oben durch die Linie DEF. Anfang September lief der DAX in Richtung der unteren Begrenzung des Aufwärtstrends. Die OMT-Ankündigung von Mario Draghi verhinderte, dass er zum Erliegen kam. Der Anstieg fand seine Begrenzung etwa bei Punkt G; er läuft seitdem an den an der Spitze eines Dreiecks liegenden Punkt H heran und stößt dort heute, Freitag Abend, auf Punkt I, eine weitere untere Begrenzung des mittelfristigen Aufwärtstrends.

Wie wird sich diese Divergenz auflösen? Wird sie sich überhaupt auflösen? Die Kursausschläge waren zuletzt nicht besonders stark, sie wurden allerdings nach oben hin geringer, so dass die Schwäche nicht mehr so aggressiv gekauft wurde wie im zeitlichen Umfeld der EZB-Ankündigungen. Es ist gut möglich, dass erst dann wieder Bewegung in den Markt kommt, wenn etwa die spanische Regierung sich dazu entschließt, unter den Schirm des ESM zu schlüpfen. Dies dürfte vor den bevorstehenden spanischen Regionalwahlen allerdings kaum passieren. Solange ein starkes Signal ausbleibt, dürfte der Markt labil bleiben.

Tokay

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Gastkommentar: Spanische und italienische Aktien auf dem Weg nach oben

Ein Gastartikel von Tokay

Die Rettungspolitik der EZB unter Mario Draghi hat deutliche Wirkungen gezeigt. Besonders die Aktienmärkte der krisengeschüttelten Länder Spanien und Italien haben von den Ankündigungen der EZB profitieren können. Dies wird in den Kursverläufen des spanischen IBEX-35 und des italienischen MIB FTSE deutlich sichtbar. Es zeigen sich Gemeinsamkeiten mit dem DAX in Deutschland, aber auch Unterschiede.

Anders als bei uns war von einer Belebung in Spanien am Jahresanfang nichts zu spüren, vielmehr ging es ab März noch einmal deutlich abwärts (Strecke AB). Ähnlich wie bei uns kam es aber ab Anfang Juni zu einer deutlichen Belebung (Strecke BCD). Diese Belebung geriet im Juli ins Wanken (Strecke EFG). Der Befreiungsschlag kam Ende Juli mit dem „Bernanke-Draghi-Put“ sowie mit der Ankündigung von „Outright Monetary Transactions“ (OMT) am 06. September.

Kurz danach durchschritt der IBEX die 21-Tage- und kurz danach die 55-Tage-Linie der gleitenden Durchschnitte. Nahezu zeitgleich mit der OMT-Ankündigung wurde die 200-Tage-Linie nach oben überschritten, was im allgemeinen als starkes technisches Signal gilt. Der kurzfristige Trend (Strecke GHI) ist somit intakt und solange die Begrenzung von ca. 7.700 Punkten nicht nennenswert unterschritten wird, ist mit weiteren Anstiegen zu rechnen.

Eine ähnliche Entwicklung hatten wir in Italien zu verzeichnen. Zu Jahresbeginn war die Entwicklung noch sehr verhalten. Ab März gab einen Rückgang, der im Juni zum Stillstand kam (Strecke ABC). Anschließend lieferten sich bis Ende Juli Bullen und Bären erbitterte Gefechte (gestrichelte Zone). Die Bullen gewannen dank der EZB die Oberhand (Strecke DEF). Kurz darauf drehten außerdem die kurzfristigen gleitenden Durchschnitte (21/55) nach oben; der italienische Markt befindet sich seither in einer dynamischen Aufwärtsbewegung. Wie geht es in Italien weiter? Die untere Begrenzung des kurzfristigen Trends liegt bei etwa 15.800 Punkten. Wird diese nicht nennenswert unterschritten, dann setzt sich die Aufwärtsbewegung (DEF) fort.

Sowohl in Spanien und in Italien stellen wir deutliche Anzeichen einer Umkehr an den Aktienmärkten fest. Die Wirtschaft befindet sich in beiden Ländern in einer schweren Rezession. Die Stimmung ist tief pessimistisch, der Konsum liegt am Boden. Die Geldpolitik ist aber sehr expansiv, so dass gute Chancen für eine klassische Liquiditätshausse bestehen. Kurzfristige Rückschläge sind in diesem Umfeld vermutlich gute Einstiegsgelegenheiten.

Tokay

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Gastkommentar: Summer’s over – DAX 8000 dank Super-Mario ?

Ein Gastartikel von Tokay

Allmählich trudeln die Urlauber aus den Sommerferien ein – einige davon werden sich sicherlich hinter ihren Desktop klemmen, sich ihr Depot anschauen und sich fragen, wie es denn nun an den Märkten weitergehen wird. Davon handelt dieser Beitrag. Ein heißer August wie kürzlich geschrieben war es in der Tat – aber doch nur meteorologisch. An den Aktienmärkten ist im vergangenen Monat nicht sonderlich viel passiert. Es scheint, als wäre dies ein Atemholen vor großen Ereignissen gewesen.

  • Soeben hat Draghi „geliefert“. Er hat auf einer Pressekonferenz die Absicht der EZB erklärt, unbegrenzt Staatsanleihen der südlichen Euroländer kaufen zu wollen und nur noch in gewissem Umfang Zinsspreads zu tolerieren. Es steht allerdings der Troika-Bericht zu Griechenland noch aus und außerdem sind demnächst Neuwahlen in den Niederlanden;
  • Es dümpelt allerdings die US-Ökonomie. Man liest bereits von einer milden Rezession. Was also wird die FED tun? Kommt QE3? Was ist mit dem „Fiscal Cliff“ und mit der gegenseitigen Blockade von Demokraten und Republikanern?
  • Was ist mit China? Was mit dem nahen Osten, Stichwort Israel/Iran?

Man muss allerdings sagen, dass die aktuellen EZB-Beschlüsse ein starkes Signal sind. Gemäß der alten Regel, nicht gegen die Notenbank zu spekulieren, kann man als Anleger nunmehr mit erheblichem Rückenwind operieren. Wenn die Zinsen der Südländer gedeckelt werden und diese Länder an ihrer Reformpolitik festhalten, ist das kurzfristige Aufwärtspotential beträchtlich.

Betrachten wir bei der Gelegenheit die Lage einmal aus einer längerfristigen Perspektive. Welchen Ertrag können uns Aktien prinzipiell bringen? Dies hängt vor allem ab von der absoluten Höhe des Gewinns und davon, wie groß der Anteil des Gewinnes ist, der ausgeschüttet wird. Es hängt außerdem ab vom Wachstum der Gewinne, von der Zinsentwicklung und von der Risikoneigung der Akteure. Hohe Marktzinsen und Risikoprämien mindern den Ertrag, dürften sich aber in sehr langer Sicht neutral, weil eher unsystematisch verhalten, so dass wir diese Komponenten in der nachfolgenden Rechnung vernachlässigen können.

  • Wie wir aus der Vergangenheit wissen, wird ein gewisser Teil der Unternehmensgewinne, sagen wir 30 bis 40 Prozent, ausgeschüttet. Man kann somit von einer Dividendenrendite von zuletzt etwa 2 bis 3 Prozent des eingesetzten Kapitals ausgehen.
  • Die Gewinne dürften langfristig so steigen wie die Volkswirtschaft selbst. Bei einer stark exportorientierten Ökonomie wie der deutschen kann man aber die Wachstumsrate getrost etwas höher ansetzen, denn es wird häufig in wachstumsstarke Regionen geliefert. Auch hier sind 2 bis 3 Prozent an realem Wachstum nicht unvernünftig, ja sogar eher konservativ.
  • Und da wir keine völlige Preisstabilität haben, ist außerdem die Inflationsrate zu berücksichtigen. Eine Spanne von 2 bis 3 Prozent kann man hier ebenfalls als plausibel ansehen.

Damit haben wir die drei Komponenten der langfristigen Aktienerträge. Diese Erträge schwanken je nach Zins- und Risikoerwartungen, und letztere sind also nicht seriös zu prognostizieren. Die drei Basiskomponenten summieren sich nach dieser Rechnung zu einem Ertrag von 6 bis 9 Prozent per annum.

Der DAX stand am 1. Januar 1988 bei 1.000 Punkten. Rechnet man also mit einem durchschnittlichen Wachstum von beispielsweise jährlich 8 Prozent, dann wäre am 31. Dezember 2012 ein DAX-Stand von ca. 6.850 Punkten zu erwarten. Augenblicklich(Donnerstag Abend) stehen wir bei gut 7.150 Punkten.Das Jahr 1988 ist deswegen ein sinnvoller Ausgangspunkt, weil beim vorangegangenen Crash im Oktober 1987 die Märkte zum ersten Mal in großem Umfang mit Geld geflutet wurden(damals vom gerade ins Amt gekommenen Chef der Fed, Alan Greenspan).

Diese Zahlen zeigen uns, dass wir im Augenblick keine Überhitzung vorliegen haben. Eine deutliche Unterbewertung liegt allerdings auch nicht vor. Nun wissen wir aus der Vergangenheit jedoch folgendes: Aktienkurse können längere Zeit vom normalerweise zu erwartenden Entwicklungspfad abweichen. Dies gilt insbesondere beim unerwarteten Eintreten bestimmter Ereignisse, die eine gewisse Aufwärts- oder Abwärtsdynamik in Gang setzen können. Somit können sich auch in naher Zukunft die Kurse ein gutes Stück vom langfristigen Pfad entfernen, ohne dass dies sogleich in einen Einbruch münden muss.

In dem oben vorgestellten Diagramm ist dies gut sichtbar; man vergleiche die Strecke ABC, die die Entwicklung der 90er Jahre kennzeichnet und die viel steiler ist als jener Entwicklungspfad, der unter Zugrundelegung eines gleichbleibenden Anstiegs von 8 Prozent p.a. generiert wird(gleiches gilt für die Strecke DE). Eine scharfe Korrektur ist umso wahrscheinlicher, je länger sich die tatsächliche Entwicklung vom Pfad der „Normalentwicklung“ entfernt. Besonders eindrücklich war das ab dem Jahr 2000 der Fall, als die Anleger für die Exzesse dieser „roaring nineties“ bezahlen mussten(Strecke CD und später EF während der Finanzkrise 2008). Dies ist beispielsweise für diejenigen von Belang, die auf das Eintreten bestimmter Entwicklungen spekuliert haben und daher unter Umständen etwa ihren Urlaub anstatt wie geplant in der Südsee auf Balkonien verbringen müssen. Indes sind die Tiefpunkte solcher Entwicklungen auf lange Sicht sehr profitable Einstiegsgelegenheiten. Gut zu sehen ist auch, dass die Einbrüche heftig sind, aber viel kürzer als die vorangegangenen Hausseentwicklungen.

Eine deutlich expansive Politik wird nun wahrscheinlich als Signal dafür gesehen werden, dass ein Abgleiten in eine starke Rezession von der EZB nicht zugelassen werden und in der Folge die Kurse beflügeln wird. Die EZB wird die Anleihekurse hoch, damit die Anleihezinsen tief halten und die Risikoprämien abbauen helfen.

Die Überlegungen der EZB selbst scheinen allerdings nicht ganz in diese Richtung zu gehen. Die Spreads zwischen den Anleihen der südlichen Euroländer und denen des Nordens werden von der EZB als Signal dafür interpretiert, dass die Märkte ein Auseinanderbrechen des Euro vorwegnehmen und den Transmissionsmechanismus der Geld- und Kreditschöpfung hemmen. Die EZB scheint daher entschlossen, bis an die Grenzen des ihr möglichen zu gehen, um die Märkte zu stabilisieren und durch die resultierende Liquiditätsschwemme diese Hemmungen zu beseitigen. Diese Politik ist riskant und wird insbesondere in Deutschland heftig angegriffen. Doch bergen auch die Alternativen zu dieser Strategie große Risiken. Bis auf eine Stimme – wahrscheinlich die deutsche – hat die EZB indes einvernehmlich entschieden.

Wir werden also mit großer Wahrscheinlichkeit einen Kursschub bekommen, der die kommenden Monate andauern und Richtung 8.000 Punkte zielen wird. Sollte er allerdings nicht eintreten, so würden Erwartungen, die im Vorfeld aufgebaut wurden, korrigiert werden und der Verkaufsdruck wieder zunehmen. Da die Sentimentindikatoren jedoch eher in Moll gestimmt sind, ist zu vermuten, dass sich viele Player an der Seitenlinie befinden und der Verkaufsdruck damit eher begrenzt ist. Eine grundlegende Absicherung ist vorhanden, wenn man die Tiefs der Einbrüche 2003 und 2008 miteinander verbindet(Strecke DF). Diese grüne Linie markiert die untere, parallel zur „Normalentwicklung“ verlaufende Begrenzung. Auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, aber bei einem Unterschreiten dieser Linie, wie etwa im Fall einer schweren Rezession, wäre der bislang gültige Pfad der Aufwärtsentwicklung für lange Zeit gebrochen.

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Gastkommentar: Ein heißer August in DAX & Co steht bevor

Ein Gastartikel von Tokay

Mutmaßungen über den möglichen Kurs der EZB beherrschen die derzeitigen Entwicklungen. Vor zwei Wochen hatten wir danach gefragt, ob es zu einer Sommerrally kommen könne. Sie begann, aber wenige Tage später stand sie bereits wieder auf der Kippe. Doch der „Draghi-Put“ brachte den DAX wieder zum Stehen. Die Sommerrally war vorerst gerettet. Wie geht es weiter?

Noch einmal der Reihe nach: Der Abwärtstrend ABE wurde Ende Juni gestoppt und es entwickelte sich ein Aufwärtstrend CEF, den „Sommerrally“ zu nennen inzwischen keine Übertreibung mehr ist. Der Tag des „Draghi-Puts“ nun war ein bedeutender Tag: Er markierte den Schnittpunkt F zwischen der Aufwärtslinie der Sommerrally sowie der seit Frühjahr 2009 wirksamen Trendlinie DF. Hätte Mario Draghi an jenem Tag nicht ein entschiedenes Eingreifen der EZB bezüglich der Eurorettung angekündigt, wäre möglicherweise eine Abwärtsdynamik in Gang gekommen. Doch so prallte der DAX sozusagen wie ein Punchingball vom Punkt F ab und nahm erneut an Fahrt auf.

Das Problem besteht allerdings nun darin, dass Draghi „liefern“ muss. Gemäß der Regel „Don't fight the fed“ ist aufgrund der Erwartung möglicher Käufe von Staatsanleihen durch die EZB Kapital in den Markt geflossen bei allerdings abwartend-nervöser Grundhaltung. Auch wenn der DAX am Donnerstag abgab, so ist doch am Freitag die Nachfrage nach DAX-Titeln wieder durchweg gestiegen. Allerdings verschlechtern sich die Nachrichten von der euroländischen Konjunkturfront weiter, auch aus Deutschland kommen zunehmend schlechtere Nachrichten. Die momentane Sommerrally wird also getragen durch die Aussicht auf weitere Liquidität sowie die hierdurch sinkende Risikoneigung. Ein erneutes Aufflammen der Eurokrise ist allerdings stets möglich.

Die Projektion für den August könnte daher wie folgt lauten: Solange weder die Linien CE noch DF(Zone 6.450 bis 6.500 Punkte) klar nach unten durchschnitten werden, bleibt die Sommerrally weiterhin intakt. Die Luft wird jetzt allerdings zunehmend dünner, die Schwankungen größer. Sie reflektieren die Unsicherheit über die Entwicklung der nächsten Wochen und Monate. Sollten also diese Linien zügig durchbrochen werden, so ist eine Abwärtsdynamik wahrscheinlich, ein heißer August möglicherweise, dem im Anschluss frühzeitig einsetzende Herbststürme folgen könnten. Wie gesagt könnten, denn es muss nicht so kommen. Vorsicht bleibt aber weiterhin dringend geboten. Es geht in die nächste kritische Phase.

Tokay

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DAX Betrachtung – Doch eine Sommerrallye ?

Ein Gastartikel von Tokay

Dax Betrachtung - Doch eine Sommerrallye ?

Die Eurokrise, die Schuldenkrise und die Bankenkrise dauern an, und so könnte man meinen, dass sich die Märkte in einem Zustand hochgradiger Nervosität befinden. Das tun sie auch. Dennoch kristallisieren sich unübersehbar einige Grundtendenzen heraus:

Die seit März 2012 bestehende Abwärtsbewegung ABD wurde Ende Juni durchbrochen. Dieser Durchbruch fiel zusammen mit dem Bekanntwerden der Brüsseler Gipfelergebnisse, welche von den Märkten „gefeiert“ wurden.

Seither hat sich eine kurzfristige Aufwärtstrendlinie CD entwickelt. Die obere Begrenzungslinie BEF wurde zudem heute Abend überzeugend nach oben durchbrochen.

In Summe sieht dies nach einer positiven Entwicklung aus, die sich zu einer Sommerrallye entwickeln könnte. Dieses Szenario würde nur dann entkräftet, wenn der Bereich 6.350 bis 6.400 Punkte deutlich unterschritten würde bzw. die Kurse unterhalb der Fortsetzung der Linie CD zum Liegen kämen. Es spricht für eine positive Grundstimmung, daß sich die Kurse dieser Linie noch nicht wieder angenähert haben. Offenbar wurde die Großwetterlage(Geldpolitik der EZB plus US-Konjunktur) allgemein überwiegend positiv eingeschätzt.

Gestützt wird diese Erwartung außerdem durch eine langfristige Beobachtung:

Wir sehen hier, dass seit dem Beginn der Erholung 2009 sich ein Aufwärtstrend entwickelt hat, der durch die Strecke ABCDE charakterisiert ist. Wir befinden uns momentan noch unterhalb dieser Linie. Es besteht eine gute Wahrscheinlichkeit, dass die Kurse sich in den kommenden Wochen diesem Entwicklungspfad annähern, wenn nicht ihn sogar übertreffen werden.

Tokay

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