Wussten sie eigentlich ….. ?

Vor fast 10 Jahren im Sommer 2011 - in der sich entwickelnden Eurokrise - habe ich hier auf Mr-Market die ersten Artikel geschrieben, noch nicht ahnend wie sich das entwickeln wird.

Einer der ersten Artikel war zum Beispiel dieser hier, der schon etwas tat was sie hier danach noch oft erlebt haben: Uns Anlegern den Spiegel vorzuhalten:

-> Über Investoren und Trader <-

In diesen fast 10 Jahren sind selbst im freien Bereich hunderte Artikel erschienen, für den Inhalt im Premium-Bereich können sie darauf locker einen Faktor von 10x und mehr anwenden. In Summe sind es nun - ich habe gerade im System nachgeschaut - genau 4.698 Artikel die bisher hier auf Mr-Market veröffentlicht wurden. Uff. 😀

Da liegt es in der Natur der Sache, dass selbst bei sehr interessierten Lesern, die auch mal die Suchfunktion benutzen, ein großer Teil der Inhalte unentdeckt bleibt. Verstärkt wird das durch die Tendenz des Internets sowieso nur in der Aktualität zu leben und Artikel die nicht sofort gelesen werden, verschwinden dann zu schnell im digitalen Nirwana.

Besonders im Bereich Börse ist das aber tragisch, denn es gibt wichtige Grundprinzipien, die man einfach "intus" haben muss, sonst kann man aus den täglichen Schwankungen auch keinen Honig ziehen.

Und dafür reicht es auch nicht mal einen Artikel zu lesen, wie bei allen Professionen ist es eine Mischung von theoretischem Wissen und echter Erfahrung, die erst im Laufe der Zeit echtes Können entstehen lässt.

Wie das funktioniert habe ich vor einem Jahr mal im folgenden Artikel thematisiert und ihnen dabei auch gezeigt, was Mitglieder dazu gesagt haben:

-> Vom Wissenserwerb im Zeitalter des Herumklickens <-

Deshalb will ich mit diesem Beitrag mal erneut einige Artikel in Erinnerung rufen, die schon vor Jahren im freien Bereich erschienen sind und heute ebensoviel Wert haben wie früher, die also zeitlose Themen beackern.

Denn wussten sie eigentlich, dass ich schon 2013 davor gewarnt habe, den Untergangspropheten besondere Aufmerksamkeit zu schenken? Heute sind die immer noch da, verdienen ihr Geld weiter mit den Ängsten der Anleger, nur dass die Märkte sich seitdem verdoppelt oder verdreifacht haben. Wie der Artikel schon damals sagte:

Der Gewinn wird hier und heute gemacht. Und das Glück kann auch im hier und heute gefunden werden !

-> Von Untergangspropheten und Erfolg an den Finanzmärkten <-

Wussten sie eigentlich, dass ich schon 2014 die "deutsche Anlegerseele" erklärt habe und dabei auch aufgezeigt habe was das mit Tesla zu tun hat? Und heute könnte ich ganz aktuell hinzufügen, was das mit der scheiternden, weil überkomplexen und bürokratischen Impfkampagne zu tun hat, weil es die gleichen Ursachen sind, die dazu beitragen. Lesen sie mal:

Der Markt erfordert Pragmatismus, Anpassungsfähigkeit, geistige Flexibilität und die Demut, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind.

Das ist verflucht schwer, für einen Menschen mit fest gefügten Überzeugungen. Und auch für jemandem, der den Dingen auf den Grund gehen will. Die Vorstellung, dass in komplex-dynamischen, selbstbezüglichen Systemen gar kein fester Grund ist, sondern nur die Dynamik der Systemtheorie, löst bei vielen eher Schaudern aus.

-> Börsenkultur und Finanzblogs – Ist die „deutsche Seele“ inkompatibel zur Börse ? <-

Wussten sie eigentlich, dass ich schon 2015 die übertriebenen Erwartungen thematisiert habe, die auf Gold als Anlagegut gerichtet werden und die letztlich nur mit einem fehlgeleiteten Sicherheitsbedürfnis vieler Anleger zu tun haben? Lesen sie mal:

Gehen Sie also nicht immer wieder all den Seiten auf den Leim, die Sie mit Crash-Szenarien zum Kauf der Edelmetalle treiben wollen. Machen Sie sich klar, wie stark Ihr Sicherheitsbedürfnis ist.

Legen Sie sich eine angemessene Menge Edelmetalle zur Diversifizierung physisch ins Depot und dann vergessen Sie das Thema und leben Sie mit positiven Gedanken!

Und konzentrieren Sie sich auf die Themen, bei denen man wirklich Rendite und Vermögensaufbau erreichen kann und nicht nur das Kapital erhalten.

-> Gold ein Jahr später – die Monstranz der Sicherheit <-

Wussten sie eigentlich, dass ich schon 2016 nachdrücklich versucht habe die fehlgeleiteten Menschen zu erreichen, die Aktien für "zu riskant" halten und ihr sauer verdientes Geld entweder in Konstrukte wie Riester oder in wirklich riskante Anlageformen wie "Mittelstandsanleihen" und Ähnliches stecken?

Es dürfte damals kaum etwas genützt haben, aber wenn ich nur einen Anleger mit dem Artikel abgeholt habe, war es das wert. Und auch heute suchen wieder viele nach "sicheren" Anlagemöglichkeiten und letztlich müsste man ihnen leicht abgewandelt den folgenden Artikel erneut schreiben.

Auch der gute Herr Scholz sollte den mal lesen, damit sein Geld nicht mehr auf dem Konto versauert, vielleicht würde durch mehr Kompetenz dann auch seine Politik als Finanzminister besser. Lesen sie mal:

Machen wir uns nichts vor, je nach Charakter der nächsten Krise, kann selbst Bargeld entwerten (Währungsreform, Inflation), Gold kann verboten werden und der Besitz unter Strafe gestellt. Immobilien können unverkäuflich sein oder zerstört werden und Staaten können Pleite gehen. Wenn es ganz schlimm kommt, zählt nur der eigene Brunnen und das eigene "Rübenbeet". Ist auch alles schon mal da gewesen...

Also ich bitte Sie, keine Geldanlage ist wirklich uneingeschränkt und zu 100% sicher. Punkt!

Warum werfen Sie das dann aber nur Aktien als "Teufelszeug" vor? Die oben genannten Unternehmen sind bestimmt "sicherer", als so manches, was da derzeit noch so an Geldanlagen vertrieben wird! Haben Sie eine Ahnung, wie lange viele dieser Unternehmen schon erfolgreich am Markt sind? Welche Krisen die schon überstanden haben?

-> Aktien sind Teufelszeug und die Börse ist eine Zockerbude! <-

Wussten sie eigentlich, dass Mr-Market sich aber auch intensiv mit Markttechniken und Trading befasst und ich daher wie hier in 2017 auch immer wieder bemüht bin grundlegende Techniken zu erklären und dabei Sinnvolles von Sinnlosem zu trennen?

Lesen sie mal, was ich zu mit tausend Indikatoren vollgepackten Charts zu sagen habe:

Weiterlesen ...

Der große Knall

Vom nächsten Crash zu schreiben, ist ein faszinierendes Geschäftsmodell, das hervorragend funktioniert. Es funktioniert, weil es Ängste der Anleger bedient und es funktioniert auch wegen der Vergesslichkeit der Menschen.

Denn wenn die Voraussagen 10x falsch lagen, sind sie schnell im medialen Rauschen vergessen und niemand ordnet die Fehlaussagen dann Jahre später dem Autor noch zu. Wenn man aber wie der Blinde auch mal ein Korn gefunden hat - rein statistisch gesehen muss das ja irgendwann mal sein - kann man sich als "Guru" und "der der den 20xx Crash vorhergesagt hat" über Jahre feiern lassen und die Auflagezahlen treiben. Alles schon passiert.

Das wäre ja auch nicht schlimm, es wird auch woanders viel geschrieben und gelesen, wenn der Tag lang ist. Das Fatale ist, dass diese Vorhersagen immer wieder die Anleger vom Anlegen abhalten, weil die Ängste dominieren. Insofern sind diese Propheten die größten Feinde der Depots der Anleger, obwohl doch die Anleger das witzigerweise gerade deshalb lesen, weil sie ihre Depots schützen wollen.

Den Widerspruch kann man vielleicht am Einfachsten am normalen Leben und dem Tod erklären. Die typischen Leser von Crashpropheten, sind nach meinem Eindruck Menschen im Alter ab ca. 40 aufwärts, die durchaus gebildet sind und etwas zu verlieren haben. Aber sie sind eben typischerweise schon älter, man hat etwas zu verlieren und der Tod ist schon mehr als eine abstrakte Größe.

Und während zum Beispiel der Zusammenbruch des Euros fraglos irgendwann wahrscheinlich, aber eben nicht sicher ist, ist der Tod eine 100%ige Sicherheit für uns Sterbliche. Oder anders recht hart gesagt, wer in den fortgeschrittenen 60ern ist, muss realistisch davon ausgehen, dass ihn der Tod vielleicht vor dem nächsten Finanzcrash ereilt, über den er gerade liest.

Das wollen wir als Menschen aber alle nicht hören, weswegen wir es erfolgreich verdrängen. Oder mit anderen Worten, obwohl wir *sicher* wissen, dass der Tod gar nicht mehr so weit weg ist, hält uns das nicht davon ab, das Leben zu geniessen. Im Gegenteil, es wird umso wertvoller, je zerbrechlicher es wird.

Und nun frage ich Sie: Warum hören wir dann auf anzulegen, nur weil vielleicht irgendwann ein Crash kommen wird? So wie der Tod in der Regel nicht ohne Vorwarnung und Vorlauf kommt, kommt der Crash schon gar nicht ohne Vorentwicklung und langsam steigende Spannung im System daher.

Warum also, warten wir nicht ab, bis diese Spannungen sichtbar werden und fangen dann erst an, unsere Anlagen in Sicherheit zu bringen?

Warum glauben wir stattdessen immer wieder, dass uns irgendein "Guru" eine Jahreszahl zum nächsten Crash sagen kann oder den Ablauf vorhersagen kann?

Das hat schon etwas Merkwürdiges.

Gerade beim Thema des Zusammenbruchs des Euros, bin ich doch jemand, der das Problem genau sieht und auch von einem *RESET* ausgeht, der uns irgendwann ereilen wird. Ich habe oft darüber geschrieben, so zuletzt auch in
-> Europa, der Euro und die Trauerarbeit <-. Daraus ein Zitat:

Klar ist aber, dass der real existierende Euro mit seiner inneren Fehlkonstruktion, Europa nicht mehr eint, sondern auseinander treibt.

Klar ist auch, dass eine Währungsunion immer am Ende eines politischen Einigungsprozesses stehen muss und nicht am Anfang. .....

Die Chance der einigenden Wirkung, wurde aber wohl im ersten Jahrzehnt des neues Jahrtausends vertan. Damals als die positiven Effekte der Währungsunion noch überwogen und Südeuropa einen Boom durch stark fallende Kreditzinsen bescherte, war der ideale Zeitpunkt. Jetzt sind die Scherkräfte und ihre politischen Profiteure schon da.

Diese Chance wird also wohl nicht wieder kommen, da bleibt in meinen Augen nur Illusion und Trauerarbeit. Je früher wir diese Illusion beenden und der Wahrheit ins Auge schauen, desto besser.

Optimistisch ist das definitiv nicht, was den Euro angeht. Aber der Zeitpunkt ist eben völlig unklar, wann diese inneren Scherkräfte sich in einer nicht mehr beherrschbaren Krise entladen und da finde ich es schon "putzig", wenn dann eine höchst legalistische Argumentation gefahren wird, die den Crash aus konkreten Verpflichtungen und Bilanzierungsregeln herleitet.

Frei nach dem Motto: "Die Welt wie wir sie kennen geht unter, aber alle halten sich im Untergang an die Regeln". Eher putzig, diese Vorstellung.

Das könnte aber nur Realität sein, wenn in der "großen Krise" diese Regeln noch etwas wert wären, das wird aber nicht der Fall sein.

Wir müssen uns klar machen, dass die EZB nun die Bankenaufsicht hat. Die EZB kann technisch gesehen jederzeit Geld aus dem Nichts in beliebiger Höhe schöpfen, sie kann technisch gesehen Banken unter Zwangsverwaltung nehmen, von denen riesige Anleihen ausgeben lassen und die dann selber aufkaufen und die Banken damit faktisch kapitalisieren.

Wir müssen uns weiter klar machen, dass Politik und Notenbank schon in der weit weniger kritischen Eurokrise 2011/2012 bewiesen haben, dass Regeln und Gesetze wenig interessieren und kreativ gedehnt bis übergangen werden, wenn es mal wirklich eng wird.

Und wir müssen uns klar machen, welcher Druck entsteht, wenn der "große Knall" wirklich bevor steht und alle Mächtigen ausnahmslos - von Notenbanken, über Politik bis zur Großfinanz und Großindustrie - *gleichgerichtete Interessen* haben werden, diesen Knall um jeden Fall zu verhindern.

In so einer Situation werden Dinge passieren, die heute weder legal, noch vorstellbar sind. Die politische Dimension ist um Faktoren grösser, als irgendwelche bilanztheoretischen Überlegungen.

Oder mit anderen Worten, bevor dieses System untergeht, wird es noch um sich schlagen und gerade der IWF unter der neuen EZB-Chefin Lagarde, hat sich da schon einige Dinge ausgedacht, die bisher undenkbar waren.

Wir müssen einfach akzeptieren, dass dieser Ablauf so einer schweren Krise *völlig unvorhersehbar* ist und der Zeitpunkt, zudem alle kreativen Maßnahmen erschöpft sind erst recht. Das kann 2020 sein oder auch erst 2034 und keine Jahreszahl ist besser als eine andere.

Und auf einen völlig unvorhersehbaren Ablauf kann man sich eben nicht gezielt vorbereiten und Empfehlungen von Einzelmaßnahmen sind eher unseriös, wenn es mehr als reine Beispiele unter vielen sind.

Alles was in dieser prinzipiellen Unsicherheit bleibt - und das haben wir im Premium-Bereich in der "Armageddon-Reihe" schon vor Jahren intensiv thematisiert - ist eine gesunde Diversifizierung mit deutlichen Anlage-Schwerpunkten jenseits des Euros und jenseits von Schuldverschreibungen (Zinspapieren) und Bargeld, sowie ein wacher Geist, der mit gesunder Skepsis die Augen offen hält.

Wenn wir das aber haben, sollten wir lieber die Sonne und unser Leben geniessen und die aktuelle Rally mitnehmen, statt über einen Crash zu grübeln. Zumal die reale Gefahr hier und heute eher ein bullischer "Melt-Up" ist, also eine massive Rally, die dann einen Panikcharakter bekommt.

Die aktuelle "Gefahr" ist also der Crack-Up Boom, über den ich bei Tichy schon im Sommer 2016 geschrieben habe: -> Katastrophenhausse - Crack-Up-Boom <-.

Weiterlesen ...

Gold und die Gummibandtheorie

Eines der zentralen Konzepte beim Betrachten des selbstreferentiellen Marktgeschehens, auf das man sich auch im Zeitalter der Algos immer noch verlassen kann, ist die sogenannte -> Mean Reversion <-, die ich im Deutschen gerne die "Gummibandtheorie" nenne.

Denn das Gummiband macht bildlich sehr klar, worum es geht. Wenn ein Markt sich in eine Richtung bewegt, wird das Gummiband aus seiner entspannten Mittelstellung in eine Richtung gedehnt. Dann bewegt sich der Markt weiter, und das Gummiband dehnt sich weiter. Das geht so lange, bis das Gummiband zum Zerreissen gespannt ist. Und dann wird es spannend.

Die Markttechniker nennen diesen Zustand "stark überkauft" oder "stark überverkauft" und meinen damit genau das Gleiche, das Gummiband. Der Markt ist also in eine Richtung so stark gedehnt, dass er nun fast sicher zurückschnappen muss.

Das "fast sicher" kann man auch gut mit einem Gummiband erklären. Ein stark gedehntes Gummiband schnappt auch fast immer zurück. Aber es gibt eine Ausnahme, wenn man es trotz Überdehnung noch weiter dehnt, dann kann es auch mit einem lauten Knall reissen. Die Entsprechung am Markt ist der Crash, wenn zum Beispiel eine sowieso schon überdehnte Abwärtsbewegung in einen freien Fall über die Klippe übergeht. 2008 hatten wir zum Beispiel so einen Fall.

Aber ein Crash ist glücklicherweise die ganz seltene Ausnahme, wie auch dass ein Gummiband reisst. Die Regel, auf die man setzen sollte, ist dass das Gummiband zurück schnappt. Und dabei gibt es eine weitere Eigenschaft eines Gummibandes, es schnappt ja nicht exakt auf die entspannte Mittelposition zurück, sondern durch die Dynamik des "Schnappens" überschiesst es gerne in die Gegenrichtung, um sich erst danach dann in der entspannten Mittelposition einzuschwingen.

Nun sind so Metaphern ja nie perfekt und das Marktgeschehen ist in Realität noch etwas anders. Aber das Bild des Gummibandes verdeutlicht doch sehr eingängig, was wir zu erwarten haben, wenn eine starke Bewegung überdehnt ist und auszulaufen droht.

Der praktische Nutzen dieser Erkenntnis ist leicht zu erkennen. Dieses Wissen kann helfen, Gegenbewegungen im Trend schon frühzeitig zu erkennen. So haben wir hier im Premium Bereich die aktuelle DAX-Stärke schon Anfang letzter Woche auf dem Radar gehabt. Und gerade auch bei Gold kann man das nun wunderbar beobachten.

Denn Gold ist - heute muss man schon sagen war - Ende letzter Woche wohl nach oben überdehnt und für ein Rückschnappen des Gummibandes überfällig. Man konnte das auch wunderbar daran erkennen, dass schon wieder die Untergangs-Propheten aus ihren Löchern gekrochen sind und den bevorstehenden Crash des Aktienmarktes und Gold mit Kursen von weit über 2.000 an die Wand gemalt haben. Das machen die ja zuverlässig seit 8 Jahren immer wieder, sobald Gold mal stark ist. Seit 8 Jahren steht der Markt kurz vor dem Kollaps und Gold vor dem Abflug zum kurstechnischen Mond, Ziel 5.000 USD. Sehr hilfreich für die Depots der gläubigen Adepten war dieser Schmarrn zwar nicht, aber immerhin hat es Klicks und Abos verkauft, das ist ja auch schon was. 😉

Nein Gold war letzte Woche überdehnt, das Sentiment viel zu optimistisch, da war eine Gegenbewegung - ein Zurückschnappen des Gummibandes - zu erwarten. Und deshalb habe ich letzte Woche - nicht heute - den Mitgliedern das Chart als Szenario gezeigt:

Denn auch wenn das Gummiband zurück schnappt, muss das keineswegs das Ende der Ausbruchsbewegung bedeuten. Es kann gut sein, dass wir hier nur die notwendige Bereinigung eines zu optimistischen Sentiments erleben, bevor es dann nach oben weitergeht.

Aber was auch immer da passiert, das intuitive Verständnis der Gummibandtheorie, kann verhindern dass man als Letzter einer schon überdehnten Bewegung hinterher rennt. Entscheidend ist dann aber natürlich auch die Frage, wie man eine überdehnte Bewegung überhaupt erkennt. Dazu verweise ich aber auf die Inhalte des Premium-Bereiches. Sie wissen ja, was ich von -> "kostenlos" <- halte. 😉

Ihr Hari

*** Bitte beachten Sie bei der Nutzung der Inhalte dieses Beitrages die -> Rechtlichen Hinweise <- ! ***

Erwachen der Edelmetalle?

Lange haben wir uns hier auf Mr-Market um die Edelmetalle nicht gekümmert und das war auch richtig so. Wenn ein Markt so bullisch ist, wie der Aktienmarkt seit Trumps Sieg letzten November, wird das Geld woanders verdient, als beim verliebten Starren auf glänzende Oberflächen.

Auch die seit der Finanzkrise wie ein Mantra herum getragene Glaubensformel der "Gold-Bugs", dass ja nur und alleine im "Gelben" das "Wahre" liege - weil alles andere ja "unsicher" sei - ist natürlich grober Unfug und dient an einigen Stellen auch schlicht kaum verhüllten Vertriebsinteressen. Um so tragischer, dass es Anleger gibt, die nun 8 Jahre stark steigende Märkte verpasst haben, weil sie dieses süsse Gift der Scheinsicherheit in ihre Adern haben träufeln lassen.

Zu den Edelmetallen im Grundsätzlichen habe ich letzten Dezember bei Tichy mal einen ausführlichen, differenzierten Artikel geschrieben. Insofern muss ich das hier nicht wiederholen. Schauen Sie doch da mal rein:

-> Das Wort für Gold ist Geld <-

Sie werden schnell sehen, dass ich keineswegs gegen die Edelmetalle als Wertspeicher bin, im Gegenteil. Ich habe aber ein differenziertes Bild auf das was Gold ist (Geld) und das was es eben nicht ist (ein Investment).

Aber auch wenn die Edelmetalle keineswegs die Lösung aller Anlageprobleme sind, gibt es Zeiten diese im Auge zu behalten und Zeiten diese zu ignorieren.

Ignoriert haben wir die Edelmetalle nun lange, nun wird es wohl spannend und das im Besonderen bei den Gold und Silberminen.

Bei Gold selber wird medial gerade das grosse Dreieck herum gereicht, das ungefähr so aussieht:

Nunja, ganz nett, ich halte aber nicht so furchbar viel von Trendlinien, die Löcher von mehreren Jahren haben. Wir dürfen halt nicht vergessen *warum* Chartstrukturen Bedeutung haben - unter anderem eben auch, weil da Menschen sind, die sich an ihren alten Aktionen orientieren. So entstehen Widerstände und Unterstützungen, genau an den Stellen wo man damals gekauft oder verkauft hat und nun ins Plus oder Minus rutscht.

Wie viele haben aber eine solche Beziehung zum Kurs, wenn da Lücken von Jahren dazwischen liegen, in denen der Kurs ganz anderes gemacht hat? Hat es wirklich einen Wert eine Linie an 2 oder 3 Punkten anzudocken, die dazwischen 6,7 oder 8 Jahre liegen haben? Und vor allem welchen Wert haben Trendlinien über viele Jahre, die völlig gedankenlos in lineare (nicht logarithmische wie oben) Charts gezeichnet werden, wie ich das zuletzt immer wieder gesehen habe?

Ich will nicht pauschal "Nein" und "Nichts" sagen, aber sicher ist, dass die Bedeutung solcher Linien eher gering ist. Ganz anders eine Unterstützung, die in den zurück liegenden Monaten x-mal getestet wurde. Diese Niveaus *haben* für die aktiven Marktteilnehmer hohe Relevanz, sie müssen dafür nur in ihr Depot schauen.

Spannender finde ich daher, was bei den Minen passiert. Denn unten sehen Sie die Struktur diesen Jahres. Der GDX hat in der traditionell schwachen Phase des ersten Halbjahres, in einem noch dazu massiven Bullenmarkt, kaum abgegeben. Das ist eher stark und nun steht die traditionell starke Phase der Edelmetalle bevor:

Ich habe diesen Sektor ja nun über Monate ignoriert und das war auch gut so. Nun erscheint Zeit zu sein, sich diesem Sektor wieder zuzuwenden.

Sicher ist nie etwas am Markt, es geht immer nur um das Verhältnis von Chancen und Risiken. Hier bei den Edelmetall-Minen, könnten nun nach einer Pause von über einem Jahr, zum Jahreswechsel hin mal wieder die Chancen überwiegen.

Ihr Hari

*** Bitte beachten Sie bei der Nutzung der Inhalte dieses Beitrages die -> Rechtlichen Hinweise <- ! ***

Gold und der Dollar – Die Situation ist da!

Manchmal liegt in der Kürze die Würze und so soll es heute auch sein.

In all den letzten Wochen, seit Gold so langsam wieder nach oben zu kriechen begann, habe ich darauf hingewiesen, dass Gold nicht wirklich Eigenleben hatte, sondern seine Zuckungen alleine inverses Abbild des Dollars waren.

Und solange Gold kein Eigenleben hat, gibt es auch keinen Grund von echter Stärke zu sprechen. Bis vor ca. einer Woche.

Denn seit dem steigt Gold trotz wieder steigendem Dollar. Die Situation ist da!

Und das kann fast nur Eines bedeuten, wenn Dollar und Gold gleichzeitig steigen: Risk Off!

Die Ursachen sind auch klar, die Eurokrise erhebt wieder ihr Haupt, gerade habe ich etwas retweetet, das zeigt wie die Spreads zwischen Italien und Deutschland wieder aufgehen. Die Wahlen in den Niederlanden und vor allem Frankreich werfen ihren Schatten voraus.

Und Griechenland? Das ist natürlich das gleiche Desaster wie schon vor Jahren, nur dass unser hart erarbeitetes Steuergeld dort in inkompetenten und sinnlosen Rettungsversuchen verschleudert wurde. Die "Kredite" werden wir selbstverständlich nie wiedersehen. -> Der Euro und der Grexit - Der Kern des Problems <-

Da kann man nur hoffen, dass dieser dank der Hoffnung auf Trumps Politik (noch) erstaunlich stabile Aktien-Markt, nicht das Schicksal des Truthahns vor sich hat. Peter Brandt hatte dazu vor vielen Jahren eine nette Parallele: -> The surprising correlation between a turkey and a short gamma trader <-

Suprise! 🙂

Ihr Hari

PS:

Für alle Anfänger und Angst-Getriebenen. Das heisst *nicht* jetzt alles zu verkaufen. Auch ein Truthahn kann bei Thanksgiving verschont werden und noch ein Jahr vor sich haben. Denn noch ist der Trend hoch, das sollten wir nie vergessen.

Aber es heisst nun sehr aufmerksam zu sein und dann konsequent zu agieren, falls hier die Kurse durch die wichtigen Unterstützungen schneiden. Und die sind nicht mehr so weit entfernt. Denn ein Fallbeil fällt schneller, als steigende Kurse steigen - das war schon immer so an der Börse.

*** Bitte beachten Sie bei der Nutzung der Inhalte dieses Beitrages die -> Rechtlichen Hinweise <- ! ***

Gold und der Dollar

Viele Anleger fragen sich derzeit, wie es mit Gold weiter geht.

Das Edelmetall korrigierte im 3. Quartal den Anstieg des ersten Halbjahres und zeigte Anfang Oktober dann einen Einbruch, der Vorbote weiterer Schwäche, aber auch der finale Ausverkauf sein könnte, bevor sich der neue Aufwärtstrend fortsetzt.

Dann prallte Gold von der Unterstützung bei 1.250 USD ab und hängt nun sozusagen zwischen Baum und Borke:

gold-24-10-16

Für beide Pfade gibt es gute Argumente, für den bärischen Pfad sprechen zum Beispiel zuletzt erhebliche Abflüsse im grössten - mit Gold hinterlegten - ETF GLD, die in der Vergangenheit oft Vorboten des Investmentverhaltens der grossen Marktadressen waren.

Auf der bullischen Seite, kann man zum Beispiel vermerken, dass sich das Ungleichgewicht im COT-Report zurück bildet, man sieht, dass derzeit immer mehr Long-Positionen liquidiert werden, was latent bullisch für das Metall ist.

Der "grosse Gorilla im Raum", scheint mir aber eher der Dollar zu sein, denn Gold läuft in der Regel invers zu diesem. Und aus dieser Sicht, gibt es Raum für leichten Optimismus für Gold.

Denn erstens konnten wir in den letzten Wochen beobachten, wie wiederstandsfähig das Edelmetall sich gegenüber dem starken Dollar zeigte. Das spricht für innere Stärke.

Gleichzeitig aber, erscheint der Dollar nun überkauft und kann - wie im US Dollar Index sichtbar - nun jederzeit zur Wende ansetzen, bei ca. 100 im US Dollar Index, sollte man sogar davon ausgehen:

usd-24-10-16

Weiterlesen ...

Wenn Zinserwartungen sich ändern



Wir wissen ja, dass es die Erwartungen sind, von denen die Märkte getrieben werden und dabei spielen die Zinserwartungen eine besondere Rolle.

Und diese Zinserwartungen, werden neben einer Reihe anderer Parameter, natürlich auch insbesondere von der Politik der Notenbanken beeinflusst.

Im Falle der US Zinsen und der FED, hat sich da gerade eine interessante Entwicklung ergeben, die in den kommenden Wochen des Hochsommers zu erheblichen Bewegungen bei allen zinssensitiven Anlage wie Gold oder Staatsanleihen führen könnte.

Rekapitulieren wir, noch vor einem guten Monat, hatte die FED die Märkte sehr deutlich auf eine kommende Zinserhöhung im Sommer vorbereitet, die dann entweder im Juni oder im September stattfinden würde.

Dann kamen die extrem schlechten Arbeitsmarktdaten Anfang Juni und die FED hat alles über den Haufen geworfen und eine extrem vorsichtige Haltung eingenommen.

In Folge sind die kurzfristigen Zinserwartungen massiv gefallen, einer Erhöhung im Sommer wurde vom Markt fast völlig ausgepreist. Und in Folge dieser Entwicklung setzten US Staatsanleihen und auch Gold, folgerichtig zur Rally an.

Letzten Freitag aber - genau einen Monat später - wurde der Spiess umgedreht. Die Arbeitsmarktdaten waren extrem gut und zeigten, dass der Vormonat eine Anomalie war, wahrscheinlich aufgrund von Streiks.

Da könnte man ja denken, dass auch die Zinserwartungen sofort zurück schwingen würden, das sind sie aber nicht. In Dollar und Gold, die beide sehr sensitiv auf geänderte Zinserwartungen reagieren, sahen wir erstaunlich wenig Bewegung. Nach wie vor, schliesst der Markt also eine Zinserhöhung der FED im Juli fast sicher aus und im September mit hoher Wahrscheinlichkeit.

Was passiert nun aber, wenn der Gedanke an eine Zinserhöhung im September doch wieder hoch kriecht und sich die Erwartungen wieder dahingehend ändern?

Weiterlesen ...

Ein realistische Szenario für Gold und die Goldminen im Lichte der FED

An der aktuellen Schwäche bei Gold und den Goldminen, die seit Freitag eingesetzt hat, ist wenig überraschend. Wir haben im Premium-Bereich diese Entwicklung am Freitag schon antizipiert, zu klar waren die diversen Signale.

Selbstverständlich hat das auch mit der Erwartung an die FED zu tun, der der Rebound der Märkte und die Politik der EZB nun in die Hände spielt und die wohl auf ihrem gemässigten Zinserhöhungspfad bleiben wird.

Denn ein Grossteil der Rally im Goldpreis, war auch der Erwartung geschuldet, dass Negativzinsen auch in den Dollarraum vordringen, entsprechenden Äusserungen von FED Mitglieder, haben die Märkte stark beeinflusst.

Diese Erwartung sinkt nun und damit wird ein gewichtiges Argument dafür Gold zu halten, wieder schwächer. Ich gehe davon aus, dass diese Diskussion um Negativzinsen im für Gold positiven Sinne wieder kommt, aber zunächst und wahrscheinlich temporär, hat sie etwas von ihrer Wirkung verloren.

Aber auch technische und zyklische Parameter, haben Ende letzter Woche recht unisono in diese Richtung (abwärts) gewiesen:

Weiterlesen ...

Der wahrscheinliche Pfad bei Gold

Am 04.02. habe ich im Artikel -> Gold und Goldminen - ist das die Wende? <- gezeigt, was Gold machen müsste, um eine nachhaltige Wende überhaupt wahrscheinlich werden zu lassen.

In den folgenden Tagen ist das dem Edelmetall eindrucksvoll gelungen, die dort gezeigten Ziele, wurden alle erreicht und sogar übertroffen.

Technisch gesehen, wurde der Abwärtstrend seit 2011 damit gebrochen, in dem die Hochs vom 15.10. und 18.05. letzten Jahres überschritten wurden.

Gleichzeitig hat die Bewegung einen so dynamischen Verlauf genommen, dass ein Retracement zwangsläufig wurde. Ich hatte damit eigentlich schon früher gerechnet und nicht erst bei 1.263 USD. Diese brutale Stärke, die Gold nun gezeigt hat, ist aber typisch für den ersten Schub aus einem langen Abwärtstrend und bestätigt eher, dass wir es hier wirklich mit einer Änderung der Gezeiten zu tun haben.

Im Chart sehen wir, dass ein Rückgang bis 1.180 USD nun wahrscheinlich ist und immer noch völlig normal und sehr bullisch wäre:

Weiterlesen ...

Gold und Goldminen – Ist das die Wende?

Gold ist nun mit Macht über 1.130 und nun auch über 1.140 USD gezogen.

Und auch bei den Minenwerten ergeben sich nun attraktive Szenarien, so sieht unser Favorit Newmont Mining (NEM), den wir schon seit Ende letzten Jahres langsam akkumulieren, nun so aus:

Weiterlesen ...