Vor einer guten Woche, hatte ich Ihnen im Artikel -> Drei Plus für BASF <- die eindrucksvolle Ausbruchschance bei BASF nahe gebracht.
Am 03.10.16, sah das Chart so aus:
Nun heute am 12.10.16 so:
Das kann man wohl einen Volltreffer nennen. Ein klares Kaufsignal und ein klarer Ausbruch.
Nun würde andere sich vielleicht damit brüsten, dass Sie das ja "gesehen" haben und dabei all die Fälle unterschlagen, in denen so Strukturen eben nicht aufgehen, obwohl sie ähnlich aussichtsreich aussahen.
Genau da setzt dann auch die - etwas naive - Kritik von unerfahrenen Anlegern an, die Markttechnik gerne perse als Hokuspokus abtun und damit nur zeigen, wie weit sie selber vom Verständnis des selbstreferentiellen (reflexiven) Marktes entfernt sind.
Beide - die die so tun, als könnten sie so Ausbrüche zuverlässig vorher sagen, wie auch die, die Markttechnik perse als Hokuspokus abtun - sitzen dabei einem grundlegenden Missverständnis auf.
Denn es gibt keine Sicherheit am Markt. *Kein* Muster, auch nicht das von BASF am 03.10. und auch keine fundamentale Analyse, *garantiert* Gewinne. Es kann immer anders kommen, weil die Zukunft unbestimmt ist und ein Chart einer Aktie zeigt ja auch nur die gebündelten Erwartungen der Marktteilnehmer bis genau zu diesem Tag - aber keinen einzigen Zipfel der Zukunft.
Aber trotzdem haben solche Muster grosse Bedeutung und es ist eine Kunst, diese sauber heraus zu arbeiten. Denn sie zeigen, wie der Markt zu diesem Zeitpunkt denkt, wohin es ihn sozusagen "drängt".
Bei BASF war das der "Drang", einen befreienden Ausbruch zu vollziehen und dieses Mal, ist auch nichts dazwischen gekommen, sondern es genau so abgelaufen.
Diese Muster im Vorfeld präzise zu erkennen und einzuordnen, hilft uns als Anlegern immens. Denn es fokussiert uns und begrenzt unser Handeln. Nach unten, war mit dem Dreieck bei BASF klar, wo eine enge Absicherung hin musste, bei BASF eben unter die steigende Trendlinie. Nach oben war aber klar, dass man dem Kurs mal Raum zum Ausbruch geben kann.
Das Muster ist also wie eine komprimierte Handlungsanleitung, die uns erlaubt Risiken zu begrenzen und Gewinne mal laufen zu lassen. Genau das ist bei BASF passiert, im nächsten Fall, wird es vielleicht nicht mehr funktionieren.
Wenn wir aber immer die Muster des Marktes erkennen und geleitet durch deren Strukturen, die Gewinne laufen lassen und die (unvermeidbaren) Verluste begrenzen, wird am Ende des Jahres ein sehr schönes Plus in unserem Depot stehen.
Dafür brauchen wir diese Muster, mit ihnen spricht der Markt zu uns darüber, was er (genauer gesagt die Marktteilnehmer) denkt. Und in dem wir diesen folgen, bekommt unser Handeln Struktur, Ordnung und Disziplin.
Denn Marktmuster sagen zwar nichts über die Zukunft aus, aber jede Menge über die Gegenwart und die aktuellen Erwartungen des Marktes. Und wenn man sich daran hält, ist man immer dann auf der Gewinnerseite, wenn sich in der Zukunft eben nichts Grundlegendes gegenüber der Gegenwart ändert. Und das ist eben zu mehr als 50% der Fall, nicht immer stellt die Zukunft alles auf den Kopf, weswegen es einen kleinen Edge generiert, sich an diesen Mustern zu orientieren.
Wer Muster dafür kritisiert, dass diese oft auch mal scheitern, hat nicht verstanden, worum es geht. Sicherheit bietet der Markt eben nicht. Wer diese sucht, wird immer scheitern.
Erfolg am Markt ist kein Sprint, es ist ein Langstreckenlauf, in dem man im Saldo vorwärts kommt, auch wenn es immer wieder Rückschläge gibt, die unvermeidbar sind.
Ihr Hari
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1 Gedanke zu „BASF – wie Muster uns helfen – und wie nicht“