Tesla Motors – Eine Ohrfeige für Winterkorn, Piëch, Zetsche und Co.

Treue Leser dieses Blogs erinnern sich sicher an meinen Artikel zu Tesla Motors von Februar 2012, mit dem Titel
-> Tesla Motors - die Zukunft des Automobils <-

Schon damals habe ich die provokante Frage gestellt, Zitat: "ob nicht die etablierten Konzerne bewusst die Entwicklung hemmen, weil sie Angst um Ihre gewaltigen Margen im Premium-Segment haben".

Nun ist im letzten Jahr viel passiert. Tesla hat den entscheidenden Sprung hin zur Serienproduktion geschafft. Die Autos verlassen nun die eigenen Bänder und die Produktion ist schon auf absehbare Zeit ausverkauft. Die Marke wächst in ihrer Strahlkraft und Elon Musk, als der ausgewöhnliche Mann der nicht nur Tesla nach vorne schiebt, sondern mit Space-X "nebenher" mal eben als erstes privates Raumfahrtunternehmen die ISS versorgt, trägt natürlich zur Strahlkraft bei.

Gleichzeitig begann die deutsche Autoindustrie in den letzten Monaten, das Thema der Elektromobilität klein zu reden. Elektroautos werden als nicht ausgereift dargestellt und in die Ecke kleiner unattraktiver "Nuckelpinnen" für den Stadtverkehr geschoben. Ich nehme dabei Norbert Reithofer ausdrücklich aus und sein Name taucht daher auch nicht im Titel auf. Denn BMW ist ausdrücklich die löbliche Ausnahme, die sich mit Innovation und unternehmerischen Risiken aktiv um den Einstieg in diese neue Welt bemüht.

Das Daimler unter Zetsche sich weiter verzettelt und selbst noch mit der Brennstoffzelle zugange ist, ist nicht sehr überraschend. So wird auf jeden Fall kein produktiver Fortschritt erreicht. Da muss wohl erst ein Führungswechsel her, bevor Daimler endlich wieder in die Spur findet.

Ein Trauerspiel finde ich persönlich aber die Aufstellung des VW Konzerns. Es gibt dort wahrlich genügend Marken mit benzingetriebenen PS Kolossen, dass man eine zum innovativen Flagschiff machen und auch mal etwas riskieren könnte. Ob Bentley, Bugatti, Lamborghini oder Porsche ist letztlich egal. Auch wenn die Blechkarosse anders aussieht, ist unter jeder Marke doch letztlich die gleiche, abgehangene Motor und Antriebs-Technik - nur teilweise zur Dinosaurier-Grösse aufgeblasen. Wirkliche Innovation wird dagegen schmerzlich vermisst und durch technischen Firlefanz ersetzt. Zumindest erlebe ich persönlich das aktuelle Angebot so.

Wirkliche Innovation wird aber vielleicht nicht gewollt, anders kann ich persönlich die derzeitige gefühlte Tatenlosigkeit von Winterkorn und Piëch zum Thema nicht werten. Denn an Marken und Kapital für einen innovativen Ausflug mangelt es im VW Konzern nun wahrlich nicht. Man muss sich ja auch klarmachen, dass diese neue Welt die Kernkompetenzen deutscher Autobauer massiv bedroht. Denn deren Kernkompetenz liegt gerade in der komplexen Technologie rund um Otto- und Diesel-Motor. All das wäre aber mit einem rein elektrischen Antriebsstrang mit einem Schlag weg und irrelevant. Hundert Jahre altes Wissen würde in kurzer Zeit zu altem, rostigen Plunder, über den die Geschichte hinweg gegangen ist.

Insofern macht es rein wirtschaftlich jede Menge Sinn, das Thema Elektroantrieb klein zu reden und möglichst lange noch die Margen der Sprit-Dinosaurier mitzunehmen. Und insofern kann ich die Bremsversuche der deutschen Autoindustrie gut verstehen.

Nur darf man dabei nicht den Fehler machen, anderen die im Premium-Bereich frei werdende Nische für innovative Fahrzeuge zu überlassen. Und man darf nicht glauben, dass man den Lauf der Geschichte aufhalten kann. Zu offensichtlich sind die systembedingten Vorteile eines rein elektrischen Antriebsstrangs. Denken Sie alleine an die Spritkosten für 100km versus die Stromkosten. Und das man den Platz unter der Fronthaube bei einem Elektroantrieb ganz erstaunlichen Verwendungen zuführen kann, hat ja dieser Test des Tesla Model S des österreichischen -> ÖAMTC <- eindrucksvoll bewiesen. 😉 Nein, man muss die Zeit die man mit Bremsversuchen geschenkt bekommt unbedingt nutzen, um selber an der Spitze der Technologie dabei zu sein.

Nun waren das aber bis vor kurzem in Deutschland alles abstrakte Überlegungen und insofern hatte die Autoindustrie mit ihren Bremsmanövern leichtes Spiel. Wer hatte auch schon von Tesla gehört und selbst wenn Elon Musk ohne jede Frage eine der herausragendsten unternehmerischen Persönlichkeiten der Gegenwart ist, wer kannte den schon, ausserhalb einer kleinen, eingeweihten Gemeinde ?

Das ändert sich aber gerade. Tesla Motors kommt nach Europa und auch diese Produktion ist schon wieder ausverkauft. Den Test des ÖAMTC habe ich oben schon verlinkt. Noch wirksamer dürfte aber der Langstreckentest sein, den nun Redakteure des angesehenen Manager-Magazins gemacht haben. Das für Winterkorn & Co. eher peinliche Fazit lautet:
"Dieses Auto ist zu gut für Deutschland ! "Lesen Sie unbedingt nun selbst:

-> Tesla Model S Fazit I: Dieses Auto ist zu gut für Deutschland ! <-
-> Tesla Model S Fazit II. Anti Verzichtsmobil mit kleinen Makeln <-

Glauben Sie jetzt noch die ganzen Geschichten, dass Elektroautos noch nicht reif seien und bestenfalls als unattraktiver Kurzstreckenwagen durch die Städte schaukeln können ? Fühlen Sie sich nun nicht auch etwas veräppelt ?

Und bitte bedenken Sie, dass das Manager Magazin bei den Entscheidern der deutschen Industrie eine sehr hohe Reichweite hat. Denn während die deutsche Autoindustrie versucht Elektroautos in die Verzichtsecke unattraktiver "Nuckelpinnen" zu stellen, erwächst hier am oberen Ende des Marktes grosse Gefahr.

Wir haben hier mit Tesla eine echte Marke, die in Kalifornien schon von nahezu jedem begehrt wird, der Rang und Namen hat. Verbunden mit dem charismatischen Elon Musk an der Spitze, hat diese Marke all die Inkredenzien, die auch Apple unter Steve Jobs auszeichnete.

Und das verfehlt schon jetzt nicht seine Wirkung. Ich war in diesen Fragen schon immer gerne bei der Avantgarde dabei, bin seit über 20 Jahren - dank eines genialen Ingenieurs namens Ferdi Piëch - treuer Audi Kunde und habe noch genau in Erinnerung, mit welchen grossen Augen mein nach Mercedes und BMW süchtiges Management schaute, als der Chef damals mit einem neuen Audi auf den Hof fuhr. Einem "Wackeldackel-Audi". Igitt ! Ein paar Jahre später war allen klar, dass Audi damals eher die Avantgarde der Marken war und der Wackeldackel wurde an die Mercedes Fahrer weiter gegeben.

So funktioniert das halt mit Marken, bevor sie die breite Masse erreichen, werden sie vom Image der Wenigen aufgeladen. Denken Sie erneut an Apple und warum es jahrelang ein "must have" war, so ein weisses Ding mit sich herum zu schleppen.

Und heute ? Heute ärgert mich Audi - wie andere deutsche Marken auch - mit lächerlichen, 50 km weit reichenden Hybriden und überteuertem technischen Firlefanz, der zwar ganz nett ist, aber auch nicht wirklich nötig, um mit Spass Auto zu fahren. Und wenn ich mir anhören muss, dass Elektroautos noch nicht reif wären, komme ich mir veräppelt vor.

Um es den Herren bei Audi, Volkswagen und Daimler mal ins Stammbuch zu schreiben: Ich habe auf diese spritfressenden Karossen keine Lust mehr, ich will nun einen Tesla haben - oder ein Auto deutscher Prägung mit gleichem Leistungsvermögen. Und wieder steht die Zeitenwende an und Chefs und Prominente werden als Erste mit Teslas auf den Hof fahren. Und die Hälse werden sich drehen. Und die Benzin-Dinosaurier dagegen unglaublich alt aussehen.

Das ist die Zeitenwende im Automobilbau, die nun nur noch Jahre entfernt ist. Und wen könnte ich besser als Testimonial dafür aufrufen, als die Schwarmintelligenz von Mr. Market. Schauen Sie mit mir auf das Tageschart von Tesla Motors (WKN: A1CX3T) seit Mitte 2012:

Tesla 29.04.13

Mr. Market hat sein Urteil gesprochen. Tesla hat seine kritische Phase mit dem Anlauf der eigenen Produktion überwunden. Aus Tesla Motors ist nun ein echter Automobilhersteller und eine vollwertige Marke geworden. Das rechtfertigt eine komplette Neubewertung des Titels.

Und natürlich, nach diesem parabolischen Anstieg steht nun auch früher oder später mal wieder eine Korrektur an. Aber diese könnte eher Kaufgelegenheit sein. Denn wenn die deutschen Premiummarken Tesla weiter so eine offene Flanke bieten, bei den "Early Adaptors" wie mir abzuräumen, dann wird die Aktie noch in weit höhere Regionen steigen.

Mir ist bewusst, dass ich mit diesem Artikel am wohlig, selbstgefälligen Gefühl rüttele, die deutsche Autoindustrie sei unangreifbar. Und das man meine Worte daher nicht gerne lesen wird. Aber Hochmut kommt vor dem Fall. Und die Dinosaurier sind dann ausgestorben, als sie oberflächlich betrachtet am grössten und mächtigsten waren. Und natürlich sind die Batterien noch nicht so billig, dass man damit wirklich im Massenmarkt bei Autos für 20.000€ erfolgreich sein kann. Dieses Argument ist geschenkt.

Aber Marken - die dann später auch die Masse will - werden immer bei den Early-Adaptors geschaffen. Und sinkende Preise für die Batterie-Technologie sind nur eine Frage der Zeit, sobald ein Hersteller mal wirklich in Serie produziert und steigende Stückzahlen erzeugt. Es ist so sicher wie das Amen in der Kirche, dass man in absehbarer Zeit auch Autos wie einen Tesla in Preisregionen von 30.000 und 40.000€ bauen kann. Es weiss nur keiner, wie viele Jahre das noch dauert. Je schneller Tesla aber Erfolg hat und die Stückzahlen steigen, desto kürzer wird dieser Zeitraum.

Die entscheidende Schlacht wer für innovative Autos steht, wird aber gerade geschlagen. Hier in der Gegenwart, einer Gegenwart in der es für die deutschen Autobauer vermeintlich so rosig aussieht. Und mit Ausnahme von BWM träumen die deutschen Hersteller zum Thema vor sich hin. In Anbetracht der extremen Bedeutung, die die Wertschöpfungsketten der Autoindustrie für Deutschland als Industrienation haben, muss man in Richtung von Winterkorn, Zetsche und Co. einfach rufen:

Hört auf zu bremsen und wacht endlich auf ! Ich will keinen Sprit-Fresser mehr !

Und wenn bis dahin nicht endlich hier im Lande was passiert, dann wird wohl eher das kommende -> Tesla Model X <- mein nächstes Familienauto. Und Audi hat einen treuen Kunden verloren, der durch Ferdi Piëch vor langer Zeit zur Marke kam.

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Pensionszusagen – Warum alle Politiker „REICH“ sind !

Ich hoffe Sie verzeihen mir einen kurzen Ausflug ins Politische. Normalerweise nehme ich davon ja hier Abstand. Aber wenn ich sehe, was die Grünen – angeführt vom Möchtegern-Finanzminister Trittin – da als „Steuerkonzept“, genauer gesagt Steuererhöhungsorgie, beschlossen haben, kommt mir die Galle hoch. Das muss ich mir einfach in Form eines bitterbösen Kommentars von der Seele schreiben. Und der Zusammenhang zu Finanzen und Geldanlage ist ja eindeutig da.

Ignorieren wir mal, dass dieser Staat derzeit die höchsten Steuereinnahmen seiner Geschichte verzeichnet und im wahrsten Sinne des Wortes im Geld schwimmt. Vergessen wir, welche gigantischen Verschwendungen und Fehlallokationen von Kapital mit diesem Steuergeld angestellt werden und wie hoch die Staatsquote mittlerweile wieder liegt. Ignorieren wir auch, dass ein Staat und seine Repräsentanten seinen Bürgern zu dienen hat und nicht diese auszuquetschen.

Ignorieren wir weiterhin, das schon heute nur 10% der Bevölkerung 52% des Einkommensteuer-Aufkommens herbei schaffen und grosse Teile der Bevölkerung gar keine Steuer mehr zahlen. Vergessen wir, dass die von der Politik hoffierten internationalen Grosskonzerne, wie gerade auch Banken, kaum Steuern in Deutschland zahlen und sich trickreich mit Auslandsgesellschaften entziehen können. Nein, vergessen wir das alles und betrachten nur einmal, was die Grünen da zur Vermögensabgabe aufgeschrieben haben.

Hört sich ja für den Normalbürger auf den ersten Blick auch unkritisch an. 1 Million € Vermögen pro Person, wer hat das schon ? Diesen „Geldsäcken“ kann man ja getrost in die fetten Taschen greifen ! Und solange es einen selber nicht betrifft, sollen die anderen doch bluten. Denn „reich“, das sind ja immer die anderen.

Vergessen wir auch, dass im Betrieb gebundenes Vermögen ebenso wenig liquide ist wie eine Immobilie. Vergessen wir die Unmöglichkeit einen Betriebswert von aussen zu ermitteln, selbst die Schwarmintelligenz der Börse tut sich damit ja bekannter Massen schwer. Aber was die Börse nicht kann, das schafft ein braver deutscher Finanzbeamter natürlich mit links ! Und wie schnell sich alleine eine Immobilie im Süden der Million € nähert, vergessen wir auch.

Nein, sind wir mal nett zum „tollen“ Konzept der Grünen und betrachten mal nur das sonstige private Vermögen der Bürger, die sich nicht wie die wirklich Reichen schnell ins Ausland absetzen können. Denn wer privat 1 Million € besitzt, der ist doch wohl unverschämt reich. Oder ? Oder ?

Eben nicht. Denn nicht jeder bezieht zur Alterssicherung wie Trittin & Co. eine staatlich garantierte Pension enormer Höhe. Normale Arbeitnehmer haben Ansprüche gegen die gesetzliche Rentenversicherung und Selbstständige müssen komplett selbst vorsorgen.

Damit eine Vermögensabgabe verfassungskonform ist, darf sie daher auch keine Form der Vermögensbildung diskriminieren. Das hat das Verfassungsgericht ja mehr als deutlich gemacht. Ob der Bürger sein Kapital zur Alterssicherung in eine Rentenpolice steckt, dafür eine Immobilie kauft, eine Pensionszusage besitzt, Aktien kauft oder das Geld liquide auf Tagesgeldkonten hält, ist die freie Entscheidung des Bürgers. Und jede dieser Formen stellt Vermögen dar. Und ist laut Verfassung gleich zu behandeln. Die Verfassung verbietet keine Vermögenssteuer – nein. Sie verbietet aber die steuerliche Diskriminierung der einen Art der Vermögensbildung, zugunsten einer anderen.

Und gerade auch die Pensionszusagen des Staates sind Vermögen ! Hier genau liegt für mich auch Lüge oder Dummheit des Konzeptes der Grünen, je nach persönlichem Blickwinkel.

Dankenswerterweise hat ja unser Finanzminister Schäuble erst vor kurzem im Zuge der Diskussion um die laut EZB im Vergleich geringen Vermögen der Deutschen darauf abgehoben, dass die Renten und Pensionsansprüche der Bürger ja auch „Vermögen“ seien und deshalb die Deutschen gar nicht so arm im Vergleich zu Italienern und Griechen wären. Nun gut, folgen wir unserem Finanzminister. Pensions- und Rentenansprüche sind Vermögen. Und zwar in Form des Kapitalwertes, der sich durch Abzinsung ergibt. Das ist der Wert, den man kurz vor der Rente in eine Sofort-Rentenversicherung einzahlen müsste, um einen lebenslangen Anspruch in Höhe der Pension/Rente zu erlangen. Natürlich ist das Vermögen, was denn sonst ?

Also machen wir uns mal an die genau 5 Minuten dauernde Arbeit, die für die Delegierten des Grünen-Parteitages scheinbar zu anspruchsvoll war. Rufen wir mal die Berechnung eines bekannten Direktversicherers auf und ermitteln, wie viel wir als Rentenzusage bekommen, wenn wir:
- Im Alter von 60 Jahre eine Million € in eine Sofortrente einzahlen.
- Daraus ab 65 Jahren eine lebenslange Rente beziehen.
- Da wir Familie haben eine 20-jährigen Rentengarantiezeit und eine Hinterbliebenenrente von 60% vereinbaren.

Der Betrag lautet für 100.000€ = 302€ garantierte Rente. Bei 1 Million also nur 3.020€ garantierte Rente ! Das ist der wahre Wert einer Million: 3.020€ monatliche Rente bis zum Lebensende !

Sie sind schockiert ? Dann rechnen Sie mal selber nach. Das bedeutet, jeder Pensionär des öffentlichen Dienstes, der in der Nähe seines Renten/Pensionsbeginns eine Pensionszusage oberhalb 3.000€ pro Monat besitzt, besitzt damit einen Vermögenswert von ca. 1 Million€ und mehr. Aber auch die eher spärlichen Renten der gesetzlichen Rentenversicherung, haben durch die Bank hohe 6-stellige Kapitalwerte.

Und ich wiederhole noch einmal: ein Selbstständiger, der für seinen Lebensabend selber vorsorgen muss, hat dieses Geld eben in anderen Anlageformen. Aber ist ein Rentner/Pensionär mit 3.000€ pro Monat reich ? Noch dazu, wenn man berücksichtigt, dass das ja nur der Kapitalwert ist. Die meisten werden daneben auch sonstiges Vermögen in Form von Sparbüchern, Immobilien, Autos, Gold etc besitzen und auch schon mit 2.000€ Pensionsanspruch schnell die 1 Million € Vermögenswert erreichen.

Und deshalb sind nach der Logik der Grünen Sie reich ! Ja, genau Sie, mit dem durchschnittlichen Einkommen und den Pensionsansprüchen ! Sie sind der „Geldsack“, der hier gemolken wird. Die wirklich Reichen sind doch schnell im Ausland. Und für alle Parlamentarier gilt nach der Logik der Grünen: Alle Politiker sind reich !

Ist Trittin jetzt also so doof, nicht zu erkennen, dass er gerade seine eigene Pension durch die Vermögensabgabe um 15% kürzt ? Ehrlich, für dumm halte ich ihn nicht.

Will Trittin also all seinen Kollegen in Bundes- und Landes-Parlamenten erklären, dass sie auf ihre Pensionszusagen seine 15%ige Vermögensabgabe zu zahlen haben, weil sie zusammen mit sonstigem Vermögen garantiert darüber liegen ? Von der Ministerialbürokratie ganz zu schweigen, die aufgrund ihrer Pensionszusagen auch ausnahmslos alle unter diese Grenze fallen ! Auch das kann ich mir nicht vorstellen. Wenn das den Parlamentariern klar würde, ist die Vermögensabgabe der Grünen sofort tot. Denn jeder der zwei Legislaturperioden in einem Parlament gesessen hat, dürfte zusammen mit sonstigem Vermögen genügend Kapitalwert bei seinen Pensionsansprüchen haben, um die Million € zu reissen. Und reich sind ja immer nur die anderen !

Bliebe also nur eine Möglichkeit. Und die halte ich persönlich für die Wahrscheinlichste. Man wird versuchen, diese Pensionszusagen heraus zu rechnen und nicht als „Vermögen“ zu deklarieren. Und damit andere Formen der Vermögensbildung diskriminieren. Und damit gerade die Selbstständigen und Unternehmen schädigen, die keinen Zugang zu Staatsversprechen haben. Was aber ein klarer Verfassungsverstoss wäre, klarer geht es kaum. Nur vergehen zwischen Gesetz und Urteil ja Jahre und bis dahin kann man schön abkassieren.

Ob die Grünen nun zu dumm sind, diese Problematik zu durchdringen, oder ob sie nur die Wähler mit billigem Neid-Populismus für dumm verkaufen wollen, überlasse ich Ihnen.

Logik hat dieses Konzept auf jeden Fall vorne und hinten nicht. Und „reich“ sind nach der Definition der Grünen …. SIE ! … ja genau SIE !

Wer braucht denn auch schon 3.000€ monatlich im Alter. Unerhört ! Unsozial ! Ungerecht ! Solche Geldsäcke müssen zum Wohle der Gerechtigkeit unbedingt gemolken werden. Also seien Sie still und seien Sie Herrn Trittin dankbar, was er alles Gutes mit Ihren Ersparnissen machen wird. Haben Sie einfach Vertrauen !

Amen

PS: Ich hoffe Sie verzeihen mir diese politische Wutrede. Aber das musste mal sein und mir geht es danach etwas besser.

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Die Märkte im Jahr 2013: unfrei, alternativlos und auf Steroiden !

Ich mache es heute kurz, mit ein paar eher sarkastischen Worten zur Marktlage. Mehr lohnt sich auch nicht, weil dank der Notenbanken sind die Indizes oberflächlich betrachtet zu einem "no-brainer" geworden, wie man im amerikanischen sagt.

Es ist ja üblich im Spiel um Aufmerksamkeit im Finanzmarkt, dass man immer den Eindruck erwecken muss, alles gelassen im Griff zu haben, alles schon vorher gesehen zu haben und die Zukunft genau zu kennen. Nun ich gestehe Ihnen aber ebenso gelassen: Ich mag nicht, was in den Indizes passiert ! Es frustriert mich ! Es ist zu einer Farce geworden, einem manipulierten Spiel der Notenbanken, das sich den wirtschaftlichen Realitäten entzieht. In einzelnen Aktien findet man immer noch den echten Wechsel von Angebot und Nachfrage. In einzelnen Aktien macht es noch Sinn und Spass sich Gedanken zu machen. Aber in den grossen Indizes ?

Denn es spielt einfach alles keine Rolle mehr, was freie Märkte eigentlich auszeichnet. Wirtschaftsdaten ? Erwartungen ? Sentiment ? Vergessen Sie es. Schlechte Wirtschaftsdaten sind gut, weil dann die Notenbanken mehr drucken. Und gute Wirtschaftsdaten sind sowieso gut.

Erfolgreich diesem Markt zu folgen erfordert erstens Scheuklappen, mit denen man alles ausblendet, was in irgend einer Weise Risiken signalisiert. Und zweitens einen Finger, der konsequent und ohne nachzudenken, wie ein Schimpanse dem man eine Banane versprochen hat, jeden Dip kauft. Das ist ein "no-brainer" und passend dazu, hat mir gerade gestern ein bekannter Banker signalisiert, dass in Deutschland die Milchmädchen an die Börsen zurück kehren. Zunehmend bekommt er Anfragen nach Anlagen von Kunden, die jahrelang die Aktie als Teufelswerk betrachtet haben. Aber was immer steigt, egal was die Wirtschaft macht, dass muss ja gut sein ! Aktien sind einfach alternativlos und das ist tatsächlich so !

Alle meine Reflexe, meine Markt-Erfahrung, mein Wissen um Zusammenhänge signalisieren mir: hohes Risiko. Vorsicht, dieser Markt kann jeden Moment wegkippen, denn er ist der Realität zu weit voraus gelaufen. Aber das zählt (scheinbar) nicht mehr, wenn Notenbanker mit ihren Bazookas die Märkte unter Feuer nehmen.

Diese verzerrte Lage von Indizes auf Höchstständen und konjunktursensiblen Zyklikern auf Tiefstständen, haben wir auf jeden Fall einer unheiligen Allianz aus Notenbanken, Grossfinanz und Staaten zu verdanken. In der linken Szene wird ja gerne von "entfesselten Märkten" geredet, ich sehe das ganz anders. Die Märkte sind nicht mehr frei, sie wurden in die Hände weniger machtvoller Institutionen gegeben, die hier ihr Süppchen kochen. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht so unfreie und offensichtlich manipulierte Märkte gesehen wie aktuell.

Ich erlaube mir hier an dieser Stelle mal ein paar Zitate des von mir respektierten L. A. Little aus seinem Blog -> Technical Analysis Today <-:

"Will we ever have a normal market again - one that operates on actual economics rather than central bank interventions around the world? Will normalcy ever return? I don't know about you but I grow tired of the endless hype and expectations of what the central banks are or are not going to do. Seriously! These V-shaped rallies on low volume after breakdowns appear and the endless bid under the market is like out of a movie."

"It's a really strange world and I'm at a point where my graying hair is falling out as the manipulation of interest rates is rendering most economic models useless."

Siehe auch -> hier <-

Und so haben DAX und S&P500 vor wenigen Tagen - genau als sie ganz typisch wegzukippen begannen und ökonomische Frühindikatoren nach unten zeigten - einfach wieder eine V-förmige Wende hingelegt. Und das nun schon zum x-ten Mal ! Wer länger in den Märkten unterwegs ist weiss, wie selten V-förmige Wenden eigentlich sind. Aber seit die Notenbanken angefangen haben den Markt aufzublasen, sind V-förmige Wenden zur neuen Regel geworden.

Das Schöne daran ist, es ist für uns nun - zumindest vermeintlich und oberflächlich gesehen - einfach geworden, Geld zu verdienen. Buy the Dip. Und bloss nicht nachdenken ! Das Dumme ist, je mehr man davon versteht, was da hinter den Kulissen abläuft und wie wackelig dieses Kunstgerüst ist, desto schwieriger wird es diesen Knopf zu drücken. Aber trotzdem muss man es wohl tun, einmal tief durchatmen, alle Regeln vergessen und ... KAUFEN ! Dann sofort absichern. Auch Kaufen ist "alternativlos".

Insofern kann ich Ihnen nun mit einem deutlichen Augenzwinkern die ultimative Marktprojektion für Schimpansen für 2013 geben:

Der Markt in Form der Indizes steigt und steigt und steigt. Und jeder Dip wird gekauft. Jeder und immer ! Und wenn das aufhört und der Markt eine Pause macht, dann macht er danach was ? Genau, er steigt wieder. Bewertung ? Gewinne ? Wirtschaftsdaten ? Vergessen Sie es - der Markt steigt.

Bis zu diesem Tag, an dem er aufhört zu steigen. An dem der Dip nicht mehr gekauft wird. Und das wird dann passieren, wenn die Notenbanken die Richtung ändern. In diesem Moment werden alle gleichzeitig zum Ausgang wollen. Und wir werden einen der übelsten Einbrüche der Börsengeschichte erleben. Das wird so sein, wie wenn jemand Ihnen den Boden unter den Füssen wegzieht.

Kommt das in 3 Monaten bei DAX 8200 ? Oder in 3 Jahren bei DAX 11870 ? Oder schon Morgen ? Ich habe keine Ahnung - fragen Sie den Notenbanker Ihres Vertrauens, das ist das Einzige was wirklich zählt.

Also, machen Sie es etwas daraus. Machen Sie Heu, so viel sie können ! Tanzen Sie auf der Party so lange sie andauert ! Und seien Sie bei den ersten, die dann aus dem Markt springen, wenn der Dip nicht mehr gekauft wird. Vergessen Sie einfach alles, was Sie zu Wirtschaft je gelernt haben. Werden Sie statt dessen Fachmann darin, die Gesichtszüge der Notenbanker zu interpretieren. Werten Sie deren Aussagen aus und wenden Sie jedes Wort mehrfach mit einem Linguisten ! Nur darauf kommt es an, der Rest ist irrelevant geworden.

Sie denken jetzt bestimmt: oh da ist jemand frustriert ! Ja, was den bitteren Preis angeht, den wir dafür bezahlen werden. Denn ich kann mir den leider vorstellen. Aber Nein, was aktuell das Geldverdienen angeht. Es ist im Moment wirklich so einfach geworden:

Kaufen und die Indizes Long gehen. Absichern unter 10% Korrektur und ansonsten laufen lassen. Glauben Sie mir, dass kann noch lange so weiter gehen. Und wenn jetzt die Milchmädchen an die Börse zurück kehren, dann sehen wir vielleicht auch noch DAX 10.000 in nicht zu ferner Zukunft. Oder es kann Morgen schon zusammen klappen. Aber nur dann, wenn die Notenbanken zucken ! Nur die Notenbanken zählen - leider.

Kaufen + Desaster Protection. Die alternativlose Strategie in einem Mark auf Steroiden. Und nach uns die Sintflut. Wir haben einfach keine Wahl !

Ein schönes Wochenende wünscht trotzdem: Ihr Hari

PS: Und damit es keine Missverständnisse gibt, wenn ich hier so sarkastisch und mit einem Augenzwinkern die "No Brainer" Strategie darlege: Ich bleibe bei meiner Aufstellung, die ich in den Artikeln zur -> Seitenlinie <- und an anderen Stellen mehrfach dargelegt habe. Ich traue diesem Markt seit Anfang April aktuell nicht mehr und nehme nur noch kurzfristig und taktisch nach oben mit, immer mit einer Hand schon am Hebel für den Notausgang ! Denn wenn so ein "Runaway-Move" dann doch mal dreht, dann wird das übel !

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SAP, Krones, iRobot – Charts ohne (viel) Worte

SAP (WKN: 716460) - Die Unterstützung bei 57€ wird aggressiv gekauft:

SAP 24.04.13

Krones (WKN: 633500) - Enttäuschung über (gute) Zahlen, es wurde noch mehr erwartet. Ist das ein Doppeltop ? :

Krones 24.04.13

iRobot (WKN: A0F5CC) - Einer unserer Hightech-Favoriten mit "Gap and Go !" nach Zahlen. Der riesige Gap von 02/2012 gerät nun ins Visier :

iRobot 24.04.13

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Apple mit Q2 Quartalszahlen – Gigantisches Rückkaufprogramm – Abend des 23.04.13

Dienstag 23.04.13 22:50 Uhr

Apple hat geliefert.

Die Zahlen sind im Original SEC Filing nachzulesen -> hier <- und -> hier <-

Kurzversion:

(1) Aktuelle Zahlen zu Umsatz und Verkäufen: leicht besser als erwartet !
(2) Ausblick ins kommende Quartal: leicht schlechter als erwartet.
In Summe, Zahlen keine negative Überraschung, Marge hält sich über 35%

(3) Gigantisches Aktienrückkaufprogramm über 100 Milliarden USD !
(4) Erhöhung der Dividende um 15%

(5) Initiale Marktreaktion nachbörslich - vor der Pressekonferenz um 23 Uhr: Plus 5% !

Mein Fazit:

Apple kippt seinen Cash aus. Was man so übersetzen kann, dass dem Unternehmen nichts einfällt, was man damit strategisch anfangen könnte. Ich bin kein Freund von Aktienrückkauf-Programmen. Sie schaffen keinen Mehrwert. Und zu Jobs Zeiten hat es das nicht gegeben. Eine strategische Übernahme hätte mir weit besser gefallen. Warum nicht mal einen Zulieferer aus dem Rennen nehmen, der Google und Samsung schwer treffen würde ? Warum nicht den Cash als Waffe nutzen ?

Das hätte bewiesen, dass Apple immer noch aggressiv "on the Move" ist. Das jetzige Gebaren ist dagegen reaktiv und defensiv und zeigt mir einen Mangel an strategischen Optionen. So weit meine initiale Bewertung "aus der Hüfte", direkt nach den Zahlen.

Ich werde die nun möglicherweise folgende positive Bewegung im Kurs mitgehen, falls sie sich einstellt. Und mich dann erst einmal von Apple verabschieden. Bis dort wieder echte Innovation zu sehen ist.

Gute Nacht !

PS: Tim Cook in der Pressekonferenz: "Our teams are hard at work on some amazing new hardware, software and services we can't wait to introduce this fall and throughout 2014." Heisst umgedreht, kurzfristig kommt nichts.

PPS: Während der Pressekonferenz bröselt das Plus auch schon. Nur noch 1% nachbörslich. Entscheidend ist aber Big Money und ich vermute schon, dass die institutionellen Anleger morgen die Cash-Ausschüttungen goutieren werden. Aber wir werden sehen.

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Hat Hewlett-Packard ( HP ) gedreht ? Setzt die Aktie den Aufwärtstrend fort ?

Hat Hewlett-Packard (WKN: 851301) gedreht und setzt den Aufwärtstrend seit November fort ?

Schauen wir auf das Chart. Die Trendlinie, das Fibonacci Retracement und die leicht steigenden Volumina im Anstieg machen das zur realen Möglichkeit.

Ausserdem hatten wir nun fünf Phasen der Korrektur, 3 Abwärtsbewegungen, dazwischen zwei schwache Gegenbewegungen, was oft ausreichend ist, um das Abwärtsmomentum aufzubrauchen.

Und trotzdem, irgendwie bin ich noch nicht so richtig überzeugt. Zu magnetisch schaut das 50er Fibo Retracement, die 200-Tage-Linie und das Gap aus.

HP 23.04.13

Manche meinen ja, sie müssten in so Artikeln immer den Eindruck erwecken, als hätten sie alles im Griff. Nun, ich gestehe, ich bin mir hier aktuell unsicher. Und eine Glaskugel habe ich je bekannterweise auch nicht. Ich denke aber, dass HP mittelfristig immer noch ein Kauf ist. Nur ob der Einstieg jetzt oder erst bei 17 USD erfolgt, das ist für mich die Frage.

Ihre Meinung ? Was sehen Sie ?

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ABB, Qiagen, Vivendi, Daimler, Apple – Aktien, die mir einen Blick wert sind

Treue Leser von Mr-Market.de werden über die ersten der drei folgenden Namen nicht überrascht sein. Aber es schadet auch nicht, etwas Richtiges immer zu wiederholen. 😉

Die Indizes befinden sich immer noch in der Korrektur und insbesondere der DAX schwebt nahe am Abgrund und wurde nur durch die starke Wallstreet vom Freitag wieder über die 7500er Marke gehoben. Weitere Schwäche ist also durchaus denkbar und Vorsicht angebracht.

Andererseits bleiben die bullischen Grundstrukturen des Marktes durch die unveränderten Liquiditätseinschüsse der Notenbanken erhalten. Und der DAX hat nun vom Hoch bei 8074 bis zum Tief vom Freitag bei 7418 schon um 656 Punkte oder 8,1% korrigiert. Da ich persönlich nicht mit einem Crash rechne und das Abwärtspotential des DAX nach meiner jetzigen Marktsicht vielleicht bis ca. 7200 reicht, kann man also durchaus mal wieder anfangen, die Augen nach attraktiven Longs offen zu halten.

ABB (WKN 919730)

Der schweizerische Energie-Infrastruktur Spezialist ABB wurde hier mehrfach besprochen und ist aus dem Segment rund um Alstom, GE und Siemens immer noch mein Favorit.

Heute nun wurde bekannt, dass ABB in den Solarmarkt einsteigt: -> ABB übernimmt Power-One <-. Ein wie ich meine guter Zeitpunkt und weiteres Indiz, dass sich der Solarmarkt an einer Wendemarke befindet. Die einen gehen Pleite, den anderen steht eine profitable Zukunft bevor.

Vor allem aber zeigt die Reaktion des Marktes, dass er das ebenso sieht. ABB wird nicht, wie sonst bei so Übernahmen üblich, nach unten geprügelt und eine SMA Solar (WKN A0DJ6J) steigt als Mitbewerber von Power-One trotzdem um 9%. Scheinbar also ein zukunftsträchtiger Deal, den ABB da eingefädelt hat. Und da auch ABB nun schon deutlich korrigiert hat, kann man der Aktie nun vielleicht wieder näher treten.

Qiagen (WKN 901626)

Eine meiner Lieblingsaktien wurde hier auch mehrfach besprochen, zuletzt -> hier <-. Während an der Wallstreet der Biotech Sektor sich in einem massiven Bullenmarkt befindet und täglich neue Höchststände produziert, dümpelt der europäische und speziell deutsche Biotech-Markt aber eher vor sich hin. Den Unterschied machen Regulierung und mangelnde Finanzierungsmöglichkeiten.

Qiagen wird gedanklich oft in diesen Topf geworfen, hat da aber nichts verloren, denn die grossen Konzerne der Welt sind Qiagens Kunden. Mit Qiagen kauft man also ein wirklich internationales Unternehmen, das für den Biotech-Boom die "Schaufeln" produziert. Gleichzeitig ist der Kurs in einer Konsolidierung seit Februar zurück gekommen. Wer langfristig an dieser Story teilhaben will, kann sich die Aktie nun mal genau anschauen.

Vivendi (WKN: 591068)

Auch zu Vivendi kann ich mich nur wiederholen. Haben Sie bemerkt, dass Vivendi in der Korrektur kaum nachgegeben hat ? Das Risiko nach unten scheint begrenzt. Der Konzern befindet sich im Prozess der Konzentration auf das Mediengeschäft. Im Moment liegt noch ein Konglomeratsabschlag auf dieser Aktie. Sobald sich dieser auflöst, könnte die Aktie schnell bei 20€ stehen, oder gute 20% höher. 6% Dividendenrendite versüssen die Wartezeit.

Apple (WKN: 865985)

Apple liefert am Dienstag Zahlen und das Sentiment ist sehr schlecht. Betrachtet man die negativen Erwartungen, das Aussmaß der schon gelaufenen Korrektur von den Hochs und die Tatsache, dass Apple nun in einer Unterstützungszone um die 2011er Kursniveaus vor Beginn des 2012 Schubes hängt, besteht keine geringe Möglichkeit, dass der Markt auf die Zahlen positiv reagiert, selbst wenn sie nicht berauschend sind. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass das reines Raten ist und ich kann das daher nicht empfehlen. Einen Blick ist diese Aktie aber nun an diesem entscheidenden Punkt alle mal wert !

Daimler (WKN: 710000)

Und zum Schluss noch ein Hinweis zu Daimler, die ich ja -> hier <- vor kurzem in Sachen Trendlinie thematisiert hatte. Daimler hatte letzte Woche auf der Trendlinie aufgesetzt. Ich sehe auf diesem Niveau eine gute Chance für eine positive Gegenbewegung. Wenn Sie also mit einer Aktie schon jetzt auf einen Rebound des DAX setzen wollen, schauen Sie sich vielleicht mal Daimler an.

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DAX – Das Zeichen an der Wand – Über die Bedeutung der 7500er Zone – 17.04.13

Ich habe die Premium-Mitglieder schon am Montag darauf hingewiesen, möchte es nun aber noch einmal explizit im freien Bereich machen. Gestern hatte ich ja auch schon die Möglichkeit einer Topbildung im US Leitindex S&P500 thematisiert.

Heute um 09.45 Uhr gab es dann diesen plötzlichen Einschlag im DAX, der nun etwas hilflos Algos zugeschoben wird. Natürlich waren das computergesteuerte Programme, anders geht so etwas gar nicht so schnell ohne Nachricht. Die Algos sind aber permanent da und nicht nur in diesem Moment. Die Frage ist doch eher, warum gehen diese Einschläge nun los ?

Denn eines ist klar, solche Einschläge sind Zeichen an der Wand und sie kommen nicht in sicheren Phasen des Aufwärtstrends, sondern genau dann, wenn der Markt wackelig an einer entscheidenden Marke hängt. Genau dann machen sie ja auch für die Initiatoren so richtig Spass, denn sich gegen einen klar trendenden Markt zu stellen, macht wenig Sinn, ausser man hätte unbegrenzte Feuerkraft.

Und eine entscheidende Zone haben wir im DAX. Die Zone um 7500 ist für den DAX massive Unterstützung, da sie seit Dezember 2012 mehrfach einer Abwärtsbewegung die Grenzen aufzeigte. Und deswegen ist die heutige Bewegung nach einem kurzen Taucher bis 7490 da auch erst einmal abgeprallt. Aber *falls* diese Zone nachgibt, dann haben wir da erst einmal erhebliche Fallhöhe, weil dann mit Sicherheit jede Menge Stops gezogen werden.

Schauen Sie mal mit mir auf den Tageschart des DAX, der spricht eine klare Sprache:

DAX 17.04.13

Wir sind also in einer Phase erhöhten Risikos. Es kann gut sein, dass die 7500 hält und wir hier wieder drehen. Niemand weiss das und Charts wissen genau so wenig über die Zukunft wie wir. Aber dieses Chart sagt etwas anderes, es sagt etwas über die Gegenwart und die ist real: denn wenn es unter diese Zone geht, dann droht eine ausgedehnte Korrektur. Und gegen dieses Risiko kann und sollte man sich schützen !

Nach oben würde ich eine Auge auf diese Abwärtstrendlinie haben. Wenn die nachhaltig gebrochen wird, könnte das eine Entscheidung nach oben sein.

Im Moment - Stand 12:00 Mittags - hängt der DAX in unschlüssiger Wartestellung bei ca. 7590.
Die Wallstreet wird es also mal wieder richten, so oder so. 😉

Ihr Hari

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Barrick Gold – Ausverkauf und Panik – 15.04.13

Einer geht noch, an diesem denkwürdigen Tag.

Ich zeige Ihnen einfach das Wochenchart vom weltgrössten Goldförderer Barrick Gold (WKN: 870450). Und zwar die Zeitspanne zwischen 2008 und heute.

Muss man da noch viele Worte verlieren ?

Wohl kaum. Nur ein Wort zu Warnung, wer meint, dass das fallende Messer aufgrund des Bildes hier stoppen muss, der irrt. Auch ein unterbieten der 2008er Stände ist im Panikmodus möglich.

Das wir es hier aber mit einem panikartigen Ausverkauf zu tun haben, ist wohl offensichtlich.

Barrick Panik 15.04.13

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Daimler und die Trendlinie – 15.04.13

Der Abverkauf der deutschen Autowerte schafft auch Opportunitäten. Allerdings darf man nicht übersehen, dass die grossen Titel wie Volkswagen (WKN: 766403) oder Daimler (WKN 710000) nun ihre 200-Tage-Linien gerissen haben. Das generiert meistens noch folgenden Abgabedruck, der erst einmal verarbeitet werden muss. Zu früher Wiedereinstieg ist also nicht angesagt.

Die aktuelle Schwäche des DAX beruht auch in hohem Masse auf dieser Schwäche der Autowerte. Insofern kann eine Wende bei den Autowerten auch für den DAX das Signal sein, wieder die 8000 ins Visier zu nehmen.

Am Beispiel von Daimler kann man sehr gut erkennen, wie weit das Potential nach unten noch reicht. Die Trendgerade würde - je nach Zeitpunkt - bei ca. 38€ geschnitten. Das wäre im Sinne Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) vielleicht ein brauchbarer Einstiegspunkt aus mittelfristiger Perspektive. Ob die Aktie schon vorher dreht ? Möglich, aber erst bei der Trendlinie ist das CRV wirklich optimal.

Alllerdings sollte man auch dann direkt einen Stop nicht zu weit darunter legen. Bei ca. 37€ kreuzt dann noch einmal eine langfristige Trendlinie, die aus 2009 reicht. Und wenn diese beiden Trendlinien nicht halten, dürfte sich ein weiterer Fall anschliessen. Irgendwo darunter, sollte also eine Absicherung hinein. Und wenn ein solcher Zusammenbruch bei den Autowerten passieren sollte, dürfte auch der DAX in eine ausgiebige Korrektur wechseln.

Aber da sind wir noch nicht. Zunächst einmal nähert sich Daimler technischer Überdehnung und die erste Trendlinie nähert sich. Keine zu schlechte Ausgangslage für eine Wende.

Sehen Sie selbst im Tageschart von Daimler:

Daimler 15.04.13

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