Es zählt nicht bis es zählt

"It doesn´t matter until it matters" - es zählt nicht bis es zählt - ist ein bekannter Merksatz erfahrener Marktbeobachter.

Er drückt aus, dass all die vorgeschobenen Gründe warum der Markt eine Bewegung macht, oft eben bestenfalls ein Anlass sind und kein Grund.

So auch gestern, wie "aus dem Nichts" drehte der US Markt präzise um 14:30 Uhr MEZ mit Beginn des US-Handels. Noch Minuten vorher, war im Future nichts zu sehen, hier hat also grosses Geld offensichtlich "den Hebel umgelegt". Und den DAX, der ja von ausländischen Anlegern dominiert wird, zog es logischerweise mit nach unten.

Im Nachhinein wird nun in den Medien die ja immer "Gründe" liefern müssen argumentiert, dass die Probleme vor denen Trump aktuell im Repräsentantenhaus bei der Umsetzung der Gesundheitsreform steht, allgemeine Sorgen hinsichtlich seiner Durchsetzungsfähigkeit, insbesondere im Bereich Steuern und Infrastruktur, ausgelöst hätten.

Da ist auch was dran, der Zusammenhang ist da. Nur ist das trotzdem keine sinnvolle Begründung, warum der Markt gerade gestern mit Handelsstart zu fallen begonnen hat. Es ist ein Anlass, aber kein Grund. Denn Gründe sich im obigen Sinne zu sorgen, gab es auch in den vergangenen Wochen mehr als genug, nur hat es den Markt nicht interessiert. Es zählt eben nicht, bis es zählt.

Viel passender ist da die Metapher eines reifen Apfels. Man kann von aussen erkennen, dass der Apfel überreif ist und man konnte erkennen, dass dieser Markt für eine Korrektur überreif war - die Signale waren deutlichst an der Wand.

Aber man kann nicht vorher sehen, wann genau der Apfel fällt. Manchmal bleibt er beim ersten Sturm noch erstaunlicherweise dran, um dann Tage später bei einem vergleichsweise lauen Lüftchen abzufallen.

So ist es auch mit dem Markt und mit der potentiellen Korrektur. Es spricht viel dafür, dass wir hier den Beginn einer höchst gesunden 5-10% Korrektur erleben, die im grossen Bild des S&P500 sich dann so einordnen würde:

Natürlich ist das hier nur ein mögliches Szenario, aber eben ein recht wahrscheinliches, das zur aktuellen Marktmechanik passt.

Eine 6-8% Bewegung bis 2.200-2.250 also, die den Aufwärtstrend erfrischt, aber nicht ausser Kraft setzt. Es ist und bleibt einer der meistgehassten Bullenmärkte der Geschichte, begrüssen wir also diese Korrektur, wenn sie sich nun endlich tatsächlich in Gang setzen sollte.

Logische Gründe für diese Korrektur gibt es so viele wie Sand am Meer. Aber die zählen halt erst dann, wenn sie zählen und die Zeit reif ist. 😉

Ihr Hari

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