Ade altes Internet, es war eine schöne Zeit mit Dir!

In den 80ern und 90er Jahren, haben sich - angetrieben von der damals jungen Boomer-Generation - viele universalistische Prinzipien in der Welt durchgesetzt. Die Welt wurde sozusagen "flacher" im Sinne, dass Hürden und Grenzen fielen und mehr in den Fokus kam, dass wir letztlich alle Menschen und unsere Unterschiede gar nicht so bedeutend sind.

Aufgewachsen mit Star Trek & Co., wurde es erstrebenswert, dass Aussehen, Rasse, Geschlecht etc, keine große Rolle mehr spielen sollten. Eine ehrenwerte Grundhaltung, die der große Morgan Freeman auch heute noch teilt, wenn er wie -> hier im Video <- eindrucksvoll argumentiert, dass er keinen "Black History Month" will, sondern einfach nur, dass seine Hautfarbe keine Rolle mehr spielt.

Mittlerweile wird dieser bedeutende Fortschritt in der Welt, von einer verdrehten Gegenbewegung wieder rückabgewickelt. Unter dem Zerrbild weiter für Fortschritt zu stehen, hat ein "woker Virus" manch junge Menschen ergriffen und plötzlich sind all die Grenzen, Kategorisierungen und identitären Denkschubladen wieder da, nur unter der verzerrten Überschrift, darüber Diskriminierung zu definieren und sich in kleinste Subgruppen einzuteilen.

Weiterlesen ...

Gezeitenwechsel der Weltgeschichte

Alle Blicke sind auf den Krieg in der Ukraine gerichtet und das ist ebenso verständlich wie nötig. Beim Betrachten der Details, beim Hoffen und Bangen, übersehen wir dabei aber gerne die grundlegenden weltgeschichtlichen Trends, die sich in solchen Geschehnissen nur manifestieren.

Denn alles braucht seine Zeit, geschichtliche Ereignisse sind in der Regel in einen Kontext eingebettet, der sie überhaupt erst möglich gemacht hat.

Auch die Geschehnisse des 20. Jahrhunderts sind erst durch vorangegangene Ereignisse möglich geworden, aus denen sie dann erwachsen sind. So hätte es ohne den Wiener Kongress sicher nicht die Bismarcksche Reichsgründung mit der -> kleindeutschen Lösung <- gegeben. Ohne die Industrialisierung hätte es den 1. Weltkrieg so nicht gegeben, ohne Versailles nicht den Gefreiten aus Braunau und ohne die russische Revolution keinen Stalin und eisernen Vorhang.

Das heisst nicht dass die alternativen Zeitlinien unbedingt besser gewesen wären, aber auf jeden Fall anders, das kann man mit Bestimmtheit festhalten.

Auch heute ist das so, denn ich sehe hinter dem Geschehen der letzten Jahre eine grundlegende Zeitenwende, eine große, letzte Pause der Globalisierung und einen Rückfall in räumlich abgegrenzte Einflußzonen, der das Potential hat für Jahrzehnte anzudauern. Und der Konflikt um Russland und die Ukraine ist dabei nur ein weiterer Baustein dieser Entwicklung.

Wenn wir aufmerksam sind, können wir das derzeit doch überall beobachten. Lokale Lagerhaltung bekommen wieder Bedeutung, weil die Illusion einer dauerhaft flachen Welt sich zerschlagen hat. Wichtige Industrien werden wieder gezielt im eigenen Einflußbereich angesiedelt, die Versorgungsfähigkeit der eigenen Bevölkerung mit Agrargütern wird wieder Thema, die IT-Welt wird in Blöcken gegenseitig abgeschottet und selbst die Zeit des Internets als weltweit "flaches" Informationsmedium ist vorbei, China hat den Weg ja schon längst begangen.

Diese Entwicklung ist auch für uns als Anleger wichtig zu verstehen, weil sie einige Grundannahmen dazu verändert, wie Unternehmen aufgestellt sein müssen, die besonders resilient und daher für langfristige Investments geeignet sein sollen.

Wenn sie jetzt aber glauben, das wären hier bei Mr. Market nun neue Erkenntnisse liegen sie grundlegend falsch. Ja sogar hier im freien Bereich habe ich solche Gedanken schon 2019 mit ihnen geteilt, schauen sie mal in -> Weltgeschichtliche Gezeitenwende <-.

Damals hat der Artikel kaum Aufmerksamkeit bekommen, zu abstrakt schien das wohl vielen, heute werden sie eher merken, dass darin eine Menge Weitsicht steckte.

Weiterlesen ...