Hari´s Märkte am Abend – 10.02.12 – Wochenabschluss

22 Uhr Handelschluss

Da ist sie also, die erste ernst zu nehmende Korrektur seit Wochen und als solche mehr als überfällig. Ich freue mich darüber, dass sie nun endlich da ist ! Wer heute um 08.20 Uhr meine Warnung sah, hatte die Chance der Bewegung um 100 DAX Punkte von 6750 runter bis 6650 aus dem Weg zu gehen.

Schade finde ich, dass wir bei DAX 6650 schon wieder eine Umkehrformation hatten und schon wieder gestiegen sind. Denn wenn es das mit der Korrektur schon wieder war, könnten wir dann auch in den nächsten Tagen keinen Tag mal entspannt die Bewegung nach oben geniessen. Denn nur nach einer erfolgten, nachhaltigen Korrektur gibt es eine Phase geringen Risikos für Longs. Und was heute passiert ist, reicht zwar um als Korrektur zu gelten, aber nicht um den überkauften Zustand des Marktes wirklich zu bereinigen.

Unten sehen Sie den DAX Future Chart aus 10 Minuten Sicht. Man sieht wunderbar die inverse Schulter-Kopf-Schulter (ISKS) Formation mit einem Tief etwas unter 6650 und einer Nackenlinie (je nachdem wie man sie genau zieht) bei ca. 6685.

Wer sich mal für einen einfachen Intraday-Trade interessiert, der schaue auf das blaue Dreieck im Chart in Höhe der Nackenlinie. Beim Ausbruch über die Nackenlinie bin ich im Handelssystem Long gegangen um die erwartete Bewegung der ISKS Formation mitzunehmen, die rein rechnerisch Potential bis ca. 6720 hatte, weil diese Bewegungen gerne den Abstand zwischen Tiefpunkt und Nackenlinie (hier also ca. 35 Punkte) noch einmal oben drauf legen. Nachdem sich aber abzeichnete, dass die Bullen dafür nicht genügend Kraft hatten, weil sie den kleinen Dip um 6700 schon nicht mehr kaufen konnten, habe ich mit kleinem Gewinn glatt gestellt - das ist das nach unten zeigende blaue Dreieck. Keine grosse Sache also, aber vielleicht ein nettes Beispiel, wie man eine Chart-Formation traden kann. Sie sehen weiter rechts (also später) noch einen weiteren kleinen Long-Trade, den ignorieren wir aber mal um die Erklärung hier nicht ausufern zu lassen.

Was die Entwicklung des Marktes Anfang nächster Woche angeht, habe ich nach diesem Tag keine klare Tendenz die ich mit Ihnen teilen könnte. Denn eigentlich sollte es noch etwas unruhig weiter gehen. Das Thema Griechenland steuert ja nun definitiv aufs grosse Finale zu und auch wenn selbst eine Pleite den Markt nach meiner Erwartung nicht mehr zum grossen Einbruch bringen würde, hat es doch das Potential für eine Fortsetzung dieser Korrektur. Die Umkehrformation schon bei 6650 öffnet aber auch die Möglichkeit, dass wir ganz schnell den GAP von heute morgen unterhalb 6800 wieder schliessen.

Man kann argumentieren, dass diese Umkehrformation ja im späten Handel durch das Abrutschen bis 6670 wieder negiert wurde. Aber ich bin damit vorsichtig diese späten Bewegungen im DAX überzubewerten, da diese ja nur noch rechnerische Fortschreibungen der Wallstreet sind. Im echten Handel wollte der Markt nicht mehr unter 6650 und das ist zunächst mal ein Faktum, dass man einfach so stehen lassen muss. Insofern bin ich heute Abend für kommenden Montag ohne klare Tendenz - auch wenn ich einer Fortdauer der Korrektur leicht höhere Chancen einräume. Ich erwarte also demütig, was Mr. Market so alles in Petto hat.

Nehmen wir aber mal theoretisch an, wir würden Anfang nächster Woche weiter korrigieren. Wenn Sie mich dann fragen, wie weit es runter gehen könnte, bin ich natürlich überfragt. Ich kann Ihnen aber sagen, was "nach Lehrbuch" eine normale Bullenmarkt-Korrektur wäre und die läge so im Bereich von ca. 3-6%. Nehmen wir 5%, also gut 300 Punkte im DAX an, dann landen wir in der Zone von DAX 6400. Genau diese Zone ist auch die erste, wo ich erwarten würde, dass ein Rücksetzer nachhaltig wieder gekauft wird. Denn um diese Zone haben wir im Januar lange gekämpft und 6400 nach dem Ausbruch am 30. Januar sogar noch einmal von oben getestet. Das heisst nicht, dass wir nicht auch schon höher drehen können. Das heisst nur, dass ich da keine Marken sehen kann, die für mich echte Signifikanz haben.

All diese Diskussionen um die Höhe einer Korrektur sollten Sie aber nicht dazu verleiten, das Wesentliche aus dem Auge zu verlieren:
Wir sind immer noch mitten in einer dynamischen Aufwärtsbewegung und auch wenn wir bis 6400 im DAX korrigieren, ist noch nichts passiert, was diese in Frage stellt !

Ich habe heute auch wieder allerlei komplexe Chartanalysen gesehen, in denen sogar mit "unsichtbaren Widerstandsmarken" und ähnlichem um sich geschmissen wurde. Deshalb - und weil ich hier ja auch versuchen will Wissen zu vermitteln, das Sie weiter bringt - noch ein paar Zeilen zum Thema Chartanalyse aus meiner persönlichen Sicht bzw. Erfahrung:

Denn "unsichtbare Widerstandszonen" und ähnliches sind für mich "Voodoo" und sind für mich Ausdruck des Elends der "Chartisten". Denn weil es so leicht ist ein paar bunte Linien zu ziehen, tummeln sich leider ein paar im Markt, denen die Grundlagen fehlen und die manchmal gar nicht verstanden haben wann Charttechnik überhaupt funktionieren kann und wann eben nicht. Das mangelnde Verständnis um Zusammenhänge wird dann durch selbst erzeugte Komplexität verdeckt. Dabei funktioniert richtig eingesetzte Chartechnik tatsächlich, aber nicht weil die Linien schön aussehen, sondern nur wenn einer der beiden folgenden, wichtigen Parameter erfüllt ist:

(1) Die Marke/Linie muss die Massenpsychologie echter Kaufs/Verkaufsentscheidungen der Marktteilnehmer abbilden - das Prinzip des charttechnischen Widerstands ist dafür ein klassisches Beispiel. In anderen Worten, die Chartmarke bzw das Muster muss eine Signifikanz im Markt gehabt haben, weil viele Marktteilnehmer bei hohem Volumen dort in einer bestimmten Art und Weise aktiv waren. Das ist übrigens auch der Grund warum Chartmarken "verblassen", weil sie eben je älter sie werden an Signifikanz verlieren. Ein Widerstand aus dem Jahr 2000 hat heute keine Relevanz mehr, weil kaum noch ein Titel in Depots existiert, der zu dieser Zeit gekauft wurde.

(2) Oder - wenn die Marke/Linie keine reale Signifikanz nach (1) hat - muss sie in Mode gekommen sein und muss von den Marktteilnehmern und Algos intensiv verfolgt werden. Die Fibonacci Retracements sind aktuell so ein Beispiel. Objektiv ist das in meinen Augen auch Voodoo. Dabei bin ich mir der mathematischen Hintergründe sehr wohl bewusst und auch der Tatsache, dass in der realen Natur tatsächlich bestimmte Fibonacci-Folgen existieren und das aus gutem Grund. Die Übertragung des Gedankens auf die Börsen überzeugt mich aber aus Gründen die hier den Rahmen sprengen würden gar nicht, ebenso wenig wie die Elliott-Wellen Theorie, die aber gerade etwas aus der Mode gekommen ist. Und trotzdem funktionieren Fibonacci-Retracements aktuell. Denn wenn genug Marktteilnehmer diese Marken beobachten und darauf reagieren - und gerade die Algos agieren derzeit gerne auf den Fibonacci Retracements - dann erzeugt das eine selbsterfüllende Prophezeihung, man nennt das Mode. Eben weil viele Marktteilnehmer darauf achten, findet genau die Bewegung statt nach der sie geschaut haben. So entsteht eine positive Rückkopplung und Verstärkung der Muster.

Man könnte daraus auch einen sehr philosophischen Schluss ziehen, der weit über die Märkte hinaus geht: die Suche nach einer "objektiven" Wirklichkeit ist sinnlos, weil wir selbstbezüglich Teil dieser Wirklichkeit sind und diese beeinflussen - schon alleine durch unsere Beobachtung. Wenn Sie so wollen Heisenberg auf Makrolevel 😉

Daraus folgt übrigens auch eine wichtige Regel für die Märkte, die man sich unbedingt merken sollte: Auch sachlicher Unfug kann im Markt "wahr" und "real" werden, wenn nur genug daran glauben und danach handeln. Und statt es abzulehnen, ist man gut beraten diese Dinge im Auge zu behalten und sich danach zu richten, wenn man erfolgreich sein will. Denn der Markt ist nicht rational und interessiert sich nicht dafür warum eine Bewegung stattfindet. Insofern funktioniert ein Trading nach Fibonacci Retracements im Moment sehr gut. In 10 Jahren werden es vielleicht irgend welche andere "geheimnisvollen Zahlen" sein. Raum bietet die Mathematik dafür ja genug.

Eine Marke die aber weder breit bekannt nach (2), noch für den realen Handel der Vergangenheit signifikant nach (1) ist, die ist tatsächlich nur in der Phantasie des Chartisten relevant - wie ein Gesicht in den Wolken. Und leider gibt es von dieser Art Marken zuviele und das bringt die im Kern sinnvolle Charttechnik unnötig in Misskredit. Deswegen gibt es auch so viele die die Charttechnik komplett ablehnen, ebenso wie sie von vielen geliebt wird. Beide Seiten haben in meinen Augen recht, wollen aber nur die jeweils eine Seite der Medaille sehen.

Soweit ein Ausflug zur Charttechnik so wie ich sie erlebe und einsetze, nun zurück zu den Aktien.

Eine bereinigende Korrektur kann äusserst gesund für den Markt sein. Unter anderem, weil man anhand relativer Stärke in einer Schwächephase oft gut beobachten kann, welche Aktien noch dringend nach oben wollen. Schauen wir daher zum Abschluss der Woche - abweichend von der sonstigen Logik - heute also mal auf Aktien, die in der Korrektur kaum zurück gekommen sind oder heute sogar im Plus lagen. Das sind sicher interessante Kandidaten für die nächste Woche und vielleicht ist ja auch eine Idee für Sie dabei:

1. Aixtron (WKN A0WMPJ) war heute lange im Plus und rutschte erst spät ins Minus. Aixtron will scheinbar nach oben. Der Chart sieht wirklich attraktiv aus und wer nur dem Chart folgt, sollte bei Aixtron jetzt wohl investiert sein. Ich bin es nicht mehr, weil mir die Auftragslage zu undurchsichtig ist und ich fundamental noch kein positives Argument für Aixtron sehe. Das heisst aber nicht, dass ich negativ über die Aktie denke und ich bin mir bewusst, dass ich hier vielleicht eine starke Bewegung verpasse. Aber es gibt für mich genug andere Aktien mit riesigem Potential, wo ich solche fundamentalen Sorgen nicht haben muss. Und ich steige halt in meinem Investmentdepot nie nur aus charttechnischer Sicht in einen Titel ein, sondern es gehören auch immer andere Parameter dazu. Das ist mein Stil und mit dem bin ich bisher gut gefahren. Und deshalb halte ich mich daran diszipliniert, auch wenn ich dadurch mal eine Chance verpasse.

2. Veolia (WKN 501451) gab auch erst gegen Ende des Tages etwas mehr ab. Hier bin ich long und bleibe es auch. Man muss bei Veolia sicher Geduld haben, aber ich bin mittelfristig sehr zuversichtlich.

3. DIC Asset (WKN 509840) war heute erneut im Plus. Es handelt sich um eine deutsche Immobilien-Aktie mit Gewerbeimmobilien im Bestand und einem grossen Projekt in Frankfurt (Maintor). Der Titel notiert weit unter Net-Asset-Value (Buchwert), weil der Markt Zweifel an den Projekten hat und sich vor der Refinanzierung fürchtet. Hier könnten jetzt aber nach guten Vermietungsnachrichten der Knoten platzen und 6% Dividendenrendite sind auch nicht zu verachten. Ich bin Long DIC Asset mit Kursziel 9€.

4. Nordex (WKN A0D655) hat seit Beginn der Anstiegsbewegung Anfang Januar eine schöne untere Trendbegrenzung ausgebildet, auf der wir nun mit der Korrektur seit 06.02.12 aufgesetzt sind. Einiges spricht nun also dafür, dass es hier weiter hoch geht. Heute war Nordex sogar leicht im Plus. Und fundamental wird Nordex durch die Beteiligung von Susanne Klatten nicht nur geschützt, sondern auch im innovativen Bereich Carbon gepusht. Ich bin da heute für einen kurzfristigen Trade über einige Tage wieder eingestiegen.

5. Deutsche Börse (WKN 581005) wollte heute auch so recht nichts abgeben. Hier wartet der Markt auf die Quartalszahlen kommenden Montag und die Auflösung, was mit der Sonderdividende aus der gescheiterten Fusion passiert. Ich bin noch mit einem Teil investiert, würde aber eine positive Nachrichtenlage nach dem kommenden Montag zum vollständigen Ausstieg im Bereich oberhalb 50€ nutzen, weil ich dem Titel nach dem starken Anstieg der letzten Tage kurzfristig nicht viel mehr als 55€ zutraue.

Zum Abschluss noch ein paar Worte in eigener Sache und zu den beiden Umfragen.:

Ich bedanke mich für die grossartige Teilnahme an der Umfrage zur Uhrzeit, zu der "Hari´s Märkte am Abend" erscheinen sollen ! Auch über das Ergebnis freue ich mich, weil niemand 18 Uhr angekreuzt hat. 😉 Hätte sich dafür eine Mehrheit gebildet, wäre ich natürlich dem Wunsch der Leser gefolgt, hätte es aber nur beschränkt sinnvoll gefunden, weil um 18 Uhr noch die grosse Musik an der Wallstreet spielt.

So lautet mein Fazit nach Ihrem Feedback nun: Die Artikel erscheinen regulär um 22 Uhr oder kurz danach. In Ausnahmefällen, wenn es entweder meine persönlichen Umstände erfordern oder der Markt nur ruhig vor sich hin dümpelt auch früher. Aber bis auf extreme Ausnahmen nie vor 20 Uhr. Richten Sie sich also in Zukunft auf die Bandbreite 20 Uhr bis 22.30 Uhr ein !

Beim Thema "Breite des Blogs" ist die Teilnahmezahl noch nicht so perfekt. Wer das noch nachholen will ist herzlich eingeladen. Was ich bisher sehe, veranlasst mich dazu es bei der aktuellen Breite 1366 Pixel zu belassen. Das bedeutet zwar, dass für eine Minderheit der Leser mit 1280 Breite ein kleiner Teil der rechten Kommentarspalte abgeschnitten wird. Damit kann man aber denke ich leben und für alle anderen bedeutet es eine übersichtliche Breite, in der man auch komplexere Informationen unterbringen kann.

Ich wünsche allen ein schönes Wochenende !

Marktupdate – 10.02.12 – Wenn eine Korrektur kommt dann heute !

8:20 Uhr

Kurzes Update. Wenn eine Korrektur kommt, dann heute ! Wenig überzeugende Wirtschaftsdaten aus China und Indien, Griechenland weiter in der Schwebe, überkaufter Markt und das Wochenende vor uns, das Marktteilnehmer verleiten könnte auf die sichere Seite zu gehen.

Wenn also eine Korrektur ansteht, dann ist heute dafür ein guter Tag. Ich sage ausdrücklich wenn, denn das ist keineswegs sicher. Und diesem extrem starken Markt ist alles zuzutrauen, auch weiter hoch zu schieben. Nur heute ist eine Korrektur eben wahrscheinlicher als an den letzten Tagen.

Seien Sie heute also vorsichtig ! Heute ist in meinen Augen nicht der Tag um voll auf der Long-Seite investiert den Helden zu spielen ....

Hari´s Märkte am Abend – 09.02.12 – Daimler, Klöckner, Bunge, ST Micro

21 Uhr - 1 Stunde vor Handelsschluss

Irgendwie ein tragikomischer Tag an den Märkten. Würde man den Schlagzeilen der Presse folgen, wäre ja heute viel passiert. Leitzinsentscheid und "Einigung" in Griechenland sollten ja eigentlich den Markt bewegen. Unser ansonsten so nervöser Mr. Market ist aber heute ganz cool und ihn tangiert das alles nicht.

Und Recht hat er, denn was ist denn wirklich passiert ? Das die EZB nichts an den Zinsen ändert war ja erwartet worden. Und die "abschliessende" Einigung aus Griechenland ? Mr. Market ist klug genug zu wissen, dass darauf noch eine "völlig abschliessende" und dann eine "endgültig abschliessende" folgt. 😉

Auch das Verhalten der Euro-Finanzminister fand ich heute lustig. Wäre man ein böser Mensch, könnte man meinen die hätten gehofft, dass aus Griechenland keine Einigung kommt .... denn irgendwie könnte man den Eindruck gewinnen, als ob es nur noch um das "Schwarze Peter" Spiel geht, wer am Ende der Böse ist der für die endgültige Pleite verantwortlich gemacht wird. Und weil niemand diesen schwarzen Peter haben will, wird man lieber noch eine "Rettungsrunde" mit Steuergeld fahren und sich noch etwas Zeit erkaufen, solange einem Griechenland nicht den Gefallen tut und von selbst endlich den Stecker der eisernen Euro-Lunge zieht. Aber so etwas sagen ja nur böse Menschen, ich würde nie auf solche Gedanken kommen ...

Dafür habe ich aber -> hier<- einen ganz interessanten Artikel gefunden, der erklärt warum sowieso egal ist was da offiziell an "Sparmassnahmen" mit grosser Geste beschlossen wird. Egal, weil es von den nachgelagerten Behörden schlicht ignoriert wird wie schon bisher.

So ist am Ende also am Markt gar nichts passiert und die Indizes notieren im Bereich ihrer Eröffnung. Bemerkenswert ist aber, dass heute der dritte Tag hintereinander war, an dem wir Intraday einen recht heftigen Rücksetzer hatten. Die Fliege an der Wand surrt also immer noch. Das gibt mir zu denken und sollte beobachtet werden.

Kommen wir also nun zu einzelnen Aktien:

Aktie des Tages war für mich heute Daimler (WKN 710000) mit herausragenden Zahlen und über 4% Plus, die auch andere Autobauer mitzogen. Goldman Sachs hatte mit seinen Call-Optionen Mitte Januar also mal wieder den richtigen Riecher und wer da mitgegangen ist, hat nun schönes Geld verdient. Ich habe bei Daimler heute die Hälfte meiner Gewinne mitgenommen, lasse die andere Hälfte aber weiter laufen, da ich 50€ für gut erreichbar halte. Sollte Daimler in den nächsten Tagen noch einmal zurück kommen, werde ich die Hälfte auch wieder zukaufen.

Auch einer meiner hier mehrfach erwähnten Favoriten Klöckner (KC0100) zog heute Intraday mit 4% Plus wieder mächtig an und hatte zeitweise die Hochs vom Januar überschritten. Das sah gut aus und bestätigte erneut wie aus dem Lehrbuch, das man genau an dem Tag kaufen musste, als der CEO Gisbert Rühl ziemlich düstere Farben zur Zukunft malte und damit die letzten wackeligen Hände aus dem Titel vertrieben hat. Unabhängig von den guten Aussichten hatte ich aber entsprechend meiner Strategie heute vormittag teilweise Gewinne mitgenommen und laufe seitdem auch bei Klöckner nur noch mit halbem Engagement. Die darauf folgende Schwäche, die Klöckner wieder unter 12€ drückte, sehe ich daher mit Freude. Denn sollte der Titel Morgen noch etwas Schwäche zeigen, werde ich die Hälfte wieder zurück kaufen. Ich bin zuversichtlich, dass wir schon bald einen weiteren Anlauf sehen die 12€ nachhaltig zu überschreiten.

Auf Wunsch eines Lesers heute auch ein paar Worte zu ST Microelectronics (WKN 893438). Ich hatte auf diesen Titel ja am 18.01.12 -> hier <- hingewiesen. Kurzfristig hat sich bei ST Micro der Ausbruch im Chart leider nicht bestätigt und der Kurs bröselt seit Wochen seitwärts mit leicht fallender Tendenz. Charttechnisch ist man damit im Niemandsland. Ursache ist wohl, dass der Markt noch keine zuverlässigen Signale für eine Trendwende sieht, was auch in Anbetracht schlechter Zahlen des Mitbewerbs wie Texas Instruments nachvollziehbar ist. Ausserdem heissen grosse Kunden bzw Partner von ST Micro ja Nokia, Ericsson oder Hewlett Packard und alle waren zuletzt nicht gerade durch berauschende Umsätze aufgefallen. Da kann auch die Beziehung von ST Micro zu Bosch und damit in den Automobilbau nicht alles ausgleichen.

Wie lange diese Schwächephase bei den Umsätzen noch andauert, vermag ich nicht vorher zu sehen. Ich halte aber ST Micro immmer noch für einen mittel- und langfristig sehr interessanten Wert und das Geschäft mit Spezialchips - im Gegensatz zum Massen-Chip Geschäft - für weiterhin interessant und profitabel. Ein Unternehmen wie ST Micro, das trotz schwacher Absatzzahlen noch derart stabil dasteht, unterstreicht damit für mich eine besondere Stärke. Ich bin deswegen weiter in dem Titel investiert und dank meines Einstandes bei 5€ auch noch im Plus. Auch meinen im Artikel genannten Stop von 4€ behalte ich bei und warte nun im Rahmen meines diversifizierten Investmentdepots einfach ab, bis sich die Nachrichtenlage verbessert. Wer aber nur wenige Positionen im Depot hält, kann sich in meinen Augen aktuell schon die Frage stellen, ob es kurzfristig nicht attraktivere Titel gibt um investiert zu sein. Denn wenn man ST Micro im Auge behält, kann man unter Verzicht auf ein paar Prozent auch noch hinein springen, sobald der Kurs sich nach oben in Bewegung setzt.

Ein Titel der heute richtig durchgestartet ist, ist der Agrarkonzern Bunge (WKN 762269) mit über 6% Plus aufgrund sehr guter Zahlen. Bunge deckt die gesamte Erlöskette im Agrarbereich von Anbau bis zum Handel ab und ist für jemanden der auch in diesem Bereich aktiv sein will möglicherweise einen Blick wert.

Ach ja, und die hier schon mehrfach erwähnte Itron (WKN 888379) steigt und steigt und der Chart sieht zauberhaft aus:


Source: Finviz.com

Und zum Schluss noch etwas zum Schmunzeln. Nach einer CNBC Meldung -> hier <- ist Dr. Doom himself - Nouriel Roubini - nun bullish was Aktien angeht. Ja, genau der Roubini, der uns seit Jahren mit finsterem Blick, Bugwelle und markigen Worten den Untergang der Welt prophezeit und damit zu der Klasse der von mir so ausserordentlich "geliebten" Gurus gehört, deren unermesslichen Ratschluss ich immer gleich im Shredder entsorge. Als ich das gestern Abend sah, war mein erster, reflexartiger Gedanke:

"Oh Gott, jetzt aber schnell - ich muss jetzt sofort alles verkaufen und den Markt shorten" 😉

Ich wünsche eine gute Nacht !

In eigener Sache – welche Breite hätten´s denn gern …

Liebe Leser,

und noch eine Umfrage - ich bitte um Nachsicht, aber ich gebe mir Mühe, Mr-Market.de auch in Ihrem Sinne zu entwickeln und dafür brauche ich Ihr Feedback.

Sie werden vielleicht gesehen haben, dass ich bei der Darstellung der Kommentare Verbesserungen eingeführt habe, um die Lesbarkeit und Auffindbarkeit zu erhöhen. Ich hoffe das gefällt Ihnen. Dafür benötige ich aber eine dritte Spalte, die bei gleichbleibender Breite des Blogs auf Kosten des Inhalts und damit der Lesbarkeit geht. Damit stellt sich auch hier die bei Websites und Blogs "heisse" Frage der optimalen Breite.

Denn einerseits sind im Zeitalter von Breitbildschirmen die alten Breiten von 9xx Pixeln völlig überholt und solche Seiten sehen auf grossen Schirmen nur noch wie schmale "Schläuche" aus, neben denen dann viel Leerraum existiert. Ausserdem kann man mit grösserer Breite jede Menge sinnvollen Content im Sichtbereich einbauen, der ansonsten irgendwo unten im "Schlauch" verschwindet. Die neue Kommentarspalte ist da nur ein Beispiel, ich habe eine Menge Ideen.

Anderseits haben einige Leser auch noch kleinere Schirme und müssten dann permanent hin und her scrollen um alle Informationen zu sehen, was ziemlich nervig ist. Oder Sie nutzen die Seite auf mobilen Geräten - moderne Tablets und Smartphones skalieren zwar heutzutage grosse Seiten hervorragend und haben insofern mit keiner Breite ein Problem, aber je mehr darauf ist, desto unübersichtlicher wird das Ganze natürlich auf so einem kleinen Gerät.

Womit wir bei dieser Umfrage sind und bei der Frage, welche Breite Sie persönlich zum Lesen von Mr-Market bevorzugen würden.

-> In der Regel werden Sie einfach die Breite Ihres Bildschirms ankreuzen wollen, um Mr-Market auf dem kompletten Schirm zu lesen.
-> Sollten Sie bewusst eine geringere Breite wünschen - zum Beispiel weil Sie einen Sidebar benutzen - können Sie das hier berücksichtigen.
-> Sollte Ihre Breite nicht in der Auswahl sein, nehmen Sie bitte die nächst kleinere Auswahl.
-> Falls Sie mit verschiedenen Geräten arbeiten, wählen Sie bitte das Gerät mit der kleineren Breite.

Teilnehmen kann wieder jeder registrierte Leser. Wer noch nicht registriert ist, kann das hier nachholen:
-> Registrieren bei Mr-Market.de <-

Als Hintergrund noch für Sie: so wie Sie Mr-Market gerade erleben, können Sie den Blog ab einem Bildschirm mit 1366 Pixeln ohne zu scrollen in voller Breite lesen.

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit, ich werde Ihr Feedback bei meiner Entscheidung definitiv berücksichtigen !

Welche Bildschirmbreite bevorzugen Sie ?

  • 1920 (Full HD 1080) (36%, 5 Votes)
  • 1280 (HD 720) (29%, 4 Votes)
  • 1366 (21%, 3 Votes)
  • 2560 (7%, 1 Votes)
  • 1440 (7%, 1 Votes)
  • 1600 (0%, 0 Votes)
  • 1024 (0%, 0 Votes)

Total Voters: 14

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Hari´s Märkte am Abend – 08.02.12 – Commerzbank, Banco Santander, Klöckner, Aixtron

21 Uhr, 1 Stunde vor Handelsschluss

Immer wenn der Markt mal korrigieren will, kommt die Kavallerie zur Rettung ... so auch heute. Insofern gibt es nicht viel Neues zum Markt zu sagen. Wir warten weiter auf Godot - oder genauer gesagt Griechenland - und der Markt will im Vorfeld nicht wirklich runter.

Was passiert wenn eine Einigung scheitert, kann ich Ihnen nicht sicher sagen. Vom meinem Marktgefühl her reche ich in diesem Fall mit einer "Schreckkorrektur", die aber im Bereich von 3-5% auslaufen sollte und schon bald wieder gekauft wird. Denn eigentlich sollte jetzt dem letzten klar sein, dass mit all diesen Verhandlungen nicht die echte Rettung Griechenlands verhandelt wird, sondern nur Zeit erkauft wird, bis das Unvermeidliche passiert.

Viel wichtiger als die Nachricht einer möglichen Pleite Griechenlands, dürfte für den Markt daher in diesem Fall die begleitende Kommunikation der Euro-Zone sein. Wenn glaubhaft gemacht werden kann, dass um alle anderen Staaten eine Brandmauer gezogen wurde, erwarte ich das Mr. Market zu Griechenland nur die Schultern zuckt. Kommt dagegen sogar eine Einigung die der Markt mag weil wieder Geld gedruckt wird, dürfte es wohl noch einmal eine Welle nach oben geben, die dann das Potential hat einen kurzfristigen Top im Aufwärtstrend darzustellen. DAX 7000 sind für diesen Fall sicher in Reichweite.

Bemerkenswert ist, dass wir heute schon den zweiten Tag hintereinander relativ aggressive Bewegungen nach unten hatten. Das hatten wir intraday über viele Tage nicht mehr und es könnte sein, dass das die ersten Anzeichen sind, dass der Markt seinen Charakter wieder ändert. Allerdings ist das im Moment nicht mehr als die berühmte -> "Fliege an der Wand" <-, die man zwar im Auge haben, aber ansonsten besser ignorieren sollte.

Denn der Trend ist bisher weiter eindeutig nach oben und solange das so ist, halte ich es für einen Fehler sich Short dagegen zu stellen, nur weil man sich einbildet, man könnte die Wende perfekt timen - glauben Sie mir, man kann es nicht, von wenigen Glücksfällen abgesehen.
Wer es noch nicht gesehen hat, dem empfehle ich in diesem Zusammenhang einen Blick in -> diesen <- aktuellen Beitrag, der nachdrücklich aufzeigt, wie weit und vor allem wie lange so eine Rally laufen kann.

Nun zu Einzelaktien:

Aktie des Tages war natürlich erneut die Commerzbank (WKN 803200), die mit 7% Plus heute genau das tat, was sich schon gestern ankündigte. Wenn Sie mich fragen, was ich über die weitere Entwicklung der Commerzbank aus fundamentaler Sicht denke, kann ich Ihnen nur sage: Absolut keine Ahnung !

Gerade weil ich vielleicht besser als der Durchschnittsanleger verstehe, was in so einer Bankbilanz steht bzw was in ihr eben nicht steht - gerade weil ich weiss, wie sehr so eine Bank für einen Aussenstehenden eine "Black Box" ist und welche Überraschungen da möglich sind - gerade deshalb weiss ich, dass ich zu Banken rein gar nichts weiss !

Rein vom Chart her ist die Lage der Commerzbank aber sonnenklar. Der Titel kämpft um den Ausbruch über verschiedenste Marken wie zb der 200er Linie, die sich alle in der Zone um 2,1€ gruppieren. Sollte diese Zone überwunden werden, gibt es wahrscheinlich noch einmal einen schönen Schluck aus der "Pulle" nach oben. Und rein vom bisherigen Chartverlauf her spricht sehr viel dafür, dass diese Zone bald geknackt wird.

In meinem Investmentdepot hat eine Commerzbank aber nichts zu suchen. Wer mittelfristige Anlagen will, hat in meinen Augen derzeit genug spannende Unternehmen mit weit grösserer Visibilität, als bei einer Bank oder speziell der Commerzbank. Für einen normalen Anleger mit wenig Zeit für die Börsen finde ich es gefährlich, sich nur an dem vermeintlichen Aufholpotential zu orientieren, denn es gibt nach wie vor nicht nur Chancen, sondern auch massive Risiken die sich in einer Nachricht über Nacht materialisieren könnten. Für mein Tradingdepot ist eine Commerzbank mit dieser Volatilität aber natürlich ein idealer Kandidat und ich habe zum Beispiel heute auch gut an dem Titel verdient. Wer dieses Spiel eingehen will, sollte aber unbedingt permanent am Ball bleiben. "Buy and Hold" passt in meinen Augen nicht zur Commerzbank !

Übrigens, wenn Sie sich aktuell für Banken interessieren, dann werfen Sie doch mal einen Blick auf die Banco Santander (WKN 858872). Bank aus Spanien - Igitt, werden Sie vielleicht jetzt sagen. Aber gemach, Banco Santander macht sein Hauptgeschäft mittlerweile im boomenden Südamerika und ist deswegen auch vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. Ein vergleichsweise gutes Eigenkapital, eine Dividendenrendite von 8% und jede Menge Rückstellungen für die spanische Immobilienkrise zeichnen diese Bank für mich aus. Abgesehen davon hat die Banco Santander vergleichsweise planbare und kontinuierliche Erträge, weil sie sich vor allem im Massen- (Retail-) Geschäft tummelt und kaum Investmentbanking betreibt. Alle oben gemachten Einschränkungen zu Banken gelten natürlich auch zu diesem Titel und ich empfehle ausdrücklich niemandem, sich unbedingt eine Bankaktie ins Depot zu legen. Aber wenn Sie sich sowieso schon für Bankaktien interessieren, wäre ein Blick in diese Richtung vielleicht gar nicht so eine schlechte Idee.

Nebenbei erwähnt - nach ähnlicher antizyklischer Logik - ich habe heute eine Studie gesehen, nach der nach fundamentalen Kriterien (Buchwert etc) der billigste Aktienmarkt der Industrieländer derzeit der italienische Markt ist. Wenn Sie also daran glauben, dass Mario Monti die Kurve bekommt, wäre das eine antizyklische Wette. Und gute Industrie- bzw Konsum-Werte mit internationalem Geschäft gibt es in Italien ja einige.

Sehr stark waren heute alle Stahltitel, Klöckner (WKN KC0100) und Salzgitter (WKN 620200) mit jeweils 3-4% Plus. Geholfen hat heute definitiv ein positiver Ausblick des Verbands "Wirtschaftsvereinigung Stahl". Ich bin bei beiden Titeln Long, wobei Klöckner natürlich das grössere Potential hat, während ich bei Salzgitter schon erste Gewinne mitgenommen habe und nur noch mit 50% der ursprünglichen Position investiert bin.

Die Deutsche Börse (WKN 581005) hat heute mit erneut 3% Plus die 50€ erreicht, hier beginne ich mit teilweisen Gewinnmitnahmen.

Für die grosse Stärke heute von Aixtron (WKN A0WMPJ) habe ich keine rechte Erklärung. Auch wenn der Chart der Aktie gut aussieht, ist mir das nun zu viel Blindflug in Anbetracht schlechter Daten der Mitbewerber und meine Position gegenüber den Insidern die den wirklichen Auftragsbestand kennen einfach zu schwach. Ich habe heute daher die Gewinne mitgenommen und bin nun ganz raus aus dem Titel. Das heisst nicht, dass ich eine negative Meinung zur Aktie habe, es kann gut sein, dass da nun ein Ausbruch nach oben bevor steht. Aber mir ist die Lage zu undurchsichtig und es gibt im Markt genug andere Chancen, auf die ich meine Energie aktuell effizienter konzentrieren kann.

Ich wünsche einen schönen Abend !

Marktupdate: Wie weit hoch geht es noch im DAX ?

Erinnern Sie sich an die erste Regel die ich Ihnen vor kurzem zu einem Runaway-Move genannt hatte ?

Sie lautete: -> Die Bewegung dauert länger als man sich vorstellen kann !

Heute habe ich für Sie ein paar harte Daten und Fakten, die das eindrücklich untermauern. Denn einer der kostenpflichtigen Dienste die ich regelmässig nutze ist Jason Goepfert´s -> Sentimentrader.com <-, in dem Marktdaten und Analysen der Behavioral Finance so aufbereitet werden, dass man daraus einen Vorteil für seine eigenen Aktivitäten ziehen kann.

Jason Goepfert hat sich die Mühe gemacht, durch die Marktdaten zurück bis 1929 zu gehen und alle Marktsituationen im S&P 500 zu identifizieren, die mit dem heutigen "Runaway-Move" identisch sind. Er nennt das "Creeper Trend" und meint damit das gleiche was ich "Runaway Move" nenne, nämlich einen Markt der immer weiter steigt und steigt ohne je richtig zu korrigieren - und das obwohl die technischen Oszillatoren alle "Korrektur" rufen. Er hat sei 1929 genau 13 nahezu zu heute identische Situationen erfasst.

Diese Analyse liefert beeindruckende Daten. Nimmt man alle ähnlichen Bewegungen der Märkte seit 1929, war die Wahrscheinlichkeit, dass der Markt 6 Monate später höher steht bei sensationellen 92% - also in 12 von 13 Fällen ! Und der mittlere Gewinn betrug 9,2% !

Natürlich ist das nur Statistik und auch 8% können eintreten und vielleicht ist diesmal wirklich alles anders. Aber solche harten Fakten und Daten bei seinen Entscheidungen zu berücksichtigen ist nach meiner Erfahrung allemal erfolgsträchtiger, als nur seinem Bauch zu folgen. Denn der Bauch liegt zu oft falsch weil er mit der "Meute" fühlt, wie jeder erfahrene Trader und Anleger weiss.

Hier also nun die Analyse von Jason Goepfert. Ich bedanke mich bei Jason, dass ich die Daten hier veröffentlichen darf:

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"Creeper" Trend

We started looking at the market's impressive momentum back in December. The studies were compelling, suggesting that the kind of price action we were seeing would most likely lead to further gains.

The effective time frame for those studies was 1-3 months, and it's definitely safe to say that so far the momentum has continued. We're seeing a "creeper" uptrend similar to what we've seen a few other times since the 2009 bottom.

Let's go back and look for other times the market has performed similarly.

What we're looking for are those times when the market was at a multi-month extreme, but not at multi-year highs. These gives us intermediate highs that aren't necessarily comparable to times when the market was making all-time highs.

Also, the S&P 500 had to have gone at least a month, 21 trading days, without suffering more than a -0.6% loss, as it has done this time. Actually, it has gone 27 days, but we're only requiring 21 here.

The results are impressive.

In the shorter-term, the S&P's returns were good, but between 3-6 months, they were fantastic. Losses were rare, and average returns were 2 to 3 times greater than random.

Equally impressive is that it took a median of 224 days - nearly a year - before the S&P put in a 3-month high, meaning a peak that wasn't exceeded for at least the next 3 months. And in the voyage to put in that peak, the S&P managed to tack on an average of another 25%.

The poorest performer among them took another 40 days, and +4.2%, before peaking.

This obviously conflicts with much of the sentiment data we've been discussing for the past few weeks. Given the persistence of this trend, we'd continue to hold off on bets against it until there is solid evidence that the momentum has cracked.

Source: Sentimentrader.com

In eigener Sache: Umfrage zu den Märkten am Abend

Liebe Leser,

ich experimentiere derzeit noch mit der Uhrzeit, an der ich die "Märkte am Abend" veröffentlichen soll.

Das Dilemma ist, einerseits wäre eine frühe Veröffentlichung direkt nach Handelsschluss in Deutschland sicher schön, damit die Leser den Artikel noch in Ruhe am frühen Abend lesen können. Andererseits ist das mitten in der Session der Wallstreet und viele Aussagen die man um 18 Uhr macht, können schon 2 Stunden später völlig überholt sein. Bei einer späten Veröffentlichung ab 22 Uhr hat man diese Nachteile nicht, dafür werden einige Leser diesen Artikel dann wohl nicht mehr sehen.

Daher finden Sie hier nun eine kleine Umfrage, welche Uhrzeit Sie persönlich bevorzugen. Über Ihr Feedback freue ich mich sehr !
Die Umfrage ist bewusst nur für registrierte Leser möglich, damit ich verlässliche Ergebnisse erhalte. Wenn Sie es aber noch nicht sind, lade ich Sie hiermit herzlich zur Registrierung ein, es erfordert nur eine E-Mail Adresse.

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Für mich ist diese Umfrage auch ein Testlauf für diese neue Funktionalität im Blog. Wenn es also bei der Umfrage irgend wo noch hakt, bin ich für einen Hinweis per E-Mail oder Kommentar immer dankbar.

Ihr Hari

Was ist für Sie die optimale Zeit um "Hari´s Märkte am Abend" zu veröffentlichen ?

  • 22 Uhr - nach Handelsschluss (56%, 10 Votes)
  • Dynamisch zwischen 18 und 22 Uhr - je nach Marktlage (44%, 8 Votes)
  • 18 Uhr - mitten im US Handel (0%, 0 Votes)

Total Voters: 18

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Hari´s Märkte am Abend – 07.02.12 – Commerzbank, Metro, Daimler

21 Uhr, 1 Stunde vor Handelsschluss.

The same procedure as every day !

Tja, so viel dazu, dass es heute anders läuft. 😉 Oder in anderen Worten: dont fight the incredible Ben !

Als der DAX nach meinem Marktupdate hier - so zwischen 13 und 14 Uhr - heftig mit der 6680 kämpfte und mehrere kleine Tiefs produzierte, sah es wirklich so aus, als ob endlich mal ein erfrischender Regen ins Haus steht. Zumal es auf dem Stundenchart deutlich nach einem Doppel-Top bei ca. 6780 aussah.

Ich war zu diesem Zeitpunkt mit einem grossen Short im Markt, mit dem ich meine zahlreichen Long-Positionen als "Hedge" neutralisiert hatte. Der Markt versuchte dann um 15 Uhr herum eine Wende nach oben, die gelang mangels Kraft nicht mehr und der Markt näherte sich den Tiefstständen und sah nach einem weiteren Absturz aus. Und dann kam - um genau 16 Uhr - der Meister des Helikopter-Geldes, FED Chef Ben Bernanke ans Mikrofon und schon waren die Kaufprogramme wieder da und jede Schwäche wurde gnadenlos gekauft. Und ich musste meinen Short fast auf Kaufniveau wieder covern, ausser Spesen also nichts gewesen.

Trigger der 180 Grad Wende war also erneut Ben Bernanke, der -> hier <- ab genau 16 Uhr allerlei Negatives sagte, was von Mr. Market in seiner perversen Logik positiv aufgenommen wurde, weil es die Wahrscheinlichkeit eines QE3 erhöht. Denn für den massiv von der Droge des billigen Geldes abhängigen Mr. Market, bedeutet Geldschwemme=Kaufen und Geldknappheit=Rette sich wer kann ! Weitere Parameter sind da gar nicht notwendig, wer nur auf eine Droge fixiert ist, reagiert auch primär wie ein pawlowscher Hund auf genau den Stimulus und sonst nichts.

Schauen Sie sich das ganze Spektakel noch einmal auf dem Intraday Chart mit Skala 5 Minuten an:

Trotz dieser Rettung des Marktes durch Ben Bernanke fand ich die Schwäche Intraday heute bemerkenswert, denn zum ersten Mal seit Tagen sind dem Markt temporär die Käufer ausgegangen. Schauen Sie auf den sehr schwachen RSI den ganzen Vormittag lang. Das könnte ein erstes kleines Indiz sein, dass diese Rally langsam eine Pause oder sogar eine Korrektur braucht. Ohne weitere klare Indizien sollte man das aber auch nicht überbewerten. Es ist ein Indiz, nicht mehr aber auch nicht weniger.

So haben wir heute also trotz allem eine Wiederholung der letzten Tage und um so stärker kann ich nur empfehlen, sich die weisen Worte zu Gemüte zu führen, die Charles Kirk -> hier <-zum Thema zu sagen hat.

Schauen wir nun auf einzelne Aktien:

Aktie des Tages war heute für mich die Commerzbank (WKN 803200) mit 3% Plus, die so aussieht, als ob sie jeden Moment die tagelange Konsolidierung um 1,9€ herum verlassen will. Natürlich haben heute auch die Nachrichten um die Eurohypo eine Rolle gespielt, aber rein vom Chart her, signalisiert eine Aktie die nach einem derartigen Anstieg tagelang knapp unter den Hochs konsolidiert, für mich eher, dass sie Luft holt um einen erneuten Satz nach oben zu machen.

Die gestern genannten K+S (WKN KSAG88) und Itron (WKN 888379) waren heute weiter stark, während bei der Metro (WKN 725750) noch kein rechtes Leben in die Glieder fahren will. In Anbetracht der bei der Metro anstehenden Änderungen und der absehbar guten Binnenkonjunktur in Deutschland, bin ich aber weiter optimistisch, dass auch dieser Titel irgendwann anspringen wird.

Auch Veolia (WKN 501451) zieht ohne Nachrichten weiter Richtung 10€ hoch, ein gutes Zeichen dafür, dass bei der Aktie nun ein Boden drin ist. Das langfristige Potential des Titels ist enorm, allerdings ist dazu wohl viel Geduld gefragt.

Auffällig war heute die Schwäche der Autobauer im DAX, als Begründung wurden Aussagen der chinesischen Regierung zur Konjunktur herum gereicht. Ich stufe das aber eher als schlichte Gewinnmitnahmen ein, für die diese Aussagen ein willkommener Anlass waren.

Bei Daimler (WKN 710000) habe ich die Schwäche genutzt um meine Position aufzustocken. Wie aus einer Pflichtveröffentlichung von Daimler ja vor einigen Tagen zu entnehmen war, hat sich Goldman Sachs wohl Call-Optionen auf Daimler im Umfang von über 5% (kolportiert werden 7%) des Stammkapitals besorgt. Ganz ohne Grund ist das sicher nicht geschehen ....

Die Bewegung von Gold und Silber heute korrelierte überwiegend mit der Stärke im EUR/USD und war insofern ohne grosse Aussagekraft. Das "Kräuseln an der Oberfläche", das ich letzten Freitag registriert hatte, steht also als Fragezeichen noch im Raum, ohne das es klare Hinweise in die eine oder andere Richtung gibt. In den letzten Stunden während des Schreibens dieses Artikels, scheinen die Edelmetalle dann aber doch nachhaltig nach oben zu drehen.

Ich wünsche eine gute Nacht !

Marktupdate – 07.02.12 – Heute ist etwas anders !

13 Uhr, DAX 6710, kurzes Marktupdate

Heute ist etwas anders im Markt. Zum ersten Mal nach Tagen sehe ich nicht nur, dass wir nach einem Tief im DAX am Vormittag zu einem erneuten, tieferen Tief ansetzen. Sondern ich sehe auch, dass der RSI in der kurzfristigen Sicht nicht mehr vom Boden weg kommt.

Das riecht nach Korrektur heute. Es kann sein, dass auch dieses Mal gleich wieder gekauft wird, aber dieses mal "riecht" es für mich anders.

Nun also erhöhte Vorsicht und Aufmerksamkeit !

Move On ! – Charles E. Kirk – wahre Worte zum Markt

Der von mir sehr geschätzte amerikanische Blogger und Trader Charles E. Kirk hat letzten Freitag im kostenpflichtigen Teil seines

-> The Kirk Report <-

einen wie ich finde schönen Artikel veröffentlicht, in dem er sich an die richtet, die jetzt an der Seitenlinie stehen und mit ihrem Schicksal hadern.
Ich teile seine Worte vollständig und finde es sehr lesenswert, auch wenn die Wahrheit manchmal schmerzt.

Charles war so freundlich mir zu erlauben, den Artikel hier erneut zu veröffentlichen.
Wenn Sie der englischen Sprache mächtig sind, kann ich die Lektüre nur empfehlen.

Und denken Sie daran: die Vergangenheit können Sie nicht mehr ändern, die Zukunft aber schon !

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Move On

Friday, February 3, 2012 at 2:48 PM

The market doesn’t know your emotions or care about your portfolio. The market is moving on. And so should you.” – Terry Savage

One of the most challenging aspects of trading is learning to understand and appreciate that our constant desire to be right and smart in the markets will always cloud our judgment and too often work against us at the most inconvenient times.

In this current bull stampede, there are unfortunately too many traders and investors who are short or sidelined and now in desperate need for the market to move lower. How do I know this happening? This past week alone I received dozens of emails from those who expressed utter confusion and disappointment in why I’m not paying much attention to a number of bearish factors (i.e. low volume, overbought conditions, VIX readings, earnings/data not surpassing expectations, Baltic Dry Index, poor February seasonality, etc.)

My reply in every single case was the following: “The price action remains positively firm and our job is to be aligned with the price action as long as it remains that way. While that doesn’t mean we ignore the risks or think this market is somehow has magically become invincible, we have to constantly align our positions in the direction that offers the great probability for profit. In this environment that means you stay opportunistically bullish until we see that change. And, don’t worry – I’ll be here to help you see that change as soon as it happens.”

The challenge, as all of us will learn soon or later, is that Mr. Market doesn’t listen or care about anyone’s else opinion but his very own. This is especially true when we are wrong and not following his hidden and often very confusing agenda. Mr. Market often acts like a rebellious teenager and does exactly what he wants to do, when he wants to do it, and at the same time pays no respect for anyone who disagrees with him or believe he should act logically or within reason. In fact, a recent tendency is for the market to do exactly the opposite of tendencies we’ve seen so many times before. This is why you must place so much importance on what the market is actually doing rather than what you think it should do.

In truth, we’ve all been there, haven’t we? I know I have. In fact, more times I can even recall or really care to admit. I have also wasted and missed far too many opportunities by devoting precious time and energy looking for reasons to justify mistakes I have already made hoping that somehow that will make it better or help me to overcome my disappointment in my bottom line performance. Unfortunately, that never works and, even worse, only increases the pain and lengthens period of poor performance. This is not good especially if you are trying to make a living from trading!

While I know many of you don’t want it, here is some free advice for those who were positioned wrong for the past few weeks and who are significantly under performing so far this year. Your job right now is not to spend a moment longer asserting you were just early (which is the equivalent of being wrong in this game) but rather own up to the mistake and then figure out why the mistake was made. After you do that, it is just as important to figure out what lessons there are to be learned so you don’t repeat the same mistake again. In simple, ask yourself this – what could you have done differently or better to have profited more since this rally began? That’s the question to ask right now. Once you have your answer, then move on.

In my experience, that’s what winners do that losers do not. And, since we all desire to be winners, that’s what you need to do right now to get back on track especially if your among the many who have been left in the dust in this bull stampede!

Charles E. Kirk
-> The Kirk Report <-