Das dümmliche Gebrabbel der Weltuntergangspropheten



Es gibt Dinge, die kann man nicht genug wiederholen, auch weil wir ja jeden lieben Tag von dem immer gleichen Schwachsinn zum Finanzmarkt zugetextet werden.

Dazu gehört das dümmliche Gebrabbel der Weltuntergangspropheten, das nach einem immer gleichen Muster funktioniert und auf die Vergesslichkeit der Leser setzt.

Denn wenn man zufällig mal Recht hatte, was selbst einem Affen mit Dartpfeil mal gelingt, kann man sich die nächsten 10 Jahr als "Crashprophet" durch die Talkshows führen lassen. In allen anderen Fällen ist das Geschwätz von gestern schnell vergessen.

Weil das so ist, hole ich aber dieses Geschwätz gerne immer wieder nachträglich an die Oberfläche. Lesen Sie daher, was ich am 25.02.15 den Premium-Mitgliedern zu einer 2015er Crash-Prognose in äusserst deutlichen Worten geschrieben habe. Was danach bis heute passiert ist, können Sie ja in den Kursen sehen.

Mir bleibt da nur Sie mit den Worten von "Obi-Wan Kenobi" zu fragen:

"Wer ist der grössere Tor? Der Tor oder der Tor, der ihm folgt?"

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Mittwoch 25.02.15 21:50 - Weltuntergangspropheten

Sie wollen mal im Brennglas sehen, wie einfach das Geschäft der Weltuntergangspropheten funktioniert?
Dann lesen Sie hier: -> Countdown of stock market crash 2016 <-.

Den Inhalt kann man kurz und knapp so zusammen fassen: "Blah Blub Blah" - substanzloses Gebrabbel. Opium für das Volk.

Dieser Artikel ist völlig risikolos und Win-Win-Win.

Win, weil er die Vorurteile derer bedient, die nun abseits stehen und nicht mitverdienen. Wenn man schon nicht mitverdient, kann man sich so wenigstens als Teil einer "eingeweihten Kaste" verstehen, das wärmt wenigstens die Seele, wenn das Depot schon rot ist.

Win, weil wenn der Crash in 2016 nicht kommt, sich niemand mehr an diesen Artikel erinnern wird. Es ist immer klug, Weissagungen weit in die Zukunft zu verlegen, das mindert das Risiko, mit runtergelassenen Hosen erwischt zu werden.

Win, weil wenn in 2016 tatsächlich ein Crash kommt, dann kann und wird man sich mit medialer Bugwelle feiern lassen. Ein neuer Crash-Guru wurde geboren, der Mann der XYZ vorher gesagt hat!

Wahr ist dagegen, dass das alles Common Sense und Mainstream ist, was da im Artikel steht.

Wahr ist, dass jeder halbwegs intelligente Marktteilnehmer weiss, dass dieser Markt schon sehr weit gelaufen ist und nicht ewig so weiter gehen kann. Es schreit uns ja geradezu an.

Wahr ist, dass wir uns in einem historischen Experiment der Notenbanken und Politik befinden, das mit immens hohen Risiken versehen ist, schief zu gehen. Und damit eine schwere Struktur-Krise herauf beschworen werden könnte, gegen die 2008 ein laues Lüftchen war.

Wahr ist, dass irgendwann wieder ein Crash kommen wird - so sicher wie das Amen in der Kirche.

Insofern ist der Artikel gar nicht mal per se falsch, er beschreibt eigentlich den Common Sense und deswegen sind so Pamphlete auch so erfolgreich, jeder kann wissend dazu nicken.

Der entscheidende Punkt ist aber, wir wissen nicht wann dieser Crash kommt und wie tief er geht. 2016? Vielleicht. Vielleicht aber auch schon ab nächster Woche. Oder erst 2019 oder nicht mehr dieses Jahrzehnt. Niemand weiss das.

Es ist auch nicht nötig es zu wissen, weil ich werde ihn "live" erkennen, den beginnenden Zusammenbruch des Marktes, wie ich auch 2008 und 2000 mittendrin erkennen konnte, weil es mir die Markttechnik entgegen geschrien hat.

Ich werde vielleicht die ersten 10%-20% des Einbruchs fressen müssen, das wird aber kein Vergleich sein zu dem, was danach kommt. Und ich werde vor dem Crash ein paar Mal zu früh raus gehen und so auch ein paar Prozent verpassen, weil der Markt doch wieder dreht. Einfach weil ich lieber *zu* vorsichtig bin, als *zu* selbstgefällig.

Aber als aktiver Anleger der sein Depot verwaltet, habe ich vor dem Crash keine Angst - im Gegenteil, er wird riesige Chancen generieren. Mein bisher bestes Anlagejahr in prozentualem Gewinn war 2009, mit hohem, zweistelligen Ertrag über ein ganzes, breites Depot hinweg und weit, weit über der Marktperformance. Warum das in 2009 möglich war, ist leicht zu erkennen. Es war das Jahr, in dem man mit beiden Händen, wie ein Kind im Süsswarenladen, zugreifen konnte.

Als Bürger, Vater und Ehemann aber, der dann mit Währungskrisen, politischen Unruhen, Infragestellung unseres Wirtschaftssystems und Radikalisierung der Massen leben muss, fürchte ich mich dagegen vor diesem Crash sehr.

Aber dabei hilft mir nicht, solche dünnen, inhaltsleeren Weissagungen zu lesen. Da hilft nur, seine Stimme in der demokratischen Meinungsbildung so einzubringen, dass es nicht dazu kommt. Oder dass man zumindest seinem Sohn später ehrlich sagen kann, ich habe meine Stimme laut und deutlich erhoben. Mein Beitrag zur öffentlichen Meinungsbildung ist dieser Blog.

Gute Nacht!

Ihr Hari

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