Handelsstart und Wochenanfang im DAX. Ja ich weiss, dieser Markt, der seit Jahresanfang 2014 mehr oder weniger seitwärts läuft, ist für viele frustrierend, die primär auf die Indizes schauen. Viele wünschen sich mal wieder einen klaren Trend und die Erleichterung über den vermeintlichen Ausbruch letzte Woche und die neuen Allzeithochs, war deshalb auch gross.
Aber wir können nur demütig hinnehmen, was uns Mr. Market bietet. Und was Mr. Market nicht geben will, werden wir auch nicht aus dem Markt holen können.
Der US Markt hat letzte Woche sogar einen Fakeout generiert und ist in die Range zurück gefallen. Und wir sind in Summe damit wieder da, wo wir mehr oder weniger seid Jahresanfang sind: in einer indifferenten Seitwärtsbewegung, die Bullen und Bären gleichermassen frustriert. Sagen Sie ja nicht, ich hätte Sie nicht genau davor gewarnt. 😉 Denn hier im Premium-Bereich predige ich diese Situation seit Monaten. Und genau die Fähigkeit, zu wissen wann die Seitenlinie der bessere Ort ist - genau diese Fähigkeit zeichnet erfolgreiche Trader und Anleger aus.
Faktum ist auf jeden Fall, ob wir gerade eine Topbildung sehen oder das doch nur die Konsolidierung vor dem nächsten Schub ist, dieses Urteil steht noch aus und ich sehe derzeit keine verlässliche Tendenz, die mich heute deutlich in eine Richtung festlegen lässt.
Vergleichen wir den S&P500 und den DAX, kann man aber schon sagen, dass der DAX bisher noch relativ besser aussieht, nachdem er lange gegenüber dem S&P500 zur Unterperformance neigte. Hier im DAX ist durchaus bullisches Momentum zu spüren und der Rücksetzer vom Allzeit-Hoch könnte einfach nur die Konsolidierung vor dem nächsten Schub sein, solange die 9600 nicht nachhaltig nachgibt. Ganz deutlich sehen Sie das im Tageschart:
Bisher ist der Rücksetzer im Chart nur der Retest des Ausbruches und das hält bullisches Potential am Leben. Anders im S&P500, in dem durch den Fakeout eine Menge psychologischer und charttechnischer Schaden angerichtet wurde und die einzig sinnvolle Haltung da derzeit die völlige Neutralität zu sein scheint.
Dieser relative Vorteil des DAX ist auch kein Wunder, er ist Folge der EZB und der geschürten Hoffnung auf einschneidende Massnahmen bei der Sitzung Anfang Juni. Ich habe schon mehrfach geschrieben und bin immer noch der Meinung, dass der europäischen Markt im Sinne "buy the rumor" bis dahin gut unterstützt sein könnte. Erst danach stellt sich dann wahrscheinlich ernsthaft die "sell the news" Frage.
Insofern kann man, wenn überhaupt, in den europäischen Märkten einen leichten bullischen Bias haben und den Blick für die kommenden Wochen vielleicht etwas nach oben richten. DAX 10.000 sind für mich immer noch ganz schnell möglich. Und zwar *vor* dem neuen EZB Entscheid. Darüber hinaus erscheint mir das Potential in den Indizes über den Sommer aber als begrenzt. Und nach unten sind die Stops mit den Bewegungen der letzten Wochen wohl sonnenklar. Damit für den DAX das bullische Szenario am Leben bleibt, darf er nicht mehr in die Unterstützungs-Zone um 9400 fallen und schon gar nicht unter 9360.
Viel besser als noch ein paar wenige Prozent aus den Indizes zu quetschen, ist es aber in meinen Augen derzeit, die breiten Indizes mal zu ignorieren und die Energie gezielt auf die Einzelthemen zu richten, bei denen wirklich etwas geht. Und von dieser Katergorie haben wir zuletzt im Premium-Bereich eine Menge besprochen, die nun "brav" nach oben laufen.
Meine grobe Aufstellung am Anfang dieser Woche bleibt daher unverändert: viel Cash, viele Bluechips, einige selektive Chancen, die ich aggressiv trade. Ansonsten Ruhe und Gelassenheit und mehr Abstand zum Markt als üblich.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg !
Ihr Hari
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