Europa, der Euro und die Trauerarbeit – Reloaded

Im Hochsommer nimmt die Aufmerksamkeit zu Börsenthemen sowieso ab, besonders wenn es richtig heiss wird. 😉

Das ist doch im freien Bereich mal eine ideale Gelegenheit, alte Artikel wieder in Erinnerung zu rufen wie den Folgenden, den ich -> hier schon im Mai 2019 hatte <-, den aber viele damals sicher übersehen haben.

Übersehen wurde es damals sicher auch deshalb, weil damals das Thema nicht so virulent war, jetzt mit 8% Inflation, einer EZB die ihr Mandat ignoriert und der Parität bei Euro-Dollar sind wir einen Schritt weiter und auch vielen Bürgern dämmert langsam, dass der Euro eher ein „Franc", denn eine "D-Mark" ist.

Der folgende Text ist daher hochaktuell, auch wenn er 3 Jahre alt ist. Und er erklärt wie Währungen funktionieren und welche Effekte insbesondere schwache Währungen haben. Denn Abwertungen zu anderen Währungen machen eine Volkswirtschaft kurzfristig glücklich, aber langfristig richtig krank und die Bevölkerung gleichzeitig arm.

Nun muss ich an dieser Stelle vielleicht aber noch einleitend anfügen, dass die Parität zum Dollar eigentlich nicht das große Problem ist, sie ist mehr ein Symptom. Im Konzert der Weltwährungen ist der Euro keineswegs die schwächste Währung und wird es auch in Zukunft nicht sein, was zu guten Teilen mit der wirtschaftlichen Stärke Deutschlands zu tun hat. Wenn die verschwindet, wird allerdings auch der Euro im Wechselkurs noch weiter absacken.

Aber der Euro ist eben auch kein Hort der Stärke und hilft den Bürgern damit auch nicht den Wohlstand zu steigern, wie es D-Mark oder Franken als klassische Starkwährungen früher vermochten.

Die wirklichen Probleme des Euros sind struktureller Art, nicht der Wechselkurs - sie liegen in seiner halbgaren Konstruktion begründet. Eine Konstruktion die mittlerweile ohne Hoffnung auf Besserung ist, weil das Zeitfenster zur Lösung in den 00er Jahren untätig vergeudet wurde.

Auch das streife ich unten im Artikel, führe es aber nicht im Detail aus, weil ich darüber diverse andere Artikel geschrieben habe. Aber vielleicht lesen sie einfach mal:

Ihr Michael Schulte (Hari)

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Sprung im Denken

Neben den großen Aufregern wie Krieg und Inflation, treten derzeit allerlei wichtige Themen in den Hintergrund, die eigentlich mehr Aufmerksamkeit verdient hätten.

Besonders gilt das für den fehlkonstruierten Euro und die EZB-Politik, die sich schon lange vom eigentlichen Mandat der Geldwertstabilität entfernt hat.

Die Realität des Handelns ist von "whatever it takes" geprägt, vom Versuch die Eurozone in jedem Fall zusammenzuhalten und vor allem Italien ein Überleben zu ermöglichen.

Und das funktioniert halt nur mit homöpathischen Zinsen, dauerhafte Zinssätze von 3 oder 4% auf die Staatsschuld wie früher sind schon heute untragbar und würden zum sofortigen Default führen. Und das gilt nicht nur für Italien, sondern strukturell sogar für Deutschland.

Wir haben das Thema hier im Blog lange kritisch begleitet, haben aber auch schon lange keine Illusionen mehr was hier passiert, dokumentiert zum Beispiel schon vor 10 Jahren mit deutlichen Worten: -> Ein historischer Tag – Das Ende Deutschlands, wie wir es kennen <-:

Die südlichen Länder der Euro-Zone haben gewonnen, das ist nun klar. Der 29.06.12 ist ein historische Tag. Die Schuldner zwingen den Gläubigern ihren Willen auf. Man kann jedem Deutschen nun nur noch mit Sarkasmus raten, sich diesen Lebensstil selber anzueignen, selber Schulden aufzunehmen und das Leben im Hier und Jetzt in vollen Zügen zu geniessen. Wenn wir dann Morgen unsere Schulden nicht mehr bedienen können, werden wir schon einen Dummen finden, bei dem wir sie abladen können.

Auch in den Folgejahren war das hier oft Thema, unter anderem noch einmal zusammenfassend 2018 in -> Warum ich vom Platzen des Euros ausgehe und trotzdem noch ganz entspannt bin <-

Und nun stehen wir im Jahr 2022, die Inflation liegt um die 7% - in Worten *Sieben* und die FED hat eine aggressive Zinserhöhungs-Erwartung aufgebaut, die -> von Bespoke hier <- schön dargestellt wird:

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