Diesen Artikel habe ich so ähnlich schon einmal geschrieben und zwar vor 4 Jahren zur letzten Bundestagswahl.
Nun bekommen wir eine neue Bundesregierung und ziemlich sicher einen Versuch von Seiten der SPD die Abgeltungssteuer abzuschaffen, weil diese ja vermeintlich so "ungerechte" Vorteile für "böse Kapitalisten" schaffen würde.
Mit diesem Artikel will ich aufzeigen, dass diese "Gerechtigkeitslücke" eher Einbildung ist und die Abgeltungssteuer in der Praxis oft sogar zu einer höheren Belastung der Anleger gegenüber der alten Regelung geführt hat.
Der behauptete Vorteil der Abgeltungssteuer ist also kaum (mehr) vorhanden, denn Zinsen gibt es praktisch nicht mehr und wenn, werden diese auch im Bereich der Inflation besteuert, was faktisch eine Substanzbesteuerung ist. Und bei Aktien liegen die Steuersätze nahe bei 50%, weil bei der Gerechtigkeits-Polemik gerne immer unterschlagen wird, dass diese Gewinne ja im Unternehmen vorher auch schon besteuert wurden.
Wenn jemand also die Abgeltungssteuer abschaffen will, dann nur zu, man kann das ganz gelassen sehen.
Machen wir es mal konkret:
Immer wieder liest man die unreflektierte Legende, nach der die Abgeltungssteuer ja ein „Bonus für Reiche“ und deshalb pauschal abzulehnen sei, weil sich halt 25% weniger als 45% anhören. Und da selbst ein Erstklässler das erkennen kann, eignet sich die Abgeltungssteuer hervorragend als politischer Kampfbegriff für eindimensionale Denker.