Wende am Bondmarkt – oder die Angst der FED

Ich habe die potentielle Wende am Bondmarkt hier ja zuletzt immer wieder thematisiert. So zum Beispiel mit -> diesen <- Charts vom 15.07. diesen Sommer.

Nun scheint die Entwicklung weiter zu eskalieren, die Bondrenditen in den US steigen weiter und das trotz der Tatsache, dass die FED weiterhin pro Monat 85 Milliarden für Aufkäufe verwendet.

Man kann langsam den Eindruck gewinnen, dass der FED die Kontrolle der Bondmärkte entgleitet und das hätte für die Märkte weltweit erhebliche und zum Teil dramatische Konsequenzen.

Machen Sie sich bitte klar, dass die allermeisten Staaten der westlichen Welt - Deutschland eingeschlossen - strukturell gar nicht mehr in der Lage sind Zinsniveaus wie Anfang der 90er Jahre auszuhalten. Zu stark sind die Schulden seit dem angeschwollen.

Machen Sie sich bitte auch klar, dass höhere Renditen bei Staatsanleihen früher oder später auch in die anderen Kreditmärkte diffundieren und damit auch Kredite für Bürger und Unternehmen verteuern. Ist doch auch ganz klar, warum soll den ein Kreditgeber einem Bürger ein Darlehen für X Prozent gewähren, wenn er gleichzeitig zum identischen Zinssatz einem Staat das Geld leihen könnte. Steigende Zinsen sind also bestimmt keine Unterstützung für das gerade in den US nun zart und langsam wachsende Pflänzchen eines Aufschwungs.

Deshalb bin ich sicher, dass Charts wie die beiden, die ich Ihnen nun zeige, bei der FED aktuell grosse Sorge hervor rufen, auch wenn man sich nach aussen gelassen gibt. Und es könnte deshalb sein, dass es auch nicht mehr lange dauern wird, bis die Notenbanken erneut "zucken" und die FED wahrscheinlich einfach die Dosis der bekannten Medizin für den kranken Patienten erhöht - noch mehr Stimulus eben. Das Thema Tapering könnte so schnell wieder von der Agenda verschwinden.

Was passiert aber, wenn man bei einem Patienten, bei dem die ursprüngliche Medizin nicht wirklich zur Genesung geführt hat, einfach die Dosis weiter erhöht ? Wird eine höhere Dosis nun dazu führen, dass endlich "alles gut" wird ? Wohl kaum.

Mit den möglichen Folgen für die Märkte und wie man davon profitieren kann, beschäftigen wir uns täglich im Premium-Bereich. Hier zeige ich Ihnen nur zwei der eindrucksvollen Charts.

Zunächst den ETF TLT der langlaufenden US Staatsanleihen mit Wochenkerzen seit 2009. Man sieht, wie es Ben Bernanke im Juli trotz all seiner Reden als "Taube" nicht gelungen ist, die Lage zu stabilisieren. Der Abverkauf geht weiter und die Renditen steigen weiter.

Dann das ebenso "gruselige" Chart des ETF LQD mit Wochenkerzen seit 2009. Im LQD sind liquide Unternehmensanleihen grosser US Bluechips mit Investment Grade enthalten. Man sieht wie die Entwicklung am Corporate Bondmarkt den Staatsanleihen etwas nachläuft, die Richtung ist aber ebenso eindeutig wie erschreckend.

TLT 20.08.13

LQD 20.08.13

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