Hier in Südbayern ist heute noch Feiertag, was aber weder die deutschen, noch die weltweiten Börsen interessiert. Und deshalb interessiert es mich auch weniger und hier auf Mr-Market.de, beginnt mit der ersten vollen Börsenwoche im neuen Jahr auch wieder der Normalbetrieb.
Schon letzte Woche haben wir ein paar bemerkenswerte Bewegungen im Markt gesehen, die in ihrem Richtungswechsel, für einen Jahreswechsel nach starken Trends gar nicht mal ungewöhnlich sind.
Die Indizes korrigierten leicht, Gold zog an, der ganze Minen und Rohstoffsektor (Metals & Mining) war vergleichsweise stark und auch der Dollar neigte zur Stärke.
All das sind Gegenbewegungen zu den dominanten Trends des Jahres 2013 und insofern nicht überraschend. Ob diese aber in 2014 dauerhaft tragen, muss sich erst zeigen. Es ist völlig verfehlt, in diese ersten Bewegungen im volumenarmen Handel der ersten Tage zu viel hinein zu interpretieren. Erst diese Woche werden die "A-Teams" wieder an den Handelsplätzen der Wallstreet sitzen und Ende dieser Woche sind wir sicher klüger, mit welcher Grundstimmung das Jahr 2014 aus dem Bett steigt.
Typisch für ein neues Jahr sind ja auch gute Vorsätze und insofern freue ich mich, dass über den Jahreswechsel hinweg eine Reihe neuer Leser zum Premium-Bereich dazu gestossen sind. Und gerade Anleger, die in 2013 mit ihrer Performance nicht zufrieden waren, haben sich für 2014 bestimmt vorgenommen, das nun alles besser wird.
Der Vorsatz ist lobenswert, kann aber nur Realität werden, wenn man auch ehrlich den Fehlern des Jahres 2013 ins Auge schaut. Wir haben das hier im Forum über den Jahreswechsel in den Threads der "grössten Erfolge und Misserfolge 2013" getan.
Allen anderen dagegen möchte ich nahelegen, 2014 zu dem Jahr zu machen, in dem Sie sich endlich von alle den Prognosen und Weissagungen frei machen, mit denen Sie so gerne in den Finanzmedien überschwemmt werden. Glauben Sie mir, diese ganzen "Prognostiker" wissen es auch alle nicht und haben genauso wenig eine Glaskugel wie ich. Dieses permanente Prognostizieren bewirkt aber im negativen Sinne, dass sich die Anleger nicht ausreichend mit dem "Hier und Jetzt" beschäftigen, weil ihnen statt dessen ja die glorreiche Zukunft geweissagt wird. Das macht zwar kurzfristig die Seele glücklich, füllt aber nicht das Depot.
Aber nur im "Hier und Jetzt", in der Gegenwart, werden die Gewinne gemacht, die ihren Depotstand heben. Ein guter Vorsatz für das Jahr 2014 wäre also, sich mehr mit dem zu beschäftigen, was an den Märkten ist und weniger mit dem, was man sich wünscht oder andere weissagen, die der ansteckenden Krankheit der "Prognosiritis" unterliegen.
Und einen weiteren guten Vorsätz gäbe es: bei einem Anlagehorizont von Monaten oder einem Jahr endlich damit aufzuhören, sich über "Bewertungsfragen" Gedanken zu machen. Denn diese sind auf dieser Zeitebene völlig bedeutungslos. Nur mit einem Anlagehorizont von Jahren bekommen Bewertungsfragen eine gewisse Relevanz, nur haben die wenigsten Anleger die Geduld und die dafür zwingend notwendige intime Kenntnis der Unternehmen, um über Jahre geduldig darauf warten zu können, dass der Markt erkennt, was man schon lange vorher selber zu sehen glaubt.
Gerade das Jahr 2013 sollte das überdeutlich gemacht haben. Denn die sensationelle Rally des Jahres 2013 beruhte eben nicht auf wesentlich steigenden Gewinnen der Unternehmen. Es war vielmehr eine Ausweitung der Multiples, die der Markt den Unternehmen zubilligt. Auf gut Deutsch, der Markt hielt in 2013 eine höhere Bewertung von Aktien für gerechtfertigt.
Und das ist auch höchst rational, denn die Bewertungen von Aktien befinden sich eben nicht im luftleeren Raum und es gibt deswegen auch gar keine "absolut" zu hohen oder zu niedrigen Bewertungen. Bewertungen von Unternehmensgewinnen befinden sich immer in einem gesamtwirtschaftlichen Kontext.
Sicher kann man für Bewertungsmultiples so etwas wie langfristige historische Mittel bilden und einen gewissen Sinn hat der Vergleich damit. Aber erstens generieren diese eben keine Aussagekraft für die nächste Monate, bestenfalls für viele Jahre kann man daraus einen gewissen Honig ziehen. Und zweitens basieren alle diese Bewertungen immer auch auf dem grundlegenden Wirtschaftssystem. Wenn das nicht mehr vergleichbar ist, weil sich zum Beispiel eine neue Abart des Korporatismus und Staatsinterventionismus durchsetzt, werden auch die Bewertungen auf Jahre nicht mehr mit denen vergleichbar sein, die zu anderen Zeiten vom Markt gewährt wurden.
Schauen wir auf die Gegenwart, sollten wir daher mit klarem Verstand erkennen, dass Aktien im langjährigen Massstab zwar nicht mehr billig, aber auch nicht deutlich überteuert sind. Und im Vergleich zu vielen anderen Anlageklassen, wie Festgeld, Anleihen, Immobilien, Kunst oder Oldtimer, sind Aktien sogar vergleichsweise günstig. Dafür sorgt die finanzielle Repression, die von den Notenbanken ausgeht.
Und deshalb wäre es keineswegs überraschend, wenn auch 2014 ein gutes Jahr für Aktien würde. Sicher nicht so gleichbleibend positiv wie 2013, auf eine starke Korrektur mittendrin sollte man sich schon gedanklich einrichten, aber am Ende dominieren derzeit immer noch die gleichen Kräfte, die schon 2013 die Aktienmärkte befeuerten. Auf jeden Fall ist es völlig sinnlos, aus der Tatsache, dass die Indizes auf historischen Höchstständen schweben, zwingend abzuleiten, dass diese deshalb nun fallen müssten. Der reine Indexstand sagt gar nichts aus.
Solange Aktien bei der Geldanlage die Einäugigen unter den Blinden sind, kann diese Rally also durchaus noch weitergehen. Denn wie gesagt, die absoluten Bewertungsmultiples haben für den Zeithorizont von Monaten keinerlei Prognosekraft ! Viel wichtiger ist dagegen, in welchem Umfeld sich die Aktienanlage bewegt. Und das ist nach wie vor positiv und es gibt keinen Indikator - auch nicht von den dominanten Notenbanken - der darauf hinweist, dass sich das kurzfristig ändert.
Werden Sie also für 2014 im positiven Sinne opportunistisch, machen Sie sich frei von all den Prognostikern, Crash-Propheten und Perma-Bullen und folgen Sie einfach dem, was der Markt tatsächlich macht. Und wenn der Markt ernsthaft zu fallen beginnt und die Käufer ausbleiben, dann wird man das als aufmerksamer Beobachter merken. Und auf die Seitenlinie treten. Solange das aber nicht passiert, haben die Bullen nach wie vor unser Vertrauen verdient. "The trend is your friend .... until it ends".
In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein gutes Händchen im Börsenjahr 2014. Und wenn Sie sich nicht sicher fühlen, wie und mit welchen Techniken Sie dem Markt folgen können und wie Sie eine Trendwende erkennen können, dann stossen Sie zur Mr-Market Community hinzu !
Ihr Hari
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1 Gedanke zu „Wie Sie 2014 zu Ihrem besten Börsenjahr machen“