Am 17.06.16 - also vor einem guten Monat - habe ich vor dem Brexit, für die Mitglieder im Premium-Bereich den folgenden Artikel unter dem Titel "Diamantenfieber" geschrieben.
Nun werden Sie sich denken: "Warum soll ich denn einen über einen Monat alten Artikel lesen? Nichts ist so alt, wie eine alte Zeitung!"
Sie müssen natürlich gar nichts, Sie sind ja freiwillig hier. Sie dürfen nun also gerne wieder wegklicken.
Ich kann Ihnen nur sagen, es hat natürlich einen Grund, warum Sie den alten Artikel lesen sollten. Denn es vermittelt eine wichtige Wahrheit zum Markt.
Die Wahrheit, dass man keine wilden Spekulationen und Prognosen braucht, um am Markt erfolgreich zu sein und auch kein Herumraten, ob der Brexit oder irgend ein anderes Ereignis, nun so oder so ausgehen wird.
All diese -> Prognosiritis <-, verstellt uns nur den Blick auf das Wesentliche.
Denn das Wesentliche findet in den Märkten jeden Tag vor unserer Nase im "Hier und Jetzt" statt. Alleine das genau zu beobachten und aus dem Marktverhalten rationale Schlüsse zu ziehen, verschafft uns mehr Vorteil, als drei wilde Prognosen oder Spekulationen gleichzeitig.
Und wenn Sie den folgenden Artikel von vor dem Brexit lesen, werden Sie verstehen was ich meine:
Lesen Sie also einfach mal vom 17.06.16:
Sie wissen, dass ich oft lange Texte schreibe, auch weil die differenzierte Wirklichkeit nur um den Preis grober Vereinfachungen in kurze Statements gepresst werden kann.
Aber manchmal macht es Sinn, sich zurück zu lehnen und die (Anlage-)Welt "ganz einfach" aus der ganz groben Brille zu betrachten.
Das ist besonders in Phasen wie aktuell hilfreich, wo jeden Tag so viel auf uns einstürzt und uns auch emotional hin und her wirft, das man manchmal nicht mehr weiss, wo einem der Kopf steht.
Ich betrachte es auch als meine Aufgabe, hier immer wieder das grosse Bild und die dazu gehörende Gelassenheit, in unseren Blickwinkel zu rücken.
Und da haben wir ja auch definitiv dieses Risiko des "Armageddon", denn Sie wissen aus meinen mehr als deutlichen Texten ja, dass ich der Letzte bin, der nicht die Risiken sieht, die aus der gruseligen Niedrigzinsblase erwachsen.
Erinnern sollten wir uns aber auch daran, dass das für dieses Jahr bestenfalls eine einstellige Wahrscheinlichkeit von vielleicht 5% ist. Bei allem Bewusstsein für Risiken, dürfen wir unser Handeln also nicht alleine davon abhängig machen.
Auch nicht vom potentiellen "Brexit", der nun sowieso zu emotional aufgeladen ist und auch nicht von der Frage Trump vs Clinton, denn am Ende wird keiner die Wirtschaft völlig ruinieren wollen. Und selbst die Kreditbombe in China, kann durchaus noch Jahre vor sich hin schwären, bevor sie sich dann im allgemeinen "Armageddon" in die diversen Explosionen einreiht.
Machen wir also mal ein Gedankenspiel, lehnen uns zurück und schieben diese "Tail Risks" mal gedanklich beiseite. Beschäftigen wir uns also mit den 90% vor unserer Nase und nicht mit den grauen und schwarzen Schwänen.
Was sehen wir dann?
- Dass die Markt-Stimmung eher sorgenvoll ist, die Mehrheit hat obige Horrorszenarien im Blick und kann sich die grosse Rally kaum vorstellen.
- Dass die Institutionellen (auch Fonds-Manager) hohe Cash-Bestände und hohe Anleihenbestände haben und Aktien eher vorsichtig/skeptisch gegenüber stehen.
- Dass in Europa die Kurse erheblich korrigiert haben und in den US die Indizes grosse Stärke zeigen und immer noch nach Ausbruch zu Allzeithochs riechen.
- Dass die Notenbanken an die Grenzen ihrer Niedrigzinspolitik stossen und auch nur leichte Renditensteigerungen bei Anleihen, zu massiven Umschichtungen zurück in Aktien führen sollten.
- Dass der Aktienmarkt auf Zinserhöhungs-Gedanken der FED positiv zu reagieren begonnen hat und der aktuelle Rückfall in die Angststarre der FED, nun eher negativ gewertet wurde.
- Dass mit dem Brexit gerade ein emotionales Thema gespielt wird, das objektiv nun eher "overhyped" ist.
- Dass die US Firmen das Tief ihrer Gewinnrevisionen vielleicht hinter sich haben und eine Trendwende bei den Gewinnen in den kommenden Quartalen denkbar ist.
Das ist eine Menge und das deutet in die gleiche Richtung:
Eine erhebliche Rally in der zweiten Jahreshälfte ist keinewegs unwahrscheinlich.
Im Gegenteil, sie scheint sogar recht gute Chancen zu haben.
Nun wissen wir alle, dass Chancen keine Sicherheit sind und auch 5% eintreffen können. Und es gibt auch wie immer negative Argumente, die ich oben bewusst weggelassen habe, um den Punkt besonders prägnant zu machen.
Der Punkt ist aber:
Lassen wir uns von den aktuellen Aufgeregtheiten nicht verrückt machen und werden wir nicht zu negativ! Denn eine objektive Betrachtung der aktuellen, allgemeinen Marktlage, lässt eine eindrucksvolle Rally im zweiten Halbjahr zumindest realistisch erscheinen.
Etwas mehr optimistisches "Diamantenfieber" statt pessimistischem Nostradamus-Blues, hat also gute Chancen, unseren Depots in diesem Jahr gut zu tun. Und zwischen blindem, naivem Optimismus und der Fähigkeit kontrolliert und der Zukunft zugewandt Chancen zu ergreifen, ist ein grosser Unterschied!
Ihr Hari
So .... einen Monat später steht der S&P500 auf Allzeithochs und es sieht nach einem bedeutenden Ausbruch aus:
Habe ich das nun "prognostiziert" und sonne ich mich gerade darin, um Ihnen zu zeigen, was ich für ein "toller Hecht" bin? Schliesslich will ich Sie ja alle zu Mitgliedern machen, frei nach dem Motto: "KAUF MICH JETZT". Schon klar. 😛
Ja, ich gestehe, ich will Sie schon gerne zu Mitgliedern machen. Aber nicht so billig, sondern in dem ich Ihnen zeige, worum es beim Erfolg am Markt geht. Und wenn Sie dann wirklich einsteigen wollen, werden Sie den Weg schon von alleine finden, wann immer dieser Zeitpunkt sein wird.
Denn ich habe am 17.06.16 *nicht* gewusst, dass es so kommen würde. Ich wusste *nicht*, was beim Brexit herauskommen würde und habe eher wie die Mehrheit ein "Remain" erwartet. Es hätte alles *völlig anders* kommen können, auch mit dem S&P500! Ich kannte die Zukunft *nicht* und kenne Sie auch heute *nicht*.
Ich habe mich aber mit geübter, aufmerksamer Beobachtung an dem orientiert, was mir der Markt und sein Umfeld an realen Signalen gegeben hat und das auch den Mitgliedern geraten. Und Sie sehen, wohin das geführt hat und das ist ausdrücklich *kein* Zufall.
Wenn ein Indianer eine Büffelherde finden will, orientiert er sich schliesslich auch besser an den realen Spuren im feuchten Boden der Furt, als am Gefasel des Medizinmannes über den zukünftigen Einfluss diverser Götter zur nächsten Mittsommerwende.
Denn das Studium des Marktes vor unserer Nase, sein reales Verhalten im "Hier und Jetzt", ist - wenn mit Aufmerksamkeit und einer Menge Erfahrung gewertet - das zuverlässigste Signal, das wir haben können.
Auch das ist keine Garantie für Erfolg, es kann immer anders kommen, weil sich die Umwelt und die Rahmenbedingungen ändern. Aber es ist mehr, als jede Form des Herumratens.
Im Fussball sagt man: "Die Wahrheit liegt auf dem Platz". Das gilt ausdrücklich auch an der Börse. Die Wahrheit liegt in den Entwicklungen, die wir im Spiel im Markt vor unseren Augen sehen. Und nicht in den Spekulationen über den übernächsten Gegner, während das aktuelle Spiel noch läuft.
Das ist das "Geheimnis" des Marktes. Jetzt kennen Sie es. 😉
Überrascht? Oder haben Sie noch an den Mann mit der Zeitmaschine geglaubt und dem IQ von 325, der wie ein Schachspieler die nächsten Züge der Welt schon erkennt? Oder an den "Guru", der nichts Besseres zu tun hat, als Sie kostenlos unter einem Werbebanner, an seinen Weissagungen teilhaben zu lassen - natürlich ohne jeden Hintegedanken. Ich bitte Sie. 😛
Jetzt wenden wir diesen "Geheimnis" doch mal auf die Gegenwart an. Der S&P500 ist nach oben ausgebrochen und zieht mit massiver Stärke und ohne Pause nach oben. Viele an der Seitenlinie beobachten das mit offenen Mündern und geraten unter Druck, nun auch noch hinterher zu springen.
Sicher wird dieser Markt auch mal wieder mit einer Korrektur Luft holen und der August bietet sich dafür vielleicht wunderbar an, wenn dieser Schub langsam mal ausläuft. Aber dann? Was sagt diese Stärke darüber hinaus zum Jahresende? Wie sicher hält so ein Ausbruch, wenn er mit derart viel Überzeugung und Momentum vollzogen wird, wie aktuell?
Das ist die Frage. Sagen Sie mir die Antwort und handeln Sie danach. Oder wahlweise stossen Sie zu uns, denn wir kennen die Antwort - zumindest die wahrscheinliche, denn sicher ist ja sowieso nichts. Sie haben die Wahl. 😀
Ihr Hari
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1 Gedanke zu „Diamantenfieber oder das Geheimnis des Marktes“
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