Die beste aller Zeiten

Lage & Szenarien vom 31.03.2024

Kann es sein, dass wir in der besten aller Zeiten leben, besser wird es kaum noch werden, zumindest nicht für uns, in der Lebenszeit, die uns bleibt?

Wir kommen aus der Pandemie. Es war eine Zeit der Angst und der Krankheit, auch des Todes. Jetzt leben wir. Wir reisen, essen, kaufen, konsumieren. Restaurants sind ausgebucht, Konzertsäle und Flughafenterminals menschenüberlaufen. Wir holen nach und warten nicht.

Da ist eine Ahnung.

„Ich weiß, es klingt niederschmetternd, vor allem für die jüngere Generation, aber wir müssen uns daran gewöhnen, dass eine neue Ära begonnen hat: die Vorkriegszeit“, sagt Donald Tusk im Oster-Interview der Welt am Sonntag.

Polens Ministerpräsident fasst in Worte, was mancher - vielleicht unterbewusst - fürchten mag. Entsprechend wird gehandelt. Das Leben, das jetzt gelebt ist, kann keine Zukunft nehmen. Wir steuern in wilde Zwanziger. Vor hundert Jahren jedenfalls war es so.

Die Soldaten kehrten heim aus einem großen Krieg, hinein in eine wütende, weltweite Grippe-Pandemie. Wer alles überstand, wollte endlich und vor allem genießen. Die Roaring Twenties begannen, und die Börsen feierten mit. Fortschritt (Kühlschrank, Autos, Radios) rechtfertigte wildeste Kursfantasien. Bis am Schwarzen Freitag die Börsenwelt zusammenbrach. Depression und ein neuer, größerer Krieg folgten.

Lage. Wir haben Fortschritt (Halbleiter, KI), Geld (Zentralbanken) und Ahnungen (Tusk). Gold als Geldanzeiger haussiert, Risikoappetitanzeiger Bitcoin ebenso. Die Börsen feiern: Fortschritt und Konsum in Amerika. In Europa ziehen auch Rüstungstitel an. Seit der Covid-Panik März 2020 schaffte der S+P 500-Index, welcher die großen US-Börsenunternehmen versammelt, über 100 Prozent Wertzuwachs. Hintereinanderweg hundert Börsentage hat der US-Index an keinem Handelstag mehr als 2 Prozent verloren.

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