Das kaputte Kraftwerk

Lage & Szenarien vom 10.09.2023

Der Bauarbeiter zog den Metallgitterzaun zu, als er mich kommen sah. Ich rief ihm hinterher, ob das ein Kraftwerk sei, was dort gebaut würde? Eilig stapfte der Mann davon, verschwand zwischen Kabeltrommeln und Container. Ein Bauschild entdeckte ich nicht, das Areal war sorgfältig umzäunt. Als ich ein Foto von der Straße aus von dem Bauwerk machte, zeigte sich ein zweiter Mann mit Bauhelm. Schmallippig gab er Auskunft, der Zaun blieb zwischen uns.

Ja, das sei ein Kraftwerk und es sei fast fertig.

Womit es befeuert werden solle? Dazu wolle er nichts sagen.

Ob es womöglich Holz sei?

Keine Auskunft.

Wer es betreibe?

Keine Auskunft.

Wer es konstruiert habe?

Kurz straffte er sich. Er sei der Ingenieur, er habe gerechnet, konstruiert, er habe … selbst schnitt er sich das Wort ab, er schien unsicher, durfte er stolz sein, Stolz zeigen? - Jetzt müsse er aber weiterarbeiten. Rundrückig huschte er davon.

Passiert ist mir die Szene vor einer Woche in Norddeutschland. Sie ist Zeitbild und lässt nachdenken. Sie erklärt kaum folgenden Deutschland-Chart, aber sie ist Facette:

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Ein neuer Zyklus beginnt

Lage & Szenarien vom 03.09.2023

Nichts funktioniert immer, alles hat seine Zeit. Für mich ist das eine der wichtigen, kapitalerhaltenden Regeln am Aktienmarkt.

Oben im Foto ist der Hamburger Baakenhafen zu sehen. Er funktionierte vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ende der 1950er Jahre. Mancher Pfeffersack (Hanseaten-Sprech für erfolgreichen Überseekaufmann) machte dort sein Glück — bis es irgendwann eben nicht mehr glückte. Weil der amerikanische Spediteur Malcolm McLean den Container erfand. Der Abstieg des Baakenhafens begann, die dicken Containerfrachter passten nicht mehr hinein.

Flaneure sahen in der Hafenfläche in späteren Jahren nur noch eine Industriebrache. Dabei wurde gerade da in dunkelholzig getäfelten Räumen des Hamburger Rathauses, 1. Stock, die Grundlage für den Wiederaufstieg des Baakenhafens gelegt. Wieder machten einige ihr Glück, so sie informiert, visionär und zupackend waren. Ein neuer Zyklus hatte begonnen, die Hafencity wurde und wird gebaut, auch im Baakenhafen. Das Foto dokumentiert den Baustand vom August 2023.

Der US-amerikanische Vorzeige-Index S+P 500, welchen ich bei Lage & Szenarien häufiger zu Rate ziehe, und der uns in den vergangenen Monaten viel Freude machte: Er verlor von 1999 bis in den März 2009 hinein 40 Prozent. Wer damals mit schlechter Laune und knackendem Kiefer zehn Jahre durchgehalten hat, um schließlich doch entnervt aufzugeben, hatte sein Anlagevermögen fast halbiert. Anschließend schaute er staunend den Kursen hinterher: Seitdem erreichte der Index einen Zugewinn von fast 500 Prozent. Nichts funktioniert immer, alles hat seine Zeit.

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Im Reich der Psychologie

Lage & Szenarien vom 27.08.2023

Mit Schluss der abgelaufenen Börsenwoche sind wir endgültig im Reich der Psychologie angekommen. Die meisten Aktienanleger plagt Angst, oder sie sind gerade noch im Urlaub, oder sie haben verkauft. Schaue ich mir an, mit welcher Ausgangslage wir letzten Sonntag in die Woche gegangen sind, was anschließend von Montag bis Freitag passiert ist, dann kann ich Wahrscheinlichkeiten wägen: Welche Chancen der Aktienmarkt in den nächsten Wochen bietet und welchen Gefahren er ausgesetzt ist. Das gelingt zügig, sonntagmorgeninkompatible Gedankengymnastik ist unnötig.

Im Reich der Psychologie angekommen sind wir, weil sämtliche in der letzten Woche erwarteten Analysen zur Wirtschaft nun auf dem Tisch liegen, alle Mächtigen gesprochen haben, die Experten ihre Gedanken zu dem Gesagten der Mächtigen geäußert haben, die erwarteten Quartalszahlen der großen Aktienunternehmen vorgelegt wurden und der Börsenmarkt all das bis zum Handelsende am Freitagabend, 25.8.2023, in Kurse umgesetzt hat. Wie er das gemacht hat, gibt mir als privatem Aktienanleger Fingerzeige für die Zukunft.

Oben zeige ich den Chart, welchen ich letzten Sonntag bereits verwendete, und neu eingeblendet habe ich, wie es mit den Kursen in der gerade abgelaufenen Woche weiterging. Der Fortgang ist zu sehen in den fünf neuen Handelstageskerzen auf der rechten Seite, die etwas farbschwächer gehalten sind. Abgebildet ist der große US-Leitindex S+P 500. In ihm sind die kapitalstärksten, innovativsten US-Unternehmen versammelt, und er dient mir auch als Börsenzustandsanzeiger für die westliche Anlagewelt. Wir gingen in die Börsenwoche mit einem Indexstand von gut 436 Dollar, ich übernehme hier die Zahlen der Tradingview-Darstellung, und wir stehen am Ende der Woche und aktuell bei 440 Dollar, ein Zugewinn von 4 Dollar und aufschlussreich ist, was in der Woche passierte:

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Die Korrektur ist da! … Oder?

Lage & Szenarien vom 20.08.2023

Oben zu sehen in Tageskerzendarstellung ist der S+P 500, ein zentraler Index, welcher die 500 großen, börsennotierten US-Unternehmen zusammenfasst. Er gibt mir auch einen Eindruck vom Zustand der Wirtschaft der westlichen Welt.

Das Bild verfolgt den Indexverlauf seit Jahresanfang. Es geht zunächst bergauf, das ist unschwer zu sehen; und seit Augustbeginn ist der Trend verändert, die Tageskerzen notieren tiefer und tiefer.

An der Seite habe ich das Volumenprofil eingeblendet — aus Bequemlichkeit: Es listet das Handelsvolumen auf verschiedenen Kursebenen auf und - natürlich - entsteht das stärkste Volumen auf der Ebene, auf welcher sich Käufer und Verkäufer am häufigsten einig wurden. Dort ist der doppelfarbige Querbalken am längsten, zusätzlich ist eine dünne Querlinie eingespiegelt und fertig ist der „finale Widerstand”, so taufe ich das jetzt. Sollte ein zurückkommender Index die Linie reißen, dann hörte die Kapelle endgültig auf zu spielen und die Rettungsboote sollten bestiegen werden.

Die gepunktete Linie darüber (eventuell Lupe rausholen) markiert den aktuellen, letztgehandelten Kurs vom Freitag, 18.8.2023. Auch das ist praktischerweise eine Widerstandslinie: zu sehen am zweithöchsten Volumenprofilbalken links an der Seite und an den Auflagepunkten der Punktelinie bei einigen Junikerzen. Wie gesagt, es ist der letztgehandelte Freitagskurs, also der Schlusskurs. Am Freitag tauchte der Kurs, an der Kerze zu erkennen, unter die Linie und kam wieder hoch. Da werden einige Nerven geflattert haben.

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Aktien: Drei Aufschwünge und ein Abschwung …

Lage & Szenarien vom 13.08.2023

Nach zwei Wochen Urlaubspause sitze ich wieder am Schreibtisch und die Lage am Aktienmarkt kommt typisch sommerlich daher: Käufer sind rar, sie planschen lieber im Pool, als auf Kursmonitore zu gucken oder auf Smartphones rumzuwischen, deren Displays es schwer haben, gegen die Sommersonne anzuleuchten. So wirkt sich, siehe Chart oben, ein ablaufender Favoritenwechsel womöglich kurskrasser aus, als er es zu anderer Jahreszeit täte.

In Kerzendarstellung ist oben der US 100-Index (NDQ) seit Jahresanfang 2023 dargestellt. Jede Kerze ist ein Handelstag. Zum Vergleich als Linie eingeblendet ist der Dow Jones Industrial Index (DJI). Der NDQ bringt die 100 größten US-Aktienunternehmen zusammen, Banken werden ausgelassen. Der NDQ hat die Tendenz, die spannendsten, ertragreichsten, fortschrittlichsten US-Unternehmen (und damit Weltunternehmen) zu konzentrieren und diese Unternehmen kommen oft aus dem Tech-Bereich. Der Dow Jones dagegen gilt als old school, angestaubt, traditionell. Es gibt ein paar Überschneidungen bei den Unternehmensnotierungen in den zwei Indices.

Auffällig ist, dass der NDQ Mitte Juli einen Hochpunkt erreichte, seitdem abbröckelt. Der DJI hält sich den Sommer über bisher besser. Einige KI-Anlegerlieblinge wie Super Micro Computer (SMCI) und Palantir enttäuschten in den letzten Tagen, wurden heftig abgestraft und zogen Branchengrößen/NDQ-Titel wie Nvidia mit hinab. Im Februar gab es im NDQ schon mal eine solche Phase. Der Rückgang im NDQ Mitte Juni war dann kürzer. Insgesamt jedoch hat sich der NDQ gegenüber dem Dow diesjährig bislang spektakulär entwickelt: 37 Prozent Wertzuwachs (NDQ) gegen 6 Prozent Wertzuwachs (DJI).

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Aktien: Warum es gerade läuft – und wie es weitergeht

Lage & Szenarien vom 30.07.2023

Die Sache ist einfach, und nur weil sie einfach ist, muss sie nicht falsch sein. Ich schaue mir drei Charts an. Sie verraten mir nicht die Zukunft. Aber sie zeigen mir, wohin Anleger in den zurückliegenden Wochen und Monaten ihr Geld gelenkt und wo sie Gewinne erzielt haben. So entsteht ein Lagebild und darauf baue ich für mich ein begründetes Szenario, wie es weitergehen kann.

Durch die Charts bekomme ich einen schnellen Rundumblick. Zuerst schaue ich auf den Nasdaq 100, in welchem die 100 größten US-Unternehmen (außer Finanztitel) zusammengefasst sind. Anschließend wende ich mich dem Russell 2000 zu, er konzentriert sich auf 2000 kleine börsennotierte US-Unternehmen. Zum Schluss gucke ich auf den deutschen Vorzeigebörsenindex DAX in seiner Ausformung als KursDAX. In ihm sind im Gegensatz zum DAX die Dividenden nicht wieder eingerechnet, so ist er mit den anderen internationalen Indices besser vergleichbar.

Ziel ist, innerhalb von drei Minuten ein Lagebild zu haben vom Aktienmarkt der führenden Industrienation der Welt und vom deutschen Aktienmarkt. Vielleicht ergeben sich Hinweise, wie und wo ich künftig investieren könnte?

Die Charts arbeiten mit Tageskerzen, sie enden mit dem derzeit letzten Handelsfreitag, 28.7.2023. Das Bild des Nasdaq 100 ist oben zu sehen. Der Trend zeigt seit Jahresbeginn strikt nach oben. Bin ich jetzt noch nicht „drin” … ist es dann zu spät, um sich noch zu engagieren, das kann schließlich nicht lange so weitergehen, läuft es nicht mittlerweile in eine Übertreibung?

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Die gehasste Rallye

Lage & Szenarien vom 16.07.2023

Das Bild oben dokumentiert einen geradezu brutalen Trend. Seit Mitte Oktober steigt der Kurs des marktbreiten US-Index' S+P 500. Jedes Stäbchen zeigt einen Handelstag, links unten geht es los, rechts oben endet es mit dem derzeit letzten Handelstag, dem freitäglichen 14.7.2023.

Es dürfte sich um eine der bestgehassten Rallyes der letzten Jahre handeln. Denn wir sind aus der Übung. Die Monate davor ging es beständig nach unten; was der Aktienanleger auch anstellte, es schien falsch zu sein und die Gewinne zerbröseltem ihm. Also ließ er lieber die Finger von Aktien. — Doch da drehte der Markt ihm eine Nase und fing an zu steigen, baute noch zwei fiese Pirouetten ein, um Anleger maximal zu verunsichern: Schwäche in der zweiten Dezemberhälfte, nochmal im Februar/März — und dann ging es im Fahrstuhl endgültig hinauf. Leider waren nur wenige eingestiegen. Die Untengebliebenen begannen zu leiden und zu erklären, warum das alles nicht richtig und vor allem nicht nachhaltig sei.

Zum Beispiel weil die Marktbreite fehle. Der Anstieg des Index’ werde verursacht von wenigen Big Tech-Unternehmen: Google, Meta, Microsoft, Nvidia usw. Der Rest, die kleinen und mittelgroßen Unternehmen, die hingen hinterher, merkten nichts von der Rallye.

Richtig. Wenige Unternehmen machten die Rallye und wenige Anleger profitierten von ihr. Umso höher ist die Leistung der wenigen zu bewerten, welche als Selbstdenker in die kleine Zahl der richtigen Unternehmen investierten. Das jedoch angenehme und angenommene Szenario für mich ist: Mit Wahrscheinlichkeit wird der Kursanstieg, vielleicht abgeschwächt, mit Perspektive auf die nächsten Monate weitergehen, und es wird einfacher werden. So interpretiere ich den zweiten Chart, der weniger eindrücklich aussieht, als das obige Bild vom stetig steigenden S+P 500, dafür aber von einer zunehmenden Breite der Rallye kündet:

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Die Börsen-Maschine in der Sommerlage

Lage & Szenarien vom 09.07.2023

Auf dem Foto ist eine Maschine zu sehen. Ich erkenne geriffelte Schläuche, Stutzen, Schellen, Schrauben und Muttern, Bügel, Kabel, Rohre usw. Die Maschine ist konstruiert. Sie funktioniert präzise. Macht sie das nicht, so lässt sie sich reparieren: natürlich nur von Fachleuten, also Mechatronikern, welche die Reparatur der komplexen Apparatur gelernt haben.

Mechatroniker, Fachleute, Könner verdienen ordentlich Geld. Werden sie älter, sparen eventuell etwas, dann sammelt sich das Geld an, und der nächste Schritt ist, mit Riester und Zinsen nicht zufrieden zu sein und Geld in Aktien anzulegen, um einen höheren Ertrag zu erzielen.

Der Aktienmarkt könnte auch funktionieren wie eine Maschine. Okay, er ist komplex, ich muss ihn richtig durchdringen. Ich habe das Drehmoment zu kennen für die Schrauben, den vorgeschriebenen Druck für die Schläuche, die Temperatur muss ich auch beachten. — Das Netz bietet zum Glück auf einschlägigen Seiten die nötigen Kennzahlen, mit deren Hilfe es mir gelingen wird, die Maschine Markt zu begreifen und zu bedienen:

Finanzen.net, ich greife die Site unter vielen wahllos heraus, bietet mir für Tausende von Aktien mundgerecht Kennzahlen wie KGV, KBV, KCV, Buchwert/Aktie, Cashflow/Aktie, Gewinn/Aktie … oh, darunter „Fundamentalanalysen” mit revid. Gewinn-Prognose, Bewertung, relative 4 Wochen Performance, mittelfristiger Tech Trend, Risiko-Faktor usw. Abo-Datendienste wie Tradingview haben noch raffiniertere Kennzahlen im Angebot …

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Ein einfaches Anlage-System für den Aktienmarkt

Lage & Szenarien vom 02.07.2023

Seit über einem halben Jahr steigen die Aktienkurse. Anleger, die den Boom verpassten, fragen sich womöglich, ob es nun endgültig zu spät ist, um noch einzusteigen? — Ich zeige heute ein Fünf-Punkte-System, bei dem es nie zu spät ist. Das System hat Chancen, es hat auch Risiken. Vor allem aber schont es die Nerven, weil es eingebaute Sicherheitsgurte hat. Ich fahre gut damit.

1. Ich werde mir klar über den Zeitraum, über welchen hinweg ich meine Aktien halten möchte. Das ist nötig, da der geplante Zeitraum die Entscheidungskriterien beeinflusst, die zu den Aktien(de)investitionen führen. Nehme ich einen mittelfristigen Zeitraum an, also mehrere Monate, dann darf ich mich zurücklehnen, Tagesereignisse spielen keine übermäßige Rolle, ich beschränke mich darauf, die allgemeine Richtung zu erkennen. Die Herausforderung dabei ist: Eben genau das zu akzeptieren. Dass es recht einfach ist. Dass es kein Spezialwissen braucht. Es geht lediglich um die grobe Marktrichtung, nicht um einen laserscharfen Blick oder gar eine tiefgründige Analyse. Die Wirklichkeit, der Markt sind zu komplex, um durchanalysiert werden zu können.

2. Ich wähle meine Aktien aus. Über mögliche Kriterien und aussichtsreiche Marktsegmente schreibe ich sonntags in Lage & Szenarien häufiger und diesmal nicht 🙂 Wichtig ist, dass es bei dem hier vorgestellten System bei mittelfristiger Perspektive weniger auf den tagesaktuellen Kurs einer Aktie ankommt, und schon gar nicht kommt es darauf an, was Experten glauben, wie sich die Kurszukunft einzelner Aktienunternehmen entwickeln wird. Die Experten wissen es nämlich auch nicht, und genau das Nichtwissen, welches ich als Privatanleger auch habe (!), verunsichert mich, gerade deswegen bin ich versucht, Experten zu lauschen. Das muss ich akzeptieren: Niemand kennt die Zukunft und an niemanden und keinen Besserwisser kann ich die Verantwortung für meine Investition abgeben und mit all meinem Unwissen und meiner Unsicherheit: kaufe ich dennoch. Und zwar eine kleine Position der auserkorenen Aktie, mögliche Einzelentscheidungskriterien habe ich sonntags häufiger vorgestellt. Jetzt passiert etwas Interessantes. Ich habe gehandelt, ich bin aus der Unsicherheitsstarre heraus, und ich habe eine Verbindung hergestellt zu der Aktie. Von jetzt an werde ich sie wirklich beachten und verfolgen und ein Gefühl für sie bekommen.

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Wie eine Minderheit märchenhafte Kursgewinne erzielt

Lage & Szenarien vom 25.06.2023

Bin ich am Aktienmarkt mittelfristig unterwegs, dann lasse ich mich von aufgeregten Tagesmeldungen nicht ablenken, ich konzentriere mich auf den eigentlichen Zustand der Wirtschaft und wie Börsenteilnehmer diesen beurteilen. Das obige Bild zeigt die Zustandseinschätzung der Börsianer, also die Lage, und es legt mir ein Szenario nahe, wie es weitergehen kann. Außerdem bietet es eine Erklärung an, warum die meisten Marktteilnehmer die aktuelle Rallye verpasst haben.

Eine Erklärung, also eine Rückschau in die Geschichte, hat den Vorteil, dass ich einen eventuell gemachten Fehler (also verpasste Gewinne) beim nächsten Mal, treten ähnliche Umstände ein, nicht wiederholen muss. Schließlich ist mir das Muster dann bekannt. Der obige Chart notiert den NYSE New Lows-Index (LOWN), näherungsweise Deutsch-Übersetzung des Indexnamens: Neue Tiefstkurse an der New York Stock Exchange. Jede Kerze im Chart stellt eine Handelswoche dar. Links zu sehen ist der Ausschlag, welchen die Pandemie-Panik im Frühjahr 2021 verursacht. Das Ereignis illustriert meine Arbeitsthese: Der Chart ist ein Unsicherheitsanzeiger, und Unsicherheit bedeutet fallende Kurse.

Denn als der LOWN hochschießt, stürzen damals die Kurse. Schon im April 2020 ist die Panik vorbei, der LOWN verfällt komplett und verharrt von da an bis in den Herbst des Folgejahres auf Tiefständen. In dieser Zeit erzielen Anleger, abzulesen beispielsweise im US-Standardindex S+P 500, geradezu märchenhafte Gewinne. Es liegt in der Natur märchenhafter Kursgewinne, dass nur eine Minderheit sich ihrer erfreuen kann, da die Mehrheit der Marktteilnehmer außen vor bleibt, beziehungsweise sich in eine laufende Rallye teuer einkaufen muss. Gerade das befeuert sie ja. Der LOWN zeigt an, dass die Panik im April 2020 vorbei ist, die Anleger sind sogar so weit weg von einer Panik, wie man es sich nur vorstellen kann. Dennoch verharrt die Mehrheit der Anleger zunächst an der Seitenlinie und verpasst damit Kursgewinne.

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