Gold mit neuem Verlaufshoch – 08.11.12 – So sieht eine Bärenfalle aus.

Wir haben hier in den letzten Tag mit dem Kurs von Gold (XAUUSD) mitgefiebert, seit ich am 24.10.12 ein wichtiges Swinglow verortet hatte. Dann hatten wir den überraschenden Absturz am 02.10. und Sie erinnern sich sicher, dass ich mir der bevorstehenden Wende bei Gold und meiner Analyse trotzdem so sicher war, dass ich sogar temporär meine Stops aus dem Spiel genommen habe, um nicht dumm ausgestoppt zu werden. Das nennt man dann wohl "weit aus dem Fenster lehnen". 😉

Es ist schön zu sehen, dass sich gute Analyse auszahlt. Denn wie ich mehrfach schrieb, signalisierten schon Ende Oktober alle mir bekannten Analysemethoden, dass bei Gold eine bedeutende Wende und höhere Kurse zum Jahresende vor uns liegen sollten.

Insofern erlauben Sie mir mal diesen selbstzufriedenen Post, das tut gut an einem Tag, an dem der breite Markt an der Klippe zu einem grösseren Absturz hängt und sich im Moment sozusagen mit den letzten Fingern an Grasbüscheln festhält.

Schauen Sie mit mir daher auf das Stunden-Chart von Gold (XAUUSD) und geniessen Sie, wie eine Bärenfalle aussieht:

Gold XAUUSD 081112

Den roten Kreis habe ich am 24.10. aus guten Gründen schon für das endgültige SwingLow gehalten. Aber Mr. Market hatte noch eine Prüfung in Petto. Der grüne Kreis am 02. bzw 05.11. ist es dann geworden.

Auch wenn das Timing nicht perfekt war, die grundlegende Analyse war richtig. Wir haben ein neues Verlaufshoch und die Reise Richtung 1900 USD kann beginnen. Nun kann mit etwas Glück und ohne politische Überraschungen vielleicht der Teil beginnen, der mit Geniessen zu tun hat. Der GDX nähert sich heute Abend schon den 52 USD.

Und ich erinnere an das, was ich schon mehrfach sagte. Nun darf man nicht zu hektisch und zu früh aussteigen und Gewinne mitnehmen. Nun kann man den Stop unter die 1700 USD legen und sollte mal laufen lassen. Wenn dann die Politik oder die Notenbanken doch eine böse Überraschung planen, die prinzipiell nie vorherzusagen ist, dann ist das Verlustpotential sehr gering. Aber wenn das nicht passiert, gibt es nach oben eine Menge an Potential, die ich mir nicht vorschnell verbauen will.

Ihr Hari

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10 Gedanken zu „Gold mit neuem Verlaufshoch – 08.11.12 – So sieht eine Bärenfalle aus.“

  1. Hari, ich verfolge die Kursentwicklung des GDX sehr genau mit und freue mich nun über den schönen Anstieg. Mehrmals hast Du schon geschrieben, dass Du das Swing Low aufgrund der Dir zur „Verfügung stehenden Analysemethoden“ identifizieren konntest. Vielleicht kannst Du dazu mal etwas schreiben? Was sind das für Analysemethoden? Wie bist Du genau darauf gekommen? Ich hoffe, dass mein Wunsch nicht zu ausufernd ist, aber vielleicht geht es ja auch kurz und knapp. Eine gute Nacht wünscht Dir Anna.

  2. @ Anna, ganz langes Thema und zu ausufernd. Analyse beinhaltet (1) Saisonale Muster, (2) Klassische Charttechnik bzw Markttechnik (Oszillatoren etc), (3) Zyklentheorie, Gold schwingt sehr regelmässig (4) Sentiment und Marktdaten (COT – Report uä)

    Und (5) zum Schluss Riecher und Erfahrung, weil ich den Markt seit Jahren verfolge. In Summe nichts was ich mit vertretbarem Aufwand in einem Blogbeitrag erklären kann, es gehen immer nur Bruchstücke.

    Es ist halt Wissen, das sich über Jahre aufgebaut hat. Und selbst das kann keine perfekten Treffer liefern, wie wir ja erlebt haben, lässt einen aber das grosse Bild verstehen und daher Wahrscheinlichkeiten gut einschätzen.

  3. @ Hari; am es kurz zu machen: Das war eine absolute Meisterleistung von Dir!

    Jetzt bleibt mir die Hoffnung, dass der S&P heute ebenfalls mit einer Bärenfalle nachgezogen hat.

  4. Schön ist aber, dass ich mich zum ersten Mal wieder mit einer größeren Position in den Markt getraut habe und dann wird das SwingLow doch noch unterboten, sodass ich jetzt trotz der Gewinne seit meinem Wiedereinstieg immernoch rot bin 🙂 Ich bin doch ein Glückspilz :p

    Naja, aber wenn es doch zu einem größeren Anstieg kommen sollte, macht das den Kohl jetzt auch nicht mehr fett

  5. Ich wurde auch nochmal von dem grossen Swing Low unterboten, bin mittlerweile aber wieder im gruenen Bereich. Ich habe bei Einstieg keine Stops ins System eingegeben, weil mir der Mini-Swing Low zu schwach war, siehe auch mein Kommentar vom 30.10. Das hat zwar meine CDE Position etwas, naja, bloed aussehen lassen, aber mein Edelbasket war zum Glueck reichhaltig genug um das mitzuverdauen. Ich habe nach wie vor keine Stops, aus meiner Sicht koennte nochmal ein Taucher bis 1650 passieren. Wieder wegen des Fiscal Cliff. Kurz bevor wir das Cliff dann hoffentlich umschiffen, wird ganz sicher nochmal das Deflationsszenario ausgepackt. Das wird es auch noch oefter, und zwar so lange, wie Ben’s Aktionen nicht endlich mal zu deutlich mehr Inflation fuehrt.

  6. Ich bin durch mastertraders auf diese webseite aufmerksam geworden – meine hochachtung
    ich bin kein guten trader, stehe immer noch am anfang – aber ich versuche zu lernen

    beachtet bittte die Divergenz im RSI in dem vorgestellten Chart – das neue Hoch spiegelt sich nicht im RSI wieder.
    Meist sorgen solche Signale für eine heftigen Downmove

    Equivolume Chart von GLD ( SPDR Gold Trust )

    -> GLD Chart <-

    die 200 MA hat als Unterstützung gehalten – aber 50 MA Linie im Daily hat als Wiederstand gehalten – Volumen ist leicht zunehmen – aus meiner Sicht noch kein Kaufsignal

  7. Guten Morgen TenCent, erst einmal willkommen im Blog !

    Was Du singulär zum RSI bezogen auf das Stundenchart sagst, ist natürlich richtig und offensichtlich. Bitte beachte aber, dass ein RSI Signal im Stundenchart auch nur eine Bedeutung in dieser Zeitebene hat (also bestenfalls ein paar Tage).
    Und Gold ist wieder Richtung 1730 USD zurück gekommen, insofern kein Widerspruch zum RSI. Die Bärenfalle ist trotzdem auf dieser Zeitebene sehr real, und zwar für die, die da unten verkauft haben. 😉 Immer an die Zeitebene denken und diese nie mixen !

    Schaut man weiter in die Zukunft, also zum Beispiel in das Tageschart, dass Du für den GLD zeigst, ist wichtig, dass aus meiner Erfahrung eine Beurteilung des Goldkurses nur auf Basis von Oszillatoren keine guten Ergebnisse bringt.

    Trotzdem spiegelt der RSI auch hier eine grundlegend richtige Beobachtung wieder. Um die Wendeformation endgültig abzuschliessen, muss Gold noch den *einen* richtigen Schub nach oben mit Volumen machen. Den hat es definitiv noch nicht gegeben und das zeigt auch Dein Chart aus Volumensicht. Wenn Du Dir aber vergangene bedeutende Wenden bei Gold genau anschaust, wirst Du sehen, dass dieser Schub auch in der Regel nicht in der Nähe des Tiefpunks kommt, sondern immer erst später. Schau Dir nur mal in Deinem Chart den Juli an. Und wenn Du Dir die grossen Zyklen von GLD mal länger zurück anschaust, wird es noch deutlicher werden.

    Solange dieser Volumenschub noch nicht da war, haben wir aber durchaus noch ein Risiko, dass der Goldkurs noch einmal auf Tauchstation geht und die Tiefs erneut testet. Damit muss man einfach leben und dafür gibt es Stops. Insofern beschreibst Du einen validen Punkt, „der Käs ist bei Gold noch nicht gegessen“, wie man so schön sagt. Das wahrscheinlichste Szenario ist das aber in meinen Augen nicht. Grundlage dieser Erwartung sind eine Reihe von Analysen, die über Charttechnik hinaus gehen.

  8. guten morgen hari

    vielen dank für das herzliche willkommen, ich weiss een wir das sehr zu schätzen

    zum RSI – und mein Chart wird es dir zeigen – sind IMHO die Divergenzen das interessanteste und aussagekräftigste Signal

    ich versuche charts hauptsächlich durch das volumen zu „lesen“ – wie du im Daily XAUUSD sehen kannst, hatten wir den
    höchsten volumenpeak seit langer zeit – eigentlich muss es weiter nach oben gehen, bis wieder ein hohes volumen kommt,
    um den trend zu ändern – aber vieleicht war es das auch schon .. (?)

    -> XAUUSD <-

    aus dem GLD Monthly kann man sehen, das die Distribution schon vor längerer zeit eingesetzt hat

    -> siehe Finviz GLD

    die COT daten sind leicht bärisch für gold, kaum nennenswert

    -> COT Daten zb über „Wellenreiter-Invest“

    so gesehen finde ich deine vorhersage wirklich interessant und so würde ich es auch so traden:
    long mit trailing stop bis zum nächsten volumenschub und dann short

  9. @ TenCent,

    organisatorisch:

    Du kannst nutzen was Du willst für Charts und einen Link per Kommentar einstellen. Ich habe Deinen angepasst, damit er sichtbar ist.

    Die beiden anderen Links habe ich in Text umgewandelt, wen es interessiert kann sich das dann selber heraussuchen. Ich bitte die Menge an Links pro Kommentar auf in der Regel ca. 1 zu beschränken.

    zur Sache:

    Ich weiss ehrlich nicht was Du mir sagen willst.

    Du zeigst mir ein GLD Chart und weist auf das fallende Volumen im Anstieg hin. Und das das neue Hoch da noch nicht bestätigt ist. Ich sage richtig, aber das ist beim GLD durchaus normal, dass der grosse Schub erst später kommt.

    Dann zeigst Du mir das XAUUSD Paar – mit dem ich selber Gold trade – und weist auf den Volumenschub beim Anstieg hin. Eben ;-). XAUUSD ist aber nicht identisch zum GLD. Obwohl beide auf den Goldpreis gehen, sind es unterschiedliche Instrumente mit vor allem unterschiedlichem Kundenkreis. Die grossen Institutionellen Anleger mit den Investmentkomitees und Gruppenentscheidungen nutzen primär den GLD, deswegen kommt der Volumenschub da oft etwas „träger“.

    Es bleibt dabei, der grosse Schub der uns endgültig aus der Gefahr eines erneuten Tests der Tiefs heraus bringt fehlt noch. Was aber zum jetzigen Zeitpunkt der Wende völlig normal ist und mich deswegen auch nicht beunruhigt. XAUUSD sollte Anfang nächster Woche mit Closing über 1739 USD steigen, dann haben wir auch im Wochenchart einen klaren SwingLow und das ist dann ein weiterer Baustein für die Wende.

    Aber wie auch immer, ich habe auch darauf hingewiesen, dass meine Sicht auf den Markt nicht nur auf Charts beruht, sondern unter anderem COT (leicht bärisch – eben ;-)) und auch Zyklentheorie und Saisonale Muster. Und das man aus meiner Sicht mit Charttechnik alleine bei Gold keinen Blumentopf gewinnen kann, zumindest ist das meine langjährige Erfahrung. Und das man extrem aufpassen muss, dass die analytischen Instrumente auch zum Zeithorizont des Trades passen.

    In Summe existieren so viele Signale die für steigende Kurse von Gold zum Jahresende sprechen, dass ich dem Szenario eine hohe Wahrscheinlichkeit beimesse und für die berühmte 20% Überraschung gibt es Stops. Ich werde den nächsten Volumenschub also bestimmt nicht shorten. Ich lasse laufe und gehe nur raus, wenn wir die Tiefs vom 02./05. unterbieten.

    Wenn Du das „warum“ verstehen willst, dann nimm Dir mal ein langlaufendes Tageschart von Gold seit 2009 und schau Dir mal an wie jeweils die zyklischen Tiefs (also zb 07/10 oder 01/11 oder 07/11) abgelaufen sind. Dann siehst Du schnell warum ich da laufen lassen werde und mich kurzfristige Schwingungen nicht nur nicht interessieren, sondern es sogar kontraproduktiv wäre, sich davon irritieren zu lassen. Entscheidend ist, den grossen zyklischen SwingLow zu erwischen. Und ich sehe gute Chancen, dass wir den am 02./05.11 hatten. Wenn das der Fall ist, ist „laufen lassen“ für mich das Gebot der nächsten Wochen. Und wenn nicht, bin ich halt draussen. So einfach kann Trading für mich manchmal sein, wenn die Wahrscheinlichkeiten sehr in eine Richtung weisen.

    grundsätzlich:

    Wenn Du konkrete Einzelthemen meiner Artikel wie zb ein bestimmtes Chart diskutieren oder auf bestimmte Aspekte meiner Artikel hinweisen willst, dann mach das bitte konkret bezogen auf den Sachverhalt, damit ich verstehe worum es Dir geht. Wenn ich dann dazu etwas beitragen oder erklären kann, damit man meine Gedankengänge nachvollziehen kann, tue ich das gerne.

    Wenn Du aber eine grundlegend andere Analyse zur Situation darlegen willst, ist das auch willkommen. Sehr gerne, ich freue mich darüber. Jede Meinung ist eine Bereicherung und abweichende Meinungen ganz besonders ! Erwarte dann aber bitte nicht, dass ich das kommentiere oder auseinander pflücke. Denn in diesen Fragen gibt es kein „wahr“ oder „falsch“ und eine Diskussion im Sinne „wer hat Recht“ wäre für mich Zeitvergeudung. Und abgesehen davon würde mir dafür auch schlicht die Zeit fehlen. Wer „recht“ hat ist irrelevant, das einzige was zählt, ist das Plus oder Minus im Depot und darüber entscheidet Mr. Market in seiner gottgleichen Willkür. 😉

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