Kurzkommentar – 14.11.12 – Autsch ! Rabatt auf alles … ausser Facebook !

AUTSCH ! Um diesen abgelaufenen Tag zu beschreiben, gibt es nur dieses Wort. Nun haben wir - bis auf Facebook - eine Art Ausverkauf im Markt. Das war das fehlende Puzzleteil, bevor wir die Chance auf eine Wende haben. Alles wird nun rausgehauen, was sich nicht schnell genug in Deckung bringen kann. Selbst 12% Minus reichen nicht aus, um ein DAX Schwergewicht am folgenden Tag mal etwas zu drehen. Das ist wirklich bemerkenswert !

Analog dem Motto einer Baumarktkette auf der Liste unserer Gurkenaktien, könnte man also den heutigen Tag zusammen fassen mit: Rabatt auf alles ... ausser Facebook ! Denn absurderweise liefert Facebook am heutigen Tag ein Plus von über 10% !

Gleichzeitig haben wir einen grossen "Buying on Weakness" Print im SPY, diverse Bollinger Band Crashs und einen Dollar, der gegenüber dem Euro schwächer wird. All das sind unter normalen Umständen klare Signale für einen bevorstehenden Bounce, wenn nicht sogar eine grosse Wende.

Unter normalen Umständen. Aber es gibt eben auch die seltenen Ausnahmen, in denen das stark gedehnte Gummiband reissen kann. Was man gemeinhin einen Crash nennt. Und diese Gefahr ist nun real da.

Ich kann Ihnen aber auch nicht sagen, ob wir nun diese Ausnahme des reissenden Gummibandes bekommen. Ich weiss nur, unter normalen Umständen haben wir nun bestenfalls noch einen oder zwei Tage mit diesem Verkaufsdruck, dann kommt ein Bounce um die Ecke. Und man sollte nicht auf seltene Ausnahmen wetten, man sollte sich aber dagegen absichern !

Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht. Glauben Sie mir, so fühlen sich diese Momente immer an. Immer !

Ihr Hari

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30 Gedanken zu „Kurzkommentar – 14.11.12 – Autsch ! Rabatt auf alles … ausser Facebook !“

  1. @Ramsi, natürlich die Minen, Gold selber hält sich ja stabil. Was die Minen angeht halte ich aber weiter die Füsse still. Zu viel spricht für eine Snapper in Kürze. Die Positionen die ich habe halte ich. Und zukaufen werde ich, sobald der erste Schub gelaufen ist und dieser mit einer Gegenbewegung konsolidiert.

  2. Bemerkenswert Deine Reaktion zu E.ON – ich hatte mir schon vor Monaten vorgenommen auf eine Chance bei unter 15 Euro zu lauern – und habe sie dann bei 14,95 ergriffen. Für mich ist eon trotz seiner Größer noch relativ beweglich als Konzern – es scheint mir, als ob man seine Hausaufgaben macht – hin zu mehr Profitabilität in allen Bereichen. Dieses Zugreifen bei den Kursen der letzten Tage könnte man ja auch als Griff ins fallende Messer bezeichnen – ist das nur Psychologie? Stellt man sich damit wirklich gegen den Trend? Oder ist es nicht nüchtern betrachtet richtig, genau jetzt einzusteigen, wenn alle hysterisch durchdrehen. Ich habe mir vorgenommen die Sache nun durchzustehen – mein Stopp liegt bei 13,07 – dem Tief aus dem September 2011. Warum hat aus Deiner Sicht der Trade nicht funktioniert? Nach unten sollte doch nun nicht mehr so viel passieren – oder ist das nur meine Hoffnung 🙂

  3. @Katoju,

    gute Frage – Danke dafür. Der Unterschied ist der Zeithorizont. Und deshalb habe ich ja geschrieben, dass ich schon bereut habe, überhaupt den E.ON Kauf genannt zu haben. Denn ohne Information zu Zeithorizont, Volumen und geplantem Exit ist ein Kauf für sich alleine keine relevante Information.

    Deshalb mache ich meinen Fehler hier nun wieder gut und erkläre etwas ausführlicher:

    Wenn Du in meine -> Anlagestrategie <- schaust, siehst Du, dass ich auf zwei Zeitebenen agiere. Im Investmentdepot mache ich das, was Du scheinbar auch mit E.ON bezweckst. Ich kaufe Aktien, um sie Wochen, Monate und manchmal Jahre zu halten um eine bestimmte Bewegung mitzunehmen. Im Mittel halte ich vielleicht 2 Monate und das passt gut zu den Quartalszyklen, die wir ja immer wieder erleben.

    Aus Sicht des Investmentdepots ist E.ON definitiv KEIN KAUF. Warum ? Weil eben fallendes Messer, kein Aufwärtstrend etc. Der Versuch in ein fallendes Messer zu greifen, weil etwas „billig“ zu sein scheint, endet oft übel. E.ON kann von hier noch viel billiger werden, wenn sich der Anpassungsvorgang fortsetzt.

    Und selbst wenn das der Tiefpunkt ist, wird E.ON nun nicht einfach wieder nach oben laufen. Dafür ist nun zu viel fundamentaler und technischer Schaden entstanden. Wenn das der Tiefpunkt ist, setzt jetzt eine Seitwärtskonsolidierung ein, in der wir das Tief mit hoher Wahrscheinlichkeit noch einmal testen. Aus einer Anlageperspektive über Monate sehe ich also Null Grund für Angst, jetzt schnell nach oben bei E.ON was zu verpassen. Wenn das der Tiefpunkt sein sollte, wird es in Wochen einen Zeitpunkt geben, der viel besser geeignet ist als Investment in E.ON einzusteigen. Eben weil dann das Risiko ins fallende Messer zu greifen beherrscharer ist.

    Mein Trade war aber im Tradingdepot und nur kurzfristig für 1-2 Tage angelegt. Es war ein taktischer Trade, ohne Meinung zum Wert an sich. Wenn jede andere DAX Aktie 12% fällt, hätte ich den gleichen Reflex. Einfach weil nach einem 12% Absturz eines DAX Wertes die Wahrscheinlichkeit eines Bounce am Folgetag extrem hoch ist. Und 4 oder 5% Gegenbewegung an einem Tag mitzunehmen hätte doch auch was, oder ? 😉

    Als der Bounce nicht kam, bin ich gleich gestern früh wieder raus und habe den Trade mit minimalen Verlusten geschlossen. Es wäre ein grosser Fehler, einen kurzfristigen Trade der nicht funktioniert, dann gedanklich zum Investment um zu funktionieren, statt ihn glatt zu stellen. Das machen nur Anfänger und solche die es ewig bleiben. 😉

    Noch etwas, die Tatsache dass der seltene Fall eintrat, dass ein DAX-Wert nach 12% Minus am Folgetag trotzdem nicht bouncen kann, zeigt zwei Dinge. Erstens wie mies der Markt gerade drauf ist. Zweitens aber auch, dass der Absturz bei E.ON Substanz und Grund hat. Denn in den Stunden bis zum Folgetag hatten viele kluge Leute in Big Money Zeit sich in Ruhe Gedanken zu machen, ob dieser Absturz denn nun gerechtfertigt oder übertrieben war. Offensichtlich war er gerechtfertigt, die Dinge liegen bei E.ON aktuell schief und das ändert sich jetzt nicht in ein paar Tagen.

    Fazit: E.ON ist als Investment im Moment für mich kein Kauf. Damit es das wird, muss ich erst eine Bodenbildung und einen beginnenden neuen Trend sehen können. Aber wenn E.ON Morgen ohne Nachricht nochmal 6% wegkippt und noch weiter technisch überdehnt ist, werde ich den taktischen Trade vielleicht trotzdem nochmal machen. Das eine ist kein Widerspruch zum anderen. Den Unterschied machen Zeithorizont und Grund des Trades.

    Jetzt alles klar ?

  4. @Hary
    sehr schön – werde ich mir bei der Küchenarbeit am Wochenende mal durch den Kopf gehen lassen! Möglicherweise lebt es sich als technical analyst doch leichter 🙂 vielen dank auch für Deine gut nachvollziehbare Analyse – spannend ist es allemal wie es weitergeht – hoffentlich verzieht sich der Pulverdampf bald! Was den Anlagehorizont betrifft, habe ich in der Tat zunächst mal geschaut, wann der nächste Dividenden-Termin ist – ja – da braucht man einiges an Geduld.

  5. Guten Morgen,kann mir nicht denken,daß es das heute schon war.Glaube wir tauchen im Dax noch unter 7000.Der Optimismus ist einfach noch zu hoch.Wer soll die Aktien kaufen.Die meißten haben sie schon und warten,daß es losgeht.Werde ,wenn möglich bei Dax 7080 den Dax-Put nachkaufen und eventuell ,je nach Entwicklung nochmals ein Viertel bei 7100.Heut hab ich Zeit für Daytraiding.Bei 7000 verkauf ich dann.Wenn das mal gutgeht.Stop setz ich bei 7150.

  6. @Mpenza04
    Du fragst, wer soll die Akien kaufen, die meisten hätten sie schon und warten, das es losgeht.

    Meine Überlegung zu dieser sehr häufig zu lesenden Aussage/Frage ist die folgende: grundsätzlich sind immer alle Aktien verkauft, oder? Ausgegeben ist nunmal ausgegeben. Vielmehr kommt es darauf an, wer diese Aktien aktuell besitzt und was „er“ mit ihnen vorhat.

    In Anlehnung an André Kostolany also die Frage: die Zittrigen oder die Hartgesottenen? Sind es die Zittrigen (Trader?), ist von weiter fallenden Kursen auszugehen, sind es die Hartgesottenen (Investoren?), eher von steigenden.

    Erklärung: die Zittrigen verkaufen, kaum das sie im Verlustbereich sind und beschleunigen so den Kursverlust, der Hartgesottene hält stoisch fest oder kauft gar zu, verknappt so das Angebot und sorgt mittelfristig für steigende Kurse.

    Oder ganz kurz: halten Investoren, das Big Money, schon bei diesen Dax-Ständen die Hände auf?
    Du tendierst zu den „Zittrigen“, korrekt?

  7. Nein Hoppel,wie vorgestern geschrieben,habe ich nachgekauft(K+S,Morphosys,Infineon vor den Zahlen und Eon).Mit dem Put versuche ich in unruhigen Zeiten abzusichern oder besser gesagt mir Ruhe zu geben,wenns fällt.Ansonsten neige ich dazu, mich zu spät von meinen Verlustbringern zu trennen.Und zu 40% bin ich in Edelmetallen drin.Hat jemand eigentlich eine Meinung zu Heidelberger Druck.Bin dort ebenfalls investiert.Es gibt ja zarte Anzeichen eines Aufschwungs,zumindest beim Umsatz.Auch gibts Insiderkäufe und neues Managment.Ich selbst liebe Turnaroundgeschichten,hab mir aber ehrlich schon oft die Finger verbrannt.Halte zur Zeit aich Nokia.Ist für mich ein Übernahmekandidat.Ehrlich gesagt,kann ich noch nicht erkennen ,wo Big Money sammelt.Aber ich glaube weiter,saß wir die 1380 im S+P bald zurückerobern und das vielleicht sogar gummibandartig.Na mal sehen,Big Money wirds uns zeigen.

  8. Mit Verlaub, aber da scheint mir ein logischer Fehlschluß vorzuliegen. Selbstverständlich sind alle Aktien stets „verkauft“. Aber der Preis bzw. Kurs einer Aktie richtet sich nach dem Verhältnis derjenigen, die die Aktie bereits haben, zu denjenigen, die sie haben wollen. Zweiter Punkt: Es gibt die unterschiedlichsten Anlagehorizonte und -philosophien, so daß der Versuch, das alles über einen Kamm scheren zu wollen, nicht sinnvoll ist. Man kann ein paar Dinge zur allgemeinen Stimmungslage sagen(sehr gut ist hier die cognitrend-webseite), aber direkte Handlungsempfehlungen lassen sich aus solchen Beobachtungen nicht ableiten.

  9. Angebot und Nachfrage bestimmen den Kurs. Auch alle Kartoffeln der Saison sind entweder im Bauch, auf dem Markt oder noch im Acker. 😉

    Der Preis auf dem Markt entsteht im Verhältnis der Kunden die an dem Tag Kartoffeln kaufen wollen, zu dem Angebot das die Händler auf den Markt gekarrt haben.

    Und selbst wenn es theoretisch wg guter Ernten ein Überangebot an Kartoffeln gibt, kann der Preis trotzdem steigen, wenn wg Pferdepest die Kartoffeln heute nicht zum Markt gebracht werden können.

    Für den heutigen Preis zählt also nur, was heute auf dem Markt konkret angeboten und nachgefragt wird. Was jemand mit den Kartoffeln vor hat, die noch nicht im Markt angekommen sind, zählt für die Preisfindung also zunächst nicht.

    Es interessiert aber vielleicht den Kartoffel-Analysten, der daraus schliesst, wie sich das Angebot in Zukunft entwickeln wird. Und wenn das wiederum der Bauer erfährt, wird er sein Lieferverhalten dieser Erwartung anpassen, was sich dann doch über das Angebot auf den Marktpreis auswirkt, ohne die obige Regel, dass ein Preis nur am Markt entsteht, ausser Kraft zu setzen.

    Märkte sind selbstbezügliche, in sich selbst schwingende Rückkopplungssysteme.

  10. @Mpenza04, auch Optimisten können nachkaufen und Pessimisten sollten eigentlich shorten. 😉

    Aber keine Sorge, ich verstehe was Du sagen willst und der Punkt ist valide.

  11. Hallo zusammen!

    @Mpenza04
    OK, ich korrigiere mich: Du hast Angst vor den Zittrigen 🙂 Was ich gut nachvollziehen kann angesichts der aktuellen Situation. Deine vorherigen Postings hatte ich nicht berücksichtigt, sorry.

    Was den Optimisten und Pessimisten angeht (der Pessimist kann zumindest nur positiv überrascht werden 🙂 ) kann man dies so sehen. Nur habe ich schon viele Optimisten gesehen, die angesichts der Kursentwicklung pessimistisch wurden, die Aktien dann dem Pessimisten andienten, der inzwischen optmimistisch geworden war. Et vice versa. Will sagen: den permanten Wechsel zwischen Gier und Panik kennen wir als Börsianer ja allzugut.

    @ Hari: hast Du diese herrliche Darstellung zur Hand, wo anhand des Chartverlaufs die Überlegungen des Anlegers so trefflich dargestellt werden und er im Endeffekt zum Tiefstkurs verkauft und zum Höchstkurs kauft? Finde ich im Zusammenhang mit Optimismus/Pessimismus ganz passend.

    @ Tokay
    Fehlschluss würde ich nicht sagen, eher die „langfristige Adlersicht“ von oben. Kostolany war ja eher der Typ „Kaufen und Schlaftabletten nehmen“, also langfristiger Investor/Spekulant, den das kurzfristige Geplänkel nicht sonderlich interessierte. Und wenn man sich die großen Bewegungen ansieht, finde ich seine Sichtweise durchaus zutreffend: Erst wenn die großen Investoren (sprich Big Money, Fondsverwalter, wie auch immer) kaufen/verkaufen, wird ein Trend stoppen oder eine nachhaltige Bewegung ausgelöst.

    Kurz- bis mittelfristig gebe ich Dir recht. Dafür reicht die Erklärung oftmals nicht aus. Die Liste der Einflüsse auf die Kurse ist zu unser aller Leidwesen sehr lang und oftmals auch unüberschaubar. Und hat man sich vermeintlich einen Überblick verschafft, können exogene Störfaktoren (u.U. ein Krieg oder ein Erdbeben in Tokio) dazwischen kommen und alles geht zurück auf Los.

    Nokia: wie geschrieben habe ich die auch. Allerdings kommen mir so langsam Zweifel, ob ich sie behalten soll. In aller Munde ist die Übernahmespekulation sowie der bervorstehende Turn-Around. Kaum ein Börsianer kennt die Story nicht. Und was die Masse erwartet, klappt selten.

  12. @Hoppel:Das mit den Erwartungen macht mir auch Sorgen bei den Edelmetallen.Alle erwarten steigende Kurse.Aber hier führt wohl fundamental auch nix dran vorbei.Und zum Dax .Auf zum(hoffentlich)letzten Ausverkauf.Die 6980 will der Markt sehen.Und mich würde es nicht wundern,wenn wir dort nach oben durchstarten und morgen über 7200 schließen.Ich kaufe bei 6980 dann nach.Eventuell VW oder Eon,auch gegen den Rat von Hari.Auch wenn beides für mich keine Investitionen ,sondern eher Tradingchancen sind.Allen viel Glück mit den richtigen Entscheidungen oder halt nur an der Linie stehen.Kann ich aber schlecht.

  13. off topic:
    Vielleicht noch ein paar Worte zu den chinese walls der Banken von einem ehemaligen Bankangestellten wie mir. Wie sagte Hari gestern so schön: „Und ja ich weiss, Chinese Walls und so. Bla blubb. Wer es glaubt wird selig.“

    Was es in allen Banken gibt, sind sogenannte „compliance-rules“. Die sollen für einen ordnungsgemäßen und v.a. für die Öffentlichkeit vertrauenswürdigen Ablauf innerhalb der Bank sorgen. Jeder Mitarbeiter unterschreibt diese, jeder Mitarbeiter bekommt eine Klassifikation, die darüber entscheidet, welche Räume er betreten darf, ob er sein Depot beim Arbeitgeber oder auch außerhalb führen darf usw. usf. Auch werden Haltefristen bei Wertpapieren oder mitunter auch monatliche Umsatzvolumina vorgegeben. Dazu erhält man regelmäßig Listen mit Wertpapieren, deren Handel eingeschränkt oder gar verboten ist, zumindest für gewisse Zeiträume. Sprich: die Banken tun alles, um den gesetzlichen Anforderungen Rechnung zu tragen. Soweit zur Theorie.

    In der Praxis bin ich in der Tat vor so manche verschlossene Türe gelaufen, weil ich für diese Abteilung keine Zugangsberechtigung hatte. Endstation? Nein nicht unbedingt. Z.B. ein Kollege geht plaudernd mit seiner attraktiven Kollegin ins Gespräch vertieft durch die Tür (die beiden haben die Berechtigung), man selbst wie selbstverständlich mit. Die Abteilungen sind mitunter so groß, dass nicht jeder jeden kennt und Dreistigkeit Erfolg haben kann. Aber warum so kompliziert und offensichtlich verboten vorgehen und seinen Arbeitsplatz riskieren? Es ist so einfach. Gerne sitzen „alte Freunde“ aus den unterschiedlichsten Abteilungen in der Kantine zusammen, treffen sich im Raucherzimmer, fahren mit dem gleichen Zug, man kennt sich privat… Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

    Was resultiert daraus? So sehr sich die Banken auch um die Umsetzung der gesetzlichen Vorschriften bemühen, in der Praxis ist die Einhaltung der Vorschriften nur schwer zu überprüfen. Wer wem wann welchen Tipp gibt und über welchen Strohmann dann gehandelt wird, lässt sich kaum nachvollziehen. Was bei den Angestellten untereinander noch mit mehr als zwei zugedrückten Augen als „Kavaliersdelikt“ angesehen werden könnte aufgrund der vergleichsweisen geringen Geldbeträge, bekommt einen ganz anderen Geschmack, wenn Analysten, Händler usw. z.B. externe Fondsmanager kennen, sich Mitarbeiter für Auskünfte kaufen lassen etc. Dann wird bewußt verbotenes kriminelles Geschäft gemacht. Und wie immer, wenn es um viel Geld geht, ist die Verlockung recht groß.

    Fazit: chinese walls sind sinnvoll und vom Gedanken her auch richtig. Aber ging nicht auch David Copperfield durch die chinesische Mauer?

  14. Äh Hoppel, wer hat hier gesagt dass „Rohstoffe steigen MÜSSEN“ ? Auch der aktuelle Link in den Tips nicht, da geht es nur um Gold in den nächsten Monaten. Ich habe kein Problem mit dem Inhalt Deines Links, ich weiss nur nicht wo der Zusammenhang zu Themen hier ist, den Du herstellst.

  15. Sorry,
    in der Tat nicht nachvollziehbar. Ein gedanklicher Dreisprung.

    Mpenza04 schrieb oben: @Hoppel:Das mit den Erwartungen macht mir auch Sorgen bei den Edelmetallen.Alle erwarten steigende Kurse.Aber hier führt wohl fundamental auch nix dran vorbei.

    Daraus hatte ich – vielleicht voreilig und verallgemeinernd geschlossen – das fundamental steigende Preise bei Rohstoffen und Edelmetallen auch hier bei vielen langfristig als „gegeben“ angesehen werden könnten. Und da fand ich diesen Artikel dazu mal ganz spannend, weil vom „main stream“ abweichend.

    Wobei Edelmetalle (und hier v.a. Gold) sicher wieder ein ganz spezieller Fall sind 🙂

  16. Ok verstanden. Aber Gold ist kein Rohstoff und ein ganz eigenes Thema. Gold ist Geld – also eine Währung. Drückt sich ja auch wunderbar in den Währungspaaren wie XAUUSD aus. Und zwar das ultimative Geld. Silber ist ein Zwitter und Geld und Rohstoff gleichzeitig.

    Ich weiss, dass Gold immer in den Topf der Rohstoffe geworfen wird, hat damit aber eigentlich nichts zu tun, ausser das es auch aus der Erde geholt wird. Das werden Kartoffeln aber auch. 😉

    Und was die wirklichen Rohstoffe angeht, natürlich werden die nicht immer steigen, das ist Unfug. Da hat der Artikel völlig recht. Rohstoffe sind letztlich Zykliker, sie schwingen in den langfristigen Zyklen von Supply/Demand.

  17. Hallo Hari,auch wenn ich mich jetzt oute,aber manchmal frage ich mich ,wer ist mr.marketWer sind hauptsächlich die Kräfte ,die den Markt bewegen.Sind es in erster Linie die Banken oder teils(Kapital-) Kräfte,von denen ich gar keine Vorstellung habe.Ich weiß,daß es da eventuell keine pauschale Antwort geben kann.Mr.Market hat wohl auch mehrere Kräfte in sich,nur das Herz schlägt wohl für das eine.Bitte löschen,wenn diese Frage zu banal ist,aber ich als Nichtprofi kann mir kaum vorstellen,wie der Markt bewegt wird.

  18. Darauf gibt es nur eine Antwort. Mr. Market sind wir alle. Je mehr finanzielle Firepower wir haben, desto mehr sind wir Teil von Mr. Market. Ich bin deshalb diese einzelne Zelle da irgendwo zwischen Milz und Leber. 😉

    Deswegen wird Mr. Market vor allem vom Finanzsektor bewegt. Und dessen stärkste Bataillone sitzen nach wie vor an der Wallstreet. Die haben die grössten Kanonen.

  19. Hari hat heute seinen Gartentag, da er immer von Kartoffeln redet. Offentlich soll es heute Bratkartoffeln geben 🙂

    Stimme Dir zu was, Gold als Währung anbelangt. Das Gewicht, sein Glanz und sein begrenztes Vorkommen lassen die Menschen seinen physischen Besitz seit jeher als erstrebenswert ansehen. Ist halt eine emotionale Geschichte, für die ich auch empfänglich bin.

    Genutzt wird es aber auch bei Elektronik, Optik und Medizin sowie für verschiedene Legierungen (zumindest lt. Wikipedia). Also auch ein wenig Rohstoff. Den Verwendungsanteil kenne ich aber nicht, überwiegen dürften die Barren und Schmuck.

    Wenn ich eine Währungskrise oder nennenswerte Inflation erwarten würde, hätte ich auch einen Krügerrand unterm Kopfkissen, quasi „all in“ 🙂 Womit wir bei seiner Verwendung als Zahlungsmittel wären. Wenn alles zusammenkracht, vielleicht. Habe aber Schwierigkeiten, mir vorzustellen, mit so einem 100g Barren bei Aldi bezahlen zu wollen.

    Aber auch hier hat die Wirtschaft bereits das passende Produkt: -> Goldtafeln

  20. Cameco hat an einer wichtigen Unterstützung im Bereich von etwa 16,50 bis 16,80 gedreht, wenn diese Marke jetzt nicht hält, kann man die Aktie vermutlich für einige Zeit beerdigen – oder mit knappem Stopp Geld verdienen.

  21. Hari, Du hast Archer Dan im Januar als interessante Aktie vorgestellt, dieser Meinung schließe ich mich gerne an. Derzeit sollten die schlechten Nachrichten Dürre, Getreidepreise, Ethanol usw. im Kurs sein und die Aktie ist nahe einer seit Anfang 2009 bestehenden Unterstützungszone. Dies sieht eigentlich ganz interessant aus. Meine Frage: Kann oder muß man die Untestützung seit 2009 als Nackenlinie einer SKS – Formation mit Schulter 9/11, Kopf 3/12, Schulter 5/12 interpretieren? Das Risikopotential nach unten würde ja auch ganz gut zu dem Tief in 9/08 passen, wobei ich eigentlich nicht glaube, daß der Weltuntergang unmittelbar bevorsteht.

  22. @ Jabal, gute Frage. Beide Interpretationen sind möglich. Allerdings verlieren Chartformationen nach meiner Erfahrung je älter sie werden an Wert. Ist ja auch klar, die Formation wird ja nur interessant, weil zwischen den Spitzen ein relativer Bezug existiert. Wenn nach einem Hoch (Kopf) die nächste Rally nur bis zur Höhe einer rechten Schulter getrieben werden kann, ist das ein Zeichen von Schwäche. Diese Aussage hat aber nur Wert, wenn die Grundannahmen – also sozusagen das Environment in dem sich die Aktie bewegt – zwischen den Spitzen vergleichbar ist. Wäre es anders, würde auch eine SKS mit linker Schulter 1912, Kopf 1955 und rechter Schulter 2012 Sinn machen. Wäre aber Unfug, weil der Bezug zwischen den drei Hochpunkten gar nicht mehr da ist. Sind ja noch nicht mal mehr die gleichen Menschen im Markt.

    Bei einer SKS die sich wie bei ADM über 3,5 Jahre spannen müsste, finde ich die Aussagekraft daher nicht mehr überzeugend, auch wenn ich sie nicht ganz ausschliessen will.

    Ich würde diese Linie also eher als Unterstützung interpretieren. Macht ja auch Sinn bei 0,89 Buchwert und einem Geschäft, das so etwas wie eine „Bestandsgarantie“ hat, sprich den Weltuntergang ala Solarworld wird es bei ADM bestimmt nicht geben.

  23. @ Hari, ich ich weiß nicht, ob Du das ähnlich siehst. Aber ich werd das Gefühl nicht los, dass uns Mr. Market „an der Nase langführt“; das geht irgendwie nicht nach unten- für mich sieht es aus, als würde Big Money nur Stops ziehen. Ich bleibe daher mutig und habe mich um 19.30 „dick mit Coeur d Alene eingedeckt“. Bzgl. Nokia hast Du scheinbar einen guten Riecher gehabt: wahnsinnig stark in USA an einem solchen Tag!

  24. @ Johann, meine Sicht ist etwas zwiegespalten.

    Ja ich rieche auch das Blut auf der Strasse, sehe die Akkumulation unter der Decke (Siehe BoW Thematik) und sehe die technische Überdehnung. Ich nehme also Witterung für die Wende auf. Wenn jetzt ein Gerücht zu einem „Fiscal-Cliff-Kompromiss“ platziert würde, hätten wir wohl ein Feuerwerk aus dem Nichts.

    Auf der anderen Seite sehe ich aber die SKS Formation im S&P500, die bisher nach Lehrbuch gelaufen ist und bis in die Zone 1300-1320 noch einen weiten Weg hat. Ausserdem ist die Schwäche des Marktes jeden Tag augenfällig. Auch heute bisher wieder. Der Trend zeigt klar nach unten.

    Das Mindeste was ich jetzt sehen möchte, bevor ich mich auf die bullische Seite schlage, ist ein Tag mit grosser Stärke zum Handelsschluss. Bis dahin gehe ich nicht „All in“, sondern spiele die Bewegungen kurzfristig im Handelssystem. Und bleibe ansonsten defensiv.

  25. @ Johann,

    was die PM-Minen angeht, da haben wir schon eine Überdehnung. Da haben wir heute sogar Panik im Markt. Die sind nun tiefer gefallen, als ich es gedacht habe. Das hat natürlich auch mit den absolut katastrophalen Zahlen und Ausblicken der Majors wie ABX oder NEM oder auch nun IAG zu tun, die in ihrer Stärke wohl alle, auch mich, überrascht haben.

    Der Sektor hatte schon einen sauberen, bestätigten Ausbruch aus der Bullenflagge vollzogen, dann kamen diese katastrophalen Zahlen. Das hat dem Sektor wohl erst einmal das Genick gebrochen und zu diesem Ausverkauf geführt, obwohl Gold selber sich ganz gut hält und gerade eine perfekte inverse SKS ausbildet. Jede technische Formation – egal wie gut sie ist – kann halt durch neue exogene Faktoren ausser Kraft gesetzt werden. Der Markt hat in Form des Ausverkaufs nun eine negative Neuberwertung der Minen vollzogen.

    Das Schöne ist aber, dieser Ausverkauf schüttelt alle schwachen Hände raus. Und erfahrungsgemäss vergisst der Markt nach ein paar Wochen die miesen Zahlen und schaut nur noch nach vorne. Insofern habe ich heute auch bei den PMs etwas gekauft. Vor allem aber die ETFs, keine Einzelaktien.

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