Der DAX wackelt und zeigt eine klare Unter-Performance gegenüber anderen Indizes, insbesondere gegenüber dem Leitindex S&P500.
Natürlich spielt dabei auch die Unsicherheit um die Ukraine eine Rolle, die nur einige hundert Kilometer von Deutschlands Ostgrenze entfernt ist. Und auch die deutsche Wirtschaft hat viele Geschäfte mit Russland, was den DAX und MDAX besonders anfällig für die Auswirkungen von Eskalation und Wirtschaftssanktionen macht.
Die Ukraine alleine, reicht aber nicht aus als Erklärung für eine relative Schwäche des DAX, die schon seit März andauert. Da der DAX in der Mehrheit von angelsächsischen Investoren gehalten wird, braucht es auch deren Abflüsse, um dem DAX ein deutliche Unterperformance zu bescheren. Und das scheint zuletzt immer wieder der Fall gewesen zu sein.
Ich bleibe daher bei meiner schon vor Wochen geäusserten Ansicht, dass der DAX derzeit nicht einer der präferierten Indizes der Welt ist und man sein Kapital erfolgsträchtiger in anderen Teilen der Welt in Bewegung setzt. Wenn Sie wissen wollen in welchen, stossen Sie zur Mr-Market Community dazu.
Trotz dieser berechtigten Fragezeichen über dem DAX, sollte man aber doch die "Kirche im Dorf" lassen. Kaum geben die Märkte mal nach, poppen überall wieder diese unvermeidlichen Crash-Propheten hervor. Deren Geschäft ist einfach. Es wird jedes Mal, wenn sich eine Gelegenheit ergibt, ein Crash vorher gesagt. Das hatten wir auch schon 2013, 2012 und 2011. In den 9 von 10 Fällen, in denen aus dem "Crash" nichts wird, haben die Leser das schnell vergessen, man redet dann halt nicht mehr darüber. Der eine Fall aber, sorgt dann dafür, dass man ausgesorgt hat und sich auf Jahre als "Crash-Guru" für teures Geld herum reichen lassen kann - oder noch besser, seine eigenen Fonds mit dieser "Expertise" unters Volk bringen kann.
Dieses System ist so durchschaubar, dass wir als erfahrene Anleger über diesem medialen Rauschen stehen sollten. Denn ein Blick auf das Wochenchart im DAX zeigt schnell, dass es zwar Grund zur Aufmerksamkeit und Vorsicht gibt, von einem Crash aber bisher in keinster Weise die Rede sein kann:
Sie sehen in dem Chart ganz schnell, dass der DAX nun bestenfalls etwas mit dieser langfristigen Aufwärtstrendlinie flirtet. Ansonsten ist der Aufwärtstrend völlig intakt und das was wir gerade erleben, sieht eher wie eine Seitwärtskonsolidierung aus, die durchaus nach oben aufgelöst werden kann.
Erst wenn die wichtige Unterstützung unterhalb 9000 im DAX nachgeben sollte, dann wird dort, wo ich den blauen Stern hingezeichnet habe, der Trend langsam in Frage gestellt. Solange der DAX aber über 9000 bleibt, ist im grösseren Bild gar nichts passiert.
Das heisst nicht, dass man nun sorglos werden darf. Eine grosse Topbildung ist möglich, auch wenn sie im Chart noch nicht vollzogen ist. Wir haben in der Mr-Market Community daher schon seit Anfang letzter Woche die Cash-Quoten deutlich erhöht und sind nun weit defensiver aufgestellt.
Auch sind wir nun deutlich weniger aktiv im Markt unterwegs, als im letzten Jahr. In solch unsicheren Phasen, darf man sich einfach nicht hektisch in jedem Swing zerreiben lassen - ausser man hat sich als Daytrader auf diese Swings spezialisiert, was aber ein "hartes Brot" ist.
Zu Vorsicht und einer defensiven, neutralen Aufstellung, besteht also rationaler Anlass und das haben wir vollzogen. Darüber hinaus, gibt es aber bisher keinen Anlass für Katastrophen-Szenarien - wir müssen nun einfach ruhig und gelassen abwarten.
Der Markt wird uns schon zeigen, in welche Richtung er letztlich will. Und wenn der Markt dieses Zeichen gibt, werden sich auch wieder attraktive Chancen auftun, in welche Richtung auch immer.
Hier und Heute kann man die Frage "Was tun ?" also sehr leicht beantworten:
Wenn Sie rechtzeitig Ihre Aufstellung den erhöhten Risiken angepasst haben, gibt es aktuell nichts zu tun !
Und wenn Sie es bei dieser Korrektur wieder nicht geschafft haben, rechtzeitig mal mit einem Teil Ihrer Gewinne auf die Seitenlinie zu kommen, dann sollten Sie das unbedingt und zügig lernen !
Ihr Hari
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1 Gedanke zu „Marktlage im DAX – Was sollen Anleger tun ?“