Zur Marktkapitalisierung – warum ich Pennystocks nicht anfasse

Anmerkung: Dieser Artikel zu Pennystocks und Marktkapitalisierung erschien schon vor einem guten Jahr am 13.03.2012. Er ist aber sehr grundsätzlicher Natur und es dürften ihn viele nicht gesehen haben. Daher erlaube ich mir, ihn nach einem Jahr erneut hochzuschieben, in der Hoffnung er möge mehr Leser finden.

Mit diesem Artikel möchte ich Ihnen einen Einblick geben, wie und warum das Kriterium der Marktkapitalisierung in meine Entscheidungen einfliesst.

Zunächst einmal muss ich dabei auf ein Grundgesetz der Börsen-Anlage hinweisen. Im Lichte einer prinzipiell unbestimmten Zukunft, stehen wir mit unseren Entscheidungen immer im Wettbewerb mit anderen Marktteilnehmern um zukünftige Entwicklungen abzuschätzen.

Denn wenn alle anderen einen wichtigen Sachverhalt schon begriffen haben, wir aber als einzige noch nicht, dann sind die anderen alle schon positioniert und uns bleibt nichts übrig als hinterher zu rennen, was dann mit Verlusten endet.
Umgedreht, wenn wir wie ein Insider Zukunfts-Wissen haben, das die anderen noch nicht besitzen, haben wir einen entscheidenden Vorteil (Edge), den wir leicht zu hohen Gewinnen umformen können.

Bei jeder kurz- und mittelfristigen Anlage ist also die Frage wichtig, ob wir tatsächlich "mehr" wissen oder die Zukunft besser einschätzen können, als die anderen Marktteilnehmer. Wenn wir diese Frage nicht beantworten können, sollten wir uns keiner Illusion hingeben - wir können dann auch einmal Zufallstreffer landen, über die Zeit werden wir aber nicht in der Lage sein den Markt zu schlagen und wären dann mit einem Index-ETF wahrscheinlich besser beraten.

Und wenn sich ein derartiger Informationsvorsprung jetzt als fast unmöglich anhört, er ist es nicht. Er hat aber immer mit Fleiss und Informationsverarbeitung zu tun. Und es gibt unzählige Wege sich so einen Vorteil zu verschaffen. So schafft es der rein technische Trader zum Beispiel, in dem er sich auf wenige Titel beschränkt und bei diesen spezialisiert. Nach einiger Zeit kennt er die typischen Bewegungen und Muster des Titels so gut, dass alleine das einen Vorteil gegenüber den anderen Marktteilnehmern darstellt. Und ein Warren Buffet hat sich in seine Investitionen immer im Vorfeld so hinein gewühlt, dass er das Unternehmen manchmal besser als das Management selber verstand.

Ein ganz entscheidender Faktor in diesem Spiel ist dabei die Informationsversorgung. Wie kann ich denn zum Beispiel glauben, ich hätte bei einer chinesischen Aktie einen Vorteil gegenüber Millionen anderen Marktteilnehmern, wenn ich die Sprache nicht spreche und daher die Mehrzahl der Medienberichte gar nicht mitbekomme, von kulturellem Unverständnis ganz zu schweigen. Und dann erscheint einmal im Jahr in einer Anlegerpostille ein Jubelbericht zu der Aktie und nun bilde ich mir in meiner Selbstüberschätzung ein, ich hätte deswegen einen Vorteil ?

Nein, damit ist man eher die Sau die sich freiwillig zur Schlachtbank bewegt. Er vor kurzem berichtete die Wirtschaftswoche von aktuellen Ermittlungen (endlich!) der Münchener Staatsanwaltschaft gegen einen Ring von Aktien-Pushern, dabei wird laut Presse auch gegen einen ehemaligen Redakteur von Focus-Money ermittelt, der dort in der Vergangenheit viele "heisse" Aktientips zum besten gegeben hat.

Informationsversorgung ist also ein ganz entscheidendes Kriterium für Erfolg an den Märkten. Und das gilt sogar für den rein technisch agierenden Daytrader, denn auch der muss wissen um wieviel Uhr seine Aktie die Bilanzpressekonferenz macht und wie die Markterwartungen sind. Und wer über Wochen oder Monate Aktien halten will, kommt um ein grundlegendes Wissen um die "Mechanismen" des Geschäftes der Aktie nicht herum.

Und genau hier, bei der Informationsversorgung, kommt unter anderem die Marktkapitalisierung ins Spiel. Dabei gibt es mehrere Parameter die es zu beachten gilt:

Sprache: nur wenn man die Sprache spricht in der das Unternehmen die Informationen heraus gibt, hat man die Chance an ungefilterte Informationen zu gelangen. Bei mir sind das Deutsch und Englisch die ich fliessend spreche und verstehe. Das schränkt meine ideale Zone auf den deutsch und englischsprachigen Raum ein.

Kulturelle Nähe: um eine Nachricht einschätzen zu können, muss man auch den kulturellen Kontext verstehen, da wichtige Schlussfolgerungen oft zwischen den Zeilen gezogen werden. Hier ist mir die "westliche Welt" nahe, darüber hinaus fehlt es mir an ausreichender Kompetenz aus eigener Erfahrung.

Darüber hinaus kann auch räumliche Nähe zur Aktie von Vorteil sein. Wenn ich von grossen Investitionsplänen eines Konzerns in Brasilien lese, kann ich mangels kultureller Nähe dazu nur die Schultern zucken. Wird diese Investition aber hier in Bayern geplant, weiss ich genau wie stark mit Gegenwehr von Bürgerbewegungen etc. zu rechnen ist und wie die lokale Situation wirklich aussieht. Das verschafft mir einen Vorteil gegenüber anderen Anlegern in der Welt.

Grösse: Je grösser ein Unternehmen ist, desto mehr andere Marktteilnehmer beschäftigen sich damit. Und desto mehr Informationen gibt es auch. Gleichzeitig steigt der Druck und die Überwachung des Managements sich an die Regeln zu halten, während in kleinen, wenig beachteten Unternehmen viel mehr mit Informationen gespielt werden kann. Umgedreht wird es bei ganz grossen Unternehmen natürlich immer schwieriger sich einen Vorteil zu verschaffen, denn wenn 500 kluge Leute zum Beispiel die Commerzbank analysieren, was berechtigt mich dann zu der Annahme, dass ich da etwas neues erkennen kann ? Aber nur ein grösseres Unternehmen liefert so viele Informationen, dass ich damit als Aussenstehender "arbeiten" kann. Insofern macht eine Anlage nur Sinn, wenn genügend Informationen aus erster Hand verfügbar sind.

Insider: Jedes Unternehmen hat weit mehr "Insider", als der rechtliche Insiderbegriff fassen kann. Denn um die formalen "Insider", das Management herum, gibt es Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Partnerunternehmen, Lieferanten, Mitbewerber etc. etc. die alle einen tieferen Einblick in die wirkliche wirtschaftliche Situation haben als ein Aussenstehender. Es reicht doch schon als regelmässiger Lieferant anhand der Bestellmengen einen Einblick in den Rohwarenverbrauch des Unternehmens zu haben, um die wirtschaftliche Situation einschätzen zu können. Bestimmte Hedgefonds die in konkreten Titeln aggressiv investiert sind, setzen daher auch alle denkbaren Mittel ein (die Mittel die man auch aus der Spionage kennt, inklusive der Honigfalle) um an verwertbare Informationen zu kommen. Wenn eine schöne Nacht mit einem gutaussehenden "Mächtigen" einem ein paar Einsichten verschafft, die man dann an den Märkten zu Millionen machen kann, dürfte die moralische Hürde halt recht niedrig werden.

Wir als Aussenstehende dürfen also nie vergessen, dass wir gegen diese Insider antreten und die gibt es bei grossen wie bei kleinen Unternehmen. Der Unterschied ist, bei einem Grosskonzern verdient dieser Hedgefond vielleicht gutes Geld, der Kurs des Grosskonzerns wird dadurch aber nicht wesentlich zu meinen Ungunsten beeinflusst. Denn wenn am Tag die Aktie einen Umschlag von einer Milliarde € hat, dann geht auch der Hedgefond mit seinen 20 Millionen Profit im Rauschen unter. Wenn aber bei einem Pennystock Insider am Werk sind, verlieren wir als redliche Anleger immer und massiv ! Und der Wissensvorsprung der Insider ist bei Pennystocks gewaltig. Dort werden sich die "Analysten-Kommentare" manchmal sogar "erkauft", denn wer verplempert schon freiwillig seine Zeit mit solchen Aktien ? Am Ende ist aber immer der Aussenstehende der Dumme, denn da wo Informationen von wenigen Personen kontrolliert und selektiv nach aussen gegeben werden, kann man nur verlieren.

Jetzt will ich damit nicht alle Pennystocks perse unter Generalverdacht stellen, auch dort gibt es seriöse Unternehmen und seriöses Management. Die Risiken sind aber für uns Anleger so viel höher und die Möglichkeit das von aussen einzuschätzen so viel kleiner, dass man sich die Frage stellen sollte, warum man sich überhaupt in dieses Spiel begibt.

Dieses alles verstehend, habe ich mir daher ein paar Regeln zur Marktkapitalisierung und zum Aktienuniversum gegeben, in dem ich überhaupt aktiv bin. Ich habe dabei meine Aktienwelt in 4 Kategorien eingeteilt, wobei die unten genannten Grenzen nicht als harte Grenzen zu verstehen sind, sondern als Grössenordnungen, die ich bei meinen Entscheidungen mit pragmatischem Augenmass berücksichtige.

Kategorie A: Aktien aus dem deutschen Sprachraum (Deutschland, Österreich, Schweiz): Mindestens 100 Millionen MarketCap - ab 500 Millionen keine Bedenken mehr.

Kategorie B: Aktien aus dem angelsächsischen Sprachraum (USA, Grossbritannien, Kanada, Australien etc): Mindestens 500 Millionen MarketCap - ab 1 Milliarde keine Bedenken mehr.

Kategorie C: Europäisches Ausland (Frankreich, Spanien, Italien etc.): Nur die Aktien aus den Top-Indizes, also Frankreich zb CAC. Bei allen anderen ist mangels Übersetzung ins englische oder deutsche die Sprache eine so hohe Hürde, dass ich Hintergrundinformationen nicht richtig mitbekommen kann.

Kategorie D: Alle anderen Märkte (China, Indien, Brasilien etc.): Grundsätzlich keine Einzelaktien, mangels kultureller und sprachlicher Nähe. Nur ganze Märkte in Form von voll replizierenden ETFs.

Mit dieser Kategorisierung habe ich für meine Anlagestrategie guter Erfahrungen gemacht und sie bewahrt mich auch davor bestimmten vermeintlich "heissen" Aktien hinterher zu laufen, die gerade mal wieder gepusht werden.

Die für meine Anlagestrategie idealen Unternehmen sind dabei die mittelgrossen, mit einer Marktkapitalisierung im unteren einstelligen Milliardenbereich. Die sind gross genug um professionell zu agieren und von einigen anderen beobachtet zu werden. Und klein genug um noch einen Wissensvorsprung gegenüber dem breiten Markt haben zu können, inklusive der Chance von den Grosskonzernen aufgekauft zu werden.

Ich hoffe ich konnte Ihnen mit dieser Erklärung ein paar gute Hinweise gebe und wünsche Ihnen weiter viel Erfolg im harten Wettbewerb um Informationen an den Börsen.

Ihr Hari

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Frühlingsgedanken: DAX, Geldanlage, Schach, Gerhard Schröder und die Eurokrise

Frühlingsgedanken: Betrachtung zum aktuellen DAX, zu Geldanlage, Schach, Gerhard Schröder und der Eurokrise
Ein Gastkommentar von Tokay

Heute ein paar Gedanken, die mich diese Woche beschäftigt haben. Fangen wir an mit einer DAX-Betrachtung. Am Mittwoch ging es deutlich nach oben und es sieht ganz danach aus, als sei damit die seit Jahresbeginn laufende Seitwärtskonsolidierung beendet worden. Eine Reihe von DAX-Unternehmen brachten gute Ergebnismeldungen, die vom Markt honoriert wurden. Auch Draghi wusste am Donnerstag anlässlich der EZB-Sitzung die Märkte zu beruhigen.

Wie kann man zu diesen Schluss kommen? Schauen wir uns dazu die nachfolgende Grafik an. Wir hatten seit November 2012 die Aufwärtsbewegung ABC laufen. Diese Aufwärtsbewegung wurde im Januar bei Punkt C invalidiert und ging in die Seitwärtsbewegung DEF über.

DAX Entwicklung 12.10.12 bis 07.03.13

Um abzuschätzen, wie die langfristige Marktdynamik sich zuletzt verhalten hat, ermitteln wir den 200-Tage.Durchschnitt und verschieben diese Linie entlang der Obergrenze der Kursentwicklung der letzten Monate. Man erkennt, dass diese Aufwärtsverschiebung den Kursindex an zwei Punkten touchiert. Die Seitwärtskonsolidierung ist am Mittwoch an Punkt F durchbrochen worden. Dies ist ein erstes Signal. Sollte auch die Aufwärtsverschiebung des gleitenden 200-Tage-Durchschnitts durchbrochen werden, dann haben wir es mit großer Wahrscheinlichkeit mit einer Wiederaufnahme der Hausse bzw. der Fortsetzung von „The Great Rotation“ zu tun.

Es wird nun davon abhängen, ob die historischen Höchststände aus 2000 respektive aus 2007 nachhaltig werden durchbrochen werden können. Dieses Szenario würde aber seinerseits invalide werden, sollte die Marke von 7.550 Punkten nachhaltig unterschritten werden.

Anderes Thema: Geldanlage und Schach. Auf den ersten Blick sind dies zwei Gebiete, die nicht viel miteinander zu tun haben scheinen. Beim Schach sitzen zwei Spieler vor dem Brett und versuchen sich gegenseitig matt zu setzen. Bei der Geldanlage erwirbt man Wertpapiere in der Hoffnung oder Erwartung, dass ihr Wert steigen möge. Es muss zwangsläufig jemanden geben, der einem das Wertpapier in der gegenteiligen Erwartung verkauft. Insofern könnte man auch die Geldanlage als ein Spiel bezeichnen.

Wie versucht man beim Schach, den gegnerischen König matt zu setzen? In dem man versucht, seine Spielsteine so zu platzieren, dass diese eine maximale Wirkungskraft entfalten. Dies bewerkstelligt man etwa durch offene Linien, durch günstige Positionen für Springer und Läufer, durch günstige Bauernstrukturen und durch vieles andere. Man kann dies Strategie nennen. Häufig aber ist eine gute Strategie noch keine hinreichende Voraussetzung für den Erfolg.Es kommt noch etwas hinzu, nämlich die Taktik. Taktik beim Schach besteht aus konkret berechneten Zugabfolgen(Kombinationen), bei denen zumeist gewisse Schwächen in der gegnerischen Stellung zum eigenen Vorteil genutzt werden können. Sehr häufig ist dies mit der Hergabe von Material, also mit Opfern verbunden. Zahlreiche brillante Partien basieren auf solchen Kombinationen. Einige aufmerksame Leute haben ausgerechnet, dass heutzutage etwa achtzig Prozent aller Partien durch taktische Schläge entschieden werden.

Wie ist nun die Analogie zur Geldanlage? Die „Spielsteine“ bei der Geldanlage sind die Anlagetitel. Man sucht diese so aus, dass diese eine maximale Wirkung entfalten. Sie müssen auch gut zueinander passen. Zum Beispiel wäre es im Sinne der Risikostreuung nicht sinnvoll, Papiere aus nur einer Branche zu kaufen. Die Strategie sollte flexibel sein, um auf Änderungen reagieren zu können. Die Papiere müssen bestimmte Voraussetzungen mitbringen, z.B. dürfen die Gesellschaften nicht überschuldet sein, sie müssen gute Wachstumsperspektiven haben, sie sollte möglichst überproportional von einem Zuwachs des Gesamtmarktes profitieren. Es gibt ganz sicherlich noch viel mehr solcher Kriterien. Doch ganz gleich, welche Kriterien man verwendet, auch hier ist die Taktik das, was am Ende den Ausschlag gibt: Nämlich, wann man was kauft und verkauft und zu welchem Preis. Die beste Strategie hilft nichts, wenn die Anlagetaktik fehlerhaft ist.

Auch das Opfer findet hier seine Analogie. Für das Opfer kommt besonders eine Figur in Betracht, die andere Kräfte bindet. Das ist für den Anleger oftmals ein Papier, das stetig fällt und nicht auf die Beine kommen will. Wer den Mut findet, seine Verluste abzukürzen, der wird feststellen, dass auf diese Weise Kräfte frei werden und seine Position bzw. sein Portfolio langfristig an Stärke zu gewinnen in der Lage ist, auch wenn erst einmal ein Verlust eingetreten sein mag.Und wie beim Schach gibt es bei der Geldanlage die erfahrenen „Meister“ die im Kursverlauf Muster sehen, die die Masse der Anleger nicht sieht, und aus diesem Erfahrungsvorsprung einen Vorteil erzielen können. Ein Schach-„Meister“ sieht Stellungsmuster und vermag diese korrekt zu bewerten. Mit dieser Erfahrung kommt man nicht auf die Welt; aber man kann sie sich beim Schach durch das Spielen von Partien bzw. bei der Geldanlage durch Anlagepraxis aneignen.

Wieder anderes Thema: Die Agenda 2010 hat demnächst Geburtstag. Altbundeskanzler Gerhard Schröder hat aus diesem Anlass in der vergangenen Woche in der Alten Oper in Frankfurt eine Rede gehalten. Dabei ging es zwangsläufig auch um das Thema Eurokrise. Ich finde, er hat dabei einige sehr wesentliche und grundlegend richtigen Dinge herausgestellt:

  • Die Agenda 2010 war richtig. Sie trug maßgeblich dazu bei, die in Deutschland nach der Wiedervereinigung sehr hohe Sockelarbeitslosigkeit zu reduzieren. In ähnlicher Weise müssten die Peripherieländer ran an ihre Arbeitsmärkte. Die sind ziemlich abgeschottet. Es ist schwer, jemanden loszuwerden. So erfreulich das für diejenigen ist, die eine Stelle haben, so unerfreulich ist es für diejenigen, die keine haben. Das sind unter den jungen Leuten erschreckend viele. Da tickt eine Zeitbombe – wenn sich da nichts tut, kann das noch sehr schwerwiegende Folgen haben.
  • Die Erfolge der Agendapolitik kamen nicht sofort. Das dauerte ein paar Jahre. Reformen sind gut und richtig – solange die anderen davon betroffen sind. Ist man selber betroffen, versucht man natürlich, die Reformen zu verhindern. Auch das ist in den südeuropäischen Ländern zu beobachten.
  • Das Konjunkturprogramm 2008/2009 war richtig. In ähnlicher Weise bräuchten die Peripherieländer Wachstumsprogramme. Mit der Austeritätspolitik wird alles kaputt gespart. Deswegen hat Monti die Wahl verloren. Deswegen hat Grillo sie gewonnen. Die Ausfälle aus der privaten Nachfrage müssten durch staatliche Nachfrage kompensiert werden, Tun sie aber nicht. Man bräuchte also Strukturreformen und fiskalische Expansion. Praktiziert wird das genaue Gegenteil.
  • Zu beobachten ist, dass die Austeritätspolitik zu hart ist. Es wird in zu kurzer Zeit zu viel gespart. Das werden die Italiener, Spanier, Griechen und Portugiesen auf die Dauer nicht durchhalten.Und weil die Erfolge nicht sofort kommen, wird der innere Frieden in diesen Ländern aufs äußerste belastet werden. Man sollte diesen Ländern mehr Zeit geben, sonst wird dort die Demokratie vor die Hunde gehen. Und dies wird großes Leid verursachen.

Die kommenden Jahre werden daher entscheidende Jahre werden. Man wird sich an die Rede von Gerhard Schröder erinnern. Es liegt vieles darin. Möglicherweise die bittere Wahrheit, die Realität werden wird. Wir wissen es nicht, wir wollen es nicht hoffen.

Tokay

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Hari´s Live Tips – Archiv der Woche vom 03.03.13

Hier das Archiv der Live Tips aus der Woche vom 03.03.13

Warren Buffets jährlicher "Chairmans Letter" als CEO von Berkshire Hathaway: http://bit.ly/WtGq0L Ein "Muss" zu lesen für jeden Börseninteressierten !
03.03.13 10:45

Die Woche vor uns: http://bit.ly/WzUgi9
03.03.13 10:52

Märkte und Sektoren im Februar und Jahresvergleich: http://bit.ly/13s95Vy
03.03.13 10:55

Die Realität hinter der Fassade des chinesischen Wirtschaftswunders: http://bit.ly/YDOjKV
03.03.13 10:58

Der Sequester und seine Folgen für die USA: http://on.wsj.com/13vgS4U
03.03.13 11:02

Ich finde den Schweizer Entscheid gut: http://bit.ly/ZUsrOr Und zwar gerade WEIL ich ein Verfechter von Freiheit bin. Mir ist es schon lange ein Dorn im Auge, wie sich eine kleine Kaste angestellter! Manager ohne eigenes Kapital, die Unternehmen zu ihren persönlichen Königreichen umbaut. Und die wahren Eigner, die Aktionäre, werden am Katzentisch abgefrühstückt. Auch im DAX fallen mir da ein paar Kandidaten zum Thema ein.
04.03.13 08:02

Wacker Chemie (WKN WCH888) wechselt endlich mal in den Korrekturmodus. Wer noch aufspringen will, bekommt nun vielleicht noch eine Chance. Eine sinnvolle Unterstützungszone dürfte im Bereich 60-62€ liegen.
04.03.13 09:50

Veolia (WKN 501451) schreibt nicht nur wieder schwarze Zahlen, sondern arbeitet seit November 2012 an einem mustergültigen Aufwärtstrend im Chart.
04.03.13 11:32

Hecla kauft Aurizon Mines in Kanada: http://reut.rs/YPm52d Wie immer mag die Börse solche Übernahmen zunächst nicht. Ich finde den Deal hier aber nicht unlogisch. Besser als Geld in Projekten in Mali zu versenken allemal.
04.03.13 14:42

Unglaublich. Erinnern Sie sich an diesen differenzierten FuW Artikel zu China, den ich am Sonntag in den Live-Tips hatte ? http://bit.ly/YDOjKV Ich bekomme heute Nacht Informationen von einem in China arbeitenden Leser dieses Blogs, dass www.mr-market.de seit Sonntag gesperrt und nicht mehr aufrufbar sei. Ich kann das natürlich nicht verifizieren, insofern noch Vorsicht. Wenn es aber stimmen sollte, zeigt es den Irrsinn der Zensur, denn der Artikel ist differenziert und seriös und eigentlich sogar auf der offiziellen Linie (= mehr Binnenkonsum). Wer nötig hat das zu zensieren, zeigt damit nur, wie wackelig er dasteht. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man ja lachen.
05.03.13 02:20

Beiersdorf liefert excellente Zahlen und vorbörslich ist der Kurs trotzdem fast 3% im Minus. So ist das halt mit überzogenen Erwartungen des Marktes.
05.03.13 08:38

Wow, bei Beiersdorf will es aber jemand wissen. Von -3% beim Handelsstart auf +4,8% zwei Stunden später. 7% Intraday bei einem konservativen DAX-Wert, das ist aussergewöhnlich ! Sobald diese Bewegung in den kommenden Tagen ausgelaufen ist, mache ich meine langfristigen Shorts scharf. 😉
05.03.13 11:18

LED Marktführer Cree (WKN 891466) erhöht die Guidance und springt sofort um 10% hoch.
05.03.13 15:36

Um 16:00 Uhr kommen die ISM Dienstleistungs Daten in den US. Wenn das gut geht, haben wir heute die Chance auf einen bullischen Trendtag. Eine grosse FED Buy Operation tut ihr übriges.
05.03.13 15:40

iRobot (WKN A0F5CC) bekommt auch wieder Aufträge aus dem Pentagon: http://bit.ly/XL8Lua Mr. Market mag es und schickt IRBT um über 4% nach oben.
05.03.13 16:06

Das 3D Systems heute nach dem Gapfill vom 25.02. dreht. Und vor allem wie die Aktie in Form eines "rounded Top" dreht, sollte alle Long Positionierten vorsichtig machen. Ich habe meine Gewinne aus dem Kauf vom 25.02. heute kurz nach Handelsstart realisiert und bin wieder an der Seitenlinie.
05.03.13 16:20

Man soll es ja wirklich nicht beschreien, aber die Price-Action bei Gold beginnt mir zu gefallen. Die Bären scheinen nicht mehr in der Lage den Preis nach unten zu drücken, obwohl an den Märkten "Risk-On" Modus herrscht. Im Moment haben wir eine Art "Stalemate" zwischen Bullen und Bären, aber wenn sich das nach oben auflösen sollte, dürfte es zu einem deutlichen Short-Squeeze kommen.
06.03.13 16:50

Ganz typisch wäre jetzt übrigens, wenn der Markt (bevor er endgültig zu Höchstständen läuft) nun noch einmal einen kleinen "Erschrecker" produziert und das Ausbruchsniveau bei 1525 im S&P500 testet. Nur um ein paar heraus zu schütteln, man soll sich halt nie zu sicher fühlen. 😉 Das wir die Höchststände nun bald sehen, ist aber ziemlich wahrscheinlich.
06.03.13 17:02

Und noch etwas sollten Sie im Auge haben: Wenn der DAX neue historische Höchststände produziert, wird das eine deartige mediale Welle erzeugen, dass auch Onkel, Oma und Opa darauf aufmerksam werden. Und dadurch strömt erst einmal weiteres Geld an die Börsen. Auch die institutionellen Anleger spüren ihre Unterperformance dann schmerzhaft und haben Rechtfertigungsdruck. So ein Bulle stirbt deswegen auch nicht so schnell, die Hausse nährt die Hausse !
06.03.13 17:15

Hewlett-Packard (WKN 851301, HPQ) heute erneut 3% Plus. Das Baby nimmt nun richtig Fahrt auf !
06.03.13 17:20

Mein gestrige Warnung bei 3D Systems (WKN 888346, DDD) war wohl prophetisch. Zu eindeutig war dieser "Rounded Top". Heute über 5% Minus. Alle Augen sollten nun auf dem Tief vom 25.02. bei 30,28USD liegen. Wenn DDD vorher dreht, ist das eine bullische Bestätigung der Wende und DANN ist der ideale Punkt um Long DDD zu gehen. Wenn das Tief fällt, sind auch 25-27USD denkbar. Ich rechne eher damit, dass das Tief hält und bereite meinen Wiedereinstieg vor. Aber abwarten .....
06.03.13 17:20

Die Bewegung bis 12€ bei Klöckner riecht nach einem "Exhaustion-Top". Nach den Regel des Gummibandes, sollte der Kurs jetzt noch mal Richtung 10€ schnappen und durchaus auch darunter schauen. Das wäre dann für mich das Signal zum Wiedereinstieg.
07.03.13 10:15

Schön heute zu sehen, wie Draghi den Euro hoch geredet hat. Schauen Sie mal die Euro-Währungspaare EURUSD, EURJPY, EURGBP usw an und vergleichen Sie mit dem Ablauf der Pressekonferenz.
07.03.13 17:02

Die Price-Action bei Wacker Chemie ist nicht so, dass die 63,16€ von Montag schon der Tiefpunkt der Korrektur waren. Eher sieht die kleine Aufwärtsbewegung wie eine Bärenflagge aus, der ein weitere Schub nach unten folgt. Die Strategie erst in der Zone 60-62€ eine neue Position einzugehen, bleibt bestehen. Bei ca. 59,5€ liegt das 38er Fibonacci Retracement der Aufwärtsbewegung seit November. Das scheint ein sinnvolles Ziel für die Korrektur.
07.03.13 17:20

SAP legt gerade einen klassischen Ausbruch aus einem (seit Dezember) zulaufenden Dreieck hin. Unser "Jacky" hat es am Dienstag schon erkannt und im Forum kommuniziert. Gratulation, guter Call !
07.03.13 17:30

Achtung, es gibt gerade massive Probleme mit der WordPress Installation. Ich bin auf Fehlersuche während draussen die Sonne lacht. 🙁 Wenn die Seite temporär einen 500er Internal Server Error produziert, nicht wundern. Ich bin dran.
08.03.13 11:00

Cromme gibt auf: http://bit.ly/14BAKj1 Wer hier schon länger mitliest, weiss wie sehr mich das befriedigt. Gut so, Verantwortung kann man nicht abschieben.
08.03.13 13:05

Wir haben die erwartet ausgezeichneten Arbeitsmarktdaten und den erwarteten Druck auf den Goldpreis. Wenn Gold das nun übersteht, ohne Richtung 1525 gedrückt zu werden, könnte sich in den nächsten Tagen eine starke Bewegung nach oben anschliessen.
08.03.13 15:02

Info: Ich werde kommenden Donnerstag nicht im Blog aktiv sein, weil ich den ganzen Tag in Frankfurt auf dieser Podiumsdiskussion bin: http://bit.ly/13KU6GG Teilnehmer sind die Presseverantwortlichen diverser Banken und Versicherungen
08.03.13 15:40

Schauen Sie mal, was der IBEX35 macht und wie das Tageschart oder 8-Stundenchart aussieht. 🙂
08.03.13 15:56

Gold jetzt schon wieder bei 1580 USD ! Das sieht nun zunehmend gut aus. Das auch die excellenten Arbeitsmarktdaten nicht mehr dauerhaft drücken konnten, spricht dafür, dass die Kraft der Bären erlahmt und die Bullen das Ruder übernehmen.
08.03.13 16:25

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Marktupdate DAX und S&P500 – DAX 8000 – 08.03.13

Heute habe ich am Vormittag nur ein sehr kurzes Marktupdate zu DAX und S&P500 für Sie, denn draussen scheint die Sonne, bevor ab nächste Woche der Winter zurück kommt. Und das will ich ausnutzen.

Die Indizes DAX und S&P500 befinden sich im scheinbar unaufhaltsamen Schub zu den historischen Höchstständen, wie ja der S&P500 schon vor drei Tagen mit seiner -> inversen SKS <- klar induzierte. Man kann nun auch mit guter Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der Markt diese Höchststände nun sehen will. Vor wenigen Minuten hat der DAX die 8000er Marke auch schon touchiert.

Bedenken Sie auch, dass diese Höchststände eher neues Geld in den Markt ziehen dürften, da die mediale Welle dann sicher jedermann erreicht. Insofern nährt die Hausse die Hausse und es ist ein Fehler, sich dieser Stampede der Bullen entgegen zu stellen, ohne das es dafür harte und klare Indikatoren gibt. Und diese Indikatoren sind derzeit nicht vorhanden. Bedenken Sie bitte auch, eine Topbildung am Ende einer langen bullischen Bewegung ist typischerweise ein langer Prozess und geschieht nicht einfach so mit einem Fingerschnippen an einem Tag. Insofern gibt es keinen Grund zur Hektik, wenn sich ein Top entwickelt, wird es dafür Anzeichen geben.

Alleine ein überraschendes exogenes Event wie ein Atomkrieg rund um Nordkorea oder eine völlig überraschende Kehrwendung der Notenbanken kann mit einem Schlag zu einem schnellen Zusammenbruch so eines starken Marktes führen. Das ist natürlich jederzeit möglich und das theoretische Restrisiko, dem wir alle ausgesetzt sind. Da wir aber die Zukunft nicht kennen, macht es auch keinen Sinn über solche Szenarien zu spekulieren oder gar sein Handeln danach auszurichten. Mit dem Restrisiko müssen wir einfach leben.

Ansonsten gilt einfach das alte Bonmot, dass wir ganz opportunistisch auf der Party tanzen sollten, solange sie dauert. Und im Gegensatz zu Otto Normalanleger, der dann versonnen ob seines vermeintlichen Glücks seine Tanzrunden drehen wird und die Welt nicht mehr wahrnimmt, werden wir aber während des Tanzes ganz genau auf die Musik-Kapelle mit den Herren Bernanke und Draghi und Co. schauen, damit wir als erste von der Tanzfläche runter sind, wenn die Musik aufhört.

Viel mehr ist im Moment eigentlich nicht zu sagen, ausser das heute um 14.30 Uhr wieder die bekannten und berüchtigten Arbeitsmarktdaten in den US kommen und für Volatilität sorgen werden.

Ein typischer Ablauf an so einem Tag wäre, dass wir die frühe Stärke in Europa (und damit die 8000 im DAX) zunächst bis zu den Arbeitsmarktdaten wieder leicht abgeben. Mit den Daten wird der Markt dann ausschlagen und es spricht viel dafür, dass wir - wenn eine sehr negative Überraschung ausbleibt - danach den richtigen Schub an der Wallstreet sehen, der den S&P500 bis über 1565 hebt. Ganz typisch ist nach den Arbeitsmarktdaten auch, dass die Bären im Goldsektor einen erneuten Versuch machen, den Goldkurs nach unten zu drücken. Wie der Markt darauf reagiert, wird uns zeigen, ob die Bären noch genügend Kraft haben oder ob die Wende bei Gold nun endgültig da ist. Wenn es den Bären ab 14.30 Uhr nicht mehr gelingt den Goldkurs zu drücken, können wir mit guter Wahrscheinlichkeit eine scharfe Bewegung nach oben in den nächsten Tagen erwarten.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gute Entscheidungen. Geniessen Sie das Röhren der Bullen und geniessen Sie die Sonne !

Ihr Hari

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Gold und Goldminen (ETF GDX) – Phönix aus der Asche ? – 07.03.13

Oh je Goldminen und der GDX. Die Gurken des letzten halben Jahres !

Ja, gerade bei Gurken sollte man mal schauen, ob sie dann nicht doch zur Ernte reif sind. 😉 Denn es gibt zwei Arten von schlecht laufenden Aktien oder Sektoren:

Die einen sind die, denen das Geschäftsmodell wegbricht. So wie zuletzt dem Solarsektor in Deutschland. Bei diesen Aktien gilt einfach nur "Finger weg". Gegen ein fundamental kaputtes Geschäftsmodell hilft auch keine Markttechnik und keine Zyklen. Ganz anders aber bei Aktien und Sektoren, die sich in einem zyklischen Tief befinden und ansonsten aber ein dauerhaft tragfähiges Geschäftsmodell haben. So unter anderem bei den Gold- und Silberminen.

Schon vor 6 Wochen hatte ich ja in -> diesem <- Artikel mal geschaut, ob sich da die Zeit der Ernte anbahnt. Das war aber noch zu früh, die Gurken waren noch nicht richtig grün und das Dreieck wurde schmerzhaft nach unten aufgelöst.

Nun zeigt der Markt aber weitere Signale, die eine mögliche Wende indizieren. Wir haben:

  • Einen Goldpreis, den die Bären scheinbar nicht mehr so richtig nach unten bringen, obwohl im Markt "Risk On" Modus herrscht. Bei Gold besteht die Chance eines Doppelboden.
  • Zum ersten Mal seit Herbst 2012 klare "Buying on Weakness" Käufe für den GLD.
  • Ein Management der Goldminen, das nun den Hebel zu mehr Profitabilität statt maximalem Output umgelegt hat und rigoros unprofitable Projekte zusammen streicht. Und damit in den kommenden Jahren die Profitabilität und Kostenstruktur deutlich verbessern wird, bei gleichzeitiger Verknappung des Angebotes.
  • Gestern den grössten Hub im GDX seit Oktober 2012 - und niemand nimmt davon Notiz !
  • Einen Hub im GDX, ohne dass sich der Goldpreis relevant bewegte.
  • Zuletzt deutlich höheres Volumen im GDX an den starken Tagen als umgekehrt.
  • Ein extrem negatives Sentiment, unter anderem sichtbar in einem Blees Rating (abgleitet aus dem COT Report) von 100.
  • Eine Minen/Gold Ratio auf historisch niedrigen Extremen !

Und von all dem will nun niemand mehr so richtig Notiz nehmen. Zu oft und schmerzhaft wurde reine Hoffnung in den letzten Monaten enttäuscht. Dieses Verhalten ist ganz typisch und in der menschlichen Psychologie begründet. Wenn ein Sektor so viel Schmerzen verursacht hat, dass es keiner mehr aushalten kann, beginnen sich die Menschen abzuwenden und nicht mehr hinzuschauen. Und bemerken dann nicht mehr, wenn die Wende doch einsetzt. Ein Rally stirbt in der Euphorie, sie beginnt aber in der Ignoranz und Ablehnung !

Schauen wir doch mal auf das grosse Bild, den GDX im Wochenchart seit 2008:

GDX Wochenchart 07.03.13

  • Sie sehen die gigantische Top-Formation in Form eines "rounded Top".
  • Sie sehen die gigantische Schulter-Mehrfachkopf-Schulter Formation mit einer Nackenlinie die nun durchschlagen wurde und ein Kursziel bei den historischen Tiefstständen bei 20 USD von 2008 impliziert.
  • Sie sehen auch den perfekten Doppelboden von letztem Sommer, der ein wunscherschönes Umkehr-W produzierte und die Vermutung einer Bullenflagge im Herbst 2012 sehr wahrscheinlich machte, was dann ja übel negiert wurde.
  • Sie sehen aber auch, dass wir nun extrem nach unten überdehnt sind und so überverkauft, wie zuletzt 2008 !
  • Sie sehen, dass wir nun auf dem Niveau der Nackenlinie der Umkehrformation von 2008 notieren.
  • Und sie sehen, dass wir die Nackenlinie der gigantischen SKS zwar durchschlagen haben, aber noch nicht so weit entfernt sind, dass ein Fehlsignal unmöglich wäre. Im Gegenteil, aus der grösseren Perspektive ist das gerade der perfekte Punkt, um den Big Money einen Titel gerne unter wesentliche Marken treibt um alle Stops abzufischen und dann sehr böse zu drehen.

Was ist also nun richtig ? Fundamental hatte ich schon im letzten Artikel darauf hingewiesen, dass die im Moment überall wiederholte Geschichte von den immer weiter überproportional steigenden Förderkosten der Minen Unfug ist, weil viel zu statisch gedacht. Ich zitiere:

--> "Dort wird mit zweidimensionaler Primitiv-Logik einfach die Vergangenheit in die Zukunft fortgeschrieben. Nicht verstanden wird, dass die Förderkosten vor allem deshalb im Schnitt stiegen, weil die Minen immer mehr Projekte um jeden Preis eröffneten, auch eher unprofitable mit geringem Goldgehalt oder schwierigen geologischen Verhältnissen. Die Förderkosten der bestehenden Minen steigen zwar auch, aber lange nicht in dem Umfang wie das dargestellt wird. Der Mix über alle Projekte hinweg ist aber stark gestiegen, weil eben immer mehr unprofitable Projekte begonnen wurden.

Das ist das typische Verhalten eines zyklischen Sektors im Schweinezyklus und hat seinen Höhepunkt schon überschritten. CEOs wurden entlassen, Projekte wurden und werden eingemottet. Die Minen schwenken von einem Fokus auf Output um jeden Preis, hin zu einem Fokus auf Profitabilität. Und das wird zwei wichtige Dinge bewirken:

Erstens werden damit die Förderkosten wieder sinken oder sich zumindest normalisieren, weil der Mix der Projekte wieder stimmt. Zweitens wird aber damit der Output an Gold sinken. Und das bewirkt eine Verknappung beim Edelmetall. Die Folge davon ist ein höherer Goldpreis und davon die Folge sind weit höhere Gewinne bei den Minen. Dieser Mechnismus ist auch wieder typisch für den Schweinezyklus, nur dieses mal in die aufsteigende Richtung." <-- Fundamental spricht also viel dafür, dass eine Wende nahe ist. Schauen wir daher nun mal auf das kürzerfristige Stundenchart des GDX seit Jahresanfang, vielleicht macht uns das ja klüger: GDX Stundechart 07.03.13

Sie sehen, dass wir gestern den grössten Hub des betrachteten Zeitraumes hatten. Genau genommen war es sogar der grösste Hub seit Oktober 2012. Viel wichtiger ist aber zu sehen, wie sich der Charakter des Marktes geändert hat. Die grossen Volumina kommen nun an den Tagen, an denen der GDX steigt. Das ist klares Signal für Distribution und typisches Anzeichen einer bevorstehenden Wende.

Alles in allem genügend rational vernünftige Argument, um da nun ganz genau hinzuschauen.

Steige ich nun sofort wieder voll in den Sektor ein ? Nein bestimmt nicht und das ist auch nicht zu raten. Eine Trendwende ist noch nicht vollzogen und ich habe hier oft genug gepredigt, dass man nicht gegen einen Trend spekulieren sollte, sondern abwarten, bis er wirklich gedreht hat. Auch Gold und der GDX können durchaus erneut die Signale für eine Wende missachten und erneut nach unten wegbrechen. Ein Trend ist mächtig und der Abwärtstrend ist voll intakt. Und die durchbrochene Nackenlinie indiziert eine relevante Wahrscheinlichkeit dafür, dass es nun massiv weiter nach unten geht und wir die Ziel-Zone der SKS um 20USD herum noch erreichen.

Im übrigen habe ich ja oft genug gesagt, wie wichtig eine Bestätigung ist. Der gestrige Tag ist vielversprechend. Aber erst wenn sich heute erneut ein starker, positiver Tag im GDX anschliesst, kann man beginnen einen "Change of Character" im Sektor zu konstantieren.

Mit diesem Artikel will ich Sie aber aufmerksam machen. Wenden Sie den Blick nicht ab, sondern beobachten Sie nun genau. Denn wenn dieses Baby tatsächlich nach oben dreht, dann können wir uns auf ein Feuerwerk gefasst machen. Phönix aus der Asche eben. Und wenn Sie nun genau hinschauen, haben Sie dann die Chance mit dem Phönix mitzufliegen, bevor die bekannten Magazine dann auch wieder dafür trommeln und ein gutes Stück des Kuchens schon verfrühstückt wurde.

Ein gewichtiger Indikator den ich ernst nehme wird sein, wenn der GDX die Nackenlinie der riesigen SKS wieder von unten durchschlagen sollte. Dann dürfte das "Abfisch-Szenario" für jedermann sichtbar werden und sich eine dynamische Bewegung nach oben anschliessen.

Aufmerksamkeit und Wachsamkeit ist nun in meinen Augen angesagt. Für Handlungen ist es (noch) zu früh.

Ich wünsche Ihnen gute Entscheidungen.

Ihr Hari

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Salzgitter (WKN 620200) – Man beachte die Trendlinie ! – 06.03.13

Der DAX macht sich auf, die 8000er Marke und historische Höchststände zu erreichen. Wer gestern früh -> diesen <- Artikel zur eindeutigen inversen Schulter-Kopf-Schulter Formation im Leitindex S&P500 gelesen hat, dürfte nicht überrascht sein und in den letzten 24 Stunden schöne Gewinne gemacht haben.

Heute möchte ich Ihnen daher mit Salzgitter, eine Aktie im Tageschart mit eindeutiger Trendlinie zeigen. Trendlinien definieren, ob es weiter aufwärts geht oder ob man besser auf die Seitenlinie treten sollte.

Von Anfängern und Dogmatikern hört man oft die Argumentation, dass sei ja wie alle Chartmuster sowieso Unsinn - sozusagen Gesichter in den Wolken. Das Witzige ist, wer so argumentiert hat oberflächlich sogar Recht. Und zeigt damit gleichzeitig, dass ihm völlig die Tiefe des Verständnisses dafür fehlt, wie das selbstbezügliche, reflektive, in sich schwingende System des Marktes funktioniert. Denn der Markt ist nichts weiter, als die Summe der Erwartungen aller Marktteilnehmer. Und diese werden reflektiv durch sich selber beeinflusst. Man könnte also auch sagen, wir schmoren alle in unserem eigenen Saft. 😉

Oberflächlich ist es also richtig: es wäre eine Fehleinschätzung zu glauben, die Kurse würden sich für Trendlinien interessieren. Tun sie eben nicht. Diese Linien verdeutlichen uns aber die inneren Strukturen des Marktes von Angebot und Nachfrage. Denn eine überwiegende Nachfrage führt zwangsläufig zu diesen typischen Schwingungsmustern mit steigender Tendenz der Tiefs. Und da wir Menschen permanent nach Mustern suchen und unser Handeln an Mustern orientieren, bekommen diese Linien darüber hinaus reale Bedeutung als Rückkopplung unseres massenpsychologischen Handelns im Markt.

Diese Mustersuche findet permanent in unserem Leben statt und ist in unseren Genen begründet, denn genau so funktioniert unser Gehirn. Deshalb können wir Gesichter in Millisekunden wieder erkennen und scheitern gleichzeitig kläglich daran, geringe (aber bedeutende) Unterschiede in Gesichtern schnell wahrnehmen zu können. Unser Gehirn arbeitet mit einem ganz groben Raster, dass uns im täglichen Leben schnelle Entscheidungen ermöglicht, gleichzeitig aber die permanente Gefahr beinhaltet, wichtige Dinge zu übersehen, nur weil sie eher unscheinbar sind. Deshalb sehen wir Gesichter in den Wolken wo keine sind und können (als Mitteleuropäer) aber Asiaten kaum auseinander halten.

Das in der jüngsten Vergangenheit nun auch mehr und mehr Algos im Markt sind, die gezielt darauf programmiert wurden solche Trendfolgemuster zu traden, verstärkt die Muster nur und erhöht die Festigkeit der Strukturen. Durch die Algos werden Trends zunehmend länger und stabiler und zwar nach oben wie nach unten.

Da der Markt die Summe der Erwartungen aller Marktteilnehmer ist, schafft er sich halt seine eigene Wirklichkeit. Und beeinflusst mit dieser Wirklichkeit wiederum die realen Handlungen von CEOs und Politik um die Welt, die wiederum aus den Botschaften des Marktes Handlungen ableiten. Zumal der Markt ja in Form von Preisen für Rohstoffe, Immobilien, Devisenkorrelationen usw. auch ganz harte Fakten schafft, an denen man nicht vorbei kommt und an denen man sein Handeln ausrichten muss. Die Frage wer hier Hund und Herrchen ist, sei also erlaubt. 😉

Für neue Leser des Blogs sei noch erwähnt, dass man solche Trendlinien nie "exakt" auf die Kommastelle nehmen darf, dafür sind die Varianzen bei der Zeichnung zu gross. Sie versinnbildlichen aber eindrucksvoll die Entscheidungszonen über die Fortsetzung eines bullischen Trends versus einen Bruchs desselben. Zonen - keine exakten Zahlen. Und wir wissen ja wie mächtig Trends sind und wie gut man damit fährt, diesen einfach zu folgen. Auf diese Muster zu setzen, beschert uns eine höhere Eintrittswahrscheinlichkeit, als wild zu raten. Und mehr als gute Wahrscheinlichkeiten werden wir am Markt nie haben, Sicherheit ist eine Illusion.

Nach dieser Vorrede schauen wir nun auf Salzgitter (WKN 620200) - Trendfortsetzung oder Bärenflagge, die Trendlinie sagt es uns:

Salzgitter Trend 06.03.13

Vergessen Sie also nie die Regel: "The trend is your friend" ... "until it ends". Solange Salzgitter oberhalb dieser Linie (Zone) läuft, haben die Bullen die besseren Wahrscheinlichkeiten auf ihrer Seite.

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Leitindex S&P500 nimmt die historischen Höchststände ins Visier – 05.03.13

Im frühen Handel in Europa merken Sie schon, wie die Indizes wie S&P500 und DAX heute scheinbar mit Macht nach oben drehen. Auslöser dürfte die absehbare Auflösung diverser Sorgen sein.

Erinnern Sie sich bitte daran, dass Mr. Market nichts so sehr hasst wie Unsicherheit. Deshalb kehrt nach dem ersten Schreck nun auch vorerst Ruhe an den südeuropäischen Aktienmärkten ein und die Indizes nehmen ihre alte Aufwärtstendenz wieder auf. Deshalb kehrt nach dem Vollzug des Sequesters auch in den USA nun wieder Ruhe ein, denn die Furcht war grösser, als die unmittelbar spürbaren Auswirkungen. Und auch Signale, dass eine -> Entspannung im Haushaltsstreit <- kurz bevor steht, tragen zu der guten Stimmung bei. Damit gibt es im Moment kurzfristig keine grosse Hürde mehr im Fokus der Wallstreet, die einer Fortsetzung der Rally im Wege stehen könnte.

Die alte Regel "buy the rumor, sell the news" hat halt universelle Gültigkeit. Und da sich diese Regel auf positive Nachrichten bezieht, funktioniert Mr. Market bei erwartet schlechten Nachrichten bzw Sorgen genau umgekehrt: "sell the rumor, buy the news".

Auch technisch hat der Rücksetzer rund um Berlusconi und Sequester das Sentiment bereinigt und eine bullische Übertreibung beseitigt. Damit ist der Boden bereitet, damit die Indizes den lange erwarteten Run auf historische Höchststände doch noch dieses Frühjahr in Angriff nehmen können.

Und zu allem Überfluss generiert der Leitindex S&P500 gerade eine beeindruckende, bullische, inverse Schulter-Kopf-Schulter Formation im Stundenchart, die ein rechnerisches Ziel von 1565-1575 generiert. Sehen Sie selbst im Stundenchart:

S&P500 iSKS 05.03.13

Sie sehen die überdeutliche inverse Schulter-Kopf-Schulter Formation, die kurz vor der Aktivierung steht (in den Futures ist es aktuell schon geschehen). Eine so deutliche inverse SKS macht es sehr wahrscheinlich, dass diese von den Algos getradet wird, was wiederum das Eintreffen des rechnerischen Ziels wahrscheinlich macht.

Das einzige Fragezeichen dieser Formation ist im Moment, wo die Nackenlinie sinnvoll zu ziehen ist. Die 1525 eignen sich dafür ebenso wie die 1530. Daraus ergeben sich dann die rechnerischen Kursziele von ca. 1565-1575 im S&P500.

Und jetzt raten Sie mal, was auch um die 1570 herum liegt .... genau, die historischen Jahreshöchststände vom 08.10.2007 bei 1576. Da sag doch noch mal jemand, der Markt hätte keinen Sinn für die Schönheit von Zahlen 😉

Diese inverse SKS nimmt also exakt die historischen Höchststände ins Visier. Ehrlich gesagt wäre ich schon fast erstaunt, wenn sich die Algos diese Gelegenheit nehmen lassen !

Das diese Entwicklung auch für den DAX die 8000 in Reichweite bringt, dürfte offensichtlich sein.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg !

Ihr Hari

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Zehn interessante Setups zum Monatsbeginn – 04.03.13

Heute, vor Start des Handels an der Wallstreet, möchte ich mal einen ungewöhnlichen Artikel zu interessanten Setups "wagen".

Keine Marktanalyse, keine Chartsicht auf einzelne Aktien, keine Betrachtungen zu finanzpolitischen Themen.

Nein, ich möchte einfach Ideen generieren. Ich liefere Ihnen eine kleine Auswahl von zehn aktuellen Setups, die ich im Moment interessant finde. Und zwar ohne grosse Erklärung.

Viele dieser Setups wurden hier schon in Live-Tips oder im Forum erwähnt, für aufmerksame Leser sollten also keine all zu grossen Überraschungen dabei sein. Aber so gebündelt haben Sie derartige Ideen sicher noch nicht an einem Platz gehabt.

Und für neue Leser des Blogs sei noch der Disclaimer erlaubt: Nicht alle der Setups werden sich im positiven Sinne entwickeln. Darum geht es aber auch gar nicht, denn die Setups sind keine Prognosen. Es sind einfach Situationen, die in meinen Augen aktuell ein positives Chance-Risiko-Verhältnis beinhalten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger !

Keines dieser Setups sollte man ohne entsprechende Absicherung eingehen, denn niemand hat eine Glaskugel, auch ich nicht ! Und wenn sich 60% dieser Ideen in der erwarteten Richtung entwickeln, wäre das schon ein sehr positives Ergebnis ! Wenn Sie es dann noch schaffen, bei den 60% die Gewinne laufen zu lassen und bei den 40% die Verluste konsequent zu begrenzen, dürften sich in Summe schöne Gewinne einstellen. Dieses Risikomanagement und die Disziplin bei der Umsetzung der Strategie sind das Erfolgs-Geheimnis beim Trading. Die Zukunft erraten zu wollen ist dagegen sinnlos und bindet nur unnötig Energie.

So - und nach der Vorrede geht es nun los:

(1)
Long Euro, Short Yen und britisches Pfund. Also Long EURJPY, EURGBP. Das monetary Easing (Gelddrucken) der Notenbanken in Japan und GB ist wesentlich aggressiver, als das der EZB. Und eine Änderung dieser Divergenz ist nicht absehbar. Verbunden mit strukturellen Problemen in GB und Japan und einem Staat der defacto "Pleite" ist wenn die Notenbank nicht druckt, birgt das das Potential einer langfristigen relativen Schwächung der Währungen. Gleichzeitig ist der Euro durch die Wahl in Italien erfreulich zurück gekommen. Langfristiger "Global-Makro" Trade.

(2)
Long Veolia (WKN 501451) - Schöner Aufwärtstrend seit November, klare Umkehrformation, Aktie nimmt Momentum auf. Turnaround Wette. Mittelfristiger Trade.

(3)
Long Hewlett-Packard (WKN 851301) - Langfristwette, kurzfristig Korrektur denkbar. Aktie mit grossem Potential bei Zerschlagung des Konglomerats. Auch potentielle 3D Phantasie, im Druckerbereich ist HP nach wie vor eine Macht und eine Übernahme eines 3D Druck Spezialisten würde massive Skaleneffekte frei setzen.

(4)
Long Intel (WKN 855681) - Langfristwette, Aktie auf "Value"-Niveau. Jede Menge gedämpfte Erwartungen eingepreist. Wenig Downside.

(5)
Short - Beiersdorf (WKN 520000) - Berechtigte positive Erwartungen scheinen weitgehend eingepreist. Aktie scheint zu weit gelaufen. Kurzfristiges Potential nach oben noch vielleicht 10%. Unbedingt Quartalszahlen morgen am 05.03. abwarten, dann mögliche Positionierung. Die Analysten überbieten sich derzeit mit rosigen Prognosen, ein gutes Zeichen für einen Top. Ein Short wäre hier aber kein kurzfristiger Trade, sondern eine langfristige Wette. Als kurzfristiger Trade völlig ungeeignet ! Interessant scheint auch eine gegenläufige Wettte: Long Henkel, Short Beiersdorf in identischem Volumen. Also eine Wette auf eine Überperformance von Henkel gegenüber Beiersdorf.

(6)
Noch eine gegenläufige Wette im Sinne eines "Straddles" : Short Siemens (WKN 723610) und Long ABB oder GE ! Siemens hat strukturelle Probleme und einen scheinbar -> überforderten CEO <- Und einen dominierenden AR Vorsitzenden, der sich schon bei ThyssenKrupp derzeit nicht mit -> "Ruhm bekleckert" <- und dort genügend Probleme hat. ABB und GE sind dagegen deutlich besser in Fahrt und sollten gegenüber Siemens weiter Boden gut machen.

(7)
Long Indonesien (ETF WKN DBX0EU). Momentum-Trade auf Basis des aktuellen Ausbruchs. Auch andere "Tigerstaaten" wie Malaysia sehen aktuell interessant aus.

(8)
Long Wacker Chemie (WCH888). Die Wende bei Polysilizium scheint keine Eintagesfliege zu sein. Abgesehen davon bietet Wacker ein stabiles Geschäftsmodell. Die aktuelle Schwäche ist überfällig und bietet vielleicht eine schöne Einstiegsgelegenheit. In der Zone 60-62€ erste Teil-Position aufbauen. Bei weiter gehender Schwäche Position erweitern und bis zur Zielgrösse ausbauen. Stop unter dem Tief 31.01.13.

(9)
Long Gold in USD XAUUSD. Sehr kurzfristiger Trade, Wette auf bullischen Doppelboden 21.02.13 und 01.03.13. Stop entsprechend sehr eng unter dem Tief vom 21.02.13 Ausgang völlig unklar - 50/50 - aber Potential nach oben weit höher als Risiko zum Stop. Für längerfristige Wetten unbedingt beachten, dass das Tief vom 16.05.12 bestimmt temporär unterschritten wird, falls der XAUUSD Kurs noch einmal in diese Nähe kommen sollte. Die Massen an Stops unter diesem Tief werden sich die Algos nicht entgehen lassen. Lassen Sie sich dort nicht abfischen !

(10)
Long Biotech. Langfrist Trade. Entweder über die US ETFs IBB und XBI oder über einzelne Titel in Europa wie Qiagen (WKN 901626). IBB ist mit Momentum zu neuen Hochs ausgebrochen. Hier etabliert sich möglicherweise ein neuer Bullenmarkt mit langfristigem Potential für viele, viele Jahre !

Ich wünsche viel Erfolg !

Ihr Hari

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Italien-MIB40: Nach der Wahl ist vor der Entscheidung

Italien-MIB40: Nach der Wahl ist vor der Entscheidung - ein Gastkommentar von Tokay

Der italienische Aktienmarkt steht in diesen Tagen am Scheideweg. Zu diesem Urteil kommt man, wenn man sich die Kursentwicklung der letzten Wochen genau ansieht. In Italien wurde vergangenen Sonntag und Montag ein neues Parlament gewählt. Das nicht allzu erfreuliche Ergebnis wurde offenbar von den Marktakteuren erahnt, denn schon Wochen vor der Wahl begann der MIB40 nach unten zu drehen. Mit Berlusconi und Grillo bekamen zwei Politiker, soeben vom Kanzlerkandidaten Steinbrück als „Clowns“ tituliert, über die Hälfte der Wählerstimmen. Auch wenn das Ergebnis negativ zu werten ist, so herrscht doch Klarheit. Der wirtschaftskonservativ orientierte Teil der Wählerschaft hat mit Reformpolitik nur wenig im Sinn, ebenfalls in sehr engen Grenzen die linksliberal-sozialdemokratisch-sozialistischen Wähler und ebenso wenig die „Grillini“, die wohl vor allem jüngere und frustrierte Wähler repräsentieren und sich antieuropäisch geben. Es zeigte sich, dass Mario Monti sein vor allem im Ausland hohes Ansehen nicht in einen Wahlerfolg umsetzen konnte.

Zurück zum Aktienmarkt. In der nachfolgenden Grafik sehen wir die Entwicklung des MIB40 seit Oktober 2007. Die Kurse brachen besonders im Verlauf 2008 massiv ein und gingen seit Sommer 2010 in eine Seitwärtskonsolidierung über. Es zeigten sich die typischen Merkmale einer Baisse. Diese war geprägt von einem Wechselspiel zwischen Abwärts- und Aufwärtsphasen. Die Abwärtsphasen dauerten länger als die Aufwärtsphasen und sie waren immer steiler als jene. Als Resultierende der Abwärts- und der Aufwärtsphasen ergab sich also der seit Herbst 2007 andauernde Bärenmarkt..

MIB40 01.03.13

Betrachten wir nun die zweite Grafik: Es bildete sich in der Folge der finanz- und geldpolitischen Eingriffe seitens der Regierung Monti sowie der EZB im MIB40 ein Rechteck ABCD heraus: Ein heftiger Einbruch der Kurse im Frühjahr 2012 bildete die linke Wange AB dieses Rechtecks. Der langgezogene Anstieg im Jahr 2012 war nach oben durch die Linie AC und nach unten durch die Linie BD gekennzeichnet. Wie man sieht, wurden die Korrekturphasen im Verlauf der beginnenden Bodenbildung immer schwächer, die Stärkephasen immer länger. Es mehrten sich die Anzeichen, dass der Bärenmarkt zu Ende gehe.

MIB40 - 01.03.13

Gegen Ende 2012 setzte erneut eine Schwächephase ein, gekennzeichnet durch die Linie CD. Wir nähern uns in dieser Woche dem Schnittpunkt der Linien CD, der Schwächelinie, und BD, der Stärkelinie. Eine Weichenstellung steht demnächst bevor. Eine Entscheidung darüber, ob die langjährige Baissephase zu Ende geht oder sich weiter fortsetzt, wird sehr bald fallen.

Je kürzer also die Korrekturphase ausfällt, desto größer stehen die Chancen, dass eine grundlegende Trendwende ins Haus steht und die Bullen das Ruder übernehmen. Die Chancen hierfür müssen im Moment allerdings sehr zaghaft eingeschätzt werden. Dies umso mehr, als die Hoffnung auf eine berechenbare und mehrheitsfähige Politik nach den Wahlen in die Ferne gerückt sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass die maßgeblichen politischen Kräfte sich gegenseitig blockieren und damit weitere Unsicherheit erzeugen werden, sind hoch. Die einzige Hoffnung ist, dass alle diese trüben Aussichten bereits in den Kursen enthalten sind. In welche Richtung die Entscheidung fallen wird, ist also unsicher. Sicher ist aber, dass sie fallen muss.

Tokay

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Hari´s Live Tips – Archiv der Woche vom 24.02.13

Hier das Archiv der Live Tips aus der Woche vom 24.02.13

Und wieder droht die Klippe: http://bit.ly/W1TIRK
24.02.13 11:25

Trading Radar der kommenden Woche: http://bit.ly/XU5zM2
24.02.13 11:30

Die internationalen Märkte im Überblick: http://bit.ly/XU5JD2
24.02.13 11:30

Spuren im Sand: http://bit.ly/XO1eNa - - - Schöne Metapher und treffend. Ich benutze gerne die Metapher des einsamen Jägers. Er liegt auf der Lauer und beobachtet und liest die Spuren des Wilds. Und er wartet. Und wartet...... und plötzlich, wenn das Wild in Reichweite ist und der Wind gut steht, dann schlägt er zu. Damit dem Wild hinterher zu rennen, war noch kein einsamer Jäger je erfolgreich.
24.02.13 11:55

Poker um US Haushalt: http://bit.ly/VB3uHQ
24.02.13 12:01

Die Stärke der europäischen Märkte im Lichte der offenen Italien-Wahl ist beeindruckend ! Das riecht sehr danach, als ob Mr. Market schon was von Umfragen an den Wahllokalen weiss, was wir nicht wissen. Heute Nachmittag sind wir klüger.
25.02.13 09:10

Ich habe durch die administrativen Umstellungen und die daraus resultierenden Mails heute eine Zusatzlast, die mir nicht ermöglicht viele Tips zu schreiben oder einen Artikel zum Markt.
25.02.13 14:50

Faszinierend oder, wie der Frühindikator Mr. Market das Wahlergebnis in Italien antizipiert: http://bit.ly/W77Zg0
25.02.13 14:55

Wenn die breite Presse bullischen Prognosen nicht mehr traut, wie hier zu Goldminen, was schliessen wir daraus ? http://bit.ly/139vfw2
25.02.13 15:05

Mein Gott, Belusconi 29% und Grillo 19%. Zusammen 48%. http://bit.ly/V0ZQIp Da fragt man sich, warum Mr. Market feiert, dass Bersani vorne liegt. Die Sperrminorität erscheint gut möglich. Und wir sehen das Grundproblem der Demokratien: Populismus siegt und lohnt sich. Zwar behauptet jeder auf der Strasse er wolle eine ehrliche Politik, nur gewählt wird anders. 25.02.13 15:14

Vorsicht jetzt. Es kann gut sein, dass das Top des Tages erst einmal erreicht ist.
25.02.13 15:16

3D Systems ist nach Quartalszahlen und Aktiensplit *real* um 12% schwächer (erste reale Kurse Wallstreet) und nähert sich damit rapide meiner Kaufzone im (neuen) Bereich um 30 USD.
25.02.13 15:33

Wie erwartet haben wie die Hochs gegen 15 Uhr erst einmal gesehen. Ganz typisch dieses "buy the rumor - sell the news".
25.02.13 16:40

Achtung jetzt kurzfristig bei Klöckner, das Momentum lässt nach und eine kurzfristige Topbildung ist gut möglich. Mittelfristig bleibt die Aktie für mich auf Grün.
25.02.13 18:15

Politische Börse heute. Brutales Reversal im Euro, nachdem um 16 Uhr die Mumie wieder ihr Haupt erhebt. Weitere Schwäche im aktuellen Wallstreet Handel.
25.02.13 20:05

Ich möchte an dieser Stelle meiner Freude Ausdruck geben, wie viele Frauen sich mittlerweile im Forum vorgestellt haben. Ehrlich habe ich das nicht erwartet, weil Börse scheint so eine Männerdomäne zu sein. Jetzt ist mir klar, dass mein Satz mit böser Absicht auch wieder negativ im Sinne "herablassend" ausgelegt werden kann. Das Thema ist halt ein Minenfeld. 😉 Aber ich meine es ganz ehrlich, ich freue mich einfach und finde schon lange, dass Frauen viel mehr an die Börse gehören. Das Bewusstsein der eigenen Emotionen ist oft grösser als bei Männern und das ist ein Wettbewerbsvorteil.
26.02.13 13:26

Sehe im Kirkreport (siehe Links) gerade ein schönes Zitat: "Amateurs measure potential; Professionals measure risk." Ray Dalio 🙂
26.02.13 14:35

Der S&P500 scheint nicht einmal Saft für die 1500 zu haben, bei 1498 war knapp davor Schluss mit dem Bounce. Das ist nicht gut. Schauen Sie auf das Stundenchart des S&P500, das riecht nach einer Bärenflagge.
26.02.13 16:36

Gold scheint nach oben auszubrechen, derzeit 1605USD. Ein kurzer Raid der Bären wurde um 16:15 Uhr bei 1584 gedreht, dann ging es hoch.
26.02.13 16:52

Der Goldausbruch scheint sich zu bestätigen. Ganz typisch, genau zu dem Zeitpunkt pro Presse, Analysten und die externe! Kommunikation von GS auf Bärenmodus schalten, kommt Leben in die Bude. 😉
26.02.13 17:20

Schauen Sie auf das Stunden oder 10-Minutenchart bei Gold (XAUUSD) nach dem starken gestrigen Anstieg. Für mich riecht das nach Bullenflagge.
27.02.13 09:48

Ich bitte alle "alten" Mitglieder, die ich automatisch für das Forum freigeschaltet habe, auch an ihre Vorstellung zu denken. So viele "neue" haben das nun gemacht und es ist toll zu sehen, wie vielfältig und kompetent die Community ist. Es bereichert schon jetzt die Diskussion, wir haben Fachleute von Wissenschaft bis Unternehmertum und von China bis Südamerika. Und es gilt gleiches Recht für alle, ohne Vorstellung kein Zugang zum Forum ! Die automatische Freischaltung ist nur für eine Übergangszeit.
27.02.13 09:52

Salzgitter stellt schwarze Zahlen in Aussicht und steigt über 5%. Achten Sie jetzt auf die untere Trendlinie im Tageschart. Es könnte gut sein, dass das heute der Beginn der nächsten Aufwärtsphase im Trend seit Juli 2012 ist.
27.02.13 15:58

Achtung Gold - wir hatten gestern den ersten grossen Buying-on-Weakness Print im ETF GLD seit Monaten ! Mein Bauchgefühl sagt mir, der erneute Rückgang unter 1600 USD könnte eine Bärenfalle sein. Der Ablauf mit Ausbruch und erneuten Rückgang ist ganz typisch. Und wir haben ein "Blees-Rating" aus dem "COT-Report" bei 100 ! Siehe auch hier: http://bit.ly/13sj2Cz
01.03.13 06:50

Ein guter Hintergrundartikel zum US Sequester in Deutsch: http://bit.ly/13rc40v Dieses Gewürge ist einfach nur peinlich und Obama hat daran eine erhebliche Mitschuld. Zumal die US um Einsparungen sowieso nicht herum kommen. Ein grosser Präsident hätte so etwas dank seiner Autorität schon lange in den Griff bekommen.
01.03.13 08:50

Ich vermute ThyssenKrupp wird verkaufen und am Ende zu jedem Preis - Hauptsache weg: http://on.wsj.com/Z45lnz Und das Timing wird wieder genau so bescheiden sein, wie beim Bau der Stahlwerke. Die 5 Bieter wissen schon warum sie bieten. Der Tiefpunkt im Stahlzyklus ist in Reichweite. Werte für die Aktionäre zu generieren, sieht auf jeden Fall anders aus.
01.03.13 08:58

Thema Raumfahrt, Sie sehen wie durch private Initiative da nun richtig Druck auf die trägen staatlichen Institutionen kommt: http://on.wsj.com/12fw9aL Da tut sich unter der Decke der grossen Schlagzeilen eine Menge.
01.03.13 09:05

Ich erinnere an den gestrigen Artikel zum S&P500 und die Tatsache, dass wir das Hoch vom Montag gestern so gerade *nicht* erreicht haben. Konsequenterweise ging es zum Handelsschluss steil nach unten.
01.03.13 09:28

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