Hari´s Märkte am Abend – 06.02.12 – Deutsche Börse, K+S, Itron

20 Uhr. Heute mache ich es kurz. Denn Mr. Market macht einfach da weiter, wo er letzte Woche aufgehört hat.

Der Markt will einfach nicht nachgeben, auch wenn es in einzelnen Titeln heute durchaus Korrekturen von 1-2% gab. Der DAX hat dabei aber noch nicht einmal die 6700er Marke erreicht.

Selbst die endlose Geschichte um Griechenland, die man ja nun wirklich nicht mehr hören kann, bringt den Markt kaum aus der Fassung. Das Thema Griechenland ist für den Markt einfach abgehakt.

Der Markt würde wahrscheinlich nur dann nervös reagieren, wenn er Grund zu der Annahme hat, dass es eine unkontrollierte Kettenreaktion in der Euro-Zone gibt. In Anbetracht einer EZB die nun wie die FED das Liquiditätsfüllhorn über die Märkte ausgiesst, hat der Markt davor aber scheinbar wenig Angst.

So bleibt mir an diesem ruhigen Tag nicht viel, was ich Ihnen Neues sagen könnte. Trotz der sibirischen Kälte draussen fühle ich mich langsam wie an einem heissen Sommertag, an dem man sich nach einem erfrischenden Regenguss (der Korrektur) sehnt, wonach die Sonne dann gerne wieder strahlen kann. Aber genau weil viele so fühlen, kommt der Regenguss eben nicht. Und wenn er irgendwann kommt, dürfte er nur ein kurzes, wenn auch heftiges, Sommergewitter sein, weil alle die jetzt verzweifelt an der Seitenlinie stehen das zum Einstieg nutzen werden.

In diesem Sinne lassen Sie wie ich die Gewinne laufen und ziehen Sie Ihre Stops immer fleissig nach. Bei ein paar meiner Favoriten habe ich die kleinen Dips heute gleich wieder zum Einstieg genutzt, nachdem ich sie am Freitag verkauft hatte.
Und merken Sie sich für die Zukunft, wie sich ein "Runaway-Move" anfühlt. Sie sind offensichtlich gerade mitten in einem drin !

An Einzelaktien möchte ich heute an die Deutsche Börse (WKN 581005) erinnern, in die ich ja aus den -> hier <- genannten Gründen eingestiegen bin. Bei dem Titel sollte man die am 13.02.12 anstehenden Quartalszahlen beachten. Es könnte sein, dass am 13.02. auch gesagt wird, was mit der nun nicht ausgezahlten Sonderdividende passiert - zumindest hat Francioni das aktuell in einem Interview mit der FTD angedeutet. Auch heute war die Deutsche Börse mit fast 3% Plus wieder sehr stark. Da bei der Deutschen Börse sicher die wichtigen Köpfe des Finanzplatzes Frankfurt schon heute ahnen was Sache ist, betrachte ich die aktuelle Stärke als Indiz für gute Nachrichten am 13.02.12. und vermute, dass der Anstieg vom "Smart Money" getrieben ist.

K+S (WKN KSAG88) hat heute übrigens die 40€ geknackt und damit den hier schon bemerkten Aufwärtstrend bestätigt. Ich sehe da kurzfristig durchaus Luft bis in die Zone um 44-45€, mittelfristig auch noch mehr.

Einen intensiven Blick sollte auch der hier schon mehrfach angesprochene Smart-Grid Spezialist Itron (WKN 888379) wert sein. Ein zukunftsträchtiges Marktsegment, der erfolgreiche "Alt-CEO" wieder am Ruder, eine faire Bewertung und ein Chart der mir den Mund ganz wässrig macht, sind doch wie ich finde eine ganze nette Mischung. Ich bin schon seit der Rückkehr von CEO LeRoy Nosbaum Long Itron und hatte Ihnen den Titel ja -> hier <- schon Anfang Dezember letzten Jahres detailliert vorgestellt.


Source: Finviz.com

Viele andere der hier regelmässig besprochenen Aktien haben heute eine kleine Konsolidierung durchgemacht, die wieder den Boden für einen erneuten Anstieg bereitet, falls der "Runaway-Move" weiter gehen sollte. Und danach sieht es ja im Moment schon aus.

Ich wünsche einen schönen Abend !

Hari´s Märkte am Abend – 03.02.12 – Wochenabschluss – Von verzweifelten Bären

21.00 Uhr - 1 Stunde vor Handelsschluss -  Was für eine Woche ! Sieg für die Bullen auf der ganzen Linie !

Mr. Market bestätigt erneut, wie gerne er den "Weg des maximalen Schmerzes" geht. Und der ist, wie ich -> hier <- ja vor einer guten Woche begründet hatte, derzeit massiv nach oben. Denn genau dieses Szenario - den "Runaway Move" in dem wir ohne Halten einfach nach oben rennen - konnte sich fast niemand vorstellen und damit war auch fast niemand dafür positioniert.

Und so verrückt sich das bei einem so starken Markt anhört: Dieser Markt macht ganz vielen Menschen jede Menge Schmerzen ! Denn auch für jemanden wie mich - der diese Bewegung frühzeitig erkannt und entsprechend profitiert hat - ist es unmöglich sie vollständig mitzunehmen, weil man ja zu Recht nicht im völligen Blindflug und ohne Sicherung nach oben rennen will. Auch ich habe also aktuell Gedanken wie "wäre ich mal hier mehr Risiko eingegangen". Glauben Sie mir, Sie sind nicht allein !

Denn wenn die klassischen technischen Hilfsmittel unbrauchbar werden weil sie sowieso am Anschlag laufen, dann kann man als rational agierender Mensch nicht volles Risiko gehen. Die Folge ist, dass auch ich hätte noch mehr profitieren können. Nur denken Sie daran, wie fühlt sich dann aktuell jemand an der Seitenlinie oder noch schlimmer Short ? Das genau ist der Weg des maximalen Schmerzes ! Mr. Market ist halt einfach ein ziemlich hinterhältiger Geselle ....

Und wer glaubt die bärische Sicht vieler Marktteilnehmer habe sich nun geändert und der Markt sei zu euphorisch, liegt in meinen Augen falsch. Ich empfehle dazu mal die aktuelle Sentiment-Analyse von Cognitrend -> hier <- zu lesen. Die Phase der Euphorie kommt sicher noch, sie liegt aber in meinen Augen noch vor uns.

Die Bären die nun an der Seitenlinie stehen akzeptieren nämlich die neue Realität keineswegs. Statt dessen graben sie sich noch in ihrem festgefahrenen 2011er Bias ein und halten sich an allen verfügbaren Begründungen fest, die ihren Bias bestätigen könnten. Und vielleicht haben die Bären damit ja sogar Recht und irgendwann in 2012 kippt alles wieder und wir stürzen mit der Weltkonjunktur richtig ab. Nur was nützt diese theoretische Möglichkeit ihnen heute ? Heute steigt der Markt massiv und wer nicht dabei ist, verpasst eine Menge. Der Markt ist im Moment halt primär von Liquidität getrieben. Und die wird von den Notenbanken derzeit so über uns herab geschüttet, dass es kein Halten mehr gibt. Die letzte Liquiditätsrally trat die FED im September 2010 mit dem QE2 Programm los. Diese Rally lief damals fast 5 Monate ohne zurück zu schauen .....

Im Sentiment Cycle nennt man das was die Bären gerade durchleben die "Denial Phase". Man verweigert sich der neuen Realität, weil nicht sein kann was nicht sein darf. Was bedeutet, dass der Markt noch einen erheblichen Schub bekommen könnte, wenn die Bären endlich aufgeben. Und nach dem heutigen Tag werden wohl einige aufgeben und das Lager wechseln. Trotzdem finde ich es nach dem Schub von heute richtig, über das Wochenende Risiko heraus zu nehmen. Es gibt auch nächste Woche sicher wieder Dips, bei denen man einsteigen kann.

Und eines will ich hier noch einmal in aller Deutlichkeit sagen, weil es mir so wichtig erscheint: die technischen Hilfsmittel wie zb Oszillatoren um den Wendepunkt im Markt zu erahnen sind nun in diesem "Runaway Move" in ihrer Aussagekraft deutlich geschwächt. Die Wende kann nun also erst in einem Monat bei 7200 im DAX oder schon nächste Woche kommen. Ja, ich meine das ernst, es kann auch nächste Woche schon kippen, auch wenn das für mich nicht das wahrscheinlichste Szenario ist. Wir haben jetzt also zunehmend markttechnischen Blindflug mit immer weiter erhöhtem Risiko, je weiter diese Rally läuft. So ist das halt bei einem "Runaway-Move". Wer sich das nicht vorstellen kann, dem empfehle ich sich -> hier <- noch einmal den Anstieg von Silber 2011 vor Augen zu führen und nachzulesen, wie man mit dem Dilemma umgehen kann. Merken Sie sich also unbedingt diese zwei Regeln eines "Runaway Moves":

1. Die Bewegung dauert länger als man sich vorstellen kann !
2. Der Absturz kommt ohne Vorwarnung und ist nicht vorhersehbar !

Wir haben also keine Wahl als solange auf der Party zu tanzen wie die Musik spielt. Und uns dann ganz schnell in die Büsche zu schlagen. Das ist zumindest mein Plan 😉 Schaun wir mal ob ich den Plan einhalten und vor allem schnell genug rausspringen kann.....

Aktie des Tages war heute neben der -> hier <-schon besprochenen Temenos (WKN 676682) für mich eine meiner Lieblingsaktien:
Rheinmetall (WKN 703000) mit 5% Plus. Warum gerade heute dieser Anstieg, kann ich Ihnen nicht sagen, dafür war Rheinmetall die Tage davor eher schwach, insofern spricht viel für einen reinen Aufholeffekt. Das es dann sogar 5% wurden, ist wohl die klassische Dynamik bei einem Ausbruch über eine Zone die lange nicht geknackt werden konnte, wie bei Rheinmetall der Bereich um 42€. Ich finde die Aktie nach wie vor attraktiv und wer sich den Chart oder auch die fundamentale Bewertung mal anschaut, erkennt noch einige Luft nach oben. Nachlegen werden ich bei 45€ nicht mehr, verkaufen aber auch nicht.

Auch Nordex (A0D655) steigt weiter dynamisch, heute erneut um 5%. In der Nähe von 6€ werde ich dort wohl - aus rein charttechnischer Sicht - erst einmal aussteigen.

Weiter im Aufwärtstrend sind auch alle Autowerte, angeführt im DAX von Daimler (WKN 710000) mit heute 3% Plus. Man sieht daran in meinen Augen, wie das Geld der US Investoren wieder in den DAX und insbesondere in die klassischen Industrietitel strömt, das im zweiten Halbjahr 2011 abgezogen wurde. Das ist für mich auch die Erklärung, warum diese Titel im letzten Jahr trotz guter Absatzzahlen so furchtbar verprügelt wurden und dieses Jahr trotz ähnlicher Absatzzahlen so toll laufen: schlicht massive Geldströme aus und in den DAX und sonst nichts. Die bekannten Autobauer sind da ein besonders beliebtes Ziel der US Geldströme. Und wenn es keinen externen "Game Changer" gibt, ist dieser Geldstrom wohl noch nicht am Ende.

Aber auch die hier vor kurzem schon erwähnten IT-Netzwerk Aktien wie zum Beispiel Juniper Networks (WKN 923889) mit heute 5% Plus, scheinen nun ins Rollen zu kommen. Da würde ich jetzt mal genauer hinschauen weil das sicher Profiteure eine besseren US Konjunktur sind und das wäre zum Beispiel so ein Segment, wo man noch nicht so viel verpasst hat.

Auffällig ist zum Schluss heute die Schwäche in Gold und Silber, für die ich derzeit noch keine überzeugende Erklärung habe, ausser das eine Korrektur halt mal fällig war. Das bei so einer Rally auch die "Krisenwährung" Gold aufgelöst wird könnte ich ja nachvollziehen. Warum dann aber das Industriemetall Silber so leidet, ist mir noch unklar. Hier muss man nächste Woche genau hinschauen, denn so unklare Bewegungen sind oft das Kräuseln auf der Wasseroberfläche, dass auf bedeutende Bewegungen unter der Oberfläche hindeutet. Angekündigt wurde das schon gestern durch einen grossen "Selling on Strength" Tag beim grössten Gold ETF "GLD".

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende !

Hari´s Märkte am Abend – 02.02.12 – Deutsche Börse, Klöckner, K+S

Heute mal etwas früher und mitten im Wallstreet-Handel, weil ich heute Abend etwas weniger Zeit zum Schreiben habe. Auf Kommentare kann ich aber reagieren.

Nachdem der DAX heute gegen die Logik der Oszillatoren bis über 6650 hoch geschoben ist, realisiert sich das Szenario (1) - der "Runaway-Move" - immer mehr. Beeindruckend ist auch, wie sich der Markt über der 6600 gehalten hat und nach einer kleinen Seitwärtskonsolidierung von 24 Stunden schon wieder nach oben läuft. Rein aus der Perspektive des DAX gibt es aus meiner Marktsicht nun keinen ernsthaften Widerstand mehr, der uns daran hindern könnte die 7000 anzusteuern.

So einfach wird das aber wohl nicht, denn die Hausse des DAX wird in hohem Masse von Geldern der Wallstreet angetrieben, die im Herbst 2011 abgezogen wurden und nun zurück fliessen. Und diese Gelder hängen schon davon ab, wie sich auch der Heimat-Markt der Investoren anfühlt. Sollte es da ein Problem geben, werden die Gelder auch schnell wieder repatriiert. In den US Indizes sieht es zwar auch gut aus, aber lange nicht so rosig wie im DAX. Denn da der S&P 500 im letzten Jahr viel besser gelaufen ist, ist nun das Potential nach oben auch nicht so ausgeprägt wie am deutschen Markt. Im S&P 500 gibt es mit 1333 noch die Höchststände vom 26.01.12 zu knacken und je länger der Markt das nicht schafft, desto grösser ist in meinen Augen die Wahrscheinlichkeit, dass es auch mal wieder deutlicher runter geht. Fällig wäre eine Korrektur ja schon lange. Und kurzfristig könnte es sogar sein, dass sich im S&P500 gerade eine kleine Schulter-Kopf-Schulter Formation bildet, Vorsicht ist also geboten und ich finde es nun durchaus wahrscheinlich, dass wir kurzfristig noch etwas abgeben.

Auf den DAX übertragen entsprechen die 1333 im S&P 500 wohl ungefähr 6680-6700, weswegen es nicht weit von den jetzigen Kursen um 6650 entweder zu einer Korrektur oder zu einem Ausbruch mit Beschleunigung des Anstiegsmomentums kommen könnte. Trotz einer nicht ganz so rosigen Markttechnik im S&P500 spricht aber auch in den US Indizes vieles für die Bullen, weswegen ich es nach wie vor für wenig vernünftig finde, sich ohne Anlass schon jetzt massiv gegen den Markt zu stellen. Ich erinnere daran, dass die klassischen Oszillatoren wie RSI, Stochastik etc in einem "Runaway-Move" temporär nutzlos werden und auch nicht mehr geeignet sind den Top zu indizieren, da sie sowieso am Maximum laufen - und das in so einem Szenario eben länger als sich die meisten vorstellen können.

Wer sich aber eng absichern will - was jede Menge Sinn macht, denn so eine Bewegung wie derzeit kann jederzeit ohne Vorwarnung abbrechen - hat jetzt in meinen Augen mit der Zone direkt unter 6600 im DAX einen ganz sinnvollen Bereich für einen Stop. Nicht zu nahe um einen kleinen Abtaucher unter 6600 auszuhalten, aber auch nicht zu weit weg. Das wäre aber nur ein kurzfristiger Stop, und sollte er gezogen werden, würde ich im Falle des Falles trotzdem aufmerksam sein um den Dreher nach oben dann nicht zu verpassen - wenn er dann kommt.

Heute bin ich übrigens wieder Aktionär der Deutschen Börse (WKN 581005) geworden. Ich hatte den Vorteil der Fusion mit der NYSE nie richtig gesehen und denke persönlich, dass der Vorteil vor allem ein "gefühlter" für den Chef der Deutschen Börse Reto Francioni war, der sich dann als "grosser Chairman" hätte sonnen können, während andere die Kärnerarbeit machen. Das dabei der Finanzplatz Frankfurt über kurz oder lang zum Appendix der Wallstreet verkommen wäre, ist für mich ausgemacht. Ein kluger Redakteur des Manager Magazins hat das alles schon vor genau einem Jahr voraus gesehen, weswegen ich -> diesen <- Artikel noch einmal zur Lektüre empfehle. Und wer lesen will, wie seine schweizer Landsleute Francioni sehen, kann mal in -> diesen <- Artikel der Schweizer "Bilanz" hinein schauen.

Genau deswegen habe ich jetzt aber wieder Hoffnung. Endlich kann sich das Management wieder auf das operative Geschäft konzentrieren und da sieht die Ausgangslage für Frankfurt doch ausgezeichnet aus. Die Deutsche Börse ist hoch profitabel, hat dank Francionis Vorgänger Werner Seifert ein tragfähiges Geschäftsmodell und könnte sich deshalb mit ein wenig Innovationskraft gut als *der* zentrale Finanzplatz für den Euro-Raum etablieren, zumal der Sitz der EZB in Frankfurt den Finanzplatz sowieso aufwertet. Man muss halt nur wollen und bereit sein, hart daran zu arbeiten. Aber während Werner Seifert der Deutschen Börse seinen Stempel aufgedrückt hatte, sehe ich persönlich die Deutsche Börse nun seit Jahren ohne für mich erkennbares strategisches Konzept vor sich hin treiben. Insofern hoffe ich nun auf Herrn Francionis Ablösung, der Markt würde das wohl goutieren und um die Zukunft des Finanzplatzes Frankfurt müsste einem dann nicht Bange sein.

Aber selbst wenn man alle diese Überlegungen beiseite lässt, hat man hier in meinen Augen eine cash-starke Aktie mit einer Dividendenrendite von über 5% und einen Chart, der jede Menge Potential nach oben bietet.

Klöckner (WKN KC0100) sendet heute mit über 4% Plus erstaunliche Lebenszeichen, einen direkten Grund dafür kann ich nicht erkennen. Ich denke, dass nun schlicht der negative Effekt aus den kürzlichen Aussagen von Gisbert Rühl ausläuft und sich der Gedanke wieder durchsetzt, dass die Aktie selbst bei weiter schwacher Stahlkonjunktur deutlich unter Buchwert notiert. Ich habe diesen Montag Klöckner bei 10,8€ nachgekauft wie -> hier <- ja dargestellt und sehe den Tag heute daher mit Wohlgefallen. Bei Salzgitter (WKN 620200) habe ich heute - wie gestern angekündigt - die erste Hälfte der Position bei 48€ abgebaut. Die zweite Hälfte lasse ich bis über die 50€ laufen oder bei 45€ ausstoppen.

Auch die US Gas und Kohle Aktien steigen heute massiv, es kann also sein, dass da ein Zusammenhang zu Klöckner existiert, gefunden habe ich ihn in der Kürze bisher nicht. Ein Auslöser könnte vielleicht Patriot Coal (WKN A0M5QB) sein, die heute Zahlen geliefert haben die zwar schlecht, aber offensichtlich nicht so schlecht wie vom Markt befürchtet waren. Patriot steigt aktuell fast 10%.

Auch Stada (WKN 725180) und Nordex (WKN A0D655) bestätigen die vor kurzem gegebenen Signale und laufen weiter mit 4% bzw 5% hoch. Bei beiden Titeln könnte es sein, dass noch Luft nach oben existiert. Bei Stada kann man in meinen Augen im Bereich nahe 25€ aber durchaus auch mal über Gewinnmitnahmen nachdenken.

Nach langer Durststrecke durch den warmen Winter und schlechten Zahlen von Mitbewerbern, sendet auch der Kurs von K+S (WKN KSAG88) mit über 3% Plus heute endlich wieder Lebenszeichen. Hier würde ich nun genau hinschauen, denn grundsätzlich ist das für mich ein in mehrfacher Hinsicht aussichtsreicher Titel mit einer aktuell attraktiven Börsenbewertung. Wenn die Bewegung sich bestätigt, sollte der Bereich um 45€ schnell erreichbar sein. Ich bin schon seit Dezember letzten Jahres Long K+S und habe nicht vor, das kurzfristig zu ändern.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend !

Haris Märkte am Abend – 01.02.12 – Veolia, Nordex, RWE, Metro, Tui

Zum Markt habe ich in meinem Marktupdate -> hier <- das Notwendige gesagt.

Es ist nun nicht die Zeit um gedankenlos dem Markt hinterher zu laufen. Es ist aber auch nicht die Zeit um sich nur aus Bauchgefühl gegen den unglaublich starken Markt zu stellen ! Bleiben Sie also geduldig und wachsam und nutzen Sie die Chance, die uns diese Dynamik des Marktes bietet !

Auffällig ist übrigens auch, wie stark der DAX seit Wochen gegenüber dem S&P500 ist. Der DAX scheint also seine Unterperformance des letzten Jahres nun aufzuholen und das 2011 abgezogene Geld internationaler Anleger strömt wieder in deutsche Aktien zurück. Das sollte man nicht unterschätzen und das unterstützt die Rally massiv. Während man in der zweiten Hälfte 2011 also einen weiten Bogen um deutsche Aktien machen musste, scheint die DAX-Familie nun der Ort zu sein, wo der Anleger investiert sein sollte.

Nun also zu Einzeltiteln und da gab es heute einige Bewegung:

Veolia (WKN 501451) hat auf seine gestrige Bewegung heute noch einmal 6% Plus drauf gesetzt. Da ist definitiv was im Gange und es könnte gut sein, dass die Aktie bald wieder über 10€ notiert.

Nordex (WKN A0D655) hat mit 7% Plus heute auf eine Nachricht zu einem Auftrag aus Spanien reagiert. Dabei war der Auftrag gar nicht mal so weltbewegend, die Bewegung des Kurses zeigt aber wie ausgebombt der Titel ist. Beim dem Titel bin ich gespalten, obwohl ich dem Marktsegment nach wie vor nicht traue und auch bei den Windanlagenbauern analog zum Solarmarkt mit andauerndem Preisdruck und sogar Insolvenzen rechne, würde eine Bewegung des Nordex Kurses über 5€ wohl "Ausbruch !" signalisieren und den Weg bis 6€ frei machen. Und eine Insolvenz ist bei Nordex aufgrund der Anker-Aktionärin Susanne Klatten (über SKion) ja wohl höchst unwahrscheinlich, wenn nicht sogar ausgeschlossen. Bei aller mittelfristigen Skepsis, gebe ich daher bei Nordex im Zweifel dem Chartsignal den Vorzug und sehe kurzfristig einige Chancen.

Auch bei Salzgitter (WKN 620200) scheint für mich die Bewegung noch nicht zu Ende zu sein, denn mit über 4% Plus heute wurde der Rücksetzer von gestern sofort wieder gekauft. Das kurzfristige Potential sehe ich da aber nur noch bis maximal 55€, weswegen man nach meiner Ansicht oberhalb 48€ langsam und oberhalb 50€ verstärkt über Gewinnmitnahmen nachdenken kann.

Natürlich fällt mir auch der tagelange Aufwärtstrend der Versorger wie RWE (WKN 703712) auf, die heute mit über 4% nach oben sprangen. Ich fasse diese deutschen Versorger aber auf absehbare Zeit nicht an, weil mir das sichtbare, zukunftsträchtige Geschäftsmodell fehlt. Ich bin fest überzeugt, dass unsere Energieversorgung in 10 Jahren weit dezentraler und lokaler sein wird als heute. Mit welcher Technologie das geschieht weiss ich nicht, es gibt dafür viele Kandidaten. Ich gehe aber davon aus, dass monopolartige Zentralversorger ala RWE oder EON mittelfristig dramatisch an Bedeutung verlieren werden. Insofern müssten sich die Unternehmen erst neu erfinden und mich mit einem wirklich zukunftsfähigen Geschäftsmodell überzeugen, bevor es mich persönlich drängt da wieder hinein zu springen.

Ach ja und etwas "unglaubliches" ist passiert, ich bin vor kurzem wieder in eine meiner langjährigen "Igitt-Aktien" eingestiegen ;-).
Die Metro (WKN 725750) ist nun wieder in meinem Depot. "Igitt" war die Aktie für mich über viele Jahre wegen der andauernden Management-Querelen und dem für mich offensichtlichen Fehlen einer zukunftsträchtigen Strategie, denn das Prinzip der "Geil-Märkte" hatte für mich nur noch einen langen Bart und auch dem klassischen Metro-Geschäft setzte das Internet kräftig zu. Ich hatte persönlich schon ums Jahr 2000 herum aufgehört bei den "Geil-Märkten" zu kaufen, zumal die vermeintlich billigen Preise ja überwiegend auch nicht der Realität entsprachen, das Internet brachte es gnadenlos ans Tageslicht. Nun sind aber die Herren Cordes und Kluge weg, ein neues Management da und endlich scheinen die "Geil-Märkte" mit Hilfe des übernommenen Internet-Händlers "Redcoon" nun auf den Online-Zug aufzuspringen. Verbunden mit einer funktionierenden Binnenkonjunktur in Deutschland und bei einem Chart, der die Aktie nun ziemlich ausgebombt zeigt, erscheint mir das persönlich als eine ganz spannende Wette für die nächsten Monate.

Eine weitere meiner langjährigen "Igitt-Aktien" bewegt sich heute auch erneut um 7% nach oben und legt damit eine beeindruckende Rally hin, es handelt sich dabei um die TUI (WKN TUAG00). "Igitt" war die Aktie für mich jahrelang nur wegen des langjährigen CEO Michael Frenzel, dessen Fähigkeit seinen Sessel zu verteidigen für mich schon ausserordentliche Qualitäten offenbarte. Dabei hat seine "Regentschaft" mit denkwürdigem Hin- und Her zum Beispiel bei der Containerschifffahrt, den Aktionären in meinen Augen primär Wertvernichtung beschert. Wer es nicht mehr weiss, dem empfehle ich, sich mal den 10-Jahres-Chart der TUI unter Frenzel anzuschauen, von 35€ auf 5€ sozusagen.

Irgendwie komisch diese Entwicklung bei TUI, denn ich habe nicht den Eindruck, dass heute in der Touristik so viel schlechtere Geschäfte gemacht werden als vor 10 Jahren - harten Wettbewerb und geringe Margen gab es da schon immer, auch vor 20 Jahren vor dem Internet. Man schaue sich zum Vergleich mal die grössere Carnival Corp (WKN 120071) im 10-Jahres-Chart an, zu der übrigens auch die untergegangene "Costa Concordia" gehört. Immerhin gab es dort zumindest eine Seitwärtsbewegung. Oder noch besser die auch börsennotierte Interconti Gruppe (WKN A0MRD8) deren 10-Jahres-Chart eine beeindruckende Erfolgsstory ist. Man sieht daran, dass man mit gutem Management und den richtigen Konzepten auch in den letzten 10 Jahren gutes Geld in der Touristik verdienen konnte.

Wenn man sich die Rally bei TUI seit der Bekanntgabe am 19.01.12 so anschaut, sieht es fast so aus, als ob sich auch Mr. Market auf eine baldiges Ende der Ära Frenzel freut. Solange das aber nicht sicher ist, bleibe ich weiter an der Seitenlinie, denn ich wäre nicht so überrascht, wenn sich der "ewige CEO" dann doch wieder rufen lässt um sein "Lebenswerk" so erfolgreich fortzuführen.

Und da wir schon bei meinen "Igitt-Aktien" sind, Thema des Tages war heute natürlich der anstehende Facebook Börsengang. Sie werden bestimmt nicht überrascht sein wenn ich Ihnen sage, ich werde bei dieser Bewertung definitiv nicht zeichnen !

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend !

Haris Märkte am Abend – 31.01.12

22 Uhr Handesschluss. Machen wir es heute kurz. Mr. Market weiss noch nicht so recht, ob er dem Szenario (1) oder (2) von -> gestern <- folgen will.

Deshalb wurde der gestern genannte Bereich um 1306 im S&P500 heute erneut von oben getestet. Als "Grund" werden von den Medien die heutigen US Konjunkturdaten genannt. Das ist natürlich mal wieder knapp an der Realität vorbei, denn wären die zwar schwachen aber wenig spektakulären Daten nicht gekommen, hätte der Markt sich einen anderen "Grund" gesucht. Insofern waren die Daten heute Auslöser, aber eben wohl kaum Grund.

Es ist eher so, dass Mr. Market wirklich noch nicht weiss wohin die Reise gehen soll. Einerseits fehlt ihm die Kraft nun sofort wieder nach oben durchzulaufen - was ja auch nach dieser Rally wirklich kein Wunder ist. Anderseits will Mr. Market aber auch nicht wirklich nach unten und ist bei 1306 im S&P500 erneut nach oben abgeprallt, was nur ein weiteres Indiz seiner aktuellen Stärke ist.

So bleibt uns nichts weiter zu tun als demütig abzuwarten und solche Tage zu nutzen, um uns sauber für die nächste Bewegung zu positionieren. Wer die verschiedenen Szenarien verstehen will, möge daher noch einmal "Haris Märkte am Abend" von gestern lesen.

Auch bei Einzelaktien ist heute wenig Bedeutsames passiert, die meisten Titel bewegen sich so, wie man das im Zuge des allgemeinen Marktverhalten erwarten sollte.

Erwähnenswert ist vielleicht Veolia (WKN 501451), die ohne für mich sichtbare Nachricht um zeitweise 5% steigen. Einzig ein positiver Analystenkommentar von Morgan Stanley war auffällig, ob dieser der Auslöser der Bewegung war, vermag ich nicht zu sagen. Grundsätzlich finde ich Veolia langfristig attraktiv, für die Aktie braucht es aber definitiv einen langen Atem, denn die Restrukturierung wird sich wohl noch lange hinziehen, bis in den operativen Zahlen wirklich positive Effekte sichtbar sein werden.

Und Stada (WKN 725180) hat heute wieder komplett gedreht und mit zeitweise 5% Plus ein starkes Signal gesendet. In dieser Aktie sehe ich noch einiges Potential. Ebenso bei der hier schon erwähnten Jungheinrich (WKN 621993), die heute mit 4% Plus weiter kräftig am Ausbruch nach oben arbeitet.

Ansonsten war für mich heute "business as usual". Bleiben Sie geduldig und wachsam zugleich !

Ich wünsche eine gute Nacht !

Haris Märkte am Abend – 30.01.12 – Am Scheideweg

Da war sie endlich, die lange überfällige Korrektur - oder zumindest sah es heute lange so aus. Die "griechische Defensive" zum Wochenende war also genau richtig.

Denn am Vormittag scheiterte der Versuch die Nackenlinie des inversen SKS Setups letzter Woche zu halten, weswegen ich denke, dass wir heute nun endlich die "echte" Korrektur vor uns haben bzw hatten. Im Ergebnis ist der DAX heute nachmittag bis ca. 6410 herunter gekommen. Auch der Rutsch des S&P500 unter die alten Tiefs letzter Woche bei 1306 und Intraday sogar kurz unter 1300, bestätigte das Bild, dass wir es heute mit einem ernsten Test des Marktes zu tun hatten.

Beeindruckenderweise hat der S&P500 aber die Marke von 1306 Intraday mittlerweile schon wieder zurück erobert und bei 1313 geschlossen. Das ist echtes Bullenmarkt-Verhalten, es gibt dafür kein anderes Wort und ich nehme diese Stärke des Marktes sehr ernst. Denn damit könnte es erstaunlicherweise sein, dass die Korrektur schon wieder vorbei ist. Letztlich werden wohl die politischen Schlagzeilen dabei eine wichtige Rolle spielen, aber die Vorzeichen für Morgen sind schon wieder verhalten positiv.

Ich halte das was gerade im Markt passiert daher für einen sehr wichtigen Moment der besondere Aufmerksamkeit erfordert, denn diese Korrektur sagt uns mehr über den Zustand und die Überzeugung des Marktes, als noch ein paar weitere Prozent nach oben. Die entscheidende Frage ist also nun wie es weitergeht, betrachten wir deshalb mal die drei möglichen Szenarien:

(1) Runaway Move ?
Sollte der Markt Morgen am Dienstag weiter hochschieben und die Marken um 6440 im DAX und 1306 im S&P500 nachhaltig hinter sich lassen, haben wir es heute wohl mit einem klassischen Fehlsignal zu tun. Dann war der Abtaucher von heute gerade gut genug, um ein paar nervöse Longs auf fiese Art und Weise aus dem Markt zu kegeln. Als Folge könnte der Markt wohl die nächsten Tage wieder mit einem dynamischen Schub nach oben laufen und der DAX die 6600 erreichen und möglicherweise durchschlagen. Das Szenario (1) wäre dann ein weiteres Indiz in Richtung des -> hier <- von mir vor kurzem skizzerte "Runaway-Move". Ein Gedanke den sich noch vor wenigen Wochen kaum jemand vorstellen konnte und der damit wohl endgültig im Bereich des Möglichen angekommen wäre. Denken Sie bitte an den "Weg des maximalen Schmerzes", DAX 7000 here we come .....

(2) Gesunde Korrektur ?
Sollte die Korrektur Morgen doch weiterlaufen und der Markt die unter (1) genannten Marken nicht halten können, wäre mein nächstes Ziel im DAX der lange umkämpfte Bereich um 6200, womit auch das Gap vom Morgen des 17.01.12 dann endlich geschlossen würde. In diesem Bereich würde sich dann wohl entscheiden, ob der Markt in einem stabilen Aufwärtstrend ist oder nicht. Jede Wende auf noch höherem Terrain wäre natürlich erst recht positiv zu werten !

(3) Bullenmarkt ade ?
Sollte der Markt aber auch die Zone zwischen 6100 und 6200 nicht halten können, würde die Einschätzung viel schwieriger und kann hier nicht vorab pauschal gegeben werden. Damit würde die positive Marktsicht aber möglicherweise in Frage gestellt. Aber erst ein Bruch des 5700er Bereichs im DAX nach unten, würde das Bullenmarkt-Szenario wohl endgültig invalidieren.

Ich persönlich tendiere in Anbetracht der beeindruckenden Marktstärke aktuell eher zu den Szenarien (1) oder (2), aber letztlich ist es irrelevant was ich glaube - Geld wird damit verdient sich schnell zu adaptieren egal was passiert und nicht mit dem sowieso zum Scheitern verurteilten Versuch die Zukunft zu erraten.

Man sollte jetzt also geduldig und aufmerksam zu gleich sein, denn ich halte das aktuelle Geschehen für einen wichtigten Test. Geduldig, um nicht zu früh mit allem Kapital wieder zuzugreifen, denn wenn das jetzt doch die richtige Korrektur sein sollte, wird sie länger als einen Tag laufen. Aufmerksam aber auch, um nicht zu verpassen, wenn die Kurse wieder nach oben drehen. Denn wenn es am morgigen Dienstag wieder richtig hoch geht, ist der "Runaway-Move" durchaus im Bereich des Möglichen.

Soweit zum Marktgeschehen, nun zu ein paar Einzeltiteln:

Aktie des Tages war für mich heute Klöckner (WKN KC0100), die in der Spitze 8% abgaben, weil CEO Gisbert Rühl sich sehr skeptisch zur Stahlkonjunktur 2012 äusserte und die derzeitige Erholung scheinbar nur für ein Zwischenhoch hält. Andere Stahlaktien wie Salzgitter (WKN 620200) wurden davon in einem sowieso schwachen Markt auch durchgeschüttelt. Ich nehme die Marktreaktion gelassen, denn das am Stahlmarkt noch nicht alles glänzt und die Nachfrage schwankend bleibt, finde ich nun nicht so überraschend, wie Mr. Market heute tut. Wäre es anders, wäre Klöckner bei 20€ und nicht unter 12€ und deutlich unter Buchwert. Insofern ist es möglich, dass sich der Absturz um fast 8% im nachhinein als Kaufgelegenheit heraus stellen könnte. Nachdem ich am Freitag aus taktischen Gründen bei Klöckner und Salzgitter abgebaut hatte, bin ich daher heute bei den Tiefstständen in beide Titel wieder reingesprungen und habe teilweise zurück gekauft. Nun warte ich die weitere Entwicklung am Stahlmarkt einfach ab. Mir ist bewusst, dass es im Zuge der Korrektur noch weiter nach unten gehen kann. Ich finde beide Titel aber so attraktiv, dass ich in jedem Fall dabei sein will. Nachlegen kann ich bei tieferen Kursen immer noch.

Sehr stark war heute Continental (WKN 543900), die auch in der Korrektur kaum nachgaben. Der Titel sieht aktuell gut aus und riecht für mich nach einer Seitwärtskonsolidierung, bevor es dann weiter nach oben geht. Auch bei den hier vor kurzem schon erwähnten Krones (WKN 633500) und Pfeiffer Vacuum (WKN 691660) finde ich die relative Stärke in der Korrektur bemerkenswert. Alle drei habe ich nun im Depot.

Richtig spannend finde ich nun auch wieder Stada (WKN 725180), die heute wohl wegen der Grünenthal-Übernahme zeitweise um mehr als 5% zurück kamen. Ich habe meine Position zu diesen Kursen nun aufgestockt.

Nokia (WKN 870737) sah dagegen auch heute wieder gar nicht gut aus und ich bin froh an der Seitenlinie zu stehen, wie ich -> hier <- ja vor kurzem dargestellt habe. Wer in dem Titel noch investiert ist bzw darüber nachdenkt wieder einzusteigen, sollte in meinen Augen unbedingt die Tiefs von letztem August bei ca. 3,3€ und von letztem Dezember bei ca. 3,5€ im Auge haben. Kurzfristig ist Nokia nun technisch überverkauft und die Abwärtsbewegung könnte nun möglicherweise auslaufen bzw eine kleiner Bounce bevor stehen. Ich selber bleibe aber trotzdem lieber weiter an der Seitenlinie, für einen guten Trade gibt es in meinen Augen zur Zeit attraktivere Setups mit deutlich klarerer Nachrichtenlage.

So weit für heute, ich wünsche allen eine gute Nacht !

Haris Märkte am Abend – 27.01.12 – Wochenabschluss

Zum Markt habe ich mich gestern und heute -> hier <- so ausführlich geäussert, dass ich es hier nicht erneut wiederholen muss. Kurzfristig - insbesondere über das Wochenende - neige ich zur Vosicht, mittelfristig sehe ich den Markt aber positiv. Die Bullen sind eindeutig am Drücker und könnten es auch noch eine ganze Zeit lang bleiben.

Kommen wir also direkt zu einzelnen Titeln:

Die vor drei Tagen -> hier <- vorgestellte Temenos (WKN 676682) ist heute mit einem Plus von 4% deutlich angesprungen. Bemerkenswert war dabei, dass die Bewegung vom Tief um 10:18 Uhr mit 15,4 CHF bis zum Hoch um 17:15 Uhr mit 16,65 CHF Intraday einen Hub um beeindruckende 8% betrug ! Gleichzeitig habe ich aber keinerlei Nachricht gesehen, die zwingend als Ursache in Frage kam. Vielleicht weiss ich Morgen mehr, wenn die Analysen der Schweizer "Finanz und Wirtschaft" auf meinem Frühstückstisch liegen.

Es ist aber nicht unmöglich, dass sich nun grosses Geld in der Aktie für einen Ausbruch positioniert, eine solche Bewegung ohne Nachricht ist auf jeden Fall bemerkeswert. Wer aber auf Nummer sicher gehen will, sollte vielleicht lieber warten bis der Kurs bei ca. 18 CHF den Deckel der seit August letzten Jahres andauernden Konsolidierung hebt und damit einen Ausbruch bestätigt. Mangels zuverlässiger Nachrichten bin auch ich bei Temenos noch in Wartestellung. Wer sich die Marktdaten zur Aktie genauer anschauen will, kann das ganz gut -> hier <- direkt bei der Schweizer Börse tun.

Der IT Netzwerksektor bekam heute einen Einschlag, weil Juniper Networks (WKN 923889) einen schlechten Ausblick lieferte und Intraday zeitweise 9% im Minus lag. Ich finde den ganzen Sektor aber grundsätzlich interessant und das nicht nur weil der Einschlag bei Juniper sofort wieder gekauft wurde - um 20 Uhr waren nur noch 3% Minus übrig. Denn sollte die US Konjunktur drehen, haben eine ganze Reihe von Unternehmen eine Menge an IT Investitionen nachzuholen. Gerade in der Telekommunikationsbranche hat sich da stellenweise ein Investitionsstau gebildet, was man zum Beispiel auch an den aktuell schlechten Zahlen des Telecom-Infrastruktur Spezialisten Ericsson (WKN 850001) sehen kann.

Davon könnte neben Juniper Networks möglicherweise auch Ciena (WKN A0LDA7) oder Cisco Systems (WKN 878841) profitieren. Ich empfehle, sich mal langfristige Charts der Titel anzuschauen, gerade bei Juniper oder Ciena spricht in meinen Augen einiges für eine langfristige Bodenbildung. Der Marktführer Cisco hat seinen Tiefpunkt wohl schon hinter sich und steigt seit Monaten dynamisch. Hier das Chartbild von Juniper Networks seit 2006.

Die Vorsicht bei Aixtron (WKN A0WMPJ), die ich hier letzten Dienstag formuliert hatte, war scheinbar berechtigt. Nach dem grossen Absturz von Dienstag ist die Aktie ohne jede Nachricht weiter Tag für Tag schwach und es gibt keinerlei Gegenbewegung. Das spricht sehr dafür, dass es bei der Aktie eine negative Nachricht gibt, die aber noch nicht allgemein bekannt ist. Der bisherige Verlauf mit schwerem Einschlag und dann tagelangem Bröseln, spricht aber in meinen Augen gegen eine echte Katastrophenmeldung, passen würde das Marktverhalten eher zu einer grösseren Abschreibung oder ähnlichen Szenarien. Der Effekt scheint nun aber langsam auszulaufen. Insofern könnte man rein charttechnisch wohl über einen Einstieg im Bereich unter 10,8€ nachdenken, denn um 10,8€ lag auch die längere Konsolidierung von Anfang Januar. Denn vom theoretischen Potential her, ist Aixtron sicher ein hoch interessanter Wert. Zwingend ist dieser Trade aber für mich im Moment noch nicht, da es noch völlig am nachrichtlichen Hintergrund fehlt. Ich bin also nun Neutral was Aixtron angeht.

Wer mal eine Berg und Talfahrt sehen möchte, kann hier den Kurs des LED Weltmarktführers CREE (WKN 891466) bestaunen. Cree leidet auch unter Preisdruck und Überkapazitäten, die ihre Quelle vor allem in China hatten. Schon vor einer Woche habe ich auf den Titel aufmerksam gemacht und möchte das heute erneut tun, denn die Konsolidierung der letzten Woche sah sehr konstruktiv aus. Auf dem Langfristchart seit Ende 2008 unten sehen Sie auch, dass der RSI bei Cree zuletzt Ende 2010 so stark war wie derzeit. Möglicherweise ist da also eine Wende im Gange, die natürlich auch bei Aixtron dann irgendwann durchlagen würde. Ich bin bei Cree noch nicht investiert, weil die Lage noch nicht eindeutig ist, habe die Aktie nun aber ganz genau unter Beobachtung.

Gold (XAUUSD) bzw Silber (XAGUSD) scheint dagegen im Moment in der perfekten Ausgangslage zu sein. Durch die klaren Aussagen der FED ist Gold für mich nun unterhalb 1700 USD stark unterstützt. Und mit der Griechenland Thematik steht ein Thema vor der Haustür, für das Gold im Fall des Falles durchaus eine gute Versicherung sein könnte. Der ganze Minensektor war auch heute wieder sehr stark. Meine Edelmetall- bzw Minen-Positionen lasse ich daher auch über das Wochenende unangetastet und lasse die Gewinne laufen.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende ! Wie immer reagiere ich auch am Wochenende auf Kommentare, der nächste Artikel kommt dann regulär am Montag.

Haris Märkte am Abend – 26.01.12 – Dont fight the FED !

Wie schon im Marktupdate von heute Mittag -> hier <- geschrieben, haben wir nun klassisches Bullenmarkt-Verhalten. Der DAX hat auf jeden Fall den Deckel bei ca. 6460 geknackt, hat damit auch die Oktober-Hochs von letztem Jahr hinter sich gelassen und liegt oberhalb des bedeutenden 200er Moving Average.

Mittelfristig ist damit in meinen Augen der Weg in den 7000er Bereich frei und in Anbetracht der Liquiditätsschwemme die von den Notenbanken ausgeht, wäre ich gar nicht mal überrascht, wenn das schneller geht als die meisten ahnen. Denn an der Börse stehen die Ampeln nun auf Grün, und das gerade deshalb, weil die Mehrzahl der Marktteilnehmer wohl noch in der Krisenlogik des Jahres 2011 gefangen ist. So war es schon immer, 2003 ebenso wie 2009. Der frühe Vogel fängt aber den Wurm ! Wenn Sie diesem Blog in den letzten Wochen gefolgt sind, hatten Sie einen neuen Bullenmarkt schon früher als die meisten auf dem Radar und so die Chance schöne Gewinne mitzunehmen.

Kurzfristig haben wir heute mit DAX >6550 und S&P500 >1330 Intraday den unteren Teil der Zielzone aus der inversen SKS Formation schon erreicht. Man sieht daran wie stark die Bewegung war. Nicht überraschend ist daher, dass die Indizes in diesem Bereich zunächst einmal etwas zurück gekommen sind. Der S&P hat Intraday nach dem Hoch bei 1333 auch eine Schulter-Kopf-Schulter Formation teilweise abgearbeitet, deren Ziel bei ca. 1306 aber nicht mehr erreicht und mit 1318 nur minimal im Minus geschlossen.

Wie es von hier kurzfristig weitergeht ist unklar, ich neige aber eher zu der Annahme, dass der Markt noch einmal oberhalb der Nackenlinie Luft holt und der DAX dann die 6600 touchiert. Kurzfristig, also Morgen, sollte der DAX daher nicht mehr signifikant unter die 6430 fallen. Stops in diesem Bereich finde ich deswegen eine gute Idee. Sollte der Fall doch schon Morgen eintreten, müsste man den Ausbruch wohl als mögliches Fehlsignal mit Skepsis betrachten.

Jetzt rätselt natürlich jeder: wie geht es mittelfristig weiter , wobei die unterinvestierten Marktteilnehmer nun ganz besonders an den Nägeln kauen und bibbernd auf eine scharfe Korrektur hoffen. Und obwohl meine Glaskugel genau so trübe ist wie die aller anderen (der Unterschied ist, ich gebe es zu ;-)), will ich zwei Gedanken zum weiteren Ablauf mit Ihnen teilen:

Der klassische Fall - sozusagen nach Lehrbuch - wäre nun, wenn der DAX in einem letzten Halali bis über 6600 läuft um dann nächste oder übernächste Woche endlich zu korrigieren. Die Korrektur könnte dann bis zur alten Ausbruchs/Widerstandszone um 6200 herunter laufen. Dann müsste der DAX dort drehen und in einem Zug bis 7000 nach oben durch rauschen. So weit das "Bilderbuch" für einen Bullenmarkt.

Leider ist es nach meiner Erfahrung so, dass diese idealtypischen Abläufe fast nie eintreffen, eben weil sie fast jeder auf dem Radar hat. Womit wir bei dem zweiten Gedanken sind, der weniger bekannt ist, dafür aber einen umso besseren Trackrecord hat.

Es ist der "Weg des maximalen Schmerzes". Das bezeichnet den Weg des Marktes, den die wenigsten erwarten und der die grösste Überraschung (und damit Schmerz) hervor rufen wird. Erfahrene Börsianer wissen, das genau dieser Weg eine höhere Eintrittswahrscheinlichkeit hat, denn auf dem Weg auf dem sich niemand positioniert hat, gibt es kaum Widerstand. Umgedreht, wenn alle etwas erwarten, haben sich auch alle in diese Richtung aufgestellt. Wie will der Markt dann in diese Richtung weiter laufen, wenn alle schon im Markt sind ?

Und dieser Weg des maximalen Schmerzes, wäre in meinen Augen ein sogenannter "Runaway-Move", ohne grössere Korrektur, bis 7000 und darüber hinaus. Mit der Korrektur rechnen alle, damit wohl kaum einer ! Selbst das Szenario, dass wir jetzt komplett wegkippen und wegen Griechenland wieder Richtung 5000 zusammen brechen, haben mit Sicherheit mehr Marktteilnehmer auf dem Radar, als einen solchen "Runaway-Move". Und gewaltige Schmerzen würde so eine Bewegung garantiert machen, denn viele Marktteilnehmer sind unterinvestiert.

Witzigerweise gibt es derartige Bewegungen fast ohne Korrektur gerade am Beginn von Bullenmärkten öfter als man denkt. Denken Sie zum Beispiel an die Bewegung von März bis Juni 2009, über 30% Anstieg ohne echten Verschnaufer in 3 Monaten ! Oder wie wäre es zum Beispiel mit der ebenfalls durch Liquidität induzierten Rally von September 2010 bis Februar 2011 ? Das ging in einem Rutsch ohne grosse Pausen von 5900 bis 7500 !

Um es klar zu sagen, das heisst nicht, dass diese Bewegung nun kommen muss ! Und ich warne dringend davor, auf solche Annahmen und Szenarien einfach zu wetten ! Denn die Zukunft ist definitiv unbestimmt, egal was wir in der Glaskugel zu sehen glauben. Und die Politik oder die Notenbanken können jederzeit mit eine paar Lippenbewegungen dafür sorgen, dass alles ganz anders kommt. Ich will Ihnen mit diesen Szenarien nur Perspektiven eröffnen. Aber selbst wenn ich an einen "Runaway-Move" glaube, würde ich mich aber nie anders verhalten, als diszipliniert und abgesichert zu handeln. Und wenn das bedeutet, dass man ein paar Über-Prozent Gewinn verpasst, dann ist das halt so, die Sicherheit ist es alle mal wert !

Diese Interpretationen der Kristallkugel haben daher auch keinen unmittelbaren Nutzen was die unmittelbare Aufstellung am Markt angeht und sollten einen nicht zu Handlungen verleiten. Sie haben aber den Sinn, dass man sich gedanklich nicht mit einem fixen Bias vergräbt, sondern die Sinne offen hält und gerade das Unerwartete erwartet. Denn gerade gedankliche Flexibilität ist unabdingbar um mit Mr. Market Schritt halten zu können.

Nach diesem Blick in die - wie immer - trübe Kristallkugel, noch ein paar Worte zu Einzelwerten:

Zu Nokia (WKN 870737) habe ich mich ja schon in seperatem Artikel geäussert.

Herausragend im positiven Sinne war heute Salzgitter (WKN 620200) mit einem Plus von mehr als 6%, die ich hier im Blog ja schon mehrfach positiv besprochen habe. Der Kurs schiebt mit einer gewaltigen Dynamik hoch und auch wenn es sicher mal die eine oder andere Korrektur geben wird, rechne ich persönlich damit, dass wir schon bald Kurse im Bereich 50-55 € sehen. In diesem Bereich werde ich dann die Hälfte meiner Position wieder verkaufen und Gewinne mitnehmen. Die andere Hälfte lasse ich laufen, denn fundamental sind für mich bei Salzgitter auch Kurse über 60€ durchaus gerechtfertig.

Mit dem Gabelstapler Hersteller Jungheinrich (WKN 621993) arbeitet heute ein weiterer klassischer deutscher Maschinenbauer am Ausbruch nach oben und liefert ein Plus von 4% ab. Auch dieses Unternehmen ist in meinen Augen ein echter Qualitätstitel mit Potential und einen Blick wert !

Gold (XAUUSD) hat den Ausbruch von Gestern heute bestätigt und ich kann dazu nur sagen: Dont fight the FED ! Die FED hat klar gemacht, dass ohne Rücksicht Geld gedruckt wird, damit ist Gold in USD in meinen Augen gut unterstützt und nicht ausgeschlossen, dass wir nun dynamisch nach oben laufen.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend !

Haris Märkte am Abend – 25.01.12 – Déjà-vu

21 Uhr, 1 Stunde vor Handelsschluss.

Déjà-vu, der Markt macht heute wieder das gleiche wie gestern - Intraday Schwäche, die aber wieder bei ca. DAX 6360 gekauft wird. In Anbetracht von über 20 Tagen Anstieg ist das eine bemerkenswerte Stärke.

Nachdem es den Bären auch mit dem heutigen Tag nicht gelungen ist den Markt zu drehen, steigt für mich nun langsam die Wahrscheinlichkeit, dass der nächste grosse Sprung demnächst wieder nach oben geht. Denn wie ich schon vor ein paar Tagen schrieb, eine überkaufte Markttechnik kann ein Bullenmarkt durch ein kurze, scharfe Korrektur oder eben durch eine etwas längere Seitwärtsbewegung abbauen. Die Wahrscheinlichkeit steigt nun in meinen Augen, dass wir letzteres gerade erleben.

Trotzdem gibt es keinen Grund die Strategie der "vorsichtigen Offensive" zu ändern, denn ich rede hier über eine langsame Verschiebung von Wahrscheinlichkeiten um einige Prozentpunkte, nicht mehr aber auch nicht weniger. Die weitergehende Korrektur bleibt weiter möglich, die Wahrscheinlichkeit sinkt aber nun mit jedem Tag der Konsolidierung.

Mein in die Zukunft gerichteter Blick orientiert sich nun deshalb wieder stärker nach oben. Denn mit etwas Phantasie kann man sogar eine inverse Schulter-Kopf-Schulter Formation im DAX der letzten Tage ausmachen. Und mit ca. DAX 6330 haben wir eine wunderbare Stopmarke, die nicht durchschlagen werden sollte, falls die Theorie der Seitwärtskonsolidierung richtig ist. Umgedreht kann man den Chart natürlich auch als multiplen Top interpretieren, ich neige aufgrund der beeindruckende Stärke des Marktes aber eher zur bullishen Interpretation des Preisverhaltens. Und wenn sich das bestätigt, definiert die inverse SKS Formation ein Kursziel von ca. DAX 6580. Der Chart des DAX ist von ca. 20.30 Uhr.

Die nächsten Tage werden es zeigen wohin die Reise geht, einen Stop für seine Long-Positionen nun aber in den Bereich um DAX 6330 zu legen und somit nur noch geringe Abwärtsrisiken zu haben, hat in meinen Augen viel Logik. Sollte der Ausbruch nach oben in den nächsten Tagen kommen, werde ich aber nicht zu schnell abspringen, sondern den Markt zumindest bis in den Bereich um DAX 6600 laufen lassen.

Nur ein Thema muss ich heute noch explizit erwähnen - Gold ! Sie erinnern sich an die Abwärtstrendlinie, die ich vor zwei Wochen -> hier <- gezogen hatte ? Die hat Gold nun überraschend mit einer gewaltigen Bewegung innerhalb Minuten nach oben durchbrochen ! Und wenn sich das Morgen bestätigt - diese Bestätigung ist extrem wichtig um Fehlsignale auszuschliessen - dann könnte das ein signifikanter Ausbruch sein !

Denn Auslöser der plötzlichen Stärke ist heute wohl mal wieder die FED, die heute bekannt gibt, dass die Zinsen bis mindestens Ende 2014 niedrig bleiben, weil das Wachstum der US Wirtschaft wohl auf Sicht schwach bleibt. Der Markt interpretiert das als Signal der FED, dass ein erneutes "Quantitatives Easing" (= Gelddrucken) kurz bevor steht. Deshalb geht der Goldpreis durch die Decke, denn Gelddrucken bedeutet Abwertung des Papiergeldes und damit Vorteil für die ultimative Währung : Gold. Schauen Sie sich diesen beeindruckenden Gold Chart von 20.55 Uhr an, dann wissen Sie was heute Sache war.

Es muss sich keiner einbilden, dass man so etwas vorhersagen kann, denn diese Bewegung hängt alleine an den Lippenbewegungen von Ben Bernanke. Aber man muss das auch nicht vorhersehen, man muss es aber ganz schnell ernst nehmen und sich adaptieren. Und mit diesem Blog Eintrag haben Sie die Chance dazu. Denn wenn sich das Morgen bestätigt - die Bestätigung ist wichtig - dann ist das für mich ein Signal das über Gold hinaus geht. Das bedeutet für mich erweiterte Liquiditätsschwemme und damit Bullenmarkt für harte Assets. Und alle harten Assetklassen, besonders die Rohstoffe, werden dann nach oben getrieben. Schauen Sie alleine, was heute mit der Barrick Gold (WKN 870450) passiert, die ist aktuell für so einen Bluechip gewaltige 5,5% im Plus ! Damit bekommen Sie eine Ahnung, was da möglich ist, sollte sich die Geldschwemme durch ein QE3 bewahrheiten.

Auf den ganzen Rohstoff-Sektor würde ich jetzt also ganz genau schauen !

Fazit: Ich bleibe zwar vorsichtig und nach unten abgesichert, aber das Blatt der Bären wird nun schwächer. Die Bären hatten ihre Chance und vielleicht haben Sie Morgen im Sinne "Sell the News" noch eine. Spätestens dann sehe ich ihre Zeit aber wohl fürs erste abgelaufen und der Markt könnte dann nach meiner Einschätzung wieder nach oben drehen !

Gute Nacht allerseits !

Haris Märkte am Abend – 24.01.12 – Buy the Dip

Da war er heute scheinbar, der überfällige Beginn der Korrektur. Der DAX bei 6340 und eine Reihe Aktien Intraday 2, 3 oder sogar 4% im Minus.

Und wie bei jeder Korrektur üblich, wurde am stärksten verkauft, was vorher am besten gelaufen ist. Soweit völlig normal und selbst 4% Minus Intraday bei einer Rheinmetall (WKN 703000) oder einer Klöckner (KC0100) waren da nicht so überraschend.

Und dann kam wieder "Buy the Dip" und die kleine Korrektur wurde sofort wieder gekauft. Damit beweist der Markt erneut beeindruckende Stärke und ich kann nur wiederholen was ich schon oft gesagt habe: gegen so einen starken Markt wettet man in meinen Augen nicht.

Wie es nun kurzfristig weiter geht ist unklar. Die gute Nachricht für die Bullen ist, dass sich mit diesen kleinen Intraday Korrekturen die überkaufte Markttechnik nun langsam abbaut und damit der Boden für den nächsten grossen Schwung nach oben bereitet wird. Denn technisch ist der Markt nun schon nicht mehr so nach oben überdehnt, wie er es noch vor wenigen Tagen war.

Andererseits gibt es durchaus Beispiele dafür, dass nach 2 oder 3 gescheiterten Versuchen den Markt zu drehen, dann plötzlich doch eine Wende durchschlagenden Erfolg hat - genau dann wenn alle denken, dass dieser Markt ja komplett "kugelsicher" sei.

Und Morgen haben wir noch dazu eine Wildcard im Spiel - die Notenbanken. EZB Chef Draghi spricht Morgen um 14.15 und um 20.15 Uhr kommt dann das Ergebnis der zweitägigen FED Sitzung. Ich wage keine Prognose was da passiert, da Bernanke bisher aber sehr gut darin war die Erwartungen der Märkte im Vorfeld zu managen, erwarte ich nicht all zu viel Neues. Trotzdem muss man dieses Datum auf dem Radar haben, denn wenn der Markt überhaupt demnächst stark abkippt, dann kann ich mir das nach der FED Sitzung vorstellen, schwerlich aber nun vorher.

Summa Summarum sagt uns das Verhalten des Marktes bei aller kurzfristigen Unklarheit aber eindeutig : Vorteil für die Bullen ! Das sollte man respektieren und deshalb bleibe ich unverändert bei der Strategie der vorsichtigen, abgesicherten Offensive.

Merkwürdig verhielt sich für mich heute Aixtron (WKN A0WMPJ). Das Minus von Intraday zweitweise 7% ist in meinen Augen mit der Korrektur alleine nicht erklärbar, da müssen andere Ursachen im Hintergrund sein. Da man aber keinerlei Nachricht sieht und diesen Absturz daher nicht zuordnen kann, sollte einen das eher noch skeptischer machen. Denn solche Bewegungen haben immer einen Grund, wir kennen ihn nur nicht. Aber andere Marktteilnehmer offensichtlich schon, denn sonst würde der Kurs nicht so abstürzen. So ein Szenario ist nach meiner Erfahrung fast immer höchst gefährliches Terrain für "Nicht-Insider" wie uns ! Bei Aixtron bleibe ich also erst einmal an der Seitenlinie und warte die Nachrichten der nächsten Tage ab.

Im positiven Sinne fand ich in der Korrektur Pfeiffer Vacuum (WKN 691660) bemerkenswert. Die Aktie ist Intraday kaum zurück gekommen. Da geht scheinbar noch was nach oben. Auch Krones (WKN 633500) war in der Korrektur stark. Beides sind klassische deutsche Mittelständler und Maschinenbauer, für die ich mittelfristig optimistisch bin.

Fazit des Tages: Bleiben Sie ruhig, sichern Sie ihre Gewinne und warten Sie demütig darauf, was Mr. Market nun Morgen zu tun gedenkt.

Ihnen eine gute Nacht !