Die Hütte brennt

Lage & Szenarien vom 12.03.2023 von Frank Sauerland

Wenn hinter mir die Hütte brennt, kann ich unterschiedlich reagieren. Ich kann die Hände in die Hosentaschen stecken und weiterspazieren, als wäre nichts geschehen. Ich kann mich auch umdrehen und überlegen, ob Weglaufen die schlauere Reaktion wäre. Ich drehe mich an diesem Sonntagmorgen um, da Banken krachen und Anleger fliehen.

Die Fakten. Was die Börse weiß, macht sie nicht heiß. Überraschungen dagegen bewegen Kurse. Eine Bankenkrise hatte niemand auf dem Zettel, auch der mächtigste Geldmann der Erde nicht, Fed-Chef Jerome Powell, der bei seinem Auftritt vor US-Politikern letzte Woche von weiteren Zentralbankzinserhöhungen sprach, um die Inflation in den Griff zu bekommen.

Da brannte die Hütte schon. Es merkte nur kaum einer. Am Mittwoch kündigte die Kryptobank Silvergate ihre Liquidation an, einen Tag später suchten Banker der wegen der Fed-Zinserhöhungen klamm gewordenen Silicon Valley Bank ungeschickt nach frischem Geld: nämlich hektisch und mit ängstlichem Blick. Angst ist ansteckend, Anleger zogen Gelder ab, stießen Bankenaktien ab, Kurse begannen zu fallen.

Am Donnerstag sackte der KBW Bank Index, ein wichtiger Branchenanzeiger, um 7 Prozent. Das war der größte Tagesverlust seit 2020. Freitag ging die Talfahrt weiter. Der SPDR S&P Regional Banking ETF (US-Symbol: KRE) verlor am Donnerstag sogar 8 Prozent, Freitag folgten weitere Verluste.

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