FED QE3 – 11.11.12 – Warum es erst ab 14.11. seine Wirkung entfaltet. Rally ahead ?

Bevor die neue Woche startet, möchte ich am Sonntag Abend noch eine wichtige Information rund um die FED mit Ihnen teilen, die ich schon länger kenne, die ich aber bisher für mich behalten und still verfolgt habe. Das ist sozusagen das Mr. Market "Überraschungs-Ei" für meine treuen Leser für kommende Woche. Es wird spannend sein zu verfolgen, wie sich diese Information nun verbreitet. 😉

Viel ist ja über QE3 geredet worden. Und das QE3 mehr oder weniger die Jahresendrally und die Rally in den Edelmetallen garantieren würde. Und dann ist was passiert ? Nichts ! Keiner redet mehr über QE3. Und die Indizes sind nicht höher, als zum Zeitpunkt der QE3 Bekanntgabe.

Haben Sie in Deutschland Artikel gesehen, die mal die Frage gestellt haben was mit QE3 passiert ist ? Ich habe keine gesehen und wenn es doch welche gab, waren es wenige. Liest man Fachanalysen der Banken, taucht das Thema durchaus auf und natürlich wird da verstanden, was konkret passiert. Die private Öffentlichkeit hat es aber nicht wirklich erreicht, weil die wenigsten die Implikationen verstehen oder sich dafür interessieren.

Denn alles was wir bisher in Form der "POMO Operations" verfolgen, ist nichts weiter als die Fortführung des QE2 Programs "Operation Twist". QE3 hat seine Wirkung noch gar nicht entfaltet ! Überrascht ? 😉

Aber zumindest in den US stellen sich kluge Trader diese Frage, schauen Sie zum Beispiel mal hier: -> Where is QE3 ? <-

Und es gibt ebenso kluge Marktteilnehmer, die schon Mitte Oktober die richtigen Antworten gerochen haben, schauen Sie -> hier <-.

Also nun eine kurze Erklärung. Hinter QE3 verbirgt sich nichts weiter, als der Aufkauf von Hypothekenpapieren (Mortgage Backed Securities MBS). Also sozusagen trivialisiert: "Frisch gedrucktes Papier-Geld gegen Hypothek". Und indem diese Papiere aufgekauft werden, wird dem Markt freie Liquidität zugeführt. Und zwar Liquidität bei denen, die diese Papiere in den Büchern haben, vor allem also Banken - wen wundert es ? 😉

Der Beschluss der FED am 13. September das Volumen drastisch zu erhöhen, ist aber nur die eine Seite der Medaille, man muss auch die Kanäle dafür haben, es zu tun. Die FED kann sich ja nicht einfach vor die Wallstreet stellen und "gebt uns die Hypotheken" schreien. Ich kann Ihnen nun nicht den exakten Ablauf beschreiben, dazu bin ich zu wenig Fachmann in diesem Thema und es ist auch für mich nicht entscheidend es im Detail zu verstehen. Aber diese Käufe müssen über Händler als Intermediäre abgewickelt werden und zwischen dem rechtlichen Kauf und dem Tausch "Geld gegen Hypothekenpapier" liegt eine Phase von zum Teil 60 oder 90 Tagen. Ich vermute dahinter rechtliche Gründe, denn es handelt sich ja letztlich um Hypotheken, also reale Immobilien.

Aber was auch immer der Grund ist, es bedeutet konkret, dass die erhöhten Käufe der FED ab Mitte September den Markt erst ab Mitte November so richtig in Form von Liquidität erreichen ! Sie glauben das nicht, schauen Sie bei der FED und ihren MBS Käufen -> hier <- selber nach und achten Sie auf die Settlement-Periode !

Wird jetzt exakt am 14.11. die Rally starten ? Ich kann Ihnen das nicht sagen, weil ich nicht präzise weiss, wann die Liquidität genau die "Street" erreicht. Das hängt einfach von technischen Details ab, die ich nicht kenne. Vor dem 14.11. wird es wohl nicht sein, aber es kann wahrscheinlich auch etwas später werden. Aber die "Big Boys" der Wallstreet wissen es sicher. Denn in deren Büros sitzen die Händler, die die MBS Geschäfte abwickeln.

Nach den mir vorliegenden Informationen, sollen über 25 Milliarden USD am 14.11. über den Weg der primären Händler beim ersten grossen "Settlement" den Markt erreichen. Ob diese Information stimmt, vermag ich aber nicht zu kontrollieren, insofern grösste Vorsicht damit.

Aber letztlich ist es egal ob am 14., 15. oder 16. und wieviel Milliarden USD exakt. Wichtig ist die Information, dass die additive FED Liquidität des QE3 Programms wohl erst in der zweiten November-Hälfte so richtig den Markt erreicht !

Und ja, 40 Milliarden USD pro Monat additive Injektion sind nun nicht die Welt, es ist aber auch mehr als nichts, denn es kommt ja auf die anderen Aktivitäten oben drauf. Es dürfte den Markt daher stützen und das nicht nur real, sondern auch psychologisch. Der entscheidende Parameter der über den Start der Jahresendrally entscheidet, dürfte weiter der "Fiscal Cliff" sein.

Aber machen wir uns nichts vor. Wenn "Big Money" sich die Indizes richtig zurecht gelegt hat und sich durch die den Markt erreichenden FED Milliarden unterstützt sieht, dann dürfte es auch nicht schwer fallen, das richtige Gerücht zum richtigen Zeitpunkt über Kompromisssignale an der politischen Front in die Welt zu setzen. Mit genügend Politikern dürfte die Wallstreet dafür verbandelt sein. Und dann macht es schlicht *Bumm" und die Herde setzt sich in Bewegung.

Insofern werde ich nun ganz genau den MoneyFlow verfolgen. Sobald es "Buying on Weakness" Signale gibt, dass "Big Money" nun kauft, werde ich nicht lange zögern. Und mit der Schulter-Kopf-Schulter Formation und dem sich öffnenden Keil im DAX, die ich in den letzten Artikeln besprochen habe, passt das auch gut zusammen. Ein paar Tage Schwäche am Beginn der Woche könnten die Indizes weiter drücken und für "Big Money" attraktive Setups bereit stellen. Und dann - ich rechne damit ab Mitte der Woche - könnten möglicherweise die Markt-Elefanten in die Börsen stampfen.

Bitte denken Sie daran: Liquidity Rules ! Das ist eine der Grundregeln, die immer gültig ist. Dewegen vermute ich auch, dass die Bären nun noch ein paar Tage ihre "feuchten Träume" geniessen können, bevor ihnen bald eine böse Überraschung bevor steht.

Ach ja und noch etwas. All die, die in den US jetzt möglicherweise ihre Aktiengewinne realiseren um höheren Steuern in 2013 zu entgehen, was machen die wohl mit der freien Liquidität, wenn sie demnächst vielleicht hören, dass sich die Politik in Sachen "Fiscal Cliff" auf den für mich persönlich wahrscheinlichsten Kompromiss geeinigt hat: einfach die Deadline der Erhöhungen weiter hinaus zu schieben ?

Ich wünsche Ihnen einen guten Wochenstart !

Ihr Hari

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25 Gedanken zu „FED QE3 – 11.11.12 – Warum es erst ab 14.11. seine Wirkung entfaltet. Rally ahead ?“

  1. @Hari, genialer Artikel; vielen Dank für diesen Markteinblick!

    Aber welche Branchen würden am meisten profitieren, wenn es so kommt, wie Du schreibst? Die Banken, weil sie ihre Bilanzen verbessern; die Biotechnologie, weil sich Big Money den Sektor sucht, der von Obama profitieren könnte? Die Energie, die aus Enttäuschung über die Wahl abverkauft wurde? Oder denke ich völlig falsch?

  2. Guten Morgen Johann,

    die Liquidität landet bei denen, die heute die MBS halten. Also im Finanzsektor. Und die werden die freien Mittel wieder zum Arbeiten bringen. Das verstärkt einfach den Kaufdruck in den Segmenten, in die Big Money sowieso einsteigen würde. Welche Segmente das sind – das ist die gleiche Frage mit oder ohne QE3.

  3. Guten Morgen Hari, wie siehst du die Gefahr, das Amerika demnächst sein AAA Rating verlieren könnte ? Das Spielchen mit Fiscal Cliff und Downgrading hatten wir schon mal ! Oder ist eine Abstufung in nächster Zeit unmöglich/undenkbar ?

  4. @ Sportsman68,

    da ich nicht in den Rating Agenturen im Management sitze und auch nicht Big Money angehöre – denen wieder die Agenturen gehören – habe ich keine Ahnung. Und reine Spekulationen ohne handfeste Grundlage machen für mich keinen Sinn.

    Letztlich ist es auch wurscht, weil die USA schon lange nicht mehr AAA sind, aber Realität und Rating sind halt zwei verschiedene Dinge.

    Insofern, nehmen wir ergeben hin, wann immer uns diese Raketenwissenschaftler wieder mit ihren Ratings beglücken. Den Vorteil aus dem Wissen „wann“ bezieht ein ganz kleiner Kreis, zu dem ich nicht gehöre. Um so wichtiger ist es deshalb sofort darauf zu reagieren, wenn Big Money real im Markt agiert.

  5. Schliesse mich Johann an, sehr aufschlussreicher Artikel. Man hatte sich ja schon gewundert, warum es nun nicht so richtig losgeht. Die meisten Erklaerungsversuche dazu wurden von Permabaeren auf slopeofhope und zerohedge geliefert, welche im Grunde auf „QE? Helicopter Ben macht es sich zu einfach!“ hinausliefen. Genuesslich wurde und wird besonders bei zerohedge immer wieder das misslungene QE3 seziert und zur gleichen Schlussfolgerung gekommen, dass Ben einfach Null Druchblick hat.

    Dieses hier ist nun der erste bullische Erklaerungsversuch, den ich gelesen habe, und es liest sich sehr ueberzeugend! Auf die Idee waere ich nie gekommen, dass es an so etwas Sproedem wie Fristen haengen kann… Aber warum auch nicht? Es wuerde zudem hervorragend ins Bild passen, mit dem Gold cycle low und der herbeigesehnten Weihnachtsrally.

    Ja, es wird interessant zu verfolgen, ob und wie schnell sich diese Idee nun ausbreitet. Aber eine Frage bleibt, warum hat Hari es nicht schon frueher verraten ? Vielleicht steckt er ja doch mit dem Big Money Kartell unter einer Decke und fischt meine Stops ab 😉

  6. Sowieso Hans, Du wirst schon sehen ! 😉 Aber ernsthaft, man will doch auch mal eine Überraschung platzieren können, genug von mir im deutschen Sprachraum abgeschrieben wird ja jetzt schon.

    Und zu Zero Hedge, tolle Seite macht Spass zu lesen, aber zwischen guten Analysen auch jede Menge Müll aus der Kategorie „Gerücht und Rede“. Vorsicht mit Zero Hedge, auch da darf man nicht alles für bare Münze nehmen.

  7. Ja, Zerohedge hat einfach einen sehr starken Bias, fast unbelehrbar. Slopeofhope dagegen zeigt immer wieder, dass trotz feuchter Permabaerentraeume immer noch die noetige Portion Demut mit dabei ist. My favourite perma bear blog 🙂

  8. @hari, boah, was ist denn da los bei 3d systems?bloß massive gewinnmitnahmen nach dem starken anstieg in der letzten woche oder etwas im argen, was ich ja mal nicht glauben will? ob das heute ein guter zeitpunkt wäre, um nachzukaufen?
    hatte nur vergessen, die frage an dich zu richten, falls du zeit und lust hast, sie zu beantworten 😉
    vielen dank schonmal im voraus,
    arud

  9. @Tokay, Du weisst doch, dass ich solche direkten Fragen nach der richtigen Handlung weder beantworten kann noch will. Etwas spöttisch könnte ich sagen, Du wirst gerade durch die tolle Regulierung vor den bösen Buben geschützt. Wende Dich an den zertifizierten Berater Deines Vertrauens. ;-p

    Zu Rheinmetall habe ich vorgestern in einem Kommentar zu meinen eigenen Positionen gesagt, Zitat: „Rheinmetall ist eine Restposition, weil ich die zu sehr mag um ganz auszusteigen und langfristig unter 40 immer für kaufenswert halte. Aber grösseres Engagement ist da im Moment nicht angezeigt.“

  10. @ Arud, ich habe nur das -> hier <- gesehen. Das ist eine sehr ausführliche und kompetente Beschäftigung mit dem Thema. Insofern ist nicht auszuschliessen, dass das einen Schluckauf auslöst. Ich würde es auf jeden Fall mal intensiv lesen, wenn Du DDD weiter spielen willst. Denn im Artikel ist der Vorwurf enthalten, dass DDD mit seinen Zahlen …. nunja ….. eher kreativ umgeht.

    Abgesehen davon ist DDD so volatil, dass die 7% Minus ungefähr mit 1% Minus bei Siemens vergleichbar sind – also nichts Besonderes. Alles unter zweistellig ist bei DDD „Business as usual“. 😉

    Aber ernsthaft, da werden als Folge des Artikels jetzt wohl einige andere graben. Und wenn da was dran ist, ist der zweistellige Absturz schnell da. Insofern wäre es mal eine Überlegung, da jetzt mal auf die Seite treten, wenn man da nun drin ist.

  11. Ahja, stimmt, hast recht, ist gerade im Moment nicht angezeigt. Hätt ich auch selber drauf kommen können, ich Schnarchnase….

  12. vielen dank für deine antwort, hari. der zweistellige absturz ist ja schon da…ich glaub, ich trete mal an die seitenlinie und nehme ein paar prozent mit 😉

  13. Kein Problem Tokay.

    Das wirkliche Problem ist, dass ich hier alles vermeiden muss, was in den Ruch der direkten Beratung kommen könnte. Das Grundmodell der Regulierung lautet: die Menschen sind doof und müssen vor sich selber geschützt werden. Durch Zertifikate der Berater und jede Menge Dokumentation. Und Ausbildung der Berater in einem IHK-Kurs zur Geldanlage. So entstehen dann Marktkenner und Finanzexperten. ;-p

    Die Zeit, wo man wenn man etwas von einer Sache verstand, einfach einem Bekannten einen guten Rat nach bestem Wissen und Gewissen gab, ist bei dem Thema vorbei.

    Das nennt man auch den fürsorglichen Staat, die Bürger lieben es und wählen immer die Vertreter dieser Logik. Das ich alter, zutiefst freiheitlich und liberal denkender Knacker damit ein Problem habe, ist je bekannt. Wobei ich den Sinn ja durchaus sehe, weniger erfahrene Menschen vor Beeinflussung zu ihrem Nachteil zu schützen. Wenn denn diese Art von Regulierung mal tatsächlich jemanden schützen würde. Bildung in Schulen zu Finanzthemen, wäre da das bessere Investment des Staates. Der Teil fällt aber in den Lehrplänen flach, dafür bekommen wir Formulare bei der Geldanlage. ;-p

    Was ich aber bei all dieser Regulierung auch in anderen Bereichen des Lebens nicht verstehe ist, warum es nicht den Weg des bewussten „Opt Out“ für mich gibt.

    Sprich wenn ich zum Amt gehe und nachdem man mir eindringlich ins Gewissen geredet hat ob ich das auch wirklich will, verbindlich und schriftlich erklärt habe, dass ich auf all das Gedöns in Finanzsachen freiwillig verzichten will. Wenn ich also zusagen den „bitte versucht mich zu bescheissen ich weiss was ich tue“ Ausweis bei mir trage, dass ich dann nicht wieder einfach frei mit meinem Freunden und Bekannten über so Themen reden kann. Natürlich nur, wenn die auch den Ausweis haben.

    Das will mir nicht in den Sinn. Dieses Fehlen eines Opt-Out bei nicht gewünschter Gängelung, empfinde ich als Einschränkung meiner Freiheit.

    Aber Schluss damit, Geschimpfe wird es auch nicht ändern. Das ich gerade in D den Begriff der individuellen Freiheit nicht genügend geschätzt empfinde, das Thema hatten wir ja schon und waren uns nicht einig. 😉

  14. Auch von meiner Seite danke für den Artikel. Ich hatte mich schon nach diesem Zusammenhang gefragt, denn das große Geld habe ich noch nicht gesehen.
    Dann warten wir ab ob Big Money in den Markt einsteigt.

  15. Vor ein paar Tagen hat Hari mal wieder AGCO erwähnt. Hier gab und gibt es signifikante Insiderkäufe, zuletzt wohl am 9.11 etwa 175000 Stück. Mallika Srinivasan ist CEO bei TAFE, einem indischen Landmaschinenhersteller, an dem AGCO 23% hält und Director bei AGCO. Die Käufe:

    September 332633 Stück
    Oktober 394934 Stück
    November 566738 Stück

    macht 1.294.305 Stück

    laut Open Insider fanden die Käufe zwischen 44.24 $ und 46 $ statt. Die Zahl 46 wird drei mal ausgewiesen, hier könnte das persönliche Limit liegen. Frau Srinivasan ist natürlich nicht Tante Erna, aber mal eben fast 60 Millionen Dollar für eine private Insiderbeteiligung auszugeben, scheint mir schon recht viel. In jedem Fall ist es nicht gerade ein schlechtes Zeichen für AGCO – Aktionäre. Wie ist so etwas zu bewerten?

  16. @ Jabal,

    Insiderkäufe sind eigentlich immer positiv. Weil dafür eigenes Geld verwendet wird, das man ja auch woanders investieren könnte. Und das von Leuten, die genau wissen was sie da zu welchem Preis kaufen.

    Einzige neutrale Ausnahme sind die Fälle, wenn neue Vorstände entsprechend ihrer Verträge nach dem Start dann mal was kaufen, das hat keine Bedeutung weil es weder eine wirklich freie Entscheidung ist, noch auf tieferer Kenntnis beruht.

    Insiderverkäufe dagegen können aus tausend Gründen geschehen, auch Vorstände wollen mal Häuser kaufen, ihren Kindern was zukommen lassen, etc. Sprich ein Insiderverkauf kann, muss aber nicht, ein negatives Signal sein. Ein Kauf ist dagegen (fast) immer positiv zu werten.

  17. Danke Hari, das ist mir schon klar, aber in dieser Situation TAFE – AGCO könnte doch vielleicht auch mehr dahinter stecken, als ein schnöder Bereicherungsversuch ;-).
    Aber vermutlich hast Du Recht und es ist nur ein normaler Insiderkauf.

  18. @ Jabal, achso das hatte ich missverstanden. Du fragtest nicht allgemein, sondern nach dem konkreten Kauf. Nein, da habe ich keine internen Kenntnisse um den Kauf besonders einzuordnen.

  19. Na ja, Hari, sooo uneinig waren wir uns glaube ich nicht…Aber das heisst ja nicht, dass man in allem und jedem übereinstimmen muß. Es ist halt immer so ne Sache, wo freiheitliche Zustände herrschen sollen und wo nicht. Das doofe ist, Freiheit ist immer auch Narrenfreiheit, so daß man mitunter die Freiheit vor den Narren schützen muß, damit die Narretei nicht überhand nehme, andernfalls die Verständigen narrisch werden…Warum schreibe ich das? Vielleicht, weil gestern der 11.11. war…

  20. @ Tokay, 🙂 an den 11.11. hatte ich gestern auch gedacht, ich bin ja am Rand des Rheinlands geboren. Bin aber froh, mit der zeitlich verordneten Fröhlichkeit nichts mehr zu tun zu haben. 😉 Aber ich werde mir mal für den kommenden 1. April notieren, Euch dann mit einem Artikel so richtig in den April zu schicken. Auch Karnevalsverächter haben Humor. Also aufgepasst ! 😉

  21. Hallo guten Abend, habe ich vor kurzem gelesen:
    Günter Hannich sagte neulich er rechnet mit einer massiven Deflation und stark einstürzenden Kursen an der Börsen für die nächsten 5 Jahre, ähnlich wie in Japan. Er sagt auch das eine hohe Inflation nur ein Märchen ist und sicher nicht kommen wird, stattdessen kommt der Deflationsschock
    Was natürlich fatal für die EM wäre. Er sagt auch das die EM schon recht hoch liegen und wohl weiterhin fallen werden, maximal 5-10 Prozent im Depot.
    Also keine guten Aussichten. Die Aussage entspricht, auch nicht gerade dem mainstream zur Zeit, deshalb ist es nicht zu unterschätzen, was der Hannich für die Zukunft voraussagt, obwohl ich ich ein Anhänger der EM bin.
    Die Aussage über die Inflation,kann ich allerdings nicht ganz nach vollziehen. Wir haben sie doch schon lange und weit über die immer angegebenen 2%. Ich denke es wird sehr schwierig werden in nächster Zeit die richtigen Entscheidungen zu treffen. Der richtige Mix wird es wohl sein. Hannich ist Crash-Prohet, dann hätten wir noch die Aktienfreunde und EM-Propheten. Anleger die nicht jeden Tag am PC sitzen, können in der Liga kaum noch mit Spielen.

  22. Doch Pilzhausen, dann gibt es noch die „nicht Propheten“, die wissen dass die Zukunft unbestimmt ist. Das sind die seriösen.

    Prognosen über Jahre kannst Du getrost unter Volksbelustigung verbuchen. Das funktioniert immer nach dem Motto: möglichst eindrucksvolle Prognosen ins Blaue hinein machen. Wenn es nicht eintrifft, was die Regel ist, haben es die Leser sowieso vergessen. Trifft es aber ein, kann man sich für das nächste Jahrzehnt als „Crash-Prophet“ feiern lassen und hat ausgesorgt. Eigentlich ein nettes Geschäftsmodell.

    Nebenbei bemerkt kenne ich Günter Hannich nicht und nachdem ich mal kurz gegoogelt habe, habe ich nicht den Eindruck etwas verpasst zu haben. Lies vielleicht mal was in meiner -> Anlagephilosophie <- steht, dann verstehst Du vielleicht besser wie ich denke.

    Und übrigens, in einem Fiat-Money System, in dem die Notenbanken beliebig Geld schöpfen können, ist Deflation defacto nur möglich, wenn sie von den Notenbanken/Politik zugelassen wird. Deshalb hat es nach Ende des Goldstandards auch keine nennenswerte mehr in der westlichen Welt gegeben. Niemand hindert die Politik und die Notenbanken in einem Fiat-Money System, jedem Bürger schon morgen 100.000€ in Papiergeld nach Hause zu schicken. Das ist der berühmte Helikopter zum Scheine abwerfen. Das wars dann mit jeder Deflation.

    In einem Fiat-Money System wie wir es haben, ist Deflation eine politische Entscheidung sie zuzulassen. Sicher kann das passieren, wenn es politische Mehrheiten für eine Politik gibt, die zur Deflation führt. Niemand kann das vorhersagen und alle langfristigen Prognosen dazu sind einfach Unfug, weil niemand die Zukunft kennt.

    Und noch was, wir haben die Inflation doch schon längst. Das frische Geld fliesst halt nicht in alle Märkte und Anlageklassen gleichzeitig. Weil es auch nicht alle zu Verfügung haben, sondern primär nur der Finanzsektor. Hätte es Oma Büllerbeck zur Verfügung, würden auch die Rübenpreise und Häkeldeckchen wegen erhöhter Nachfrage steigen. Da es aber nur der Finanzsektor hat, wirkt es sich auch zunächst nur im Finanzsektor aus. Inflation tritt immer zunächst in den Gütern und Assets auf, in die die Liquidität schwappt. In Deutschland gerade an Immobilien in den Grossstädten zu bewundern. Erst danach arbeitet sie sich von dort langsam durch das System. Die Inflation ist doch längst da, der offizielle Warenkorb dazu wirklich kein Massstab.

    Aber wie auch immer, ich weiss nicht was die nächsten 5 Jahre bringen. Und jeder der was anderes behauptet ist in meinen Augen ein Scharlatan. Was ich aber weiss ist, wie ich die Gegenwart zu lesen habe um daraus Schlüsse für meine Handeln hier und jetzt zu ziehen. Und diese Schlüsse haben eine seriöse, nicht spekulative Grundlage. Wie im Artikel die nachlesbare und reale Mechanik der MBS Käufe der FED. Die ist Realität.

    Wie gesagt, schau in meine Anlagephilosophie, das Verständnis ist mir wichtig. Wer hier auf Mr-Market.de die grossen Prognosen sucht ist hier falsch. Von dem Kaliber der grossen Propheten gibt es genug, damit muss ich nicht meine Zeit vergeuden. Ich habe ausreichend damit zu tun die Gegenwart zu verstehen.

    Und bis heute hat mir noch keiner erklären können, warum diese grossen Propheten andauernd kostenpflichtig Bücher schreiben, Abos verkaufen etc. Denn ich bräuchte gar keine umfangreichen Prognosen, mir würde *eine einzige kleine Zahl in der Zukunft* genügen, die ich sicher und verbindlich kenne und voraussagen kann. Eine Zahl aus der Wirtschaftswelt, auf die ich mich wirklich verlassen kann … und ich könnte mit massiven Wetten darauf schnell Milliardär werden und Buffet im Ranking der reichsten Menschen überflügeln. Kann ja dann auch nichts schief gehen, wenn man der grosse Prophet ist. 😉

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