In Aktien anlegen mit Gürtel und Hosenträgern

Lage & Szenarien vom 15.10.2023

Je turbulenter die Zeiten, desto konservativer darf gern die Aktienanlage sein. In diesen Wochen scheint die Welt aus den Fugen zu geraten. Fast reflexartig schaue ich als privater Aktienanleger in solcher Lage auf große Versicherer. Getriebenen Anlegern gelten sie als sichere Häfen.

Doch sind sie das? Oder zeigt harte Kursrealität, dass börsennotierte Versicherungsunternehmen in Wahrheit Kapitalminderer für mich als Aktionär sind? Drei deutsche Versicherer gucke ich mir an, schließlich gehört deutsche Assekuranz nach allgemeinem Urteil zur Weltspitze.

Münchener Rück

(WKN 843002, Marktkapitalisierung 51 Mrd. Euro, KGV 12, Chart oben)

Die Münchener Rückversicherungsgesellschaft erreicht auf der globalen Versicherungsrangliste den Platz 11. Bei Rückversicherern sichern Erstversicherer sich ab. Das Geschäft der Rückversicherer gilt als noch beständiger als das schon ungewöhnlich stetige Geschäft der Erstversicherer. Sollte in einem Jahr eine Naturkatastrophe so groß sein, dass die vom Rückversicherer auszuzahlenden Schadenssumme höher ist als die Jahreseinnahme, so werden - das zeigt die Erfahrung - die Prämien im Folgejahr angehoben und die Kasse sollte wieder stimmen.

Der Tageskerzenchart dokumentiert mir als mittelfristig orientiertem Anleger einen angenehmen Aufwärtstrend. In den letzten Tagen schwächelt er etwas, wohl angesichts der strengen Zinspolitik der US-Zentralbank Fed. Da mag sich mancher Anleger fragen, ob er nicht gleich ein Zinspapier kauft statt einer Versicherungsaktie und das dämpft die Aktien-Nachfrage. - Schaue ich mir den Chart zusätzlich aus der Langfristperspektive an, also mit Wochen- oder Monatskerzen, so bestätigt sich der Aufwärtstrend. Auf lange Sicht mache ich hier wahrscheinlich wenig falsch. Der Rückversicherer wirkt wie eine Anlage mit Gürtel und Hosenträger.

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