Mr-Market Community Sommer Aktien – Die Auswertung und die ersten Lehren !

Sie erinnern sich vielleicht, dass wir in einer -> Umfrage hier vom 13.07.12 <- nach Aktien gesucht haben, die mit Sicherheit 3 Monate später, am 30.09.12, einen höheren Kurs haben.

Gesucht war also nicht die beste Performance, sondern die grösste Wahrscheinlichkeit mit der Aktie Geld zu verdienen. Und wie Sie ja wissen, habe ich diese Umfrage mit einem Hintergedanken gemacht, weil ich daran ein paar Lehren bzw Weisheiten zum Markt knüpfen wollte.

Nun ist also Zeit erste Bilanz zu ziehen, ich danke unserem Leser "Jacky" für die Mühe, die Daten zusammen zu stellen:

Kurse der Mr-Market Community Aktien vom 28.09.12, sowie deren Veränderung seit dem 13.07.2012

1. Aareal Bank (WKN 540811): 13.25 € -> 15.96 €; gain: 20.5%
2. Deutsche Bank (WKN 514000): 25.6 € -> 30.83 €; gain: 20.4%
3. Barrick Gold (WKN 870450): 34.84 USD -> 41.81 USD; gain: 20%
4. BASF (WKN BASF11): 55.96 € -> 65.75 €; gain: 17.5%
5. SAP (WKN 716460): 48.9 € -> 55.24 €; gain: 13%
6. Commerzbank (WKN 803200): 1.24 € -> 1.39 €; gain: 12.1%
7. Apple (WKN 865985): 604.97 USD -> 669 USD; gain: 10.6%
8. Sanofi (WKN 920657): 60.56 € -> 66.65 €; gain: 10.1%
9. Sandridge Energy (WKN A0M1JP): 6.41 USD -> 6.98 USD; gain: 8.9%
10. Pfizer (WKN 852009): 22.81 USD -> 24.84 USD; gain: 8,9%
11. Total (WKN 850727): 36.03 € -> 38.6 €; gain: 7.1%
12. Deutsche Post> (WKN 555200): 14.34 € -> 15.21 €; gain: 6.1%
13. Andritz (WKN 632305): 41.6 € -> 43.62 €; gain: 4.9%
14. Berkshire Hathaway B (WKN A0YJQ2): 84.48 USD -> 88.32 USD; gain: 4.5%
15. Qiagen (WKN 901626): 13.74 € -> 14.32 €; gain: 4.2%
16. Kraft Foods (WKN 655910): 39.71 USD -> 41.33 USD; gain: 4.1%
17. Merck & Co. (WKN A0YD8Q): 43.47 USD -> 45.09 USD; gain: 3.7%
18. Volkswagen VZ. (WKN 766403): 137.1 € -> 142.2 €; gain: 3.7%
19. Daimler (WKN 710000): 36.4 € -> 37.72 €; gain: 3.6%
20. Biogen Idec (WKN 789617): 144.61 € -> 149.48 €; gain: 3.4%
21. Wells Fargo (WKN 857949): 33.91 USD -> 34.76 USD; gain: 2.5%
22. McDonald’s (WKN 856958): 92.29 USD -> 93.27 USD; gain: 1.1%
23. Gesco (WKN A1K020): 64.97 € -> 65 €; gain: 0%
24. 3D Systems (WKN 888346): 33.02 USD -> 32.95 USD; gain: -0.2%
25. Salzgitter (WKN 620200): 30.17 € -> 30.02 €; gain: -0.5%
26. Elringklinger (WKN 785602): 20.8 € -> 20.61 €; gain: -0.9%
27. Peabody Energy (WKN 675266): 22.51 USD -> 22.28 USD; gain: -1%
28. BMW (WKN 519000): 57.77 € -> 57 €; gain: -1.3%
29. Coca-Cola (WKN 850663): 38.64 USD -> 38.04 USD; gain: -1.6%
30. Dialog Semiconductor (WKN 927200): 15.57 € -> 15.17 €; gain: -2.6%
31. Royal Dutch Shell (WKN A0D94M): 28.05 € -> 26.9 €; gain: -4.1%
32. SGL Carbon (WKN 723520): 32.69 € -> 31.1 €; gain: -4.9%
33. Boeing (WKN 850471): 73.51 USD -> 69.75 USD; gain: -5.1%
34. Altria Group (WKN 200417): 35.62 USD -> 33.42 USD; gain: -6.2%
35. Tesla Motors (WKN A1CX3T): 34.25 USD -> 28.49 USD; gain: -16.8%

Durchschnittlicher Aktienanstieg des Portfolios: 4.2%

Vergleich mit den Indizes im gleichen Zeitraum:
1. Dax : 6557.1 points -> 7216.15 points; gain: 10.1%
2. S&P500 : 1356.78 points -> 1440.67 points; gain: 6.2%

Das Fazit lautet also, dass wir als "Team" in zweifacher Hinsicht das Ziel verfehlt haben - keine gute Performance, kann man da nur sagen !

Erstens haben die Indizes einen mittleren Anstieg von 8,2% von ganz alleine hingelegt. Unser Portfolio war gerade mal für 4,2% gut. Das ist unbefriedigend. Um es etwas überspitzt zu sagen: Hätten wir also unsere Finger aus dieser Aktiendiskussion gelassen und hätten uns mit einem Index ETF an den Strand gelegt, wären wir besser gefahren. 🙂

Natürlich gibt es dafür Gründe, es liegt daran, dass aufgrund der Aufgabenstellung des "sicheren" Gewinns, sehr viele klassische Value-Aktien wie Altria, Pfizer, Mc Donalds etc ausgewählt wurden. Nur leider waren die zum Zeitpunkt Anfang Juli teilweise schon (zu) weit gelaufen. Es zeigt, dass der Zeithorizont eine entscheidende Bedeutung hat. Wer seine Anlagen im Mittel alle 3 Monate umschichtet, tut sich also scheinbar keinen Gefallen zu viel über "Value" nachzugrübeln, der muss ganz andere Dinge verstehen. Das ist eine erste kleine, aber wichtige Lehre aus dieser Übung !

Zweitens haben wir auch bei der eigentlichen Aufgabe, Aktien zu finden die sicher steigen, das Ziel verfehlt. Denn in Anbetracht von Indizes die um 8% zulegen, ist eine Quote von 13/35 von Aktien die sogar im Minus stehen - also ca. 37% im Minus - eine ziemlich dürftige Performance.

So, das waren harte, aber zutreffende Worte. Als "Fondmanager" würde diese Community nun also von den Grossanlegern böse Briefe bekommen mit dem Tenor, bald das Kapital aus dem Fond abzuziehen, wenn wir im 4. Quartal nicht schnell besser werden. Das ist übrigens einer der Gründe für "Performance Anxiety" und "End of Quarter Window Dressing", nur diesmal von der anderen Seite des Tisches erlebt.

Eigentlich merkwürdig das Ergebnis, dabei war doch jeder von uns der Meinung, dass er nun besonders gut Aktien herauspicken kann ... oder etwa nicht ? 😉

Hier haben die ersten Leser in Kommentaren schon mit Demut auf das Ergebnis reagiert und das finde ich eine gute Selbstreflexion, denn diese Erkenntnis bringt uns weiter !

So viel zum Ergebnis. Nun zu eigentlichen Wertung und den beiden Lehren, die ich bei Aufsetzen dieser Übung damit transportieren wollte, meine verborgene Absicht sozusagen:

Lehre 1: Es ist *sehr* schwer den Index zu schlagen !

Diese Lehre wollte ich mit der Übung transportieren und ich denke die Botschaft ist angekommen.

Ganz konkret sollten Sie sich also wirklich die Frage stellen, ob es für Ihr Portfolio nicht besser wäre, sich auf Trendfolge bei Indizes (via ETF) zu beschränken. Dann folgen Sie dem DAX, vielleicht dem GDX und einem anderen Index und das wars dann.

Denn machen Sie sich nichts vor, Spekulation in einzelne Aktien verschafft nur dann einen Vorteil, wenn Sie für sich einen klaren "Edge" benennen können. Bedeutet, Sie sollten etwas über die Aktie verstehen oder verstehen zu glauben, was die Mehrheit nicht versteht. Ein Beispiel für einen Edge wäre die spezielle Sicht auf Windows 8, die ich bei Microsoft schon im Frühjahr hatte und zum Beispiel -> hier <- thematisiert habe.

Sie sollten aber nicht glauben, dass das Studium eines allgemeinen Artikels der von längst bekannten Dingen handelt, oder der Blick auf KGV, KBV, Dividendenrendite etc Ihnen irgend einen Edge verschafft. Trotzdem glauben viele, inspiriert von einem Artikel, dass sie nun ganz tolle Stockpicker seinen. Das Dumme ist nur, das ist alles schon im Kurs und daher wertlos. 😉

Mein persönliches Fazit ist daher: für private Anleger mit begrenzter Zeit macht die Anlage mit einzelnen Aktien nur selten Sinn. Dieser Anleger konzentriert Sie sich lieber auf die grossen Trends in breiten Segmenten und Indizes. Er folgt einfach dem grossen Geld. Das was "Big Money" tut, kann für ihn nicht schlecht sein. Das Stockpicking überlassen Sie besser denen, die dafür die Zeit und das Hintergrundwissen haben, sich einen echten Edge zu erarbeiten.

Lehre 2: The Trend ist your friend oder "besch...eidene Aktien bleiben besch...eidene Aktien" !

Auch diese Weisheit wollte ich Ihnen nahebringen, genau deswegen habe ich auch Apple ausgewählt, als die einfachste, bekannteste und am besten verstandene Aktie der Welt, mit perfektem positiven Trend. Sozusagen die Mutter aller Trendfolgen ;-). Diese Wette ist ja mit gut 10% Plus auch aufgegangen.

Leider (im Sinne des beabsichtigen Lerneffekts) hat mir dann aber das singuläre Event des "Draghi Puts" in die Suppe gespuckt, das einen "Game-Changer" darstellte. Nur deshalb sind auch die Bankaktien so weit oben. Denn wäre der Draghi-Put nicht gekommen, wären diese Aktien wohl erneut am Ende der Liste. Im Endeffekt sind ja auch die 12-20% Plus der Banken alles andere als berauschend, wenn man sich anschaut welche Mengen an Geld da letztlich zur Stabilisierung des Finanzsystems eingesetzt werden. Da muss es in meinen Augen eher heissen: trotz Multimilliarden zur Stützung der Finanzsystems und trotz ausgebombtem Kurs *nur* 12-20%.

Schauen wir aber auf Aktien, die nicht so massiv durch den Draghi-Put beeinflusst wurden, sondern die sich im Rahmen ihres Geschäfts "normal" bewegten, kann man schon erkennen, dass sich Trends länger fortsetzen als man denkt. Oder wer war sich sicher, dass eine Apple garantiert besser abschneidet als eine Salzgitter ? Oder eine SAP besser als eine Peabody Energy ? Das ist die Gegenüberstellung des Modells Trendfolge versus Turnaround-Wette.

Insofern ist meine Botschaft sichtbar, aber nicht so prägnant ins Auge springend, wie noch vor dem Dragh-Put: Man setze besser auf die erfolgreichen, vom Markt geliebten Aktien, als sich einzubilden, man könnte den Zeitpunkt eines Turnaround vorher sehen !

So weit zu meinen Absichten bei Auflage dieser Übung, die ich nur teilweise deutlich machen konnte. Im Ergebnis stecken aber sicher noch mehr Lehren in der Übung, ich setze nun auf Sie, dieser heraus zu arbeiten !

Zum Thema Trend wird es übrigens voraussichtlich Morgen früh einen schönen Gastkommentar unseres Leser "Jacky" geben, der auch empirisch unterstreicht, wie wichtig die Trendfolge für Erfolg ist !

So weit so schnell ein erstes Fazit. Jetzt hoffe ich auf Ihre rege Diskussion und lade Sie ein, auch andere Aspekte dieser Übung ins Rampenlicht zu bringen.

Ich hoffe es hat Spass gemacht ! Heute folgt noch eine Einladung zu einer noch schwierigeren Aufgabe zum Jahresende. 😉

Wir lesen uns bald ! Ihr Hari !

** Bitte beachten Sie bei der Wertung der Inhalte dieses Beitrages den -> Haftungsausschluss <- ! **

21 Gedanken zu „Mr-Market Community Sommer Aktien – Die Auswertung und die ersten Lehren !“

  1. @Hari Re deinen frueheren Kommentar: Bei allem, was sich sortieren laesst, gibt es Plaetze, ob es sinnvoll ist oder nicht! Das erste, was alle die machen, die am Wettbewerb teilgenommen haben, ist zu schauen, auf welchem *Platz* sie gelandet sind. Finde ich gar nicht so verkehrt, denn das duerfte bei den meisten von uns die schon angesprochene Demut induzieren.

    Noch eine Zahl, die ich anschaue ist, wieviele waren denn besser als der Index? Es waren nur 8/35 = 23% gleich oder besser als der DAX und nur 10/35 = 29% besser als der S&P500. Also deutlich weniger als ein Drittel, was ziemlich enttaeuschend ist. Was waere denn hier der Erwartungswert gewesen? 50:50? Vermutlich nicht, sondern eher das Verhaeltnis der Indexaktien, welche besser als ihr Index waren zu der Anzahl aller Indexaktien. Also im DAX, x/30 und im S&P500 y/500.

    @Jacky, falls es einfach und schnell zu ermitteln ist, was sind denn x und y?

  2. @Hari

    bevor ich zur Gurkenaktie komme, zunächst eines. Also an Deinen Schlußfolgerungen habe ich schon etwas zu knabbern. Die Vorstellung, mir künftig nur noch ETF’s zu kaufen, geht mir schon sehr gegen den Strich. Das Blöde dabei ist: Die Schlußfolgerung ist gar nicht mal so abwegig.

    Ich werde aber gleichwohl nicht nach ihr handeln, und zwar aus verschiedenen Gründen:

    1. Wenn eine Aktie gut läuft, wird es mit der Zeit immer wahrscheinlicher, daß sie irgendwann nicht mehr gut läuft („mean reversion“). Es wird für sie außerdem immer schwieriger, die Aufwärtsdynamik beizubehalten. Z.B. hatte SAP in den 90er Jahren trumhafte Zuwachsraten, wird diese aber nicht mehr schaffen, weil sie jetzt etabliert sind – deswegen ist es aber ein guter Titel.
    2. Ein Aktienindex ist ein Gemischtwarenladen – man kauft also neben SAP immer auch Co’Bank, Infineon, Metro(gut, jetzt sind sie ja nicht mehr im DAX) und Konsorten. Das kann’s doch eigentlich auch nicht sein… 😉
    3. Der 3,5 % Anstieg ist im statistischen Sinne nicht signifikant; die Community hat zwar etwas schlechter abgeschnitten als der Gesamtmarkt, aber nicht signifikant schlechter; umgekehrt hätte man sich unglaublich toll gefühlt mit +10% , was genausowenig ebrechtigt gewesen wäre.
    4. In einem gebe ich Dir aber völlig recht: Man nehme ein Börsenmagazin, sucht sich die Story einer Aktie mit z.B. geringem KGV aus und denkt :“Das isses!“. Nein, das isses leider nicht. Man braucht schon eine anspruchsvollere Herangehenweise. Die fällt aber nicht vom Himmel, sondern man muss sie sich im Lauf der Zeit erarbeiten.

    So, und jetzt denke ich mir noch eine „Gurken“-Aktie aus. Kandidaten gibt’s ja einige…. 😉

    Viele Grüße

    Tokay

  3. Das stimmt alles Tokay, ich habe ja auch nicht gesagt, dass man nun von Einzelaktien weg *muss*, ich mache es ja auch weiter. Aber ich lade ein sich mal die Frage zu stellen, ob man bei den ausgewählten Einzelaktien wirklich einen Edge hat. Und ob man damit wirklich eine Überperformance erzielen kann. Bei einigen wird das funktionieren, bei vielen aber nicht. Und ein Umstieg auf „weniger Stress aber mehr Gewinn im Depot“ wäre ja auch nicht so schlecht. 😉

    Statistisch relevant ist natürlich nichts von alledem und kann es auch nicht sein, selbst wenn wir 10 solche Aktionen machen, wäre es das immer noch nicht.

    Der Sinn der Übung ist ja auch kein empirischer Beweis, sondern nur bestimmte Mechanismen persönlich erlebbar zu machen. Und das ist für sich schon ein grosser Schritt.

  4. Wirklich ein interessantes Ergebnis, hätte nicht gedacht, dass der Gesamtmarkt unsere Community-Empfehlungen derartig outperformen würde.

    Bezüglich des Draghi-Game-Changers denke ich aber, dass unsere Gesamt-Performance dadurch eventuell sogar verschlechtert wurde, weil viele durch die Unsicherheit im Markt eher defensivere Titel wie Coca-Cola und McDonalds oder auch unübliche bisher positiv gelaufene Trendaktien wie zB Tesla und 3D Systems gewählt haben, welche durch den Draghi-Move nun alle verlassen wurden, weil es ja nun wieder stark unterbewertete Titel gibt, welche nicht mehr unter dem Euro-Krisen-Risiko leiden.

    In Anbetracht dessen kann man meiner Meinung nach aus der ganzen Sache vor allem auch lernen, dass man sich nicht auf einen fixen Zeitraum wie zB „bis zum 30. September“ festlegen sollte, sondern jederzeit bereit für eine neue Positionierung im Markt sein sollte, wenn es denn einen guten Grund dafür gibt. So hätte man sich bei den Draghi-News von defensiven Titeln verabschieden und in bis dahin Euro-Risiken-behafteten Werte investieren können, das hätte der Performance gut tun können.

  5. Hari, ich will das damit ja auch nicht kleinreden, ganz im Gegenteil, das Experiment war wirklich eine tolle Idee – jeder hatte die Möglichkeit, seine Ideen einzubringen. Und was „weniger Stress/mehr Gewinn“ angeht, da bin ich absolut bei Dir… 🙂

    Das mit den ETF’s ist wirklich eine sehr sinnvolle Idee, ich persönlich würde das bisher eher bei Rohstoffen für sinnvoll halten, aber klar, wenn man „Market Timing“ mit dem DAX betreiben wollte, dafür wären die ETF’s ja ein ganz gutes Vehikel.

  6. @ ETFs, ich stimme Tokay da zu, ich bin auch nur ungern in ETFs. Eine Ausnahme ist der GDX, weil ich keine Lust habe, mich mit den Einzelaktien im Goldsektor zu beschaeftigen. Vom GDX abgesehen ist der Hauptgrund, warum ich ETFs nicht so gerne mag, aber dass sie keinen Spass machen … Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich spiele das „Spiel“ nicht nur des Geldes wegen, sondern auch deswegen, weil es fuer mich das Spiel aller Spiele ist … Ich habe viel mehr Spass daran, mir meine „Raketen“ und „Gurken“ selber auszusuchen, auch wenn es Performance kostet. Das soll nicht heissen, dass ich die ganze Zeit nur wild am Zocken bin, aber ich bin halt einfach nicht so der „Fonds-Typ“. Dazu ein beruehmtes Zitat von Ed Seykota: „Everybody gets what they want out of the market“ Wer das Zitat nicht kennt: Es lohnt sich danach mal zu googlen und sich dazu zu belesen!

  7. Das ist ein kluge Selbsterkenntnis Hans und wenn man die hat, spricht ja auch nichts dagegen sich so Spass zu holen. Ich gehe sogar davon aus, dass die Mehrzahl der Leser das so sieht wie Du, denn wenn es nicht so wäre und sie keinen Spass dabei haben, würden sie überwiegend nicht im Blog mitlesen.

    Trotzdem macht es sehr viel Sinn sich klar zu machen, *warum* man eine Sache tut, so wie Du das machst. Der Glaube „besser als der Markt zu sein“ ist dagegen nur selten ein guter Ratgeber. 😉 Und diese Erkenntnis wollte ich erlebbar vermitteln. 😉

  8. Hallo zusammen!
    Naja wenn ich mir den Ursprungsartikel nochmal durchlese und mir vor allem folgendes Zitat „Es geht also nicht darum, welche Aktie potentiell die höchsten Gewinne produziert, sondern bei welcher die Wahrscheinlichkeit am höchsten ist, dass man einen Trade am 30.09.12 mit Erfolg im Positiven abschliessen kann.“, zu Gemüte führe, so finde ich die Schlussfolgerung zumindest fragwürdig, denn:
    Wäre die Aussage gewesen: Nennen Sie eine Aktie, die bis zum 30.09. die Daxperformance schlägt, so wäre die Aktienauswahl wohl eine andere – risikoreichere – gewesen. Die Schlussfolgerung, es ist schwer den Dax zu schlagen, wäre somit ok gewesen. Aber darum ging es mE nicht. Nichtsdestotrotz finde ich das Ergebnis ebenfalls ernüchternd bzw. lehrreich und interessant, da ich eine Vielzahl der genannten Aktien, von der Perfomance her, im positiven Bereich erwartet hätte.
    Viele Grüße!

  9. @ Heiner, da ist was dran, wobei ich mit keinem gewaltigen Effekt rechne. Ich habe das auch erwogen, das Problem ist allerdings, hätte ich diese Formulierung gewählt, hätten zu viele eine „Hop oder Flop“ Wette gemacht – so wie man auch Börsenspiele gewinnt – als intensiv über sicheren Gewinn nachzudenken.

    Immerhin ist die Liste ja doch eine Auswahl sehr „guter“ Aktien und ob bei veränderter Wortwahl die Mehrheit nun plötzlich die Gewinner des Draghi Puts antizipiert hätte – denn das wäre nötig gewesen um den Index zu schlagen – wage ich mal zu bezweifeln.

    Aber auf jeden Fall merke ich schon den Widerstand, denn niemand mag es schlecht abzuschneiden und dann auch noch virtuell zu hören, man sollte vielleicht über seine Strategie mal nachdenken. 🙂 Das ist mir schon klar, aber bewusst in Kauf genommen. Würde ich Anlagen oder Abos bei Euch an den Mann bringen wollen, würde ich jetzt bestimmt nur Nettes sagen. 😉

    Wichtig ist nun vor allem, was jeder persönlich daraus macht. Denn es ist ein Faktum, eine selektive Auswahl qualitativ hochwertiger Aktien war schlechter als der Index. Und das nicht nur seit Draghi, sondern auch schon bei den Zwischenständen, wenn auch nicht ganz so deutlich.

    Und auch bei der ganz präzisen Kernfrage ist die Quote der Aktien im Minus unbefriedigend hoch. Und das trotz eines sehr starken Marktes !

    Darüber sollte man nachdenken.

  10. Unwichtig würde ich es nicht nennen, drückt die Gesamtperformance immerhin um 0,7 % runter wenn ich mich auf die schnelle nicht verrechnet habe 😉

  11. In Sachen Pfizer habe ich Jacky gebeten da mal nachzuschauen, was da an seinen Daten hakt. Ich habe es mir auch angeschaut und richtig, die Daten sind falsch, Pfizer ist gestiegen, aktuell 25,04 USD. Ich vermute eine Verwechslung mit dem Eurokurs, der ist bei 19,4 EUR. Wird geändert.

    PS: Ich habe es erst einmal „per Hand“ geändert, bevor sich Jacky meldet. Danke für den Hinweis. Ändert an der Grundaussage aber nichts.

  12. Hallo Zusammen,

    ich denke an vielen Punkten ist etwas dran und jeder muss eben für sich selbst entscheiden was gut für ihn ist.
    Performance drückt sich ja auch nicht immer nur in Indexprozenten aus. Es ist auch eine Frage an Euro die hinten bei rauskommen. Eine kleine riskante Position kann zwar viele Prozente bringen, aber am Ende monetär dasselbe wie ein sicherer Trade auf eine weniger sichere Anlage. Ich würde mich zur Zeit z.B. nicht trauen einen großen Teil meines Geldes in Bankaktien zu werfen. Dabei habe ich viel zu viel Ehrfurcht vor der Wirkung von Nachrichten. Denn nur wer großes Geld hat, kann auch einen Verlust länger aussitzen, soweit ist es bei mir noch nicht ;).
    Das ist letztendlich eine Frage des Riskos, welches der Trader gewillt ist einzugehen.

    Die Frage von Heiner bzgl. der Aufgabe habe ich mir auch gestellt. Aber letztlich muss einfach jeder zu sich ehrlich sein, ob er Top oder Flop gegenüber sicherem Risko gewählt hätte.

  13. @Pfizer:
    es ist richtig, in diesem einen Fall hat mein Programm aus versehen auf den Euro Kurs zugegriffen, dies tut mir leid. Damit findet sich die Aktie natürlich weiter oben wieder (siehe Haris Korrektur). Unsere Gesamtperformance hat sich aber nicht grossartig verbessert, da die Daten, die ich Freitag am frühen Abend hier online stellte tatsächlich noch nicht die Schlusskurse waren, denn diese waren für mein Programm noch nicht verfügbar (auf Grund der website policy von yahoo) und alle Aktien im Allg. noch minimal nachgelassen hatten (was sich bei 35Aktien natürlich addiert).

    Ich entschuldige mich für die Verwirrung, an dem Gesamtbild ändert sich natürlich nichts. Als ich damals Mitte Juli angefangen habe, mir ein Programm zu schreiben, war es sehr rudimentär. Mittlerweile lade ich die historischen Daten und zusätzlich lese ich intraday Daten direkt aus verschiedenen Webseiten,um sie zu analysieren. Dabei kam es zu einem Bug, der nur auftritt (und auch nur bei Intraday Daten), wenn die XETRA Kennung (PFE.DE) ähnlich ist wie die NYSE Kennung (PFE). Und dies passierte genau einmal bei Pfizer. Nächstes Mal gibt es die Daten wieder Samstags oder Sonntags, dann passiert so etwas nicht nochmal.

    Ich werde bei Gelegenheit noch mal die Aufteilung der Aktienperformance für den DAX und SP500 machen, heute ist es schon zu spät.

  14. Nun aber doch noch ein Kommentar von meiner Seite:
    Man sollte nicht ausser Acht lassen, dass unser Portfolio eventuell auch weniger stark gefallen wäre, als die Indizes, wenn wir in einer Abschwungphase gewesen wären. Ich selber lasse mein Depot einmal täglich überwachen und vergleiche den prozentualen Anstieg des Depots mit dem Anstieg des Daxes. Dort bin ich eigentlich sehr selten besser, denn erstens bin ich fast nie komplett investiert und zweitens werden manchmal die Dax Anstiege insebsondere von wenigen Aktien überdurchschnittlich stark getrieben, die man nicht selber handelt. In meinen Augen ist es wichtig zu schauen, dass man über die Zeit mehr Gewinn als Verlust macht und wenn man versucht Indizes zu outperformen einen längeren Zeitraum zu betrachten. Weiterhin zeigt dieses Ergebnis ebenfalls, dass ein aktives Depotmanagement wichtig ist und man sich auch mal von Aktien trennen sollte, wenn sie schlecht laufen, um sie eventuell später wieder zuzukaufen bzw. die Aktiengewichtung im Depot ändern. Ich hatte mich damals für Qiagen entschieden, die per Zufall den Durchschnitt unserer Performance widerspiegeln. Mein Grund lag einfach in der Tatsache, dass sie einen Aufwärtstrend aufwiesen, der mit einer kurzen Unterbrechnung immernoch intakt ist.

    Und ich stimme da Wastl, Heiner und Co. völlig zu – es stellt sich immer die Frage Risiko versus Kapitalerhalt.

  15. Wo findet man übersichtlich (am besten auf einer Seite) wer im SP500 ist? Die Performance für die DAX Werte geht einfach, da weiss ich wer drin ist, aber die SP500 Zuordnung finde ich nicht wirklich. Falls jemand eine Seite kennt: „in welchem Index befindet sich XXX“, wäre dies super!

  16. @Jacky

    es gibt mehrere Möglichkeiten, z.B.
    -> http://www.consors.de ansteuern und dann
    -> „Kurse und Märkte“
    -> „alle Indizes“
    -> „S&P 500“ anklicken
    -> es werden alle Einzeltitel des S&P 500 aufgelistet.

    Oder aber mit dem stockscreener auf http://www.finviz.com, dort gibt es ein Abfragefeld für die“S&P 500″-Aktien. Also:
    -> http://www.finviz.com
    -> „screener“
    -> „index“
    -> und dann „S&P 500“ angeben.

    Schöner Beitrag übrigens, den Du geschrieben hast!

    Viele Grüße

    Tokay

  17. @Tokay,
    danke! Wieder ein Schritt weiter, nachdem ich auf Grund deiner historischen Aktienlinks im Juli mit dem programmieren angefangen habe 🙂

    So hier ist nochmal eine Uebersicht ausgesplittet nach DAX und SP500 Aktien:

    SP500 (gain: 6.2%):
    1. Pfizer (WKN 852009): 22.81 USD -> 24.85 USD; gain: 8.9%
    2. Berkshire Hathaway B (WKN A0YJQ2): 84.48 USD -> 88.2 USD; gain: 4.4%
    3. Kraft Foods (WKN 655910): 39.71 USD -> 41.35 USD; gain: 4.1%
    4. Merck & Co. (WKN A0YD8Q): 43.47 USD -> 45.1 USD; gain: 3.7%
    5. Wells Fargo (WKN 857949): 33.91 USD -> 34.53 USD; gain: 1.8%
    6. McDonald’s (WKN 856958): 92.29 USD -> 91.75 USD; gain: -0.6%
    7. Peabody Energy (WKN 675266): 22.51 USD -> 22.29 USD; gain: -1%
    8. Coca-Cola (WKN 850663): 38.64 USD -> 37.93 USD; gain: -1.8%
    9. Boeing (WKN 850471): 73.51 USD -> 69.6 USD; gain: -5.3%
    10. Altria Group (WKN 200417): 35.62 USD -> 33.39 USD; gain: -6.3%
    Total gain of sub-portfolio: 0.8%

    DAX (gain: 10.1%)
    1. Deutsche Bank (WKN 514000): 25.6 € -> 30.75 €; gain: 20.1%
    2. BASF (WKN BASF11): 55.96 € -> 65.65 €; gain: 17.3%
    3. SAP (WKN 716460): 48.9 € -> 55.11 €; gain: 12.7%
    4. Commerzbank (WKN 803200): 1.24 € -> 1.39 €; gain: 12.1%
    5. Deutsche Post (WKN 555200): 14.34 € -> 15.2 €; gain: 6%
    6. Volkswagen VZ. (WKN 766403): 137.1 € -> 141.95 €; gain: 3.5%
    7. Daimler (WKN 710000): 36.4 € -> 37.67 €; gain: 3.5%
    8. BMW (WKN 519000): 57.77 € -> 56.91 €; gain: -1.5%
    Total gain of sub-portfolio: 9.2%

    Also auch hier haben wir under performed – vor allem im SP500 (ich hoffe ich habe keine Aktie übersehen …).

  18. Noch ein visueller Nachtag:

    hier ist die Performance der „Sub-Portofolios“, dh. wie verhielten sich unsere ausgewählten DAX Aktien gegenüber dem DAX und unsere ausgewählten SP500 Aktien gegenüber dem SP500.

    -> Rapidshare <-

    auf der Webseite einfach auf „im Browser ansehen“ klicken und man sieht das gesamte Bild. Ich habe auf die schnelle keine bessere Möglichkeit gefunden hier in den Comments ein Bild hochzuladen und mal kurz einen Account eröffnet. Falls ihr für die Zukunft eine bessere Idee habt, würde ich mich drüber freuen. Habe kurz Hari gefragt, aber in WordPress selber kann man keine Grafiken hochladen. (Anmerkung Hari: in WordPress schon, nicht aber in Kommentaren. ;-))

    Abgesehen von den technischen Umwegen, sieht man gut, dass wir gute DAX Aktien genommen haben (waren nicht im Minus), aber bei den SP500 Aktien ein ziemlich schlechtes Händchen hatten. Diese waren in der Tat nicht besonders krisensicher.

    Noch eine letzte Anmerkung: Hari, dies war eine super Idee! In meinem persönlichen Fall hat es mich dazu gebracht, selbst über mein Aktien(kauf)verhalten nachzudenken und der Markttechnik einen viel höheren Stellenwert gegenüber subjektivem Handeln zu geben. Wieder einmal etwas gelernt 🙂

  19. Hallo

    für mich ist es schon ein bischen verwunderlich, daß wir es nicht geschafft haben eine Wertentwicklung zu erreichen, die sehr nahe an der der Indizes liegt, ich vermute aber, daß sich diese Underperformance auf Dauer evtll. wieder ausgleicht. Vielleicht kann Jacky das „Depot“ ja noch weiterführen und von Zeit zu Zeit Bericht erstatten, wie es mit den Sommer Aktien weitergeht.

    Wenn die Community schon beim Stockpicking nicht besser ist, wäre es doch mal interessant zu schauen ob wir beim Timing besser wären, d.h. die Gemeinschaft entscheidet z.B. wöchentlich ob in einen Index (dax etc.) investiert wird oder nicht.

    Grüße Aloys

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