Mit der erneuten Wahl von Shinzo Abe zum japanischen Regierungschef, könnte am japanischen Aktienmarkt und für den Yen eine bedeutende Wende eingeleitet sein. Eine Wende die Mr. Market in den letzten Wochen schon antizipierte, als der Nikkei vermeintlich ohne Grund stieg und stieg.
Derartige Aufrufe hat es in den letzten Jahren immer wieder gegeben und nie ist wirklich etwas passiert. Japan verharrte in Stagnation und Deflation. Besonders belastet war die japanische Exportwirtschaft von der Stärke des Yen, der in Carry-Trades als Ankerwährung gegen die Euro und Dollar-Schwäche genutzt wurde.
Mit dem Regierungswechsel, steht nun aber wohl eine Zeit aggressiver Expansionspolitik der japanischen Notenbank bevor. Man wird versuchen, den Aussenwert des Yen um jeden Preis zu drücken. Und ein fallender Yen bedeutet steigende Aktienkurse bei Toyota, Panasonic, Toshiba und Co.
Um zu verdeutlichen, wir Mr. Market diese Entwicklung schon antizipiert, schauen Sie mit mir mal auf den Tageschart des Euro-Yen Währungspaares EURJPY:
Letztlich ist eine monetäre Expansion seitens der japanischen Notenbank nichts weiter als eine neue Runde, im schon laufenden weltweiten Währungskrieg der Abwertungen. Und natürlich werden FED und EZB auf ihre Art und Weise reagieren. Letztlich gewinnt in diesem Währungskrieg niemand, sondern alle Papierwährungen werden nur Zug um Zug entwertet. Das Ganze ist ein "Fools Game", für das wir in der westlichen Welt noch bitter mit Währungsreformen bezahlen werden.
Für die kurz- und mittelfristige Bewertung des japanischen Aktienmarktes muss uns das aber nicht interessieren. Eine mögliche Abwertung des Yen würde die japanische Exportindustrie befeuern und wahrscheinlich auch zu einem steigenden Nikkei führen.
Aber Vorsicht ! Der Nikkei wird in Yen notiert steigen, nicht aber notwendigerweise in EUR ! Denn die positive Bewegung des japanischen Aktienmarktes dürfte für deutsche Anleger durch die Abwertung des Yen zu einem guten Teil aufgefressen werden. Insofern sind normale Japan-Fonds eher ungeeignet und insofern macht eine Anlage in Japan eher mit einem Währungs-Hedge Sinn.
Ich habe dazu auch einen voll replizierenden ETF bei iShares gefunden, den "iShares MSCI Japan Monthly EUR Hedged WKN A1H53P". Ich habe selber keine Erfahrung mit dem Produkt, aber von der Papierform her scheint mir persönlich das genau das Instrument zu sein, um die oben antizipierte Entwicklung zu spielen. Alternativ kann man natürlich das obige Währungspaar Long EURJPY spielen und ist damit beim Kern dessen was passiert.
Das jeder Trade, auch dieser, angemessen abgesichert werden muss, weil es auch immer ganz anders kommen kann, muss ich hoffentlich nicht mehr jedes Mal explizit erwähnen.
Und noch ein kleiner Tipp. Von all den Exportwerten finde ich einen im Moment besonders interessant. Es ist die "Caterpillar Asiens", die japanische Komatsu (WKN 854658), die von einem fallenden Yen ebenso profitieren sollte, wie von wieder ansteigenden Infrastruktur-Investitionen in China. Schauen Sie sich diesen 17 Milliarden Euro schweren Bluechip einfach mal selber in allen Aspekten an. Es könnte sein, dass sich dieser Zeitaufwand lohnt. Und teilen Sie das Ergebnis Ihrer Analyse hier mit den anderen Lesern !
Ihr Hari
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