Hoffnung, Mut und Tatkraft für 2023

Zum Abschluß des Jahres 2022, will ich mal einen Wunsch an die Gesellschaft für 2023 formulieren.

Denn sie haben keine Ahnung, wie mir diese permanenten Dystopien, dieses mediale Nostradamus-Gefasel, das Begrenzungsdenken und der Weltuntergangs-Wahn "auf den Sack" gehen, die sich nun jeden lieben Tag über uns medial ergiessen.

Nicht mal im Kino oder in Serien ist man sicher, den Orten in denen traditionell eigentlich überwiegend positive Geschichten erzählt werden. Ich gehöre ja zur Generation der "Trekkies", aufgewachsen mit Captain Kirk und erwachsen geworden mit Captain Picard. Die positiv nach vorne schauende, zu einer besseren Zukunft der Menschheit strebende Grundphilosophie, hat mich immer angesprochen und mir auf meinem Lebensweg auch nicht geschadet.

Ich mag dieses Ideal einer an einem Strang ziehenden Menschheit, in der es keine Rolle spielt welche Hautfarbe, Rasse oder sonstige Orientierung wir haben, eine Welt in der nur zählt wie wir uns einbringen und was wir beitragen. Auch wenn es wie alle Ideale ein wenig naiv ist, weil es so perfekt nie sein wird und sein kann, ist es doch wert in diese Richtung zu streben, eine positive Utopie, keine Dystopie.

Aber selbst in diesen Serien herrschen nun dunkle Dystopien vor und es muss immer wahlweise die Welt, das Universum, die Erde, die Föderation oder was auch immer vor dem finalen Untergang "gerettet" werden. Das ist lächerlich und geistig krank in dieser Ballung, früher konnte man sich auch einfach mal einem philosphischen Thema oder einer spannenden Entdeckung widmen, heute muss es - wenn es nach den Drehbuchschreibern geht - immer der Weltuntergang sein, der gerade eben abgewendet werden kann.

Natürlich trägt auch dazu bei, dass Optimismus in den Medien gerne mit Naivität verwechselt wird, während alle die irgendetwas im Detail kritisieren, sich immer furchtbar kompetent anhören - ein "Experte", hört, hört. 😛 Das Gegenteil ist aber wahr, es ist einfach und billig zu kritisieren was andere geschaffen haben, die Königsdisziplin ist dagegen selber etwas zu erschaffen, das braucht mehr als pseudokluges Geschwätz und es braucht die Kraft des Optimismus, denn nur die führt zu Tatkraft.

Diese negative Weltuntergangsstimmung wird aber auch von unguten sozialen Entwicklungen befördert, so macht die zunehmend laute, identitäre bzw woke Denke die Welt dunkler und nicht heller. Dieses selbstverliebte Einkuscheln in Minderheiten, das Abgrenzen und die Kategorisierungen, die unter der Fassade der "Toleranz" gerade wieder so beliebt geworden sind, zerfasern die Gesellschaft in Grüppchen und sind das Gegenteil von Inklusion. Das gilt für die Rechte wie die Linke gleichermassen, das identitäre Denken unterscheidet sich nur in der Fassade, der Wille die Menschen in Schubladen zu sortieren und sich abzugrenzen, ist beidseitig identisch.

Warum auch wahrlich "Linke" diese Denke verachten sollten, können sie eindrücklich hier bei Heise nachlesen: -> Woke und Weltfremd <-. Es ist für mich das Schrebergartendenken von Kleingeistern, die die Welt in Schubladen aufteilen wollen, es ist die finstere Vergangenheit und nicht der Fortschritt. Eine Vergangenheit, in der sich das Sein über die Zugehörigkeit zu Kasten und Ständen definierte, heute wird es auf der Linken "woke" anlackiert und ist doch der gleiche, archaische Mist der Segregation geblieben, der es schon immer war.

Ich kann mir zum Thema sogar Barack Obama zur Unterstützung an meine Seite holen, einen Ex-Präsidenten an dem es viel zu kritisieren gab, der aber eine intellektuelle Qualität besaß, die seitdem schmerzhaft vermisst wird. Schauen sie mal wie er -> hier beim Guardian <- den woken Wahn als das zerlegt was er ist: Billige Selbstgerechtigkeit, aus dem warmen Sessel des Wohlstands heraus - das sind Obamas sinngemäße Aussagen, schauen sie selber zu.

Katastrophendenken, Ausgrenzung und Aggression gegen Dritte als Mittel der Identitätsfindung, Ignorierung der Grundlagen unseres Wohlstands und medial inszenierte Selbstgerechtigkeit, bei der der Anschein des "Guten" wichtiger geworden ist, als wirklich Gutes zu tun und die Welt voran zu bringen - all das bestimmt nun in Teilen die mediale Öffentlichkeit und prägt das Denken der Gesellschaft. Ein Trauerspiel!

Aus Sicht der Medien kann man das sogar verstehen, Aufreger und Katastrophen verkaufen sich eben besser und seit die Medien in ihrer Finanzierung von Klicks abhängig wurden, dominierte das Dystopische, das Kaputte, das Skandalöse, weil man den Erregungszustand der "klickenden Affen" ja immer in einer kranken Hatz nach dem nächsten Adrenalin-Schuss hochhalten muss. Und die (un-)sozialen Medien verstärken das noch, in denen sowieso immer der größte Schreihals die größte Aufmerksamkeit erfährt und weniger die, die wirklich etwas zu sagen haben.

Dass die Welt objektiv langsam voranschreitet, dass die Armut sinkt, die Bildung steigt und -> die Welt auf einem guten Weg ist <-, das hat keinen Platz mehr, weil langsame, inkrementelle Verbesserungen eben nicht für Schlagzeilen und Klicks gut sind.

Und auch auf die Politik hat das schon längst abgefärbt, die hangelt sich auch nur noch vom einen Skandal zum anderen, von der einen Katastrophe zur nächsten - ruhige, kompetente, vorausschauende Ordnungspolitik ist völlig "missing in action" - die Politik lässt sich von den Erregungszyklen treiben, statt die Zukunft zu gestalten.

Wundert sich da noch jemand, dass sich mittlerweile Weltuntergangs-Sekten gebildet haben, die nach uralten, immer gleichen Mechanismen funktionieren und ernsthaft daran glauben, dass sie keine Zukunft mehr haben, sondern vor ihnen nur das große Elend liegt? Was für ein trauriger, dystopischer Wahn! Das ist gruselig, es sind junge, vielversprechende Leben, die sich so fehlgeleitet selber der eigenen Zukunft berauben. Verachtenswert sind aber nicht die armen Menschen, die in die Fänge einer Sekte geraten, sondern die, die deren Köpfe dafür vorbereitet haben - mit einem pemanenten Bombardement völlig überzogener Katastrophengeschichten, die oft ganz profanen machtpolitischen oder wirtschaftlichen Interessen folgen.

Und das hat eben extrem viel mit dem medialen Aufregungsumfeld zu tun, das sich mittlerweile auch der Wissenschaft bemächtigt hat, in der auch zu viele auf Übertreibung und billige Effekte setzen müssen, um überhaupt an Fördergelder zu kommen - immer schön den Erregungspegel hochhalten. Schon wenn Wissenschaft so überhöht wird, als ob es darin nur eine Wahrheit gäbe, zeigt sich die Pervertierung der Gedanken, denn die wissenschaftliche Methode ist gerade geprägt von Irrtum und Zweifel und von widerstreitenden Theorien. Genau so, im Zweifel und Diskurs entsteht langsam Wissen und Fortschritt, nicht mit absoluten Wahrheiten, ich sage nur "Äther". 😛

Die Gesellschaft fiebert, aber nicht wegen der objektiv steigenden Temperaturen der Erde, die ein ernstes, aber doch für die Menschheit lösbares Problem darstellen. Sie fiebert, weil die Menschen durch das mediale Umfeld in einen depressiven Fieberwahn getrieben werden, der sie die Welt nur noch durch die Brille der Katastrophen erleben lässt.

Das ist äusserst ungesund, dafür sind wir Menschen emotional und psychisch nicht gemacht, es zerstört den Kit unserer demokratischen Gesellschaften von innen. Und es ist objektiv fernab der Realität, ein Zerrbild der Welt, in der es viel Gutes und auch viele grundlegende, langfristig positive Entwicklungen gibt. Wir haben unser Schicksal als Menschheit immer noch in der Hand und haben es auch in 10 Jahren noch.

Dabei hat es Frank Herbert in "Dune" doch schon so schön auf den Punkt gebracht:

“I must not fear. Fear is the mind-killer. Fear is the little-death that brings total obliteration. I will face my fear. I will permit it to pass over me and through me. And when it has gone past I will turn the inner eye to see its path. Where the fear has gone there will be nothing. Only I will remain.”

Ja, "Fear is the mind-killer", Angst ist kein guter Ratgeber und Panik ist der Zustand in dem Menschen gefügig werden, weil sie völlig den Überblick und die Ratio verlieren. Wer der Welt Panik wünscht, ist entweder ein Idiot oder verfolgt Ziele, die nichts mehr mit dem Wohl der Menschheit zu tun haben.

Wie schön wäre es da für mich, wieder mehr öffentliche Stimmen, Autoren, Politiker, Serien und Filme zu sehen und hören, die wieder der Hoffnung, dem Mut und dem positiven Streben eine Stimme geben. Ja Streben, denn -> Streben ist gut <-.

Es ist eine zutiefst humanistische Grundphilosophie, danach zu streben seine Umgebung, die Welt und sich selbst zu verbessern und zu bereichern. Eine Philosophie, die vielen Wohlstandsmenschen gut zu Gesicht stehen würde, die gar keine echten Krisen und Probleme mehr kennen. Stecken sie ihre Energie in das Positive, in eine *bessere Welt*! Seien sie Teil der Lösung!

Lernen sie, forschen sie, entdecken sie, verändern sie, machen sie die Welt zu einem besseren Ort! Das ist der Weg!

Der Weg ist nicht, sich auf die Straße zu kleben, demokratische Grundsätze zu ignorieren und sich einer totalitären, depressiv-hoffnungslosen Gedankenwelt zu unterwerfen, die ebensowenig mit der Realität zu tun hat, wie alle anderen Weltuntergangs-Sekten. Der Weg ist auch nicht mit Weltschmerz im Hintergrund zu granteln, denn der Spruch von der "Jugend von heute" war schon zu Sokrates Zeiten Unsinn und nur billige Ausrede, sich nicht zu engagieren. Und der Weg ist auch nicht vom warmen Sessel aus in den sozialen Medien den wohlfeilen Tastatur-Helden zu geben. Um es mit Erich Kästner zu formulieren: "Es gibt nichts Gutes, außer Man tut es!".

Schauen wir doch besser alle nach vorne und nehmen uns gedanklich an die Hände, weil wir alle irgendwie unsere Kinder lieben und (fast) jeder Mensch auch etwas Liebenswertes hat, auf das man sich konzentrieren sollte. Vertrauen wir auf unsere Kraft und unseren Ideenreichtum, denken wir innovativ und in dem Sinne expansiv und hinterlassen wir die Welt ein Stück besser - für unsere Kinder, egal ob geboren oder ungeboren.

Hoffnung, Mut und Tatkraft sind die positiven Kräfte, mit denen man sich um die Menschheit verdient machen kann. Die Welt steht den Menschen offen wie noch keiner Generation davor, lassen sie uns daraus etwas machen und treten wir die Dystopien in die Tonne!

Das ist mein Wunsch an die Gesellschaft für 2023: Wir sollten die Kraft des Optimismus wieder erlernen. Und wir werden erstaunt feststellen, wie viele positive Überraschungen eintreten, wenn man sich mal auf den Optimismus einlässt, ohne dabei naiv und blind für Risiken zu werden.

Schon ein altes lateinisches Sprichwort wusste: Fortes fortuna adiuvat, fortune favors the bold, den Mutigen/Tüchtigen hilft das Glück.

Womit wir auch zur Börse kommen, irgendwie muss ich ja die Kurve kriegen. 😛

Aber das ist wirklich einfach, denn Börse *ist* Zukunft, die Kurse sind die gebündelten Erwartungen aller Marktteilnehmer und da diese historisch und langfristig dauerhaft steigen, auch über die Inflation hinaus, zeigt uns auch die Börse, dass die Welt sich langsam zum Positiven voran entwickelt, zwei Schritte vor und ein Schritt zurück.

Mit Depressionen und dem Gefühl von Hilflosigkeit, kann man an der Börse auf jeden Fall keinen Blumentopf gewinnen, wer nicht zur Kraft der Hoffnung befähigt ist, ist auf ewig dazu verdammt im Dämmerlicht zu leben.

Hoffnung heisst dabei ja nicht Naivität und Selbstgefälligkeit, ich predige ja immer laut und deutlich die Bedeutung eines -> Risikomanagement <-

Aber um Chancen zu ergreifen, muss man in der Lage sein sich auf diese einzulassen, man muss das Positive sehen können und danach streben und sich trotzdem gegen das Negative schützen.

Der Wahlspruch lautet: "Hope for the best and prepare for the worst", genau so geht Börse und so geht auch ein erfolgreiches Leben, das man nur erlangen kann, wenn man Chancen auch ergreift.

Die Ausgangslage für das Börsenjahr 2023 ist nach dem 2022er Bärenmarkt nicht die Schlechteste. Anfang 2023 im Januar und Februar kann Vorsicht vielleicht nicht schaden, falls dann erst die Rezession in den US eingepreist wird, wonach es derzeit eher aussieht. Aber danach könnte es durchaus ein gutes Jahr werden, der langfristige Trend spricht eher dafür:

Und ja, wenn wir uns ganz weit zurücklehnen und das letzte Anlage-Jahrhundert betrachten, dann kann man nicht völlig ausschliessen, dass wir nun wieder in eine Phase eintreten, in der es am Markt über Jahre im Wesentlichen seitwärts geht - die letzten drei derartigen Phasen habe ich lila markiert. Aber auch das wäre kein Weltuntergang, langfristig zeigt der Weg immer nach oben und es lohnt sich auf Optimismus und die menschliche Innovationskraft zu setzen - übrigens etwas das Warren Buffett speziell bezogen auf die US-Wirtschaft auch immer betont:

Damit schliesse ich diese Predigt, diesen Wunsch nach dem frischen Wind des Optimimismus.

Ich wünsche einen ruhigen Jahreswechsel und wünsche ihnen die Hoffnung, den Mut und die Kraft, in 2023 positiv durchzustarten, statt sich einem allgemeinen Weltschmerz zu ergeben, der medial permanent befeuert wird und daher auch so leicht und billig anzunehmen ist. Die Schafherde denkt dystopisch, verlassen sie die Herde!

Wenn sie das Jahr 2023 zusammen mit anderen, eher positiv denkenden Geistern durchschreiten wollen, die auch das Positive in der Welt sehen, dann ist der Jahreswechsel doch eine schöne Gelegenheit, sich von den Dystopien innerlich zu lösen und zu Mr. Market dazu zu stossen.

Wir wälzen auch viele der realen Probleme der Welt und sind nicht naiv, aber trotzdem haben wir immer die Chancen im Blick, an der Börse und darüber hinaus - dafür sorge schon ich alleine.

Vielleicht auf bald im Forum.

Ihr Michael Schulte (Hari)

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