Über Erfolg in den Märkten am Beispiel des Gold- und Silber-Trades – 03.09.12

Der heutige Tag ist einfach nur langweilig, wenn die Wallstreet nicht mitspielt, mäandern die europäischen Märkte richtungslos hin und her. Das ist für mich Gelegenheit, mal einen - hoffentlich für Sie lehrreichen - Blick zurück auf Gold und Silber zu richten.

Sie haben Ende letzter Woche erlebt, wie Gold, Silber und die Goldminen explodieren und nun klar bullische Ausbruchsignale senden. Seit den Tiefständen von Mai haben die einzelnen Titel im Mittel zwischen 10-20% gewonnen.

Und ich bin sicher, dass Einige von Ihnen all das seit Mai auf Mr-Market.de gelesen haben, mehrmals daran dachten auf den Zug aufzuspringen, sich aber nicht getraut haben. Also Angst vor der eigenen Courage hatten.

Und nun, wo die Kurse ans Laufen gekommen sind, haben Sie Angst, genau dann zu kaufen, wenn der Sektor zu einer scharfen Korrektur ansetzt.

Und in einem Monat, wenn wir möglicherweise noch einmal 10-20% höher stehen, werden Sie Angst haben die Rally endgültig zu verpassen. Und dann kaufen.

Und dann werden die Kurse vielleicht tatsächlich purzeln, genau an dem Tag, an dem Sie eingestiegen sind.

Kommt Ihnen das bekannt vor ? Wenn ja, sollten Sie jetzt weiter lesen, auch wenn es ein längerer Artikel wird.

Ich glaube jeder der länger dabei ist - mich eingeschlossen - hat das schon erlebt, typischerweise in den Anfangsjahren der "Karriere" als Anleger oder Trader. Das ist auch nicht so verwunderlich, denn dieser Ablauf entspricht ganz typisch dem -> >Sentiment Cycle <- und hat daher massiv mit unseren psychologischen Mängeln zu tun, die wir alle mit uns herum tragen.

Schauen wir doch also noch einmal auf den Ablauf bei Gold und Silber anhand meiner Artikel und dem tatsächlichen Kursverlauf. Auch wenn es vielleicht für den Einzelnen eine schmerzhafte Übung ist, macht es jede Menge Sinn, weil man sich so die eigenen Fehler bewusst machen kann. Und nur wer seine Fehler erkennt, kann es beim nächsten Mal besser machen :

09. Mai 2012: Nach dem monatelangen Rückgang, stelle ich aufgrund einer Intraday Wende mit hohem Volumen zum ersten Mal die Frage nach der -> bedeutenden Wende bei den Goldminen ? ->. Das Tief im GDX an dem Tag beträgt 41,11 USD. Sein echtes, endgültiges Tief erreicht der GDX eine Woche später am 16. Mai 2012 bei 39,08 USD

11. Mai 2012: Nun thematisiere ich auch für den Goldpreis (XAUUSD) bei 1572 USD, dass die -> Chancen nun die Risiken überwiegen <- auch wenn es noch etwas herunter gehen könnte.

16. Mai 2012: An dem Tag erreicht Gold seinen endgültigen Tiefpunkt bei 1526 USD, ebenso wie der GDX bei 39,08 USD. Ich bemerke und thematisiere den -> massiven SwingLow beim GDX auf hohem Volumen <- ohne das endgültig werten zu wollen.

18. Mai 2012: Zwei Tage später hat sich meine Meinung gefestigt und ich stelle in einem eigenen Artikel deutlich fest: -> Gold und Goldminen bestätigen die Wende <-. Zu diesem Zeitpunkt steige ich selber ein, mit Stops unter den Tiefständen von 2 Tagen vorher. Gold hat an diesem Tag ein Tief von 1567 USD, der GDX ein Tief von 41,44 USD. Das ist der Tag, an dem man mit vernünftigem Risiko Long gehen konnte.

01. Juni 2012: Knapp 2 Wochen später ist mir die fortlaufende -> Hausse bei Gold und Goldminen <- einen weiteren Artikel wert. Ich zeige dort die klaren Umkehrformationen im Sektor und werte es, als ob der Sektor Zentralbankmassnahmen "riecht" die auch den Aktienmarkt befeuern könnten. An diesem Tag schreibe ich auch, dass ich nun alle Shortpositionen im Aktienmarkt schliesse. Sein endgültiges Tief erreicht der DAX dann zwei Handelstage später am 05.06.12.

13. Juni 2012: Ich thematisiere erneut den -> klaren Aufwärtstrend bei den Goldminen <- verbunden mit Trendmarken um den Trade abzusichern.

05. Juli 2012: Ich weise darauf hin, dass die mittlerweile laufende Konsolidierung im GDX sehr konstruktiv ist und erhebliches Potential hat. Ansonsten sitze ich die Konsolidierung im Sektor ruhig aus. Die Tiefs vom 18. Mai kommen nicht mehr in Gefahr.

Juli 2012: In mehrere Tips weise ich auf die Tendenz im Goldmarkt hin und sinniere zb am 25.07.12, ob da nicht "schon der QE3 Trade läuft". Am folgenden Tag thematisiere ich, dass da wohl -> Smart Money am Werk war <-.

31. Juli 2012: Ich benutze Silber um explizit -> einen konkreten Trade <- vorzustellen, der übrigens mit dem langfristigen Stop immer noch läuft und ca. 15% im Plus ist.

08. August 2012 Ich weise auf die -> relative Stärke der Goldminen <- hin.

21. August 2012 Ich blase mit den Worten -> Da braut sich was zusammen <- endgültig zum Halali im Sektor, insbesondere nun bei Silber.

So weit so kurz die wichtigsten Stationen.

Fazit: Das absolute Tief am 16. Mai 2012 wurde klar erkannt und mehrfach thematisiert. Natürlich war die Aufwärtsbewegung seitdem kein "Strich nach oben" und der Sektor hatte im Juli eine erneute Delle. Die Tiefs waren aber nie in Gefahr.

Wer also am 18. Mai 2012 eingestiegen wäre und die Stops einfach ganz entspannt unter das Tief vom 16. Mai 2012 gelegt hätte wie ich, könnte nun immer noch Long&Strong im Sektor sein und wäre im GDX fast 20% im Plus. Und das ganz entspannt.

Wenn Sie bei dieser Bewegung nicht dabei waren, lautet die Frage die Sie sich stellen sollten um zu lernen: Warum habe ich es nicht gemacht ? Und warum haben Sie es bei den vielen Gelegenheiten danach, die ich Ihnen auf Mr-Market.de geboten habe, nicht nachgeholt ? War es vielleicht tatsächlich so, wie ich oben beim Sentiment-Cycle beschrieben habe ? Wenn ja, wartet unten eine ganz wichtige Schlussfolgerung auf Sie.

Noch eine Frage drängt sich auf: Warum schreibe ich Ihnen das alles so im Detail ? Etwa um mich selbst zu beweihräuchern und Ihnen zu zeigen, was ich vermeintlich für "ein toller Hecht" sei ? Am besten dann noch mit dem deutlichen Hinweis, demnächst für meine "Empfehlungen" Geld zu verlangen, weil ich ja so ein toller Guru sei, der Sie nur aus reinem Altruismus reich machen will ? 😉

Nein, weit gefehlt ! Ich habe diese Fehler auch alle schon gemacht. Ich bin nicht besser als Sie. Ich habe aber daraus gelernt. Und ich will Ihnen daher helfen, diesen typischen Fehler zu erkennen und in Zukunft zu vermeiden. Denn Angst ist kein guter Ratgeber, weder die Angst vor dem zu frühen Einstieg, noch die Angst etwas zu verpassen. Wer solange abwartet, bis er sich wohlfühlt, hat das Beste an einer Rally meistens schon verpasst !

Und es ist auch völlig sinnlos, darüber zu grübeln was die Kurse in Zukunft machen, man weiss es sowieso nicht und kann es auch nicht vorhersagen. Auch die selbsternannten Gurus nicht !

Was man aber statt dessen kann ist: Saubere Setups mit einem positiven Chance / Risiko Verhältnis erkennen ! Und wenn man so ein Setup erkennt, dann kann man es traden. In dem man einsteigt und den Trade durchdenkt und sauber absichert. Und dann einfach abwartet. Und saubere Setups gab es im Sektor zu Genüge, wie der obige zeitliche Ablauf zeigt. Das zu zeigen war auch der eigentliche Sinn obiger Aufstellung.

Auch saubere Setups können fehlschlagen und mit Verlust ausgestoppt werden. Schafft man es aber konsequent diese Trades zu machen, die sich oft emotional schwierig anfühlen, wird sich der Erfolg einstellen. Wartet man dagegen bis man sich wohlfühlt, ist Erfolg unwahrscheinlich. Denn wenn man sich wohlfühlt, haben andere schon ihren Schnitt gemacht, nur wegen dieser guten Stimmung im Markt fühlt man sich ja wohl. Denn diese Stimmung schwappt durch Medien wieder zu einem zurück.

Erfolg an den Märkten hat nichts damit zu tun die Zukunft zu erraten ! Erfolg entsteht, in dem man gute Setups in der Gegenwart erkennt und diese abgesichert tradet.

Machen Sie sich mehr Gedanken darum wie, wann und warum Sie einen Trade eingehen (das Setup), als um die Frage! wie sich die Kurse in Zukunft entwickeln !

Das ist die Botschaft, die ich Ihnen an diesem ruhigen Börsentag vermitteln wollte. Ich hoffe ich war etwas hilfreich und habe Sie nicht gelangweilt.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg !

Ihr Hari !

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Kurztipp – 29.08.12 – Kinross Gold (WKN A0DM94)

Kinross Gold (WKN A0DM94) gehörte lange zu meinen "Igitt"-Aktien. Sie wissen aus diversen Artikeln, wieviel Wert ich auf ein gutes, fähiges Management lege um eine Aktie in den Kern der von mir beobachteten Titeln aufzunehmen.

Bei Kinross war das bis vor Kurzem nicht gegeben. Der alte CEO Tye Burt hatte sich mit seiner Akquisitionsstrategie verhoben und bekam das Geschäft operativ nicht in den Griff. Die Auswirkungen dieser verfehlten Management-Leistung kann man wunderbar im Kurs im Wochenchart bewundern, der auf dem 2008er Tief angekommen ist, obwohl Gold ca. doppelt so hoch notiert wie damals.

Nun wurde am 01. August der alte CEO endlich vom Board ausgetauscht und J. Paul Rollinson trat seine Nachfolge an, mit dem klaren Auftrag endlich die operativen Probleme in den Griff zu bekommen.

Hinzu kommt, dass Kinross nun bei ca. 10 Milliarden Marktkapitalisierung nur noch bei ca. 80% des Buchwertes notiert. Damit ist Kinross ganz klar ein Übernahmekandidat für die ganz grossen Spieler im Goldminensektor wie Barrick, Goldcorp oder Newmont. Und der Chart von Kinross sieht sehr nach einem multiplen Boden aus.

Weitere Details finden Sie -> hier <- bei Finviz.

Nachdem diese Aktie lange in meiner "Igitt" - Liste war, scheint mir Kinross nun einen Blick wert und es könnte eine interessante Turnaround-Wette werden. Schauen Sie selber mal hin ! Ein sinnvoller Stop liegt direkt unter dem multiplen Boden.

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Chart der Woche – 28.08.12 – Hecla Mining

Heute möchte ich Sie auf eine Aktie hinweisen, die für mich das "Chart der Woche" ist.

Es handelt sich um den Silver Miner Hecla Mining (WKN 854693).

Ich hatte die Aktie ausführlich vor einem halben Jahr -> hier <- vorgestellt.

Alle Argumente des damaligen Artikels sind für mich nach wie vor gültig. Insbesondere nähert sich nun der Zeitpunkt, zu dem "Lucky Friday" wieder in Produktion gehen kann, was der Aktie einen weiteren Schub verschaffen könnte.

Nun schauen Sie einfach mal auf den aktuellen Chart aus Wochensicht:

Sinnvolle Stopniveaus zur Absicherung sind leicht zu erkennen, ich benutze dafür das Tief der Juli Korrektur bei ca. 4,1 USD. Und nach oben gibt es jede Menge Potential. Wenn sich die beginnende Rally bei Silber fortsetzen sollte, könnte Hecla zu einem der grossen Profiteure werden.

Aber ziehen Sie Ihre eigenen Schlüsse, schauen Sie sich die Aktie einfach mal selber an !

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Marktupdate – 23.08.12 – Zur Grosswetterlage rund um DAX und S&P500

09:30 Uhr

Guten Morgen, heute möchte ich einen etwass grösseren Bogen spannen und die Grosswetterlage an der Börse betrachten.

Schauen wir zunächst mal auf den Tages-Chart des Leitindex S&P 500 seit dem bedeutenden Tief Anfang Oktober 2011, als der Index am späten Abend bei ca. 1080 brutal nach oben drehte :

Wir sehen im Chart mehrere Dinge:

  1. Der momentane Anstieg verläuft entlang einer sehr steilen Trendlinie und es ist unrealistisch anzunehmen, dass diese Steigung dauerhaft gehalten werden kann.
  2. Ein Rückfall zur längerfristigen Trendlinie dürfte also früher oder später eintreten. Ich rechne schon bald damit.
  3. Der Index hat ein neues Jahreshoch bei 1426 generiert und dort gedreht, das theoretische Risiko eines Doppeltops besteht also.
  4. Allerdings dreht ein Index nach einem derartigen Anstieg nicht einfach auf dem Fuss, sondern läuft sich oben über längere Zeit "fest", wie im März zu beobachten. Es bleibt also genug Zeit um entweder die Topbildung zu erkennen oder zu sehen, wie der Index nach oben ausbricht.

Schaut man über den Chart hinaus auf die Grosswetterlage, sind alle Inkredenzien noch aktiv, die zu dieser Rally seit Anfang Juli beigetragen haben. Bitte beachten Sie:

  • Die Notenbanken treten massiv aufs Gaspedal. Ein QE der FED wird wahrscheinlicher und die EZB denkt laut über Zinsgrenzen und Anleihenkäufe nach. Das IST ein Gamechanger, niemand sollte den Fehler machen das zu unterschätzen !
  • Das Sentiment ist nach wie vor verhalten und indiziert keinen Top im Markt.
  • Die Nachrichtenlage rund um den Euro ist von Gewöhnung geprägt, der "Grexit" dürfte bestenfalls noch kurz verunsichern.
  • Frisches Geld drückt in den Markt, das aufgrund der finanziellen Repression keine andere Anlagemöglichkeit mehr sieht. Die massive Überperformance der defensiven Bluechips spricht dafür eine deutliche Sprache !

Schauen wir uns nun den S&P 500 doch auch einmal im langfristigen Wochenchart seit 2009 an:

Und da sehen wir ganz eindeutig, der Aufwärtstrend ist intakt ! Und solange ein Trend intakt ist, ist auch die Wahrscheinlichkeit höher, dass er fortgeführt wird, als das er einbricht.

Zum Abschluss noch ein Blick auf die Edelmetalle. Wie im Artikel vorgestern antizipiert, haben diese Gestern einen gewaltigen Sprung nach oben gemacht, nach dem das FOMC Sitzungsprotokoll ein kommendes QE nahe legte. Die Edelmetallmärkte sind gute Notenbank-Indikatoren und diese sagen ganz klar: die Geldschwemme der Notenbanken geht weiter. Das sind positive Aussichten für die breiten Aktienindizes !

Schauen Sie in dem Zusammenhang nun noch einmal auf den Chart von Silber. Wem da nicht das Wasser im Mund zusammen läuft, dem ist nicht mehr zu helfen. 😉

Aber: beachten Sie unbedingt, dass Silber nun an der 200-Tage-Linie liegt und technisch massiv überdehnt ist. Eine kurzfristige Korrektur bei den Edelmetallen ist nun also höchst wahrscheinlich. Dieser Chart sagt mir aber auch: Die wirklich grossen Gewinne kommen noch und zwar nach der Korrektur !

Fazit:

Der mittelfristige Weg des Marktes scheint weiter nach oben zu zeigen ! Nach wie vor ist das Sentiment eher verhalten, was diese Sicht unterstützt !

Lesen Sie in diesem Zusammenhang noch einmal dringend die neue Analyse von Cognitrend von gestern -> hier <- die an Deutlichkeit nicht zu wünschen übrig lässt !

Kurzfristig ist ohne Frage eine teilweise Überdehnung eingetreten und eine schärfere Korrektur kann nun jederzeit um die Ecke kommen. Aber man sollte in meinen Augen nicht den Fehler machen, sich als Bär gegen den Trend zu stellen, wenn die Notenbanken aus allen Rohren schiessen - sonst könnte man schmerzhafte Bekanntschaft mit einer Dampfwalze machen. 😉

Natürlich kann am Ende alles anders kommen und eine überraschende Wendung alles verändern. Das ist aber immer so ! Würde man sich nach diesem Risiko richten, dürfte man gar nicht an der Börse sein. Für dieses Risiko gibt es aber Stops und mit der unteren Begrenzung der 2-wöchigen Konsolidierung auch ganz hervorragende !

Mit dem Trend laufen, sich aber nach unten absichern, so lautet die bewährte Regel für Erfolg an den Märkten.

Insofern sind auch all die berechtigen Argumente zu den strukturellen Problemen der Eurozone momentan nebensächlich. Ein Trend ist ein Trend bis er bricht. Und ob man am Ende recht hatte, zählt an der Börse gar nicht. Es zählt alleine die Zahl die in ihrem Depot steht. Und nur wenn diese Morgen grösser ist, hatten Sie wirklich recht !

Ich persönlich setze mittelfristig auf neue Höchststände und werde nicht gegen die Notenbanken kämpfen, sondern von ihnen profitieren. Und ich reduziere meine Edelmetallpositionen nun leicht, werde aber in der Korrektur massiv nachlegen ! Und meine Stops sichern mich so gut ab, dass ich diese Trades ganz beruhigt laufen lassen kann.

In diesem Sinne viel Erfolg.

Ihr Hari

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Gold und Silber – 21.08.12 – Da braut sich was zusammen !

14:00 Uhr

Erinnern Sie sich an meinen Artikel zum Aufbau eines Trades am Beispiel von Silber ? Schauen Sie noch einmal -> hier <-. Der Trade ist auf der längerfristigen Basis in meinem Depot immer noch aktiv und nun deutlich im Plus !

Nun verdichtet sich bei mir der Eindruck, dass der ganze Sektor, egal ob Gold, Silber oder die Minen vor einem grossen, bedeutenden Sprung steht. Ich habe in den vergangenen Wochen und Monaten viel dazu geschrieben, über die Bedeutung der 1620er Marke bei Gold, über den Silbertrade wie oben, die Goldminen und das politische Umfeld rund um die Notenbanken, das die Kurse treibt.

Heute möchte ich Sie daher einladen, einfach mal intensiv auf die Charts von Gold (XAUUSD) und Silber (XAGUSD) zu schauen, die ich hier einstelle. Ziehen Sie Ihre eigenen Schlüsse, aber ich rate dazu, nun genau hinzuschauen !

Ich habe auch genügend Beispiele gegeben, um nun einfach die "Price Action" zu traden. Denn darum geht es - wir wissen nicht wo Gold und Silber morgen stehen werden. Was wir aber machen können, ist den Preisen zu folgen und für gute Absicherung zu sorgen, falls der Wind doch drehen sollte. Und dann gilt es abzuwarten und (hoffentlich) die Gewinne laufen zu lassen.

Hier die Tages-Charts, erst Gold dann Silber:

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Marktupdate – 03.07.12 – Gedanken zu DAX, S&P500 & Co.

17:30 Uhr

Mitten im Handel möchte ich ein paar lose Gedanken zum Markt mit Ihnen teilen. Da morgen in den US "Independence Day" ist, dürfte der Handel zum Abend hin austrocknen und nichts Bedeutendes mehr passieren. Vorbehaltlich grosser Überraschungen, bleibt das heute daher der einzige Artikel des Tages.

1) Der Markt ist sehr stark und hat im S&P500 Future im Hoch die 1374 erreicht. Das gestern die 1362 zum Handelsschluss gehalten wurden, war also das erwartet positive Signal.

2) Relativ noch stärker ist der DAX, der aber wie erwartet Schwierigkeiten hatte die 6550 schnell zu überwinden, zum Handelsschluss ist es dann gelungen. Warum können Sie in meinem Artikel von gestern -> hier <- nachlesen.

3) In Anbetracht der relativen Stärke des DAX und des morgigen Fehlens von Einflüssen der Wallstreet, kann man morgen tendentiell mit einem ruhigen, aber erneut latent positiven Tag rechnen.

4) Der Rohstoffsektor ist heute "On Fire", egal ob Öl, Kupfer, Uran, Gold, Silber oder Agrar. Ich hatte in den vergangenen Tagen diverse Artikel und Meinungen verlinkt, die für eine grundlegende Wende im Rohstoffsektor sprechen. Dieses Szenario scheint nun möglicherweise einzutreten. Viele Aktien haben nun klare Wendeformationen ausgebildet. Ich rate dazu, sich selber mal einige Charts der bekannten Titel des Sektors zu Gemüte zu führen.

5) In Anbetracht der Geschwindigkeit, mit der die Rally nach oben läuft - bis 1400 fehlen im S&P500 gerade mal noch gut 2% - wird die Luft aber auch schon bald wieder dünn. Bedenken Sie, dass am 10.07.12 das BVG entscheidet und ich habe ja auch diverse Artikel verlinkt, die zeigen, dass nicht nur in Deutschland, sondern auch in Finnland und den Niederlanden die innenpolitische Luft für die fröhliche Geldschleuder nach Südeuropa nun dünn wird. Jegliche "Überraschung" aus dieser Ecke, hat das Potential die Rally auch schnell wieder zu beenden.

6) Ich werde daher in Sektoren mit extremem Nachholpotential - wie eben einigen Rohstofftiteln und selektiven Aktien aus Deutschland wie Leoni (WKN 540888) - durchaus weiter auf dem Gaspedal bleiben. Zu übergrosser Euphorie und einem wilden "nachhechten" nach den weglaufenden Kursen besteht aber bei S&P500 1370 in meinen Augen keine zwingende Notwendigkeit mehr.

7) Als Potential nach oben für diesen Sommer sehe ich im S&P500 durchaus noch neue Jahreshöchststände oberhalb 1420 als möglich an. Das wäre von heute noch ca. 4-5%. Viel mehr nach oben würde mich im breiten Index ehrlich gesagt überraschen. Im DAX und MDAX steckt etwas mehr Potential, das muss man aber selektiv sehen, nicht jede Aktie ist aktuell kaufenswert, besonders nicht im DAX.

8) Da vermutlich Fragen kommen, hier eine kleine Auswahl von weniger bekannten USA & Kanada Aktien im Rohstoffsektor, die ich persönlich nun prinzipiell für interessant erachte. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und dient nur dazu Ideen zu generieren. Die allseits bekannten Barrick, Rio Tinto, Cameco & Co. sowie europäische Titel ala K+S habe ich bewusst weggelassen, die dürfte jeder kennen. Ob die individuellen Aktien wirklich konkret kaufenswert sind und wenn ja warum, wann und zu welchem Kurs, müssen Sie selber heraus finden. 😉 Alle dieser Aktien sind aber zumindest auf meiner Watchlist, einige auch im Depot. Wenn Sie eine Meinung zu diesen Aktien haben, würden sich die anderen Leser sicher freuen, diese hier zu hören.

Apache (WKN 857530) - Öl und Gas
Devon Energy (WKN 925345) - Öl und Gas
Cliffs Natural Resources (WKN A0RBDY) - Eisen, Stahl und Kohle
Arch Coal (WKN 908011) - Kohle 😉
Freeport McMoran (WKN 896476) - Kupfer
Bunge (WKN 726269) - Agrar
Mosaic (WKN A1JFWK) - Dünger
Silver Wheaton (WKN A0DPA9) - Silber
Hecla Mining (WKN 854693) - Silber
Iamgold (WKN 899657) - Gold
Yamana Gold (WKN 357818) - Gold

Ich wünsche Ihnen immer gute (Anlage-) Entscheidungen !

Ihr Hari

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Marktupdate – 13.06.12 – Goldminen im klaren Aufwärtstrend

16 Uhr

Ich weiss, ich habe schon oft darüber geschrieben, aber wenn man in diesen Tagen einen geradezu mustergültigen Trend vor Augen hat, kann man gar nicht oft genug darüber schreiben, damit es niemand übersieht.

Schauen Sie nun einfach mal erneut auf den Tages-Chart des ETF GDX in USD, der das letzte Jahr der grossen Goldminen abbildet.

Seit dem Tief am 11.05.12, das ich hier ja intensiv besprochen habe, hatten wir eine geradezu mustergültige und sehr gesunde Aufwärtsbewegung nach dem Motto "Zwei Schritte vor, Einen zurück", die den Sektor nun schon um mehr als 20% nach oben gebracht hat. Gleichzeitig verdeutlicht der Chart aber auch, wieviel Luft da theoretisch noch nach oben existiert. Genau so sehen saubere und gesunde Aufwärtstrends aus, die immer wieder durch kurze Korrekturen unterbrochen werden, die aber den Trendkanal nie verletzen.

So ein klares Setup eröffnet hervorragende Möglichkeiten für Gewinne mit einem Trendfolgesystem. Man muss dafür die nächste Korrektur kaufen und den Stop jeweils unter das Tief der vorangegangen Korrektur setzen. Dann hat man am Anfang ein Risiko von ein paar Prozent nach unten, sobald aber die nächste Stufe des Trends gezündet wurde, kann man den Stop unter das folgende Tief ziehen und ist mit dem Trade dann auf der Gewinnerseite.

So habe ich es übrigens seit dem Tief gemacht, ich bin wie Sie wissen massiv Long im GDX und habe meinen Stop nun bei 44,8 USD - unter dem letzten Tief - und damit aufgrund meines Einstiegs Mitte Mai nun gut im grünen Bereich.

Sie sehen, dass wir uns nun der 200 Tage Linie nähern, die wir bei ca. 52 USD treffen könnten, dort wo der grüne Stern im Chart ist. Kein Mensch kann Ihnen sagen wie lange dieser Trend noch läuft. Ich rechne zwar eher damit, dass wir hier erst am Anfang einer eindrucksvollen Bewegung stehen, aber "you never know" - theoretisch kann es natürlich auch morgen schon drehen und abwärts gehen. Mit der oben beschriebenen Technik den Stop jeweils unter das letzte Tief zu ziehen, kann mir diese Frage aber weitgehend egal sein. So werde ich den Trend bis zum Ende mitgehen und irgendwann, vielleicht schon Morgen aber vielleicht auch erst in 6 Monaten, wird mich der Stop aus einem dann sehr profitablen Trade werfen.

The Trend is your friend, dieser Chart zeigt eindrucksvoll, warum man mit Trendfolgesystemen profitable Ergebnisse erzielen kann.

Und wenn Sie sich jetzt wundern, dass das so einfach sein soll. Ja, bei klaren Trends ist die Technik so einfach, ein Aufwärtstrend ist durch immer wieder höhere Tiefs gekennzeichnet, erst wenn das nächste Tief unter dem vorherigen liegt, besteht die Gefahr eines Trendbruches. Dieses einfache Prinzip kann man sich für eine Trendfolge mit Stops wunderbar zu Nutze machen ! Eine Garantie für Gewinne hat man auch dann nicht, mit Pech dreht der Kurs am Tag des Einstiegs nachhaltig, aber man hat damit ein gutes Chance/Risiko Verhältnis und mehr kann man am Markt nicht erreichen.

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Marktupdate – 18.05.12 – Gold und Goldminen bestätigen Wende !

17 Uhr

Nach der gestrigen Wende hat Gold in USD (XAUUSD) nun ein "Swing Low" geformt und damit den gestrigen Tag bestätigt. Damit kann sich der Blick nun wieder vorsichtig nach oben richten.

Der Tageschart von Gold, der das ganze letzte Jahr abbildet, unterstreicht diese Sicht, dort könnte sich eine eindrucksvolle Umkehrformation bilden. Beachten Sie aber den Konjunktiv "könnte", es ist noch nicht passiert ! Beachten Sie auch den RSI an den 4 Tiefpunkten und schauen Sie genau hin, was jeweils danach passiert ist.

Schaut man auf den Stundenchart seit März des grossen Goldminen ETFs GDX, sieht man, dass wir noch über 44 USD steigen sollten, um eine Wende ernsthaft ausrufen zu können. Aber auch im GDX sieht es nun schon recht gut aus. Denn positiv sind die Volumenspitzen zu sehen, mit denen die Anstiege eingeläutet werden.

Wenn Sie mal in einem interessanten Artikel lesen wollen, wie echte "Gold Bugs" darüber denken, dann schauen Sie mal -> hier <- bei Gary Savage vorbei.

Ich muss dazu sagen, dass ich seine mehrjährigen Vorraussagen mit grösster Skepsis betrachte, nicht weil ich seine Sicht perse ablehne, sondern weil ich prinzipiell wenig von solchen Voraussagen halte. Die Zukunft ist dafür zu unbestimmt und keiner kennt sie, auch nicht Gary Savage. Trotzdem finde ich den Artikel interessant und lehrreich, weil er auf einigen eindrucksvollen Charts das Potential zeigt, dass im Sektor nun steckt und er auch aufzeigt, wie brutal überverkauft die Goldminen nun sind.

Zur Erklärung seiner Terminologie im Artikel vielleicht noch: Gary Savage ist ein grosser Fan der Zyklentheorie. Ich finde diese sehr interessant, mit einigen guten Gedanken und durchaus wertvoll bei einer Analyse der Bewegungen im Edelmetallsektor. Die alleinige Verwendung als "ultimatives" Tool empfinde ich aber als ebenso übertrieben, wie daraus jahrelange Voraussagen abzuleiten. Aber solange man damit gute Signale bekommt, ist sie ganz pragmatisch gesehen auch für mich ein wertvolles Tool.

Man darf halt nur nicht den Fehler machen, solche Charts als zuverlässige Voraussagen zu betrachten. Diese Charts zeigen Potentiale auf, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Ich persönlich sehe zum Beispiel durchaus die Möglichkeit, dass wir nun nach ein paar Tagen Anstieg wieder abwärts rollen und analog zum letzten Dezember noch einmal die 1520 USD in Gold testen und vielleicht sogar marginal ein neues Tief produzieren. Auch die Goldminen sollten dann noch einmal die Tiefs testen, zumal sich die Minen von einem schwachen Aktienmarkt nie völlig entkoppeln können.

Trotz dieser Möglichkeit spricht aber nun einiges dafür, dass wir den Boden im Sektor gesehen haben oder ihm sehr nahe sind. Trotzdem ist Vorsicht notwendig, weswegen ich bei Gold noch einen Stop bei 1490 USD einlegt habe. Damit habe ich ein definiertes Verlustrisiko von 100 USD, nach oben aber ein vielfaches an Chancen.

Abgesehen von der oben diskutierten Markttechnik, dürfte es wohl nicht nötig sein, die fundamentalen Argumente für Gold zu wiederholen. Dafür sollte der Blick in die Zeitung genügen.

Hari´s Märkte am Abend – 14.03.12 – Industrie oder Rohstoffe – wer liegt hier falsch ?

21 Uhr - Handelsschluss

Wie gestern nach der starken Bewegung der Wallstreet im späten Handel zu erwarten, hat der DAX heute noch eine Schippe drauf gelegt und ganz kurz sogar die 7100 touchiert. Dann reichte die Kraft nicht mehr und der DAX verharrte im oberen Bereich der alten Widerstandszone von 7000-7100, die von den diversen Tiefs und Wendepunkten des letzten Jahres herrührt. Ich wäre auch sehr überrascht gewesen, wenn wir durch diese Zone einfach so durchgelaufen wären, schon die Bewegung bis 7100 war Ausdruck grosser Stärke des Marktes.

Damit bestehen nun aber durchaus Chancen, das wir noch ein paar Tage in dieser Zone bleiben und auch die DAX 7000 noch einmal von oben testen. Sicher ist das in Anbetracht dieses Bullenmarktes aber definitiv nicht, insofern würde ich nicht allzu viel auf diese Möglichkeit wetten. Dennn der Bulle ist so unglaublich stark, dass es auch schon Morgen weiter nach oben gehen könnte.

Unabhängig von den kurzfristigen Erwägungen zum morgigen Tag, hat aber die heutige Stärke den gestrigen Ausbruch deutlich bestätigt. Die Bullen haben scheinbar die volle Kontrolle und viel spricht dafür, dass wir bis Ende März noch deutlich nach oben laufen, vielleicht sogar schon in die Nähe von DAX 7500 kommen.

Trotz allem ist nie alles perfekt und es gibt auch heute wieder Auffälligkeiten, die zumindest für ein sehr nervöses Kopfkratzen gut sind.

Denn es ist schon irritierend, wie stark die Marktentwicklung bei den Rohstoffaktien und den Industrieaktien divergiert.

Auch heute, während der DAX kurz die 7100 touchierte, waren fast alle Rohstoffaktien - auch die Industrierohstoffe - sehr schwach. Teilweise wurden die Aktien geradezu geschlachtet und fielen um 5 und mehr Prozent. Gleichzeitig stiegen heute aber die klassischen Autobauer, Maschinenbauer usw. um teilweise 3% und mehr. Wesentlicher Grund für die Schwäche der Rohstoffe, dürfte nach wie vor die Angst um die Nachfrage aus China und damit um die Weltkonjunktur sein. Aber auch unsere exportorientierte Wirtschaft mit ihren Auto- und Maschinenbauern ist ebenso massiv von dieser Nachfrage abhängig. Wie passt das zusammen ?

Man könnte also sagen, der normale Aktienmarkt rechnet nicht mehr mit einer Rezession, der Rohstoffmarkt aber sehr wohl. Einer dieser beiden Märkte muss also ziemlich falsch liegen, worin dann massive Chancen und Risiken für uns begründet sind. Ich kann die Frage natürlich auch nicht mit Sicherheit beantworten.

Ich habe aber eine leichte Tendenz und die schenkt den Industrieaktien mehr Vertrauen. Ich glaube einfach nicht an eine neue Rezession und auch nicht an einen Zusammenbruch in China. Und wenn das so ist, dann dürfte sich im Segment der Rohstoffaktien nun langsam eine Menge Nachholbedarf aufstauen. Leicht unterstützt wird diese Sicht, wenn man sich die Preisentwicklung eines klassischen Industrierohstoffes wie Kupfer direkt anschaut. Der Kupferpreis schwankt seit Mitte Januar in einem Seitwärtsband, von einem aktuellen, starken Abwärtstrend kann keine Rede sein. Bei Aluminium sieht es ähnlich aus.

Ein weiteres Erklärungsmodell könnte sein, dass bei den Rohstoffaktien generell nun die Inflations-Prämie aus den Kursen weicht, nachdem Ben Bernanke zuletzt die Hoffnung auf weiteren Stimulus zunichte gemacht hat. Sollte das der Fall sein, wären die derzeitigen Bewegungen wohl überzogen, denn die grossen Konzerne ala Rio Tinto (WKN 852147) oder BHP Billiton (WKN 908101) sind fundamental sauber bewertet, von einem "Inflations-Premium" kann ich in der Bewertung nichts erkennen.

Ich kann Ihnen also nicht sicher sagen, was diese Schwäche der Rohstoffaktien gerade auslöst, für mich sieht diese Schwäche aber etwas unlogischer und unberechtigter aus, als die DAX 7000, die in der Gewinnsituation der Unternehmen sauber begründet sind. Wirklich sicher bin ich mir aber bei dieser Einschätzung nicht, insofern sollten wir diese augenfällige Divergenz besser nicht aus den Augen verlieren, den dahinter könnten sich sehr unerfreuliche Wahrheiten verbergen !

Ganz besonders schlimm hat es heute die Edelmetalle getroffen, nachdem diese schon seit Tagen abbröseln, seit Ben Bernanke weiteren Gelddruck-Operationen erst einmal eine Absage erteilt hat. Eine kurze Gegenbewegung über 1700 USD bei Gold hat sich als Bullenfalle heraus gestellt und nun geht es richtig bergab. Selbst bei Schwergewichten wie Barrick (WKN 870450) war heute ein Minus von 5% auf dem Kurszettel.

Der prinzipielle Absturz des Edelmetall-Segments ist während einer solchen Hausse-Phase nicht verwunderlich, denn hier finden sicher Umschichtungen in den haussierenden Aktienmarkt statt. Der Ablauf der tagelangen Abwärtsbewegung mit einer Beschleunigung heute, erzeugt nun aber die Chance auf eine Gegenbewegung. Denn eine Beschleunigung eines Trends markiert nach meiner Erfahrung oft das nahende Ende einer Bewegung - denken Sie an das Gummiband. Aber wie immer ist keine Regel ohne Ausnahme, insofern sollte man auch hier erst wieder zugreifen, wenn sich tatsächlich erste Anzeichen einer Gegenbewegung zeigen.

Und noch etwas ist ebenso auffällig wie erfreulich: der Markt ist eindeutig wieder zu einem "Stockpicker" Markt geworden. Die Zeit in der alles mehr oder weniger parallel stieg oder abstürzte ist scheinbar vorbei. Das ist auch nicht so ganz überraschend, weil die Makro-Risiken und Themen wie zb die Euro-Krise nun etwas in den Hintergrund treten. So können sich die Börsianer wieder auf die Geschäftsentwicklung der einzelnen Unternehmen konzentrieren und so wird es wieder möglich, dass im gleichen Index eine Aktie heute +7% Plus produziert und andere im Minus liegen.

Ich begrüsse dieses Entwicklung sehr. Denn wenn es letztlich nur darum geht einzuschätzen was 27 Regierungschefs in Brüssel wieder auskochen, haben wir alle keinerlei Chance uns irgend einen Vorteil zu erarbeiten. Wir werden von den Nachrichten dann hin und her geworfen, wie alle anderen Marktteilnehmer auch. Die einzige Leistung die wir in solchen Phasen erbringen können, ist schnell zu reagieren und sich ohne zu zögern zu adaptieren. Wenn es jetzt aber an der Börse wieder auf die konkreten Geschäftsentwicklungen der einzelnen Unternehmen ankommt, dann zählt endlich wieder Wissen und Verständnis für die individuellen Geschäftsmodelle. Nur in einem solchen Markt haben wir als private Anleger wirklich eine Chance, uns durch Spezialisierung einen signifikanten Vorteil gegenüber den anderen Marktteilnehmern zu erarbeiten.

Aktie des Tages war heute natürlich die E.ON (WKN ENAG99) mit zeitweise 7% Plus. Was da heute passiert ist, ist ein Klassiker. Die Erwartungen vor den Zahlen waren so grottenschlecht und das Sentiment so negativ, dass trotz mieser Zahlen ein halbwegs optimistischer Ausblick des Managements ausreichte um dieses Feuerwerk heute zu zünden. Es war halt niemand mehr da, der noch verkaufen wollte. Ein Muster das ganz typisch für solche Wendepunkte ist.

Mit der Lufthansa (WKN 823312) und K+S (WKN KSAG88), die beide am morgigen Donnerstag Zahlen liefern, stehen zwei weitere stark verprügelte Aktien an, bei denen es einen ähnlichen Effekt geben könnte, falls der Ausblick des Managements positiv sein sollte. Die Lufthansa hat allerdings nach der gestrigen Stärke heute mit erneut über 3% Plus schon etwas vom negativen Sentiment abgebaut, insofern ist unklar wie stark der Effekt dort morgen noch sein kann.

Übrigens, zurück zu den Versorgern wie E.ON, rein vom Chart und von der Bewertung her, bestehen in meinen Augen gute Chancen, dass die Aktie in diesem Jahr ihren Kurs normalisiert und die 22€ Zone wieder erreicht - was immer noch rund 20% Plus bezogen auf Heute wären. Mittel- und langfristig müssen E.ON und RWE aber ihr Geschäftsmodell umstellen. Und solange das neue Geschäftsmodell nicht steht und sich nicht als ebenso profitabel wie das alte erweist, ist eine gesunde Skepsis bei den Versorgern wohl angebracht.

Denn die Annahme "Strom braucht man immer" ist in meinen Augen etwas zu kurz gedacht. Natürlich braucht man Strom immer, aber nicht notwendigerweise Strom von einem zentralen Versorger in 500km Entfernung. Denn dezentrale Stromerzeugung, zum Beispiel in Privathaushalten, ist nicht mehr sehr weit vom Durchbruch entfernt und ich rechne damit, dass Stromerzeugung in den nächsten 10 Jahren immer dezentraler und vielfältiger wird. Die grossen zentralen Stromversorger werden damit von unverzichtbaren Monopolisten mehr und mehr zu reinen Netzdienstleistern, die für Lastverteilung, Lastausgleich und die Versorgung grosser Industriebetriebe im Spitzenlastbereich benötigt werden. Und ob es vor dem Hintergrund so glücklich war, sich teilweise von den vermeintlich "lästigen" Netzen zu trennen, ist noch nicht endgültig sicher.

Auf jeden Fall wage ich es stark zu bezweifeln, das eine E.ON in dieser weit dezentraleren und wettbewerbsintensiveren Energiewelt des Jahres 2020 immer noch die Monopol-Renditen des Jahres 2007 erzielen kann. Die Computer-Mainframe Hersteller der 60er und 70er Jahre hat letztlich auch nicht gerettet, dass sie in einem Wachstumsmarkt waren, als die dezentralen Personal Computer in den 80ern die Welt eroberten. Sehr viel wird also bei den grossen Versorgern davon abhängen, wie gut es dem Management gelingt, sein Geschäftsmodell der sich verändernden Welt anzupassen und da werde ich persönlich erst einmal abwarten.

Ich wünsche Ihnen einen schöne Abend !

Serie Rohstoffaktien – Hecla Mining – Seriosität in Silber

In der Serie Rohstoffaktien, möchte ich Ihnen heute meinen aktuellen Favoriten bei den Silberminen vorstellen: Hecla Mining (WKN 854693)

Wenn man sich in das Universum der Gold- und Silberminen hinein bewegt, hat man ebenso mit weltweit operierenden Riesen wie Barrick Gold (WKN 870450), wie auch mit unzähligen kleinen Explorern zu tun, die zwar öffentlich über ihre gewaltigen Chancen schwadronieren, aber noch keine Unze Edelmetall zu Tage gefördert haben. Das Problem bei den Explorern ist aber, dass eine einzige Nachricht ausreicht, um den Kurs mal eben zu halbieren. Und wie schnell das gehen kann, konnten wir auch bei Hecla Mining vor kurzem beobachten, als die wichtige Mine "Lucky Friday" durch Steinschlag ausser Gefecht gesetzt wurde und nun wahrscheinlich für das ganze Jahr 2012 ausfällt. Hecla hat dadurch bis zu 25% Börsenwert verloren, für ein kleineres Unternehmen wäre so ein Ereignis wohl der Exitus.

Für mich persönlich vereinen die "idealen" Minenaktien daher folgende Parameter:

(1) Mehrere Minen in Produktion mit kontinuierlichem Cashflow. Die Abhängigkeit von nur einer produzieren Mine ist mir zu riskant.

(2) Minen in politisch sicheren Regionen, die Verstaatlichungspolitik eines Hugo Chavez ist nun einmal nicht planbar.

(3) Marktkapitalisierung im einstelligen Milliardenbereich. Damit gross genug um einen Einschlag auszuhalten und noch klein genug um flexibel zu agieren und als Übernahmeziel für die ganz Grossen interessant zu sein.

(4) Erfahrenes Management mit einem guten Trackrecord. Gerade im Minensektor bei den kleineren Explorern zieht der Bullenmarkt in Gold und Silber leider auch einige dubiose Gestalten an, die sich mehr auf Marketing verstehen, als darauf reales Edelmetall real an die Oberfläche zu bringen.

(5) Geringe Produktionskosten und erwiesene gute Kostenkontrolle in der Vergangenheit. Was passiert, wenn das Management das nicht im Griff hat, konnte man ja vor kurzem bei Kinross Gold (WKN A0DM94) schmerzhaft beobachten.

Schauen wir uns vor dem Hintergund dieser fünf Kriterien mal Hecla Mining an.

Hecla wurde schon 1892 in Idaho, US gegründet und gehört damit zu den "Urgesteinen" der weltweiten Minenindustrie. Heclas erfahrenes Management betreibt eine gute Investor Relations, die man auch auf der interessanten und informationsreichen Homepage -> hier <- nachvollziehen kann. Schauen Sie sich mal die detaillierte Darstellung der Unternehmensgeschichte von Hecla an und vergleichen Sie das mit so manch anderer Mine, die vor 10 Jahren noch gar nicht existent war.

Hecla hat zwei Minen in Operation: "Green Creeks" in Alaska und "Lucky Friday" in Idaho. Darüber hinaus hat Hecla noch weitere aussichtsreiche Explorationsprojekte in Nordamerika bzw Mexiko. Die bei vielen Silberminen massiv vorhandenen politische Risiken in Ländern wie Bolivien oder Argentinien hat Hecla also mit seiner Operation nicht.

Am 11. Januar diesen Jahres musste Hecla bekannt geben, dass die "Lucky Friday" Mine nun auf Anordnung der Mine Safety and Health Administration (MSHA) für Wartungs- und Aufräumarbeiten ungefähr ein Jahr geschlossen werden muss, da es dort immer wieder zu Steinschlag bzw Bergstürzen kam. Der Markt hat das gar nicht goutiert und Hecla in der Spitze um 25% nach unten geschickt. Das ist auch auf den ersten Blick nachvollziehbar, denn der kurzfristige Jahresertrag wurde damit von 10 Millionen Unzen Silber auf 7 Millionen Unzen reduziert.

Es gibt aber gute Argumente, die dafür sprechen, dass der Markt nun übertrieben hat. Denn auch wennn "Lucky Friday" nun für ein Jahr schliesst, ist dadurch das Silber in der Erde ja nicht weg. Die Reduktion des kurzfristigen Ausstosses also eins-zu-eins auf den Aktienkurs durchschlagen zu lassen, lässt Raum für positive Überraschungen. Und Auszeiten bei Minen und Wartungsarbeiten sind halt etwas ganz Normales in der Industrie, Steinschlag ebenso. Nun hat Hecla also die Chance, die Mine in Ruhe so auf Vordermann zu bringen, dass diese danach auf Jahre hinaus ohne Unterbrechung hohe Erträge erwirtschaften kann. Die in 2012 ausgefallene Silberproduktion, kann dann in den Folgejahren um so schneller nachgeholt werden.

Gleichzeitig kam dieser Absturz zu einem Zeitpunkt, an dem der Kurs von Hecla sowieso schon über das ganze Jahr 2011 durch die zunehmenden Probleme in "Lucky Friday" belastet war. Diese Stilllegung könnte also den finalen Abverkauf markieren, auch das hohe Volumen während des Ausverkaufs spricht dafür.

Dabei ist Hecla in meinen Augen schon heute fundamental unterbewertet. Denn Hecla hat im Branchenvergleich sehr geringe Abbaukosten und das bei geringeren politischen Risiken als die meisten seiner Mittbewerber. Das liegt unter anderem daran, dass die Hauptmine "Green Creeks" einen überdurchschnittlich hohen Silbergehalt besitzt, was bedeutet man kann viel Silber mit relativ wenig Aufwand aus dem Boden holen. Auch die Explorationsprojekte in den USA und Mexiko sehen attraktiv aus. Hecla notiert nun nahe am Buchwert bei 1,5 Milliarden USD Marktkapitalisierung und schüttet sogar eine kleine Dividende aus, die in 2012 erhalten bleiben soll.

Dividende, gute Kostenkontrolle, offene Investors Relations, lange erfolgreiche Historie - all das sind Indizien für ein kompetentes, seriöses Management - ein Kriterium das man nicht jedem Minenunternehmen uneinschränkt zugestehen kann.

Auf dem Chart sieht man, wie weit Hecla nun innerhalb eines Jahres von seinen Höchstständen zurück gekommen ist. Die Aktie befindet sich immer noch in einem etablierten Abwärtstend, insforn ist es charttechnisch derzeit nicht zwingend in Hecla Mining zu investieren. Gleichzeitig hat Hecla aber im Bereich von 4 USD gut Unterstützung und positiv ist auch zu sehen, wie gut Hecla sich schon von dem "Lucky Friday" Einschlag erholt hat. Auch RSI und MACD könnten kurz vor eine Wende ins Positive zu stehen und deuten zumindest eine Stabilisierung an. Die charttechnische Entscheidung scheint also nicht mehr all zu fern in der Zukunft zu liegen. Alleine letzten Freitag ist Hecla schon um 7% gestiegen. Möglicherweise positioniert sich hier schon Kapital für die Wende.

Hecla Mining ist für mich persönlich im Moment die attraktivste Wette im Universum der Silber-Minen. Denn hier vereint sich erhebliches theoretisches Upside mit einem seriösen, langjährig erfolgreichen Unternehmen in politischen sicheren Weltregionen.

Letztlich hängt aber alles vom Silberpreis ab und nur wenn dieser weiter stark bleibt, wird man wohl auch mit Hecla schöne Gewinne einfahren können. In Anbetracht der klaren Aussagen der FED und parallel der Liquiditätsschwemme, die die EZB nun über die Banken ausgiesst, sind Gold und Silber in meinen Augen gut unterstützt und für den weiteren Verlauf des Jahres 2012 sehr aussichtsreich. Sollte noch dazu die Weltkonjunktur wieder anziehen, würde Silber als Industriemetall doppelt profitieren.

Genügend Gründe also für mich nun in Hecla Mining investiert zu sein. Ich sehe bei der Aktie durchaus eine Verdoppelungspotential innerhalb 24 Monaten und habe vor, diese Bewegung voll mitzunehmen.

Ob Hecla Mining auch in Ihr Depot passt, kann ich Ihnen nicht beantworten, das können nur Sie selber. Bedenken Sie neben all den Chancen daher auch die Risiken von Silberminen, denn trotz aller positiven Aussichten kann sich ein "Lucky Friday" Ereignis in jeder Mine der Welt jederzeit wiederholen und eine Hecla notierte im Tief Ende 2008 auch mal nahe bei 1 USD, also bei einem Fünftel des heutigen Wertes ! Das sollten Sie bei allen positiven Aussichten nicht vergessen. Sie sehen, neben grossen Chancen lauern also auch erhebliche Risiken, weswegen ich persönlich ein Engagement nur entsprechend abgesichert eingehen würde. Der Bereich um 4 USD könnte dafür eine sinnvolle Marke sein, um im Falle des Falles die Notbremse zu ziehen.

Silberminen sind also definitiv nicht für einen langfristigen "Buy and Hold" Ansatz geeignet. Aber für mich persönlich überwiegen bei Hecla Mining aktuell deutlich die Chancen und wenn ich schon in eine Silbermine investieren will, dann ist Hecla Mining mein persönlicher Favorit.