Seit 2011 schreibe ich in diesem Blog und auch wenn 9von10 Artikeln seit 2013 nur im Premium-Bereich erscheinen, haben sich auch im freien Bereich mittlerweile "Massen" angesammelt, von denen viele Grundlagen behandeln und daher nur langsam oder gar nicht altern.
In der Zeit der Klickeritis und des "Schnell, Schnell" nehmen sich aber zu wenige mal die Zeit Texte zu beachten, die älter als 3 Tage sind. Das ist bedauerlich und will ich mit dem kurzen Beitrag mal wieder verbessern.
Mal ganz konkret gefragt, haben Sie schon einmal oben im Menü die Maus über "Freier Bereich" geführt und geschaut wie das folgende Menü aufklappt? Und dann vielleicht mal geschaut was so in einem Jahrgang im freien Bereich alleine alles geschrieben wurde?
Und haben sie insbesondere mal auf die Kategorie "Wissenswerte und Grundlagen" geklickt und -> diese Liste gefunden? <-. Ich zähle alleine in diese Unterkategorie 250 Artikel im freien Bereich, die überwiegend noch aktuell sind.
Fünf davon will ich nun wieder in ihr Bewusstsein holen und vielleicht findet sich für sie da ja noch viel mehr:
(1) Finanztransaktionsteuer
Schon 2013 und 2014 habe ich erklärt, warum eine "Fianztransaktionssteuer" nur auf Aktien grober Unfug ist.
6-7 Jahre später im Jahr 2020 will unser glorreicher Finanzminister diese nach seinem unermesslichen Ratschluß immer noch einführen. Aber macht gleichzeitig keine Zuckung, um endlich mal Kapitalbildung in Arbeitnehmerhand zu unterstützen:
-> Finanztransaktionssteuer nur auf Aktien ist grober Unfug! <-
(2) Konzentration auf starke Sektoren
2015 habe ich beschrieben wie wichtig es ist, uns als Investoren auf Sektoren zu konzentrieren, denen "der Wind in die Segel bläst". Der typische Anfänger dagegen bildet sich ein klüger als der Markt zu sein, setzt auf die gefallenen Engel und glaubt ernsthaft deren "Qualität" als Einziger erkennen zu können.
"Contrarian" nennt sich diese Abart der naiven Hybris dann gerne, echte Contrarians wissen aber, dass zu früh auch nur ein anderes Wort für falsch ist. Eine Wette gegen den Markt macht eben nur dann Sinn, wenn ihre Zeit gekommen ist und erfordert exaktes Timing, das nicht gerade zu den Fähigkeiten von Anfängern gehört.
Dieses Frühjahr im Lehman-Absturz waren diese Reflexe auch bei den hohen Dividenden-Renditen der Ölwerte zu beobachten. Die "müssen" doch wieder steigen. Leider muss der Markt gar nichts. Und was ist nun daraus geworden? Und was aus den "teuren" Techwerten? Aber ab morgen wird alles anders, natürlich. 😛
Eine beliebte Rechtfertigung ist dann auch gerne: "Ich bin ein langfristiger Anleger". Stimmt, habe ich auch oft von Telekom-Anlegern ab 2000 gehört. 😛
Spaß beiseite, schauen Sie nun mal, welche Sektoren ich seit 2015 bevorzugt habe und welche ich links liegen gelassen habe. Und dann schauen sie mal, wie die sich in den letzten 5 Jahren entwickelt haben. Im Saldo war das eine gute Wahl und eine einfache Wahl, man muss nur erkennen, wo der transformatorische Wind des Wandels in die Segel bläst. Und das kann man auch heute.
-> Mit dem Wind im Rücken zum Markterfolg segeln <-
(3) Du wirst Angst haben
Passend dazu habe ich 2017 beschrieben, wie jeder früher oder später in die Krise läuft, in der pure Angst um das groß gewordene Depot aufsteigt. Nur wer sich dessen schon vorher bewusst ist und Techniken entwickelt damit umzugehen, wird das ohne große Schrammen überstehen. Wer diese Angst dagegen leugnet im Sinne "ich doch nicht", wird zuverlässig scheitern. Die Straßen der Börsen sind gepflastert mit derart gescheiterten Anlegerkarrieren.
Yoda hat es schon Luke gesagt und der wollte es auch nicht glauben:
-> Doch, Du wirst Angst haben! <-
(4) Was ist ein gleitender Durchschnitt?
Aus 2018 ist hier eine sehr ausführliche Erklärung für alle die wissen wollen, was ein gleitender Durchschnitt ist und was das bedeutet:
-> Was ist ein gleitender Durchschnitt? <-
(5) Unsere Mustererkennung und ihre Auswirkungen
Aus 2019 hier ein Artikel zur menschlichen Musterkennung, mit Schnittmengen zum politischen Diskurs der Gegenwart:
-> Der Messerträger, die Glatze und das Gesicht des Chinesen <-
So.. falls sie noch mehr davon wollen und sie diese Artikel schon kennen, dann denken sie an die Änderungen zum 01.10.2020, die ich vor Wochen -> hier <- im zweiten Teil des Artikels erläutert habe.
Ihr Michael Schulte (Hari)
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So, als Schreibökonom nun doch mal ein paar Worte. Worte des Danks für das Daran-teilhaben-lassen, für Erfahrungswissen, das vermittelt wird in einer Art und Weise, dass man es auch als Laie verstehen kann. Ob man es verstehen will, ist eine andere Frage 😉 Ja, teilweise war ich schon auf Entdeckertour durch diesen großen Fundus, der sich über die Jahre angesammelt hat.
Dass man darin nicht öfters stöbert und schmökert muss nicht unbedingt damit zu tun haben, dass alles schnell, schnell geht und man stets auf der Suche nach Neuem ist. Zumindest bei mir ist es einfach die schiere Masse an mittlerweile guten Quellen, die sich im Netz als Perlen hervortun, nicht nur im Finanzbereich. Vor dreißig Jahren sah das noch ganz anders aus. Wenn man neben Börse&Co noch andere Interessen hat und denen nachgeht, muss man sich entscheiden zwischen einem neuen 48-Stunden-Tag und dem Verzicht auf Gutes. Da ersteres sich schwer finden lässt, bleibt nur der Rotstift übrig.
Darin liegt auch der Grund weshalb ich den Premiumbereich nicht abonnieren möchte, ohne einmal für wenige Wochen versucht zu haben, ob man diese zusätzliche Menge an Informationen zeitlich noch unterbringen kann. Es ist einfach die Zeit, die man bei einer andren lieb gewordenen Sache abzwacken müsste.
Für ein Reinschmecken gleich ein Jahresabo und sogar mit Zuschlag zu ordern, ist mir dann doch zuviel. Drei, vier Wochen Zugang für einen kleinen Obulus wären ausreichend, um sich ein Bild machen zu können. Und würde dennoch unliebsame Forentrolle abhalten.
Wobei diese Zuschläge, egal ob fürs Einrichten eines Benutzers, für das Ausfüllen einer Überweisung, fürs Schlüssel aushändigen oder das Papier der Eintrittskarte, bald auch für Luft holen?, eine Unart in den letzten Jahren geworden ist. Einst waren solche Dinge selbstverständlich Kundenservice, Aber das nur am Rande.
Es bleibt somit nochmals ein Dankeschön für eine gern gelesene Seite, die sich wohltuend an die Seite ähnlicher Perlen stellt.
Grüße ‚ond bleibet Se gsond!‘
khp
Danke für die netten Worte. Das machen Sie schon richtig.
Eine Mitgliedschaft macht nur dann Sinn, wenn man sich wirklich intensiv mit Börse und dem eigenen Anlageverhalten beschäftigen will, wenn man sich also sozusagen „auf das Thema einlassen will“.
Was den „Zuschlag“ angeht, der ein „Rabatt für Treue“ ist, ordnen sie die Motivation völlig falsch ein, das ist aber nicht schlimm. Ich habe versucht es in „Erwartet und Überraschend“ ein wenig zu erklären. Für Aussenstehende die mich nicht täglich schreibend und persönlich erleben, ist das aber schwer zu verstehen weil entgegen üblicher Muster wirtschaftlicher Interessen, in die so etwas als Schublade einsortiert wird.
Der dadurch hervorgerufene Selektionseffekt ist auf jeden Fall ausdrücklich gewollt, auch der dass es keine „Test-Mitgliedschaften“ gibt. Wer nicht überzeugt ist und zögert, sollte lieber verzichten. Und wenn sie schon jetzt Zweifel haben, ob sie genug Zeit für ein Vielfaches der Inhalte des freien Bereiches haben, vor allem für viel mehr Tiefe, brauchen sie auch keine Kurzmitgliedschaft um das herauszufinden – Sie kennen die Antwort schon. Insofern wirkt die Hürde auch bei Ihnen wie beabsichtigt. 😉
Ihnen viel Erfolg auf Ihrem Weg!
Hari