Commerzbank, SAP und IBEX35 – von Rebounds, entspannten Trades und der Honigfalle

Es gibt eine gewisse Sorte von Rebound Spekulationen , die auf den ersten Blick unglaublich attraktiv aussehen. Vor allem Privatanleger lieben diese Aktien voller vermeintlicher Verheissung, wie die Commerzbank.

Das sind diese Aktien, die ungewöhnlich verprügelt wurden und auf langjährigen Tiefs notieren. Aktien bei denen man denkt, die "können doch nur noch steigen". Aktien die weit unter Buchwert notieren und vermeintlich sehr billig erscheinen.

Und dann geht man als Anleger her und vergleicht den aktuellen Kurs mit dem Höchstkurs von vor ein paar Jahren. Und sieht ein Potential für Vervielfachung. Und schon läuft einem das Wasser im Mund zusammen.

Dieser Vergleich zu alten Höchstständen wirkt psychologisch auf uns Menschen wie eine Honigfalle, weil der hohe Kurs von vor ein paar Jahren macht das Vervielfachungspotential in unseren Hirnen greifbar und glaubwürdig. Da springen die Belohnungssysteme in unseren Hirnen an und schreien stumm in unserem Bewusstsein: "der muss da wieder hin steigen, greif zu, schnell ! Kauf ... mich ... jetzt !".

Umgedreht erscheint eine Aktie mit starkem Wachstum, die schon auf absoluten Höchstständen notiert, weit weniger verheissungsvoll. Der Vergleich mit der Vergangenheit impliziert sofort Gefahr: "wer so hoch steigt, muss auch wieder fallen, Gefahr !".

Kennen Sie diese gedanklichen Reflexe ? Ìch denke ja, wenn Sie mal alte Verluste reflektieren. Diese Reflexe sind aber fatal. Denn so landen in den Depots der normalen Anleger zu oft die "Gefallenen Engel" mit Problemen im Geschäftsmodell, statt dessen zu wenig die starken Wachstums-Werte, die sich in einem intakten Aufwärtstrend befinden. Zu viel Commerzbank und zu wenig SAP halt.

Und wenn der menschliche Geist dann durch die optische Honigfalle der alten Kurse schon gepolt ist, reicht es, wenn einen dann noch ein sogenannter "Guru" mit Photoshop Lächeln von einem Magazin anstrahlt und im Magazin was von "saubillig" redet und schon schlägt man zu. Kann ja auch nur hoch gehen ..... zumindest meint man das. 😉

Nun beginnt das Warten. Und aus Warten wird Nägelkauen. Diese verflixte Aktie will einfach nicht steigen. Sie mäandert statt dessen um den Einstandskurs herum. Aber kein Problem, die kann ja nur noch steigen und war ja "saubillig". Und man ist ja ein "Value-Investor", wie der gute Warren. Soweit die typische Selbstvergewisserung.

Dann aber, irgendwann ein paar Monate später, in denen mit der Aktie nichts zu gewinnen war, beginnt sie erneut zu fallen. Ja, zu fallen ! Unglaublich, toll, "jetzt verdoppele ich, so etwas saubilliges finde ich so schnell nicht wieder" denkt da der Anleger. Und legt seine Hand endgültig unter den Prellbock des fiesen Mr. Market.

Die Aktie aber fällt weiter und weiter. Und aus Begeisterung für "saubillig" wird Kopfkratzen. Und dann Zweifel. Und dann Sorge. Und dann - an einem Tag an dem sich die Aktie um 5% nach unten bewegt - Panik und der Druck auf den Verkaufsknopf. Ufff, immerhin hat ja man noch 50% dafür bekommen, man muss die Dinge halt positiv sehen. 😉

An diesem Tag erreicht die Aktie ihr historisches Tief und dreht zu einem neuen Aufwärtstrend nach oben. Aber das ist eine andere Geschichte. 😉

Ich denke wir kennen alle dieses endlose, quälende Bröseln. Und ja, es gibt natürlich auch die Fälle, in denen es sich tatsächlich lohnte das Bröseln zu ertragen, weil so Aktien dann einen gewaltigen Rebound hinlegten. Wie zuletzt bei Wacker Chemie. Aber dann auch nur, wenn man erst nahe am Tiefpunkt in das fallende Messer hinein griff.

Nur, selbst bei Wacker Chemie gilt doch: wäre es nicht besser gewesen erst einmal abzuwarten bis der Abwärtstrend ausläuft, selbst auf die Gefahr hin die ersten Prozent des Anstiegs zu verpassen ? Hätte man nicht im Saldo weit besser abgeschnitten und wäre dabei noch dazu viel entspannter gewesen ? Welchen Wert hatte es dann also, den endlosen Absturz mit geschlossenen Augen stur mitzugehen ?

Ein Musterbeispiel für die fatale Obsession normaler, privater Anleger für solche "gefallenen Engel" - ich nenne es eher Gurkenaktien - ist auf jeden Fall die Commerzbank. Was wird nicht über diese Aktie geschrieben und spekuliert. Ich vermute es gibt kaum eine Aktie, die von den Privatanlegern mehr beobachtet und gehandelt werden. Zuverlässig bekommen Artikel zur Commerzbank in den Nachrichtenportalen die höchsten Klickzahlen. Und die institutionellen Anleger ? Die sagen eher "Igitt" und haben Besseres mit ihrem Geld zu tun.

Woher kommt diese Obsession der Privatanleger für eine Aktie, deren Chef Blessing seinen Aktionären alle paar Monate eine neue Kapitalerhöhung beschert hat und ansonsten das profitable Geschäftsmodell nach Jahren der Umstrukturierung immer noch sucht ? Einer Aktie die ihren Aktionären über Jahre nur Leid, Tränen und Verluste bescherte ?

Ich habe eine starke Vermutung. Es ist schlicht die Optik der alten Kurse von 20€ und mehr. Es ist diese Honigfalle ! Nur handelt es sich dabei um eine Illusion, eine Fata Morgana sozusagen. Denn die Commerzbank hat mit den diversen Kapitalerhöhungen die Aktienzahl vervielfacht ! Ich habe aufgehört mitzuzählen ob der Faktor nun 2, 3, 4 oder 5 ist. Aber Faktum ist: das ist nicht mehr die Aktie die mal 20€ und mehr kostete ! Diese "alte" Aktie wurde um Faktoren verwässert und ein aktueller Kurs von 1,6€ entspricht in der alten Aktie eher einem um Faktoren höheren Kurs.

Diese "neue" Commerzbank Aktie wird also nach meiner festen Überzeugung kaum mehr diese Regionen um 20€ sehen ! Ja ich weiss, man soll nie nie sagen, aber auf die nächsten 5 Jahre erscheint mir das höchst unwahrscheinlich. Und wenn die Commerzbank je wieder 3 oder 4€ erreicht, entspricht das defacto, die Verwässerung eingerechnet, den alten Kursenregionen und wäre in Anbetracht der aktuellen Verfassung des Kerngeschäftes für mich schon ein kleines Wunder.

Warum also sollte man als normaler Anleger (und nicht Daytrader) seine Zeit, seine Energie, seine Nerven und sein sauer erarbeitetes Kapital mit so einer Aktie vergeuden ? Warum kauft man nicht zum Beispiel einfach SAP und legt sich beruhigt schlafen ? Eine Aktie die zwar nahe an Höchstständen notiert, dafür aber jedes Jahr zweistellig wächst, hervorragend geführt ist, gerade China aufrollt und deren Geschäftsmodell fest wie eine Burg steht ?

Ich glaube ich weiss warum. Weil SAPs Chart schon so weit oben ist und die Commerzbank gegenüber den alten Kursen so billig aussieht. Darum ! Ich finde das persönlich tragisch.

Wen die obigen Zeilen jetzt an eigene Erlebnisse erinnern und wer das Übel dieser endlosen Hoffnung auf Besserung sieht ... wem aber SAP trotzdem schon zu weit gelaufen ist, für den habe ich nun eine Idee. Eine Idee, die grosses Potential nach oben mit einem klaren Aufwärtstrend verbindet. Einen Trade, den man vielleicht mit guter Wahrscheinlichkeit einfach laufen lassen kann - und zwar ohne sich um Kapitalerhöhungen zu sorgen.

Es ist der spanische Aktienmarkt in Form des Index IBEX 35, den ich Ihnen am 15.11.12 mit seiner -> Bullenflagge <- schon nahe gebracht habe und der seitdem nach Plan gelaufen ist und schöne Gewinne produziert hat.

Schauen Sie mit mir auf das Wochenchart seit 2006, um das grosse Potential zu erkennen:

IBEX 11.01.13 Bullenflagge

Sie sehen den perfekten Doppelboden. Sie sehen die Bullenflagge, aus der der Index nun ausgebrochen ist. Sie sehen die einem Cup&Handle ähnelnde, perfekte Umkehrformation. Sie sehen wie der Index auf den Punkt zum 23er Fibo Retracement gelaufen ist, dort konsolidierte und nun zum 38er Retracement läuft. Und Sie sehen das gewaltige Potential bis zur Normalisierung.

Hier haben wir also einen ganzen Index, der auf alte Kursniveaus zusteuert. Der sich in einem klaren Aufwärtstrend befindet und gerade aus einer technischen Struktur ausgebrochen ist. Der aus Aktien besteht, von denen viele international agieren und nur in Sippenhaftung genommen wurden, weil Spanien auf dem Kurszettel stand. Aktien die auch vom Buchwert her sehr attraktiv ausschauen. Ein Index, in dem sich auch eine Bank, die Banco Santander befindet, die aber im Gegensatz zur Commerzbank ein sehr profitables Kerngeschäft besitzt.

Warum ist der IBEX35 nicht eine sinnvollere Investition, als das endlose Warten auf das Wunder bei der Commerzbank ?

Natürlich, nichts ist sicher und theoretisch kann die Euro-Krise wieder aufflammen. Und auch ein technischer Ausbruch wie beim IBEX35 kann wieder wegkippen. Das ist aber nicht das wahrscheinlichste Szenario, sondern einfach eine Möglichkeit. Für dieses Risiko setzt man einen Stop unter den tiefsten Punkt der Bullenflagge. Und dann geniesst man das Leben und lacht über die nächste Kapitalerhöhung der Commerzbank - wenn denn dann noch eine kommen sollte. 😉

Denn wenn die Eurokrise wieder aufflammen sollte und der IBEX35 wieder wegkippt, sollte keiner glauben, dass die Commerzbank davon unbetroffen wäre. Und umgedreht, wenn der Bankensektor der Eurozone sich weiter normalisiert und damit auch die Commerzbank nun Kursgewinne produziert, dürfte auch der IBEX35 aus den gleichen Gründen weiter steigen. Welchen Vorteil hat diese Aktie dann eigentlich, der diese grosse Aufmerksamkeit der Anleger rechtfertigt ?

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende !

Ihr Hari

[Nachtrag: Ein Leser dieses Blogs hat mal nachgerechnet und nach seiner unverbindlichen Berechnung (ohne Gewähr) hätte die Verwässerung bei der Commerzbank fast den Faktor 9 erreicht und 4.30€ würden damit dem alten Höchstkurs von ca. 38€ aus dem Jahr 2007 entsprechen]

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Gold, GDX, Telekom Sektor, Yen, DAX, Nokia – Beobachtungen des Tages – 10.01.13

Heute nachmittag, kurz vor Handelsschluss im DAX und mitten im Wallstreet Handel, will ich mit Ihnen ein paar kurze Beobachtungen des Tages in Stichworten teilen, insbesondere zu Gold, dem GDX und den Telekom Werten.

(1) Gold und Goldminen (GDX)

Der gestern in den Live-Tips kommunizierte "Buying on Weakness" Print bei diversen ETFs - der erste dieser Art seit Monaten - hatte erneut prognostizierende Wirkung. Zum Handelsstart nimmt der Sektor zum ersten Mal seit Wochen Fahrt auf und hat die Gewinne in den ersten 90 Minuten bisher nicht abgegeben. Sollte diese Stärke bis zum Schluss halten, haben wir eine gute Wahrscheinlichkeit für eine bedeutende Wende. Der Sektor ist dermassen verprügelt, dass hier nun das Potential für erhebliches Upside existiert.

(2) Telekom Sektor

Schon seit Tagen zeigen diverse der massiv verprügelten Telekom Konzerne - denken Sie nur an KPN (WKN 890963) 😉 - deutliche Lebenszeichen. Mit der gestrigen Meldung der Financial Times, nach der in einem Treffen der CEOs bei EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia die Idee eines Zusammenschlusses der nationalen Netze geboren worden sein soll, hat der Sektor nun endgültig - nach Jahren der Perspektivlosigkeit - die Chance auf neue Phantasie.

Es könnte also ein guter Zeitpunkt sein, da mal genauer hinzuschauen. Ein brauchbarer ETF um den ganzen Sektor zu spielen, könnte der iShares STOXX Europe 600 Telecommunications (WKN A0H08R) sein. Der ETF schüttet aus, letzte Dividende 6,7%.

(3) Yen Abwertung

Der Euro steigt zum Yen weiter, das Chart von EURJPY sieht langsam bedrohlich aus. 😉 Schien es gestern noch so, als würde nun erst einmal eine kleine Korrektur einsetzen, schiebt EURJPY heute schon wieder massiv hoch. Der Long Nikkei Trade in Yen ist also weiterhin voll aktiv. Geniessen und die Stops nachziehen, lautet hier das Motto.

(4) DAX und die 8000er Marke

Die gestern in der Marktanalyse geäusserte Erwartung, dass noch ein Schub im DAX bevor steht, scheint mit der inneren Stärke des heutigen Tages bestätigt. Trotzdem rechne ich durchaus noch mit ein paar Tagen Konsolidierung und auch mal wieder ein "ShakeOut" Tag nach unten wäre durchaus gesund. Der DAX braucht das nun einfach um wieder richtig Kraft zu tanken. Als sehr enger Stop bietet sich im DAX nun die Zone unter dem Tief der letzten Tage bei 7681 an. Damit kann nach unten wenig passieren und nach oben sind 8000 im Januar durchaus vorstellbar. Wer es weiter mag, sollte die Tiefs der "Fiscal Cliff" Verwirrung zum Jahresende bei knapp unter 7600 im Auge behalten. Wenn diese nicht halten, steht die Rally in Frage.

(5) Nokias überraschendes Zahlenwerk

Die vom Markt mit zeitweise 16% Plus aufgenommene Vorab-Meldung von Nokia zu den Q4 Zahlen, ist lange nicht so sensationell, wie sie in Anbetracht des heutigen Anstiegs wirkte. Die massive Bewegung entstand vielmehr durch Timing. Noch vor 3 Tagen hatte Nokia mit 3,3€ erneut das Hoch vom 19.12. erreicht. Dann setzte eine Korrektur ein, die Nokia in kurzer Zeit um 10% nach unten bewegte. Diese Korrektur war nicht untypisch, es gab zwar nicht wirklich belastbare Nachrichten, aber in Angesicht der hohen Gewinne und dem näher kommenden Tag der Wahrheit mit den echten Zahlen am 24.01.13, haben viele wohl lieber Gewinne mitgenommen. Man kann es also eine "Hasenfuss"-Korrektur aus reiner Vorsicht nennen.

Die nun genannten Zahlen zerschlugen diese Bewegung und erwischten den sich in einer Korrektur einrichtenden Markt völlig auf dem falschen Fuss. Insbesondere die Gewinnentwicklung bei Nokia Siemens Network (NSN) ist bemerkenswert. Nach einer kurzen Übertreibung hat der Markt aber damit nur wieder die 3,3€ erreicht. So spektakulär die Bewegung heute aussah, am Ende sind wir wieder da, wo wir schon am Montag waren.

Die wirkliche Entscheidung fällt nach wie vor am 24.01.13, wenn wir endlich erfahren ob Nokia im Kerngeschäft bei den Smartphones wirklich Tritt gefasst hat. Allerdings kann man nach den heutigen Zahlen eine sehr positive Aussage treffen. War bisher durchaus auch die Existenz von Nokia in Frage gestellt, falls das Unternehmen das Ausbluten durch die Verluste hätte nicht stoppen können, deutet der nun bekannt gegebene kleine Q4 Gewinn im Kerngeschäft und die Stabilisierung bei NSN darauf hin, dass diese Grundsatzfrage vom Tisch ist. Damit kann man Nokia eher wieder ernsthaft, abseits von kurzfristigen Trades, ins Auge fassen. Und das ist dann schon ein bedeutender Fortschritt !

Ich wünsche Ihnen gute Entscheidungen.

Ihr Hari

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DAX Marktanalyse – Geht die Rally weiter ? – DAX 8000 bald erreicht ?

Heute Abend im späten Handel der Wallstreet und nach Handelsschluss im DAX, möchte ich mit Ihnen meine aktuelle Sicht auf das grosse Bild der Märkte teilen.

Gehen wir die wesentlichen Punkte doch einmal Punkt für Punkt durch:

(1)

Kurzfristig ist der Markt überkauft und muss konsolidieren oder korrigieren. Wie der Markt auf einen überkauften Zustand reagiert, sagt viel über dessen innere Stärke aus. Und dieses Bild ist bisher positiv. Alles was bisher diese Woche passiert ist, ist bestenfalls eine milde Konsoliderung, die bullisch zu werten ist. Wir wissen alle, das sich das jede Minute ins Negative ändern kann, aber herum zu raten hat keinen Wert und bis jetzt ist es, wie es ist.

(2)

Mittelfristig hat der DAX die Hochs von 2011 hinter sich gelassen und es fehlt nicht mehr viel, um auch die historischen Hochs von 2007 bei über 8000 zu erreichen. All zu schwierig sollte das sowieso nicht sein, da der DAX ein Performance-Index ist und also selbst auf den historischen Hochs defacto noch 10-15% weniger Wert besitzt als 2007, nämlich genau in der Höhe der seitdem geflossenen und in den DAX eingerechneten Dividenden.

Ich kann im langfristigen Wochen-Chart des DAX im Moment nichts erkennen, was zwingend eine Topbildung indiziert. Sicher haben wir eine kleine negative Divergenz im RSI, die man aber in dieser Höhe des RSI nicht überwerten muss. Auch 2011 erreichte der RSI seinen Höchststand Monate vor dem endgültigen Top des DAX.

Schauen Sie mit mir doch mal auf das langfristige Wochenchart des DAX seit 2006, um dieses Bild zu unterstreichen:

DAX 10.01.13 master

Das für mich aus dem Chart heraus wahrscheinlichste Szenario habe ich eingezeichnet. Und das ist ein erneuter Anlauf auf die 8000er Marke, nachdem diese Konsolidierung abgeschlossen ist. Dann aber sind wir möglicherweise für eine grössere Korrektur reif.

(3)

Ein weiteres Indiz dafür, dass diese Rally noch Beine hat, ist das Verhalten der Aktien der zweiten Reihe. Dort gab es in den letzten Monaten viele, die die Rally der Indizes und damit der grossen Bluechips nicht mitgemacht hatten. Nun wechseln auch diese Aktien in den Rally-Modus und das spricht dafür, dass dieser Bulle noch nicht am Ende ist. Nehmen Sie Aktien wie Wacker Chemie, SGL Carbon, Klöckner usw., alles klassische MDAX oder SDAX Werte, die nun grosse Sprünge von teilweise 5 und mehr Prozent pro Tag vollführen. Auch die konsistente Stärke des MIB40 und des IBEX35 ausserhalb Deutschlands zeigen, dass die Erholungsbewegung in der Eurozone wohl noch nicht zu Ende ist.

(4)

Zusätzliches Feuer bekommt diese Rally aus Asien, von der wieder anziehenden chinesischen Konjunktur und der aggressiven Schwächung des Yens. Auch diese Trades laufen weiter und geben keine Signale einer Trendwende.

(5)

Die grösste Gefahr dieser Rally geht im Moment ohne Frage von den USA aus. Denn die Diskussionen um das Debt Limit werden hart werden und die Verwirrung gross. Ich gehe fest von einer weit gefährlicheren Eskalation aus, als zum Thema "Fiscal Cliff", weil nun möglicherweise auch persönliche und politische Rechnungen beglichen werden, die aus den Verhandlungen um die Fiskalklippe resultieren. Und dieses Thema ist für die Weltwirtschaft auch weit gefährlicher, schon der August 2011 hat ja gezeigt was passiert, wenn die Kreditwürdigkeit der USA in Frage steht.

Aufgrund dieser absehbaren Entwicklung treten viele professionelle Marktteilnehmer nun zunehmend auf die Seitenlinie. Auch wenn ich das für eine prinzipiell richtige Annahme halte, könnte der Zeitpunkt zu früh sein. Denn Mr. Market geniesst es einfach zu sehr, so ein positives Gefühl wie im Moment haben zu können. Und die Rally zieht im Moment noch frisches Geld in den Markt hinein. Für Sorgen und für Panik ist dann ab Februar noch genug Zeit.

(6)

Auch die Notenbanken geben im Januar Gas, nicht nur das die japanische Notenbank nun massiv Geld druckt, auch die FED hat im Januar keine einzige POMO-Sell Operation auf der Agenda, was gegenüber letztem Jahr ein Novum ist. Für genügend Liquidität ist also definitiv gesorgt und Liquidität ist immer noch der entscheidende Treibsatz der Börsen.

(7)

Unterstützt wird meine kurzfristig nach wie vor optimistische Sicht erneut von der aktuellen Analyse von -> Cognitrend <-, die ich Ihnen zum Studium empfehle.

Fazit:

Ich halte es für das wahrscheinlichere Szenario, dass diese Rally nach der derzeitigen Pause noch einmal einen kräftigen Schluck aus der "Kurspulle" nimmt. Sollten danach die Rahmenbedingungen immer noch die gleichen sein wie aktuell, werde ich diesen Schub dann aber wahrscheinlich verkaufen und in die Stärke hinein langsam aussteigen. Ich möchte mir das Spektakel im März dann lieber von der Seitenlinie anschauen.

Sollte es in den kommenden Wochen dazu aber positive Nachrichten geben, die auf eine schnelle Einigung oder Lösung hindeuten, könnte diese Rally sogar weit ins Frühjahr hinein weiter laufen und ich würde meinen Ausstieg dann abblasen.

Als Stop - für den unwahrscheinlicheren aber doch möglichen Fall, dass wir uns doch gerade in einer Topbildung befinden - bieten sich mir aktuell die Tiefs der "Fiscal Cliff" Verwirrung von kurz vor Weihnachten an. Sollten wir diese demnächst unterbieten, muss man die Rally massiv in Frage stellen.

Ich wünsche Ihnen gute Entscheidungen !

Ihr Hari

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Mr. Market Header Logo – In eigener Sache

Liebe Mr-Market Community

Ich will den alten "sehr weissen" Header austauschen, weil er sich zu wenig vom Text darunter absetzt und eher wirkt, als sei ein Chart aus einem Artikel hochgerutscht. Und er hat keinen echten Wiedererkennungswert im Sinne "Logo". Ich möchte gerne nun für Mr-Market einen neuen Header finden.

Da ich graphisch eher unbegabt bin, bin ich auf Ihre Mithilfe angewiesen.

Meine Wünsche kann man ungefähr so beschreiben:

1) Das Design sollte graphisch sein und Chartformationen beinhalten. Kein Foto.

2) Das Design sollte “frisch” und optimistisch wirken, also tendentiell strahlend Weiss mit kräftigen Farben und sich trotzdem als Header vom Blog absetzen.

3) Das Design sollte Seriosität ausstrahlen, zu bunt und poppig ist unerwünscht.

4) Das Design sollte auf den Grundfarben Weiss/Rot/Grün beruhen, wobei eine weitere Farbe als Tupfer gerne dazu darf. Passende Zusatzfarbe wäre vielleicht Sonnengelb, Gold oder Braun, um den Herbsteffekt des "Indian Summer" abzubilden.

5) Für den Slogan “Mr. Market” etc wäre eine Art Logo oder Design/Font des Textes schön, der einen gewissen Wiedererkennungswert hat.

6) Vorstellbar wäre alternativ auch eine gezeichnete Grafik analog Josh Brown mit seinem “Reformed Broker”. Ideal eine Zeichung, in der “Mr. Market” auftaucht.

So weit meine Wünsche. Im folgenden will ich Ihnen die bisher hier diskutierten Designs zeigen. Ich werde diese hier im Artikel immer wieder ändern und den neuesten Variaten anpassen. Feedback kann gerne gegeben werden, noch besser als reine Meinung (bei Design scheiden sich sowieso die Geister) sind aber konkrete Ideen und Vorschläge an meine E-Mail:

(1) Haris seriöse, aber langweile Version:

Das ist eigentliche die alte Version, nur mit hellgrauem Hintergrund statt Weiss. Aber selbst wenn man sie nehmen würde - was ich eigentlich gar nicht will weil es mir nicht gefällt - bedarf diese Version der Überarbeitung im Bereich Schärfe und Konturierung.

Gerade bei der Schärfe habe ich massive Probleme, die Interpolation macht mir das Chart bei der Verkleinerung immer "matschig".

DAX Chart Blog 6

Die frühere Variante nun aber mit grauem Rahmen, wirkt aber wenn real installiert wie eine Todesanzeige.

Mr. Market Logo Old4

Meine zu dunkle Variante mit einem Handelssystem im Hintergrund

Neues Bild 2

(2) Deathproofs schöne Grundidee, die mir sehr gut gefällt, aber noch der Überarbeitung bedarf.

Wünsche:
(1) Etwas “eckigerer” Fonttyp
(2) Andere Hintergrundfarben probieren als Blau (zb warmes Sonnengelb, Gold oder Braun).
(3) Etwas (minimal) mehr Hintergrundfarbe, aber weniger knallig
(4) Schrift minimal kleiner, damit es nicht ganz so wuchtig wirkt

MrMarket1

(3) Johanns Idee 1, die auch schön ist, aber auch anderer Farben bedarf.

hari layout

Und Idee 2 von Johann:

hari layout 2

Weitere Ideen und Varianten TBD !

Klöckner mit Momentum im Aufwärtstrend ! 08.01.13

Die Aktie des Stahlhändlers Klöckner (WKN KC0100) befindet sich unter grossem Momentum in einem steilen Aufwärtstrend.

Auch an schwachen Tagen wie gestern fliesst frisches Geld in den Titel. Vielleicht erinnern Sie sich ja an die Artikel -> Klöckner vor dem zweiten Schub nach oben <- vom 20.12.12 und -> Stahlsektor vor dem Rebound <- vom 05.12.12, in denen ich Sie nachdrücklich auf diese bevorstehende Entwicklung aufmerksam gemacht habe.

Grund genug heute mal zu schauen, wo die Klöckner Aktie heute in der Entwicklung steht und wie man damit umgehen sollte. Schauen Sie mit mir auf das Tageschart:

Klöckner (WKN KC0100) im Aufwärtstrrend

Sie sehen den beeindruckenden und steilen Aufwärtstrend, in dem Klöckner sich nun befindet. Und Sie sehen auch, dass die Aktie exakt das getan hat, was ich im Beitrag vom 20.12.12 ankündigte. Die Aktie hat ganz klassisch das Ausbruchsniveau bei 8,85€ (die schmale horizontale Linie) getestet und ist dann nach oben weggedreht.

Das Zwischenziel - bevor sich der Blick noch weiter nach oben richten kann - ist für mich nun nach wie vor die Zone ab 10,5€ bis knapp unter 11€, dort wo ich den grünen Stern hingemalt habe und wo sich das 23er Fibonacci Retracement des grossen Absturzes befindet.

Bis dahin beachte ich strikt den nun etablierten Aufwärtstrend und werde auf jeden Fall weiter laufen lassen und in keinem Fall verfrüht Gewinne mitnehmen.

Meine Absicherungsstrategie ist dabei zweiteilig. 50% der Position werde ich mit Gewinn auflösen, wenn der eingemalte Trend mit Tageschlusskurs gebrochen wurde. Sollte sich dieser Durchbruch als Fake heraus stellen und die Aktie wieder schnell in den steilen Trendkanal drehen, werde ich auch nicht zögern die 50% sofort wieder zurück zu kaufen.

Die weiteren 50% und damit die ganze Position, löse ich dagegen erst dann auf, wenn das Ausbruchsniveau bei 8,85€ auch durchschlagen wird. Denn erst dann ist der neue Aufwärtstrend wirklich gebrochen !

Denken Sie also auch bei Klöckner daran: "The Trend is your Friend" und alles was zählt ist der Price-Action zu folgen ! Die Spekulationen und Prognosen darum, ob die Stahlkonjunktur dank China nun wirklich dreht oder nicht, können Sie für diesen Trade ignorieren und denen überlassen, die mit Prognosen ihr Geld verdienen. Wer solchen fundamentalen Prognosen folgt, wäre nicht im November eingestiegen und wäre jetzt immer noch an der Seitenlinie.

Es gibt einfach keine besseren Zukunftsprognosen, als die die Mr. Market himself uns zeigt ! Denn Mr. Market saugt jedes fundamentale Detail sofort auf und diskontiert es. Das einzige Problem das der Prognostiker Mr. Market hat ist, dass er zu emotionalen Übertreibungen neigt !

Ich wünsche Ihnen gute Entscheidungen !

Ihr Hari

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Don´t fight the FED ! – Ein kurzer Rückblick auf QE3 – 07.01.13

Wir Menschen neigen dazu schnell zu vergessen. Deshalb ist es manchmal nötig, sich Dinge im Nachhinein wieder in Erinnerung zu rufen. So heute die Auswirkungen der QE3 Massnahmen der FED, die ja schon im September angekündigt wurden, dann aber - vermeintlich - keine Wirkung entfalteten.

Unzählige Artikel sind dazu ja erschienen, die aus den abwärts bröselnden Kursen seit September 2012 die Schlussfolgerung zogen, dass die Liquiditätseinschüsse der FED in den Markt keine Wirkung hätten.

Dabei könnte nichts falscher sein als diese Annahme ! Alles das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben wurde, weil schlicht das QE3 Programm nicht verstanden wurde ! Und nun, im Nachhinein, kann ich es Ihnen auch beweisen.

Sie erinnern sich hoffentlich an meinen überraschenden Artikel vom 11.11.12, in dem ich Ihnen die öffentlich praktisch nicht bekannte Tatsache klar machte, dass die ab September veranlassten Käufe der FED im Rahmen des QE3 aufgrund Verzögerungen im Settlement erst ab (frühestens) dem 14.11.12 den Markt erreichen würden ? Wenn nicht, sollten Sie hier noch einmal nachlesen: -> Warum QE3 erst ab 14.11 seine Wirkung entfaltet <-

Nun ist es Zeit sich im 8-Stunden-Chart mal anzuschauen, was dann im DAX und im S&P500 zum Jahresende passierte. Bedingt durch die Verwirrung um den Fiscal Cliff ist der S&P500 dabei etwas "gedämpft", hat aber immer noch ein eindrucksvolles Bild. Schauen Sie selbst:

DAX FED QE3

S&P500 FED QE3

Eindrucksvoll oder ? Ist das Zufall und hat nichts mit der FED zu tun ? Eher nein, sehr unwahrscheinlich. Wir sehen hier in den Charts ganz eindeutig, was frische Liquidität ausmacht die ins System strömt.

Und jetzt fragen Sie sich mal ehrlich im Nachhinein. Wie viele von Ihnen haben diese Information zur Kenntnis genommen, die Schultern gezuckt weil es keinen hörbaren "Knall" gab und das Thema dann sofort wieder vergessen ? Denken Sie daran, wenn Sie zukünftig der Liquiditätsversorgung der Märkte durch die Notenbanken nicht die Aufmerksamkeit schenken, die ihr gebührt !

Eindrucksvoll übrigens auch, wie man im Chart des S&P500 sehen kann, wie die Fiscal Cliff Verwirrung die Kurse zum Jahresende dämpfte und der Gap zum Jahresanfang nur wieder den alten Trend aufnahm und sozusagen nahtlos fortsetzte. Man kann also ganz klar sehen wo der S&P500 ohne Fiscal Cliff das Jahr 2012 geschlossen hätte.

Also, schreiben Sie es sich am besten neben den Bildschirm: Don´t fight the FED ! 😉

Ihr Hari

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Bankenregulierung – ein einziges Kasperletheater !

Zum Thema Bankenregulierung muss ich heute mal einen persönlichen und giftigen Kommentar loslassen.

Heute Morgen lesen wir, dass der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht beschlossen hat, den Banken bis 2019, weitere 4 Jahre, Zeit zu geben ihre Liquiditätsreserven gemäß der regulatorischen Anforderungen hoch zu fahren. Lesen Sie zum Thema zum Beispiel im -> Handelsblatt <-.

Begründung war mal wieder das immer wieder benutzte Druckmittel der befürchteten "Kreditklemme", ein Mittel das von den Banken gerne eingesetzt wird. Schon das Wort ist ein Witz, weil es impliziert als ob die Banken kein Eigeninteresse an einer Kreditvergabe hätten und staatliche Organe wären, die gnädig Staatsgeld weitereichen und verteilen. Erinnern wir uns, worauf will die Commerzbank Ihre Zukunft aufbauen ? Und was will die Deutsche Bank nun ausbauen ? Hatte das nichts mit "Mittelstandsbank" zu tun ?

Aber natürlich existiert ein wahrer Kern bei der Angst vor der Kreditklemme, in schwierigen Zeiten von geringer Liquidität erhöhen die Banken die Anforderungen an Kredite, in dem sie diese entweder teurer machen oder gar nicht erst vergeben. Nur schauen wir doch bitte mal mit offenen Augen was gerade wirklich passiert:

Die Notenbanken drucken wie wahnsinnig dreistellige Volumina an Multimilliarden, die defacto primär ins Bankensystem fliessen und gleichzeitig über die Notenbanken indirekt Risiken für die Haushalte der Staaten aufbauen. Und die damit uns und unseren Kindern eine Schuldenlast für Generationen auferlegen ! Dort - im Bankensystem - versickern diese Multimilliarden dann in den aufgeblähten, undurchschaubaren Bilanzen. Und dann gehen diese Grossbanken her und jammern über mangelnde Liquidität für die Kreditversorgung der Realwirtschaft.

Mal ganz dumm gefragt:

Warum lassen wir die Grossbanken nicht alle Pleite gehen und verteilen die gedruckten Multimilliarden der Notenbanken nicht direkt bei Bürgern und Unternehmen ? Dann bekommen wir auch endlich mal die Inflation, die die Staaten sowieso brauchen, um aus ihren Schulden heraus zu wachsen.

Ja, ja ich weiss, so einfach ist das dann doch nicht. Das ist mir auch klar, der bewusst polemische Satz zeigt aber wie im Brennglas den ganzen Irrsinn der aktuellen "Bankenrettung" und "Bankenregulierung". Wofür brauchen wir diese Banken überhaupt ? Wofür kippen wir diese Multimilliarden eigentlich ins existierende Bankensystem hinein, statt damit ein Neues aufzubauen ? Kann mir das einer der "hochkompetenten" Bundestagsabgeordneten, die da immer wieder ganz brav und "alternativlos" im Fraktionszwang die Hand heben, mal erklären ?

Eines ist auf jeden Fall eindeutig. Wir haben einen unabhängigen Schiedsrichter zu diesem Thema und das ist Mr. Market himself. Und nun schauen Sie mal, wie er heute auf die Nachricht reagiert. Der europäische Bankenindex ist heute um rund 3% im Plus. Das ist sein Urteil zu diesem Thema. Und nun sagen Sie mir, wer ist der Profiteur dieser Entscheidung ? Die Grossbanken, oder die ach so gefährdete Kreditversorgung der Realwirtschaft ?

Meine Meinung zum Thema: Die Luft muss aus den Bilanzen der Grossbanken raus und diese gehören zerschlagen und in ein Trennbankensystem überführt. Und zwar so schnell wie möglich. Dann gibt es nach einer Übergangsfrist auch keine Probleme mit zu geringen Puffern mehr, weil die Bilanzrisiken wieder klarer zugeordnet werden können und ein Leverage wie aktuell nicht mehr möglich ist, eben weil ihn keiner mehr finanziert.

Erst dieser Leverage und die aufgeblähten Bilanzen erlauben überhaupt die völlig irrsinnigen Boni für ein paar gelgehaarte Jünglinge in London und anderswo. Und weil den Banken das klar ist, wehren sie sich auch gegen jeden Versuch die Grossbanken zu zerschlagen. Und Angst zu machen ist dabei ein wunderbar funktionierendes Mittel. Aber Moment, ich vergass, ein Problem bei der Lösung gibt es schon: die Aston Martin Niederlassung in London wird Umsatzeinbrüche erleben. Sic !

Aber auf mich hört da sowieso keiner. Demokratisch legitimierte Entscheidungen sind zu diesen entscheidenden Themen defacto ausser Kraft gesetzt. Trotzdem geht mir dieses ungehörige Spiel richtig auf die Nerven, weil die Gegenpositionen der Multimilliarden in Form von Staatsgarantien in die persönlichen Bilanzen unserer Söhne und Töchter geschrieben werden ! Nur gut, dass mein kleiner Sohn noch keine Ahnung hat, wofür er bürgt. Womit er damit gar nicht viel unwissender ist, als die Mehrheit der Bevölkerung und Abgeordneten. Schöne "Demokratie" das !

Zerschlagt endlich die Grossbanken !

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Der fiese Mr. Goldmarket – Gedanken eines hinterhältigen Gesellen

Vom fiesen Mr. Goldmarket - Ein Gastkommentar von Johann

Es passiert ja nicht so häufig, dass sich Mr. Goldmarket höchstpersönlich die Zeit nimmt, auch einmal mit einem privaten Anleger ein kurzes Schwätzchen zu halten. Aber vielleicht war es dem aus seiner Sicht gelungenen Börsenstart im neuen Jahr zu verdanken.

Ohne sich lange mit Förmlichkeiten aufzuhalten, stieg ich sofort ins Thema ein und berichtete ihm von meinem Einstieg bei ihm Mitte September letzten Jahres. Mir war, als hätte ich ein leichtes Grinsen in seinen Mundwinkeln bemerkt, und er meinte nur, da wäre ich wohl nicht der Einzige gewesen. „Aber so kann man doch nicht mit dem hart ersparten Geld von Kleinanlegern umgehen“, sagte ich und schob noch hinterher, dass doch alle Zeitungen damals darüber schrieben, dass dies eine todsichere Chance wäre, um schon in kurzer Zeit reich zu werden.

„So, so… haben Sie mal wieder ...“, oder so ähnlich grummelte er in sich hinein, und dabei war ich mir jetzt ziemlich sicher, dass er schelmisch grinste. „Mr. Goldmarket“, sagte ich, „aber was haben Sie sich denn dabei gedacht“? Er reichte mir ein weißes Blatt Papier und meinte, ich solle mal einzeichnen, was er im letzten Jahr ab Mai bis jetzt gemacht hätte. „Halt! Mal keine Kerzen! Viel zu zappelig im Moment“! Und schob noch ein trockenes -ob ich nicht wüsste, dass die Uploads der neuen Algos schon seit ein paar Wochen nur in der Betaversion laufen würden- hinterher. „Nimm die Tagesschlusskurse von mir; da steckt mehr Aussagekraft drin“! Gesagt, getan und ich reichte ihm den Chart. „Hätten Sie das nicht früher sagen können“, kam es mir fast ärgerlich und dennoch zögerlich und auch ein ganz kleinwenig demütig über die Lippen, als ich seine Gedanken lesen durfte:

der fiese mr gold market denkt 800

„Und jetzt?“, fragte ich ihn mit etwas zittriger Stimme und schob den Zusatz hinterher: “Sie müssen nämlich wissen, dass ich Ihnen am Donnerstag mein ganzes Gold zurück gegeben habe“! Da wäre ich wohl nicht der Einzige gewesen, sagte er nun schon zum zweiten Mal und fügte noch an, er müsse nun weg und sich wohl selber um die Algos kümmern. „Wir sehen uns wieder auf der nächsten Party! Aber komm dieses Mal vor Mitternacht“! rief er mir noch hinterher. Und weg war er.

😉

Schönes Wochenende und liebe Grüße
Johann

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Hari´s Live Tips – Archiv der Woche vom 31.12.12

Liebe Leser, ich habe mich bei den Live Tips zu einer Änderung entschieden, mit der ich hoffe das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden.

Statt die Live-Tips am nächsten Tag verschwinden zu lassen, so dass man sie bestenfalls noch über die Suche finden kann, werde ich die Live Tips der Woche in einem eigenen Artikel zusammen fassen und einmal am Ende der Woche, am Sonntag, summarisch veröffentlichen.

Ich mache dafür dann eine eigene Kategorie "Live Tips" auf und so können Sie im Nachhinein einfach nachschlagen, was in einer konkreten Woche alles gelaufen ist.

Here we go:

Ein erneut auf 51,5 gestiegener Einkaufsmanagerindex in China indiziert anziehende Konjunktur
31.12.12 08:18

Schöne Beschreibung des politischen Kasperletheathers rund um die “Fiscal Cliff”: http://bit.ly/WU4e9w
31.12.12 08:20

GDX 3,5% im Plus. Apple mittlerweile 4,7% ! Solche Bewegungen vorher ungeliebter Titel an Silvester sind nach meiner Erfahrung kein Zufall.
31.12.12 21:05

China lässt Kohle fliegen, Cliffs Natural Resources +8%, Peabody und Arch Coal +5% Das dürften auch für die Stahltitel in Europa für Mittwoch gute Vorzeichen sein.
31.12.12 21:50

Der Rohstoffsektor, der 2012 so schwach war, ist heute dank China “on Fire”, Rio Tinto alleine +5%. Stahl ebenso stark.
02.01.12 10:20

Globale Währungsschlacht: http://bit.ly/UfNhnC
02.01.03 14:25

Der DAX mit 2% Plus, Spanien (IBEX35) und Italien (MIB40) aber mit 3,5% Plus. Da ist noch viel relatives Aufholpotential.
02.01.03 14:45

iRobot mit 7% Plus. Das riecht nach dem grossen Gapfill bis 22,4USD (12% über dem aktuellen Kurs)
02.01.12 16:05

Nun werden die Gewinne des Tages konsolidiert und der erste grosse Schub ist vorbei. Wie es nun weitergeht, wird uns viel darüber sagen, ob dieser Schub eine Eintagesfliege aus Erleichterung war, oder sich durch die erste Januarhälfte ziehen wird.
02.01.12 16:35

Ganz starkes Closing im S&P500, damit ist die Ampel für eine mehrtägige Rally erst einmal auf Grün. Das wird jetzt massiv Druck auf Zweifler machen und weiteres Geld von der Seitenlinie in den Markt ziehen. Geniessen wir es, solange es andauert.
02.01.13 22:05

iRobot am Ende des Tages Plus 11% ohne für mich sichtbare Nachricht !
02.01.12 22:35

Archer Daniels Midland (WKN 854161, ADM) heute plus 4,6%, das ist für so eine Aktie extrem ungewöhnlich ! Das dürfte ein Einmaleffekt aufgrund der “Farm Bill” Thematik als Teil des “Fiscal Cliff” sein.
02.01.13 23:00

Auslöser der extremen Schwäche bei K+S ist neben dem warmen Winter (Salz) wohl die Tatsache, dass China gegenüber den grossen US-Kalianbietern Rabatte durchsetzen konnte. Damit verschiebt sich möglicherweise die Marktmacht, was den ganzen Sektor und auch die Aktie K+S mit einem strukturellen Fragezeichen versieht.
03.01.13 09:10

K+S hat mit der heutigen Bewegung den kurzfristigen Aufwärtstrend seit November gebrochen ! Die grosse inverse SKS Formation mit Tief im Juni 2012 ist allerdings (noch) intakt.
03.01.13 10:16

Die FOMC Minutes von Dezember wurden veröffentlicht: http://1.usa.gov/Vy3d8g Mehrere Mitglieder wollen QE in 2013 beenden, das drückt auf den Liquiditätstrade, insbesondere auch Gold.
03.01.12 20:30

Man soll es ja nicht beschreien, weil jederzeit eine Nachricht um die Ecke kommen kann. Aber eigentlich empfinde ich das langsame “Hochrobben” von E.ON nun als konstruktiv. Abgabedruck ist da wohl keiner mehr, vorbehaltlich neuer Nachrichten. 😉
04.01.13 14:00

Noch was Interessantes in eigener Sache. Ich habe mal eine Software installiert, die die Logins überwacht und IP Adressen dann blockt, wenn diese eine Login-Attacke fahren. Ich bin erstaunt, wie oft das probiert wird. Gerade wieder wurde eine Bot-Adresse aus Choping China geblockt wegen zu vieler Login-Versuche. Heute früh Mexico. Das Verbrechen schläft halt nie, wie “Money” auch. 😉
04.01.13 14:35

Arbeitsmarktdaten völlig im Rahmen der Erwartungen. Das die Arbeitslosenquote nicht fällt, dürfte eher positiv zu werten sein, weil es Ängste hinsichtlich der neuen von der Quote abhängenden FED-Policy dämpft.
04.01.13 14:36

Ich gewinne jedes neue Jahr mehr den Eindruck, dass die Price-Action Intraday von Algos bestimmt wird. Apple ein Tag 3%, ein Tag 2% runter. UNG, Gold, usw. usw. alle das gleiche Bild. Trends halten auf den kürzeren Zeitebenen nicht mehr. Man kann fast schon die Uhr auf das Folgetag Reversal stellen. Nur auf den längeren Zeitebenen sind die Trends noch deutlich erkennbar.
04.01.13 16:40

Ich habe es an anderer Stelle schon einmal gesagt, in diesem Markt ist man entweder sehr kurzfristig Intraday unterwegs und spíelt das PingPong der Reversals. Oder über Wochen und Monate die grossen Trends. Aber der Zeithorizont wenige Tage ist sehr schwierig geworden, da wird man eher “Chopped to Death”.
04.01.13 16:50

Die Billion Dollar Münze: http://bit.ly/UnDRMi Na das ist wirklich mal bizarr.
04.01.13 19:02

Im Moneyflow baut sich im SPY heute Abend ein grosser "Selling on Strength" Print auf, aktuell 250M. Das muss beobachtet werden.
04.01.13 19:45

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Wegelin – Kein Kommentar mehr – In der Schweiz werden die Uhren umgestellt

Zum Fall Wegelin - Ein Gastkommentar von Tokay

Vorgestern kam die Meldung, dass die schweizerische Privatbank Wegelin vor einem US-amerikanischen Gericht eingeräumt hat, bei der Umgehung der Steuerpflicht amerikanischer Steuerbürger mitgeholfen zu haben. Gegen Zahlung einer Summe von 74 Mio. US-Dollar wurde das Strafverfahren eingestellt. Als wäre dies nicht schon bemerkenswert genug, hat der Wegelin-Mitgesellschafter Bruderer angegeben, die Praktiken von Wegelin hätten absolut dem entsprochen, was andere Schweizer Geschäftsbanken getan hätten. Nun, die angesprochenen Geldhäuser dürften sich riesig gefreut haben, von einem ihrer nunmehr ehemaligen Wettbewerber mal eben der aktiven Mithilfe bei der Begehung von Straftaten bezichtigt zu werden. Allein, die Welt ist seit der großen Finanzkrise eine andere geworden, und die USA so wie auch alle anderen großen Industriestaaten sind nicht mehr gewillt, gegenüber dem Bankensektor allzu große Nachsicht walten zu lassen. Nun gibt es die Wegelin-Bank nicht mehr, sie wurde aufgespalten. Und mit dem Urteil gegen die Bank Wegelin dürfte sich die Szenerie noch lange nicht beruhigen.

Die Wegelin-Bank war etwas ungewöhnliches. Seit 1741 bestehend und in St. Gallen ansässig, managte sie nicht nur hohe Summen in- und ausländischer Anleger, sie wurde nicht zuletzt auch bekannt durch den „Anlagekommentar“ des Mitgesellschafters Konrad Hummler. Diese waren geprägt von einem durch und durch liberalen Gedankengut. Friedrich August von Hayek und Milton Friedman waren zwei herausragende Protagonisten der Hummler'schen Vorstellungswelt. Mit einiger Schärfe, aber auch intellektueller Brillanz verfocht Hummler seine Vorstellungen und dabei bekamen auch Euroland, bekam die deutsche Politik regelmäßig ihr Fett ab. Zu träge, zu wenig für die Zukunft gerüstet, zu korporatistisch, so waren die Botschaften, die aus dem idyllischen Städtchen unweit des Bodensees in die Welt getragen wurden. Mit dem Verfahren gegen Wegelin und dem daraus folgenden Verkauf an die Ostschweizer Raiffeisenbank ging diese Epoche zu Ende.

Hummler selbst dürfte es überaus schmerzen, künftig keine Anlagekommentare mehr zu veröffentlichen. Aber auch für die interessierte Öffentlichkeit ist dies ein Verlust. Die radikalliberalen Positionen des Anlagekommentars waren kaum je mehrheitsfähig; anregend zu lesen waren sie allemal. Man mochte die darin vertretenen Positionen nicht in allem und jedem nachvollziehen, doch die dahinterstehende Realitäten können bei nüchterner Betrachtung nicht ignoriert werden, so stellte man beim Reflektieren des gelesenen immer wieder fest. In jeder Gesellschaft finden sich die Verfechter wirtschaftlicher Freiheit zum einen und des sozialen Zusammenhalts zum anderen im permanenten Widerstreit. Hummler hat hier, wahrscheinlich in der öffentlichen Wahrnehmung ein wenig zu nachdrücklich, eindeutig für die wirtschaftliche Freiheit Partei ergriffen. Das ist zwar konsequent, aber damit macht man sich nicht nur Freunde.

Nicht zuletzt hat Hummler dafür geworben, für den langfristigen Vermögensaufbau in Aktien zu investieren, dabei heftig dem Staat misstrauend, an dessen Wille zur Einlösung seiner papiernen Versprechen er zweifelt. Zieht man die vielen Unwägbarkeiten in Betracht, denen wir uns gegenüber sehen – Demographie, zunehmende Energie- und Rohstoffknappheit, Staatsverschuldung – so ist es recht zwangsläufig, sich mit der Erhaltung seines Sparkapitals in Form von Realwerten zu beschäftigen, so wie es unter anderem auch hier bei Mr. Market geschieht. Dieser Gedanke wurde von Hummler eindrücklich propagiert. Der Duktus seiner Beiträge war ein ganz anderer als etwa der von Anlage-Gurus wie Max Otte oder Dirk Müller. Natürlich ging es nicht in erster Linie um konkrete Anlageempfehlungen, sondern der Leser blieb aufgefordert, sich seine eigenen Gedanken zu machen. Das alles diente selbstverständlich dazu, die Bank Wegelin und seine Dienstleistungen dem interessierten Publikum bekannt zu machen. Aber nicht nur.

Die Bank Wegelin ist damit über Geschäftsbeziehungen gestolpert, die für sie nicht essentiell waren. Das enthält eine gewisse Tragik. Mit den Anlagekommentaren hat sich Wegelin darum verdient gemacht, einem interessierten Publikum Wirtschafts- und Finanzthemen, verbunden mit Ausflügen in Geschichte und Philosophie, manchmal auch in die Schweizer Landeskunde, auf pointierte Weise nahezubringen.

Goodbye!

Tokay

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