Emerging Markets – Reimt sich die Geschichte ?

Der folgende kurze Beitrag erschien vor 2 Tagen in Hari Live:

Die Emerging Markets, hier in Form des US ETFs EEM, dessen deutsche Entsprechung die WKN A0HGZT besitzt, sehen immer noch gut und bullisch aus. Ich habe darüber ja mehrfach geschrieben und wir haben diesen Trade in verschiedenen Facetten perfekt erwischt.

Allerdings stellt sich nun die entscheidende Frage, ob sich die Geschichte nicht auf fatale Art und Weise reimt, weswegen ich ganz kurzfristig mit weit engeren Stops operiere, aber im Trade bleibe:

EEM 19.05.14

Die Auflösung werden wir bald wissen. Wenn sich die Geschichte nicht reimt, wird der EEM schon bald ein neues Verlaufshoch generieren. Damit wäre dann nicht nur diese Replikation der Struktur vom Tisch, sondern ein bedeutender Bruch des mehrjährigen Abwärtstrends erreicht.

Und wenn der EEM hier zurück fällt, ist klar wohin die Reise wahrscheinlich geht und Stops müssen greifen.

Ich habe hier in Betrachtung der Gesamtsituation einen leichten Bias pro EMAs. Sprich ich gehe eher davon aus, dass die Zeit der Unterperformance der Emerging Markets dem Ende zu geht und der übergeordnete Abwärtstrend in diesem Zyklus gebrochen wird.

Aber trotzdem warte ich die Entscheidung ab und habe bis dahin sehr enge Stops. Denn einen Bias zu haben ist das Eine, rationales Handeln etwas Anderes.

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Gold (XAUUSD) : Auf Kompression folgt Expansion

Der folgende Kurzkommentar erschien gestern in Hari Live:

Im Forum wurde es schon erwähnt. Gold ist seit einem Monat wirklich "dead in the water" und hängt in einer ganz engen Range um 1300USD, die nun immer weiter in Form eines Dreiecks zusammen schnurrt:

Gold 20.05.14

Dass mich diese frustrierende Lage nicht überrascht, dürfte nach meinen diversen Kommentaren zu einer Seitwärtsbewegung klar sein. Mit der Kompression wird nun der Boden für eine bevorstehende, starke Expansions-Bewegung bereitet. Prinzipiell ist die Richtung offen, aufgrund der übergeordneten Struktur, billige ich aber einer Bewegung nach unten etwas mehr Potential zu.

Auf jeden Fall ist das eine Situation, in der sich kurzfristig nur in Gold exponiert, wer ein Faible für russisches Roulett hat. 😉 Wenn sich aber eine Bewegung aus dieser Kompression heraus etabliert hat, sollte diese gute Chancen für einen mehrtägigen Trade bieten.

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Marktlage DAX, zwischen Seitwärtsbewegung und 10.000er Chance

Handelsstart und Wochenanfang im DAX. Ja ich weiss, dieser Markt, der seit Jahresanfang 2014 mehr oder weniger seitwärts läuft, ist für viele frustrierend, die primär auf die Indizes schauen. Viele wünschen sich mal wieder einen klaren Trend und die Erleichterung über den vermeintlichen Ausbruch letzte Woche und die neuen Allzeithochs, war deshalb auch gross.

Aber wir können nur demütig hinnehmen, was uns Mr. Market bietet. Und was Mr. Market nicht geben will, werden wir auch nicht aus dem Markt holen können.

Der US Markt hat letzte Woche sogar einen Fakeout generiert und ist in die Range zurück gefallen. Und wir sind in Summe damit wieder da, wo wir mehr oder weniger seid Jahresanfang sind: in einer indifferenten Seitwärtsbewegung, die Bullen und Bären gleichermassen frustriert. Sagen Sie ja nicht, ich hätte Sie nicht genau davor gewarnt. 😉 Denn hier im Premium-Bereich predige ich diese Situation seit Monaten. Und genau die Fähigkeit, zu wissen wann die Seitenlinie der bessere Ort ist - genau diese Fähigkeit zeichnet erfolgreiche Trader und Anleger aus.

Faktum ist auf jeden Fall, ob wir gerade eine Topbildung sehen oder das doch nur die Konsolidierung vor dem nächsten Schub ist, dieses Urteil steht noch aus und ich sehe derzeit keine verlässliche Tendenz, die mich heute deutlich in eine Richtung festlegen lässt.

Vergleichen wir den S&P500 und den DAX, kann man aber schon sagen, dass der DAX bisher noch relativ besser aussieht, nachdem er lange gegenüber dem S&P500 zur Unterperformance neigte. Hier im DAX ist durchaus bullisches Momentum zu spüren und der Rücksetzer vom Allzeit-Hoch könnte einfach nur die Konsolidierung vor dem nächsten Schub sein, solange die 9600 nicht nachhaltig nachgibt. Ganz deutlich sehen Sie das im Tageschart:

DAX 19.05.14

Bisher ist der Rücksetzer im Chart nur der Retest des Ausbruches und das hält bullisches Potential am Leben. Anders im S&P500, in dem durch den Fakeout eine Menge psychologischer und charttechnischer Schaden angerichtet wurde und die einzig sinnvolle Haltung da derzeit die völlige Neutralität zu sein scheint.

Dieser relative Vorteil des DAX ist auch kein Wunder, er ist Folge der EZB und der geschürten Hoffnung auf einschneidende Massnahmen bei der Sitzung Anfang Juni. Ich habe schon mehrfach geschrieben und bin immer noch der Meinung, dass der europäischen Markt im Sinne "buy the rumor" bis dahin gut unterstützt sein könnte. Erst danach stellt sich dann wahrscheinlich ernsthaft die "sell the news" Frage.

Insofern kann man, wenn überhaupt, in den europäischen Märkten einen leichten bullischen Bias haben und den Blick für die kommenden Wochen vielleicht etwas nach oben richten. DAX 10.000 sind für mich immer noch ganz schnell möglich. Und zwar *vor* dem neuen EZB Entscheid. Darüber hinaus erscheint mir das Potential in den Indizes über den Sommer aber als begrenzt. Und nach unten sind die Stops mit den Bewegungen der letzten Wochen wohl sonnenklar. Damit für den DAX das bullische Szenario am Leben bleibt, darf er nicht mehr in die Unterstützungs-Zone um 9400 fallen und schon gar nicht unter 9360.

Viel besser als noch ein paar wenige Prozent aus den Indizes zu quetschen, ist es aber in meinen Augen derzeit, die breiten Indizes mal zu ignorieren und die Energie gezielt auf die Einzelthemen zu richten, bei denen wirklich etwas geht. Und von dieser Katergorie haben wir zuletzt im Premium-Bereich eine Menge besprochen, die nun "brav" nach oben laufen.

Meine grobe Aufstellung am Anfang dieser Woche bleibt daher unverändert: viel Cash, viele Bluechips, einige selektive Chancen, die ich aggressiv trade. Ansonsten Ruhe und Gelassenheit und mehr Abstand zum Markt als üblich.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg !

Ihr Hari

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Schaukelbörse bei DAX, S&P500 und Co. – Und täglich grüsst das Murmeltier

Dieser Filmtitel ist wirklich passend für das, was uns der Markt derzeit bietet. Wir erleben eine richtungslose Schaukelbörse, die jeden zerreibt, der nicht das tut, was wir hier im Premium-Bereich seit Wochen besprochen haben:

Mehr Cash aufbauen, Risiken abbauen, eher weniger statt mehr am Markt machen und Geduld haben. Und gelassen auf die kommenden Chancen warten.

Neben unserem monetären Kapital, ist unser psychisches, emotionales Kapital mindestens ebenso wichtig und auch das muss man in so Phasen bewahren und schützen. Erfolg an der Börse hat eben nichts mit Entertainment zu tun, sondern ist harte Arbeit. Und wenn der Markt selber nicht weiss, was er will, haben wir daher in ihm auch nichts verloren, wir reiben uns ansonsten nur psychisch auf.

Auf jeden Fall hatte der Markt diese Woche zwei! perfekte Gelegenheiten für einen Ausbruch. Yellens Rede am Dienstag einerseits und Draghis Rede am Donnerstag andererseits.

Und in beiden Fällen hatte der Markt im Vorfeld perfekt alles zurecht gelegt und sich in die Startlöcher begeben, um den Ausbruch vollziehen zu können. Und in beiden Fällen haben die Notenbanker dann sogar geliefert, in dem sie Sätze sagten, die der Markt liebt.

Besonders lustig war diese Abhängigkeit des Marktes von den Lippenbewegungen der Notenbanker, gestern während Draghis Rede zu bewundern. Da können die Notenbank-Gläubigen zwischen 14:30 Uhr und 14:50 Uhr nur sagen: "Der Draghi hats genommen, der Draghi hats gegeben, gelobt sei der Draghi" 😉

DAX Future 08.05.14

Und in beiden Fällen, trotz freundlicher Worte von FED Chefin Janet Yellen wie EZB Chef Mario Draghi, scheiterte trotzdem der Ausbruch, den die Märkte sich schon zurecht gelegt hatten.

Was sagt uns das, wenn selbst die Lippen der Notenbanker, den Markt nicht mehr nach oben treiben können ?

Im S&P500 können wir den Verlauf der aktuellen Woche mit all seinen sinnlosen Zuckungen bewundern. Wir bleiben weiter, wo wir seit Wochen sind: in einer engen Tradingrange gefangen.

S&P500 09.05.14

Umgedreht aber - und das ist sehr bemerkenswert - ist aber Abgabedruck nach unten, in den grossen Indizes wie S&P500 oder DAX nahezu nicht existent und das liegt daran, dass zwar jede Menge Geld aus heiss gelaufenene Momentum-Aktien abfliesst, dieses Kapital aber sofort wieder in defensivere Bluechips hinein fliesst. So bewegen sich die Indizes kaum und der Markt bleibt in einer sehr engen, frustrierenden Trading-Range.

Dabei hatten wir in den letzten Wochen wirklich genügend Katalysatoren, die für eine Korrektur gut gewesen wären. Eine FED, die die monetären Zügel anzieht. Eine EZB, die tatenlos einem zu teuren Euro zuschaut. Ein China, das miese Wirtschaftsdaten liefert. Eine Währungskrise in den Emerging Markets und last but not least, geopolitische Risiken in der "South China Sea" im Pazifik und natürlich die Geschehnisse rund um die Ukraine.

Und all das hat der Markt nahe der Höchststände verdaut, ohne zu einer ernsthaften Korrektur anzusetzen. Auch das sollte uns unbedingt etwas sagen.

Festzuhalten ist daher, dass die aktuelle Distribution des Kapitals von Momentum-Titeln in solide Aktien erneut beweist, dass Aktien in der "schönen neuen Welt" der finanziellen Repression einfach alternativlos sind. Gäbe es eine attraktive Anlage-Alternative, wäre das derzeit aus den Momentum-Titeln abfliessende Kapital dort hin geflossen und nicht in andere Bereiche des Aktienmärkte. Und dann hätten wir schon längst die Korrektur gehabt, die in Anbetracht der Gesamtlage, inklusive der geopolitischen Risiken, schon seit März auf der Agenda stand.

Wir hatten diese Korrektur aber nicht und auch wenn sie immer noch im Mai oder Juni kommen kann, muss man im grossen Bild doch konstatieren, dass gute Chancen für die Märkte bestehen, nach dieser Konsolidierung bzw Korrektur weiter nach oben zu laufen.

Schaut man auf die Positionierungen vieler Profis, wie Sie sich zum Beispiel in der -> Marktstimmung an der deutschen Börse <- zeigen, wird offensichtlich, dass viele sich schon für eine Korrektur ausreichend positioniert haben. Wie übrigens auch wir hier im Premium-Bereich, nun eine weit defensivere und abwartendere Aufstellung haben, als noch 2013. Und das ist gut so !

Aber weil viele auf die Korrektur warten - und auch ich fände es toll, bestimmte Aktien 20% tiefer einsammeln zu können, denn auch ich habe nun freien Cash - ist es fraglich, ob sie noch kommt. Am Ende werden die Märkte nämlich in der aktuellen Phase dominant von Liquidität bewegt und nicht von Wirtschaftsdaten. Die ganzen guten Wirtschaftsdaten nutzen nichts, wenn die Liquidität austrocknet und damit kein Geld da ist, um zu investieren. Umgedreht verhindern schlechte Wirtschaftsdaten keine steigenden Kurse, wenn der Liquiditätsdruck so hoch ist, dass das Geld einfach irgendwo hin muss.

Wirtschaftsdaten sind dann der dominante Faktor an den Aktien-Märkten, wenn die Liquidität halbwegs gleichbleibend ist und es für das Kapital rentable Alternativen zu Aktien gibt. Im Normalfall also, treiben Wirtschaftsdaten die Märkte. Dann wird nur gekauft, was wirklich "gut" ist. Wenn es aber keine Alternativen gibt und das Geld unbedingt investiert werden muss, weil es ansonsten auf dem Konto sicher an Wert verliert - und das ist derzeit die durch die Notenbanken erzwungene Lage - dann geht es nicht mehr darum, zu kaufen was "gut" ist, sondern nur noch darum das zu kaufen, was von allen teuren Aktien noch am wenigsten teuer ist. Und das ist ein erheblicher Unterschied.

Das ist nach meinem Eindruck das, was derzeit an den Märkten passiert. Weswegen es sich durchaus lohnen kann, nun nach Nachzüglern und zurück gebliebenen Sektoren Ausschau zu halten. Und weswegen es nach dieser aktuellen Konsolidierung - oder vielleicht sogar noch Korrektur - in der zweiten Jahreshälfte durchaus gute Chancen für weiter steigende Kurse gibt.

Zumindest solange, wie die Notenbanken die aktuelle Politik der finanziellen Repression nicht beenden. Und das werden die Notenbanken schon aus einem ebenso einfachen, wie überzeugenden Grund nicht tun können: mit einem "normalen", höheren Zinsniveau, würde die westliche Welt - inklusive Deutschland - schnell unter der Zinslast zusammen brechen.

Bis dahin, bis die Märkte wieder eine klare Tendenz zeigen, sollten wir aber unsere physisches wie emotionales Kapital bewahren und eher weniger als mehr am Markt machen und den mal alleine vor sich hin zucken lassen.

Glauben Sie mir, der Markt ist auch in ein paar Wochen oder Monaten noch da, der läuft nicht weg. Und wenn wir ein paar spastische Zuckungen von Mr. Market mal zu ignorieren lernen, schadet das unseren Depots auch nicht. Die besten Anleger und Trader zeichnet gerade aus zu wissen, wann sie an die Seitenlinie gehören, um dem Spiel nur zuzuschauen. Und wann sie wieder Risiken eingehen können, weil es sich im Verhältnis von Chance zu Risiko lohnt. Diese Fähigkeit müssen Sie sich unbedingt erwerben, wenn Sie dauerhaft an den Märkten Erfolg haben wollen.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende !

Ihr Hari

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Marktlage im DAX – Was sollen Anleger tun ?

Der DAX wackelt und zeigt eine klare Unter-Performance gegenüber anderen Indizes, insbesondere gegenüber dem Leitindex S&P500.

Natürlich spielt dabei auch die Unsicherheit um die Ukraine eine Rolle, die nur einige hundert Kilometer von Deutschlands Ostgrenze entfernt ist. Und auch die deutsche Wirtschaft hat viele Geschäfte mit Russland, was den DAX und MDAX besonders anfällig für die Auswirkungen von Eskalation und Wirtschaftssanktionen macht.

Die Ukraine alleine, reicht aber nicht aus als Erklärung für eine relative Schwäche des DAX, die schon seit März andauert. Da der DAX in der Mehrheit von angelsächsischen Investoren gehalten wird, braucht es auch deren Abflüsse, um dem DAX ein deutliche Unterperformance zu bescheren. Und das scheint zuletzt immer wieder der Fall gewesen zu sein.

Ich bleibe daher bei meiner schon vor Wochen geäusserten Ansicht, dass der DAX derzeit nicht einer der präferierten Indizes der Welt ist und man sein Kapital erfolgsträchtiger in anderen Teilen der Welt in Bewegung setzt. Wenn Sie wissen wollen in welchen, stossen Sie zur Mr-Market Community dazu.

Trotz dieser berechtigten Fragezeichen über dem DAX, sollte man aber doch die "Kirche im Dorf" lassen. Kaum geben die Märkte mal nach, poppen überall wieder diese unvermeidlichen Crash-Propheten hervor. Deren Geschäft ist einfach. Es wird jedes Mal, wenn sich eine Gelegenheit ergibt, ein Crash vorher gesagt. Das hatten wir auch schon 2013, 2012 und 2011. In den 9 von 10 Fällen, in denen aus dem "Crash" nichts wird, haben die Leser das schnell vergessen, man redet dann halt nicht mehr darüber. Der eine Fall aber, sorgt dann dafür, dass man ausgesorgt hat und sich auf Jahre als "Crash-Guru" für teures Geld herum reichen lassen kann - oder noch besser, seine eigenen Fonds mit dieser "Expertise" unters Volk bringen kann.

Dieses System ist so durchschaubar, dass wir als erfahrene Anleger über diesem medialen Rauschen stehen sollten. Denn ein Blick auf das Wochenchart im DAX zeigt schnell, dass es zwar Grund zur Aufmerksamkeit und Vorsicht gibt, von einem Crash aber bisher in keinster Weise die Rede sein kann:

DAX W 16.04.14

Sie sehen in dem Chart ganz schnell, dass der DAX nun bestenfalls etwas mit dieser langfristigen Aufwärtstrendlinie flirtet. Ansonsten ist der Aufwärtstrend völlig intakt und das was wir gerade erleben, sieht eher wie eine Seitwärtskonsolidierung aus, die durchaus nach oben aufgelöst werden kann.

Erst wenn die wichtige Unterstützung unterhalb 9000 im DAX nachgeben sollte, dann wird dort, wo ich den blauen Stern hingezeichnet habe, der Trend langsam in Frage gestellt. Solange der DAX aber über 9000 bleibt, ist im grösseren Bild gar nichts passiert.

Das heisst nicht, dass man nun sorglos werden darf. Eine grosse Topbildung ist möglich, auch wenn sie im Chart noch nicht vollzogen ist. Wir haben in der Mr-Market Community daher schon seit Anfang letzter Woche die Cash-Quoten deutlich erhöht und sind nun weit defensiver aufgestellt.

Auch sind wir nun deutlich weniger aktiv im Markt unterwegs, als im letzten Jahr. In solch unsicheren Phasen, darf man sich einfach nicht hektisch in jedem Swing zerreiben lassen - ausser man hat sich als Daytrader auf diese Swings spezialisiert, was aber ein "hartes Brot" ist.

Zu Vorsicht und einer defensiven, neutralen Aufstellung, besteht also rationaler Anlass und das haben wir vollzogen. Darüber hinaus, gibt es aber bisher keinen Anlass für Katastrophen-Szenarien - wir müssen nun einfach ruhig und gelassen abwarten.

Der Markt wird uns schon zeigen, in welche Richtung er letztlich will. Und wenn der Markt dieses Zeichen gibt, werden sich auch wieder attraktive Chancen auftun, in welche Richtung auch immer.

Hier und Heute kann man die Frage "Was tun ?" also sehr leicht beantworten:

Wenn Sie rechtzeitig Ihre Aufstellung den erhöhten Risiken angepasst haben, gibt es aktuell nichts zu tun !

Und wenn Sie es bei dieser Korrektur wieder nicht geschafft haben, rechtzeitig mal mit einem Teil Ihrer Gewinne auf die Seitenlinie zu kommen, dann sollten Sie das unbedingt und zügig lernen !

Ihr Hari

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S&P500 & NASDAQ – Turnaround Tuesday sieht anders aus !

Hier im freien Bereich ein kurzes Statement zur Marktlage vor Handelseröffnung in Deutschland.

Das gestern ein Bounce anstehen würde, nachdem der S&P500 nahe der wichtigen Unterstützung bei 1840 USD notierte und der DAX nahe der Unterstützung um 9400 lag, war sonnenklar und haben wir hier auf Mr-Market auch erwartet.

Wie immer, sagt uns aber Umfang und Momentum einer Gegenbewegung - viel mehr als der Absturz davor - etwas darüber aus, wie der wirkliche Zustand des Marktes ist.

Und was wir gestern in DAX, S&P500, NASDAQ oder den individuellen Momentum-Titeln gesehen haben, war sehr dürftig und wenig überzeugend.

Schauen Sie zum Beispiel auf das Stundenchart des S&P500. Ich habe Ihnen da mal in blauen Kästchen markiert, wie eine wirkliche Gegenbewegung aussieht. Und dann vergleichen Sie die schlappe und wenig überzeugende Performance des gestrigen Tages mal damit.

S&P500 09.04.14

Oder schauen Sie auf den NASDAQ Composite im gleichen Massstab. Sieht so ein wirklicher Turnaround Tuesday nach diesem massiven Absturz aus ? Da hätte eigentlich gestern mehr gehen müssen ! Wenn man dieses Chartbild sieht, springt einen sofort der Gedanke eines "Dead Cat Bounce" an.

NASDAQ 09.04.14

Die Price-Action ist also bisher weiter dürftig und auch sonstige Daten aus den US sprechen dafür, dass der Markt dem Braten (noch) nicht traut und das "Big Money" sich noch nicht wieder comitten will.

Allerdings ist das nur eine Momentaufnahme. Denn heute Abend kommt als grosser Katalysator das FOMC Sitzungsprotokoll. Der Markt hat heute also noch Zeit, den echten Bounce nachzuholen, der er gestern nicht hinbekommen hat.

Und eigentlich rechne ich auch damit, dass es heute noch etwas weiter hoch geht und die Bullen noch einen ernsthaften Anlauf zu einer Rally machen. Der DAX hat heute durchaus das Potential, mit dem Kopf noch einmal von unten an die 9600 zu klopfen.

Klar ist aber auch, dass es für die Bullen nun enger wird. Denn ein Markt, der im Angesicht einer massiven technischen Überdehnung nach unten keine Rally hinlegen kann, muss irgendwann unter seinem eigenen Gewicht weiter fallen.

Insofern sollten die Bullen spätestens die FOMC Minutes heute Abend besser für die Rally nutzen, zu der ihnen gestern die Kraft fehlte. Wenn diese Rally heute nicht kommt, ist äusserste Vorsicht angesagt ! Wenn sie kommt, kann man sich wieder an der oberen Begrenzung der Range im S&P500 orientieren.

Und wie gehen wir als Anleger damit um ? Ganz einfach, in dem wir gelassen, aber aufmerksam sind. In dem wir Stops definieren, die sich unter den wichtigen Unterstützungen unter 1840 im S&P500 und unter 9360-9420 im DAX positionieren. Mit etwas Abstand, damit wir nicht blöd abgefischt werden, aber ohne geht nicht. Denn wenn der Markt durch diese Zonen durchfällt, dürfte eine schnelle Bewegung nach unten folgen. Und wenn nicht, tun uns unsere Stops nicht weh und wir sind nach oben dabei. Und wenn wir diese Absicherung haben, dann warten wir einfach ab, wie diese Sache ausgeht. Vorhersehen können wir es sowieso nicht und deshalb ist für Prognosen aufgewendete Energie sowieso vergeudet.

Hohe Aufmerksamkeit ist nun auf jeden Fall gefragt. Denn dieser Markt befindet sich an einer kritischen Wegscheide. Eine 10-20% Korrektur ist in 2014 überfällig und auch gesund, um danach den Bullenmarkt trotzdem fortsetzen zu können. Und das Risiko ist real da, dass diese Korrektur nun nicht mehr weit entfernt ist. Ein Risiko ist aber noch keine Gewissheit. Also: drin bleiben, gelassen abwarten - aber unbedingt absichern !

So weit so kurz an diesem Mittwoch Morgen vor Handelseröffnung in Deutschland. Hier im freien Bereich, werde ich mich frühestens wieder nächste Woche zum breiten Markt äussern. Im Premium-Bereich verfolgen wir den Markt aber intensiv mit ca. 10-15 Kommentaren und Artikeln jeden Tag und in der Community diskutieren wir die Situation aus vielen Aspekten. Stossen Sie dazu, wenn Sie eine tägliche Aktualität und Kompetenz zum Thema Börse finden wollen, die man im deutschsprachigen Raum in dieser Form nur selten findet.

Ihr Hari

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Der DAX wackelt – der Bovespa haussiert

Die Vorsicht und Aufmerksamkeit, mit der wir hier auf Mr-Market die Geschehnisse des Wallstreet-Handels von Freitag bemerkt und beobachtet haben, war offensichtlich sehr gerechtfertig.

Heute zeigen die breiten Indizes erneut deutliche Schwäche und die Momentum-Sektoren wie Biotech oder Solar stehen weiter unter massivem Druck. Wie ich schon am Freitag geschrieben habe, sind das Anzeichen, die zur Vorsicht mahnen. Wenn die Momentum-Sektoren einer langen Aufwärtsbewegung zu schwächeln beginnen, war das in der Vergangenheit schon oft erstes Anzeichen einer grundlegenden Trendwende. Katalysator dieser Trendwende, könnte die Berichtsaison werden, die in den US Morgen mit Alcoa so richtig anläuft.

Damit stellt sich doch gleich die Frage, ab wann wir uns denn im DAX Sorgen machen müssen. Die Antwort zeigt leicht das Tageschart:

DAX 07.04.14

"Noch nicht" lautet die Antwort, mit der Betonung auf "Noch". Im Bereich um 9400 liegt eine wichtige kurzfristige Unterstützung, die bis ca. 9360 herab reicht. Hier im Tageschart ist diese nicht so gut herzuleiten, bei detaillierterer Auflösung sieht man aber gut, warum da eine Unterstützung ist.

Solange der DAX da darüber bleibt, ist der bullische Trend intakt. Darunter muss man vorsichtiger werden und die wichtige Unterstützung unter 9.000 ist dann die Wasserscheide. Fällt der DAX auch darunter, sollten sich die Blicke weiter nach unten richten und das Risikomanagement muss zwingend greifen.

Aber da sind wir noch nicht und selbst wenn die Lage im DAX nicht mehr rosig ist - ich schreibe hier ja schon seit Wochen, dass der DAX nicht mehr unbedingt der Index ist, in dem man sein muss - so gibt es doch immer einen Bullenmarkt irgendwo.

Und ein solcher Bullenmarkt entwickelt sich vielleicht gerade in den Emerging Markets, die ihre massive Korrektur ja schon hinter sich haben. Insbesondere der brasilianische Bovespa legt in den letzten Wochen eine sensationelle Entwicklung hin, die ich Ihnen hier anhand des US ETFs EWZ zeige. Aber auch in Deutschland gibt es zum Beispiel in Form der WKN A0HG2M vergleichbare ETFs.

EWZ 07.04.14

Und besonders schön ist, dass wir diese Bewegung hier auf Mr-Market auf den Punkt mitgenommen haben. Wenn sie noch wissen wollen, wo es sonst noch Bullenmärkte gibt und wenn Sie die Stärke einer kompetenten Community in dieser schwierigen Phase an Ihrer Seite wissen wollen, dann stossen Sie zur Mr-Market Community dazu !

Ihr Hari

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S&P500 und NASDAQ Reversal Day !

Freitag Abend 22 Uhr Handelsschluss an der Wallstreet

Weitgehend unbemerkt von den deutschsprachigen Börsenmedien, die wohl überwiegend schon im Wochenende weilen, hat sich heute an der Wallstreet ein bedeutender "Reversal Day" gebildet.

Besonders betroffen sind alle Momentum-Aktien, inklusive Biotech. Und damit ist auch der NASDAQ Index massiv getroffen, der zum Handelsschluss 2,7% im Minus liegt ! Für einen breiten Index ist das ein richtiger Einbruch.

Aber auch der S&P500 (hier der Future per 21:55 Uhr) zeigt ein wenig erfreuliches Bild, das wir so schon lange nicht mehr erlebt haben. Hier im 10-Minuten-Chart gut zu sehen:

S&P500 04.04.14

Zunächst lief der S&P500 in Folge der brauchbaren Arbeitsmarktdaten von 14.30 Uhr bis fast zur 1900er Marke, holte sozusagen noch einmal Luft ..... und dann ging es nur noch abwärts.

Besonders bemerkenswert ist dabei, dass dieses Reversal ohne sichtbaren Katalysator einsetzte, der Markt ist also sozusagen unter seinem eigenen Gewicht eingebrochen.

Derartige Entwicklungen, wenn die alten Momentum-Anführer plötzlich unter dem eigenen Gewicht zusammen brechen, waren historisch oft Anzeichen einer wichtigen Wende. Nun macht ein einziger derartiger Tag noch keinen Bärenmarkt und die starken Bewegungen sind bisher auf diese sowieso überdehnten Momentum-Sektoren begrenzt. Eine Korrektur in diesen Sektoren ist sowieso überfällig. Und Europas Aktienmärkte sehen nach wie vor eher gut aus. Aber zumindest sehr aufmerksam sollte man nun Anfang kommender Woche beobachten, ob und was sich aus dem heutigen Tag entwickelt.

So weit als kleiner Hinweis hier im freien Bereich am späten Freitag Abend. Alles weitere besprechen wir in der Community im Premium-Bereich.

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DAX Marktlage – Kaufen oder Verkaufen ?

Der EZB Entscheid steht heute Nachmittag bevor und der DAX klebt gleichzeitig an einer entscheidenden Stelle, die den Unterschied zwischen einem Ausbruch Richtung 10.000 und einer Topbildung ausmacht.

Wir wird das ausgehen ? Diese Frage ist irrelevant, wir wissen es sowieso frühestens erst heute ab 13:45 bzw 14:30 Uhr. Und so richtig wahrscheinlich erst, nachdem die US Arbeitsmarktdaten am Freitag durchgelaufen sind.

Kluge Anleger raten nicht über die Zukunft herum, sondern positionieren sich mit klug gewähltem Risikomanagement entsprechend der Wahrscheinlichkeiten der Gegenwart. Und warten dann demütig die Zukunft ab, die kommt sowieso von alleine.

Wie sollte man sich nun also im DAX positionieren ?

Da können wir es uns nun ganz schwierig machen und tausend Parameter analysieren und Alternativen wälzen. Am Ende schwirrt uns der Kopf, wirklich viel weiter, werden wir aber wahrscheinlich nicht sein.

Oder wir konzentrieren uns auf einfach auf das Wesentliche. Und werfen einen Blick auf die Marktstrukturen. Zunächst im Chart mit Tageskerzen:

DAX 03.04.14 2

Wir sehen eine mögliche Topbildung - man übersehe dabei den Konjunktiv nicht ! Denn wenn der DAX heute im Zuge der EZB dreht, hätten wir das dritte niedrigere Hoch. Dann fehlt nur noch ein tieferes Tief und wird hätten die Definition eines neuen Abwärtstrend erfüllt.

Gleichzeitig ist aber ein Ausbruch zu neuen Hochs ebenso schnell möglich und dann wird der DAX in kürzester Zeit die 10.000er Marke erreichen.

Statt nun herum zu raten, wie das ausgeht, schauen wir also lieber, wo wir uns nach unten absichern sollten. Und da ist natürlich die Zone unter 9.000 entscheidend, wenn diese gebrochen wird, muss zwingend das Risikomanagement greifen. Wer aber schon früher seine Positionsgrössen reduzieren will, kann das im Bereich unter 9400 tun, dort wo der DAX zuletzt zum Gap und Ausbruch nach oben ansetzte.

Schauen wir dann auf das langfristige Chart des DAX mit Wochenkerzen, bekommen wir eine noch einfachere Botschaft:

DAX 03.04.14 Wochen

Der Trend ist klar intakt und wenn der DAX heute weiter nach oben dreht, erneut klar bestätigt. Gegen so einen Trend stellt man sich nicht !

Gleichzeitig hat der Leitindex S&P500 gestern neue Allzeithochs bestätigt und wenn der Leitindex steigt, läuft der DAX nicht völlig konträr.

In Summe ist Börse im Moment also einfach, wenn man sich auf das Wesentliche beschränkt. Wir wissen nicht, was die EZB macht und wie der Markt darauf reagiert. Und wir wissen nicht, wie die US Arbeitsmarktdaten am Freitag aussehen werden und wie der Markt darauf reagiert.

Wir wissen aber, dass selbst der relativ unterperformende DAX, sich in einem intakten, langfristigen Aufwärtstrend befindet. Und wir haben bisher keinen wirklich nachhaltigen Abgabedruck gesehen, selbst das Kriegsrisiko in Osteuropa hat der DAX bisher vergleichsweise gut verdaut. Erste Warnzeichen waren in den letzten Wochen sichtbar, zu mehr ist es aber nicht gekommen.

Vorsicht ist also geboten und Absicherung Pflicht. Aber der dominante Trend zeigt weiter nach oben und wir tun gut daran, uns diesem Trend zumindest nicht in den Weg zu stellen.

So einfach ist Börse manchmal. Wenn wir nun unbedingt im DAX unser Kapital binden wollen, scheint nach unten zu sichern und nach oben zu schauen, das Gebot der Stunde zu sein. Und wenn nun doch - gerade heute - der *Crash* beginnt, über den gewisse Bauernfänger ja nun seit 2009 fabulieren, dann fliegen wir mit unseren Stops halt schon bald raus. Das ist dann zwar ärgerlich, aber das Leben geht weiter. Das Nägelkauen überlassen wir dann denen, die Stops für überflüssig halten.

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DAX und S&P500 – ein starker und ein schwacher Index

Ich bin ein grosser Freund des Konzeptes relativer Stärke. Dahinter verbirgt sich die Technik, in jeder Marktphase die Aktien, ETFs oder Indizes zu identifizieren, die im Vergleich zu ihren Peers, relative Stärke zeigen. Und gezielt nur in diesen, das eigene Kapital arbeiten zu lassen.

Der Charme dieses Konzeptes liegt darin, dass man damit eine Überperformance über den Markt erzielen kann, ohne sich zu sehr über die generelle Richtung Gedanken machen zu müssen. Was besonders dann zum Tragen kommt, wenn eine generelle Richtung zweifelhaft ist.

Und so eine Phase haben wir nun möglicherweise an den Märkten. Seit Jahresanfang haben die Märkte stark hin und her geschwungen, so richtig vom Fleck gekommen, sind sie aber nicht. Und das kann durchaus noch Monate so weiter gehen, so dass am Ende Bullen wie Bären gleichermassen frustriert werden.

Schauen wir uns doch daher mal relative Stärke im Vergleich des DAX mit dem Leitindex S&P500 an. Ich benutze dafür Charts mit Tageskerzen und wir schauen zunächst auf den DAX:

DAX 24.03.14

Es springt ins Auge, dass der DAX nun eine Serie niedrigere Hochs hatte und vielleicht sogar gerade an einer Topbildung arbeitet. Auf jeden Fall ist eine Entwicklung wie eingezeichnet, aufgrund der Marktstruktur gut vorstellbar. Nicht sicher, aber eben wahrscheinlich. Das Chartbild ist auf jeden Fall latent bärisch und kein Chart, bei dem man nun mit beiden Händen sein Kapital auf den DAX werfen muss.

Umgedreht schauen wir auf den S&P500 mit Tageskerzen:

S&P500 Tag 24.03.14

Das Chartbild ist nach wie vor eher bullisch. Der S&P500 hängt knapp unterhalb eines Ausbruches oberhalb 1880 USD und scheint eine bullische Umkehrformation zu bilden. Hier sollte man die Bullen nicht unterschätzen und ein Ausbruch hat eine relevante Wahrscheinlichkeit.

Sie sehen, wir haben gegenläufige Signale in DAX und S&P500 und der DAX läuft seit Anfang März klar schlechter, als viele andere Indizes. In meinen Augen hat das auch Gründe:

- Erstens aufgrund einer traurigen, rückwärtsgewandten Wirtschaftspolitik der grossen Koalition, die dabei ist, den Wettbewerbsvorteil Deutschlands zu verspielen.

- Zweitens aufgrund der Fragezeichen im Export-Modell durch die Schwäche Chinas, durch den zu starken Euro und durch die wachsende Wettbewerbskraft Japans, die durch die monetäre Abwertung des Yen beflügelt wird.

- Drittens aufgrund der Fragezeichen in Osteuropa/Russland, deren ökonomische Auswirkungen zwar begrenzt sind, deren psychologische Effekte auf die Anlageneigung institutioneller Anleger, aber vor allem den DAX belasten.

Es ist also zweifelhaft, ob man im Sinne des Konzeptes der relativen Stärke, nun gerade von allen Indizes der Welt im DAX unterwegs sein muss.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob beide eingezeichneten Entwicklungen gleichzeitig eintreten können. Die Antwort ist eher Nein ! Wenn der S&P500 nach oben ausbricht, wird der DAX nicht gleichzeitig unter 9000 rutschen. Das ist fast unmöglich und würde eine massive lokale Krise in Deutschland erfordern, die aber ökonomisch nicht über die Grenzen ausstrahlt.

Denkbar ist aber, dass der S&P500 nach oben ausbricht und der DAX aufgrund seiner relativen Schwäche keine neuen Hochs schafft, sondern in einer Seitwärtsrange bleibt.

Denkbar ist auch, dass der S&P500 in einer Seitwärtsrange zwischen 1840 und 1880 bleibt und der DAX trotzdem durch die 9000 nach unten durchfällt.

In jedem Fall hat der DAX klare relative Schwäche zum S&P500. Und unabhängig davon, wo sich die Aktienmärkte der Welt in Summe in den nächsten Wochen und Monaten hinbewegen, muss man sich die Frage stellen, ob der DAX im Moment der richtige Ort für das eigene, sauer erarbeitete Kapital ist.

Ihr Hari

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