Die Notenbanken machen Ernst – 14.09.12 – DAX & Co. mit historischen Höchstständen ?

09:00

Wir erleben an den Finanzmärkten gerade Historisches. Denn wir betreten geldpolitisches Gebiet, dass noch nie zuvor betreten wurde. Nachdem die EZB den unbegrenzten Ankauf von Staatsanleihen in die Wege geleitet hat und auch Chinas Notenbank wohl kurz vor neuem Stimulus steht, legt nun die FED nach.

Und was die FED macht, hat den Charakter eines "Game Changers".

Denn die FED erklärt unmissverständlich, dass Sie in Zeit und Höhe unbegrenzt und solange im Markt interveniert, bis sich der Arbeitsmarkt in den US gebessert hat.

Alle bisherigen Programme hatten zeitliche und volumenmässige Begrenzungen. Nun also ist die FED "all in". Damit macht die FED defacto Arbeitsmarktpolitik und übernimmt Aufgaben, die eigentlich der Regierung zufallen.

Die Reaktion der Finanzmärkte ist eindeutig. Und ich warne davor, das jetzt nicht ernst zu nehmen und sich bei der Geldanlage von berechtigten Sorgen um die langfristigen Folgen dieser Politik leiten zu lassen. Natürlich kennt niemand die Nebenwirkungen der Medikamente die nun verabreicht werden. Und ich bin sicher, dass uns in den nächsten Jahren massive Währungskrisen und schlimme Verwerfungen bevor stehen. Ebenso wie ich sicher bin, dass das Gerede um "Sterilisierung" letztlich Unfug ist und wir früher oder später vor einer massiven Assetprice-Inflation stehen. In den Ballungszentren Deutschlands ist diese auf dem Immobilienmarkt ja schon zu beobachten. Der Aktienmarkt dürfte der nächste Ort werden, an dem die Liquidität zu massiven Anstiegen führt.

Um an der Börse zu gewinnen muss man aber nicht nur richtig liegen, sondern das auch genau zum richtigen Zeitpunkt. Es nützt also nichts, sich über die absehbaren Folgen dieser gigantischen weltweiten Gelddruckmaschine im Klaren zu sein. Im Gegenteil, wenn man zu früh diesen Sorgen folgt, wird man überrollt. Man muss vielmehr geduldig warten und erst dann - wenn auch die anderen Marktteilnehmer skeptisch werden - dann ist die Zeit die eigenen Überzeugungen zu Gewinn zu machen.

Wichtig wird in dieser Phase der monetären Expansion sein, in den richtigen Segmenten des Marktes investiert zu sein. Denn ich erwarte nicht, dass alle Boote des Marktes gleichermassen gehoben werden. Im Lichte der Politik der FED bieten sich zwei Bereiche an:

1. Die Assets die direkter Geldersatz sind - die also letztlich Währung sind. Darunter fallen primär Gold, Silber und Öl sowie alle Aktien die direkt davon profitieren. Sekundär dann auch Platin, Palladium und alle sonstigen begrenzten Rohstoffe. Das frische Geld dürfte seinen Weg in diese Assets finden, da sich jeder darüber im Klaren ist, dass die Papierwährungen durch diese Politik weiter entwertet werden. Es geht also primär um Geldersatz und dabei hat Gold ganz klar die Führungsrolle. Um den Goldpreis ist mir nicht bange, solange die monetäre Expansion der Notenbanken anhält. Und laut Bernanke wird das über den Zeitraum hinaus andauern, an dem die US Wirtschaft wieder Fahrt aufgenommen hat. Also voraussichtlich bis 2014 oder länger.

2. Die gross kapitalisierten Aktien mit hohem Cashflow. Also die Aktien die man gemeinhin als "Bluechips" charakterisiert. Das ist nicht mit "defensiv" zu verwechseln, auch Apple fällt darunter und ist sicher keine defensive Aktie. Denn diese werden für die multimilliarden an institutionellem Geld, dass nun aus Bonds heraus fliesst, als Bond-Ersatz dienen. Die Tendenz, dass die grossen Indizes besser laufen als die breite Menge der Nebentitel, dürfte also anhalten. Wer sich zu stark auf Nebentitel konzentriert, dürfte also erneut eine Unterperformance erleben und mitansehen müssen, wie sich seine Aktie dürftig entwickelt, während die Indizes zu neuen Höchstständen steigen.

Ab heute befinden wir uns also in "Uncharted Waters". Denn eine zeitlich und mengenmässig unbegrenzte Intervention der Notenbank hatten wir noch nie. Und wie sich das mittelfristig auf die Psychologie der Märkte auswirkt ist unvorhersehbar. Bisher war es zum Beispiel immer so, dass in einer Korrektur die Spekulation auf ein Eingreifen der Notenbanken psychologisch stabilisierend wirkte. Was wird nun aber passieren, wenn es trotz dieser Notenbank-Interventionen zu einer starken Abwärtsbewegung kommt ? Wie wird sich das auf die Psychologie der Märkte auswirken ? Keiner weiss es, weil wir dieses Szenario historisch noch nie erlebt haben.

Um einzuschätzen, was das für die Geldanlage bedeuten könnte, muss man die unterschiedlichen Zeithorizonte betrachten:

Kurzfristig

Kurzfristig im Sinne der nächsten Tage, haben wir das Potential, dass sich die Rally nach einer Phase der Begeisterung erst einmal erschöpft. Jeder Markt muss mal Luft holen. Ganz typisch für Mr. Market wäre auch, dass er genau dann wenn alle aufatmen weil nun FED, EZB, BVG etc. hinter uns liegen, zur Korrektur ansetzt. Genau dann, wenn niemand mit einer Korrektur rechnet. Dieser Zeitpunkt könnte vielleicht Anfang kommender Woche sein.

Ich rechne aber damit, dass in diesem Umfeld jede Korrektur nur flach sein wird und eine Kaufgelegenheit ist.

Mittelfristig

Mittelfristig zum Jahresende und darüber hinaus, stehen alle Ampeln nun auf Grün. Nur überraschende, exogene Ereignisse wie Krieg oder Katastrophen, dürften dieses Bild verändern können.

Wie ich hier schon mehrfach schrieb, rechne ich mit Wahrscheinlichkeit mit historischen Höchstständen in DAX, S&P500 und Co. zum Jahresende. DAX 8500 und S&P500 1600 sind durchaus denkbar und für mich persönlich wahrscheinlicher als entsprechende Abstürze.

Die Assets die man dafür spielen muss, habe ich oben genannt. Wir haben nun die Chance, ein paar Monate des ruhigen, wenig volatilen Hochschiebens vor uns zu haben. Denn die Notenbanken haben dem Markt nun einen Boden eingezogen und wie wir alles wissen, tendieren Märkte dazu zu übertreiben - auch nach oben.

Ich persönlich bin ja, wie Sie als Leser wissen, schon seit Juli Long&Strong im Markt, werde aber Korrekturen nutzen um nachzulegen. Ich versuche so viel wie möglich von diesem einmaligen Marktumfeld mitzunehmen. Wer weiss, wann wir wieder mit so einem Sicherungsnetz der Notenbanken wie aktuell operieren dürfen.

Langfristig

Langfristig, mit Blick auf Jahre, tauchen in meiner Erwartung nun bittere Worte wie "Währungskrise" oder "Währungsreform" auf. Ich bin sicher, diese Medizin der Notenbanken wird massive, ungewollte und bittere Nebenwirkungen haben. Aber diese Brücke überqueren wir erst, wenn wir vor ihr stehen. Ich kann daher nur dazu raten, solche Gedanken oder Artikel im Moment zu verdrängen und sich ganz darauf zu konzentrieren, aus dem mittelfristigen Horizont das Maximum an Ertrag zu holen. Langfristig werden wir es brauchen und davon zehren müssen.

Und noch eine Lehre sollten wir alle mitnehmen. Erinnern Sie sich an Mitte Juli, als der Markt zum Sprung ansetzte und ich hier mehrfach schrieb, dass ich dieser Rally Bedeutung zumesse und sich hier Grosses zusammen braut ? Nun wissen wir warum der Markt zum Sprung ansetzte und wieder hat uns Mr. Market bewiesen, dass er mehr weiss als wir und niemand einen besseren Riecher für die Zukunft hat. Deshalb sollte es uns eine Lehre sein dem Markt zu folgen, statt zu glauben wir könnten zukünftige Entwicklungen besser einschätzen. Mr. Market hat lange vor den meisten hier im Blog das "All In" der Notenbanken gerochen. Und wer ihm einfach gefolgt ist, sitzt nun schon auf dickem Plus. Machen Sie den selben Fehler jetzt also nicht noch einmal. Folgen Sie dem Markt und seiner Price-Action. Nur so wird Erfolg an den Börsen gemacht. Die Wallstreet ist übersät mit den Leichen derjenigen, die klüger als Mr. Market sein wollten.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg und ein gutes Händchen. Und vergessen Sie bei aller positiven Sicht die Absicherung nicht ! Denn egal wie klar etwas aussieht, die Zukunft ist unbestimmt und es kann immer anders kommen. Und auch Mr. Market hat eine Historie darin, auf dem Absatz umzudrehen und in die Gegenrichtung zu marschieren. Mr. Market zu folgen, erfordert gedankliche Flexibilität und Wachsamkeit !

Ihr Hari

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Zum ESM Entscheid des BVG: Ja, aber – oder wie man sich selber abschafft.

10:30 Uhr

Das Bundesverfassungsgericht (BVG) hat in Sachen der einstweiligen Anordnung wie von Mr. Market erwartet mit "Ja, aber" geurteilt. Damit kann der ESM in Kraft treten. In der Urteilsbegründung hat der Vorsitzende Vosskuhle zum Ausdruck gegeben, dass beim ESM für sich voraussichtlich kein Verfassungsverstoss vorliegt, was das Verfahren in der Hauptsache im wesentlichen präjudiziert.

Ich kann mich dazu ein paar persönlicher, wertender Worte nicht enthalten. Betrachten Sie die folgenden Zeilen also als meine höchst subjektive Meinung.

Wie Sie als regelmässige Leser wissen, habe ich dieses Ergebnis schon vor Wochen vorher gesagt, weil in meinen Augen das BVG mittlerweile zu stark durch Politik und damit politische Erwägungen durchsetzt ist. Der ehemalige Ministerpräsident Müller ist dafür ein gutes Beispiel, als herausragender Jurist ist er - zumindest mir - nicht aufgefallen. Wenn Sie sich nicht erinnern, können Sie in meinem Artikel vom -> 09. Juli <- das heutige Ergebnis schon vor 2 Monaten nachlesen.

Nach der Bundesbank hat sich für mich damit die zweite bedeutende Institution der alten Bundesrepublik Deutschland aus dem Kreis der ernst zu nehmenden Faktoren verabschiedet. Denn das Problem hier ist kein juristisches, sondern hat mit der grundsätzlichen Positionierung zu tun, die sich das BVG als Verfassungshüter gibt. Es steht dem BVG frei, seine Rolle eng auszulegen und nur die Gesetze auf den Wortlaut zu prüfen. Oder sie weit auszulegen und den Gesamtzusammenhang einer komplexen Entwicklung auf die Verfassung zu würdigen. Es geht also um die Frage, ob nur über die Bäume oder auch über den Wald verhandelt wird.

Die Verfassung macht hierzu keine eindeutigen Vorgaben und gibt dem BVG durchaus den Rahmen, sich auch zum Wald ein Urteil zu machen. Denn auch wenn einzelne Gesetze verfassungsgemäss sind, kann das Zusammenspiel mehrerer Gesetze in Summe gegen die Verfassung verstossen. Die Kraft das Thema so grundsätzlich anzugehen, hat dieses BVG, mit diesen Mitgliedern, offensichtlich nicht (mehr) und hat sich dafür entschieden nur die Bäume zu betrachten. Frühere Senate des BVG waren da nach meiner Erinnerung selbstbewusster. Und damit hat sich das BVG als entscheidende Institution, die über den Geiste unserer Verfassung wacht, nach meiner persönlichen Ansicht defecto selber abgeschafft. Ich erlaube mir in diesem Zusammenhang mal Jörg Krämer, den Chefvolkswirt der Commerzbank zu -> zitieren <-: "Wir bekommen eine Haftungsunion, die den Charakter der Währungsunion ändern wird - hin zu einer italienisch geprägten Währungsunion. Sie wird Parallelen aufweisen zum Italien der siebziger und achtziger Jahre." Das nenne ich einen Wald. Wer da über die Bäume verhandelt und nicht den Wald im Blick hat, versagt in meinen Augen vor der historischen Verantwortung.

Denn in Wirklichkeit geht es hier um den Wald. Mit dem was im Rahmen der Eurokrise passiert, haben wir es mit einer klassischen Aushöhlung unseres Staates von innen zu tun. Es sind viele kleine Schritte, die in Summe einen systemverändernden Charakter haben. Jeder einzelne Schritt, egal ob EFSF, ESM, die Rechtlosigkeit der Bundesbank in der EZB trotz 27% Anteil oder andere Massnahmen, können für sich begründet werden und sind mit einigem Wohlwollen auch verfassungsrechtlich zu rechtfertigen. Der Wald aber, das Zusammenspiel dieser Massnahmen, zum Beispiel mit einer EZB die nun unkontrolliert die Druckerpresse anwirft und damit defacto Lasten auf Deutschland verteilt, hat die Grenzen der Verfassung für mich persönlich schon lange überschritten. Wer das noch nicht sieht, dem empfehle ich beispielhaft -> diesen <- Artikel zur EZB.

Ich kann daher nur an meinen Artikel vom 29.06.12 erinnern, der mit dem Titel: -> Das Ende Deutschlands wie wir es kennen <- die Konsequenzen der Entwicklung schon thematisierte. Heute sehen wir einen weiteren Baustein auf diesem Weg, der nun unumkehrbar sein dürfte.

Es fehlt den Institutionen unseres Staates offensichtlich die Kraft oder auch die Kompetenz zu erkennen, dass die Massnahmen, die die Politik schon ergriffen hat, in Summe einen anderen Staat bedeuten, als den den die Verfassungsväter gegründet haben. Und es ist nach meiner Meinung offensichtlich, dass Artikel 20 des Grundgesetzes - nach dem alle Macht vom Volke ausgeht - in dieser entscheidenden Frage nicht mehr wirksam ist. Denn die absehbare Summe der Veränderungen, hat für mich einen verfassungsändernden Charakter und würde in meinen Augen eine Volksabstimmung bzw eine verfassungsgebende Versammlung als Legitimierung zwingend nötig machen. Ich bin ganz sicher, nicht anders hätten die Verfassungsväter das gesehen.

Mein persönliches Fazit lautet daher: Die Bundesrepublik Deutschland nähert sich ihrem Ende. Was danach kommt muss keineswegs schlechter sein und ich habe keine Angst vor einem gemeinsamen Europa, wenn es wirklich demokratischen Prinzipien folgt. Aber für mich ist nach dem BVG Entscheid nun auch klar, dass das deutsche Volk erst dann dazu gefragt werden wird, wenn der Prozess unumkehrbar ist. Dem Souverän obliegt dann die "Ehre" abzunicken, was sowieso schon nicht mehr realistisch änderbar ist. Mit dem Geist von Artikel 20 des Grundgesetzes hat das für mich nichts mehr zu tun. Und das das BVG nicht die Kraft hat, diesen entscheidenden Sachverhalt in Anbetracht des Rubicons ESM zu thematisieren, empfinde ich als endgültigen Sargnagel dieser Republik. Aber wer bin ich, dem BVG zu erklären, was seine Rolle ist ?

Was bedeutet das für die Märkte ? Kurze Feierstunde, dann dürfte sich der Blick auf die FED morgen richten. Denn dieses Ergebnis hatte der Markt im wesentlichen vorher schon eingepreist. Morgen ist das Risiko einer Enttäuschung oder "sell the news" Reaktion weit höher als heute.

Ich wünsche uns allen viel Glück in diesem neuen Staat der sich nun entwickelt, wie immer er ausgestaltet sein wird. Bundesbank und Bundesverfassungsgericht - und damit die Bundesrepublik Deutschland - haben aber mit dem heutigen Tag den Rubicon überschritten. Was danach kommt, wird Teil der Geschichtsbücher sein.

Ihr Hari

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Marktupdate – 11.09.12 – Vor dem ESM Entscheid des BVG

17:50 Uhr

DAX 7300 ! Selbst mich als klaren Bullen, der diese Rally seit Mitte Juni beschworen hat als noch niemand daran glaubte, beeindruckt nun die Stärke des Marktes. DAX 7300 vor dem ESM Entscheid sind mehr als ich erwartet habe.

Der Markt sagt damit ganz klar, dass er nicht mit einem Problem rechnet. Ich übrigens auch nicht, ich gehe auch von einem erneuten "Ja, aber" des BVG aus, wobei der Markt mit dem "aber" wahrscheinlich gut leben kann. Allerdings muss man ganz klar feststellen, dass ich mich mit meiner Einschätzung im Marktkonsens bewege. Das bedeutet, kommt es doch anders, dürfte es an der Börse heftig rappeln ! Eine Absicherung für höhere Volatilität ist nun also durchaus erwägenswert. Ich selber bin diese nun eingegangen. Sie kostet mich im weiteren Aufstieg ein bischen Performance, lässt mich aber beruhigter weiter auf das bullische Gaspedal treten.

Am Donnerstag um 18.30 Uhr kommt dann übrigens die FED, bzw. um 20.15 Uhr dann Ben Bernanke in der Pressekonferenz. Auch hier hat der Markt positive Erwartungen. Allerdings kommt es äusserst selten vor, dass Mr. Market mit seiner Schwarmintelligenz so falsch liegt, dass er eine derart überzeugende Rally wie aktuell ohne Grund zündet. Wahrscheinlich weiss Mr. Market einfach wieder mehr und es geht weiter nach oben. Mein Szenario der grossen Herbstrally, bis zu historischen Höchstständen in den Indizes, ist immer noch voll aktiv und nach meiner Ansicht weit wahrscheinlicher als ein plötzlicher Absturz.

Ich bleibe also bullisch und versuche vom Trend mitzunehmen was ich kann. Absicherung ist nun sehr sinnvoll, sich gegen den klaren Trend zu stellen und Net Short aufgestellt zu sein - weil man sich einbildet klüger als Mr. Market zu sein - ist dagegen in meinen Augen, wie immer, grobe Dummheit. The Trend is your friend - until it ends.

So weit so kurz für heute, wir sprechen uns morgen nach dem BVG Urteil wieder.

Ihr Hari

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Kurztip – Bijou Brigitte (522950) – Modeschmuck im Strudel der Eurokrise

Heute möchte ich Sie auf einen Nebenwert hinweisen, der nun auf meinen Radar gerät. Es ist der Modeschmuck-Anbieter Bijou Brigitte (WKN 522950). Ich bin noch nicht im Titel investiert, langsam interessiert mich die Aktie aber wieder, während sie mir lange zu teuer war.

Seit jeher ist Bijou Brigitte als Cash-Cow mit hohen Margen und einer aussergewöhnlich hohen Dividendenrendite bekannt. So hat Bijou Brigitte auch aktuell und trotz Krise noch eine Dividendenrendite von 7%.

Das alleine würde die Aktie aber für mich nicht interessant machen, denn genau aufgrund dieser Cash-Stärke, war die Aktie auch hoch bewertet. Und wer viel Cash per Dividende auskehrt, dem fehlt auch etwas Phantasie für ertragsreiche Investitionen. Abgesehen davon hat man ja an der Kursentwicklung gesehen, wie wenig einen Dividenden gegen einen drastischen Kursrutsch schützen können.

Denn aufgrund der Ausdehnung des Geschäfts nach Südeuropa, kam es wie es kommen musste, besonders in Spanien und Portugal brach das Geschäft aufgrund der dortigen Rezession ein. Aber auch Italien wackelt und auch die Margen gerieten durch Preis-Wettbewerb unter Druck.

So stürzte die Aktie von Hochs bei 140€ in 2010 nun auf Werte um 50€ ab. Schauen Sie auf den Tageschart, um die Entwicklung der letzten 12 Monate zu sehen.

Nun addieren sich aber aktuell eine Reihe von Faktoren, die die Aktie für mich nun wieder mittelfristig, als Investment, interessant machen:

  • Vom Kursniveau bei 50€ ausgehend, startete die Aktie zuletzt eine signifikante Rally bei gutem Volumen. Das sieht nach einer U-förmigen Wendeformation aus. Ein Test der 200-Tage-Linie bei 65€ erscheint gut möglich. Das alleine wären 20% vom heutigen Niveau.
  • Fundamental gesehen, scheint das Kursniveau um 50€ die bekannten Risiken ausreichend zu verarbeiten. Nur weiter gehende strukturelle Schwäche dürfte auch dieses Niveau in Frage stellen.
  • Die Sorgen um das Geschäft in Spanien und Portugal sind bekannt und im Kurs verarbeitet. Sollte aber Draghi mit seiner EZB Politik nun für eine Beruhigung der Lage sorgen, besteht hier positives Überraschungspotential. Bijou Brigitte ist also eine Wette auf eine Entspannung der Eurokrise.
  • Wir hatten zuletzt deutliche Insiderkäufe bei 50€. In Summe haben 3 Vorstandsmitglieder seit Ende Juli 280.000€ investiert ! Das ist der erste derart umfangreiche Kauf seit 2008. In meinen "hilfreichen Links" finden Sie -> ein Portal <- auf dem Sie die Daten übersichtlich aufrufen können. Insiderkäufe, noch dazu von mehreren Vorständen gleichzeitig, haben grössere Bedeutung als Verkäufe.

Ein Argument spricht für mich noch gegen ein Investment, ich kann noch nicht abschätzen, ob der Margendruck strukturelle, im Wettbewerbsumfeld begründete, Ursachen hat und daher weitergehen wird. Oder ob er nur der Eurokrise - verbunden mit einer Rezession in den Absatzmärkten - geschuldet ist. Im ersteren Fall liegen wohl noch tiefere Kurse vor uns. Im letzteren Fall sind Kurse nahe 50€ aber wohl schon mittelfristige Kaufkurse. Ich muss den Titel daher noch genauer beobachten, bevor ich endgültig den Daumen heben oder senken kann.

Aber schon heute ist für mich klar, dass sich hier eine Reihe von Parametern aufreihen, die bei mittelfristiger Anlage zu einem sehr positiven Chance/Risiko Verhältnis führen könnten. Einen aufmerksamen Blick ist die Aktie damit für mich schon heute wert.

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Gastkommentar: Summer’s over – DAX 8000 dank Super-Mario ?

Ein Gastartikel von Tokay

Allmählich trudeln die Urlauber aus den Sommerferien ein – einige davon werden sich sicherlich hinter ihren Desktop klemmen, sich ihr Depot anschauen und sich fragen, wie es denn nun an den Märkten weitergehen wird. Davon handelt dieser Beitrag. Ein heißer August wie kürzlich geschrieben war es in der Tat – aber doch nur meteorologisch. An den Aktienmärkten ist im vergangenen Monat nicht sonderlich viel passiert. Es scheint, als wäre dies ein Atemholen vor großen Ereignissen gewesen.

  • Soeben hat Draghi „geliefert“. Er hat auf einer Pressekonferenz die Absicht der EZB erklärt, unbegrenzt Staatsanleihen der südlichen Euroländer kaufen zu wollen und nur noch in gewissem Umfang Zinsspreads zu tolerieren. Es steht allerdings der Troika-Bericht zu Griechenland noch aus und außerdem sind demnächst Neuwahlen in den Niederlanden;
  • Es dümpelt allerdings die US-Ökonomie. Man liest bereits von einer milden Rezession. Was also wird die FED tun? Kommt QE3? Was ist mit dem „Fiscal Cliff“ und mit der gegenseitigen Blockade von Demokraten und Republikanern?
  • Was ist mit China? Was mit dem nahen Osten, Stichwort Israel/Iran?

Man muss allerdings sagen, dass die aktuellen EZB-Beschlüsse ein starkes Signal sind. Gemäß der alten Regel, nicht gegen die Notenbank zu spekulieren, kann man als Anleger nunmehr mit erheblichem Rückenwind operieren. Wenn die Zinsen der Südländer gedeckelt werden und diese Länder an ihrer Reformpolitik festhalten, ist das kurzfristige Aufwärtspotential beträchtlich.

Betrachten wir bei der Gelegenheit die Lage einmal aus einer längerfristigen Perspektive. Welchen Ertrag können uns Aktien prinzipiell bringen? Dies hängt vor allem ab von der absoluten Höhe des Gewinns und davon, wie groß der Anteil des Gewinnes ist, der ausgeschüttet wird. Es hängt außerdem ab vom Wachstum der Gewinne, von der Zinsentwicklung und von der Risikoneigung der Akteure. Hohe Marktzinsen und Risikoprämien mindern den Ertrag, dürften sich aber in sehr langer Sicht neutral, weil eher unsystematisch verhalten, so dass wir diese Komponenten in der nachfolgenden Rechnung vernachlässigen können.

  • Wie wir aus der Vergangenheit wissen, wird ein gewisser Teil der Unternehmensgewinne, sagen wir 30 bis 40 Prozent, ausgeschüttet. Man kann somit von einer Dividendenrendite von zuletzt etwa 2 bis 3 Prozent des eingesetzten Kapitals ausgehen.
  • Die Gewinne dürften langfristig so steigen wie die Volkswirtschaft selbst. Bei einer stark exportorientierten Ökonomie wie der deutschen kann man aber die Wachstumsrate getrost etwas höher ansetzen, denn es wird häufig in wachstumsstarke Regionen geliefert. Auch hier sind 2 bis 3 Prozent an realem Wachstum nicht unvernünftig, ja sogar eher konservativ.
  • Und da wir keine völlige Preisstabilität haben, ist außerdem die Inflationsrate zu berücksichtigen. Eine Spanne von 2 bis 3 Prozent kann man hier ebenfalls als plausibel ansehen.

Damit haben wir die drei Komponenten der langfristigen Aktienerträge. Diese Erträge schwanken je nach Zins- und Risikoerwartungen, und letztere sind also nicht seriös zu prognostizieren. Die drei Basiskomponenten summieren sich nach dieser Rechnung zu einem Ertrag von 6 bis 9 Prozent per annum.

Der DAX stand am 1. Januar 1988 bei 1.000 Punkten. Rechnet man also mit einem durchschnittlichen Wachstum von beispielsweise jährlich 8 Prozent, dann wäre am 31. Dezember 2012 ein DAX-Stand von ca. 6.850 Punkten zu erwarten. Augenblicklich(Donnerstag Abend) stehen wir bei gut 7.150 Punkten.Das Jahr 1988 ist deswegen ein sinnvoller Ausgangspunkt, weil beim vorangegangenen Crash im Oktober 1987 die Märkte zum ersten Mal in großem Umfang mit Geld geflutet wurden(damals vom gerade ins Amt gekommenen Chef der Fed, Alan Greenspan).

Diese Zahlen zeigen uns, dass wir im Augenblick keine Überhitzung vorliegen haben. Eine deutliche Unterbewertung liegt allerdings auch nicht vor. Nun wissen wir aus der Vergangenheit jedoch folgendes: Aktienkurse können längere Zeit vom normalerweise zu erwartenden Entwicklungspfad abweichen. Dies gilt insbesondere beim unerwarteten Eintreten bestimmter Ereignisse, die eine gewisse Aufwärts- oder Abwärtsdynamik in Gang setzen können. Somit können sich auch in naher Zukunft die Kurse ein gutes Stück vom langfristigen Pfad entfernen, ohne dass dies sogleich in einen Einbruch münden muss.

In dem oben vorgestellten Diagramm ist dies gut sichtbar; man vergleiche die Strecke ABC, die die Entwicklung der 90er Jahre kennzeichnet und die viel steiler ist als jener Entwicklungspfad, der unter Zugrundelegung eines gleichbleibenden Anstiegs von 8 Prozent p.a. generiert wird(gleiches gilt für die Strecke DE). Eine scharfe Korrektur ist umso wahrscheinlicher, je länger sich die tatsächliche Entwicklung vom Pfad der „Normalentwicklung“ entfernt. Besonders eindrücklich war das ab dem Jahr 2000 der Fall, als die Anleger für die Exzesse dieser „roaring nineties“ bezahlen mussten(Strecke CD und später EF während der Finanzkrise 2008). Dies ist beispielsweise für diejenigen von Belang, die auf das Eintreten bestimmter Entwicklungen spekuliert haben und daher unter Umständen etwa ihren Urlaub anstatt wie geplant in der Südsee auf Balkonien verbringen müssen. Indes sind die Tiefpunkte solcher Entwicklungen auf lange Sicht sehr profitable Einstiegsgelegenheiten. Gut zu sehen ist auch, dass die Einbrüche heftig sind, aber viel kürzer als die vorangegangenen Hausseentwicklungen.

Eine deutlich expansive Politik wird nun wahrscheinlich als Signal dafür gesehen werden, dass ein Abgleiten in eine starke Rezession von der EZB nicht zugelassen werden und in der Folge die Kurse beflügeln wird. Die EZB wird die Anleihekurse hoch, damit die Anleihezinsen tief halten und die Risikoprämien abbauen helfen.

Die Überlegungen der EZB selbst scheinen allerdings nicht ganz in diese Richtung zu gehen. Die Spreads zwischen den Anleihen der südlichen Euroländer und denen des Nordens werden von der EZB als Signal dafür interpretiert, dass die Märkte ein Auseinanderbrechen des Euro vorwegnehmen und den Transmissionsmechanismus der Geld- und Kreditschöpfung hemmen. Die EZB scheint daher entschlossen, bis an die Grenzen des ihr möglichen zu gehen, um die Märkte zu stabilisieren und durch die resultierende Liquiditätsschwemme diese Hemmungen zu beseitigen. Diese Politik ist riskant und wird insbesondere in Deutschland heftig angegriffen. Doch bergen auch die Alternativen zu dieser Strategie große Risiken. Bis auf eine Stimme – wahrscheinlich die deutsche – hat die EZB indes einvernehmlich entschieden.

Wir werden also mit großer Wahrscheinlichkeit einen Kursschub bekommen, der die kommenden Monate andauern und Richtung 8.000 Punkte zielen wird. Sollte er allerdings nicht eintreten, so würden Erwartungen, die im Vorfeld aufgebaut wurden, korrigiert werden und der Verkaufsdruck wieder zunehmen. Da die Sentimentindikatoren jedoch eher in Moll gestimmt sind, ist zu vermuten, dass sich viele Player an der Seitenlinie befinden und der Verkaufsdruck damit eher begrenzt ist. Eine grundlegende Absicherung ist vorhanden, wenn man die Tiefs der Einbrüche 2003 und 2008 miteinander verbindet(Strecke DF). Diese grüne Linie markiert die untere, parallel zur „Normalentwicklung“ verlaufende Begrenzung. Auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, aber bei einem Unterschreiten dieser Linie, wie etwa im Fall einer schweren Rezession, wäre der bislang gültige Pfad der Aufwärtsentwicklung für lange Zeit gebrochen.

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Marktupdate – 07.09.12 – Gewinnmitnahmen zum Wochenende

13:45 Uhr

Da war er gestern, der grosse Trendtag. Und es war eine beeindruckende Rally, die heute bestätigt wurde. Wie von mir erwartet, hat sich die Chartstruktur des S&P500 eher als Bullenflagge herausgestellt und nicht als Doppeltop.

Prinzipiell haben wir damit die Tür für weitere Gewinne aufgestossen und auch absolute Höchststände in beiden Indizes sind nun im Laufe des Herbst im Bereich des Möglichen. Alles Notwendige dazu habe ich den letzten Tagen schon gesagt.

Deshalb nun nur ein sehr kurzfristiger Blick in die Zukunft. Vor dem Wochenende ist es nun sehr wahrscheinlich, dass wir heute noch Gewinnmitnahmen sehen. In der ersten Handelsstunde der Wallstreet ist ein weiterer Schub möglich, der den S&P500 über 1440 schauen lassen könnte. Der DAX könnte noch einmal über 7250 schauen. Dann - irgendwann um 16-17 Uhr - würde ich aber mit den Höchstständen des Tages rechnen und mich auf Gewinnmitnahmen zum Wochenende einstellen. In dem Zusammenhang ist auch bemerkenswert, dass wir heute einen POMO Sell Operation Tag mit 7-8 Milliarden USD haben.

Wenn Sie bisher noch nicht ausreichend an der Rally teil hatten, ist heute Nachmittag also wohl nicht der beste Tag um noch aufzuspringen. Ich rechne nun mit Konsolidierung bis in die nächste Woche und erst nach BVG und FED dürfte der nächste grosse Schub auf der Agenda stehen. Beachten Sie auch, dass am Sonntag jede Menge wichtige Wirtschaftsdaten aus China kommen, die den Markt am Montag beeinflussen dürften.

An meiner grundsätzlich bullischen Lageeinschätzung ändert das nichts. Kurzfristig dürfte nun aber der Kuchen erst einmal verspeist sein und eine Korrektur bzw Konsolidierung keine Überraschung. Sollte diese Konsolidierung ausbleiben und wir weiter hochschieben, wäre das ein so extrem bullisches Signal, das selbst ich Optimist dann überrascht wäre.

Ich wünsche Ihnen eine gutes Händchen,

Ihr Hari

PS: Am Samstag Abend erscheint dann wieder ein Grundsatzartikel von Tokay zur Lage, schauen Sie mal am Wochenende rein.

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Marktupdate – 06.09.12 – Draghi liefert – Der DAX feiert

15:50 Uhr

Draghi hat geliefert, ein "unlimitiertes" Bond-Ankaufprogramm ist auf dem Weg. Es gab eine Gegenstimme, die vermutlich vom Bundesbank-Präsidenten kam.

Lassen wir heute mal beiseite, wie ich inhaltlich darüber denke, der Markt liebt es. Kein Wunder bei der Liquidität und vor allem den Aussichten, dass sich Italien und Spanien so finanzieren können. Wobei finanzieren ? Naja, die EZB, in deren Rat Spanier und Italiener sitzen druckt Geld, mit dem sie spanische und italienische Staatsanleihen kauft. Ergo deren Schulden und Staatsprojekte finanziert.

Genau genommen, finanziert sich die Politik so selbst, ähnlich den Alchemisten des Mittelalters. Kann das dauerhaft funktionieren ? In meinen Augen nur, wenn man die Grundrechenarten abschafft und eine neue Mathematik einführt. Kann das bis Jahresende zu einer erheblichen Entspannung führen ? Definitiv ja ! Und deshalb legt Mr. Market eine Rally hin, was interessiert ihn schon was in 2013 und 2014 passiert ?

Aber halt, was rede ich, ich wollte ja meine inhaltliche Meinung beiseite lassen. Schauen wir mal lieber auf den Markt. Über die Alchemisten des 21. Jahrhunderts wird dann die Geschichte urteilen.

Faszinierend ist zu sehen, wie Mr. Market schon vor Draghis Rede die Neuigkeiten eingepreist hatte. Seit gestern waren ja die Details des Programms auch schon an der Wallstreet bekannt. Insofern gibt es für heute Intraday zwei mögliche Szenarien:

Einerseits könnte das ein Trendtag werden, an dem wir immer weiter hochschieben und möglicherweise heute schon Jahres-Höchststände im S&P500 erreichen. Gut möglich ist aber auch, dass nach der initialen Begeisterung die Käufe auslaufen, denn nun liegt erst einmal alles auf den Tisch. Und sich die Gedanken ab 16.30 - 17 Uhr auf nächste Woche richten, in der das BVG ebenso ansteht, wie erneut die FED. In letzterem Szenario würden wir gerade - so gegen 16-16.30 Uhr - die Höchststände des Tages erleben. Ein Szenario, dem ich durchaus relevante Wahrscheinlichkeit beimesse.

Schauen wir weiter in die Zukunft, glaube ich nicht, dass das BVG eine echte Hürde darstellen wird. Wie schon mehrfach geschrieben, wäre ich verwundert, wenn das Bundesfinanzministerium und das Kanzleramt keinen Zwischenstand der Diskussionen im BVG erhalten. Und Schäuble zuversichtliche Äusserungen der letzten Tage sind für mich daher richtungsweisend.

Und was die FED angeht, bin ich auch überzeugt, dass sie entweder liefert oder schon längst im "Stealth-Modus" druckt. Die Notenbanken machen Ernst, ich habe diesen Eindruck schon im Juli geschrieben und damit begründet, warum ich der Sommer-Rally Bedeutung beigemessen habe, als fast alle anderen noch in der Schleife der Euro-Krisen-Ängste gefangen waren.

Und es zeigt erneut, warum es besser ist dem Markt zu folgen, als sich einzubilden, eine höhere Weisheit zu besitzen. Denn jetzt können wir nachlesen, warum Mr. Market seit Mitte Juli nach oben zu laufen begonnen hat. Die Schwarmintelligenz Markt hatte schon längst gerochen, dass die Notenbanken einen Game-Changer im Köcher haben.

Und auch heute halte ich mein gestern skizziertes Szenario der grossen Herbst-Rally, bis zu Allzeithöchstständen, nach wie vor für gut möglich. Nicht sicher, aber gut möglich - im Gegensatz zu den Gedankenstrukturen, die nach wie vor in den Köpfen der meisten privaten Anleger vorherrschen. Schauen Sie doch noch mal nach, was Mitte Juli an anderer Stelle zu dieser Rally alles so geschrieben wurde. Viele versuchen ja ihr Geld damit zu verdienen, dass sie hinterher immer so tun, als ob sie vorher alles schon gewusst hätten. Nachlesen öffnet da manchmal die Augen und lässt die Fassade einstürzen. Das Schöne am Internet ist ja, man kann nachlesen. Und Sie kennen als regelmässige Leser ja schon einige der "Pappenheimer", die ich da auf dem "Kieker" habe.

Und noch etwas, niemand sollte denken, dass man sich gegen Notenbanken stellen sollte, die weltweit aufs Gaspedal treten. Auch China dürfte bald vor einer neuen Runde des Stimulus stehen. Was das bedeutet ? Nachbrenner für die Liquiditätsrally.

Und Griechenland ? Griechenland who ? Who cares, wenn die EZB unlimitiert Staatsanleihen aufkauft. Griechenland ist megaout für Mr. Market, wurde ja auch mal Zeit. Die Zeit in der wir uns die Fensterreden griechischer Paralamentssitzungen angetan haben, ist wohl vorbei. Ich bin der Letzte, der darüber unglücklich ist.

Ich wünsche Ihnen gute Entscheidungen.

Ihr Hari

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Marktupdate – 05.09.12 – Doppeltop oder Bullenflagge – S&P500 am Scheideweg

09:00 Uhr

Wir nähern uns mit Macht einer entscheidenden Phase in den Märkten, die den Ton für den Rest des Jahres 2012 bestimmen könnte. Ich möchte mit Ihnen daher heute mal einen Blick auf das grössere Bild werfen, perfekt sichtbar am Leitindex S&P500.

Schauen wir mal auf den Tageschart des S&P 500:

Man sieht sofort die entscheidende Weichenstellung die nun ansteht. Entweder haben wir ein Doppeltop im Bereich um 1420 ausgebildet, dann dürfte die Reise zum Jahresende massiv nach unten gehen und wir haben erhebliche Fallhöhe. Oder wie bilden gerade eine Bullenflagge aus, die das Sprungbrett für weit höhere Kurse und eine massive Herbstrally darstellt. Unmittelbares Kursziel wäre dann 1546 im S&P500, ein Wert der sich rechnerisch aus dem Ausbruch aus dem massiven Dreieck ergibt, das wir vor Tagen besprochen haben.

Zwei Monate lang konnten wir nun einen ruhigen, latent positiven Sommer geniessen. Mit diesem Artikel will ich Ihnen zurufen:
Aufwachen aus der Lethargie und höchste Aufmerksamkeit ! Es wird ernst !

Die entscheidenden Stellschrauben dürften dabei die Notenbanken in der Hand halten. Primär die EZB am Donnerstag, die den Markt auf keinen Fall enttäuschen sollte. Aber auch die FED sollte man nicht vergessen. Denn es mehren sich die Stimmen, die der Ansicht sind, dass QE3 schon längst (seit Juli) im "Stealth-Modus" läuft. Jim Rogers ist einer der Prominentesten mit dieser Meinung, lesen Sie -> hier <-.

So irreal sich dieser Gedanke auf den ersten Blick anhört, so wird er bei genauerer Überlegung doch bedenkenswert. Denn Bernanke will stimulieren, daran hat er nie einen Zweifel gelassen. Sein ganzes akademisches Leben beruht auf dem Gedanken der Stimulierung, um eine erneute Weltwirtschaftskrise wie in den 30er Jahren zu vermeiden. Kurz vor der Präsidenten-Wahl, bewegt er sich aber auch in einem politischen Minenfeld, das ihm nicht erlaubt zu aggressiv vorzugehen.

So könnte es jede Menge Sinn machen, die FED Bilanz ohne grosse Ankündigung zu dehnen und massiv Anleihen zu kaufen. Zumindest das Verhalten einer Reihe von notenbank-sensiblen Assets wie Gold seit Juli stützt diese These. Und schaut man auf die US Bonds - zb in Form des ETFs "TLT" - dann zeigen die US Bonds eine erstaunliche Stabilität im Licht der Rally am Aktienmarkt. Irgendwer muss da massiv kaufen. Glaubt man den grossen Investoren von Soros über Eichhorn bis Paulson, sind die es nicht. Wer dann ?

Aber wie auch immer, egal ob QE3 schon läuft oder noch nicht. Die Notenbanken halten den Schlüssel in der Hand. Und wenn die Notenbanken in einer konzertierten Aktion aufs monetäre Gaspedal treten, dann werden die Märkte zum Jahresende steigen, ganz egal was sonst passiert. Don´t fight the FED - vergessen Sie nie diese immer wieder bewiesene Tatsache !

Aus diesem Grund - denn in meinen Augen machen die Notenbanken gerade ernst - ebenso wie aus Sicht des nach wie vor mittelfristig skeptischen Sentiments, gebe ich der Bullenflagge eine etwas höhere Wahrscheinlichkeit als der Variante des Doppeltops. Mir ist bewusst, dass beides möglich ist und ich bin bereit, sofort in "Bärenmarkt-Modus" zu wechseln, wenn mir der Markt das signalisiert. Die Chance der Herbst-Rally verliere ich aber nicht aus dem Auge.

Denn wenn man sich vor Augen führt, welches Szenario sich aktuell niemand vorstellen kann, dann ist es meinen Augen ein Szenario, in dem wir nun zu einer brutalen, mehrmonatigen Rally ansetzen, die ohne Pause läuft und uns im DAX über 8000 und im S&P500 Richtung 1600 schiebt. Das kann sich kaum jemand vorstellen, während alle möglichen Katastrophenszenarien x-fach durchdacht sind. Eine solche Rally dürfte immensen Schmerz verursachen, denn sehr viele Institutionelle hängen in der individuellen Performance des Jahres 2012 massiv den Indizes hinterher und sind aktuell erneut nur mässig investiert. Die müssten dann irgendwann verzweifelt kaufen, was die Rally weiter befeuert. Denken Sie in diesem Zusammenhang auch an die Cognitrend Analyse von letztem Mittwoch.

Ob es so kommt, wir werden sehen. Warten wir demutsvoll auf Draghis Weissagungen am Donnerstag. Aber übersehen sollte man diese Möglichkeit der massiven Rally nicht, sie ist realer als man meint.

Ich wünsche Ihnen gute Entscheidungen !

Ihr Hari

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Marktupdate – 04.09.12 – Wir warten auf Draghi

17:20 Uhr

Ganz kurzes Update.

Eine Reihe von Gewinnmitnahmen ist zur Handelseröffnung der Wallstreet durch den Markt gelaufen, es scheint aber, als ob sich der DAX oberhalb 6900 und der S&P500 knapp unter 1400 stabilisieren. Bleibt es dabei, ist schlicht nichts passiert, was erwähnenswert wäre.

Das der Markt vor der EZB Sitzung am Donnerstag vorsichtig bleibt ist nicht verwunderlich. Apple ist weiter stark, auch das spricht dagegen, die Schwäche zum Handelsstart zu Ernst zu nehmen. Und POMO sollte den Markt heute weiter stützen.

Alles in allem sieht das für mich bisher nach einer normalen Konsolidierung aus. Und ich rechne damit, dass es auch Morgen so weitergeht. Erst am Donnerstag sollte dann richtig "Leben in die Bude" kommen.

Ich möchte in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass die EZB Sitzung durchaus Enttäuschungspotential hat, wir haben es hier noch mit massiven Erwartungen des Marktes zu tun. Und das schafft Raum für negative Überraschungen.

Gold und Silber sind nach wie vor sehr stark, eine Enttäuschung durch die EZB könnte aber auch die Edelmetalle wieder unter Druck bringen. Hier sollte man die aufgelaufenene Gewinne nun nach unten absichern.

So weit, so kurz. Auch Abwarten muss man können. Und das ist eine Disziplin, die bis zum Donnerstag wohl von uns gefordert wird.

Ihr Hari

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Über Erfolg in den Märkten am Beispiel des Gold- und Silber-Trades – 03.09.12

Der heutige Tag ist einfach nur langweilig, wenn die Wallstreet nicht mitspielt, mäandern die europäischen Märkte richtungslos hin und her. Das ist für mich Gelegenheit, mal einen - hoffentlich für Sie lehrreichen - Blick zurück auf Gold und Silber zu richten.

Sie haben Ende letzter Woche erlebt, wie Gold, Silber und die Goldminen explodieren und nun klar bullische Ausbruchsignale senden. Seit den Tiefständen von Mai haben die einzelnen Titel im Mittel zwischen 10-20% gewonnen.

Und ich bin sicher, dass Einige von Ihnen all das seit Mai auf Mr-Market.de gelesen haben, mehrmals daran dachten auf den Zug aufzuspringen, sich aber nicht getraut haben. Also Angst vor der eigenen Courage hatten.

Und nun, wo die Kurse ans Laufen gekommen sind, haben Sie Angst, genau dann zu kaufen, wenn der Sektor zu einer scharfen Korrektur ansetzt.

Und in einem Monat, wenn wir möglicherweise noch einmal 10-20% höher stehen, werden Sie Angst haben die Rally endgültig zu verpassen. Und dann kaufen.

Und dann werden die Kurse vielleicht tatsächlich purzeln, genau an dem Tag, an dem Sie eingestiegen sind.

Kommt Ihnen das bekannt vor ? Wenn ja, sollten Sie jetzt weiter lesen, auch wenn es ein längerer Artikel wird.

Ich glaube jeder der länger dabei ist - mich eingeschlossen - hat das schon erlebt, typischerweise in den Anfangsjahren der "Karriere" als Anleger oder Trader. Das ist auch nicht so verwunderlich, denn dieser Ablauf entspricht ganz typisch dem -> >Sentiment Cycle <- und hat daher massiv mit unseren psychologischen Mängeln zu tun, die wir alle mit uns herum tragen.

Schauen wir doch also noch einmal auf den Ablauf bei Gold und Silber anhand meiner Artikel und dem tatsächlichen Kursverlauf. Auch wenn es vielleicht für den Einzelnen eine schmerzhafte Übung ist, macht es jede Menge Sinn, weil man sich so die eigenen Fehler bewusst machen kann. Und nur wer seine Fehler erkennt, kann es beim nächsten Mal besser machen :

09. Mai 2012: Nach dem monatelangen Rückgang, stelle ich aufgrund einer Intraday Wende mit hohem Volumen zum ersten Mal die Frage nach der -> bedeutenden Wende bei den Goldminen ? ->. Das Tief im GDX an dem Tag beträgt 41,11 USD. Sein echtes, endgültiges Tief erreicht der GDX eine Woche später am 16. Mai 2012 bei 39,08 USD

11. Mai 2012: Nun thematisiere ich auch für den Goldpreis (XAUUSD) bei 1572 USD, dass die -> Chancen nun die Risiken überwiegen <- auch wenn es noch etwas herunter gehen könnte.

16. Mai 2012: An dem Tag erreicht Gold seinen endgültigen Tiefpunkt bei 1526 USD, ebenso wie der GDX bei 39,08 USD. Ich bemerke und thematisiere den -> massiven SwingLow beim GDX auf hohem Volumen <- ohne das endgültig werten zu wollen.

18. Mai 2012: Zwei Tage später hat sich meine Meinung gefestigt und ich stelle in einem eigenen Artikel deutlich fest: -> Gold und Goldminen bestätigen die Wende <-. Zu diesem Zeitpunkt steige ich selber ein, mit Stops unter den Tiefständen von 2 Tagen vorher. Gold hat an diesem Tag ein Tief von 1567 USD, der GDX ein Tief von 41,44 USD. Das ist der Tag, an dem man mit vernünftigem Risiko Long gehen konnte.

01. Juni 2012: Knapp 2 Wochen später ist mir die fortlaufende -> Hausse bei Gold und Goldminen <- einen weiteren Artikel wert. Ich zeige dort die klaren Umkehrformationen im Sektor und werte es, als ob der Sektor Zentralbankmassnahmen "riecht" die auch den Aktienmarkt befeuern könnten. An diesem Tag schreibe ich auch, dass ich nun alle Shortpositionen im Aktienmarkt schliesse. Sein endgültiges Tief erreicht der DAX dann zwei Handelstage später am 05.06.12.

13. Juni 2012: Ich thematisiere erneut den -> klaren Aufwärtstrend bei den Goldminen <- verbunden mit Trendmarken um den Trade abzusichern.

05. Juli 2012: Ich weise darauf hin, dass die mittlerweile laufende Konsolidierung im GDX sehr konstruktiv ist und erhebliches Potential hat. Ansonsten sitze ich die Konsolidierung im Sektor ruhig aus. Die Tiefs vom 18. Mai kommen nicht mehr in Gefahr.

Juli 2012: In mehrere Tips weise ich auf die Tendenz im Goldmarkt hin und sinniere zb am 25.07.12, ob da nicht "schon der QE3 Trade läuft". Am folgenden Tag thematisiere ich, dass da wohl -> Smart Money am Werk war <-.

31. Juli 2012: Ich benutze Silber um explizit -> einen konkreten Trade <- vorzustellen, der übrigens mit dem langfristigen Stop immer noch läuft und ca. 15% im Plus ist.

08. August 2012 Ich weise auf die -> relative Stärke der Goldminen <- hin.

21. August 2012 Ich blase mit den Worten -> Da braut sich was zusammen <- endgültig zum Halali im Sektor, insbesondere nun bei Silber.

So weit so kurz die wichtigsten Stationen.

Fazit: Das absolute Tief am 16. Mai 2012 wurde klar erkannt und mehrfach thematisiert. Natürlich war die Aufwärtsbewegung seitdem kein "Strich nach oben" und der Sektor hatte im Juli eine erneute Delle. Die Tiefs waren aber nie in Gefahr.

Wer also am 18. Mai 2012 eingestiegen wäre und die Stops einfach ganz entspannt unter das Tief vom 16. Mai 2012 gelegt hätte wie ich, könnte nun immer noch Long&Strong im Sektor sein und wäre im GDX fast 20% im Plus. Und das ganz entspannt.

Wenn Sie bei dieser Bewegung nicht dabei waren, lautet die Frage die Sie sich stellen sollten um zu lernen: Warum habe ich es nicht gemacht ? Und warum haben Sie es bei den vielen Gelegenheiten danach, die ich Ihnen auf Mr-Market.de geboten habe, nicht nachgeholt ? War es vielleicht tatsächlich so, wie ich oben beim Sentiment-Cycle beschrieben habe ? Wenn ja, wartet unten eine ganz wichtige Schlussfolgerung auf Sie.

Noch eine Frage drängt sich auf: Warum schreibe ich Ihnen das alles so im Detail ? Etwa um mich selbst zu beweihräuchern und Ihnen zu zeigen, was ich vermeintlich für "ein toller Hecht" sei ? Am besten dann noch mit dem deutlichen Hinweis, demnächst für meine "Empfehlungen" Geld zu verlangen, weil ich ja so ein toller Guru sei, der Sie nur aus reinem Altruismus reich machen will ? 😉

Nein, weit gefehlt ! Ich habe diese Fehler auch alle schon gemacht. Ich bin nicht besser als Sie. Ich habe aber daraus gelernt. Und ich will Ihnen daher helfen, diesen typischen Fehler zu erkennen und in Zukunft zu vermeiden. Denn Angst ist kein guter Ratgeber, weder die Angst vor dem zu frühen Einstieg, noch die Angst etwas zu verpassen. Wer solange abwartet, bis er sich wohlfühlt, hat das Beste an einer Rally meistens schon verpasst !

Und es ist auch völlig sinnlos, darüber zu grübeln was die Kurse in Zukunft machen, man weiss es sowieso nicht und kann es auch nicht vorhersagen. Auch die selbsternannten Gurus nicht !

Was man aber statt dessen kann ist: Saubere Setups mit einem positiven Chance / Risiko Verhältnis erkennen ! Und wenn man so ein Setup erkennt, dann kann man es traden. In dem man einsteigt und den Trade durchdenkt und sauber absichert. Und dann einfach abwartet. Und saubere Setups gab es im Sektor zu Genüge, wie der obige zeitliche Ablauf zeigt. Das zu zeigen war auch der eigentliche Sinn obiger Aufstellung.

Auch saubere Setups können fehlschlagen und mit Verlust ausgestoppt werden. Schafft man es aber konsequent diese Trades zu machen, die sich oft emotional schwierig anfühlen, wird sich der Erfolg einstellen. Wartet man dagegen bis man sich wohlfühlt, ist Erfolg unwahrscheinlich. Denn wenn man sich wohlfühlt, haben andere schon ihren Schnitt gemacht, nur wegen dieser guten Stimmung im Markt fühlt man sich ja wohl. Denn diese Stimmung schwappt durch Medien wieder zu einem zurück.

Erfolg an den Märkten hat nichts damit zu tun die Zukunft zu erraten ! Erfolg entsteht, in dem man gute Setups in der Gegenwart erkennt und diese abgesichert tradet.

Machen Sie sich mehr Gedanken darum wie, wann und warum Sie einen Trade eingehen (das Setup), als um die Frage! wie sich die Kurse in Zukunft entwickeln !

Das ist die Botschaft, die ich Ihnen an diesem ruhigen Börsentag vermitteln wollte. Ich hoffe ich war etwas hilfreich und habe Sie nicht gelangweilt.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg !

Ihr Hari !

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