Der Charakter des Risikos

Am 22.11. des letzten Jahres habe ich im Artikel -> das verlorene Jahr und Sie <- begonnen, die Mitglieder auf einen schwierigen Jahresstart 2022 vorzubereiten.

Weitere konkrete Artikel folgten, insbesondere eine Analogie zu 2015/2016 im -> Jahreswechselausblick 2021/2022 <-:

Deshalb dürften die meisten Mitglieder mit der richtigen Einstellung in 2022 gegangen sein, eher vorsicht und skeptisch, dem Markt nicht mehr vertrauend. Damals im November schrieb ich unter anderem:

Der intelligente Wechsel von Anspannung und Entspannung, von "im Markt" auf "aus dem Markt" ist das, was erfolgreiche Jahre als diskretionärer Trader kennzeichnet. Sich permanent einen abzuwürgen eher nicht.

Finden sie im Vorfeld *ihre* Antwort auf dieses Problem, wenn nicht 2022, so wird es in einem der Folgejahre wieder absolut notwendig sein!

Und was ist die ideale Herangehensweise bei Investoren?

Ganz einfach, ein reduziertes Exposure, erhöhter Cashbestand und ansonsten nur Top-Qualität im Depot. Und dann: Nichts machen! Laufen lassen, Schwankungen weitgehend ignorieren und Fischen gehen!

Es gibt einfach so Phasen und Aktivismus hilft dann nicht nur nicht weiter, nein er schadet dem Depot!

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Sicherheit als Lebenskorsett

Wer ernsthaft und dauerhaft an den Märkten erfolgreich sein will und nicht nur ein paar Glückstreffer landen will, braucht dafür auch die richtigen Denkstrukturen, neudeutsch den "Mindset" genannt.

Gerade auch die damit zusammenhängenden Fragen und Probleme sind immer wieder Thema bei uns auf Mr-Market, lesen sie mal was ich den Mitgliedern zum Beispiel letzten Sommer geschrieben habe:

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Es gibt gebildete und durchaus intelligente Menschen, die aus ihren Fähigkeiten im Leben nicht das machen können, was leicht möglich gewesen wäre. Und dabei steht ihnen manchmal eine nahezu panische Angst vor Fehlern, ein Zwang immer "alles richtig zu machen", deutlich im Weg. Damit verbunden ist dann auch eine massive Risiko-Aversion, weil alles was neu oder unbekannt ist, ja auch ein Risiko gegenüber dem Gewohnten darstellt.

Diese Aversion gegen Wandel und selbst kleinste Risiken lässt die extremsten Varianten dieses Typus alles früh ablehnen was mit Veränderung zu tun hat, so dass diese Menschen schon im mittleren Alter den Anschluss an die moderne Welt zu verlieren drohen. Eine Mikrowelle - "das brauchen wir nicht". Einen Geschirrspüler - "das brauchen wir nicht". Ein Fax - "das brauchen wir nicht". Und ein Computer oder ein Handy schon gar nicht - "den Mist brauchen wir nicht".

Die Angst Fehler zu machen und die Sorge davor, dass etwas außerhalb des täglichen Trotts "schief" gehen könnte, lässt solche Menschen permanent in innerer Unruhe vor dem Morgen leben und nie im Hier und Jetzt das Leben geniessen.

Das Idealbild dieser Menschen ist die Welt in Bernstein, im immerwährenden Schrebergarten wo jeder Tag wie der nächste ist - bloß keine Veränderung!

Loriot hat diesen Typus mal in "Ödipussi" aufs Korn genommen, das darin dargestellte Ehepaar ist nicht von Grau als Farbe im Leben wegzubekommen - "wir hätten gerne das Aschgrau". 😛

Am Morgen sorgt man sich, dass der Laden für den Mittagseinkauf geschlossen haben könnte. Im Laden sorgt man sich, pünktlich nach Hause zu kommen, damit das Mittagessen auf die Minute auf dem Tisch steht - ein "Drama" wenn nicht. Dann sorgt man sich darum eine "wichtige" Sendung im TV zu verpassen usw und sorgt sich um dies und das und so weiter und so fort.

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Das duale Mandat und ein schizoides Börsenjahr

Das Börsenjahr 2021 neigt sich langsam dem Ende zu, es steht uns mit der FED-Sitzung vom kommenden Mittwoch 15.12.21 allerdings noch eine Hürde im Weg.

Denn dort entscheidet die FED über die Geldpolitik, es wird erwartet dass sie den Stimulus deutlich zurückfährt (Tapering) und vielleicht sogar schon echte Zinserhöhungen für 2022 in Aussicht stellt.

Zur Geldpolitik der FED gibt es oft Missverständnisse, denn wer in der Tradition der Bundesbank groß geworden ist, assoziiert ganz automatisch als Auftrag der Notenbanken die Geldwertstabilität. So ist das formal auch noch bei der EZB, die in der Tradition der Bundesbank gegründet wurde, sich jetzt aber zunehmend davon entfernt und mit Unterstützung der Politik auch der Geldpolitik eigentlich fremde politische Themen wie den Klimawandel in ihre Aufgaben subsummiert.

Die FED hat aber seit 1977, seit den Zeiten der Hochinflation - die ja später Paul Volcker gebrochen hat - ein "duales Mandat" für die Geldwertstabilität *und* Vollbeschäftigung!

Eine stabile, gute Beschäftigungslage nahe Vollbeschäftigung (was nicht 0% Arbeitslosigkeit bedeutet) und damit eine brummende Wirtschaft, ist also ein gleichberechtigtes Ziel der FED neben der Geldwertstabilität! Das ist ein wichtiger Unterschied zu vielen anderen Notenbanken, die primär den Geldwert als Mandat haben!

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Omicron – Wie Erwartungen die Kurse machen

Ich habe hier immer wieder erklärt, wie -> Erwartungen <- die Kurse bestimmen und nicht die Nachrichten selber, die Nachrichten sind nur der Katalysator, der die Erwartungen verändert.

Besonders schön sind daher Tage wie der heutige Freitag, an denen die neue Covid-Variante B.1.1.529 (Omicron) nicht nur die Nachrichten, sondern auch den Markt bestimmt. Denn an diesen Tagen kann man die Wirkung von Erwartungen exemplarisch beobachten und das will ich heute kurz mit ihnen tun.

Es gab am heutigen Freitag scharfe Abgaben querbeet und es wurde die bekannte Covid-Logik am Markt gespielt, die klassischen "Stay-at-Home"-Aktien wurden ebenso scharf gekauft, wie die medizinischen Profiteure im Bereich Labordiagnostik, manche dabei zweistellig. Und alles was unmittelbar unter Flugverboten und neuen Lockdowns leiden würde, wurde ebenso zweistellig verkauft, wie zum Beispiel Touristiker oder Triebwerkbauer für die Luftfahrt. Bei -> Twitter <- habe ich heute mit MTU Aero Engines (MTX) und Eurofins Scientific (ERF) zwei dieser Art gezeigt.

Zunächst einmal kann man da eine interessante Frage stellen, warum nämlich der DAX nicht schon am Donnerstag so scharf gefallen ist? Schauen sie mal, der obere Pfeil war Donnerstag und der untere der heutige Freitag:

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Schmerzhafte Wahrheiten Reloaded

Eine Besonderheit des Mr. Market Ansatzes ist ja, dass ich Grundlagen und Prinzipien des Handels an den Märkten nicht rein theoretisch bespreche, sondern immer wieder sozusagen *Live* in der lebenden, dynamischen Situation.

So kommentiere ich nicht nur täglich das Marktgeschehen im "Hari Live Stream", sondern ich nutze die Geschehnisse auch immer wieder, um dabei Grundprinzipien und Techniken zu vermitteln oder zu erklären. Ich bewege mich also beständig vom Konkreten zum Allgemeinen und wieder zurück. Denn ich bin überzeugt, dass das die beste Methode ist um echtes, internalisiertes Wissen zu vermitteln, nicht durch theoretische Abhandlungen, die dann gar nicht "sitzen".

Immer wieder gibt es auch besondere Bewegungen des Marktes, an denen man das besonders gut festmachen kann. Und im Gegensatz zu denen, die hinterher immer alles ganz genau wissen, können die Mitglieder ja jeden Tag erleben, was ich *vorher* gesagt habt und wie es sich dann entwickelt.

Auch der große Covid-Absturz im März war natürlich so ein willkommener Fall und war für jeden von uns hervorragende Vorlage für eigene Erfahrung und Erkenntnis. Aber auch später gab es Gelegenheiten, die große Rally nach der positiven Nachricht zum Biontech/Pfizer Impfstoff im Herbst 2020 zum Beispiel oder eben zuletzt die Bodenbildung der Herbstkorrektur, die ab dem 14.10. zu einer von uns erwarteten und sofort erkannten Rally ansetzte.

Hier sind also vier Börsenweisheiten, verknüpft mit Erlebnissen der letzten Jahre. Die 4. Börsenweisheit ist meine eigene, auch -> hier im Interview mit dem "Traders Magazin" <- Thema.

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Das immer gleiche Problem der Anleger

Viele neue Anleger strömen derzeit auch in Deutschland in den Aktienmarkt, getrieben von der Not im Zeitalter der Nullzinsen und Inflation irgendwo noch ein wenig Rendite zu finden.

Und eine hungrige Finanzindustrie wartet nur darauf, diese neuen Anleger an sich zu binden. Das ist wie früher im Western wenn der Unbedarfte an einen Poker-Tisch tritt und interessiert fragt: "Ist das das Spiel mit den 5-Karten?"

Die Pokerprofis sehen sich dann an, vermeiden jedes Grinsen und der mit der Uhr am Goldkettchen in der Weste sagt betont freundlich lächelnd: "Setzen sie sich, sie können Poker! 😛

Und das Angebot das neuen Anlegern geboten wird ist riesig, es bedient all deren bewusste und unbewusste Bedürfnisse. Da werden Prognosen geboten und raunende Weissagungen, tiefgehende "Value-Analyse" die einer Aktie "auf den Grund" gehen, Charts gespickt mit bunten Linien, so dass man schon gar nicht mehr weiss wo der Preis überhaupt dargestellt wird, "heisse Tipps" für die neuesten "10-Bagger" und vieles mehr. Da tummeln sich "renomierte Experten"an jeder Ecke und die Anzahl der Follower auf irgendeiner Plattform wird zum Qualitätskriterium erhoben, als ob die Anzahl der Fliegen ... na sie wissen schon, ich muss das nicht vertiefen. 😛

Die Anleger sind dann im Süßwarenladen und alle wollen scheinbar nur ihr Bestes, was ja mit anderer Bedeutung dann auch wieder stimmt. 😉

Ein paar Jahre später haben diese Anleger dann im besten Fall eine durchwachsene Anlagegeschichte und im schlechtesten Fall sind sie enttäuscht wieder weg, weil "Börse ist Mist".

Das ist der Lauf der Welt und er ist es aus einem Grund. Dem Grund, dass in Realität all die "Value-Analysen", Weissagungen und tausend Indikatoren wenn überhaupt bestenfalls die halbe Miete sind, dass diese nur eine *Kontroll-Illusion* vorgaukeln.

Denn die wirkliche Kunst der Geldanlage ist die Fähigkeit, sich in Unsicherheit zielgerichtet und profitabel zu bewegen.

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Warum die Abgeltungssteuer kein Vorteil für Anleger ist

Diesen Artikel habe ich so ähnlich schon einmal geschrieben und zwar vor 4 Jahren zur letzten Bundestagswahl.

Nun bekommen wir eine neue Bundesregierung und ziemlich sicher einen Versuch von Seiten der SPD die Abgeltungssteuer abzuschaffen, weil diese ja vermeintlich so "ungerechte" Vorteile für "böse Kapitalisten" schaffen würde.

Mit diesem Artikel will ich aufzeigen, dass diese "Gerechtigkeitslücke" eher Einbildung ist und die Abgeltungssteuer in der Praxis oft sogar zu einer höheren Belastung der Anleger gegenüber der alten Regelung geführt hat.

Der behauptete Vorteil der Abgeltungssteuer ist also kaum (mehr) vorhanden, denn Zinsen gibt es praktisch nicht mehr und wenn, werden diese auch im Bereich der Inflation besteuert, was faktisch eine Substanzbesteuerung ist. Und bei Aktien liegen die Steuersätze nahe bei 50%, weil bei der Gerechtigkeits-Polemik gerne immer unterschlagen wird, dass diese Gewinne ja im Unternehmen vorher auch schon besteuert wurden.

Wenn jemand also die Abgeltungssteuer abschaffen will, dann nur zu, man kann das ganz gelassen sehen.

Machen wir es mal konkret:

Immer wieder liest man die unreflektierte Legende, nach der die Abgeltungssteuer ja ein „Bonus für Reiche“ und deshalb pauschal abzulehnen sei, weil sich halt 25% weniger als 45% anhören. Und da selbst ein Erstklässler das erkennen kann, eignet sich die Abgeltungssteuer hervorragend als politischer Kampfbegriff für eindimensionale Denker.

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Gravitation, Trägheit und anders denken lernen!

Die Sommerferien sind vorbei, der Blog wechselt wieder auf Vollgas, denn der volatile Herbst steht bevor und das Jahresende ist nicht mehr weit.

Ich hatte schöne geruhsame Ferien, unter anderem an der Costa de la Luz in Andalusien, wo man dank einer sehr hohen Impfquote von Covid nicht mehr viel merkt und das Leben seinen entspannten Gang geht.

Mit dem Herbst und und den berüchtigten Monaten September und Oktober, kommt nun eine Börsenphase, die in der Vergangenheit oft für scharfe Korrekturen gut war.

Das trifft auf einen Markt in Form des Leitindex S&P500, der praktisch seit Bidens Wahl in einem beständigen Aufwärtstrend steckt, dessen Rücksetzer immer zuverlässig im Bereich der 50-Tage-Linie endeten:

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10 Jahre Mr. Market!

Es war der 02.08.2011 - vor nun also 10 Jahren - als hier auf Mr-Market der erste Artikel erschien:

-> Von wegen Debt Ceiling Panik <-

Der Markt war im Hochsommer 2011 gerade abgestürzt und die Medien schrieben es der Diskussion um die Schuldengrenze in den USA zu. Ich habe das schon damals nicht geglaubt und die Konjunkturprobleme gesehen, die dann später im Verlauf des Herbstes auch zur schweren Eurokrise geführt haben.

Diese ersten Artikel waren noch tastende Versuche, denn letztlich bin ich zu Mr-Market ein wenig wie "die Jungfrau zum Kinde" gekommen. Nein, natürlich ist Mr-Market mein Werk, aber es war eigentlich nie meine Absicht einen Blog zu beginnen und schon gar nicht eine derartige Community wie heute zu begründen, die seit nun 10 Jahren wächst.

Ich war in dieser Zeit Fulltime als Trader und Investor an den Märkten unterwegs und saß in meinem Handelsraum, meine Firma hatte ich Jahre davor verkauft.

So alleine vor den Schirmen zu sitzen ist aber auch einsam, weswegen ich in anderen Blogs und Medien einfach hier und da mal einen erklärenden Kommentar geschrieben und schnell gemerkt hatte, wie die anderen Foristen nach "Mehr, Mehr" gerufen haben.

Also wurde ich durch das Interesse Dritter hereingezogen, ich schrieb etwas mehr, merkte dass ich Spaß daran habe und die Dinge entwickelten sich von alleine. Das meinte ich mit "wie die Jungfrau zum Kinde".

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Soll ich als Anfänger in Aktien investieren?

In Deutschland kommen wieder mehr Anleger neu an die Börse, getrieben von Negativzinsen und der Alternativlosigkeit gegenüber anderen Anlageformen, hervorgerufen durch die Geldschwemme der Notenbanken.

Aber auch die Verheissung des "schnellen Geldes" zieht wieder mehr Menschen an und wenn es wie bei den Cryptos mit der Legende verknüpft wird, dass man ja einfach "nur" halten muss, entfaltet es zuverlässig seine Wirkung in den Köpfen. Im Schlafwagen zum Reichtum - Hach! 😛

Diese Entwicklung ist einerseits zu begrüssen, jeder Aktionär ist ein Bürger mehr, der die Vermögensbildung in die eigenen Hände nimmt und sich vom betreuten Staatsdenken verabschiedet.

Andererseits sehe ich aber auch all die typischen Fehler die garantiert und zuverlässig gemacht werden, ich sehe die vielfältigen Vertreter des medialen Finanzkomplexes die mit diesen Fehlern ihren Profit machen und ich sehe die vielen "Anlegerkarrieren", die schon früh mit einem Fazit im Sinne "Börse ist Mist" scheitern werden.

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Intel und der Zeithorizont des Marktes

Bei Intel können wir nun den Zeithorizont des Marktes bewundern, den ich schon oft als um die 12 Monate beschrieben habe. Erwartungen bis zu 24 Monate spielen noch ein abnehmende Rolle, danach haben Erwartungen kaum mehr Auswirkungen auf aktuelle Kurse.

Man kann mit diesem Zeithorizont auch die stabilen "von links unten nach rechts oben" Kurse bestimmter Aktien begründen, die ich zuletzt wieder hier thematisiert habe: -> Von Links unten nach Rechts oben <-.

Denn wenn der Markt doch so klug ist und in die Zukunft schaut, müsste ihm doch klar sein, dass beispielsweise eine Danaher Jahr um Jahr weiter wachsen wird. Warum hat der Markt dem Unternehmen dann nicht schon vor Jahren den heutigen Wert zugebilligt? Warum steigt das Chart permanent, so dass der Markt immer wieder neu von den guten Zahlen "überrascht" ist? Das ist eine berechtigte Frage!

Die Antwort ist wichtig, denn Sie hat mit einer Art "blindem Fleck" des Marktes zu tun. Einem "blinden Fleck" aus dem wir als Investoren einen Vorteil ziehen können. Und ein "Blinder Fleck" der dazu führt, dass die Strategie "Beständiges Wachstum" zu kaufen, in meinen Augen langfristig alle anderen Strategien schlägt.

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Wie sich Spekulation reimt

Erinnern Sie sich noch an den großen 3D-Druck-Hype, der 2013/2014 bei 3D Systems (DDD) so ein Chart hervorgerufen hat?

In Anlehnung an den Roman "Der kleine Hobbit" von J.R.R. Tolkien, der ursprünglich "Hin und wieder zurück" (There and back again) hiess, nenne ich das etwas ironisch-spöttisch die Reise vom Auenland zum Einsamen Berg und wieder zurück. 😛

Es war ein wunderbares Beispiel für das Wirken der Spekulation das John Kenneth Galbraith vor rund 25 Jahren in seinem berühmten Kurzwerk -> Eine kurze Geschichte der Spekulation <- aufgeschrieben hat.

Diese Wirken hat sich in hunderten Jahren nicht geändert und wird sich nicht ändern, weil es auf den Mechanismen von Angst und Gier beruht, die fest in unsere Gene "eingemendelt" sind, weil sie evolutionär in der ungeschützten Wildbahn einen Überlebensvorteil verschafft haben - dummerweise an Börsen aber jede Menge Schaden anrichten.

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Wahre finanzielle Freiheit

Der folgende Artikel besteht aus Teil-Bausteinen diverser tiefergehender Artikel, die ich über Jahre zum Thema "finanzielle Freiheit" im Premium-Bereich geschrieben habe.

Er soll im freien Bereich einen Eindruck davon vermitteln, wie ich zum Thema "finanzielle Freiheit" denke und was ich von den extremeren Varianten des "Frugalismus" halte, frei nach dem Motto: "Ich spare mich reich wie Dagobert Duck!". Ja, ja ich weiss schon, Frugalismus ist ein weites Feld, es gibt vernünftige Formen und Gedanken darin und er unterscheidet sich fliessend vom reinen Minimalismus und ist nicht so lustfeindlich wie bei Dagobert, es geht um bewusste Sparsamkeit, die durchaus Konsum erlaubt, aber ein wenig Zuspitzung muss zum Einstieg mal sein. 😉

Finanzielle Freiheit oder auch finanzielle Unabhängigkeit, ist zu einem Thema geworden, das viele jüngere Menschen beschäftigt. Die Älteren haben es entweder erreicht, das Ziel aufgegeben oder träumen süsse Träume vom Lotto-Gewinn, wer aber noch 30 oder mehr Jahre Arbeitsleben vor sich hat, der kann dieses Ziel noch ohne die Hoffnung auf eine einzelne Riesensumme beeinflussen.

Vor Jahren hat Morgan Housel hier mal eine interessante Charakterisierung von finanzieller Freiheit ausgebreitet:
-> The Spectrum of Financial Dependence and Independence <-

Wie bei allen so Kategorisierungen kann man sich lange darüber streiten, ob das sinnvoll ist - in der Regel ein wenig schon, aber vollständig nein. Wenn ich versuche mich selber einzusortieren bin ich sicherlich irgendwo in den zweistelligen Leveln, wo genau überlasse ich ihrer Phantasie und ist auch hier irrelevant.

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Das Wort zu Ostern

Kommt von mir jetzt eine Predigt zu Ostern? Eigentlich nein, aber vielleicht ein wenig. 😉

Aber ich will diese Feiertage doch nutzen, um ihnen in aller Kürze etwas sehr Grundsätzliches und Wichtiges zu den Märkten zu vermitteln, das Schnittmengen in weite Teile unseres (gesellschaftlichen) Lebens hinein hat.

Zunächst einmal will ich bestimmte Typologien auflisten, die wir alle mehr oder weniger kennen oder schon erlebt haben:

  • Kennen sie Menschen, die immer so übertriebene Sorge vor zukünftigen Bedrohungen haben, dass sie aus Angst davor permanent das Leben selber vergessen und sich jeden Tag mehr vor dem Morgen sorgen, statt sich des Lebens zu freuen? Menschen die gedanklich oder real sich immer gerne in die Scheinsicherheit eines "Bunkers" zurückziehen möchten und "100%ige Sicherheit" suchen, etwas was es sowieso nie gibt? Und nein, das ist kein Bezug zur berechtigten Vorsicht bei realen Bedrohungen wie Covid, es geht um einen strukturkonservativen Typus der immer etwas braucht um sich zu sorgen und Neues grundsätzlich nur als Bedrohung empfindet. Ich kenne den Typus aus eigenem Erleben im privaten Umfeld genau. Diese Menschen haben so viel Angst vor dem ungewissen Morgen, dass sie was ihr Leben angeht, sozusagen "Selbstmord aus Angst vor dem Tod" begehen. Denn am Ende landen wir sowieso alle in der Holzkiste, egal ob wir uns vorher permanent gesorgt haben, oder bei aller berechtigten Umsicht doch nicht vergessen haben das Leben auch zu geniessen und in vollen Zügen zu leben!
  • Kennen sie den Typus "Fachbeauftragten", der in seinem Beruf nach "Perfektion" strebt, sich in Details verliert und dabei die Regeln und Maßnahmen so verdetailliert und verkompliziert, dass sie am Ende kontraproduktiv werden und mehr Schaden als Nutzen produzieren? Ich kenne diesen Typus vom Datenschutz - man schaue nur was bei den Cookies nun für ein Irrsinn passiert - und ich kenne ihn auch von der Finanzregulierung ala Mifid-II, als ob die Papierberge die da produziert werden, irgendjemandem etwas nützen würden. Die sorgen nur dafür, dass Menschen die dringend eine Beratung bräuchten, keine mehr bekommen. Und freie, selbstbestimmte Menschen, die wissen was sie tun, gegängelt und behindert werden.
  • Kennen sie den Typus "Gesetzesmacher", sei es im Bundestag oder in Ministerien wie im Finanzministerium, der im bemühten Versuch der Illusion der "Einzelfallgerechtigkeit" nachzujagen, in Wirklichkeit dadurch immer wieder neue Bürokratiemonster voller struktureller Ungerechtigkeit erschafft? Ich kenne diesen Typus ganz genau, er begegnet mir gerade als Unternehmer und Steuerzahler immer wieder in Form von "Machwerken", die schon alleine deshalb verfassungswidrig sein müssten, weil sie selbst ein gebildeter und verständiger Bürger nicht mehr ohne Hilfe verstehen kann.
  • Kennen sie den vor allem an sich selbst denkenden Typus "save my ass", der in schwierigen Ausgangslagen die kein einfaches Richtig oder Falsch kennen, statt zu führen gerne den Weg geht, der ihn am wenigsten angreifbar macht? Mir begegnet der Typus nun permanent, sei es in der Politik in der Pandemie zu bewundern, oder auch in Vorstandsetagen, in denen Entscheidungen nur noch dann getroffen werden, wenn sie vorher durch diverse Rechtsgutachten bestätigt wurden. Nur wozu braucht man dann noch Management, wenn sowieso die Rechtsabteilungen bestimmen? Diese Angst vor Angreifbarkeit wird dann auch noch positiv "Compliance" genannt, dabei geht es hier vor allem darum, sich selber aus der Schußlinie zu bringen. In der Politik ist das die Variante der "Führung via Umfrage".
  • Kennen sie den mit moralischem Impetus aufgeladenen Typus, der Nebensächlichkeiten mit -> First Level Thinking <- gerne zur Hauptsache aufbläst und dann mit Tunnelblick diese in den Mittelpunkt seines Universums stellt? Ich kenne den zunehmend gut, bei Identitären aller Lager und selbsternannten "Social Warriors" mit viel Zeit ist der aktuell stark vertreten. Früher hätte man diesen Typus auch "Blockwart" und später in den 60er/70ern "Spießer" genannt, denn das gleichbleibende Muster ist eine selbstverliebte Aufplusterung über vermeintlich sozial inadäquates Verhalten anderer, das den eigenen beschränkten Horizont zum Universum erklärt und anderen keine andere Weltsicht mehr zugesteht. Ich schreibe hier übrigens immer wieder vom "Typus", also generisches Maskulinum. Natürlich können aber auch Frauen solche "Typen" sein. Typ*innen, Blockwart*innen und Spießer*innen also. Entschuldigung dass ich diese diskriminiert habe. 😛

Ich könnte locker weitermachen, aber ich denke der Punkt ist gemacht. Was ist diesem Typus gemein? Wo ist der gemeinsame Nenner?

Der Typus denkt zu eng, zu perfekt und schwarz/weiss, er hat kein ausreichendes Gefühl für die vielen Grauwerte des Lebens und seine Dynamik und Wandelbarkeit, die zu Sekundär- und Tertiäreffekten führen und eine gute Absicht ganz schnell zu etwas "Bösem" machen können. Denn jedem Risiko steht auch eine Chance gegenüber und vermeintlich "perfekte" Regelungen sind auch ineffziente Regelungen, wie uns eindeutig die 80/20 Regel aufzeigt, die auch -> Pareto-Prinzip <- genannt wird. Und der Fehler von heute ist die Erkenntnis von morgen, genau so lernen übrigens unsere Kinder auch.

Wer aber über der Sorge vor Fehlern das Führen, Gestalten und Leben vergisst, wird seiner (Führungs-)Aufgabe nicht gerecht und wer einzelne Fragen des Verhaltens zur moralischen Monstranz aufbläst, wäre vielleicht besser Pfarrer (Entschuldigung Pfarrer*in 😛 ) geworden, da gehört der Absolutheits- und Wahrheits-Anspruch zur Job-Description.

Letztlich spielt hier auch das schmerzhafte Fehlen einer pragmatischen Fehlerkultur eine Rolle, denn eine SpaceX ist beispielsweise deshalb an den ganzen trägen staatlichen und halbstaatlichen Raumfahrt-Elefanten wie der ESA vorbeigezogen, weil sie via Prototyping Fehler zulassen und aus diesen schnell lernen, während die anderen diese so stark zu vermeiden versuchen, dass jeder Fortschritt zum Stillstand kommt und die Zeit wie in Bernstein eingefangen zu sein scheint.

Und welche Länder sind jetzt beim Impfen schneller und besser unterwegs als wir? Die Länder die nicht alles überkomplizieren und bürokratisieren, sondern zupackend und pragmatisch nach dem 80/20 Prinzip agieren, nicht die perfekte "Einzelfallgerechtigkeit" im Blick und nicht voller Sorge vor "Einzelklagen", sondern primär die Optimierung des Gesamtwohls aller im Visier.

Erfolgreiche Unternehmer sind diese oben beschriebenen Typologien eher nicht, es sei an der Stelle auch daran erinnert, dass ein Vorstandsposten in einem Unternehmen niemanden deswegen sofort zum Unternehmer macht. Unternehmer zu sein ist erst einmal eine Geisteshaltung und nicht an die Einkommenshöhe und den Dienstwagen gekoppelt. Viele Vorstände sind erst einmal gut bezahlte Angestellte, außer sie sind eben signifikant am Unternehmen beteiligt und daher besonders an dessen langfristigem Gelingen interessiert.

Um als Unternehmer erfolgreich zu sein, muss man pragmatisch denken, zielgerichtet denken, das Pareto-Prinzip im Auge behalten, die Zukunft als Chance begreifen und sich den Problemen offen stellen, statt diese so stark zu vermeiden versuchen, dass am Ende nur noch Stillstand und Bürokratie übrig bleibt.

Als Unternehmer muss man also lernen, mit der prinzipiellen Wandelbarkeit und Bewegtheit unseres Universums und unseres eigenen Lebens umzugehen und darf sich nie zu sehr an etwas festkrallen, wenn die Welt sich im Wandel befindet.

Und genau das sind auch Grundeigenschaften, die man für Erfolg an den Märkten braucht! Was aber nicht bedeutet dass man dafür Unternehmer sein muss, aber man muss sich eben in einer Welt voller Wunder und Überraschungen wohlfühlen und dieser nicht die eigenen Wertmaßstäbe aufzwingen wollen!

Erfolgreiche Anleger sind positiv der Zukunft zugewandt und geistig flexibel, weil uns der Markt immer wieder überraschen kann und wird! Denn das was wir "Markt" nennen, ist ein Abbild der wirtschaftlichen Entwicklung des Planeten und daher genauso wandelbar wie die Weltgeschichte.

Und weil dieser Typus in Deutschland leider eher unterdurchschnittlich vorhanden ist, die "Blockwarte", "Spießer" und "Moralapostel" mit ihrem Absolutheitsanspruch dafür aber zu oft vorkommen, ist auch die Börsenkultur bei uns so schwach!

Wer das unstillbare Bedürfnis hat, seine vermeintliche moralische Überlegenheit mit einem Schild am Gartenzaun oder Auto anderen aufzudrängen, wird kaum mit einem Markt klarkommen, den das alles gar nicht interessiert. Diese Menschen lieben dann tendentiell planwirtschaftliches, dirigistisches Denken, weil sie nur da ihre identitätsstiftenden Überzeugungen unterbringen und anderen aufzwingen können.

Fanatische Sicherheitssucher haben an den Börsen auch keine Chance und können nur scheitern, die Vertreter "absoluter Wahrheiten" auch, denn der Markt ist immer im Wandel und bleibt nie stehen. Der Markt ist ein selbstreferentielles, soziales System - -> reflexiv <- eben.

Erfolgreich kann an den Märkten sein, wer die prinzipielle Unbestimmtheit der Zukunft als Chance begreift und annimmt und sich mit Entscheidungen zufrieden gibt, die "gut genug" sind, statt überall noch einen sinnlosen Goldrand aufzuprägen.

Denken sie selber unternehmerisch oder sind einfach geistig flexibel? Sind sie offen für Neues, interessiert an Wissenschaft und Fortschritt und positiv gespannt auf das was Morgen passiert? Lieben sie freie Entscheidungen freier Menschen? Dann haben sie eine wichtige Voraussetzung für Erfolg am Markt. Worauf warten sie dann also noch?

Wenn das jetzt Predigt genug war, dann wünsche ich ihnen schöne Feiertage! 😀

Ihr Michael Schulte (Hari)

*** Bitte beachten Sie bei der Nutzung der Inhalte dieses Beitrages die -> Rechtlichen Hinweise <- ! ***

Wussten sie eigentlich ….. ?

Vor fast 10 Jahren im Sommer 2011 - in der sich entwickelnden Eurokrise - habe ich hier auf Mr-Market die ersten Artikel geschrieben, noch nicht ahnend wie sich das entwickeln wird.

Einer der ersten Artikel war zum Beispiel dieser hier, der schon etwas tat was sie hier danach noch oft erlebt haben: Uns Anlegern den Spiegel vorzuhalten:

-> Über Investoren und Trader <-

In diesen fast 10 Jahren sind selbst im freien Bereich hunderte Artikel erschienen, für den Inhalt im Premium-Bereich können sie darauf locker einen Faktor von 10x und mehr anwenden. In Summe sind es nun - ich habe gerade im System nachgeschaut - genau 4.698 Artikel die bisher hier auf Mr-Market veröffentlicht wurden. Uff. 😀

Da liegt es in der Natur der Sache, dass selbst bei sehr interessierten Lesern, die auch mal die Suchfunktion benutzen, ein großer Teil der Inhalte unentdeckt bleibt. Verstärkt wird das durch die Tendenz des Internets sowieso nur in der Aktualität zu leben und Artikel die nicht sofort gelesen werden, verschwinden dann zu schnell im digitalen Nirwana.

Besonders im Bereich Börse ist das aber tragisch, denn es gibt wichtige Grundprinzipien, die man einfach "intus" haben muss, sonst kann man aus den täglichen Schwankungen auch keinen Honig ziehen.

Und dafür reicht es auch nicht mal einen Artikel zu lesen, wie bei allen Professionen ist es eine Mischung von theoretischem Wissen und echter Erfahrung, die erst im Laufe der Zeit echtes Können entstehen lässt.

Wie das funktioniert habe ich vor einem Jahr mal im folgenden Artikel thematisiert und ihnen dabei auch gezeigt, was Mitglieder dazu gesagt haben:

-> Vom Wissenserwerb im Zeitalter des Herumklickens <-

Deshalb will ich mit diesem Beitrag mal erneut einige Artikel in Erinnerung rufen, die schon vor Jahren im freien Bereich erschienen sind und heute ebensoviel Wert haben wie früher, die also zeitlose Themen beackern.

Denn wussten sie eigentlich, dass ich schon 2013 davor gewarnt habe, den Untergangspropheten besondere Aufmerksamkeit zu schenken? Heute sind die immer noch da, verdienen ihr Geld weiter mit den Ängsten der Anleger, nur dass die Märkte sich seitdem verdoppelt oder verdreifacht haben. Wie der Artikel schon damals sagte:

Der Gewinn wird hier und heute gemacht. Und das Glück kann auch im hier und heute gefunden werden !

-> Von Untergangspropheten und Erfolg an den Finanzmärkten <-

Wussten sie eigentlich, dass ich schon 2014 die "deutsche Anlegerseele" erklärt habe und dabei auch aufgezeigt habe was das mit Tesla zu tun hat? Und heute könnte ich ganz aktuell hinzufügen, was das mit der scheiternden, weil überkomplexen und bürokratischen Impfkampagne zu tun hat, weil es die gleichen Ursachen sind, die dazu beitragen. Lesen sie mal:

Der Markt erfordert Pragmatismus, Anpassungsfähigkeit, geistige Flexibilität und die Demut, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind.

Das ist verflucht schwer, für einen Menschen mit fest gefügten Überzeugungen. Und auch für jemandem, der den Dingen auf den Grund gehen will. Die Vorstellung, dass in komplex-dynamischen, selbstbezüglichen Systemen gar kein fester Grund ist, sondern nur die Dynamik der Systemtheorie, löst bei vielen eher Schaudern aus.

-> Börsenkultur und Finanzblogs – Ist die „deutsche Seele“ inkompatibel zur Börse ? <-

Wussten sie eigentlich, dass ich schon 2015 die übertriebenen Erwartungen thematisiert habe, die auf Gold als Anlagegut gerichtet werden und die letztlich nur mit einem fehlgeleiteten Sicherheitsbedürfnis vieler Anleger zu tun haben? Lesen sie mal:

Gehen Sie also nicht immer wieder all den Seiten auf den Leim, die Sie mit Crash-Szenarien zum Kauf der Edelmetalle treiben wollen. Machen Sie sich klar, wie stark Ihr Sicherheitsbedürfnis ist.

Legen Sie sich eine angemessene Menge Edelmetalle zur Diversifizierung physisch ins Depot und dann vergessen Sie das Thema und leben Sie mit positiven Gedanken!

Und konzentrieren Sie sich auf die Themen, bei denen man wirklich Rendite und Vermögensaufbau erreichen kann und nicht nur das Kapital erhalten.

-> Gold ein Jahr später – die Monstranz der Sicherheit <-

Wussten sie eigentlich, dass ich schon 2016 nachdrücklich versucht habe die fehlgeleiteten Menschen zu erreichen, die Aktien für "zu riskant" halten und ihr sauer verdientes Geld entweder in Konstrukte wie Riester oder in wirklich riskante Anlageformen wie "Mittelstandsanleihen" und Ähnliches stecken?

Es dürfte damals kaum etwas genützt haben, aber wenn ich nur einen Anleger mit dem Artikel abgeholt habe, war es das wert. Und auch heute suchen wieder viele nach "sicheren" Anlagemöglichkeiten und letztlich müsste man ihnen leicht abgewandelt den folgenden Artikel erneut schreiben.

Auch der gute Herr Scholz sollte den mal lesen, damit sein Geld nicht mehr auf dem Konto versauert, vielleicht würde durch mehr Kompetenz dann auch seine Politik als Finanzminister besser. Lesen sie mal:

Machen wir uns nichts vor, je nach Charakter der nächsten Krise, kann selbst Bargeld entwerten (Währungsreform, Inflation), Gold kann verboten werden und der Besitz unter Strafe gestellt. Immobilien können unverkäuflich sein oder zerstört werden und Staaten können Pleite gehen. Wenn es ganz schlimm kommt, zählt nur der eigene Brunnen und das eigene "Rübenbeet". Ist auch alles schon mal da gewesen...

Also ich bitte Sie, keine Geldanlage ist wirklich uneingeschränkt und zu 100% sicher. Punkt!

Warum werfen Sie das dann aber nur Aktien als "Teufelszeug" vor? Die oben genannten Unternehmen sind bestimmt "sicherer", als so manches, was da derzeit noch so an Geldanlagen vertrieben wird! Haben Sie eine Ahnung, wie lange viele dieser Unternehmen schon erfolgreich am Markt sind? Welche Krisen die schon überstanden haben?

-> Aktien sind Teufelszeug und die Börse ist eine Zockerbude! <-

Wussten sie eigentlich, dass Mr-Market sich aber auch intensiv mit Markttechniken und Trading befasst und ich daher wie hier in 2017 auch immer wieder bemüht bin grundlegende Techniken zu erklären und dabei Sinnvolles von Sinnlosem zu trennen?

Lesen sie mal, was ich zu mit tausend Indikatoren vollgepackten Charts zu sagen habe:

Weiterlesen ...

Der ewige Markt und seine Strukturen

Ja, auch Videos gibt es im Premium-Bereich, ca. eines pro Woche.

Heute haben sie im freien Bereich die Gelegenheit, mal in Eines hineinzuschauen, das ich im Oktober letzten Jahres erstellt habe und in dem ich sie locker durch 70 Jahre Börse und ihre Stukturen führe.

Denn das Erstaunliche ist, wie wiederholbar doch vieles ist und wie vergleichsweise leicht man das erkennen kann, wenn man sich mal mit etwas Abstand vom täglichen Geplapper und der "Börsenpornographie" löst, die täglich die Sinne der Anleger vernebelt.

Ich habe allerdings lange überlegt, ob ich das im freien Bereich überhaupt veröffentliche, weil es dafür nicht gemacht ist. Die Mitglieder der Community kennen mich, da kann ich gleich einfach losreden, für die Leser des freien Bereiches gilt das natürlich nicht und eigentlich hätte ich dafür eine Einleitung machen müssen.

So benutze ich im Video auch ein paar Begrifflichkeiten, mit denen außerhalb der Community nicht jeder etwas anfangen kann und es braucht daher wahrscheinlich Zeit, bis sie in das Thema kommen und verstehen was ich ihnen da zeige. Wenn sie sich an das Video wagen, dann geben sie dem Video also mal bitte mindestens 10 Minuten Zeit, bis es seinen Fluß entwickeln kann oder lassen es lieber gleich sein. Für Klicksüchtige mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne ist Mr-Market sowieso nichts.

Außerdem hatte ich letzten Herbst einen ziemlichen Husten und musste während des Redens permanent Bonbons lutschen um den Husten im Griff zu behalten, was man durch den offenen Mund neben dem Mikrofon natürlich zwangsläufig schmatzend hört. 😛

Also kein ideales Video, aber authentisch und in freier Rede ohne Skript. Und daher denke ich, dass es für sie Sinn macht die Zeit mal zu investieren und das Marktgeschehen von 70 Jahren auf sich im Kontext wirken zu lassen. Ich denke sie werden etwas mitnehmen und es wird ihnen vielleicht helfen in Zukunft gelassener zu werden. Denn es gilt:

Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten

Sie kennen diese Weisheit sicher und diese gilt auch für uns Anleger. Jedesmal wenn irgendetwas passiert, kommen schnelle mediale Superlative und sogenannte "Experten" bekommen Schnappatmung und penetrieren die Anleger mit Aufgeregtheiten.

Besonders beliebt sind dann auch Statements, dass das ja nun alles so völlig anders als früher sei, lächerliches Seemannsgarn für Unbedarfte. Sicher verändert sich der Markt permanent, aber es gibt eben auch viele strukturelle Prinzipien, die einfach bleiben und sich nicht ändern und das gilt insbesondere für das Marktverhalten im großen Bild.

Man kann das auch anhand der martktechnischen Lehren sehr schön sehen, denn egal ob 1900 Richard Wyckoff, 1920 Jesse Livermore, 1950 Nicolas Darvas, 1960 William O´Neill, 1990 David Ryan oder ca. 2000 zum Beispiel der immer noch aktive Mark Minervini, alle haben ähnliche Ansätze und eine ähnliche Herangehensweise an den Markt, auch wenn sie für die Strukturen dann andere Worte benutzen.

Bei allen Unterschieden im Detail, bei aller unterschiedlichen Terminologie, die sich im Laufe von 100 Jahren halt verändert hat, haben doch alle den Markt sehr ähnlich verstanden, haben auf ganz ähnliche Techniken gesetzt und waren damit erfolgreich. Wie man die Struktur dann nennt, ist eben nebensächlich, solange die Substanz identisch ist.

So sehr kann sich der Markt in 100 Jahren also gar nicht verändert haben, wenn zum Beispiel die Techniken von Wyckoff unter anderen Namen auch 100 Jahre später noch Erfolg bringen können.

Folgen sie mir also auf eine Reise durch 70 Jahre Geschichte, mit ihren Krisen und immer wiederkehrenden Marktstrukturen.

Vielleicht erkennen sie dann auch, welchen Wert Gelassenheit in Krisen hat, wie sauber man oft den Boden von Krisen erkennen kann, wenn man sich nicht verrückt machen lässt und dass der Markt immer noch wie vor 70 Jahren nach dem Motto "2 Schritte vor, 1 Schritt zurück" nach oben schwingt.

Und in dem wir diese Vergangenheit verstehen, werden wir als Anleger ruhiger und souveräner, denn so viel hat sich beim Marktverhalten zwischen 1950 und 2020 eben gar nicht geändert, egal was "Experten" so alles reden, wenn der Tag lang und der Wunsch nach medialer Aufmerksamkeit hoch ist.

Hinweis: Das Video wurde temporär deaktiviert

Ihr Hari

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Von Links unten nach Rechts oben

Bedingt durch den Anlagenotstand und immer höher steigende Kurse an den Märkten, steigt auch das Interesse an Börse und Aktien in der Gesellschaft deutlich, ganz langsam kommt eine neue Anlegergeneration mit den Börsen in Kontakt. Diese hat natürlich massiven Auflärungsbedarf, auch wenn viele die Notwendigkeit zu lernen natürlich gar nicht sehen wollen.

Es gibt da zwei ganz typische Anlegerkarrieren, die sich gerne immer wiederholen. Die Eine betrifft die besonders ängstlichen Neu-Anleger, die Aktien eigentlich immer noch für "Teufelszeug" halten und daher geradezu panisch auf vermeintliche "Sicherheit" bedacht sind.

Diese Fixierung auf "Sicherheit" treibt diese Anleger dann in die Arme findiger Geschäftemacher, die ein "gutes Gefühl" für teure Gebühren und Underperformance vermitteln, oder im relativ besseren Fall treibt es sie zu den Aktien der typischen, überall bekannten Großkonzerne in den alten Industrien, die zwar hohe Dividenden, aber keine echte Zukunft vor sich haben.

Das "sichere" Selektionskriterium ist dann gerne eine hohe Dividende, die mit einem Zins verwechselt wird und dort dümpelt und bröselt das Anlegergeld dann ohne Perspektive vor sich hin. Und in der nächsten Krise werden diese vermeintlich "sicheren" Altkonzerne natürlich besonders ungespitzt in den Boden gerammt, weil der Markt eben Zukunft diskontiert und nicht Vergangenheit.

Diese Anleger lassen sich auch gerne durch seitenlange "Aktien-Analysen" die gewünschte Sicherheit vorgaukeln, als ob man durch tiefes Graben in Vergangenheitszahlen diese finden könnte. Auch das ist aber lange vorbei und nun Illusion, weil Firmendaten im digitalen Zeitalter nun für jeden auf Knopfdruck verfügbar sind und somit schon lange Teil der Kurse sind. Was man da in der Vergangenheit findet ist in der Regel "kalter Kaffee" und der Zukunft kann man sich nur nähern, wenn man sich mit ihr beschäftigt und über Märkte, Geschäftsmodelle und Innovationen nachdenkt - was inhärent und zwangsläufig mit Unsicherheit verbunden ist, die man eben nicht vermeiden kann.

Die andere Anlegerkarriere ist von Selbstüberschätzung geprägt und dem Wunsch das "schnelle Geld" zu machen. Diese Anleger sind völlig beratungsresistent und nicht in der Lage zu erkennen, dass sie selber das Problem sind und offensichtlich erst einmal viel zu lernen haben.

Bei diesen Kandidaten sind es die "heißen Tips" aus irgendeiner Anlage-Postille die wie Alkohol wirken, nicht verstehend dass das was in so Medien steht in der Regel Informationen sind, die nun auch an den "Last Fool" in der Kette ausgekehrt werden, den Letzten der sich auch noch in die Story einkaufen soll, nachdem das kluge Geld schon längst investiert ist.

Alternativ hat ein Kumpel auch einen "heißen Tip" für irgendeine unbekannte Aktie aus Süd-Ost-Asien oder sonstwo, den er in irgendeinem Forum aufgeschnappt hat und weil der naive Anleger die Aktie nicht kennt und nie davon gehört hat, glaubt er ernsthaft in der Logik einer modernen Schatzsuche ein "Schnäppchen" zu machen. Irgendwie haben diese Anleger bei Schlemihl in der Sesamstraße nicht aufgepasst, eine gesunde Kenntnis von Ernie und Bert sollte wirklich zur Pflicht für jeden werden. 😛

Wir haben in der Mr-Market Community viele begeisterte Mitglieder, die aktiv und aus Überzeugung in ihrem persönlichen Umfeld dann Werbung machen. Ich mahne dann ab und zu sich da nicht zu viel zu versprechen und nicht "überreden" zu wollen, weil es in der Regel nichts bringt. Man kann die Menschen eben nicht zum Lernen und zum richtigen Umgang mit den Märkten überreden, sie müssen sich zu oft erst die Finger richtig verbrennen und dann ist eine Minderheit vieleicht bereit mal zuzuhören und zu erkennen, dass auch der Umgang mit Finanzen, mit Aktien und mit den Märkten ein komplexes Wissensgebiet ist, das man nur mit Praxis und gleichzeitiger, qualitativer Unterstützung meistern kann.

Denn selbst wenn diese Mitglieder in ihre direkten persönlichen Familien oder ihr Freundesumfeld herausgreifen, begegnen sie zu oft der Ignoranz und Unbelehrbarkeit dieser beiden oben genannten typischen "Anlegerkarrieren", die zuverlässig nicht gut enden - seltene Ausnahmen bestätigen die Regel, denn wenn tausend Blinde auf eine Torwand schiessen, wird rein statistisch halt auch mal Einer das kleine Loch treffen.

Ehrlich gesagt habe ich keine Antwort darauf, wie man das ändern kann, das Beste was man tun kann ist ein Angebot für die Minderheit bereit zu stellen, die aus eigener, intrinsischer Motivation dazu bereit ist - und das versuche ich mit Mr-Market. Das ist und bleibt aber nur eine Minderheit, die Mehrheit wird zu früh von fragwürdigen Versprechungen abgegriffen und in teure Konstrukte gelenkt.

Das liegt halt unvermeidbar daran, dass wer neu in das Thema einsteigt, auch gar keine Maßstäbe hat, wie er qualitative Information von hohlem Gerede unterscheiden soll. Und da die Wahrheit meistens mit etwas Schweiß und Anstrengung verbunden ist, während die Lüge gerne süßlich und mundgerecht präsentiert wird, weil damit Gewinne einzufahren sind, ist völlig klar dass Unerfahrenheit auch eine Art "Freiwild" für die diverse Anbieter darstellt.

Ich weiß wie gesagt nicht wirklich, wie man diesen immer währenden Mechanismus etwas aufbrechen kann, denn die Menschen müssen das selber erkennen, vorher sind sie für fundierte Informationen halt nicht offen, die ja auch Wert haben und nicht am Grabbeltisch zu bekommen sind.

Aber wer sich bis hier vorgelesen hat und die innere Größe besitzt sich selber in den beiden obigen Anlegerkarrieren wiederzufinden und schon erkannt hat, dass es weder das Eine noch das Andere sein kann, für den habe ich hier dann doch noch eine wichtige Botschaft als Belohnung.

Es ist die Botschaft von "Links unten nach Rechts oben", die Botschaft wie ruhiger Anlageerfolg an den Märkten möglich ist. Denn der ist für ruhige Anleger mit Aktien verbunden, wie ich sie hier und an vielen anderen Stellen beschrieben habe. Aktien deren langfristige Charts über Jahrzehnte von links unten nach rechts gehen, weil sie immer wieder qualitatives Wachstum an den Tag legen:

-> Aktien sind unsicher und die Welt ist eine Scheibe <-

Und ich habe ihnen hier sogar genauestens am Beispiel der Semiconductor-Aktien beschrieben, warum so viele beim erfolgreichen Investieren scheitern und worüber sie konkret stolpern. Machen sie sich mal den Spaß, lesen den Artikel noch einmal und schauen wo die Aktien *jetzt 2021* stehen, die 2018 und 2019 in dem Artikel thematisiert wurden:

-> Die Fördertürme des 21. Jahrhunderts und das Investieren <-

Denn wer mit einem Depot langfristig Erfolg haben will und das "Wunder des Compounding" in voller Schönheit erleben will, muss vor allem auf *dauerhaftes, qualitatives Wachstum* achten, auf Unternehmen die jedes Jahr durch Weiterentwicklung, Kreativität, Forschung, Entwicklung und inkrementelle Verbesserung ein Stück besser und wertvoller werden.

Und die gibt es, das sind Unternehmen mit *beständigem Wachstum* in ihrer Unternehmens-DNA und da der Markt sehr klug ist, erkennt man die auch durch ihre Charts *von links unten nach rechts oben*.

Charts wie das von der öffentlich halbwegs bekannten Danaher (DHR), die schon lange einer unserer Investment-Dauerbrenner in der Community ist und ich auch schon mehrmals öffentlich thematisiert habe:

Und für alle die jetzt nicht beeindruckt sind, weil sie die Effekte logarithischer Darstellung nicht verstehen, ist hier die Darstellung als lineares Chart, das ist die Realität die im Depot eines Anlegers ankommt, der im Jahr 1980 1.000$ bei einem Kurs von 0,1$ in Danaher investiert hätte und heute 2.420.000$ dafür zurück bekommen würde. Und das ganz ohne große Schweissausbrüche auf dem Weg.

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Von Resilienz, Flexibilität und dem Fechten

Der folgende Artikel erschien im Juli 2020 im Premium-Bereich und wurde für den freien Bereich etwas gekürzt.

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Resilienz, ein schönes Wort.

Nach gängiger Definition ist es die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche Ressourcen zu überwinden und sogar für eigene Weiterentwicklung zu nutzen

Für uns Marktteilnehmer, uns Nußschalen auf dem Ozean des Weltgeschehens, ist Resilienz besonders wichtig. Denn nur resiliente Charaktere haben die Chance einerseits dauerhaft im Markt zu sein und nicht aufzugeben und andererseits dabei auch noch erfolgreich zu sein.

Jetzt frage ich sie aber: Ist ein "Prepper", der sich in seinen Bunker zurückzieht und mit Waffen und Nahrung umgibt deswegen resilient?

Die Frage impliziert schon die Antwort: Nein! Er hat sich auf ein genau definiertes Krisenszenario vorbereitet und wird dann - so ist halt das Leben - garantiert von etwas ganz anderem niedergestreckt.

Er kann seinen Bunker also gegen anrennende "Zombie-Horden" verteidigen, dummerweise stirbt er an einer blöden Blutvergiftung oder eben einem neuen Virus. Tough Luck. 😉

Es ist sowieso keine gute Idee, uns immer vor dem letzten Desaster schützen zu wollen, weil unser Recency-Bias uns dazu zwingt. Der lesenswerte Artikel -> Stop preparing for the last Desaster! <- bringt das schön auf den Punkt. Und ich garantiere ihnen, die sicherste Phase um in einen Flieger zu steigen ist immer *nach* einem schlimmen Absturz kurz zuvor, weil dann alle übervorsichtig und aufmerksam sind.

Ein Desaster kommt fast immer aus einer Ecke, die man vorher nicht erwartet hat. Oder hatte Ende 2019 jemand auf dem Radar, was wir nun in der Pandemie erleben - never ever!

Jetzt wird es aber noch schlimmer, ein Markt *muss* sogar wegen Ereignissen und Entwicklungen fallen, die niemand auf dem Radar hatte. Denn wäre es anders, wären alle vorbereitet, würde der reflexive Markt gar nicht mehr fallen können!

Dumme Sache, oder? 😀

Womit wir bei der für uns so wichtigen Resilienz sind. Denn wir müssen uns am Markt - und letztlich auch im Leben, auch wenn wir das gerne mit einer Kontrollillusion überlagern - der Endlichkeit und der Unsicherheit stellen.

Ich habe dazu vor Jahren den Artikel -> Warum wir die Unsicherheit lieben lernen müssen <- geschrieben, denn das was wir nicht bekämpfen und besiegen können, sollten wir im Sinne Sun Tzu umarmen und uns damit arrangieren.

Darin heisst es:

Die Grundvoraussetzung für Erfolg an den Märkten ist aber, dass wir die Unsicherheit nicht bekämpfen und aufhören, ein reiner "Sicherheitssucher" zu sein, denn da gibt es keine. Sicherheit verschaffen uns nur die eingeübten Fähigkeiten, mit denen wir uns aus jeder Situation wieder heraus retten können. Das nennt man als Überbegriff "Risikomanagement" und dahinter verbergen sich verschiedenste Techniken, deren Einsatz sehr individuell ist.

Aber wenn wir es nicht schaffen, die Unsicherheit zu lieben und als Chance zu sehen, müssen wir zumindest lernen sie zu akzeptieren, ohne uns daran aufzureiben. Andernfalls haben wir keine Chance gegen Mr. Market.

Der Bunker ist also eine Illusion, er verschafft keine Sicherheit, er täuscht diese nur vor. Der Bunker macht uns vielmehr zu einer "sitting Duck", einem leichten Ziel für die Unsicherheit, denn wir sind unbeweglich geworden, wir können nicht ausweichen, wir krallen uns sozusagen im Erdreich fest und das Schicksal kann ganz genüsslich Ziel nehmen.

Was können wir denn dann tun um am Markt resilienter und damit gelassener zu werden?

Ich sage es ihnen gleich, das Zauberwort heisst Flexibilität, gewürzt mit einem Bewusstsein für die aktuelle Situation (Situation Awareness). Nur das schafft Resilienz im prinzipiell ungewissen und unberechenbaren Markt.

Flexibilität schafft Sicherheit, Flexibilität schafft Resilienz!

Einerseits bedeutet das eine geistige Flexibilität, wir haben gelernt die Unsicherheit zu akzeptieren. Alleine diese Tatsache, dass wir uns dieser Unsicherheit bewusst sind und uns keinen Illusionen hingeben, dass morgen schon alles ganz anders sein kann, macht uns im Kopf freier und flexibler. Denn das womit man rechnet, kann einen nur begrenzt überraschen. Wer sich dagegen eine nicht vorhandene Sicherheit eingeredet hat, wird am Ende ganz böse und schutzlos auf dem falschen Fuß erwischt.

Andererseits bedeutet es das Training von Abläufen und Strategien, mit denen wir mit den gängigen Situationen elegant umgehen. Wir legen uns also nicht auf einen Bunker fest, sondern wir haben verschiedene, durchdachte Strategien, die wir je nach den Umständen einsetzen.

Beim Fechten sind das Aktionen wie Battutta, Coupé, Flêche, Rimesse oder Riposte. Das sind feste Techniken bzw Angriffe oder Verteidigungen, mit denen man dem Gegner begegnet.

Auch beim Fechten weiss man vorher nicht, was der Gegner (hier der Markt) für Angriffe starten wird, man hat aber ein eingeübtes Repertoire, wie man damit umgeht! Und wer das nicht hat, wer nicht instinktiv einem Angriff des Gegners begegnen kann, hat schnell verloren.

Genau das schafft Gelassenheit, genau das schafft Resilienz, das Selbstvertrauen und die Übung mit einer Situation umgehen zu können! Beim Klettern ist das übrigens nicht anders.

Resilienz stellt sich also der Unsicherheit, sie umarmt sie sogar und trainiert damit umzugehen.

Am Markt müssen wir also wie ein Fechter sein, immer bereit für eine Überraschung des Gegners, aber voller Techniken, damit elegant umzugehen.

Diese geistige und taktische Flexibilität ist auch die Grundvoraussetzung entspannt das Spiel auf dem Platz zu beobachten und erst zu *reagieren* - Riposte! - wenn die Situation eintritt und eine Reaktion gefordert wird!

Und diese Sicherheit erlangt man durch Training, Training und noch einmal Training! In dem man übt auszuweichen und einen Gegenangriff zu starten, bis man es automatisiert beherrscht. Es gibt keinen anderen Weg, alleine mit dem Lesen von Büchern wird niemand zum guten Fechter!

Bei uns an der Börse ist die Parade der Stop, wir gehen dem Angriff der Kurse aus dem Weg und die Riposte ist der "Gummibandtrade" danach, wenn der Markt seinen Angriff erschöpft hat.

Flexibilität und Training machen uns resilient - wenn wir in Bewegung sind und Ausweichen können, kann uns der Markt nie vernichten.

Und von diesem "Fecht-Training" kommt im Laufe der Zeit Gelassenheit, wir wissen was wir können und wissen, dass wir uns auf unsere Abwehrtechniken verlassen können.

Und das nennt man dann Risikomanagement und erlangt man nicht im Bunker des Rechthabens und auch nicht mit Glaskugeln von Wahrsagern.

In diesem Sinne: En Garde!

Ihr Michael Schulte (Hari)

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Was bedeutet eine Kapitalerhöhung?

Wesentlicher Bestandteil von Mr-Market ist, dass ich Finanz- und Börsenthemen erkläre. Und zwar (hoffentlich) so konkret und mit Praxisbezug, dass man davon wirklich etwas mitnehmen kann.

Weswegen wir heute doch "Lehrer Bömmel" mal fragen können: Wat is en ... Kapitalerhöhung?

"Da stelle mehr uns janz dumm. Und da sage mer so: En Kapitalerhöhung, dat is ene jroße schwarze Firma, die hat hinten un vorn e Loch. Dat eine Loch, dat is de Stammkapital. Und dat andere Loch, dat krieje mer später." 😉

Ernsthaft, um sich der Logik einer Kapitalerhöhung zu nähern, muss man erst einmal verstehen, wie der Gewinnanteil berechnet wird, den man als nichtwissender Anleger vom nachsteuerlichen Gewinn des Unternehmens ausgeschüttet bekommt - zum Beispiel als Dividende.

Denn als Gesellschafter eines Unternehmens, will man ja am Gewinn teilhaben, egal ob es sich um eine GmbH oder AG handelt. Gewinn kann eine jährliche Ausschüttung sein oder auch der Verkaufsgewinn viele Jahre später. Aber immer ist es der Gewinn, der einen sein Kapital in einem Unternehmen binden lässt. Warum sollte man ohne Gewinn sich auch an einem Unternehmen beteiligen?

Dieser Gewinn wird von der Gesamtsumme anteilig berechnet, je nachdem wie viel einem von dem Unternehmen anteilig gehört. Nun fluktiert der Kurs einer Aktiengesellschaft ja aber täglich, der Kurs kann es als Massstab also nicht sein.

Was den eigenen Anteil am Unternehmen bestimmt, ist vielmehr der Anteil am Stammkapital des Unternehmens, der über den Nennwert der Aktie errechnet wird. Das Stammkapital ist beim Start eines Unternehmens vereinfacht gesagt das, was die Gesellschafter bei Gründung eingezahlt haben.

Nehmen wir als einfaches und konkretes Beispiel eine ganz kleine AG. In die hat in unserem Fall ein Gründer bei Gründung 100.000€ eingezahlt. Das ist das Stammkapital (und am Start auch das Eigenkapital) und wenn man dazu theoretisch 1.000 Aktien ausgibt, hat jede Aktie dann einen Nennwert von 100€. Macht wieder 100.000€ Stammkapital, gestückelt in 1.000 Aktien.

Nun kann es ja sein, dass diese AG in Wirklichkeit schon bald eine Million wert ist, weil vielleicht ein Mitbewerber ein Übernahmeangebot in dieser Höhe gemacht hat. Das Stammkapital, das die Gewinnverwendung bestimmt, ist aber immer noch 100.000€, der Nennwert einer einzelnen "Aktie" ist immer noch 100€, der "Kurs" aber 1.000€, weil so über 1.000 ausgegebene Aktien die Million zusammen kommt, die schon geboten wurde und daher den Marktwert des Unternehmens markiert.

Nun stellen wir uns vor, dieser Gründer, der da für 100.000€ Grund(Stamm)-Kapital eine AG aufgebaut hat, ist ein sehr netter Mensch. Obwohl er weiss, dass ein Mitbewerber schon 1 Million für das Unternehmen bietet, erlaubt er einem Freund den Einstieg in das Unternehmen zu gleichen Teilen.

Dazu muss eine Kapitalerhöhung um weitere 100.000€ Stammkapital durchgeführt werden, die alleine der Freund "befüllt". Am Ende hat die GmbH dann also 200.000€ Stammkapital und Gründer wie Freund, halten je 50% am Stammkapital. Sollten also mal Gewinne anfallen, die ausgeschüttet werden, sind diese 50/50 zu teilen.

Wer jetzt aufgepasst hat, dem ist schon klar, dass dieser Gründer wirklich ein *sehr* netter Mensch war. Denn obwohl das Unternehmen schon eine Million wert ist, gibt er die Hälfte des Unternehmens für nur 100.000€ ab.

Vorher gehörte dem Gründer also 100% an einem Unternehmen, das eine Million wert ist. Nun gehört dem Gründer 50% an einem Unternehmen, das 1.100.000€ wert ist. Die 100.000€ der Kapitalerhöhung muss man ja oben darauf rechnen, die fliessen dem Unternehmen ja als Cash zu. Trotzdem ist das für den Gründer ein sehr schlechtes Geschäft. Das nennt übrigens man die "Verwässerung" der Altgesellschafter, hier in einer ganz extremen Form.

Der Punkt des Beispiels ist, theoretisch ist eine Kapitalerhöhung ein Nullsummenspiel für die Altgesellschafter, weil dem Unternehmen ja ein fairer Gegenwert für die neuen Geschäftsanteile zufliesst. Das aber nur, wenn die neuen Gesellschafter den vollen Wert des Unternehmens bezahlen. Und der Wert bemisst sich bei Aktien am Börsenwert.

Nun ist auch das kein völliges Nullsummenspiel, weil die Neugesellschafter ja wiederum selber Anteil an Ihrem eigenen, neuen Stammkapital haben und dieses nicht nur den Altgesellschaftern zufliesst. Im Beispiel würde es also nicht reichen, dass der Freund 500.000€ in die GmbH einbringt, nein er müsste 1.000.000€ einbringen. Dann hätten beide Gesellschafter nach Kapitalerhöhung 50% an einem Unternehmen, das 1 Million + 1 Million Cash = 2 Millionen wert ist. Für beide wäre das dann also neutral, für den Gründer der schon vorher Unternehmensanteile im Wert einer Million hatte ebenso, wie für den Freund, der eine Million einzahlt und Unternehmensanteile im Wert einer Million dafür erhält.

Aber lassen wir diesen Effekt mal beiseite, der fällt bei prozentual kleineren Kapitalerhöhungen auch nicht so ins Gewicht. Wir machen es uns daher ganz einfach:

Wenn eine Firma ihr Stammkapital um 10% erhöht und angenommen die Neugesellschafter zahlen den vollen Marktpreis des Unternehmens für ihre Anteile, ohne Abschlag, dann sollte es doch keinen Grund für einen Kursverlust an der Börse geben, oder?

Denn die Altgesellschafter haben dann für den prozentualen Verlust an Unternehmensanteilen, über das frische Kapital ja einen fairen Gegenwert bekommen. Warum fällt der Kurs nach Kapitalerhöhungen dann trotzdem so oft?

Die Antwort liegt in einer zeitlichen Disparität zwischen Ankündigung der Kapitalerhöhung und der Bekanntgabe, wofür das Kapital verwendet wird. Und liegt daran, dass Unternehmen ja mit Kapital arbeiten.

Wenn ein Unternehmen beispielsweise mit dem 5-fachen des Buchwertes am Markt bewertet wird und man führt dem nun reinen Cash zu, ist dieser Cash ja nicht 5x Cash wert, sondern nur Cash, also nur Buchwert. Erst wenn der Cash produktiv und sinnvoll investiert verwendet wird, bekommt er das gleiche Multiple, wie es auch das Unternehmen hat.

In anderen Worten, zum Zeitpunkt der Kapitalerhöhung weiss der Markt ja nicht, ob das Management damit vielleicht nicht Schulden abbezahlt oder es für Boni vergeudet. Und das rechtfertigt einen Sicherheitsabschlag.

Nehmen wir aber mal theoretisch an, zum Zeitpunkt der Kapitalerhöhung wäre bekannt, dass das Unternehmen das frische Kapital zum Kauf einen Mitbewerbers verwenden wird, der ein identisches Multiple hat, zum Marktpreis gekauft wird und eine sinnvolle Erweiterung des Geschäftes darstellt. Nehmen wir also mal an, der Markt wüsste zum Zeitpunkt der Kapitalerhöhung, dass für die 10% Kapitalerhöhung auch das Geschäft (Umsatz, Gewinn, Zukunftschancen) linear um 10% erhöht wird.

Dann - genau dann - gäbe es keinen Grund für einen Kursabschlag mehr und es fände wahrscheinlich auch keiner statt! Denn die alten Aktionäre hätten ja nichts verloren.

Genau das weiss der Markt nun aber nicht und ist bei so Kapitalerhöhungen eben höchst selten. Und deshalb gibt es sehr oft danach einen Abschlag.

An der Höhe des Abschlages kann man also erkennen, wie der Markt über die Fähigkeiten des Managements denkt, mit dem Geld etwas Sinnvolles anzustellen.

Als sehr grobe Daumenregel kann man sagen: Wenn ein Unternehmen das Stammkapital in einer Kapitalerhöhung unter Auschluss der Altgesellschafter um 10% erhöht ...

  • .... und der Kurs fällt, geht der Markt davon aus, dass das Unternehmen das frische Kapital zumindest teilweise für nicht-produktive Ausgaben "vergeuden" wird.
  • .... und der Kurs gar nicht fällt, ist sich der Markt der profitablen Verwendung der Kapitalerhöhung recht sicher.
  • .... und der Kurs sogar steigt, erwartet der Markt einen konkreten, hoch profitablen Deal oder die Kapitalerhöhung löst ein vorher vorhandenes, konkretes Problem.

So .... ich hoffe ich konnte ein paar Mechanismen verdeutlichen und bei einigen von Ihnen vielleicht einen kleinen "Aha-Effekt" auslösen. Es bleibt aber ein komplexes Thema, das ich oben sehr vereinfacht habe, um es sinnvoll erklären zu können.

Bitte sehen sie mir daher diverse Unschärfen nach, falls Sie sich auch im Thema auskennen. Ich habe diese Unschärfen zugelassen, um das Thema nicht zu überkomplizieren. Ich lade Sie dann aber ein, es besser zu erklären. 😉

Ihr Hari

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Gelassenheit und der Anleger-Kodex



Dieses Anlagejahr 2020 ist ein ganz Besonderes. Es bietet Gelegenheit für immense Gewinne und das relativ einfach, man musste "nur" im April auf die Covid Gewinner setzen und hatte dann seitdem teilweise Ver-x-facher im Depot.

Und nun hat der Markt schon seit bald 3 Wochen die nächste Chance gestartet, die Zeit der Nachholeffekte ist da, der Markt schaut dank der Impfungen über Covid hinweg und es war Zeit auch mal den verprügelten Sektoren näherzutreten, die seit dem 09.11.20 zu einer Nachhol-Rally angetreten sind.

Ganz typisch ist aber - und das war auch dieses Jahr zu "bewundern" - dass diese Wenden auf alle die zu langsam reagieren und zu lange zögern, dann mehr und mehr Druck machen. FOMO nennt man diesen Druck auch, die "Fear Of Missing Out", die Angst zu Verpassen, die Anleger dann erfasst die gerne im richtigen Moment zögern und sich dann im falschen Moment als Letzter doch zum Einstieg überreden lassen.

Die schlechte Nachricht ist, es gibt für uns Anleger keinen einfachen Schalter den man umlegen könnte um das abzustellen, da diese Verhaltensweisen fest mit unseren eingefahrenen Denkstrukturen verwoben sind.

Es ist nämlich viel Wahrheit darin, dass man zum nachhaltigen Anlageerfolg "anders denken" lernen muss, als man das als Mensch intuitiv tut, denn der Markt ist reflexiv und unter der scheinbaren Klarheit konkreter Kursbewegungen voller Untiefen mit Fallen und Ungeheuern.

Ein wesentlicher Teil des Markterfolges ist also die Gedankenstrukturen bei der Geldanlage umzustellen, etwas das dauert, viel Übung braucht, nicht theoretisch gelernt werden kann und mit kompetenter Unterstützung einfacher ist, als ohne.

Jetzt wollen sie sicher kompakt wissen, was diese Gedankenstrukturen sind und was die konkreten Prinzipien, Grundregeln und Philosophien rund um den erfolgreichen Handel an Märkten. Das ist aber unmöglich in einen Artikel zu packen, Teile davon vermittele ich ihnen aber schon seit Jahren im freien Bereich.

Man kann aber auch anders herangehen, und Grundprinzipien erst einmal prägnant formulieren und "an die Wand pinnen", um diese sich dann erst später im Detail zu erarbeiten und konkret erlebbar zu machen.

Ein zentraler Teil der für Trader wichtig ist, aber auch für Investoren Bedeutung hat, ist das was man eine "konsequente Gelassenheit" nennen könnte.

Die Fähigkeit also, bei aller Aufmerksamkeit sich doch ruhig an die eigenen Regeln zu halten und sich *nicht* vom Markt, von Angst und Gier treiben zu lassen, sondern einem Weg zu folgen, den man vorher als individuelle Strategie festgelegt hat. Den Weg muss man aber auch erst einmal haben - was aber einen anderen Problemkreis darstellt, der hier und heute nicht Thema sein soll.

Für alle die sich nun zu schnell bestätigt fühlen, will ich aber zumindest deutlich sagen, dass störrisches Festhalten, sich die Verluste schönreden und "Hopium" atmen *keine* Strategie ist!

Wenn man aber ruhig seinen wohl überlegten strategischen Weg beschreitet und sich auch daran hält, gibt es hinterher auch keinen Grund sich zu grämen und zu ärgern, man zuckt dann schlicht die Schultern und akzeptiert, was immer das Schicksal parat hatte.

Wer sich aber im Nachgang grämt und ärgert, weil der Markt nicht macht was er sollte, beweist damit *eindeutig* dass er noch einen völlig falschen Marktzugang hat - der Markt lässt sich sowieso zu nichts zwingen. Man könnte auch kürzer sagen:

Reue ist das Zeichen fehlender Strategie, das klare Zeichen bei der Entscheidung getrieben worden zu sein.

Oder in anderen Worten: "Man kann am Markt alles richtig machen und trotzdem falsch liegen". Ziel muss sein, "alles richtig zu machen" - nicht aber, immer richtig zu liegen, denn das schafft man sowieso nicht.

Wir sollten uns also auf den Prozess der Entscheidungsfindung konzentrieren (alles richtig machen) und nicht auf das Ergebnis (richtig liegen), denn das Ergebnis kommt von ganz alleine. Jeder unerfahrene Anleger macht es genau anders herum, der denkt voller Gier oder Angst primär über das Ergebnis in Form von Gewinn und Verlust nach, nicht aber über den Weg der Entscheidungsfindung - und das ist grundfalsch!

Eine Sache so als kontinuierlichen, disziplinierten Prozeß betrachten zu können, ist aber das Ergebnis von viel Reflektion, Übung und Arbeit an den eigenen Emotionen. Das kann man auch nicht in einem Lehrbuch lesen und dann hat es man es "intus", sondern das muss man sich hart erarbeiten.

Gerade aber diese Gelassenheit, die den Markt zu sich kommen lässt, statt ihm hinter her zu laufen, ist nach meiner festen Überzeugung ganz wichtige Grundlage für Erfolg an den Märkten. Ohne diese, wird man vom Markt getrieben und gehetzt wie ein wildes Tier bei der Treibjagd, wir aber müssen Jäger sein und nicht Gejagte.

Ich habe mir daher vor Jahren im Premium-Bereich mal erlaubt, den "Jedi Kodex" umzuwandeln und daraus so etwas wie einen Anleger Kodex zu machen. Vielleicht sollten Sie mal darüber nachdenken.

Die folgenden fünf Sätze vermitteln ihnen ein Gefühl für das, was ich oben "konsequente Gelassenheit" genannt habe. Das ist aber nur der Anfang, der wirkliche Weg ist die Arbeit daran und an vielen anderen wichtigen Grundprinzipien.

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Es gibt kein impulsives Handeln, nur definierte Setups und Strategien.

Es gibt keine Sicherheiten am Markt, nur Wahrscheinlichkeiten und Opportunitäten.

Es gibt keine Angst vor dem Verlust, nur den ruhigen Schutz des eigenen Kapitals.

Es gibt keine verpassten Gewinne, nur die Harmonie der guten Gelegenheit.

Es gibt keinen Druck zum Handeln, nur Demut, Gelassenheit und Konsequenz.

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In diesem Sinne: Möge der Markt mit Ihnen sein! 😉

Ihr Michael Schulte (Hari)

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