Aktien: Drei Aufschwünge und ein Abschwung …

Lage & Szenarien vom 13.08.2023

Nach zwei Wochen Urlaubspause sitze ich wieder am Schreibtisch und die Lage am Aktienmarkt kommt typisch sommerlich daher: Käufer sind rar, sie planschen lieber im Pool, als auf Kursmonitore zu gucken oder auf Smartphones rumzuwischen, deren Displays es schwer haben, gegen die Sommersonne anzuleuchten. So wirkt sich, siehe Chart oben, ein ablaufender Favoritenwechsel womöglich kurskrasser aus, als er es zu anderer Jahreszeit täte.

In Kerzendarstellung ist oben der US 100-Index (NDQ) seit Jahresanfang 2023 dargestellt. Jede Kerze ist ein Handelstag. Zum Vergleich als Linie eingeblendet ist der Dow Jones Industrial Index (DJI). Der NDQ bringt die 100 größten US-Aktienunternehmen zusammen, Banken werden ausgelassen. Der NDQ hat die Tendenz, die spannendsten, ertragreichsten, fortschrittlichsten US-Unternehmen (und damit Weltunternehmen) zu konzentrieren und diese Unternehmen kommen oft aus dem Tech-Bereich. Der Dow Jones dagegen gilt als old school, angestaubt, traditionell. Es gibt ein paar Überschneidungen bei den Unternehmensnotierungen in den zwei Indices.

Auffällig ist, dass der NDQ Mitte Juli einen Hochpunkt erreichte, seitdem abbröckelt. Der DJI hält sich den Sommer über bisher besser. Einige KI-Anlegerlieblinge wie Super Micro Computer (SMCI) und Palantir enttäuschten in den letzten Tagen, wurden heftig abgestraft und zogen Branchengrößen/NDQ-Titel wie Nvidia mit hinab. Im Februar gab es im NDQ schon mal eine solche Phase. Der Rückgang im NDQ Mitte Juni war dann kürzer. Insgesamt jedoch hat sich der NDQ gegenüber dem Dow diesjährig bislang spektakulär entwickelt: 37 Prozent Wertzuwachs (NDQ) gegen 6 Prozent Wertzuwachs (DJI).

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Aktien: Warum es gerade läuft – und wie es weitergeht

Lage & Szenarien vom 30.07.2023

Die Sache ist einfach, und nur weil sie einfach ist, muss sie nicht falsch sein. Ich schaue mir drei Charts an. Sie verraten mir nicht die Zukunft. Aber sie zeigen mir, wohin Anleger in den zurückliegenden Wochen und Monaten ihr Geld gelenkt und wo sie Gewinne erzielt haben. So entsteht ein Lagebild und darauf baue ich für mich ein begründetes Szenario, wie es weitergehen kann.

Durch die Charts bekomme ich einen schnellen Rundumblick. Zuerst schaue ich auf den Nasdaq 100, in welchem die 100 größten US-Unternehmen (außer Finanztitel) zusammengefasst sind. Anschließend wende ich mich dem Russell 2000 zu, er konzentriert sich auf 2000 kleine börsennotierte US-Unternehmen. Zum Schluss gucke ich auf den deutschen Vorzeigebörsenindex DAX in seiner Ausformung als KursDAX. In ihm sind im Gegensatz zum DAX die Dividenden nicht wieder eingerechnet, so ist er mit den anderen internationalen Indices besser vergleichbar.

Ziel ist, innerhalb von drei Minuten ein Lagebild zu haben vom Aktienmarkt der führenden Industrienation der Welt und vom deutschen Aktienmarkt. Vielleicht ergeben sich Hinweise, wie und wo ich künftig investieren könnte?

Die Charts arbeiten mit Tageskerzen, sie enden mit dem derzeit letzten Handelsfreitag, 28.7.2023. Das Bild des Nasdaq 100 ist oben zu sehen. Der Trend zeigt seit Jahresbeginn strikt nach oben. Bin ich jetzt noch nicht „drin” … ist es dann zu spät, um sich noch zu engagieren, das kann schließlich nicht lange so weitergehen, läuft es nicht mittlerweile in eine Übertreibung?

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Die gehasste Rallye

Lage & Szenarien vom 16.07.2023

Das Bild oben dokumentiert einen geradezu brutalen Trend. Seit Mitte Oktober steigt der Kurs des marktbreiten US-Index' S+P 500. Jedes Stäbchen zeigt einen Handelstag, links unten geht es los, rechts oben endet es mit dem derzeit letzten Handelstag, dem freitäglichen 14.7.2023.

Es dürfte sich um eine der bestgehassten Rallyes der letzten Jahre handeln. Denn wir sind aus der Übung. Die Monate davor ging es beständig nach unten; was der Aktienanleger auch anstellte, es schien falsch zu sein und die Gewinne zerbröseltem ihm. Also ließ er lieber die Finger von Aktien. — Doch da drehte der Markt ihm eine Nase und fing an zu steigen, baute noch zwei fiese Pirouetten ein, um Anleger maximal zu verunsichern: Schwäche in der zweiten Dezemberhälfte, nochmal im Februar/März — und dann ging es im Fahrstuhl endgültig hinauf. Leider waren nur wenige eingestiegen. Die Untengebliebenen begannen zu leiden und zu erklären, warum das alles nicht richtig und vor allem nicht nachhaltig sei.

Zum Beispiel weil die Marktbreite fehle. Der Anstieg des Index’ werde verursacht von wenigen Big Tech-Unternehmen: Google, Meta, Microsoft, Nvidia usw. Der Rest, die kleinen und mittelgroßen Unternehmen, die hingen hinterher, merkten nichts von der Rallye.

Richtig. Wenige Unternehmen machten die Rallye und wenige Anleger profitierten von ihr. Umso höher ist die Leistung der wenigen zu bewerten, welche als Selbstdenker in die kleine Zahl der richtigen Unternehmen investierten. Das jedoch angenehme und angenommene Szenario für mich ist: Mit Wahrscheinlichkeit wird der Kursanstieg, vielleicht abgeschwächt, mit Perspektive auf die nächsten Monate weitergehen, und es wird einfacher werden. So interpretiere ich den zweiten Chart, der weniger eindrücklich aussieht, als das obige Bild vom stetig steigenden S+P 500, dafür aber von einer zunehmenden Breite der Rallye kündet:

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Die Börsen-Maschine in der Sommerlage

Lage & Szenarien vom 09.07.2023

Auf dem Foto ist eine Maschine zu sehen. Ich erkenne geriffelte Schläuche, Stutzen, Schellen, Schrauben und Muttern, Bügel, Kabel, Rohre usw. Die Maschine ist konstruiert. Sie funktioniert präzise. Macht sie das nicht, so lässt sie sich reparieren: natürlich nur von Fachleuten, also Mechatronikern, welche die Reparatur der komplexen Apparatur gelernt haben.

Mechatroniker, Fachleute, Könner verdienen ordentlich Geld. Werden sie älter, sparen eventuell etwas, dann sammelt sich das Geld an, und der nächste Schritt ist, mit Riester und Zinsen nicht zufrieden zu sein und Geld in Aktien anzulegen, um einen höheren Ertrag zu erzielen.

Der Aktienmarkt könnte auch funktionieren wie eine Maschine. Okay, er ist komplex, ich muss ihn richtig durchdringen. Ich habe das Drehmoment zu kennen für die Schrauben, den vorgeschriebenen Druck für die Schläuche, die Temperatur muss ich auch beachten. — Das Netz bietet zum Glück auf einschlägigen Seiten die nötigen Kennzahlen, mit deren Hilfe es mir gelingen wird, die Maschine Markt zu begreifen und zu bedienen:

Finanzen.net, ich greife die Site unter vielen wahllos heraus, bietet mir für Tausende von Aktien mundgerecht Kennzahlen wie KGV, KBV, KCV, Buchwert/Aktie, Cashflow/Aktie, Gewinn/Aktie … oh, darunter „Fundamentalanalysen” mit revid. Gewinn-Prognose, Bewertung, relative 4 Wochen Performance, mittelfristiger Tech Trend, Risiko-Faktor usw. Abo-Datendienste wie Tradingview haben noch raffiniertere Kennzahlen im Angebot …

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Ein einfaches Anlage-System für den Aktienmarkt

Lage & Szenarien vom 02.07.2023

Seit über einem halben Jahr steigen die Aktienkurse. Anleger, die den Boom verpassten, fragen sich womöglich, ob es nun endgültig zu spät ist, um noch einzusteigen? — Ich zeige heute ein Fünf-Punkte-System, bei dem es nie zu spät ist. Das System hat Chancen, es hat auch Risiken. Vor allem aber schont es die Nerven, weil es eingebaute Sicherheitsgurte hat. Ich fahre gut damit.

1. Ich werde mir klar über den Zeitraum, über welchen hinweg ich meine Aktien halten möchte. Das ist nötig, da der geplante Zeitraum die Entscheidungskriterien beeinflusst, die zu den Aktien(de)investitionen führen. Nehme ich einen mittelfristigen Zeitraum an, also mehrere Monate, dann darf ich mich zurücklehnen, Tagesereignisse spielen keine übermäßige Rolle, ich beschränke mich darauf, die allgemeine Richtung zu erkennen. Die Herausforderung dabei ist: Eben genau das zu akzeptieren. Dass es recht einfach ist. Dass es kein Spezialwissen braucht. Es geht lediglich um die grobe Marktrichtung, nicht um einen laserscharfen Blick oder gar eine tiefgründige Analyse. Die Wirklichkeit, der Markt sind zu komplex, um durchanalysiert werden zu können.

2. Ich wähle meine Aktien aus. Über mögliche Kriterien und aussichtsreiche Marktsegmente schreibe ich sonntags in Lage & Szenarien häufiger und diesmal nicht 🙂 Wichtig ist, dass es bei dem hier vorgestellten System bei mittelfristiger Perspektive weniger auf den tagesaktuellen Kurs einer Aktie ankommt, und schon gar nicht kommt es darauf an, was Experten glauben, wie sich die Kurszukunft einzelner Aktienunternehmen entwickeln wird. Die Experten wissen es nämlich auch nicht, und genau das Nichtwissen, welches ich als Privatanleger auch habe (!), verunsichert mich, gerade deswegen bin ich versucht, Experten zu lauschen. Das muss ich akzeptieren: Niemand kennt die Zukunft und an niemanden und keinen Besserwisser kann ich die Verantwortung für meine Investition abgeben und mit all meinem Unwissen und meiner Unsicherheit: kaufe ich dennoch. Und zwar eine kleine Position der auserkorenen Aktie, mögliche Einzelentscheidungskriterien habe ich sonntags häufiger vorgestellt. Jetzt passiert etwas Interessantes. Ich habe gehandelt, ich bin aus der Unsicherheitsstarre heraus, und ich habe eine Verbindung hergestellt zu der Aktie. Von jetzt an werde ich sie wirklich beachten und verfolgen und ein Gefühl für sie bekommen.

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Wie eine Minderheit märchenhafte Kursgewinne erzielt

Lage & Szenarien vom 25.06.2023

Bin ich am Aktienmarkt mittelfristig unterwegs, dann lasse ich mich von aufgeregten Tagesmeldungen nicht ablenken, ich konzentriere mich auf den eigentlichen Zustand der Wirtschaft und wie Börsenteilnehmer diesen beurteilen. Das obige Bild zeigt die Zustandseinschätzung der Börsianer, also die Lage, und es legt mir ein Szenario nahe, wie es weitergehen kann. Außerdem bietet es eine Erklärung an, warum die meisten Marktteilnehmer die aktuelle Rallye verpasst haben.

Eine Erklärung, also eine Rückschau in die Geschichte, hat den Vorteil, dass ich einen eventuell gemachten Fehler (also verpasste Gewinne) beim nächsten Mal, treten ähnliche Umstände ein, nicht wiederholen muss. Schließlich ist mir das Muster dann bekannt. Der obige Chart notiert den NYSE New Lows-Index (LOWN), näherungsweise Deutsch-Übersetzung des Indexnamens: Neue Tiefstkurse an der New York Stock Exchange. Jede Kerze im Chart stellt eine Handelswoche dar. Links zu sehen ist der Ausschlag, welchen die Pandemie-Panik im Frühjahr 2021 verursacht. Das Ereignis illustriert meine Arbeitsthese: Der Chart ist ein Unsicherheitsanzeiger, und Unsicherheit bedeutet fallende Kurse.

Denn als der LOWN hochschießt, stürzen damals die Kurse. Schon im April 2020 ist die Panik vorbei, der LOWN verfällt komplett und verharrt von da an bis in den Herbst des Folgejahres auf Tiefständen. In dieser Zeit erzielen Anleger, abzulesen beispielsweise im US-Standardindex S+P 500, geradezu märchenhafte Gewinne. Es liegt in der Natur märchenhafter Kursgewinne, dass nur eine Minderheit sich ihrer erfreuen kann, da die Mehrheit der Marktteilnehmer außen vor bleibt, beziehungsweise sich in eine laufende Rallye teuer einkaufen muss. Gerade das befeuert sie ja. Der LOWN zeigt an, dass die Panik im April 2020 vorbei ist, die Anleger sind sogar so weit weg von einer Panik, wie man es sich nur vorstellen kann. Dennoch verharrt die Mehrheit der Anleger zunächst an der Seitenlinie und verpasst damit Kursgewinne.

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Die Aktien-Rallye ist da — und nun?

Lage & Szenarien vom 18.06.2023

Die Kurse schießen durch die Decke. Besonders im Technologie-Sektor geht es heiß her. Da werde ich als Aktienanleger ganz kühl, drehe zuerst die Meinungen ab, dann die Nachrichten. Geld macht Fakten. Auf die Fakten konzentriere ich mich: Sieben Kursbilder schaue ich mir an, immer im gleichen Maßstab, im gleichen Zeitraum. Wie von selbst entsteht in der Sektoren- und Spezialitätenbesichtigung ein Lagebild und mein Szenario.

Der XLB Materials Select Sector (Bild oben, Wochenstäbchen) bildet den Preisverlauf nordamerikanischer Grundstoffe nach: Nicht indem er die Grundstoffpreise selbst verfolgt, sondern indem er die Kursentwicklung der Grundstoffunternehmen wie Sherwin Williams, Dow usw. verfolgt. Links im Chart zu sehen ist der Covid-Absturz, dann kommt der Wiederaufstieg. Seitdem: unauffällig … Moment, da ist ein Tief im Oktober letzten Jahres und die zwei folgenden diesjährigen Tiefs sind höher … negativ ist das nicht. Begreife ich Grundstoffe als Grundlage, als Fundament einer Wirtschaftsentwicklung, so ist das Fundament - abseits der täglichen Aufgeregtheiten - gut gegossen und ausgehärtet.

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Wohin die Angst uns führt

Lage & Szenarien vom 11.06.2023

Zuerst schalte ich die Nachrichten aus. Dann koppele ich mich ab von Meinungen. Anschließend gestehe ich mir ein, dass mir heute unbekannt ist, was morgen passieren wird oder übermorgen oder nächsten Monat. Der Boss von Goldman Sachs weiß es übrigens auch nicht. Auch nicht die EZB-Bossin. Kein Mensch weiß es.

Nun bin ich bereit für obiges Bild. Es berichtet mir von menschlicher Angst und wohin diese uns führt. Anschließend blende ich Aktienkurse ein in das Bild der Angst und ein möglicher Pfad zu Aktiengewinnen, den alle Anleger suchen und wenige finden, wird sichtbar.

Der VIX-Index oben stellt die Schwankungsbreite von 500 großen US-Aktien dar (Details).

Der VIX lässt sich als Angst-Index begreifen. Je höher sein Ausschlag, desto größer ist die Angst der Anleger. Haben Anleger Angst, dann verkaufen sie hastig, was Aktienkurse unruhig werden lässt, sie schwanken heftiger und der VIX schlägt aus. In der Vergangenheit war es zumeist so, dass bei steigendem VIX der Kurs des großen US-Aktienindex S+P 500 fiel. Umgekehrt: Fiel der VIX, stieg zugleich der S+P 500. — Warum sollte sich der Mechanismus ausgerechnet ab heute ändern?

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Die Macht der Angst

Lage & Szenarien vom 04.06.2023

Das sind drei reale Gefahren, davor darf ich als Aktienanleger die Augen nicht verschließen:

  1. Eine Rezession kommt und wird die Aktienkurse nach unten ziehen.
  2. Wir haben weiterhin eine Inflation, und Inflation belastet die Kurse.
  3. Im Wirbel um die Künstliche Intelligenz (KI) läuft der Technologie-Sektor in eine Übertreibung hinein.

Solche Gefahren machen mir Angst. Angst ist mächtig. Sie vernebelt mir Wissen und dämpft Rationalität. Der Chart oben zeigt den SOX, den amerikanischen Index für die börsennotierte Halbleiter-Industrie. Auch dort, wo ich den Pfeil eingezeichnet habe, herrschte Angst bei Anlegern:

Es war der Sonntag vor zwei Wochen und die USA standen kurz vor der Pleite. Denn US-Präsident und Opposition konnten sich nicht auf eine Erhöhung der amerikanischen Staatsschuldengrenze einigen. Eine US-Pleite hätte die Aktienkurse weltweit abstürzen lassen; besonders betroffen wären Tech-Titel gewesen, welche zumeist viel Zukunftshoffnung in den Kursen haben. Dazu kamen - auch vor zwei Wochen schon - die oben genannten drei Angstgründe. Dennoch schrieb ich am 21. Mai 2023 zum SOX-Chart: Halbleiter-Sektor vor dem Abflug.

Heute steht der SOX-Indexkurs höher. Das letzte Stäbchen rechts im obigen Chart notiert den Kursstand vom Freitag, 2. Juni, dem derzeit letzten Handelstag.

Wo die Angst groß ist, sind große Gewinne möglich. Gründe:

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Der aktuelle Gewinn-Sektor im Aktienmarkt

Lage & Szenarien vom 21.5.2023

Punkt eins. Es geht bergauf. Das sagte ich vor zwei Wochen an dieser Stelle und positionierte mich entsprechend. Denn: „Kaum wird Powell deswegen eine Rezession herbeizinsen wollen, also die Zentralbankzinsen immer weiter anheben, um die Inflation zu bekämpfen und Banken krachen zu lassen (…) Für mich ist wahrscheinlich, dass die Fed den aktuellen Zinserhöhungszyklus stattdessen auslaufen lassen wird und zwar ohne davon groß Aufhebens zu machen.” (Zitat Lage & Szenarien vom 7.5.23)

Am Wochenende räumte Jerome Powell, Chef der US-Zentralbank Fed, das Thema gefühlt für die Börse ab, indem er öffentlich darüber nachdachte, dass „unser Leitzins möglicherweise nicht so stark steigen muss, wie es sonst nötig wäre, um unsere Ziele zu erreichen.” Das Thema schaffte es kaum noch in die Nachrichten.

Punkt zwei. Die USA machen pleite. Am 1. Juni, also in rund 9 Tagen. Befürchtet weltöffentlichkeitswirksam US-Finanzministerin Janet Yellen. US-Präsident Biden und Repräsentantenhaus-Sprecher McCarthy nutzten in den letzten Tagen die Chance, sich in dem alle Jahre wieder aufgeführten Dramolett als Budget- und Staatsretter in Szene zu setzen. Sie würden sich einigen, sagten sie, und die Staatsschuldengrenze hochschrauben. Neueste Wendung: Man einigte sich doch nicht, man vertagte sich. — Crash-Aficionados läuft da ein wohliger Schauer über den Rücken. Einige Anleger wollen allerdings während der Theaterpause im Foyer erfahren haben, dass es im Finanzministerium eine Schatulle und ein Telefon gebe. Spezielle Rücklagen birgt die Schatulle, sie ist natürlich nur im Fall der Fälle zu öffnen. Alternativ ließe sich auf das Telefon zurückgreifen, mit dem sich auf verbalem Wege Gesetzesänderungen anregen lassen oder - schneller noch - einige lockernde Verordnungen.

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